Laudania - Kommentare

Alle Kommentare von Laudania

  • Laudania 01.04.2022, 13:50 Geändert 01.04.2022, 20:10

    Bester Film (10 Nominierungen erlaubt)

    Dune

    Matrix Resurrections

    Don’t Look Up
    
Luca

    Encanto
    
Die Mitchells gegen die Machinen

    The Father
    
The French Dispatch

    Fabian oder Der Gang vor die Hunde 

    Eternals

    Beste Regie (10 Nominierungen erlaubt)
    
Denis Villeneuve (Dune)

    Dominik Graf (Fabian oder Der Gang vor die Hunde)
    
Florian Zeller (The Father)

    Wes Anderson (The French Dispatch)

    Bo Burnham (Bo Burnham Inside)
    
Jane Campion (The Power of the Dog)

    Thomas Vinterberg und Tobias Lindholm (Der Rausch) 

    Adam McKay (Don’t Look Up)

    Ridley Scott (The Last Duel)
    
Chloé Zhao (Eternals)

    Bestes Drehbuch (10 Nominierungen erlaubt)

    Dominik Graf, Konstantin Lieb (Fabian oder Der Gang vor die Hunde)

    Denis Villeneuve, Eric Roth, John Spaihts (Dune)

    Christopher Hampton, Florian Zeller (The Father)
    
Adam McKay (Don’t Look Up)

    Jared Bush, Charise Castro Smith (Encanto)

    Ben Affleck, Matt Damon, Nicole Holofcenter (The Last Duel)
    Chloé Zhao, Patrick Burleigh, Ryan Firpo, Kaz Firpo (Eternals)

    Peter Baynham (Ron läuft schief)

    Bester Darsteller (10 Nominierungen)
    Tom Schilling (Fabian oder Der Gang vor die Hunde)
    
Albrecht Schuch (Fabian oder Der Gang vor die Hunde)

    Timothée Chalamet (Dune)

    Oscar Isaac (Dune)

    Benedict Cumberbatch (The Power of the Dog)
    
Anthony Hopkins (The Father)

    Matt Damon (The Last Duel)
    
Adam Driver (The Last Duel)


    Beste Darstellerin (10 Nominierungen)
    
Saskia Rosendahl (Fabian oder Der Gang vor die Hunde)

    Olivia Coleman (The Father)

    Jennifer Lawrence (Don’t Look Up)

    Rebecca Ferguson (Dune)

    Lady Gaga (House of Gucci)

    Salma Hayek (House of Gucci)

    Gemma Chan (Eternals)
    
Emma Stone (Cruella)

    Beste Kamera (5 Nominierungen)

    Hanno Lentz (Fabian oder Der Gang vor die Hunde)

    Greig Fraser (Dune)
    
Ben Davis (Eternals)

    Dariusz Wolski (The Last Duel)
    
John Toll, Daniele Massaccesi (Matrix Resurrections)

    Bester Soundtrack (5 Nominierungen)

    Encanto

    Dune
    
Luca
    
Eternals
    
Cruella

    Bester Song (5 Nominierungen)

    We don’t talk about Bruno (Encanto)
    
Whatelse can I do? (Encanto)

    No Time To Die (No Time To Die)

    Call me Cruella (Cruella)

    Beste Effekte (5 Nominierungen)

    Matrix Resurrections

    Dune

    No Time To Die

    Encanto
    
Cruella

    

Beste Ausstattung/Kostüme/Kulissen (5 Nominierungen)
    
The Last Duel

    Dune 
Cruella

    The Power of the Dog

    Matrix Resurrections

    Schlechtester Film (5 Nominierungen)

    Der Prinz von Zamunda 2
    Black Widow
    Space Jam 2

    Beste Serie (5 Nominierungen)

    Ted Lasso - Staffel 2
    
Dickinson - Staffel 3
    Midnight Mass

    Only Murders in the Building
    
The Morning Show - Staffel 2

    Bester Seriendarsteller (5 Nominierungen)
    
Jason Sudeikis (Ted Lasso)

    Hamish Linklater (Midnight Mass
    
Steve Martin (Only Murders in the Building)

    Martin Short (Only Murders in the Building)

    Billy Crudup (The Morning Show)

    Beste Seriendarstellerin (5 Nominierungen)

    Hailee Steinfeld (Dickinson)

    Kate Siegel (Midnight Mass)

    Selena Gomez (Only Murders in the Building)

    Elizabeth Olsen (WandaVision)

    Jennifer Aniston (The Morning Show)

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    • Mich würde mal interessieren, wie Leto in den Kritiken abschneidet. Der Trailer gefiel mir, aber ich war skeptisch bezüglich des Hauptdarstellers... Scheinbar ist der aber jetzt das kleinste Übel und der Film leider nur sehr uninteressant. War recht schade ist.
      Aber gut, vielleicht kann man den mal streamen und sich selbst ein Bild machen. Ich wäre wahrscheinlich eh nicht ins Kino gegangen, um dann am Ende einen Typen zu sehen, der die ganze Zeit overacted und im Dunkeln rumrennt.

