Kenduskeag - Kommentare

Alle Kommentare von Kenduskeag

  • Sehr schöne Idee😊 Die Kombination Fantasy+Drama ist ja gar nicht mal so selten.
    Mir würden da zwei Filme von Peter Jackson einfallen:
    "Heavenly Creatures" (1994)
    "In meinem Himmel" (2009)

    Außerdem könnte auch noch "The Fall" (2006) gut passen.

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    • Kenduskeag 12.06.2019, 13:35 Geändert 12.06.2019, 13:46

      Mein Vorschlag: "Der fliegende Teppich" aus "Aladdin"

      Da kommt mir eine schöne Idee für ein Crossover: "Die Abenteuer von Teppich und Klopfer"😁

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      • Mein Vorschlag: "Großmutter Weide" aus "Pocahontas"

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          Kenduskeag 11.06.2019, 11:31 Geändert 11.06.2019, 11:36

          Basierend auf den weltbekannten Aufzeichnungen des jüdischen Mädchens, das sich mit seiner Familie und einigen Bekannten über zwei Jahre lang in einem Amsterdamer Hinterhaus vor dem Zugriff der Nazis versteckt hielt, entwickelt Regisseur Hans Steinbichler (Winterreise, Landauer - Der Präsident) in "Das Tagebuch der Anne Frank" ein Kammerspiel über den Alltag einer Heranwachsenden in einer furchtbaren Zeit.

          Der historische Kontext spielt für Steinbichlers Film dabei nur eine erstaunliche geringe Rolle. Vielmehr fokussiert er sich ganz auf seine Protagonistin, zeigt Annes pubertäre Ausbrüche, ihr mitunter schwieriges Verhältnis zu den anderen Hausbewohnern sowie ihre aufkommende Sexualität. Selbst die Gefahr vor dem Entdecktwerden tritt zugunsten einer intensiven Auseinandersetzung mit Annes Innenleben in den Hintergrund.

          Wenngleich Annes Tagebuch ein wichtiges Zeitdokument darstellt, so stellt sich abseits eines behaupteten Anspruchs dennoch die Frage, worin der Mehrwert einer solchen (weiteren) Verfilmung besteht. Um aufzuzeigen, dass auch die Opfer des Holocaust ganz normale Menschen waren, die sich um ganz banale Dinge stritten und ganz alltägliche Probleme hatten, hätte es keiner zweistündigen Ausführung bedurft. Um nichts anderes dreht sich jedoch Steinbichlers Film.

          Hinzu kommt, dass die altkluge Art mit der Anne ihre Mitmenschen zurechtweißt, sie nicht unbedingt sympathisch erscheinen lässt. Ihrer Mutter sagt sie, dass sie diese nicht liebt, ihre Schwester ist ihr zu schüchtern und ängstlich, die weiteren Hausbewohner sind aus ihrer Sicht ohnehin allesamt engstirnige Idioten. Nur Papa versteht sie. Diese pubertären Anwandlungen sind nicht unbedingt der Stoff, aus dem große Dramen gemacht sind.

          Als besonders befremdlich erweisen sich indes die Szenen, in denen die Protagonistin im Stil einer Oberstudienrätin mit Blick in die Kamera ihre Vorträge hält. Hier begibt sich "Das Tagebuch der Anne Frank" auf eine völlig überflüssige Metaebene, gewissermaßen das Kriegsdrama-Pendant zum Sprücheklopfer Deadpool.

          Den größten Fauxpas hat sich Steinbichler allerdings für den Schluss aufgehoben. Statt die Geschichte mit dem Ende der Tagebucheinträge - und damit auf einer hoffnungsvollen Note - enden zu lassen, hängt er noch einige Szenen aus dem KZ hinten an. Ein Film, der das Tagebuch im Titel trägt, hätte das nun wirklich nicht gebraucht.

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            Kenduskeag 10.06.2019, 11:43 Geändert 07.12.2020, 12:50

            Sherlock Holmes meets Indiana Jones meets Harry Potter. Bekommt von mir nun die wohlverdiente Höchstpunktzahl.

