luis345 - Kommentare
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Alle Kommentare von luis345
Mit der 4. Staffel von „Star Wars Rebels“ geht ein weiteres Kapitel der Star Wars Animationsserien zu Ende. Von mir, wie auch von vielen Fans nicht gemocht, schleppte sich die Serie von Staffel zu Staffel Richtung Finale. Insgesamt fiel „Rebels“ deutlich kindgerechter aus als „The Clone Wars“ und auch die erzählten Geschichten erreichten nur in Ausnahmefällen das Niveau der späteren Clone Wars Staffeln.
„Star Wars Rebels“ läuft mit der 4. Staffel glücklicherweise rechtzeitig zur Höchstform auf. Einige Kritikpunkte wurden endlich ausgemerzt und „Rebels“ erhält das, was „The Clone Wars“ wohl nie erhalten wird: Einen versöhnlichen Abschluss.
Die Serie krankt währenddessen natürlich immer noch an den bekannten Schwächen. Das Animationsniveau ist billig und uninspiriert; die meisten Figuren sind immer noch flach und uninteressant; Admiral Thrawn bleibt stets hinter seinem Potential zurück; die Serie zwingt sich dazu etwas Wichtiges erzählen zu müssen, was irgendwie in den Kanon passen muss, aber auch völlig egal für Star Wars ist, wenn man es einfach links liegen lässt.
Davon abgesehen hat die Serie aber nun auch endlich dazugelernt. Letztlich schafft man es über mehrere Folgen, ja sogar über 4-5 Stück, zusammenhängende Geschichten zu erzählen. Vor allem aufgrund der Tatsache, dass „Rebels“ nun zu einem Abschluss kommen muss, wirken die Geschichten konsequent und zielführend. Es müssen Opfer gebracht werden und der düstere Ton ist unausweichlich. Aber auch die Inszenierung wird gegen Ende etwas straffer, aufregender, so dass tatsächlich auch mal Spannung aufkommt. Umso schöner sind dabei die immer wieder feinen kleinen Hommagen, welche subtil eingefügt werden. Sei es ein Verweis auf frühere Ereignisse und Serien oder der geschickte Umgang mit John Williams Soundtrack. „Star Wars Rebels“ scheint am Ende fast schon erwachsen geworden zu sein. Das Team rund um Ezra, Kanan und Co. kann nun aus eigener Kraft diese Serie tragen und muss nicht durch den x-ten Cameo einer bekannten Figur vor der Belanglosigkeit bewahrt werden.
Die Serie war nie großartig, ist es auch bis zum Schluss nicht geworden. Auf guten „Clone Wars“ – Niveau hat man es dann aber doch noch geschafft. Und mit dem versöhnlichen und wirklich schönen Abschluss (der es sich nicht verkneifen kann ein paar Fragen unbeantwortet zu lassen) hat man „Rebels“ in Würde abtreten lassen. Es war ja doch nicht alles schlecht mit dir.
Okay, ich bin endgültig fertig mit Star Wars Animationsserien.
Oder um es anders auszudrücken: Die Japaner sind elitär und legen nicht so viel wert auf freien, unkomplizierten Handel, weil man die eigenen Produkte erstmal 2 Jahre für sich behalten möchte.
Weil auch mit diesen aufgezählten "Gründen" sehe ich ehrlich gesagt nicht wirklich das Problem. Klappt ja auch zwischen den USA und Europa. Da kommen die Filme und Serien ja auch gleichzeitig mit vernünftigen Preisen auf den Markt. Und da müssen auch Lizenzen vergeben werden, müssen auch Leute für bezahlt werden, muss auch alles synchronisiert werden etc.
Bis zur Star Wars Celebration 2019 wird Lucasfilm erstmal gar nichts ankündigen. Man wird jetzt erstmal Ruhe einkehren lassen wollen und den Fokus voll und ganz auf Episode IX ausrichten. 2019 wird dann vielleicht endlich das Obi-Wan Spin-Off für 2020 bestätigt. Mit konkreten Plänen für die Zeit nach Episode IX würde ich bis Ende 2019 nicht rechnen.
