Medienjournal - Kommentare
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Alle Kommentare von Medienjournal
[...] Nachdem mich insbesondere Michael Shannon in den letzten Jahren dank 'Boardwalk Empire' und Filmen wie 'Take Shelter' mehr und mehr für sich einzunehmen wusste, stand außerfrage, Jake Paltrows Werk 'Young Ones' einer Sichtung zu unterziehen, zumal ich ein gewisses Faible für Dystopien im Allgemeinen besitze. Die Prämisse der Wasserknappheit wird dabei ausreichend erklärt und visuell deutlich gemacht, bleibt ansonsten aber angenehm vage und vieldeutig, so dass es einem ganz selbst überlassen bleibt, wie es in anderen Teilen der Welt aussehen mag und wie verheert die Zivilisation tatsächlich sein mag, denn abgesehen von einem kurzen Ausflug in die Stadt bekommt man herzlich wenig von der nur andeutungsweise futuristischen Welt geboten, deren Einflüsse sich in nur wenigen Gerät- und Errungenschaften zeigen. Das mag natürlich auch dem Budget des Films geschuldet sein, doch unterstützt dieser fehlende visuelle Overkill auch das karge Western-Setting, in dem sich die Handlung bewegt. [...]
[...] Dank gehörig durchwachsener Kritiken und einem Grundthema, welches auf den ersten Blick völlig abstrus scheinend, wohl gar nicht mal so weit hergeholt ist, hierzulande aber nichtsdestotrotz nach meinem Dafürhalten mehr als befremdlich ist, habe ich mich, allein schon der illustren Darsteller wegen, an 'Butter' gewagt, der bei uns unsinnigerweise 'Alles in Butter' heißen muss, warum auch immer. Ich sollte es nicht bereuen, denn die spritzig-respektlose und völlig überzogene Darstellungsweise der religiös verklärten Amerikaner mit ihrem unerschütterlichen Erfolgsdenken und den teils archaischen Moralvorstellungen hat mir schon ausnehmend gut gefallen und sorgte mit bösen Spitzen für viele Lacher, denn wenn beispielsweise Laura die Jury des Butter-Wettbewerbes mit Judas Ischariot vergleicht und somit ihren Mann, den gefeierten Butterschnitz-Champion, mit Jesus auf eine Stufe stellt, dann ist das zwar nicht brüllend komisch, lädt aber doch sehr zum Schmunzeln ein und gerade die erste Hälfte des Films ist gespickt mit solchen Seitenhieben und herrlich absurden satirischen Einschlägen. Jim Field Smiths Film begnügt sich aber mitnichten damit, eine Satire zu sein, die den Butter-Wettbewerb als Analogie für den Wahlkampf herhalten lässt, sondern ist gleichzeitig eine Mischung aus Komödie und Familiendrama, die durch ihre Überspitztheit angenehm aus der Masse herausragt. [...]
[...] Die Verfilmung von Science-Fiction-Geschichten halte ich ja grundsätzlich immer für begrüßenswert und wenn diese dann noch, wie im Falle von Orson Scott Cards vielgerühmten Klassiker von 1985 mit einem gewissen Anspruch verbunden ist, dann freue ich mich natürlich umso mehr. Im Falle von Gavin Hoods Adaption zu 'Ender's Game' kenne ich zwar leider die Buchvorlage nicht, doch zumindest die ebenfalls noch recht aktuelle Comic-Adaption, die hierzulande in zwei Teilen bei Panini veröffentlicht worden ist und eins fällt in dem Zusammenhang leider sofort auf: Der Film ist schlicht und ergreifend viel zu kurz geraten. Schließlich durchläuft der namensgebende Ender Wiggin eine Jahre dauernde Ausbildung hin zum Meistertaktiker, um sich schlussendlich dem Kampf gegen die fiesen Aliens stellen zu können, doch wird diese Ausbildung hier nicht nur auf wenige Monate reduziert, sondern filmisch auch noch dermaßen komprimiert, dass Ender alle paar Minuten befördert und versetzt wird, was einer Sympathieentwicklung für die ihn umgebenden Charaktere nicht gerade zuträglich ist. Dass hier ein ganzer Handlungsstrang herausgekürzt worden ist (ebenso wie im Comic) erscheint mir noch nachvollziehbar und sinnvoll, doch fokussiert der Film dermaßen stark auf Ender, dass alle Figuren inklusive Harrison Fords und Ben Kingsleys Charaktere reine Randnotizen bleiben und nicht gerade viel Screentime spendiert bekommen, geschweige denn Profil. [...]