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      • Laudania 29.03.2022, 14:14 Geändert 29.03.2022, 17:16

        Kann ich alles unterstreichen (außer "Die Fraggles"... die hab ich aber auch nie gesehen^^).
        AppleTV+ hat sich zu meinem absoluten Lieblingsstreamingdienst entwickelt und ich bin besonders von den oben erwähnten Serien und Filmen unglaublich begeistert.

        Des Weiteren kann ich die Serien "Suspicion", "Mythic Quest" und "The Afterparty" empfehlen. Und "See" macht auch Spaß, wenn man sich die Unsinnigkeit des Plots mal wegdenkt.^^ Und für Kinder vielleicht noch "Doug Unplugs" und "Harriet the Spy".
        Ich mag aber auch die Dokus sehr.

        Der Vorteil von AppleTV+ ist dabei eine gewisse Übersichtlichkeit, die anderswo fehlt. Die Produktionen sind nicht wahllos zusammengekauft wie bei Netflix und man hat nicht dieses krasse Überangebot, was neben Netflix auch das Problem von Disney+ ist.
        Und wenn man doch mal was von außerhalb des Angebotes sehen will, kann sich das auch problemlos leihen. :)

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        • Unglaublicher Film. Für mich bester deutscher Film überhaupt. Fand auch schade, dass das nicht wirklich gewürdigt wurde... aber der is allgemein ein bisschen untergegangen. :/

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          • Laudania 15.03.2022, 20:39 Geändert 15.03.2022, 20:39

            Die Filme haben durch den Schwall an Serien doch schon sehr viel von ihrem Alleinstellungswert verloren. Dass die letzte Trilogie so zerstückelt und entwertet wurde, trägt viel dazu bei. Vielleicht sollte man es allgemein erstmal mit den Filmen lassen...
            Vor allem: Was soll da jetzt noch kommen? Eine Origin-Story über Jabba The Hutt? Wir wissen schließlich noch nicht genug über ihn und man könnte sein komplexes Innenleben sicher in vielfacher Hinsicht in Verbindung mit einem Mafia-Plot thematisieren. Ein tiefgängiges Farmer-Drama auf Tattooine über Owen und Beru Lars? Die Sommermonate m´üssen unglaublich beschwerlich sein und ich würde gern wissen, was die so anbauen. Eine dreistündige Doku über die Sandleute, ihre Kultur und Gebräuche? Was steckt unter den hunderten Bahnen aus Stoff?

            Einfach mal Nein. ;)

            Dann lieber irgendwann eine weitere Trilogie, wenn noch nicht alles kaputt ist. Dann bitte mit einem Score von Ramin Djawadi oder Ludwig Göransson. Und einem völlig neuen Konzept, ohne zu viel Einmischung von oben.
            Star Wars braucht eine 180-Grand-Wende, um noch zu funktionieren. Aber noch nicht jetzt, sondern in fünf bis zehn Jahren.

            Aber das werden wird halt auch nicht kriegen...

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            • Laudania 15.03.2022, 14:40 Geändert 15.03.2022, 16:38

              Heutzutage würde eine Figur wie Barney nicht mehr so funktionieren wie damals. Natürlich würde sie in ihrer Form immer noch so ankommen und sympathisch und identifikationstechnisch inspirierend wirken, trotz allem. Aber sie würde viel Kritik einstecken müssen. Deshalb kann man sagen: Einen Barney Stinson würde es heute in keiner Serie mehr so geben.

              Aber der Punkt ist: Die Serie ist über 15 Jahre als und der Charakter wurde zu einer Zeit entworfen, in der diese Dinge salonfähig waren und anders wahrgenommen wurden als es heute der Fall wäre. Im Kontext betrachtet ist sie also vollkommen legitim. Wenn man Barney kritisiert, muss man quasi die gesamte Serienlandschaft der späten 90er und der darauf folgenden 2000er kritisieren, und das wäre retrospektiv ganz schön viel. ;) Und wenn man damit anfängt, könnte man sich die Serien der 80er und ihre Perspektive auf Frauen ansehen, die Serien dier 60er und etc. ... Der Zeitabstand zwischen heute und 2005 ist jedenfalls breit genug, um objektiv über die Zeit zu argumentieren, jedoch nicht unbedingt kritisch auf einzelne Charaktere, ohne den Zeitkontext zu betrachten.
              Was bringt es, aus der heutigen Gegenwart retrospektiv Kritik zu üben, ohne die damaligen Vor-MeToo-Umstände, die danach aufkommende Frauenbewegung, LGBTQ+ und andere Diskurse und Bewegungen zu betrachten, die damals noch keinen Einfluss auf die Medienlandschaft hatten? Nichts. Lasst Barney einfach Barney sein. Die Serie ist ein alter Hut. Wir haben sie damals gern gesehen, weil wir sie mit anderen Augen gesehen haben und ich finde, da jetzt Shaming zu betreiben ist der falsche Weg. Es würde ja auch niemand Al Bundy kritisieren, weil er männliche Ideale parodiert hat.

              Und ich glaube, männliche Charakterdarstellung hat sich seitdem durchaus weiterentwickelt, und das ist es, was zählt.

              Also... who cares.