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            • Kenduskeag 09.06.2019, 12:03 Geändert 09.06.2019, 23:24

              Mein Sohn ist tödlich verunglückt, die Ehe mit meinem Mann befindet sich kurz vor dem Aus und nun stehe ich auch noch unfreiwillig im Kamerafokus.

              Wer bin ich?

              Hinweis Nr.1: Die Unterkunft, die ich mit meinem Mann beziehe, entspricht so gar nicht meinen Hygienevorstellungen.

              Hinweis Nr.2: Durch ein Video erfahren mein Mann und ich, dass der Besitzer der Unterkunft uns beobachtet.

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              • Kenduskeag 06.06.2019, 17:43 Geändert 07.06.2019, 14:31

                Die Aufgaben in meinem Beruf haben sich im Vergleich zu früher grundlegend verändert. Für die Fahrt zur Arbeit benötige ich kein Auto. Eine Beförderung steht mir dennoch in Aussicht.

                Wie lautet mein Name?

                Hinweis Nr.1: Meine Frau nimmt Tabletten und sitzt dauernd vor dem Fernseher.

                Hinweis Nr.2: Ich nehme Sachen von der Arbeit mit nach Hause, die mich in große Schwierigkeiten bringen können.

                Hinweis Nr.3: Der Filmtitel ist verdammt heiß.

                Hinweis Nr.4: Eine Lehrerin führt mich zu einer Gruppe Rebellen, die im Wald lebt.

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                  "Schlafwandler" basiert auf einem unveröffentlichten King Roman und bildet die erste von bisher sieben Zusammenarbeiten mit Regisseur Mick Garris. Im Zentrum der Geschichte stehen Charles Brady (Brian Krause) und seine Mutter Mary (Alice Krige), die sich als letzte ihrer Spezies vom Lebensgeist junger Frauen ernähren müssen, um zu überleben. Aus diesem Grund haben die Beiden es alsbald auf Charles' Mitschülerin Tanya (Mädchen Amick) abgesehen...

                  Das größte Problem von Garris' Film liegt eindeutig in den unzureichend definierten Fähigkeiten der Hauptfiguren. Mit Schlafwandlern im herkömmlichen Sinne haben Charles und seine Mutter nämlich nichts gemein. Vielmehr können sie bei Bedarf ihre Gestalt (und die ihres Wagens) ändern und sich unsichtbar machen. Zudem verfügen sie über enorme Körperkraft und können Anderen deren Kräfte entziehen. Wenn all diese Fähigkeiten im Verlauf des Films jedoch zum Tragen kommen, geschieht dies allerdings vollkommen beliebig und ohne jede erklärende Einordnung für den Zuschauer. Ähnliches gilt auch für die Katzenphobie, unter der Mutter und Sohn zu leiden haben.

                  So ist "Schlafwandler" dann auch im ersten Drittel am stärksten, in welchem die Charaktere eingeführt werden und Garris eine durchaus einnehmende Atmosphäre aufzubauen weiß. In dieser Phase schockiert "Schlafwandler" mehr mit der inzestuösen Beziehung zwischen Mutter und Sohn als mit billigen Effekten. Sobald Letztere im weiteren Verlauf dann nämlich immer mehr im Vordergrund stehen, driftet der Film geradewegs in Richtung Trash. Zu Gute kommt "Schlafwandler" dabei immerhin noch sein flottes Tempo sowie einige herrlich verrückte Ideen (Stichwort: Maiskolben!). Mit u.a. Mark Hamill, Ron Perlman, Clive Barker sowie King persönlich (in der Rolle des Friedhofwächters) gibt es darüber hinaus einige charmante Cameos.

                  So rettet sich "Schlafwandler" eben noch ins Mittelmaß.

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                    über Wir

                    Nach seinem gefeierten Erstling "Get Out" begibt sich Jordan Peele mit "Us" ein weiteres Mal auf die Pfade des Horrors mit gesellschaftskritischer Note. Wo "Get Out" in seiner Rassismuskritik jedoch sehr klar und eindeutig angelegt war, ist "Us" nun wesentlich bedeutungsoffener.