[...] Mehr durch Zufall bin ich jüngst auf diese hierzulande noch wenig beachtete und beworbene Serie gestoßen, die sich noch als echter Geheimtipp herausstellen könnte, denn die erste eigens vom Sundance Channel produzierte Serie 'Rectify' ist merklich anders, als es die üblichen Drama-Serien sind. Obwohl es sich nämlich bei der Serienschöpfung von Ray McKinnon, der mir noch als Reverend Smith aus 'Deadwood' in guter Erinnerung ist, um ein waschechtes Serial mit einer fortlaufenden Geschichte handelt, stehen zumindest in dieser ersten, lediglich sechs Folgen umfassenden ersten Staffel die emotionalen Aspekte und Unwägbarkeiten der Figuren im Vordergrund, so dass augenscheinlich nicht gerade viel in jeder einzelnen Folge passiert, sich aber aufgrund der langsamen und bedächtigen Erzählweise, den gekonnt mit Bildern eingefangenen Gefühlen, eine intensive Atmosphäre zu entfalten weiß, die ob des Verzichts auf übermäßiges Pathos und effekthascherische Action-Einlagen noch packender wird. [...]
[...] Letteriers 'Die Unfassbaren – Now You See Me' ist zweifelsohne ein Film, an dem sich die Geister scheiden und so sehr ich die Kritik an dem Magier-Epos verstehen kann, sind auch die begeisterten Stimmen vieler Zuschauer für mich nachvollziehbar, während ich mich irgendwo in der Mitte wiederfinde, den Film zwar als unfassbar unterhaltsam, aber eben auch nicht so magisch wie beispielsweise 'The Prestige' empfunden habe. Da ist vieles großer Budenzauber und in rund zwei Stunden Spielzeit versteckt sich viel Blendwerk, zumal zwar die großen Tricks erklärt werden, ich aber viel lieber erfahren hätte, wie beispielsweise Henley aus einem Hasen einen Hut hervorzaubert oder in einer riesigen Seifenblase übers Publikum schweben kann. Warum mir der Film trotzdem gefallen hat, ist im Grunde der stylischen Aufbereitung und der schmissigen Inszenierung zu verdanken, die den Film für mich zu so etwas wie dem Action-Film unter den Magier-Filmen machen: Mitreißend, solange man nicht zu genau drüber nachdenkt. [...]
[...] Bei 'Tracks', zu Deutsch 'Spuren', handelt es sich um die Verfilmung des gleichnamigen, auf ihren eigenen Erfahrungen basierenden Romans von Robyn Davidson, die mit kaum Mitte 20 den wagemutigen Entschluss fasst, die Wüste Australiens durchqueren zu wollen, auf der 1.700 Meilen langen Reise lediglich begleitet von vier Kamelen und ihrem Hund. Inspiriert von den Fotografien von Rick Smolan, der die echte Robyn Davidson für National Geographic und ausgehend von den im Buch geschilderten Erlebnissen hat sich nun Regisseur John Curran daran begeben, diese Reise filmisch zu adaptieren und trifft dabei genau den richtigen Ton. Nicht nur, dass sich die nicht mehr unbekannte, aber doch sicherlich noch nicht zu Weltruhm gelangte Mia Wasikowska hier als introvertierte, teils misanthropisch scheinende Robyn für weitere Charakterrollen empfiehlt, trägt sie den knapp zweistündigen Film mit Charme und Stärke spielend im Alleingang, dass selbst die Faszination des australischen Outbacks dahinter zurückstehen muss, nein, es gelingt Curran ebenso, die Landschaft und die sie begleitenden Tiere ebenfalls als Darsteller zu etablieren, die nicht von ungefähr zur Faszination des Films beitragen und den spleenigen Fotografen, dargestellt von Adam Driver, zunächst wie einen überflüssigen Fremdkörper wirken lassen. [...]