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              • 7 .5
                über Rot

                Definitiv der abgefahrendste Pixar-Film... Die Charaktere und ihre Persönlichkeiten erinnerten teilweise sogar an "Gravity Falls". Ich kam jedenfalls nicht umhin, ständig an Mabel und ihre Freundinnen zu denken.
                Ansonsten war es eine interessante Hommage an die frühen 2000er Jahre mit Boybands und Tamagotchis und dem ganzen Zeug. Ich saß ständig da und dachte "Oh Fuck! Damals war ich selber Fan von irgendwelchen creepy Boybands und auf irgendwelchen Konzerten von denen und so..."...
                Der Rest der Story fügt sich zum Ende hin ganz gut zusammen. Am Anfang hat man so ein leichtes Überforderungsgefühl, dafür wirds gegen Ende sehr emotional.
                Ich glaube, um den Film zu mögen, muss man sich entweder in einen Teenager zu dieser Zeit reinversetzen können oder viel Kitsch mögen. Oder vielleicht mit der chinesischen Kultur in Kanada vertraut sein. Und vielleicht noch Animes mögen. Ich weiß es nicht.

                Der Film hat trotz seiner doch recht "anderen" Aufmachung sehr unterhalten. Und die Metapher des Pandas mit der aufkommenden Pubertät und dem Loslassen ist zwar sehr holzhammermäßig, aber trotzdem überzeugend umgesetzt worden.

                Pixar traut sich was, durchaus.

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                • 7 .5
                  Laudania 11.03.2022, 16:00 Geändert 11.03.2022, 16:02

                  Ich hab mir vorgenommen, mir mal den Podcast reinzuziehen und wollte fragen, ob den schon jemand gehört hat und empfehlen kann?

                  Ansonsten ist die Serie durchaus spannender, als ich ihr zugetraut hätte. Ich bin gespannt auf Staffel 2 (Der Podcast dazu hat meines Wissens drei Staffeln?).

                  Ja, aber der ganz große Wurf ist es jetzt nicht, wenn man bedenkt, dass im Endeffekt sämtliche Okkultismus-Bausteine zusammengewürfelt werden. Ich glaube, das, was es rausreißt ist dieser Switch zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit. Als dieser Aspekt weg war, war auch schlagartig die Spannung zu einem erheblichen Teil verflogen, was schade war.
                  Ich glaube, im Endeffekt ist auch hier Corona vielleicht etwas mit Schuld daran, dass die Serie etwas "leer" wirkt an Charakteren. Wer weiß, was ohne die Beschränkungen daraus gemacht worden wäre.

                  Aber: Effektvoll und gut erzählt, wirklich interessante HauptdarstellerInnen und man war ja dann doch durchaus gefesselt und wollte wissen, wie es weitergeht.
                  Ich hab nur irgendwie das Gefühl, ab der nächsten Staffel gehts nach unten, weil dieser voyeuristische Effekt mit den Videos nicht mehr da ist...

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                  • ?
                    Laudania 28.02.2022, 21:15 Geändert 28.02.2022, 21:16

                    Ich habe gerade den Trailer zu diesem Film gesehen, und nun frage ich... also... ganz ernsthaft mal... WAS IST DAS? O.o
                    Ich hab keine Ahnung, was ich davon halten und ob ich es gut oder schlecht finden soll. Ich könnte es nicht mal beschreiben. Ich kann das irgendwie nicht einschätzen und benötige Hilfe. :D

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                    • So ändern sich die Zeiten. Früher hab ich die Oscars gesehen, um neben der Liveshow auch auf Filme hingewiesen zu werden, die ich vielleicht noch sehen könnte und die teils in Deutschland noch nicht mal im Kino liefen. Dieses Jahr kann ich vorher fast alles sehen und mir selbst ein Bild machen, was schon dazu führt, dass man anders an die Vergabe der Preise herangeht. (Davon abgesehen, dass man durch Streaming eh nicht das Gefühl hat, was man beim Kinogang erlebt, weshalb man den jeweiligen Film jetzt nicht mehr als das ultimative Erlebnis wahrnimmt, dass unbedingt einen Oscar verdient hätte...)
                      Ich glaube nicht, dass ich die Oscars noch sehen will, wenn nicht einmal mehr der Award für beste Musik verliehen wird. Dann sollen sie lieber einfach die Gewinner der beliebtesten fünf Preise verkünden und sich das Geld für die Show sparen, denn ich schalte nicht ein, um eine Revue zu sehen, bei der zwischendurch Dankesreden gehalten werden...
                      Hmm... keine Ahnung. Wird halt alles nicht besser.

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                      • Ein weiterer Grund, warum ich RTL kein Geld in den Rachen werfen will und es befremdlich finde, dass die jetzt das HBO-Streamingangebot kriegen. :(

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                        • 8 .5
                          Laudania 21.02.2022, 11:23 Geändert 21.02.2022, 11:31

                          Bester Marvelfilm... O.o

                          Vorne weg: Mir geht Marvel auf die Nerven und ich hab keine Ahnung von den Eternals. Will ich auch nicht. Ich hab mir den Film angesehen, weil ich etwas brauchte, was so wenig wie möglich mit meiner Realität zu tun hat und weil ich gelesen habe, der Film soll anders sein als die anderen Marvel-Dinger... Chloe Zhao hat den Film gemacht und die hat vorher richtig guten Stoff produziert. Mal sehen, dachte ich.