Bei Lucasfilm würde mich allerdings auch nichts mehr wundern. Kathleen Kennedy hat schon Regisseure abgesägt, weil deren letzter Film nicht so tolle Kritiken hatte oder weil ihr 3 Wochen vor Drehschluss aufgefallen ist, dass am Set (völlig unerwartet) etwas zu oft improvisiert wurde.
Naja, dann wird Guardians 3 halt nicht geschaut, ganz einfach, Disney. Mit Avengers 4 ist für mich weitestgehend sowieso Schluss. Aktuell hat Marvel noch nichts angekündigt, was mich in irgendeiner Weise interessieren könnte. Und Guardians 3 ist für mich jetzt auch gestorben.
Die Entscheidung halte ich für etwas albern. Nicht nur, dass Samuel l. Jackson und Cobie Smulders bereits seit "Age of Ultron" mehr oder weniger raus aus dem MCU sind, widerspricht das Casting auch der neuen Ausrichtung, die alte Garde mit Avengers 4 zu verabschieden und mit "Far From Home" eine neue, frische Phase einzuleiten. Und gerade dafür holt man das Urgestein Nick Fury zurück?
Dass jeder vernünftige Make-up und Hair Designer einen täuschend echten Bart anfertigen kann, davon haben beide Studios anscheinend noch nie etwas gehört.
„Mission: Impossible – Fallout“ ist der Actionblockbuster des Jahres - darauf können sich die meisten einigen. So wandelbar und konstant gut, hielten sich bis jetzt nur die wenigstens Filmreihen und mit dem jetzt 6. Teil gelingt Christopher McQuarrie der wohl beste Ableger der Reihe.
Mit „Phantom Protokoll“ erhielt die „Mission: Impossible“ – Reihe bereits die nötige Runderneuerung, was McQuarrie mit „Rogue Nation“ erfolgreich fortsetzte und als erster Regisseur nun auch ein zweites Mal Hand anlegen durfte. Als alleiniger Drehbuchautor und Regisseur treibt er das moderne und immer noch wunderbar frische Konzept der Reihe der Perfektion nahe. Wo „Rogue Nation“ vielleicht noch Längen besaß, die Action nicht völlig ohne visuelle Effekte auskam und der Geschichte die ein oder andere Pointe fehlte, ist „Fallout“ nun tatsächlich in seiner Gänze ein rundes Erlebnis.
Die Actionsequenzen wirken vollständig „in camera“ gedreht und sehen dabei einmal mehr hervorragend choreographiert aus. Die 148 Minuten Laufzeit sind nahezu nicht spürbar, da Twists und Actionszenen immer wieder genau zum richtigen Zeitpunkt eingebaut werden. So ist das Pacing insgesamt einfach herausragend gelungen. Zudem lohnt es sich, dass die Geschichte und Figuren aus dem Vorgänger zum Großteil wieder aufgenommen werden und sich dadurch ein schöner Fluss ergibt.
Christopher McQuarrie wiederholt sich dabei allerdings nicht, sondern schafft mit „Fallout“ eine neue Grundstimmung und setzt andere Schwerpunkte. Der 6. Teil der Reihe ist düsterer als die beiden Vorgänger. Die Action ist zwar in der Regel wieder aufregend und spaßig inszeniert, die Witzeleien und die Lockerheit wurden insgesamt dennoch reduziert, was einmal mehr erfrischend ist.
Henry Cavill fügt sich gut in das Franchise ein, allerdings fehlt es ihm an Ausdrucksstärke. Fairerweise muss man dazu sagen, dass es weniger an Henry Cavill, sondern eher am Drehbuch liegt. Seine Figur ist zu keinem Zeitpunkt so geschrieben worden, um in irgendeiner Weise mit Ethan Hunt mithalten zu können.
Insgesamt erhält man natürlich genau das, was zu erwarten war. Die Geschichte von „Mission: Impossible“ reißt immer noch keine Bäume aus und wenn man (aus welchen Gründen auch immer) mit den vorigen Teilen bereits nichts anfangen konnte, wird auch „Fallout“ das Rad nicht neu erfinden. Und ja, die Action ist tatsächlich sehr gut inszeniert. Allerdings erhält man hier jetzt nicht den heiligen Gral des Blockbuster-Kinos. Klar, die Choreographien wirken realistisch und brachial, aber mehr dreckig oder weniger blank und glatt wird sie dadurch auch nicht. In der Hinsicht ist „Mission: Impossible“ dann doch zu freundlich und zu sehr auf kurzweiliges Entertainment ausgerichtet.
