Kenduskeag - Kommentare

Alle Kommentare von Kenduskeag

  • 8
    Kenduskeag 01.08.2019, 12:02 Geändert 01.08.2019, 12:05

    Im australischen Psycho-Horror "Der Babadook" unter der Regie von Jennifer Kent steht eine gestörte Mutter-Kind-Beziehung im Mittelpunkt, die in der Erschaffung einer lebendig gewordenen Buchfigur ein erschütterndes Ventil findet.

    Die frühere Kinderbuchautorin Amelia (Essie Davis) zieht ihren Sohn Samuel (Noah Wiseman) allein auf, nachdem ihr Mann am Tag von Samuels Geburt bei einem Autounfall ums Leben kam. Amelia hat diesen Verlust nie verwunden und fühlt sich mit der Erziehung des Sohnes überfordert, wobei das Vorlesen von Gute-Nacht-Geschichten zu den wenigen gemeinsamen Ritualen zählt, die Mutter und Sohn Freude bereiten. Als Amelia jedoch eines Abends aus dem mysteriösen Bilderbuch Mr. Babadook vorliest, scheint das grauenvolle Wesen darin plötzlich erschreckend real zu werden...

    "Der Babadook" ist weit entfernt vom typischen Monsterhorror, der den bloßen Schockeffekt im Sinn hat. Vielmehr ist das unheimliche Wesen mit dem schwarzen Hut ähnlich wie das Monster in "Sieben Minuten nach Mitternacht" (2016) als Metapher innerhalb einer komplexen Beziehung zwischen Mutter und Sohn zu verstehen. Rasch wird klar, dass Amelia an einer ausgeprägten Psychose leidet, die ihr Verhältnis zu Samuel schwer belastet. Ursächlich hierfür ist der tödliche Unfall des Vaters, für den Amelia ihrem Sohn insgeheim die Schuld gibt. So fällt es ihr etwa schwer, überhaupt seine Nähe zu ertragen.

    Samuel indes gilt als Sonderling, leidet womöglich unter ADHS und hat entsprechende Schwierigkeiten in der Schule. Zudem erleidet er im Verlauf des Films Krampfanfälle, die auf Epilepsie hindeuten. Der Umgang seiner Mutter mit dem Krankheitsbild ihres Sohnes lässt jedoch auch die Interpretation zu, dass Amelia eine Form des Münchhausen-Stellvertreter-Syndroms entwickelt hat und dementsprechend mehr Krankheiten in Samuel hineinprojiziert, als tatsächlich vorhanden sind.

    "Der Babadook" geht unter die Haut, ist düster und beklemmend und erklimmt kontinuierlich eine Stufe auf der Leiter des Wahnsinns nach der nächsten. Aufgelockert wird diese beängstigende Atmosphäre einzig durch hauchzarte Anflüge von Humor (Köstlich: Die verdutzten Gesichter der Jugendamtmitarbeiter).

    Ein wahrhaft gänsehautbereitendes Filmerlebnis - gleichsam gruselig wie emotional aufwühlend. Wer den Babadook einmal gesehen hat, möchte sich so schnell wie möglich unter der Bettdecke verkriechen.

    24
    • 5
      über Cube

      Der kanadische SciFi Horrorschocker "Cube" ist einer jener Filme, die hauptsächlich von seiner interessanten Grundidee leben. Diese besteht darin, dass eine Gruppe von Personen den Ausgang eines großen labyrinthartigen Würfels finden muss, welcher noch dazu mit tödlichen Fallen gespickt ist. Was zunächst wie ein packendes Rätselspiel Marke Rubik anmutet, entwickelt sich jedoch schon bald zu einer eher lahmen Partie Mensch-ärger-dich-nicht.

      Das Innere des Würfels mit seinen verschiedenfarbigen Räumen und seiner klaustrophobischen Atmosphäre weiß zu Beginn durchaus zu begeistern. Schon bald jedoch treten die Besonderheiten des Settings zugunsten der Charakterbeleuchtung in den Hintergrund, sodass etwa die todbringenden Fallen fast ganz aus dem Film verschwinden. Die Eingesperrten ergehen sich nun in platten Dialogen über ihr Privatleben und die möglichen Gründe für ihr Eingesperrtsein, was dazu führt, dass der Handlungsfluss merklich ausgebremst wird. Erschwerend kommt hinzu, dass die Gruppe durchweg aus Unsympathen besteht, die sich lange Zeit lieber angiften, statt nach einer Lösung zu suchen. Und schließlich fallen auch die Leistungen der Darsteller ziemlich mau aus, wobei besonders Maurice Dean Wint als aufbrausender Cop, der eine völlig unglaubwürdige Entwicklung zum ultimativen Bösen durchmacht, für einige Momente unfreiwilliger Komik sorgt. Glücklicherweise wurde zumindest die Laufzeit nicht unnötig gestreckt, sodass "Cube" bei all seinen Schwächen noch recht kurzweilig ausfällt.

      Faszinierende Prämisse, eher schwache Umsetzung.

      19
      • 7

        Im auf wahren Begebenheiten beruhenden Gefängnisthriller "Flucht von Alcatraz" wagt Frank Morris (Clint Eastwood) den Ausbruch aus der berühmt-berüchtigten Inselfestung. Regisseur Don Siegel (Die Dämonischen, Dirty Harry) gelang ein über weite Strecken fesselnder Genreklassiker, der auch 40 Jahre nach Erscheinen noch zu unterhalten weiß.

        "Flucht von Alcatraz" startet eher gemächlich und präsentiert zunächst das kleine Einmaleins der Knastfilme (Lesen als Zeitvertreib, Ärger unter der Dusche, Dunkelhaft als Strafe bei Regelverstößen). Der Alltag der Häftlinge birgt jedoch auch in dieser weniger spannenden ersten Hälfte genug Ideen, um dranzubleiben, zumal Eastwood mit seinen staubtrockenen One-Linern für einige Lacher sorgt.

        Sobald dann der Ausbruchsplan in die Tat umgesetzt wird, gewinnt "Flucht von Alcatraz" spürbar an Dynamik. Die Details des Plans, welcher u.a. aus Baumwolle und Seife gefertigte Kopfattrappen beinhaltet, wissen dabei durchaus zu faszinieren. Da lässt sich auch leicht über einige wenige allzu theatralische Szenen - wie etwa die Herzattacke eines Mithäftlings - hinwegsehen. Trotz kleinerer Schwächen verliert Siegel nämlich nie das große Ziel aus den Augen oder ergeht sich in Rührseligkieten über das harte Gefängnisleben.

        Ob Frank Morris und seinen Kumpanen die Flucht gelungen ist? Vielleicht lassen sie es sich heute als alte Knacker auf irgendeiner Südseeinsel gutgehen. Vielleicht liegen sie aber auch schon längst auf dem Grund des Meeres begraben. Auf der Fahndungsliste der meistgesuchten Verbrecher Kaliforniens stehen sie jedenfalls nach wie vor...