                          Das einzige Mal, dass ich mich von einem Marvelfilm des MCU wirklich unterhalten gefühlt habe, war beim ersten Guardians of the Galaxy-Streifen, weil er so herrlich selbstironisch war und sehr viel Spaß gemacht hat. Ich will nicht sagen, dass es nicht den ein oder anderen Film dieses Franchises gab, der nicht ebenfalls ganz gut war, aber das Überangebot und dieses Zugebombt werden mit Marvel is nicht meins. Außerdem folgten irgendwie alle dieser Film immer wieder gleichen Bausteinen.
                          Dieser hier nicht.
                          Dieser Film läuft anders, auf vielen Ebenen.

                          Ich muss sagen, der Film ist neben dem ersten Guardians-Streifen der erste, der mir gegen alle meine Erwartungen wirklich gefallen hat.

                          Chloe Zhao schafft es, in dem (ja doch recht langen) Film ihren Figuren Tiefe zu geben und Intentionen. Man versteht, warum die Protagonisten so handeln, wie sie handeln. Das ist der erste Marvelfilm, der sich wirklich Zeit nimmt! Der erste Marvel-Film, bei dem die Personen nicht ausschließlich oberflächlich und plakativ betrachtet werden, sondern für eine Comicverfilmung dieser Art recht grauzonig bleiben. Es gibt kein Schwarz und Weiß mehr (wobei die ganzen Vorgänge in den anderen Filmen ja auch schon dafür gesorgt haben, dass sich da ein breiteres Feld entwickelt, also will ich das nicht nur Zhao anhängen).

                          Die Regisseurin hatte mehr Freiheiten als andere im Vorfeld, hat am Skript mehrgeschrieben, etc. und baut sich hier auf ihre Weise ein Monument, dass es schafft, eine Gruppe von Personen realistisch übe 7000 Jahre hinweg durch diese Welt zu bringen, mit nachvollziehbaren Handlungen und Nichthandlungen. Jede/r der Eternals besteht in diesem Film gleichberechtigt und keine/r wird zu einer bloßen unwichtigen Nebenfigur degradiert, dabei wirkt der Film nie überladen.
                          Gemma Chan schafft es außerdem, aus einer Rolle, die wirklich eine stereotyp gute Superheldinnenfigur darstellt, dennoch einen vielschichtigen Charakter zu produzieren, was einem im Gedächtnis bleibt. Ich hab die Frau vorher nie wirklich irgendwo wahrgenommen. Die anderen sind ähnlich gestrickt und sogar Angelina Jolie und Salma Hayek stechen nicht als die großen Namen heraus und überschatten die anderen, sondern fügen sich unglaublich gut in das Team ein. Der Cast ist ausgesprochen gut, auch wenn ich gern mehr von Hayek gesehen hätte. Sogar das Reveal des Schwarzen Ritters aka Kit Harrington stört am Ende nicht und wurde so einpflegt, dass man mehr von seinen Charakter wissen möchte (Und das bei einem Marvelfilm!...).

                          Zur Story: Sie ist jetzt nicht innovativ, denn die Normalität des Weltrettens in einem Superheldenfilm sollte einem schon bewusst sein, wenn man ihn sehen will, aber hier wird dies auf eine andere Art und Weise beigebracht. Außerdem sollte man sich dessen bewusst sein, dass der Grundgedanke auf dem typischen "Leute aus dem All kommen und helfen den prähistorischen Menschen beim Aufbau ihrer Existenz"-Gedanken beruht, der ja eher abseitig ist. Aber im Film wird dahingehend eine gewisse Plausibilität in dem Handeln der Eternals geschaffen, die eigentlich nie zu diesem Zweck auf die Erde geschickt wurden. Außerdem wird diesen frühen Zeiträumen viel Zeit in der Geschichte eingeräumt, was sehr angenehm ist.
                          Was ebenso erfrischend ist, ist dieser Superhelden/Nichtsuperhelden-Twist, der damit einher geht, dass die Protagonisten nicht unter viel Gejubel die Welt retten, sondern prinzipiell allein stehen. Es sind keine Helden im Sinne der Avangers. Hier wird etwas anderes konzipiert und Richtig und Falsch sind bis zum Ende hin zwei Kategorien, in denen die Entscheidungen der Handelnden nicht getroffen werden können.
                          Als Nichtkenner der Eternals ist außerdem der Plottwist ein sehr gut gelöster Moment des Films.
                          Zu den Deviants: Ich finde es gut, dass es keinen wirklich Hauptgegner gibt, sondern diese Wesen dazu genutzt werden, das zu tun, was in den anderen Filmen vermieden wurde: Intentionen und Charakter der Protagonisten zu erweitern. So geht es im Film nicht um eine ständige Bekämpfung des Bösen sondern um Entwicklungen und die Deviants sind die Katalysatoren für diese. Das erfolgt natürlich auch in ein, zwei wirklich guten actionlastigen Kampfszenen, bei denen man gezeigt bekommt, was diese Eternals denn nun eigentlich können, außer desillusioniert miteinander zu reden. Es ergibt sich ein gutes Gleichgewicht.