                    Über die Handlung sollte man dabei im Vorhinein möglichst so wenig wie möglich wissen. Wie schon Peeles Debüt lebt nämlich auch "Us" von einigen Twists, deren bloßes Erahnen das Seherlebnis bereits deutlich schmälern würden. In dieser Hinsicht ist Peele so etwas wie der Nachfolger von M. Night Shyamalan im Horrorsektor.

                    Einen der größten Kritikpunkte am Vorgänger konnte Peele mit seinem zweiten Werk derweil ausmerzen. "Us" ist deutlich gruseliger geworden, sodass sich selbst in den im hellen Sonnenlicht spielenden Strandszenen ein gewisses Unbehagen einschleicht. Dafür ist Peeles Zweitling aber auch weniger geradlinig, bedient sich verschiedener Subgenres des Horrors wie der Homeinvasion und der Zombie-Apokalypse und fühlt sich besonders im Mittelteil bisweilen unnötig gestreckt und redundant an.

                    Ob der Humor von "Us" indes den eigenen Geschmack trifft, muss jeder für sich selbst herausfinden. Szenen, in denen mit der ernsten Grundstimmung gebrochen wird, gibt es jedenfalls genügend und Figuren wie Familienvater Gabe (Winston Duke) bewegen sich nah am Comic Relief. Den stärksten darstellerischen Eindruck hinterlässt ohnehin eindeutig die im Mittelpunkt stehende Lupita Nyong'o, welche die volle Bandbreite an Emotionen ihrer Figur glaubhaft zu vermitteln vermag.

                    Handwerklich befindet sich "Us" wie zuvor schon "Get Out" auf hohem Niveau. So sticht etwa die excellente Kameraarbeit bereits in einer atmosphärischen Rückblende zu Beginn hervor. Einzig der Musikeinsatz wirkt mitunter zu aufdringlich und gewollt. Überhaupt hält sich "Us" mit seinen zahlreichen Anspielungen und Metaphern selten zurück, sondern präsentiert sie dem Publikum in aller Deutlichkeit.

                    Jordan Peele ist kein One Hit Wonder, das beweist er mit "Us" nachdrücklich. Allerdings lässt der Drehbuchschreiber Peele die klare Handschrift des Regisseurs Peele mitunter vermissen.

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                    • 6

                      Das war einer der ersten Filme, die ich mir hier vorgemerkt habe. Freu mich sehr, dass der jetzt im Oktober endlich kommt🙂. Der Trailer sieht auf jeden Fall schon recht vielversprechend aus. Der Cast mit u.a. Ansel Elgort und Nicole Kidman liest sich auch gut. Hab ich Bock drauf!

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                      • 7 .5

                        "Das Boot" unter der Regie von Wolfgang Petersen gilt als einer der deutschen Klassiker schlechthin. Wohl kaum eine deutsche Produktion erfuhr international solch eine Anerkennung - sowohl beim Publikum als auch bei den Kritikern. Der rund dreieinhalb stündige Directors Cut erzählt in aller Ausführlichkeit von den Erlebnissen der U-Boot Besatzung während der großen Schlacht im Atlantik.

                        "Das Boot" zeichnet sich durch eine ungemein intensive Atmosphäre aus, beschwört ein permanentes Gefühl der Beklemmung herauf. Petersen weiß die klaustrophobische Enge an Bord der U96 dank einer detailgetreuen Ausstattung in Kombination mit rasanten Kamerafahrten durch die schmalen Gänge zu jeder Zeit perfekt einzufangen. Unterlegt mit dem berühmten Soundtrack Klaus Doldingers entstehen so zahlreiche Bilder der Anspannung und Todesangst. Der Directors Cut verfügt zwar über so einige Längen, angesichts der räumlichen Beschränktheit nötigt es jedoch großen Respekt ab, dass Petersen überhaupt über diese Laufzeit zu unterhalten weiß.