        18
        • 8 .5
          Kenduskeag 28.07.2019, 13:44 Geändert 28.07.2019, 13:46

          "Cloud Atlas" unter der Regie von Tom Tykwer und den Wachowskis, welche sich die Umsetzung der sechs Episoden dieses gigantischen Filmprojekts untereinander aufteilten, ist ein genreübergreifendes Geschichten-Kaleidoskop, dessen Erzählung mehrere hundert Jahre umspannt. Das höchst ambitionierte Mammutwerk erzählt von Themen wie Freiheit und selbstbestimmtem Handeln sowie dem Aufstieg und Niedergang menschlicher Zivilisation.

          Seefahrerabenteuer, Liebesdrama, Umweltthriller, Schelmengeschichte, Zukunftsdystopie und Endzeitepos - all dies vereint "Cloud Atlas" zu einem faszinierenden Potpourri, einer berauschenden Mischung, die vom Zuschauer angesichts des enorm hohen Erzähltempos und den immer schnelleren Wechseln zwischen den einzelnen Episoden höchste Aufmerksamkeit verlangt. Mehrfache Sichtungen sind unumgänglich, will man all die Details und Verbindungen zwischen den sechs Erzählungen erfassen.
          Gibt es ein Leben nach dem Tod? Begegnen wir den selben Menschen über die Zeitalter hinweg immer wieder? Löst jede unserer Entscheidungen einen Schmetterlingseffekt aus, der selbst noch Auswirkungen auf das Leben in ferner Zukunft hat? Mit all diesen Fragen beschäftigt sich "Cloud Atlas", sodass der Zuschauer von der Fülle an Informationen bisweilen regelrecht erschlagen wird.

          Hinzu kommt erneut das Infragestellen unserer Realität, wie es die Wachowskis schon in "Matrix" thematisierten. So sind die einzelnen Episoden nicht nur durch Figuren und Motive verbunden, sondern auch dadurch, dass die jeweils vorherige Episode als (fiktionales?) Werk in der jeweils nächsten auftaucht. So liest etwa Robert Frobisher das Pazifik Tagebuch des Adam Ewing und Sonmi ist in der Endzeit Teil eines Götterkults geworden. "Cloud Atlas" erschafft somit ähnlich wie "Matrix" eine Welt "hinter" unserer.

          Atemberaubende Bilder und Szenen voller Poesie, Spannung und genialem Witz werden hier zu einem gewaltigen Werk zusammengeführt. Das ist großes, ja visionäres Kino!

          22
          • 7
            Kenduskeag 27.07.2019, 12:18 Geändert 27.07.2019, 12:21

            "Unsere kleine Schwester" unter der Regie Hirokazu Koreedas ist ein Familienfilm der leisen Töne. Auf wunderbar warmherzige Art zeichnet er das Porträt von vier jungen Frauen, schildert ihren Alltag und ihre Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.

            Die drei Schwestern Sachi, Yoshino und Chika bewohnen gemeinsam das alte Haus ihrer Großmutter im Küstenort Kamakura. Auf der Beerdigung ihres Vaters, zu dem sie nach dessen außerehelicher Affäre keinen Kontakt mehr hatten, lernen sie erstmals ihre jüngere Halbschwester Suzu kennen. Kurzerhand beschließen die Schwestern, die quirlige Teenagerin bei sich aufzunehmen, wodurch ihr aller Leben gehörig auf den Kopf gestellt wird...

            "Unsere kleine Schwester" besticht durch eine sehr bedächtige, einfühlsame Inszenierung, die gänzlich ohne Effekthascherei auskommt und ihre Figuren zu jeder Zeit ernst nimmt. In aller Ausführlichkeit werden Alltagsbegebenheiten wie das gemeinsame Essen, Treffen mit Freunden und Verwandten oder Probleme am Arbeitsplatz gezeigt, wobei die Stimmungslage von heiter bis melancholisch reicht.

            Der zentrale Konflikt des Films liegt indes in der Konfrontation mit den letzten Lebensjahren des Vaters, seinen verschiedenen Affären und der Trauer über seinen Verlust. Dieser Konflikt überschattet jedoch keinesfalls die gesamte Handlung, sondern äußert sich eher in feinen Nuancen, im Unausgesprochenen. "Unsere kleine Schwester" gestaltet sich somit nicht als Familiendrama, in dem es irgendwann zum großen Knall kommt, sondern vielmehr als Loblied auf Lebensfreude und die Kraft der Blutsbande.

            Ein angenehm unspektakulärer Film mit vielen schönen Bildern vom Meer und der Kirschblüte, der zwar mit einigen Längen zu kämpfen hat, dafür aber sehr viel Herzlichkeit ausstrahlt.

            19
            • 7

              "16 Blocks" dürfte wohl der letzte Regieeintrag in der Karriere des inzwischen 89 Jährigen Richard Donner (Lethal Weapon, Die Goonies) bleiben. Damit ist ihm ein Abschluss gelungen, der sich auf alle Fälle sehen lassen kann.

              Detective Jack Mosley (Bruce Willis) ist körperlich wie psychisch völlig am Ende. Als er nach einer langen Nachtschicht Feierabend machen will, um mit einer Flasche Whisky allein zu sein, drückt ihm sein Vorgesetzter noch schnell einen Auftrag aufs Auge. Jack soll den Kleinkriminellen Eddie (Mos Def) zum 16 Häuserblocks entfernten Gericht bringen, wo eine Anhörung stattfinden soll. Was als Routineauftrag beginnt, entwickelt sich rasch zu einer gefährlichen Hetzjagd, an der auch Jacks langjähriger Kollege Frank (David Morse) beteiligt ist...

              In "16 Blocks" erleben wir noch den alten, den spielfreudigen Bruce Willis. Die Rolle des ausgebrannten Cops, der mit sich und der Welt abgeschlossen hat, steht ihm ganz hervorragend. Die absolut stimmige Chemie zwischen Def und ihm ist dann auch der entscheidende Grund dafür, weshalb neben den Actionszenen auch die emotionalen Momente des Films funktionieren. Wie die Beiden an diesem schwül-warmen Sommertag beinahe in Echtzeit durch die New Yorker Häuserschluchten getrieben werden und dabei trotz aller Unterschiede einen Draht zueinander finden, erinnert mit seiner dichten, tempogeladenen Atmosphäre zuweilen an Serien wie "24".

              Die Handlung an sich ist zwar recht simpel gehalten, schlägt aber immer wieder kleinere Haken, sodass kaum einmal Leerlauf entsteht. Hinzu kommt ein dezenter, sehr gut platzierter Humor sowie ein mit David Morse ebenfalls stark besetzter Gegenspieler. Das alternative Ende auf der DVD hätte zwar einen noch konsequenteren Abschluss dargestellt, doch lässt sich dieses Zugeständnis an den Massengeschmack angesichts des überzeugenden Gesamteindrucks gerne verzeihen.

              P.S. Wer genau aufpasst, kann den damals noch weitgehend unbekannten Tom Wlaschiha (Game of Thrones, Berlin Falling) unter den Geiseln im Bus entdecken.

              23
              • 3

                In "Armee der Finsternis" verschlägt es Supermarktmitarbeiter Ash ins düstere Mittelalter, wo er sich abermals im Kampf gegen das Böse behaupten muss. Der dritte Teil der "Tanz der Teufel"-Trilogie setzt weit weniger auf Horror und Gewalt, als vielmehr auf jede Menge Klamauk.