Dafür werden der Figur Ethan Hunt einige neue Facetten zugetragen, die ihm in der Vergangenheit vielleicht etwas gefehlt haben. „Fallout“ verschließt sich nicht davor, dass Ethan Hunt der perfekte, strahlende amerikanische Held ist, sondern stellt es geradezu heraus. Nichtsdestotrotz wird dem Charakter auch eine Tragik zugestanden, der des endlos weiterkämpfenden Helden; die nie enden wollende Odyssee des Ethan Hunt, der immer wieder unmögliches vollbringt und vielleicht doch kurz vor dem Zusammenbruch steht. Das Finale und Ende des Films ist nicht weniger als eine Hommage an die griechische Odyssee und könnte Ethan Hunts Reise damit eigentlich perfekt beenden. Womöglich wäre das für die Reihe sogar das Beste, bevor sich die immer wieder aufwendig und spaßig inszenierten Actionszenen repetitiv anfühlen. Es sei denn „Mission: Impossible“ stellt sich einmal mehr als wandelbar und innovativ heraus und findet neue Wege.
Fazit: Der sechste Teil der Reihe ist im Zusammenspiel seiner Komponenten ausgefeilter, inszenatorisch runder und vielleicht sogar der Perfektion im Actiongenre nahe. Dennoch profitiert McQuarrie auch von dem Fundament der beiden Vorgänger, vor allem seines eigenen und ist damit nochmal ein gutes Stück besser. Dabei bleibt es dann aber auch. „Mission: Impossible – Fallout“ ist besser als seine Vorgänger, viel mehr allerdings nicht.
Ironischerweise ist Marvel dieses Problem gerade erst angegangen. Iron Fist Staffel 2 wird nur noch 10 statt 13 Folgen haben.
„Ant-Man and the Wasp“ ist der letzte Eintrag des MCUs im Jahr 2018 und ist das erwartete eigenständige und kleingehaltene „Ant-Man“ – Sequel nach Avengers 3.
Die Fortsetzung ist gut und sehr unterhaltsam geworden, die ganz im Stile des Vorgängers wieder sehr unaufgeregt daherkommt. Dabei ist die Geschichte solide und erfüllt alle Erwartungen, auch wenn diese über die gesamte Laufzeit sehr überraschungsarm und vorhersehbar bleibt. Alles tritt mehr oder weniger genauso ein, wie es in Teil 1 vorbereitet und angekündigt wurde. Wasp funktioniert als neue Heldin an der Seite von Ant-Man hervorragend und bietet für die Reihe definitiv einen Mehrwert. Die damit verbundene Action ist ebenfalls wieder unterhaltsam und clever inszeniert. Allerdings hätte man für meinen Geschmack noch kreativer sein können, beruhen die gezeigten Schrumpffähigkeiten doch alle auf bereits schon mal Gesehenem.
Antagonistin Ghost entspricht dem Marvel-Trend der Bösewichte aus diesem Jahr und ist als Charakter eigentlich nicht wirklich böse veranlagt. Warum sie in vielen Kritiken so schlecht wegkommt, kann ich nicht ganz nachvollziehen, da sie völlig solide in die Geschichte integriert wurde. Sie besitzt lediglich zu wenig Screentime und darunter leidet ihre Präsenz, was dann dazu führt, dass sie im direkten Vergleich zu anderen Antagonisten nicht im Gedächtnis bleibt. Ähnliches trifft auf Hank Pyms Frau Janet von Dyne, gespielt von Michelle Pfeiffer, zu, die dann doch viel zu wenig zu tun bekommt. Gerade wenn man Michelle Pfeiffer castet, was im Vorfeld als großer Erfolg angepriesen wurde, dann hätte man ihr auch mehr geben können.