                          Ein weiterer lobenswerter Aspekt ist, dass es bei diesem Film endlich mal wieder einen auffälligen Soundtrack mit wiedererkennbarer und wunderbar untermalender Musik gibt. Ich hab lange nicht mehr erlebt, dass ich in einer monumentalen Szene von monumentaler Musik begleitet wurde, die die Ereignisse perfekt unterstrichen und bei der ich aufgrund dieser Untermalung in der Szene mitgerissen wurde. Das war nicht mal bei Dune der Fall, dessen Soundtrack spezieller ist. Aber kein Wunder, denn der Komponist bei den Eternals heißt ja auch Ramin Djawadi! Es gibt nichts, was dieser Mann nicht hinbekommen würde, habe ich langsam das Gefühl.

                          Gut, bevor ich noch länger schwadroniere: Ich finde es schade, dass der Film so verrissen wurde, denn er schien von Anfang an keine Chance zu haben. Man wollte ihn schlecht finden und man wollte seine auf so vielen Ebenen produzierte Andersartigkeit im Gegensatz zu vielen anderen MCU-Filmen nicht gut finden, weil es wahrscheinlich vielen Fans gegen den Strich ging, da hier ein Schema durchbrochen wurde und viele Veränderungen vorgenommen wurden.
                          Dabei hat der Film den Vorteil, dass man ihn auch als Nicht-Marvel-Fan unabhängig von den anderen Film sehen kann und man dadurch keine Fragezeichen über dem Kopf schweben hat. Man kann ihn überhaupt unabhängig von Marvel sehen, denn er. funktioniert auch als irgendeine Art Science Fiction-Action-Drama, bei dem erst ganz zum Schluss klar wird, dass wir uns hier in einem Marvelfilm befinden. Es gibt keine schon etablierten Figuren, die irgendwie eingepasst wurden oder ähnliches. Es gibt keine Verbindungen. (Und das war ja auch das Gute damals am ersten Guardians-Film.)

                          Ich empfehle den Film, der zwar vielleicht nicht perfekt, aber dafür sehenswert ist und an dem im Vorfeld viel herumkritisiert wurde, was aber gar nicht notwendig war, denn die Prämissen sind sehr nachvollziehbar und die Handlung spannend.
                          Eternals... meine Überraschung des bisherigen Jahres.

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                          • Mich stört nicht mal die Tatsache, dass HBO zu RTL geht so sehr. Mich stört viel mehr, dass man, um bestimmte "große" Filme und neuen Serien sehen zu können, jetzt noch einen Streaminganbieter abonnieren müsste. Sky hat bisher alles so schön aufgefangen. Das hat man dann halt mal ne Weile abonniert, es war alles drin, und gut wars.
                            Und erst im zweiten Gedanken kommt mir dann der Gedanke, dass ich, indem ich RTL Geld in den Rachen werfe, auch Frauentausch und Dschungelcamp quasi "mitfinanziere"... und das will ich einfach nicht. -.-

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                            • Wo gehen diese Serien dann eigentlich hin? Sind die dann wirklich weg und überhaupt nicht mehr abrufbar oder kann man die dann auf Disney+ finden?

                              • Laudania 10.02.2022, 20:15 Geändert 10.02.2022, 20:17

                                Ich hab weder Black Panther noch die neuen Spider-Man-Filme gesehen, weil ich aus diesem dominierenden Marvel-Franchise-System irgendwann ausgestiegen bin und keinerlei Anspruch habe, wieder einzusteigen... in dem Sinne bin ich ganz froh, dass der Film nicht nominiert wurde. Vielleicht geht es ja vielen ähnlich, unabhängig von der Qualiät des Films. Black Panther war wenigstens keine Fortsetzung...
                                Und der Herr der Ringe-Vergleich hinkt dahingehend, dass die drei Filme eigentlich ein großer abgeschlossener Film sind und keine Reihe markieren.
                                Ich habe sonst jedoch nichts gegen Mainstreamfilme bei den Oscars. Don't Look Up ist ja auch nichts anderes. (Und ich finde diese Wahl vollkommen gerechtfertigt und den Film wirklich sehr gut.)

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                                • Laudania 06.02.2022, 12:53 Geändert 06.02.2022, 12:54

                                  Was? Zitronentee ist weg? Neein!... :(

                                  Wow, schwierig... in solchen Momenten merkt man immer wieder, wie viele Lieblingsfilme man eigentlich hat.
                                  Ich entscheide mich jetzt für "Eternal Sunshine on a Spotless Mind".
                                  Begründung:
                                  Großartige Hauptdarsteller, tolles Setting und eine sich zuspitzende Atmosphäre, in die man quasi immer weiter hineingesogen wird. Wirklich sehenswerter Film.

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                                    • Laudania 04.02.2022, 12:03 Geändert 04.02.2022, 12:03

                                      Ich könnte jetzt ein Fass aufmachen zu manchen Kommentaren hier... :D
                                      Aber ich tus nicht.
                                      Ich stehe absolut nicht auf "typisch deutsche" Komödien. Ich werde den Film trotzdem sehen.