[...] Es gibt sie immer öfter, diese Serien, bei denen ich schon im Vorfeld zu wissen meine, dass sie mich von den Socken hauen, mich begeistern und gefangen nehmen werden. Oft genug stammen eben jene Serien von HBO, so wie nun auch 'True Detective', wo meine Erwartungshaltung nicht weniger als immens gewesen sein kann, was allein schon im Südstaaten-Setting und den beiden Hauptdarstellern begründet liegt. Umso erstaunlicher, wie treffsicher meine Erwartungen erfüllt und teilweise gar übertroffen worden sind, denn was Serienschöpfer Nic Pizzolatto hier in gerade einmal acht Folgen auf die Beine stellt ist beachtlich, zumal die sich vom Südstaaten-Krimi mehr und mehr zum Thriller wie auch Polizisten-Drama wandelnde Serie in sich abgeschlossen ist und kaum lose Enden und offene Fragen zurücklässt. Die Geschichte selbst wiederum erstreckt sich trotz der straffen Erzählweise auf nicht weniger als zwei Jahrzehnte, so dass in den ersten Folgen die Geschehnisse 1995 im Vordergrund stehen, die in Form von Rückblenden aus Verhörzimmern heraus erzählt werden, während man noch kaum zu ahnen beginnt, weshalb die beiden Detectives zu diesem uralten Fall verhört werden, der, wie man später erfährt, zumal vermeintlich abgeschlossen zu sein scheint. [...]
[...] Regisseur Jérôme Salle ist mit 'Zulu' ein unbestreitbar packender, intensiver Film gelungen, der variantenreiche Genre-Versatzstücke zu einem stimmigen Gesamtwerk verflicht, sowohl Polizei- als auch Polit-Thriller ist und sich dennoch gänzlich auf seine beiden Hauptfiguren konzentriert, die zwei gegensätzliche Aspekte der Nachwehen der Apartheid verkörpern und eine mitreißende wie hochdramatische Entwicklung durchlaufen, die zwar zuweilen in ihrer Gänze doch manchmal ein wenig konstruiert wirkt, sich aber auch ganz in den Dienst der Story stellt, die zwar vordergründig auf den klassischen Kriminalfall nebst beigefügter fiktionaler Elemente abstellt, hintergründig aber auch Fragen von Moral und Ethik aufwirft. Die Kluft zwischen Vergebung und Vergeltung, Schuld und Sühne ist fortwährend präsent und auch der Kontrast der Slums in den Townships zu den Gated Communities der wohlhabenden, vorrangig weißen Bevölkerung von Kapstadt, die nicht unmaßgeblich zu der eindringlichen Atmosphäre des Films beiträgt, zeugen von einer dedizierten Auseinandersetzung mit den vorherrschenden Widersprüchlichkeiten und dem noch immer unterschwellig schwelenden Rassismus und den fortbestehenden Ressentiments der Bevölkerungsgruppen und Ethnien untereinander. [...]
[...] Wer sich immer schon einmal gefragt hat, wie es wohl aussehen würde, wenn Regisseur McG, der für '3 Engel für Charlie' und den nur leidlich überzeugenden 'Terminator: Die Erlösung' verantwortlich zeichnet, gemeinsam mit Luc Besson, dem immer noch die (Regie-)Lorbeeren früherer Jahre anhängen – der aber zumindest als Drehbuchautor auch jüngst wie mit der 'Taken'-Reihe Erfolge feiern darf – , gemeinsam einen Film machen, dessen Frage wird nun mit '3 Days to Kill' beantwortet sein. Doch ganz so einfach ist es dann leider auch nicht, denn im Hinblick auf die eigentlich gut inszenierte und handgemachte Action sowie den vollkommen realitätsfremden Plot hätte dem Film die nötige Härte gutgetan, um das Ganze trotzdem überzeugend präsentieren zu können und einen ausreichend starken Kontrast zu den humoristisch und/oder dramatisch angehauchten Familienszenen zu schaffen. Den Restriktionen der Altersfreigabe zum Dank hat man aber auf jede Gewaltspitze verzichtet und auch der existierende Extended Cut schafft dem keine Abhilfe, zumal er es hierzulande nicht einmal auf die Blu-ray geschafft hat. [...]
[...] Wer Filme wie 'Superbad', 'Ananas Express' oder 'Your Highness' gesehen hat, weiß ziemlich genau, auf was er sich bei dem halbimprovisierten Weltuntergangs-Buddy-Spektakel 'Das ist das Ende' einlässt, wohingegen man bei Unkenntnis oder Nichtgefallen der genannten Filme und weiterer Ergüsse seitens Rogen und Konsorten diesen Film getrost ebenso aussparen kann, denn einerseits muss man sich mit dem teils doch sehr kruden, pubertären, albernen und oft überzogenen Humor anfreunden können, andererseits macht der Film schlichtweg weniger als halb so viel Spaß, wenn man nicht idealerweise mit sämtlichen Schauspielern vertraut und auch weitergehend cineastisch bewandert ist, um die zahllosen Anspielungen in ihrer Gänze erfassen, verstehen und würdigen zu können. [...]