                Ob "Armee der Finsternis" gefällt oder nicht, hängt dementsprechend stark mit der persönlichen Wahrnehmung des Humors zusammen. Wem etwa saltoschlagende Dämonen und dauerplappernde Skelette Vergnügen bereiten, kann mit Raimis Fantasykomödie sicherlich sehr viel Spaß haben. Für alle Anderen jedoch dürfte sich "Armee der Finsternis" zu einer echten Geduldsprobe entwickeln, besteht die Handlung doch in erster Linie aus einer bloßen Aneinanderreihung von mal mehr, mal weniger charmanten Ideen. Raimi zielt ausschließlich auf das große Spektakel ab, wobei die Logik des Geschehens ebenso außer Acht gelassen wird wie ein richtiger Spannungsbogen.

                Immerhin darf Bruce Campbell als Zeitreisender mit Motorsäge hier so richtig aufdrehen und eine Pointe nach der nächsten abfeuern. Leider wiederholen sich die Gags jedoch schon nach kurzer Zeit, sodass etwa ohne erdenklichen Grund gleich mehrmals "Casablanca" (1942) zitiert wird. Überhaupt legt Raimi allzu großen Wert darauf, seinen Vorbildern zu huldigen, was allein schon durch den Einsatz der Stop Motion Effekte deutlich wird, die den Eindruck erwecken, einen Film aus den 60er Jahren zu sehen.

                Zwischen gefeiertem Kult und nervtötender Albernheit ist es eben doch nur ein ganz schmaler Grat.

                17
                • 7 .5
                  Kenduskeag 24.07.2019, 11:35 Geändert 24.07.2019, 11:50

                  "Re-Cycle" ist eine asiatische Fantasy-Horror Produktion unter der Regie der Pang Brüder (The Eye, Bangkok Dangerous). Der düstere Trip durch eine vom Verfall bedrohte Parallelwelt entfaltet dank des visuellen Einfallsreichtums und der ungeheuer dichten Atmosphäre eine enorme Sogwirkung.

                  Ting-yin (Angelica Lee) ist als Autorin von Liebesromanen sehr erfolgreich. Bei ihrem neuesten Werk, das den Titel 'Re-Cycle' tragen soll und sich mit der Welt der Geister beschäftigt, kommt sie jedoch nur mühsam voran. Da häufen sich mit einem Mal seltsame Vorgänge in ihrer Wohnung, für die Ting-yin keine Erklärung findet. Schon bald gerät sie in eine finstere Parallelwelt, die auf rätselhafte Weise mit den von ihr verfassten Geschichten in Verbindung steht...

                  Was wie typischer Asia-Horror nach bekannten Mustern beginnt (unheimliche Anrufe, sich bewegende Gegenstände), entwickelt sich bald zu einer alptraumhaften Odyssee durch eine Welt voll mit maroden Häusern, riesigem Spielzeug und untoten Wesen. In dieser muss die Protagonistin immer wieder neue Aufgaben bewältigen, um von einer Etappe zur nächsten zu gelangen, weshalb "Re-Cycle" mitunter recht episodenhaft daherkommt. Auf visueller Ebene werden diese verschiedenen Etappen der Reise durch eine wechselnde Farbgebung betont, was die ohnehin sehr kreativ gestaltete Parallelwelt noch einzigartiger werden lässt.

                  Angesichts der immer neuen Fantasy- und Horrorelemente tritt die Handlung zwar einige Zeit lang in den Hintergrund, entwickelt jedoch dafür gegen Ende noch eine überraschend emotionale Wucht. Diese Bandbreite an Gefühlen - vom schaurigen Beginn über den faszinierenden Mittelteil bis zum berührenden Finale - ist es schließlich auch, was "Re-Cycle" aus der breiten Masse hervorstechen lässt.

                  21
                  • 6
                    Kenduskeag 23.07.2019, 12:03 Geändert 23.07.2019, 12:13
                    über The Boy

                    Die junge Amerikanerin Greta (Lauren Cohan) tritt eine Stelle als Kindermädchen bei einem älteren Ehepaar in einem abgelegenen englischen Herrenhaus an. Zu ihrer Verwunderung handelt es sich bei ihrem Schützling jedoch nicht um ein Kind aus Fleisch und Blut, sondern um eine Porzellanpuppe, die auf den Namen Brahms hört...

                    Puppenhorror ist ein alter Hut im Genre, weiß aber nach wie vor die Massen ins Kino zu locken, wie derzeit wieder Chucky und Annabelle unter Beweis stellen. Und da die Namen berühmter Komponisten wohl einen besonderen Reiz ausüben, gibt es nun neben einem Hund namens Beethoven auch eine Gruselpuppe namens Brahms. In Kombination mit dem weitverzweigten Landsitz inmitten der britischen Einöde sorgt diese sowohl bei der Protagonistin als auch beim Zuschauer von Beginn an für schleichendes Unbehagen. Lange Zeit über lässt "The Boy" offen, was hinter dem mysteriösen Spuk steckt und vertraut auf seine wunderbar altmodische Schaueratmosphäre. Da wären die wenigen, ohnehin recht vorhersehbaren Jumpscares gar nicht von Nöten gewesen.

                    Neben den unheimlichen Aktivitäten im Haus sind es aber auch die geschickt eingebauten Dramaelemente, die den brahmschen Puppenhorror aus der faden Einheitssuppe hervorheben. So schneidet "The Boy" auf eine teils sehr metaphorische Weise immer wieder Themen wie Trauerbewältigung und Elternliebe über den Tod hinaus an. Insbesondere Gretas Hintergrundgeschichte, die erst im späteren Verlauf des Films offenbar wird, erweist sich dabei als klug platzierter Mosaikstein.

                    Im letzten Drittel gibt sich "The Boy" schließlich unerwartet action- und wendungsreich, wobei das Storygerüst ein ums andere Mal gehörig ins Wanken gerät - jedoch nicht in sich zusammenfällt. Regisseur William Brent Bell schafft immer noch gerade so die Kurve, ehe seine Geschichte an Glaubwürdigkeit einbüßt.

                    Ein insgesamt durchaus gelungener Genrebeitrag mit einer guten Hauptdarstellerin, der das Puppenthema sinnig variiert.

                    20
                    • 7

                      In Brian De Palmas Gangsterepos "The Untouchables" bekämpfen Kevin Costner, Sean Connery, Andy Garcia und Charles Martin Smith als letztes Quartett aufrechter Männer das Verbrechen zur Zeit der Prohibition. Ihr ärgster Widersacher dabei ist der berüchtigte Gaunerboss Al Capone (Robert De Niro).

                      Angelegt ist die Geschichte der Unbestechlichen als Kombination aus Western und Großstadtthriller, angereichert mit Suspense Momenten im Stile Hitchcocks. So entwickelt sich eine interessante Erzählung um Alkoholschmuggel und Korruption, gewürzt mit einigen sehr harten Gewaltspitzen und eingebettet in ein authentisches 30er Jahre Setting. Ein besonderes Lob verdient zudem die excellente Kameraarbeit, die mit einigen genialen Fahrten und grandios anzusehenden Plansequenzen zu begeistern weiß. Zudem kann sich De Palma stets auf sein prominentes Darstellerensemble verlassen, angeführt von einem bestens aufgelegten Sean Connery in der Rolle des väterlichen Mentors.