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                                        Wahrscheinlich Flanagans bisher beste Serie, ein persönliches Herzensprojekt von ihm.
                                        Hier existiert keine direkte Vorlage, wenn man die Bibel mal außen vor lässt und gewisse andere Einflüsse, die ich hier nicht nennen will, wegen Spoiler.
                                        Ich hab mir lange Zeit gelassen, die Serie zu sehen, weil die Thematik der Christen auf einer Insel echt nicht so mein Ding schien. Ich bin froh, dass ich sie jetzt doch noch gesehen habe und wir an den Tagen zwischen den Episoden immer wieder spannende Diskussionen über die einzelnen Vorgänge und Hintergründe hatten.
                                        Ich bin wieder einmal sehr angetan davon, dass sich diese Serie so viel Zeit nimmt, außerdem mag ich die langen Dialoge und Monologe, die ja immer wieder kritisiert werden. Ich bin eben ein Fan von Tiefgang, und Flanagan macht ja nicht wirklich die Art von Horror, die unglaublich temporeich und durch Effekte gekennzeichnet ist. Mal davon abgesehen macht Flanagan sowieso eher Drama mit Horrorgerüst.
                                        Ich bin froh, dies nun schon die dritte Serie von Flanagan ist, die mein Herz berührt und mich anspricht und die unglaublich meinen Geschmack für Horror trifft.
                                        Und jetzt bin ich gespannt auf die nächsten zwei Serien, die da kommen. :)

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                                          Ich habe den Roman von Kästner vielleicht an die 50 Mal oder mehr gelesen. Ich kannte ganze Absätze auswendig und habe in meinen frühen Zwanzigern überall Zitate daraus verwendet, wann immer es möglich war.
                                          Ich habe dieses Buch aufgesogen und seziert, mit allem was außer- und innerhalb der autobiographisch geprägten Seiten machbar war. Kein anderes Buch hat mich so geprägt.
                                          Wenn ich ein Buch empfehlen würde, wäre es immer der "Fabian" und wird es höchstwahrscheinlich immer sein. Es ist so zeitlos wie aktuell und vergangenheitsbezogen.
                                          Ich hatte echt Schiss vor diesem Film und war gleichzeitig unglaublich gespannt. Die letzte Verfilmung hat das Ganze ja in meinen Augen ziemlich vergeigt und sie ist außerdem unglaublich schlecht gealtert.

                                          Ich muss sagen: Ja, Dominik Graf hat es geschafft. Er hat das Buch umgesetzt. Zwar nicht Eins zu Eins, aber dann doch auch wieder Eins zu Eins. Nur anders. (Haha!)

                                          Man muss dazu sagen, dass der Schreibstil des Romans von "schnellen Schnitten" geprägt ist, wie man das von Filmen her kennt und sehr viel im Collagenstil gearbeitet wurde. Die Sätze sind kurz gefasst und teils wirkt es, als seien hier Anweisungen zum Spielen gegeben. Das Buch ist prädestiniert für eine Verfilmung - wenn man es richtig macht.
                                          Der Film setzt hier genau das um und arbeitet mit den gleichen Mitteln. Wir haben Originalausschnitte aus Filmen der 30er Jahre, wir haben Super8-Aufnahmen, wir haben wahrscheinlich alle Formate, die es gibt, irgendwie eingebracht und so ineinander übergehend, dass es oft nicht mal auffällt. Hier wurde erfolgreich experimentiert, auch wenn das nicht jedermanns Sache sein wird.
                                          Die übergelegten Erzählerstimmen könnten direkt aus einer Doku der Vergangenheit stammen, das Setting an sich wirkt jedoch aus der Zeit gefallen und könnte teilweise von 2022 stammen (Kostüme, Ausstattung). In einer Szene laufen Fabian und Cornelia sogar über Stolpersteine (was nur beim genaueren Betrachten auffällt). Dennoch ist man sich bewusst, dass wir uns hier definitiv im Jahre 1931 befinden.
                                          Es wurden die Originaldialoge komplett originalgetreu übernommen, es gibt kaum Veränderungen im Gesagten, jedoch Einige im Kontext. Die Anfangszene wurde fast ans Ende gesetzt. Die Kennenlernszene wurde in einen früheren Kontext verlegt, ohne diesen aber zu verfremden und die Szene, in der das Kennenlernen ursprünglich stattfand, funktioniert perfekt ohne die Zeilen Cornelias. (Nur um ein paar Beispiele zu nennen.)

                                          Allgemein wurde bei der Chronologie des Buches geblieben, mit ein paar Ausnahmen, die veränderter Reihenfolge stattfanden, aber passend in Szene gesetzt wurden.

                                          Interessanterweise ist der Film wirklich sehr explizit, vor allem was Nacktheit (in all ihren Formen) und einige recht verstörende Darstellungen angeht. Beispiel: Der vom Krieg gezeichnete Mann wirkt vor allem mit der Erzählerstimme unterlegt unglaublich erschütternd, fast traumatisierend. Ich habe die Stelle im Buch schon vorher noch immer in meinem Kopf gehabt. Wenn man das liest, kann man Krieg nur abscheulich finden. Und genau das wurde hier in größtmöglicher Härte gezeigt. Auch die Leiche Labudes, wie sie da lehnt für eine unglaublich lange Zeit, ist schon irgendwie hart. Die Altersfreigabe ab 12 ist wahrscheinlich irgendeinem pädagogischen Wert zuzuschreiben, denn ich weiß nicht, ob das sonst gerechtfertigt wäre.
                                          Na ja, und was die Nacktheit angeht... ohne die würde gerade dieser Film mit seinen Aussagen nicht funktionieren. Da wäre ich auch enttäuscht gewesen. (Überbordende Dekadenz der damaligen Zeit und so...)