Uneingeschränkt positiv fallen hingegen die Effekte und das CGI auf, welches nach zuletzt einigen unschönen Marvel- und DC-Filmen mal wieder durchgängig hervorragend aussieht. Hier stimmt alles und es findet sich generell eine gesunde Mischung zwischen praktischen und visuellen Effekten. Die 118 Minuten Laufzeit passen ebenfalls perfekt und der Film ist nie langatmig. Die bei „Ant-Man“ zu erwartenden Witze funktionieren, aber es gibt nur selten größere Lacher. Stattdessen besteht die Comedy überwiegend aus Albereien, was ebenfalls gut zu den Filmen passt.
Etwas unangenehmer fällt bei „Ant-Man and the Wasp“ auf, dass die Geschichte einige Logikfehler besitzt und viele Sachen, die uns als Wissenschaft verkauft werden, einfach funktionieren, aber nicht erklärt werden.
Nach dem Abspann heißt es wie gewohnt sitzen bleiben und die erste Post-Credit-Scene ist wirklich sehr cool und passend. Hier passiert eigentlich genau das, was man erwarten konnte und viele Fans ja auch schon so ähnlich vermutet hatten. Die Zweite ist hingegen komplett belanglos und sorgt nicht mal für einen Lacher, so wie man es ansonsten gewohnt war. Diese reiht sich leider locker zu den schwächsten Abspannszene des MCUs ein.
Fazit: „Ant-Man and the Wasp“ ist eine gute Fortsetzung, die tendenziell etwas schwächer als der Vorgänger ist. Aus der Geschichte wurde insgesamt einfach zu wenig herausgeholt und der Film ist zu routiniert und überraschungsarm, um irgendwo wirklich herausstechen zu können. Klar, man erhält hier wieder sehr unterhaltende 2 Stunden Marvel-Action, aber in zu vielen Punkten liefert „Ant-Man and the Wasp“ einfach genau das ab, was zu erwarten war.
Der Rauswurf von James Gunn ist insofern konsequent, weil es der Radikalität eines großen Unternehmens entspricht; weil es der modernen Netzkultur und Unberechenbarkeit des Internets nachkommt; weil es ein vermeintlicher Problemlöser ist. Der scheinheilige Versuch ein Problem schnellstmöglich zu eliminieren, damit kein langfristiger Schaden entsteht. Das passt doch hervorragend zu einem globalen Unternehmen, zu einem "modernen" Amerika und zur Netzkultur allgemein.
Es wird heutzutage nicht mehr nachgefragt, versucht Probleme gemeinsam anzugehen und zu lösen, keine Empathie gezeigt und das Recht auf eine zweite Chance gegeben. Die Doppelmoral dahinter ist Disney natürlich nicht bewusst. Genauso wenig, dass das Problem gar nicht aus der Welt geschafft ist, sondern bei Marvel für deutlich mehr Probleme sorgt. "Roseanne" kann hierbei auch leider gar nicht als Vergleich herangezogen werden, da der Fall ein gänzlich anderer ist.
Letztendlich handelt es sich um eine "geglückte" Kurzschlussreaktion Disneys: Man tötet das Problem, bevor der Internet-Mob drüber richtet. Wie im alten Rom, als der Daumen für einen Kämpfer hoch oder runter ging. Nur mit dem Unterschied, dass der Kaiser die Reaktion des Volkes abgewartet hat und den Schein eines demokratischen Systems warte. Disney wart hingegen lediglich den eigenen Schein und macht von ihrem diktatorischen Unternehmensrecht gebrauch.
Das sieht doch vielversprechend aus. Haut einen jetzt nicht um, aber der Trailer war mehr als solide.
Hätte was originelles, wenn der Stil nicht nahezu 1:1 "Spider-Man: Homecoming" nachempfunden wäre. Davon abgesehen ist der Trailer tatsächlich irgendwie witzig. Dumm, aber lustig.
Wow, Disney. Ihr habt einen großen Regisseur verloren.
10 Jahre alte Tweets, ernsthaft? Das ist an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten. Vor allem weil James Gunn die Aussagen nie ernst gemeint hat.
Guardians ohne James Gunn, ohne mich.