                      Kritisieren lässt sich am ehesten noch die strikte Einteilung in Gut und Böse, die keine Graustufen zulässt. So hat etwa der von de Niro gewohnt großspurig verkörperte Capone angesichts seiner vollkommenen Boshaftigkeit kaum noch etwas Menschliches an sich. Auch mangelt es dem fortwährenden Hin und Her aus Gewalt und Gegengewalt zuweilen ein wenig an Finesse, was zu einigen kleineren Längen führt. Und schließlich fügt sich ausgerechnet die Musik der Komponistenlegende Ennio Morricone nicht immer ganz stimmig ins Gesamtbild. So fallen einige Stücke zu aufdringlich und pompös aus, während an anderer Stelle romantisierende Töne erklingen, die besser in einem Karl May Western aufgehoben gewesen wären.

                      Dennoch - "The Untouchables" ist größtenteils spannendes Gangsterkino, das seine Zuschauer direkt ins Chicago der 30er befördert.

                      20
                      • 4 .5

                        "Maleficent" erzählt das altbekannte Märchen von der Königstochter, die sich an einer Spindel sticht und daraufhin in einen ewigen Schlaf fällt, aus der Sicht der bösen Fee, die sie verfluchte. Mag die Grundidee hinter dem Regiedebüt des Special Effects Experten Robert Stromberg noch Interesse wecken, lässt deren Umsetzung jedoch deutlich zu wünschen übrig.

                        Inhaltlich bietet "Maleficent" - sofern man mit dem Dornröschen Stoff vertraut ist - so gut wie keine Überraschungen. Brav klappert der Film die wichtigsten Eckpunkte des grimmschen Märchens ab, verändert dabei nur einige Einzelheiten im Bezug auf die dunkle Fee. Überhaupt ist "Maleficent" ein äußerst biederes Werk geworden, welches das Potenzial eines starken Bösewichts in der Hauptrolle kaum zu nutzen vermag. So hätte etwa der derbe Humor eines "Shrek" (2001) Strombergs Film eventuell mehr Würze verliehen. Das Konzept aus der dunklen Fee eine missverstandene Figur zu machen, wirkt in jedem Fall extrem beliebig und hätte ebenso gut auf einen anderen Disney Bösewicht übertragen werden können.

                        Lässt sich Maleficents Motivation noch einigermaßen nachvollziehen, bewegen sich die weiteren Figuren zwischen total blass (Aurora, Stefan, Diaval) und total nervig (die drei guten Feen). Visuell hingegen fällt "Maleficent" recht ansprechend aus, wenngleich das Worldbuilding nicht unbedingt vor Kreativität strotzt und die Actionszenen zumeist zu einem hektisch geschnittenen Einheitsbrei verkommen.

                        Seichte Berieselung aus dem Hause Disney mit Angelina Jolies Performance als einzigem echten Highlight.

                        21
                        • 7

                          'Sie fürchten weder Tod noch Teufel' - deutsche Zusatztitel sind doch einfach eine wunderbare Sache. Wer kommt nur immer auf diese kuriosen Wortspielereien?

                          "Top Gun" von Actionexperte Tony Scott ist gewissermaßen die ultimative Beweihräucherung amerikanischer Militärkunst, ein Loblied auf die Heldenhaftigkeit der mutigen jungen Männer, die an der titelgebenden Eliteschule zu glorreichen Kämpfern der Lüfte ausgebildet werden. Krieg ist hier kaum etwas anderes als ein Wettstreit unter pubertären Jungs, ein Schwanzvergleich über den Wolken. Diese unreflektierte Herangehensweise mag so Manchem zwar sauer aufstoßen, ändert aber nichts an der Tatsache, dass "Top Gun" als Mischung aus Fliegeraction und seichter Romanze bestens unterhält.

                          Verfügt Scotts Film auch über keine sonderlich originelle Story, kommt dank der spielfreudigen Stars um Tom Cruise, Anthony Edwards und Kelly McGillis, die sich für keine noch so schräge Gesangseinlage zu schade sind, doch keine Langeweile auf. Ohnehin gilt: Musik ist Trumpf in "Top Gun" - werden Hits wie "Highway to the Danger Zone" und "Take my breath away" doch bis heute regelmäßig im Radio gespielt. Und auch visuell wissen die angenehm CGI-befreiten Kampfgefechte der Piloten nach wie vor zu begeistern.

                          Mehr als spaßige Popcorn-Unterhaltung hat "Top Gun" gar nicht im Sinn. Und eben als solche funktioniert der Fliegerfilm trotz Pathos und Kitsch tadellos.

                          21
                          • 5
                            Kenduskeag 19.07.2019, 12:34 Geändert 19.07.2019, 12:54

                            "Willkommen in Wellville" von Alan Parker setzt sich auf humorvolle Weise mit ständig wechselnden Gesundheitstrends und herbei fantasierten Krankheiten auseinander. Trotz ihrer nach wie vor vorhandenen Aktualität ist Parkers Satire jedoch nur mäßig gelungen.

                            Dr. Kellogg (Anthony Hopkins), seines Zeichens Erfinder der Cornflakes, leitet zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Sanatorium, welches sich durch allerlei seltsame Behandlungsmethoden auszeichnet. Auch Eleanor Lightbody (Bridget Fonda) schwört auf Dr. Kelloggs Therapien und überredet ihren Ehemann William (Matthew Broderick) zu einem gemeinsamen Kuraufenthalt. Derweil kopiert der Jungunternehmer Charles Ossining (John Cusack) die Kelloggs Rezepte, um selbst ein Vermögen zu machen...

                            "Willkommen in Wellville" verfügt über einige herrlich skurrile Ideen und produziert damit tatsächlich so manchen Lacher, lässt jedoch auch eine Menge an Potenzial ungenutzt. Parkers Film leidet unter seinem schleppenden Tempo und den vielen, wenig elegant verknüpften Erzählsträngen. Mag die Kurklinik und ihre Umgebung auch visuell ansprechend in Szene gesetzt sein, ermüdet doch die redudante Erzählweise mit fortschreitender Laufzeit immer mehr. Bei seinen ersten Auftritten mag etwa Anthony Hopkins als hasenzähniger Frühstücksflocken-Guru noch für Heiterkeit sorgen, spätestens nach einer Stunde hat man sich aber an seinen Predigten über den Verzicht jeden fleischlichen Genusses sowie seinen eigentümlichen Apparaturen satt gesehen.

                            Ein Film, der am ehesten noch durch seine Andersartigkeit punkten kann. Altertümliches Sexspielzeug, mit Kot gefüllte Cornflakes Packungen als Wurfgeschosse und Dialoge über die stimulierende Wirkung von Fahrradsätteln ergeben in jedem Fall ein ungewöhnliches Filmerlebnis.