                        Dies ist auch der starken Besetzung um einen äußerst charismatischen Jürgen Prochnow in der Rolle des gutherzigen Kapitäns zu verdanken, dessen vornehmlichstes Ziel darin besteht, seine Männer heil und gesund wieder nach Hause zu bringen. Neben ihm wissen u.a. Herbert Grönemeyer als anfangs naiver Kriegsberichterstatter, Klaus Wennemann als leitender Ingenieur und Heinz Hoenig als Ruhepol und Ohrmuschel der Mannschaft zu gefallen.

                        Eine intensiv-packende Tauchstation nach der man wie ein Ertrinkender um Atem ringend zurück an die Oberfläche kommt.

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                        • Für mich ist es Michael Keaton als Jack Frost im gleichnamigen Film. Er möchte nach seinem Tod das nachholen, was er im Leben versäumt hat: Zeit mit seinem Sohn zu verbringen.

                          Ansonsten finde ich eher die "Ersatzväter" spannender. Männer, die freiwillig oder unfreiwillig die Vaterrolle übernehmen. Zu beobachten in Terminator 2, Logan, Léon - Der Profi, Gran Torino, Million Dollar Baby, Hearts in Atlantis, About a Boy usw usw

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                          • 9

                            "Prinzessin Mononoke" war bei Erscheinen 1997 in Japan ein Riesenhit, der sogar James Camerons berühmten Schiffsuntergang an den Kinokassen hinter sich ließ. Aus heutiger Sicht hat das Anime-Epos aus dem Hause Ghibli zudem noch einen weiteren klaren Vorteil gegenüber so manchem Realfilm. Während Spezial Effekte aus den 90ern inzwischen teilweise verheerend schlecht aussehen, erstrahlt "Mononoke-Hime" wie am ersten Tag.

                            Hayao Miyazaki verbindet eine spannende Abenteuergeschichte mit mythologischem Unterbau mit einer klaren Öko-Botschaft. "Prinzessin Mononoke" handelt vom Wunsch nach einem friedlichen Zusammenleben zwischen Mensch und Natur, verkörpert durch den Protagonisten Ashitaka, der zwischen die Fronten der beiden verfeindeten Parteien gerät. "Mononoke" verfügt dabei nicht über eine klassische Gut-Böse Konstellation, schlägt sich weder eindeutig auf die Seite des Wolfsmädchens noch auf die der Lady Eboshi. Diese differenzierte Ausarbeitung der Charaktere in Kombination mit einigen heftigen Gewaltspitzen unterscheidet den Anime dann auch klar von den meisten amerikanischen Zeichentrickfilmen.

                            "Prinzessin Mononoke" beherrscht sowohl die leisen Töne, als auch krachende Actionszenen. Miyazaki findet eine ausgezeichnete Balance zwischen Vorantreiben der Handlung und Schwelgen in den malerischen Bildern. Unterlegt werden diese mit einem epochalen Soundtrack, der den Zuschauer voller Vorfreude mit Ashitaka und Mononoke in die Schlacht reiten lässt.

                            Großes Kino aus Fernost!

                            Special thanks to sithlord

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                            • 5 .5

                              "In ihren Augen" ist ein oscarprämiertes Kriminaldrama aus Argentinien, das von einem ungelösten Mordfall und einer unerfüllten Liebe handelt.

                              Buenos Aires im Jahr 2000: Der frühere Justizbeamte Benjamin (Ricardo Darin) trifft sich mit der Richterin Irene (Soledad Villamil) um ihr von seinen Plänen für ein Buch über einen alten Fall zu erzählen, an dem sie beide einst gemeinsam arbeiteten. 1974 wurde eine junge Frau vergewaltigt und ermordet, der Täter konnte nie seiner gerechten Strafe zugeführt werden. Zusammen gehen Benjamin und Irene ihre Erinnerungen an damals noch einmal durch, derweil er ihr endlich seine Liebe gestehen will...