[...] Nein, objektiv betrachtet ist 'Knights of Badassdom' kein wirklich guter Film und es wird wohl für immer fraglich bleiben, ob das an der von Regisseur Joe Lynch selbst kritisierten Schnittfassung seitens Wade Bradley liegt, in der uns – nicht nur hierzulande – der bereits 2010 entstandene Film präsentiert wird, oder ob die eigentlich so einfache wie geniale Prämisse schlussendlich schlichtweg für mehr nicht hat taugen können. Fakt ist aber auch, dass kaum ein anderer Film so sehr das Prädikat 'Nerdgasm' verdient hat wie dieser hier, was sich noch nicht einmal auf LARPer bezieht, zu denen ich mich selbst nicht zähle, sondern vielmehr auf Freunde und Fans fantastischer Unterhaltung im Allgemeinen, setzt sich der Cast schließlich aus so ziemlich allem zusammen, was im Serienkosmos auf diesem Sektor Rang und Namen hat. [...]
[...] Bereits in den ersten Minuten macht J Blakesons Regie-Debüt 'Spurlos – Die Entführung der Alice Creed' deutlich, dass es sich allein unter formalen und inszenatorischen Gesichtspunkten um einen ungewöhnlichen, im besten Sinne andersartigen Film handelt, der sich so gar nicht mit den Regeln des Mainstream-Kinos und speziell von Entführungsthrillern vereinbaren lassen will. Wo andere Regisseure eine gute halbe Stunde benötigen, um überhaupt erst die Exposition der Figuren abzuschließen und das Grundgerüst für alles Folgende zu zimmern, gelingt es Blakeson in präzise eingefangenen Bildern und mit ruhiger Kameraführung, die beiden Entführer bei ihren Vorbereitungen einzufangen und binnen fünf Minuten eine Ausgangssituation zu gestalten, die so beklemmend und intensiv ist, dass sich namhafte Kollegen davon gerne mehr als nur eine Scheibe abschneiden könnten. Wohlgemerkt geschieht diese Exposition, während noch kein Wort gesprochen worden ist und bis es das nächste Mal zum Dialog kommt, sollen noch einmal etliche Minuten vergehen. [...]
[...] Was hätte man nach 'The Avengers', diesem Action-Bombast-Feuerwerk allererster Güte aus der Feder von Joss Whedon machen können, um 'Iron Man 3' trotz der unweigerlich vorhandenen Vergleichsmöglichkeiten zu einem Erlebnis zu machen, wenn man sich nicht auf das simple wie durchschaubare höher-größer-weiter-Prinzip einlassen möchte, dass doch oft unweigerlich einen qualitativen Rückgang bedeutet – wie auch 'Iron Man 2' noch zu beweisen wusste: Richtig, man engagiert Shane 'Kiss Kiss Bang Bang' Black und versucht sich daran, die Figur des Tony Stark wieder stärker in den Vordergrund zu rücken, wie er nach den Erlebnissen in New York das erste Mal an seinen Fähigkeiten und gar seinem Ego zu zweifeln beginnt und sich in seine Tüfteleien und immer neue Prototypen von Iron Man-Anzügen flüchtet, um seine im Vergleich zu wortwörtlich göttlichen Helden profane Menschlichkeit zu kompensieren. [...]
[...] Selten ein so unterhaltsames, trashiges und sich vermeintlich selbst viel zu ernst nehmendes B-Movie in Hochglanzoptik gesehen wie Douglas Aarniokoskis 'Nurse'. Schon das Filmplakat beziehungsweise Cover deutet in genau die Richtung, in die der Streifen geht und so bekommt man als Zuschauer im Grunde genau das, was man sich von einem derartigen Film erwartet, nämlich massig (blutigen) Splatter und ebenso viel (oft auch blutige) nackte Haut, was zugegebenermaßen an plakativem Voyeurismus und Selbstzweckhaftigkeit kaum zu überbieten ist, denn Hauptdarstellerin Paz de la Huerta als serienmordende Krankenschwester vergisst einfach viel zu gerne mal ihr Höschen, sei es beim Kaffee kochen oder Leute zersägen. Hinzu kommt – und darauf mag man ihre gefühlt immerwährende Nacktheit schieben – ein dermaßen zugedröhnt wirkendes Auftreten, dass ich nicht sicher war, ob das jetzt eine merkwürdige Form des Overacting sein sollte, um sich quasi auf den Level des Films runterzupegeln oder einfach ihre Art ist, kenne ich sie schließlich aus 'Boardwalk Empire' auch nicht anders, also weggetreten und vornehmlich nackt. [...]