                            16
                            • 4

                              In "Das perfekte Verbrechen" muss Staatsanwalt Willy Beachum (Ryan Gosling) dem Unternehmer Ted Crawford (Anthony Hopkins) den Mordversuch an dessen Frau nachweisen. Was ein spannender Psychothriller hätte sein können, entpuppt sich jedoch als äußerst zähes Geplänkel, das ohne jede Überraschung seinem Ende entgegen schlurft.

                              Am ehesten vermag noch der Beginn des Films zu gefallen, in dem die Ausführung der Tat sowie die anschließende Verhaftung Crawfords gezeigt wird. Anschließend dreht sich die Handlung lange Zeit nur darum, dass dem aufstrebenden Staatsanwalt die nötigen Beweise fehlen, um Crawford dauerhaft hinter Gitter zu bringen. Um die Ödnis des Drehbuchs ein wenig zu kaschieren, werden später dann immer mehr Nebenschauplätze eröffnet. So beginnt Beachum etwa eine Affäre mit seiner zukünftigen Chefin (Rosamund Pike) oder führt ermüdende Streitgespräche mit dem Bezirksstaatsanwalt (David Strathairn).

                              Der Mangel an Spannung und Intensität erwächst hier allein schon aus dem Umstand, dass der Zuschauer von Anfang an einen Wissensvorsprung gegenüber Goslings Figur hat. So wird etwa die Affäre von Crawfords Frau mit dem zuerst am Tatort eintreffenden Polizisten bereits zu Beginn des Films gezeigt, Beachum jedoch erfährt erst viel später während des unglaublich dröge inszenierten Gerichtsprozesses davon. Negativ ins Gewicht fällt zudem der völlig unpassende Humor. Was an einem solch schwerwiegenden Verbrechen so amüsant sein soll, dass alle Beteiligten fortwährend flotte Sprüche dazu auf Lager haben, vermag Hoblits Film jedenfalls nicht zu vermitteln.

                              So ist es einzig dem Charisma eines gestandenen Mimen wie Anthony Hopkins zu verdanken, dass "Das perfekte Verbrechen" vor dem Totalausfall bewahrt wird. Seine Performance, die an eine Light-Version des diabolischen Hannibal Lecters erinnert, sowie die aus unerfindlichen Gründen fortwährend in Szene gesetzten Kugelbahnen in seinem Haus, dürften dann auch das Einzige sein, was von diesem lahmen Thriller und seiner arg konstruierten Story in Erinnerung bleibt.

                              17
                              • 5 .5

                                Im französischen Terrorschocker "Them" werden Clementine (Olivia Bonamy) und Lucas (Michaël Cohen), die allein in einer großen, baufälligen Villa leben, eines Nachts von unheimlichen Geräuschen geweckt. Alsbald muss das Paar um sein Leben rennen...

                                "Them startet nahezu grandios: Mutter und Tochter fahren im Dunkeln eine einsame Landstraße entlang. Als der Wagen liegenbleibt, steigt die Mutter aus und öffnet die Motorhaube. Die Tochter bleibt derweil im Wagen zurück und sieht einige bange Minuten lang nichts weiter als eben diese Motorhaube vor sich. Mit ganz simplen Mitteln erzeugt "Them" in diesen Momenten eine enorme Spannung.

                                Leider hält der Film unter der Regie David Moreaus in der Folge nicht immer, was dieser gelungene Einstieg verspricht. Bis die Spannung wieder ansteigt, vergehen einige zähe Minuten, in denen das Protagonistenpaar Belanglosigkeiten austauscht, was bei einer Gesamtlaufzeit von nur 70 Minuten (ohne Abspann) schon deutlich ins Gewicht fällt. Moreau möchte die Zuschauer so lange wie irgend möglich im Unklaren lassen und reizt diese Karte dementsprechend bis zum Äußersten aus.

                                Der weitere Verlauf entschädigt immerhin ein wenig für die Zeit des Aushaltens. "Them" findet zu einer recht intensiven Gruselatmosphäre und weiß dabei die Erwartungen des Publikums geschickt auszunutzen. Von so manch anderem Genrevertreter unterscheidet ihn zudem der weitgehende Verzicht auf blutige Gewaltdarstellungen. Der Horror von Moreaus Film entsteht zumeist im Kopf.

                                Um wirklich begeistern zu können, fehlt es "Them" allerdings am letzten bisschen Raffinesse. Es bleibt bei interessanten Ansätzen, die jedoch kein komplett überzeugendes Ganzes ergeben. Daran vermag auch der finale Twist nichts zu ändern, zumal dieser wenig überraschend daherkommt. Genrefreunde dürfen aber getrost einen Blick riskieren - und wenn es nur für die tolle Auftaktszene ist.

                                22
                                • 10

                                  This is the end, beautiful friend
                                  This is the end, my only friend, the end

                                  Anlässlich des 40jährigen Jubiläums seines irrwitzigen Vietnam-Epos' hat Regisseur Francis Ford Coppola das Grauen zurück in die Kinosäle gebracht. Der Final Cut von "Apocalypse Now" sei seine bevorzugte, ultimative Version des Films, lässt der Meister selbst in der Einführung verlauten.

                                  Die neue Fassung ist - wie auch schon ihre beiden Vorgänger - ein wahrhaft psychedelischer Rausch der Sinne. Die Flussfahrt von Captain Willard (Martin Sheen) und seinen Kameraden gleicht einem Fiebertraum, der uns mitnimmt auf eine Reise zu den eigenen Abgründen, dort wo das verborgene Böse im Dunkeln lauert - mitten hinein ins Herz der Finsternis.

                                  In "Apocalypse Now" gehen Faszination und Schrecken Hand in Hand. So gibt es jene Zuschauer, die in Jubel ausbrechen, sobald Colonel Kilgore (Robert Duvall) aus dem Helikopter steigt und den Krieg in eine Strandparty verwandelt; die in freudiger Erregung den Walkürenritt mitdirigieren. Und es gibt andererseits jene, die wie gebannt an den Lippen des Colonel Kurtz (Marlon Brando) hängen, wenn er sich wie ein Ungetüm aus dem Schatten schält und über das Grauen philosophiert. Faszination und Schrecken zugleich...

                                  Der Final Cut hüllt all dies in satte Farben und einen krachenden Sound. Das Donnern der Hubschrauber ist bereits zu hören, weit bevor man sie sieht. Die Detonation der Bomben ist als Beben regelrecht spürbar. Die gigantischen Ausmaße der Sets laden einmal mehr zum Staunen ein.

                                  Eine Vielzahl von Filmen offenbart uns das Leid und die Tragik des Krieges. Doch kein anderer führt uns den Wahnsinn menschlicher Zerstörungskraft in all seinen Facetten deutlicher vor Augen.

                                  22
                                  • 8 .5
                                    über Birdy

                                    Die Bezeichnung (Anti-)Kriegsfilm trifft auf "Birdy" von Alan Parker nur unzureichend zu. Vielmehr dient der Vietnamkrieg hier nur als Aufhänger für das ebenso poetische wie einfühlsam erzählte Portrait eines sonderbaren Außenseiters, der einem der größten Träume der Menschheitsgeschichte nachhängt.