                              Regisseur Campanella verknüpft in "In ihren Augen" einen recht konventionellen Krimi mit einer melodramatischen Liebesgeschichte. Besonders gelungen ist dabei der ständige Wechsel zwischen den beiden Zeitebenen, sowie die damit verbundenen Auswirkungen des Vergangenen auf die Gegenwart der Figuren. Allerdings ist das Erzähltempo von Campanellas Film doch sehr gemächlich gehalten, sodass sich einige langatmige Passagen einschleichen. Unterbrochen wird diese Gemächlichkeit lediglich bei einer Verfolgungsjagd im Fußballstadion, die dann auch gleich die stärkste Szene des Films darstellt.

                              "In ihren Augen" kann zwar eine durchaus überzeugende Story vorweisen, die zudem einige Bezüge zur komplexen politischen Lage Argentiniens enthält, lädt diese aber mit so vielen bedeutungsschwangeren Szenen auf, dass die Auflösung dann doch ziemlich enttäuschend ausfällt. Auch ist Campanellas Film nicht frei von Kitsch, was sich etwa in einer Szene offenbart, in der Irene dem mit dem Zug davonfahrenden Benjamin hinterherläuft und die Beiden ihre Hände an die Glasscheibe drücken.

                              Vorsichtige Empfehlung für alle, die bei Krimis weniger auf Spannung und Action wert legen und sich dafür stärker für Beziehungsgeflechte interessieren sowie den nötigen Hang zum Melodramatischen haben.

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                              • Vom Regisseur kenn ich nur "The Autopsy of Jane Doe". Der hatte auf jeden Fall einen frischen Ansatz.
                                Hat mich eh gewundert, dass man "Todesmarsch" nicht schon im Zuge der Jugend-Dystopie Welle verfilmt hat. Freu mich drauf☺️

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                                • 8

                                  Mit "Scream" schuf Wes Craven einen in jeder Hinsicht prägenden Beitrag des Teen-Slashers, eine ungemein unterhaltsame Mixtur aus Humor und Horror. Die Geschichte um den Killer mit der Geistermaske, der die Jugendlichen von Woodsboro reihenweise niedermetztelt, hat auch nach mehr als zwanzig Jahren nichts von ihrem Reiz eingebüßt.

                                  Einen gelungeneren Einstieg als "Scream" weiß wohl kaum ein Horrorstreifen vorzuweisen. Wo sich andere Filme mit eintönigen Expositionen aufhalten, geht Cravens Schocker direkt in die Vollen. Obwohl hier bereits die Metaebene eröffnet und mit Filmzitaten um sich geworfen wird, erreicht die Bedrohungssituation durch den Killer am Telefon doch eine ungeheure Intensität.

                                  In der Folge präsentiert sich "Scream" sowohl als Genreparodie, als auch als durchaus einfallsreiches Whodunit Krimistück. Darüber hinaus klingt auch immer etwas Medien- und Gesellschaftskritik an, wenn etwa die sensationsgeile Reporterin Gale nur auf die große Story aus ist oder die Charaktere den Einfluss von Horrorfilmen auf die Verrohung der jungen Generation diskutieren. Ganz bewusst greift Craven zudem immer wieder die Spielregeln des Genres auf, um sie mal zu bestätigen oder aber zu brechen. Bei allem Metahumor ist "Scream" in seinen Gewaltdarstellungen aber dennoch sehr blutig und drastisch und somit nichts für schwache Nerven.

                                  Die gut ausgewählten Darsteller tragen indes ihren Teil zum hohen Unterhaltungswert bei. Vor allem Neve Campbell vermag die verschiedenen Facetten ihrer durch ihre Vorgeschichte traumatisierten Figur sehr gut zu transportieren. Die überdrehten Darbietungen von Skeet Ulrich und David Arquette und mehr noch der stets an der Karikatur vorbeischrammende Matthew Lillard fügen sich derweil wie selbstverständlich in das Gesamtkonstrukt ein.

                                  Selten gelang der komplizierte Balanceakt zwischen Spaß und Horror besser als im Falle von Wes Cravens Teenie-Meuchelei.