                                          Ja, und dann wären da die Darsteller... Tom Schilling und Saskia Rosendahl (von der ich bisher noch nie irgendwas gehört hatte) sind grandios. Der Rest des Casts ebenso. Ich mochte es anfangs nicht, Irene Moll von Meret Becker zu sehen, da sie in meinem Kopf eher Veronika Ferres war. Ich konnte mich aber mit ihr anfreunden. Es passte trotzdem. Sie war die tragische Irene, die ich im Buch so mochte von ihrer ganzen Art her, in dem System zu überleben.
                                          Was ich schade fand, war die Ausdehnung der Geschichte zwischen Fabian und Cornelia. Man kann sagen, dass hier der Ausdehnung der Beziehung genug Raum gegeben wurde. Ja. Und hey, Fabian hatte wenigstens sein finales klärendes Gespräch und entschied sich "hinzugehen". Aber ich weiß nicht, ob ich das persönlich so gut finde. Im Buch war die Beziehung eines von vielen Aspekten, die zu seiner stetig wachsenden Desillusionierung führte. Ein sehr wichtiger Aspekt, aber eben nicht der lebensbestimmende. Hier lässt sie ihn nicht los, auch nicht, als er Berlin schon verlassen hat. Dabei ist sein Aufgeben dieser Frau so wichtig für die Handlung...
                                          Aber das kann ich dem Film verzeihen, da es das Ende auf andere, aber ähnliche Weise tragisch macht. Und die neu hinzugeschriebenen Dialoge sind gut eingefasst.

                                          Ja, und ich muss kritisieren, dass die Szene mit dem Kommunisten und dem Nationalsozialisten gern drin gehabt hätte, weil die den Film vielleicht etwas aufgelockert hätte. (Also an alle, die das Buch kennen und wissen, was ich meine: Die Szene ist nicht drin. :/)
                                          Auch hätte ich gern die Szene mit dem Obdachlosen und die Gespräche, die die beiden geführt haben, gern drin gehabt, aber da sie teils nicht so unglaublich wichtig für die Bedeutung der Handlung ist, ist das wohl okay...

                                          Was ich am Roman mochte, ist die teilweise Übertragbarkeit in die Gegenwart. Das geht besser, wenn man die Bilder der damaligen Zeit nicht vor Augen hat, habe ich das Gefühl. Aber es wurde ja immer wieder auf diese Übertragbarkeit angespielt, genauso wie immer wieder auf das kommende Übel des Nationalsozialismus verwiesen wurde.

                                          So, das nur mal als kleiner Abriss meiner Gedanken zum Film. Ich würde vorschlagen: Lest das Buch, bevor ihr ihn euch anseht (Es ist nicht lang und sehr kurzweilig geschrieben.). Ich glaube, vieles wird durch das Buch klarer, aber ich bin auch zu "vorbelastet". Auf jeden Fall wird klarer, wieso viele Dinge in der Form gemacht wurden, wie sie gemacht wurden. Außerdem bekommt man dann während des Films die unzähligen Details mit, die sich im Film befinden und kann sie zuordnen (die Zeitungsartikel, Schilder, etc. ...) bzw. die Hinweise auf das Ende, die mehrmals während der Handlung gestreut wurden.

                                          Der Film geht übrigens drei Stunden. Kann man machen. Man sollte sich aber die Zeit nehmen und darauf gefasst sein, ein bisschen was Experimentelles zu sehen.

                                          Ich halte diesen Film für den besten deutschen Film seit... ja, seit wann eigentlich. Ich glaube, ich habe selten Vergleichbares gesehen und das hier ist mein persönlicher bester deutscher Film. Ich werde ihn mir definitiv bald nochmal ansehen.

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                                          • Laudania 10.01.2022, 21:13 Geändert 10.01.2022, 21:14

                                            Ich hätte es ja irgendwie gar nicht so erwartet, aber der Trailer macht wirklich erstaunlich viel Bock auf die Serie. Ich will die sehen. :D
                                            (Ich konnte aber mir dem Original nie wirklich viel anfangen. Deshalb funktioniert das hier vielleicht mehr.)

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                                            • 8 .5
                                              Laudania 07.01.2022, 21:08 Geändert 07.01.2022, 21:10

                                              Ich mag "Harry Potter", bin jetzt aber nicht der ultimative Fan, deshalb war ich doch wirklich beeindruckt davon, dass ich an vielen Stellen so manche Träne vergossen habe.
                                              Man ist dann ja doch damit aufgewachsen, hat die Bücher gelesen, etc. ...
                                              Hier wurde viel richtig gemacht und es wirkte alles sehr warm und nostalgisch. Es wurden viele tolle Anekdoten geteilt und auf die Entwicklung der Darsteller eingegangen.
                                              Ich habs gern gesehen. :)
                                              Hätte länger gehen können. Ich hätte gern noch weitere Gespräche zwischen verschiedenen Darstellern sehen wollen.
                                              Außerdem verstehe ich jetzt wieder, dass genau dieses Herz und all die Grundlagen, die dem beiwohnen die Dinge sind, die den "Fantastische Tierwesen"-Filmen absolut fehlen, weshalb sie bei mir gar nicht ziehen, wogegen die ich die alten Film immer wieder sehen könnte.