                                    "Birdy" spielt im wesentlichen auf zwei Erzählebenen. Die erste berichtet davon, wie sich der großspurige und mitunter proletenhafte Al (Nicolas Cage) mit dem schüchternen Birdy (Matthew Modine) anfreundet, welcher seinen Spitznamen aufgrund seiner an Besessenheit grenzenden Vorliebe für Vögel und Flugapparate trägt. Im zweiten Handlungsstrang treffen sich die beiden Freunde schließlich nach Jahren wieder, nachdem sie von ihrem Einsatz in Vietnam zurückgekehrt sind. Während Al schwere Gesichtsverbrennungen erlitten hat, ist Birdy geradezu katatonisch - und nur Al vermag seinen alten Freund ins Leben zurückzuholen...

                                    Einen jungen Mann in den Mittelpunkt zu stellen, der sich Tag und Nacht mit Vögeln beschäftigt und sich später gar selbst für einen hält, klingt natürlich zunächst einmal ziemlich verrückt. Der Zuschauer findet jedoch rasch einen Zugang zu den beiden ungleichen Protagonisten, da Regisseur Parker seine Charaktere mit all ihren seltsamen Macken zu jeder Zeit ernst nimmt. Unterlegt mit der melancholisch-sehnsüchtigen Musik Peter Gabriels entfaltet sich so eine emotional bewegende Erzählung über Freundschaft, Freiheitsdrang und Toleranz gegenüber dem Anderssein. "Birdy" mag dabei vielleicht nicht ganz so atmosphärisch dicht daherkommen wie etwa Parkers "Angel Heart" (1987), schafft es aber dennoch mühelos, die Arbeiterviertel Philadelphias mit Leben zu füllen und einige sehr prägnante Bilder zu finden.

                                    Darüber hinaus weiß "Birdy" mit den starken Performances seiner beiden Hauptdarsteller zu punkten. Modine spielt den sensiblen Sonderling mit einer guten Portion kindlicher Begeisterungsfähigkeit und einem leichten Augenzwinkern, während Cage offenlegt, dass sich hinter Als großer Klappe ein noch größeres Herz verbirgt. Die innige Freundschaft der Beiden bietet zudem Ansätze einer dezenten Homoerotik, muss aber nicht zwangsläufig als solche interpretiert werden.

                                    Seit jeher träumt der Mensch vom Fliegen - Alan Parkers "Birdy" wagt den Sprung, um es zu probieren.

                                    20
                                    • 4 .5

                                      In Sam Raimis Kulthorror "Tanz der Teufel" beschwören Ash (Bruce Campbell) und seine Freunde bei einem Ausflug in einer abgelegenen Hütte unabsichtlich das Böse herauf. Nach und nach bemächtigen sich die Dämonen der arglosen Jugendlichen und eine Nacht des Schreckens bricht an...

                                      "Tanz der Teufel" verfügt über einige innovative Ansätze, so etwa die wegweisende Kameraarbeit, die mehrere rasante Fahrten durch Wald und Hütte aus der Perspektive der bösen Kräfte bietet. Zudem gelingt es Raimi anfangs mit einfachsten Mitteln eine einnehmende Gruselatmosphäre zu schaffen. Alsbald wird jedoch ersichtlich, dass viele Ideen hier noch in den Kinderschuhen steckten und das vielversprechende Konzept noch nicht ausgereift war.

                                      Sobald das Böse von Ashs Freunden Besitz ergriffen hat, verkommt Raimis Film mehr oder weniger zur bloßen Effektshow. Dutzende Male sehen wir den Dämonenkopf unter der Falltür hervorlugen, während die Story gänzlich zum Erliegen kommt. Zwar können sich die Verwandlungen der Freunde angesichts des geringen Budgets erstaunlich gut sehen lassen, doch können auch diese nicht über die Eintönigkeit hinwegtäuschen, die sich besonders in der zweiten Hälfte des Films breitmacht. Am ehesten kommt hier noch Derjenige auf seine Kosten, der in der Splatterorgie eine groteske Komik zu erkennen vermag - die unglaublich dämlich agierenden Figuren und ihre schwachen Darsteller liefern dahingehend einige Vorlagen.

                                      Nach gutem Start geht dem Teufelstanz schnell die Puste aus - es sei denn, man kann allein aus dem Gesplattere einen Unterhaltungswert ziehen.

                                      22
                                      • 9
                                        über Rambo

                                        When they draw first blood
                                        That's just the start of it
                                        Day and night
                                        You gotta fight
                                        To keep alive

                                        Ich hab' extra im Duden nachgeguckt. Terminator? Steht nicht drin! Indiana Jones? Fehlanzeige! John McClane? Keine Chance! Einzig John Rambo war einen Eintrag in die Bibel der deutschen Sprache wert. Die Beschreibung "brutaler Kraftprotz" wie sie im Duden steht, wird dem von Sylvester Stallone verkörperten Vietnam-Heimkehrer jedoch nicht ganz gerecht. In "First Blood" ist Rambo nicht nur eine erprobte Kampfmaschine, sondern vor allem auch eine verletzliche Seele, die schwer unter dem Kriegstrauma zu leiden hat.

                                        Rambo ist hier alles andere als ein typischer US-Actionheld, sondern gleicht schon eher einem Amokläufer, der zu einer Verzweiflungstat getrieben wird, weil er nach seiner Rückkehr in die Heimat keinen Platz mehr für sich in der Welt findet. Und dennoch (oder gerade deswegen) sympathisiert man vom ersten Augenblick an mit ihm. Selbst als Rambo sich in seinem Schlussmonolog allzu sehr als Opfer inszeniert und seine zweifellos vorhandene Mitschuld an den Ereignissen herunterspielt, bringt man Verständnis für ihn auf.

                                        Ted Kotcheffs Inszenierung gleicht dabei einer perfekten Punktladung. "First Blood" geht keine Minute zu lang und hält sich schon gar nicht mit unnötigen Erklärungen auf. Bis zum erwähnten Monolog spricht Rambo gar kaum ein Wort. Er lässt lieber Taten sprechen. Und das ist stets fesselnd und ideenreich umgesetzt.

                                        Die Blaupause für einen Actionfilm mit Tiefgang

                                        26
                                        • 9

                                          Mit "Der Exorzist" schuf Regisseur William Friedkin einen Meilenstein des Horrorgenres, der auch Jahrzehnte nach seinem Erscheinen noch eine ungeheure Sogwirkung entfaltet. Die Geschichte um die vom Teufel besessene Regan (Linda Blair) lässt mehrere Deutungsmöglichkeiten zu und vermag dabei nach wir vor zu provozieren.

                                          In vielen Horrorfilmen dient das Christentum als Heilmittel, das Kruzifix wird zur Allzweckwaffe gegen das Böse - so scheinbar auch in Friedkins Genreklassiker. Bei genauerer Betrachtung jedoch liegt die Rettung in "Der Exorzist" nicht eindeutig im Glauben an Jesus Christus. Vielmehr lässt der Film auch eine religionskritische Haltung zu.

                                          Erste Anzeichen dafür zeigen sich bereits in den Anfangsminuten, welche im Irak spielen, wo Pater Merrin (Max von Sydow) bei den Arbeiten an einer Ausgrabungsstätte eine böse Macht erweckt. Auch wenn dies im Film nicht offen formuliert wird, so lässt der Beginn von Regans Wesensveränderungen mit der zeitgleichen Rückkehr des Paters nach Washington den Schluss zu, dass es Regans späterer Helfer Merrin war, der das Übel mitgebracht hat. Oder anders ausgedrückt: Die Kirche bekämpft das Unheil, für das sie selbst verantwortlich ist.