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                                  • 4 .5

                                    "The Rover" unter der Regie von David Michôd gibt vor in einer postapokalyptischen Welt zu spielen, fühlt sich aber vielmehr nach einem konventionellen Rachethriller an. In diesem heftet sich der Protagonist Eric (Guy Pearce) an die Fersen der Männer, die sein Auto gestohlen haben und verbündet sich dazu mit dem von der Bande zurückgelassenen Reynolds (Robert Pattinson).

                                    Michôd weiß das australische Outback in einigen eindrucksvollen Bildern einzufangen, verpasst es dabei jedoch, eine mitreißende Geschichte zu erzählen. So sorgt die Kombination aus langen Kameraeinstellungen und zähem Handlungsfluss dann auch alsbald für wiederholte Blicke auf die Uhr. Allzu belanglos gestaltet sich die Verfolgung der Autodiebe, von einer wild-verrückten Jagd wie in "Mad Max: Fury Road" ist man hier Welten entfernt.

                                    Punkten kann "The Rover" da noch am ehesten mit seinen starken Darstellern, das Duo Pearce/Pattinson vermag die inhaltliche Ödnis zumindest zeitweilig etwas zu kaschieren. Zum Finale hin wird es dann schließlich auch ein wenig interessanter, nachdem Michôds Film zuvor durchgängig auf Sparflamme köchelte. Für einen positiven Gesamteindruck reicht das aber nicht mehr aus.

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                                    • Wie wär's mit 'Homeward Bound' 1+2?☺️

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                                        Buongiorno Principessa!

                                        "La vita è bella" von Roberto Benigni wandelt gleichsam wie ein Kind auf einem Mauervorsprung zwischen Komik und Tragik, zwischen unverschämtem Tabubruch und ergreifender Emotionalität. Was als märchenhaft anmutende RomCom mit reichlich Toskana Flair beginnt, wandelt sich in der zweiten Hälfte zu einem erschütternden Holocaust Drama, dem dennoch nie der Humor abhanden kommt.

                                        So fernab jeder Realität Guidos schräge Grimassen angesichts des bevorstehenden Todes auch sein mögen, so treffend ist die Botschaft, die sich hinter diesen Scherzen verbirgt. Niemals Hoffnung und Lebensfreude zu verlieren, selbst nicht im Angesicht des schrecklichsten Verbrechens der Menschheitsgeschichte. Sich die Freiheit des Geistes zu erhalten, selbst wenn der Körper gefangen und weggesperrt worden ist. Eine beeindruckende Botschaft, ganz ähnlich der des Theologen Dietrich Bonhoeffer, der sich noch in Gestapo Haft "von guten Mächten wunderbar geborgen" sah.

                                        Insofern ist die erste Hälfte von Benignis Film auch nicht nur eine bloße Ouvertüre für das Kommende. Vielmehr sind beide Hälften gleichberechtigt - die helle und die dunkle Seite des Lebens - was sich wunderbar am Wiederaufgreifen zahlreicher Motive in der zweiten Filmhälfte zeigt (Panzer, Dusche, Arzt, Offenbachs Oper etc.).

                                        So steht am Ende ein mutmachendes Filmerlebnis, das seine Zuschauer mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurücklässt. Als der Schlüssel für eine perfekt ausbalancierte Tragikomödie aus dem oberen Stockwerk fiel, hat Benigni ihn geschickt aufgefangen.

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                                        • 10

                                          Park Chan-wooks "The Handmaiden" feiert die weibliche Selbstbestimmung und das Ausbrechen aus dem Patriarchat, erzählt vom Widerstand gegen jede Form der Unterdrückung, von vertauschten Rollen und einem sich verändernden Machtgefüge.