[...] Erwartet hatte ich mir – in größtmöglicher Unkenntnis – von 'Violet & Daisy' einen hippen Action-Streifen mit kernigem Soundtrack, knackigen Shoot-Outs und zwei taffen Mädels sowie James Gandolfini, doch Regisseur und Drehbuchautor Geoffrey Fletcher strafte meine Annahmen Lügen, obwohl ich mich gerade in den ersten Minuten durchaus in meiner Annahme bestätigt sah und der Soundtrack tatsächlich großartig ist, die musikalische Kulisse aber leider im weiteren Verlauf deutlich zurückhaltender und hintergründiger wird. Denn im weiteren Verlauf des Films wandelt sich die Story zweier Auftragskillerinnen zu einem handfesten Drama, wildert immer mal wieder kurz im Coming-of-Age-Metier und liefert zudem noch eine höchst surreale Traumsequenz ab, die gemeinsam mit der nicht immer chronologisch verlaufenden, zehn poetisch betitelte Kapitel umfassenden Geschichte unterstreichen, dass man es eben nicht mit einem 08/15-Actionfilm zu tun hat. [...]
[...] Joseph Kosinskis 'Oblivion' ist auf den ersten Blick ein bestechend ambitioniertes wie opulentes Science-Fiction-Epos und er bemüht sich redlich, für seine Story die richtigen Bilder zu finden, was in mir durchaus den Wunsch weckt, die leider dank frühzeitigem Verkauf der Filmrechte niemals fertiggestellte Graphic Novel zu lesen, denn die Konzeptzeichnungen machen – ebenso wie die Optik des Films – einiges her. Woran der Film viel eher krankt, ist seine Geschichte, die – während anfangs noch sichtlich darum bemüht, Kohärenz aufzubauen und Atmosphäre zu vermitteln – im weiteren Verlauf mehr und mehr aus dem Ruder läuft, was noch nicht einmal halb so tragisch wäre, wenn sich nicht mit jeder neuen Offenbarung neue Logiklöcher auftun würden, die nicht nur das zuvor Gezeigte in Frage zu stellen wissen, sondern schlussendlich – gerade nach dem nur mäßig einfallsreichen und schlecht abgekupferten Finale – den gesamten Film inkohärent wirken lassen, so dass sich die Daseinsberechtigung nur erschließt, wenn man bereit ist, beide Augen oder vielmehr ein leuchtendes Dreieck zuzudrücken. [...]
[...] Ohne viel Vorwissen oder große Erwartungen habe ich mich John-ho Bongs 'Snowpiercer' widmen können und muss sagen, dass ich doch im Großen und Ganzen positiv überrascht worden bin, denn was recht plakativ als actionreicher Science-Fiction-Film angepriesen wird, ist vielmehr ein ungewöhnliches, futuristisches Drama mit Anklängen von Gesellschaftskritik und –satire, das zwar zweifelsohne auch ansprechend choreografierte Kampfszenen aufweist, die aber in keiner Weise den Film dominieren, der samt und sonders in dem namensgebenden Zug des Visionärs Wilton spielt, der seit nunmehr achtzehn Jahren die lebensfeindliche Ödnis der vereisten Erde durchkreuzt. Ein Zug als Vehikel und letzte Zuflucht der Menschheit mutet zunächst zugegebenermaßen ziemlich abstrus an, doch gibt man sich redlich Mühe, zu erklären, wie es zu diesem absonderlichen Perpetuum Mobile kam, das nun die letzten Reste der Menschheit beherbergt. [...]
[...] Nicht umsonst gilt die Regel, Diskussionen über Religion tunlichst zu vermeiden und dann kommt jemand wie Darren Aronofsky daher und nimmt sich in einer Art und Weise des bekannten biblischen Stoffes um den Archebauer 'Noah' an, dass man selbst als Zuschauer nicht recht zu erkennen weiß, ob dieser Film nun zum Glauben bekehren soll mit seinen Ansprachen und Plattitüden oder ob Regisseur und Co-Drehbuchautor Aronofsky einfach nur eine Geschichte mit Potential gesehen hat, die er in sein mystifiziertes Weltbild adaptieren wollte. Da verwundert es kaum noch, dass der Film letztlich – wenn ich mich so auf den einschlägigen Seiten umtue – kaum jemandem wirklich gefallen zu haben scheint, denn Gläubigen ist der Umgang mit dem Bibelstoff zu respektlos, Ungläubigen die Geschichte zu pathosgeschwängert und irgendwie wird man das Gefühl nicht los, ein derartiger Film könne sein Publikum schlicht und ergreifend nicht finden. [...]