                                          Doch nicht allein die Kirche, auch die Wissenschaft bekommt in "Der Exorzist" ihr Fett weg. Dutzende Ärzte führen Untersuchungen an dem jungen Mädchen durch und können sich letztlich doch nur mit hohlen Phrasen zu ihrem Gesundheitszustand behelfen. Dazu passt dann auch, dass die Szenen im Behandlungsraum mitunter ebenso furchteinflößend ausfallen wie der spätere Exorzismus. Der Glaube an eine Erklärung aller Dinge durch die Wissenschaft wird hier in ein beängstigendes Licht gerückt. Friedkin lehrt uns, dass der Mensch die Grenzen seines Verstandes, die Grenzen des Erklärbaren akzeptieren muss.

                                          Das Böse in "Der Exorzist" lässt sich natürlich als konkrete Gestalt begreifen, die wie ein Virus von einem auf den anderen überspringt. Gleichwohl kann es jedoch auch als Metapher für das Seelenleben der Figuren verstanden werden. Pater Merrin etwa ist schon vor Eintritt in Regans Zimmer körperlich wie geistig sichtlich angeschlagen, während Pater Damien (Jason Miller) seit dem Tod seiner Mutter von Schuldgefühlen geplagt wird. Und auch im Hause MacNeil selbst scheint schon von Beginn an etwas nicht in Ordnung zu sein. Mutter Chris (Ellen Burstyn) hat offenbar eine Affäre mit einem Regisseur, die sie vor ihrer Tochter verheimlichen will. Ist Regans Verhalten also nicht einfach Ausdruck pubertärer Unsicherheit? Ihre vulgäre Sprache ein bewusstes Statement, um dem Spießbürgertum etwas entgegen zu setzen? Es passt jedenfalls ins Bild der rebellischen Teenagerin, dass ausgerechnet die Affäre ihrer Mutter zum ersten Mordopfer wird.

                                          Friedkins Klassiker liefert eine faszinierende Mischung aus Schockeffekten und subtilem Grusel, bei der die bisweilen sprunghaften Szenenfolgen den Eindruck vermitteln, der Geschichte eines unzuverlässigen, von Erinnerungslücken geplagten Erzählers zu folgen. Am Ende steht die Erkenntnis, dass weder Wissenschaft noch Religion diese Geschichte zu einem guten Ausgang bringen konnten. Das Böse ist hier letztlich nur aufgeschoben, nicht aufgehoben.

                                          27
                                          • 6
                                            Kenduskeag 11.07.2019, 15:02 Geändert 11.07.2019, 15:03
                                            über Ronin

                                            Der japanische Nationalmythos der 47 Ronin - einer Gruppe herrenloser Samurai, die als Vorbild bedingungsloser Treue gelten - ist als Aufhänger zweifellos interessant gewählt. Leider weiß Regisseur John Frankenheimer mit der Geschichte nur wenig anzufangen, sodass "Ronin" sich als eher simpel gestrickter Actionfilm entpuppt.

                                            Der ehemalige CIA Agent Sam (Robert DeNiro) erhält von der mysteriösen Dierdre (Natascha McElhone) den Auftrag, gemeinsam mit dem Franzosen Vincent (Jean Reno) und einigen weiteren Männern, einer Verbrecherorganisation einen Koffer abzujagen. Schon bald entwickelt sich ein Spiel auf Leben und Tod, zumal jedes der Teammitglieder seine wahre Identität zu verschleiern versucht...

                                            "Ronin" ist immer dann am stärksten, wenn einer der Charaktere sich in ein Auto setzt und das Gaspedal durchdrückt. Die halsbrecherischen Verfolgungsjagden durch die engen Gassen von Paris und Nizza kommen ganz ohne CGI Einsatz aus und lassen die Herzen von Oldschool Actionfans dementsprechend höher schlagen. Hauptsächlich für diese rasanten Stuntszenen lohnt sich eine Sichtung von "Ronin". Sobald die wilde Fahrt dann nämlich erst einmal wieder vorüber ist, dümpelt die recht vorhersehbare Geschichte mit mehr oder weniger belanglosen Dialogen vor sich hin. Hauptsächlich steht dabei im Vordergrund, wer nun gerade wen verrät oder wer nun im Besitz des ominösen Koffers (ein klassischer MacGuffin) ist.

                                            Somit bietet "Ronin" vorallem hervorragend inszenierte Actionszenen und einen starken Cast (in weiteren Rollen sind u.a. Stellan Skarsgård, Jonathan Pryce, Sean Bean sowie Eiskunstläuferin Katarina Witt zu sehen). Der Rest des Films steht jedoch eher unter der Bezeichnung Standardware.

                                            20
                                            • 8

                                              In "True Romance" unter der Regie von Tony Scott steht die flammende Liebe eines jungen Paares im Zentrum einer gnadenlosen Gewaltspirale. Angesiedelt irgendwo zwischen skurriler RomCom und brutaler Gangsterballade begleiten wir das Protagonistenpaar auf einer abenteuerlichen Odyssee.

                                              Clarence (Christian Slater) ist ein alleinstehender junger Mann, der gerne Kung Fu Filme sieht, Comics liest und Elvis Presley vergöttert. Als er wie jedes Jahr an seinem Geburtstag allein ins Kino geht, lernt er dort die quirlige Alabama (Patricia Arquette) kennen, die als Callgirl arbeitet. Für beide ist es Liebe auf den ersten Blick. Bevor Clarence jedoch mit seiner Angebeteten durchbrennen kann, will er zunächst ihren gewaltbereiten Zuhälter Drexl (Gary Oldman) zur Strecke bringen...

                                              Dass Scotts Film auf einem Drehbuch Quentin Tarantinos basiert, wird schon in der ersten Szene offenbar. Mehr noch als durch die atmosphärische, mit einem eingängigen Hans Zimmer Score unterlegte Inszenierung wird "True Romance" nämlich durch die vielen amüsanten bis grotesken Situationen sowie die unverkennbaren Dialoge Marke Tarantino geprägt. Die bewusst überzeichneten Charaktere sprühen so geradezu vor Lebendigkeit und selbst nur am Rand auftauchende Nebenfiguren bleiben nachhaltig im Gedächtnis.

                                              Stets verlassen kann sich "True Romance" dabei auf seinen prominenten Cast, der neben den erwähnten Slater, Arquette und Oldman u.a. auch noch aus Christopher Walken, Dennis Hopper, James Gandolfini und Brad Pitt besteht. Als ein Schauspielhighlight von vielen sei hier etwa das Aufeinandertreffen von Hopper als Vater des Protagonisten und Walken als sizilianischer Gangsterboss genannt.

                                              "True Romance" hält, was der Titel verspricht. Als eine Art Neuinterpretation von "Bonny und Clide" erzählt der Film von unbändigem Freiheitsdrang, dem Wunsch nach Selbstbestimmung sowie zerschossenen Träumen. Die Liebe, die hier im Mittelpunkt steht, mag naiv und irrational erscheinen, doch sie ist gleichsam kraftvoll und aufrichtig.