                                          Männer sind dabei die großen Verlierer in dieser Geschichte. Mögen sie auch als Kolonialherren ebenso gnadenlos vorgehen wie im Ehebett, müssen sie doch schmerzlich erkennen, dass weder die Besatzung Koreas, noch die des weiblichen Körpers sich je ganz vollzieht. Dabei sind es vor allem die Beweggründe, die Männer und Frauen in "The Handmaiden" voneinander unterscheiden. Während Erstere auf Ruhm, Geld und Ansehen abzielen, haben die Frauen hier ein weit edleres Motiv:

                                          Liebe

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                                          • Shrek (2001)
                                            Krabat (2008)
                                            Die Zeit der Wölfe (1984)
                                            Die furchtlosen Vier (1997)
                                            Snow White: A Tale of Terror (1997)

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                                            • Sehr guter Trailer, nimmt nicht schon die komplette Handlung vorweg wie viele andere in letzter Zeit. Die Entscheidung, einen Zweiteiler draus zu machen, hat sich absolut bezahlt gemacht. Vorfreude fliiiieegt🤡🎈

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                                                Kenduskeag 09.05.2019, 15:50 Geändert 09.05.2019, 16:17

                                                Endlos weite, ins helle Sonnenlicht getauchte Weizenfelder prägen die Landschaft, in der das italienische Drama "Io non ho paura" spielt. Im Sommer 1978 verbringen Michele (Giuseppe Cristiano) und seine Freunde hier eine scheinbar unbeschwerte Kindheit. Als der 10 Jährige jedoch in der Nähe eines verlassenen Hauses ein Erdloch entdeckt, in dem sich ein angeketteter Junge befindet, wird rasch klar, dass sich hinter der idyllischen Fassade seines Heimatdorfes wahre Abgründe auftun...

                                                Konsequent aus kindlicher Perspektive zu erzählen, entpuppt sich bald als größter Trumpf dieses Dramas. So vermag Regisseur Gabriele Salvatores recht subtil von Armut und Kriminalität in Süditalien zu berichten, ohne dies dem Zuschauer überdeutlich aufs Butterbrot zu schmieren. Das hier etwas ganz und gar nicht stimmt, merkt man schon daran, wenn das Mädchen aus Micheles Clique vor den Jungen ihren Rock aufknöpfen soll oder seine kleine Schwester ihre Barbiepuppe im Brunnen ertränkt. Durch die Augen der Kinder zeigt uns Salvatores so die Verfehlungen der Eltern. Spätestens mit dem Anrücken der großen Mähdrescher auf den Feldern findet er dann ein prägnantes Bild, das symbolisch das Ende der Kindheit einläutet.

                                                "Io non ho paura" ist phasenweise enorm harter Tobak, selbst auf den fröhlich und harmonisch erscheinenden Sequenzen liegt stets ein dunkler Schatten. Die dahinterliegende Geschichte ist dabei im Grunde nicht besonders ausgefallen, entfaltet aber eine besondere Wirkung, eben weil sie aus der Sicht eines 10 Jährigen präsentiert wird.

                                                Coming of Age als grausame Konfrontation mit der Welt der Erwachsenen. "Io non ho paura" ist gleichsam aufwühlend wie verstörend.

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                                                  Kenduskeag 08.05.2019, 11:42 Geändert 08.05.2019, 11:48

                                                  "Die Fliege" unter der Regie David Cronenbergs begeistert wohl am ehesten, wenn man ihn als Allegorie auf die Angst vor Krankheiten, körperlichem Verfall und Tod betrachtet. Ob Pubertät, Schwangerschaft oder das Altwerden - Cronenbergs Body-Horror lässt sich problemlos auf verschiedene von körperlichen Veränderungen geprägte Lebenslagen übertragen.

                                                  Die Geschichte, die "Die Fliege" oberflächlich erzählt, ist hingegen schon deutlich weniger aufregend als diese Metaebene. Der verrückt-geniale Wissenschaftler, der durch ein verunglücktes Experiment ungeahnte Fähigkeiten entwickelt, würde heutzutage wohl den Auftakt einer Superhelden-Originstory bilden. Statt eines folgenschweren Spinnenbisses, ist es hier eben die Fusion mit einer Fliege.