Marvel hat sehr viel dafür getan, um "Iron Fist" mit der zweiten Staffel zu verbessern. Unter anderem mit neuem Showrunner und den Stunt-Choreographen von "Black Panther". Also ich bin gespannt.
Jetzt schon das Highlight der Comic-Con. Der Trailer war unfassbar intensiv.
Alles mit Robin sieht gut aus. Den Rest muss man mal abwarten.
Hey! Nicht so frech.
"Marvel Studios - The First 10 Years", "Sony: Venom und Spider-Man: A New Universe" und das Warner Bros. Panel werden wohl meine Highlights sein. Ich bin auf jede Menge neue Trailer gespannt. Und vielleicht kommt ja doch noch etwas mehr von Marvel, immerhin hat James Gunn angekündigt dabei zu sein.
https://www.youtube.com/watch?v=v5CZQpqF_74
Heimkino: Fox > Disney
Insgesamt ein (für Disney typisch) recht mäßiger Umfang. Die Bonusinhalte belaufen sich auf ca. 45 Minuten, was in Anbetracht der Bedeutung des Films ziemlich durchschnittlich ist. Eine längere Doku zur Entstehung oder ein Special alla "10 Jahre MCU" wären angemessen gewesen. Aber ich verzeihe es Marvel, wenn man damit bis Avengers 4 wartet.
Vier deleted Scenes ist ebenfalls mau, haben die Russos doch bei Kinostart deutlich mehr angekündigt. Jeder Marvel-Film hat einfach immer genau 4 entfallene Szenen zu bieten. Schade.
Mehr Fanservice also, um die Gemüter zu beruhigen.
„4 Blocks“ ist eine hochgelobte deutsche Serie. Das ist insofern überraschend, da die Serie einige offensichtliche angreifbare Punkte besitzt, die dann doch recht selten artikuliert werden. Da ist zum einen die recht unkritische Auseinandersetzung mit dem west-asiatischen Kulturraum, was zu einem sehr klischeebeladenen Blick führt. Das mag überaus authentisch sein, wie des Öfteren zu vernehmen ist, bestätigt dabei aber vor allem jeden nur im Ansatz vorurteilbelastenden Gedanken. Und allgemein sei fraglich, wieweit die Inszenierung hilfreich für dieses Milieu ist. Zum anderen ist es dann aber auch der teils unglücklich gewählte Fingerzeig auf die Politik. Schließlich können die Immigranten gar nichts dafür ein angstverbreitendes Drogenimperium aufgebaut zu haben, fehle ihnen doch die Integrationsmöglichkeiten. Problematisch.
Wenn man davon mal absieht, bietet sich hier allerdings eine überragende Gangsterserie, die es inszenatorisch sowie erzählerisch vermag über knackige 6 Folgen zu unterhalten. „4 Blocks“ ist sehr straff und konsequent erzählt, die Figuren und Geschichten überzeugen und der Spannungsaufbau bricht bis zum Schluss nicht ab. Endlich mal eine Serie, die weiß, wenn ihre Geschichte für nur 6 Folgen ausreicht und es nicht künstlich auf 10-13 Folgen gestreckt wird. Atmosphärisch und tonal ist „4 Blocks“ ebenfalls schön düster und brutal ehrlich. Am Ende ist die Authentizität womöglich doch größer als es einem lieb ist. Eigenwerbung für Berlin ist „4 Blocks“ somit auf jeden Fall nicht.
„Marvel’s Luke Cage“ gehörte unter den Marvel/Netflix - Produktionen eindeutig zu den schwächsten Vertretern. Bis jetzt. Denn infolge des verhältnismäßig bedeutungslosen Auftrittes in „Marvel’s The Defenders“ erhält der kugelsichere Hüne ebenfalls seine 2. Staffel und damit womöglich die beste Marvel-Staffel auf Netflix seit „Daredevil“.
Jessica Jones Entwicklung in ihrer 2. Staffel kann als Transformation zur Heldin bezeichnet werden. Sie akzeptiert am Ende ihr Heldendasein. Luke Cage hingegen ist dieser Held. Von Anfang an. Er wirkt unfehlbar, unbesiegbar. Trotzdem muss er sich frühzeitig mit verschiedenen Konflikten auseinandersetzen und steht mehrfach vor dem Scheitern. So ist Staffel 2 ein Paradebeispiel einer Superhelden-Fortsetzung. Wie weit kann ein Held gehen bevor er an seinem eigenen moralischen Kodex scheitert? Was können die eigenen Kräfte verursachen und inwieweit kann oder darf man diese einsetzen? Was für ein Held bin ich und wie lange kann ich dieser Held sein?