                                              18
                                              • 8

                                                "Catch me if you can" von Steven Spielberg ist ein unterhaltsames Katz-und-Maus-Spiel mit Star Besetzung, welches den Lebensweg des jugendlichen Ausreißers Frank Abagnale jr. (Leonardo DiCaprio) nachzeichnet, der als berüchtigter Trickbetrüger und Scheckfälscher vom FBI gejagt wurde. Mit spielerischer Leichtigkeit inszeniert Spielberg ein ebenso humorvolles wie spannendes Gaunerstück, das ganz nebenbei den Geist der Swinging Sixties wieder aufleben lässt.

                                                Aus heutiger Sicht kaum vorstellbar, befand sich Leonardo DiCaprios Karriere Anfang der 00er Jahre am Scheideweg. Sein letzter großer Kassenhit "Titanic" lag immerhin schon 5 Jahre zurück, ehe ihm die Rolle des charmanten Ganoven in Spielbergs Film dabei half, seinen Status als Superstar zu zementieren. Den 16 Jährigen Schüler nimmt man dem damals immerhin schon 27 Jährigen DiCaprio zwar nicht mehr ab, dafür ist ihm die Rolle des gewitzten Halunken aber geradezu auf den Leib geschrieben. Trotz ihrer illegalen Machenschaften drückt der Zuschauer seiner Hauptfigur so doch stets bei allem die Daumen. Neben DiCaprio sind es indes vor allem Tom Hanks als verbissener FBI Agent Hanratty sowie Christopher Walken als gutherziger, aber glückloser Vater, die "Catch me if you can" darstellerisch prägen.

                                                Als ebenso clever wie Franks Tricks erweist sich derweil das mit verschiedenen Zeitebenen arbeitende Drehbuch, welches dennoch nie unnötig kompliziert oder allzu konstruiert daherkommt. Vielmehr wird auf diese Weise die Handlung zügig vorangetrieben, sodass keine Längen entstehen. Die farbenfrohen Bilder in Kombination mit dem markanten John Williams Score sorgen unterdessen für eine bisweilen märchenhafte Note, die wunderbar zur augenzwinkernden Erzählung passt. "Catch me if you can" ist aber keineswegs nur liebenswerter Ulk, sondern enthält auch eine dramatische Vater-Sohn-Geschichte und weiß - getreu dem Motto "Kleider machen Leute" - eine ganze Menge über Autoritätenhörigkeit zu erzählen.

                                                Wunderbar leichtfüßiges Ganoven Kino und eine Geschichte, wie sie wohl nur das Leben selbst schreiben kann.

                                                23
                                                • 6

                                                  In "Die Tür" erhält Maler David (Mads Mikkelsen) fünf Jahre nach dem Tod seiner Tochter eine Chance auf Wiedergutmachung, ließ er sie doch einst im entscheidenden Moment aus den Augen, um sich mit der Nachbarin zu vergnügen. Regisseur Anno Saul hält mit diesem Mysterythriller nach Motiven des Romans "Die Damalstür" das deutsche Genrekino lebendig, wenngleich die Logik des Geschehens einer nähergehenden Überprüfung nicht immer standhält.

                                                  "Die Tür" erinnert bisweilen an Werke wie "Timecrimes" (2007) oder "Triangle" (2009), schlägt aber gleichzeitig spürbar eigene Pfade ein. Mit Ausnahme des actionlastigen Finales setzt Saul vielmehr auf die Interaktion und die Gefühlswelt der Figuren, um aus der spannenden Grundidee ein bewegendes Familiendrama zu stricken. Die Inszenierung bewegt sich dabei eher auf TV- denn auf Kinoniveau, geht aber als solides Handwerk durch. Ohnehin ist es vielmehr die wendungsreiche Mysterygeschichte, die den Zuschauer hier am Ball hält. Hinzu gesellt sich ein zarter Hauch von trügerischer Vorstadtidylle, für welche wohl Filme wie "Die Truman Show" (1998) und "American Beauty" (1999) Pate gestanden haben dürften (deren Klasse aber natürlich nicht erreicht werden kann).

                                                  Dank der charismatischen Performance eines Mads Mikkelsen, der das Handlungsgerüst auf seinen Schultern trägt, wird jedoch glücklicherweise so manches Logikloch übersprungen. Die weiteren Darsteller um Jessica Schwarz, Thomas Thieme und Heike Makatsch wirken dagegen eher wie Randerscheinungen, was aber vornehmlich dem auf Mikkelsen zugeschnittenen Drehbuch geschuldet ist. Sein Protagonist David entpuppt sich alsbald als klassische Sisyphus Figur, bei der auf ein moralisches Dilemma gleich das nächste folgt.

                                                  Ein insgesamt gelungener Mysterythriller, an dem Genrefreunde viel Freude haben dürften - zumal sogar der legendäre Sport Almanach hier Erwähnung findet.

                                                  18
                                                  • 7

                                                    In "No Escape" unter der Regie John Erick Dowdles (Quarantäne/Katakomben) wandert Jack Dwyer (Owen Wilson) mit seiner Frau Annie (Lake Bell) und den gemeinsamen Töchtern nach Südostasien aus, wo der Familienvater sich als Ingenieur um die Wasseraufbereitung kümmern will. Vor Ort freunden sie sich mit dem Briten Hammond (Pierce Brosnan) an, der Land und Leute von früheren Besuchen kennt. Als Jack jedoch das Hotel verlässt, um eine Zeitung kaufen zu gehen, bricht auf den Straßen plötzlich ein Bürgerkrieg aus...

                                                    "No Escape" liefert nach einer kurzen Einführung der Charaktere eine adrenalingetränkte Hetzjagd, die den Puls fortwährend in die Höhe schnellen lässt. Beinahe ohne jede Atempause erlebt der Zuschauer, wie die Protagonisten durch die Stadt getrieben werden, scheinbar ohne jede Aussicht auf eine rettende Zuflucht. Unter den Darstellern überrascht indes vor allem Owen Wilson in dieser ungewohnten, gänzlich ironiefreien Rolle, während Brosnan zuweilen etwas überdreht und sich damit nicht immer ganz stimmig in das düstere Bedrohungsszenario einfügt.

                                                    Regisseur Dowdle beweist derweil ein sehr gutes Gespür dafür, die panische Angst der Familie glaubhaft zu transportieren und ist mit der Handkamera stets mitten im Geschehen, wenn sich mit einem Mal unzählige bewaffnete Aufständische an ihre Fersen heften und sich die paradiesische Idylle in ein wahres Blutbad verwandelt. Der politische Sprengstoff der Geschichte kommt angesichts der Action-Fokussierung zwar recht kurz, eine deutliche Kritik an der Ausbeutung Südostasiens durch den Westen blitzt aber immer wieder auf. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang auch das mit Blick auf die US-Geschichte äußerst brisante Finale.

                                                    Straight inszenierter Nervenkitzel mit pikantem politischem Subtext. Ein Südostasien-Trip, der zum echten Höllenritt mutiert.

                                                    23