                                                  Bis es allerdings überhaupt soweit kommt, vergeht eine doch recht unspektakuläre erste Hälfte, in der Cronenberg sich ganz der Einführung der Charaktere widmet. Bis etwa zur Mitte hat "Die Fliege" tatsächlich mehr von einer eigenwilligen RomCom, bei der man sich fragt, wieso ausgerechnet der weltfremde Einzelgänger Seth Brundle (Jeff Goldblum) und die zunächst nur an einem spannenden Artikel interessierte Journalistin Veronica (Geena Davis) plötzlich zusammen in der Kiste landen. Durch die geringe Zahl an Figuren und Schauplätzen erinnert Cronenbergs Film beinahe an ein Kammerspiel, das lange Zeit nur um die Annäherung zwischen Seth und Veronica kreist.

                                                  Als Seth dann schließlich die Folgen seiner unfreiwilligen Fliegenfusion bewusst werden, beginnt der vielleicht spannendste Abschnitt des Films. Cronenberg zeigt nun deutlich auf, inwiefern unser Körperbild unsere Psyche definiert, indem er Brundle zum arroganten Egoisten werden lässt, der die harten Jungs beim Armdrücken demütigt und ungewohnten Erfolg bei den Frauen hat. Diese Ansätze lässt "Die Fliege" allerdings alsbald hinter sich, um im finalen Teil endgültig in puren Horror umzuschlagen.

                                                  Starke Effektarbeit, eine kleinere Portion Humor und eine große an Ekel, sowie ein bestens aufgelegter Jeff Goldblum sorgen für insgesamt sehr ordentliche Unterhaltung.

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                                                    Alan Parkers "Angel Heart" ist ein fiebrig-ekstatischer Trip in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele. Darin erhält der abgehalfterte Privatschnüffler Harry Angel (Mickey Rourke) vom geheimnisvollen Mr. Cypher (Robert de Niro) den Auftrag, einen während des Zweiten Weltkriegs verschollenen Musiker ausfindig zu machen. Als Angel seine Recherchen beginnt, ist dies jedoch gleichsam der Auftakt einer blutigen Mordserie...

                                                    "Angel Heart" besticht vor allem durch seine ungeheuer intensive Atmosphäre, weiß Parker die verschiedenen Schauplätze im Amerika der 50er Jahre doch hervorragend in Szene zu setzen. Zugleich wartet sein Film jedoch auch mit einer durchaus cleveren Story um Religion, Okkultismus und das Böse in unserem Innern auf, kombiniert Elemente des Mysterythrillers geschickt mit klassisch gehaltener Detektivarbeit. Beinahe jede Szene birgt hier einen gewissen Symbolgehalt, der mal ganz offensichtlich und mal etwas schwieriger zu entschlüsseln ist. Weniger wegen seiner Komplexität, sondern vielmehr wegen seiner ruhigen, gänzlich unaufgeregten Erzählweise ist "Angel Heart" allerdings kein Film für zwischendurch. Parker baut weit mehr auf Story und Atmosphäre, statt auf lautes Actiongetöse.

                                                    Hauptdarsteller Mickey Rourke sah in den 80ern nicht nur bedeutend besser aus - er stellt hier auch unter Beweis, dass er ein sehr ausdrucksstarker Darsteller war (ist?). Die Rolle des heruntergekommenen Privatdetektivs, der mit seinen inneren Dämonen zu kämpfen hat, erscheint geradezu wie für ihn geschrieben. Robert de Niro hat da schon deutlich weniger Screentime, holt in dieser vergleichsweisen kurzen Zeit aber das Maximum an diabolischer Präsenz heraus. In weiteren Rollen sind zudem noch u.a. Charlotte Rampling und Lisa Bonet mit von der Partie.

                                                    Mit "Angel Heart" gelang Regisseur Alan Parker ein äußerst faszinierendes Werk mit einigen enorm einprägsamen Bildern. Wer es schafft, sich darauf einzulassen, darf miterleben wie die Pforten der Hölle weit aufgestoßen werden.

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