Diese Staffel vermag es von Anfang an sehr gute Konflikte in Stellung zu bringen. Auch wenn es im Mittelteil wieder das übliche ein oder andere langatmige Loch gibt, baut „Luke Cage“ die Spannung konstant auf. Das Tempo zieht immer wieder an, es gibt mehrere gelungene Zuspitzungen und der Actionanteil ist sowohl größer, als auch inszenatorisch deutlich besser ausgefallen. Außerdem kommt es nun vermehrt zu richtigen Crossovern zwischen den Serien. So sind Colleen und Danny aus „Iron Fist“ stellenweise fester Bestandteil von Luke Cages Reise und das Team-Up zwischen beiden gehört zu den Highlights der Staffel. Nicht nur Luke Cages Figur wird dadurch aufgewertet, sondern auch Danny Rand scheint nun endlich angekommen zu sein. So sollte es in Zukunft doch bitte weitergehen. Aber auch Anwalt Foggy Nelson aus „Daredevil“ darf Cage über eine ganze Folge lang begleiten.
Eine der größten Stärken sind allerdings die Antagonisten. Luke Cages physischer Gegner Bushmaster ist interessant, herausfordernd und vor allem ausdrucksstark. Das Casting sei hierbei zu loben. Seine Geschichte bricht außerdem das klassische Schwarz/Weiß Schema gewaltig auf und der schon häufiger aufkommende Vergleich mit Killmonger aus „Black Panther“ hat durchaus seine Berechtigung. Hierbei geht die Serie „Luke Cage“ sogar noch weiter. Nicht nur die meisten Nebenfiguren, sondern auch die Serie an sich scheint sich einzugestehen, dass Bushmasters Motivation und Ansichten richtig sind.
Die in der zweiten Hälfte aber viel auffälligere Gestalt ist Mariah Stokes. Sie ist Luke Cages psychische Gegnerin und die Serie lässt bis zum Schluss keine Zweifel mehr aufkommen: Mariah verkörpert das pure Böse. Das wird so konsequent umgesetzt, dass Bushmaster gegen Ende als angenehmer Zeitgenosse erscheint. Und das ist keineswegs ein Nachteil, sondern wird in der Staffel geschickt eingefädelt, so dass sich ein hervorragendes Beziehungsgeflecht zwischen den drei Figuren bildet. Aber auch Staffel 1 wird dadurch im Nachhinein gewissermaßen aufgewertet.
In Bezug auf die Action und die Inszenierung ist zusätzlich zu bemerken, dass „Luke Cage“ brutaler daherkommt als viele andere Marvel-Serien. Dieser Umstand fügt sich allerdings positiv ein und unterstreicht mal wieder die düstere und härtere Ausrichtung der Netflix-Adaptionen.
Die bekannte Netflix-Formel nutzt sich hingegen weiterhin ab. „Luke Cage“ ist gerade in der Mitte langatmig, aber insgesamt wirken die ca. 60 Minuten langen Folgen deutlich besser getaktet. Staffel 1 war dann doch merkbar anstrengender. Mit den ein oder anderen „cringy“ Momenten muss die Serie zwar kämpfen, was vor allem an einigen fragwürdigen Schauspiel-Leistungen liegt. Die guten Handlungsbögen lassen darüber aber hinwegsehen und formen „Luke Cage“ endlich zu einer richtig guten Marvel-Serie.
Fazit: Staffel 2 beginnt stark, flacht zwischendrin mal ab, endet dann aber absolut großartig. Luke Cage durchläuft die Stationen des Heldentums. Auch wenn die Serie diese Tatsache im Mittelteil zu vergessen droht, wird dies mit tollen Antagonisten und Crossovern ausgeglichen. „Marvel’s Luke Cage“ kann nun endlich mit Daredevil und Jessica Jones mithalten.