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                                              • 7 .5

                                                Hat mich so halb abgeholt. Also es war schön, die Darsteller noch mal zu sehen und deren Anekdoten zu hören. Vor allem Matt LeBlanc schien ja zu allem eine Geschichte parat zu haben. Da hätte ich wahrscheinlich echt lange zuhören können.
                                                Die Stelle, bei der Fans zu Wort kommen und über ihre Zeit mit "Friends" redeten, fand ich am berührendsten. Irgendwie fand ich mich da wieder.
                                                Kann man sich definitiv mal geben. War aber am Ende vom Gefühl her doch so Mittelmaß. Aber wirklich gut gemacht. Und James Corden ist der perfekte Moderator gewesen.
                                                Sehr unterhaltsam an sich.

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                                                • 2 .5
                                                  Laudania 05.01.2022, 20:20 Geändert 05.01.2022, 20:32

                                                  Die Songs an sich sind wirklich gut. Dafür die Punkte.
                                                  Ansonsten ist der Film totaler Crap. Historisch gesehen hat der Film nichts mit Barnum und der "Greatest Show" zu tun und am Ende steht unter anderem die Botschaft: Lass dich als Freak ruhig von einem geldgeilen Typen verkaufen und pseudomäßig von einem bürgerlichen Publikum feiern, die dich nur interessant finden, weil du ein Freak bist. Is okay.
                                                  Yay... schon allein deshalb, weil man Barnum eigentlich irgendwie nicht mögen kann, aus retrospektiver Perspektive natürlich sowieso, wenn man seine Geschichte kennt, aber auch ohne die Vorblendungen der heutigen Zeit. Schon damals war er halt ein geldgeiler, rücksichtsloser Typ, der viele moralisch bedenkliche Dinge getan hat, um einen Haufen Geld zu scheffeln. Und darauf wird eben im Film, bei dem ja unglaublich auf Überzuckerung und Familienfreundlichkeit gesetzt wurde, neben anderen seltsamen Dingen, überhaupt nicht geachtet. Er hat halt alles und jeden um sich herum ausgenutzt und war halt kein netter Mensch. (Ich meine, hey, der Typ hat 'nen Elefanten gekauft und ihn drei Jahre überall mit hingekarrt. Dann ist der Elefant von einem Güterzug überfahren worden und Barnum hat ihn ausstopfen lassen und einen weiblichen Elefanten daneben gestellt und gesagt "Das ist jetzt die Witwe von Jumbo". Und das hat gezogen und er hat ein Scheißgeld damit gemacht. Das nur als Beispiel, und das is noch harmlos.)
                                                  In dem Film läuft vieles falsch, was man vielleicht hätte bedenken und anders inszenieren hätte können. Beispielsweise verfügt "Moulin Rouge" über eine ähnliche Grundhaltung und Popsongs, aber dort passt die Grundhaltung, die Moral/Unmoral und Tragik zum Design des Films. Hier nicht.
                                                  Vollkommene Verschwendung... wenn man nicht auf leichte, poppige Unterhaltung aus ist, ohne irgendwelchen Sinn, mit viel Schmalz. Und man sollte natürlich die Hintergründe nicht kennen, denn dann isses vollkommen aus.
                                                  (Davon mal abgesehen ist die Story sowieso unglaublich flach und teils stellenweise unbeleuchtet und wird nicht weiter ausgeführt.... Oo Oh Gott, was hab ich da nur gesehen?)
                                                  Leute, lest lieber ein Buch oder so. Oder guckt euch was vernünftiges an.

                                                  Was ich aber respektiere ist, dass er wirklich der "Greatest Showman" war, wie hier so schön angepriesen. Schließlich gab es damals zig Freakshows, aber diese hat er verdammt gut vermarkten können. Heute wäre er sicher FDP-Wähler.

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                                                    Laudania 02.01.2022, 21:34 Geändert 02.01.2022, 21:35

                                                    Mann, Mann, Mann... Das Leben mit 17 liegt zwar schon eine Weile zurück, aber ich wusste nicht mehr, wie deprimierend es doch scheinbar gewesen ist. Zumindest konnte ich definitiv relaten. Der Film wiegt doch schwerer, als man denken mag. Eigentlich wollte ich ihn ja so nebenbei zur Auflockerung sehen, aber... nix da. Guter Film, auf jeden Fall. Er büßt nichts an Authentizität ein und Hailee Steinfeld ist wie immer grandios auf ihre eigene Art und Weise, die ich in den letzten Jahren immer mehr zu schätzen gelernt habe.
                                                    Ich werde ihn mir aber in einer ruhigen Minute vielleicht nochmal genauer ansehen. Erste Sichtung ist aber positiv in Erinnerung geblieben.

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