[...] 'The Lego Movie' beginnt zunächst – im Vergleich zum Rest des Films betrachtet – beinahe bieder und auch wenn die Eingangssequenz, in der Hauptfigur Emmet die Anleitung studiert, wie man sich als LEGO-Figur zu verhalten und seinen Tag zu verbringen hat, zum Schmunzeln einlädt, hätte ich anfänglich nicht erwartet, einen so funkensprühenden, charmanten, temporeichen und vor allem unglaublich witzigen Film sehen zu werden, als der er sich spätestens dann entpuppt, wenn Bad Cop/Good Cop in Personalunion in Erscheinung tritt und Emmet gemeinsam mit Wyldstyle die Grenze zwischen den Welten durchstößt, sich im Wilden Westen wiederfindet und dort auf Wyldstyles mürrischen Freund trifft: Batman! Spätestens dann entpuppt es sich auch als Glücksgriff, dass das dynamische Duo Phil Lord und Chris Miller für sowohl Drehbuch als auch Regie verantwortlich zeichnen und schon 'Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen' zu einem anarchischen Animationsvergnügen gemacht haben. [...]
[...] In meinen Augen ist 'Abraham Lincoln Vampirjäger' ein überraschend gelungenes Mash-Up aus Historien-Drama und Vampir-Action geworden, das besser kaum hätte funktionieren können, zumal man sich das heutzutage übliche ironische Augenzwinkern komplett schenkt und wirklich und wahrhaftig so tut, als müsse es sich genauso zugetragen haben. Verständlicherweise mag die Ernsthaftigkeit, mit der seine Biografie um die Vampirgefahr ergänzt worden ist, denjenigen übel aufgestoßen sein, die sich ein hirnloses Action-Filmchen erwartet haben, bei dem in jeder Sekunde die Fetzen fliegen, aber dennoch sind meines Erachtens nach noch genügend einfallsreich gestaltete und temporeich inszenierte Vampirkloppereien enthalten, um über die Laufzeit von überschaubaren 105 Minuten zu unterhalten. Womöglich wäre Timur Bekmambetov sogar ein richtiger Kultfilm geglückt, wenn Abraham Lincoln als Figur nicht so ärgerlich blass bleiben würde, was gar nicht mal so sehr an Benjamin Walker, sondern vielmehr an der fragmentarischen Erzählweise liegen mag. [...]
[...] Wie vielerorts schon erwähnt, ist 'Veronica Mars' zuvorderst ein Film, der seine Zuschauer in zwei Lager spalten wird; diejenigen, die die Serie kennen und lieben, die Marshmallows, die seit sieben Jahren dem Wiedersehen mindestens ebenso sehr entgegenfiebern wie die Darstellerriege rund um Kristen Bell sowie Serienschöpfer und Mastermind Rob Thomas und diejenigen, an denen die Serie vorbeigerauscht ist, die sich völlig unbedarft nach Neptune, Kalifornien verirren und irritiert sein mögen, warum man so viel Aufhebens um eine zugegebenermaßen blitzgescheite, kokette wie attraktive Privatschnüfflerin (wobei das heutzutage niemand mehr sagt) machen kann, die einen zwar nicht uninteressanten, aber gerade für das Kinoformat doch recht lapidaren Fall aufzuklären hat, der sich in den engen Grenzen des üblichen Whodunit bewegt. Nein, dies ist ein Film von Fans für Fans und atmet das auch in jeder Sekunde, lebt es, macht es spürbar. [...]
[...] Lange hat man auf '300: Rise of an Empire' warten müssen und nun also ist er da. Mit welchen Erwartungen geht man an einen Film, der ganz bewusst keinen Wert auf historische Korrektheit legt, der ganz bewusst Testosteron-geschwängerte Schlachten in den Fokus rückt, der erwartungsgemäß CGI-lastig sein wird und keinen Hehl aus der Künstlichkeit der Bilder macht, der in seinem zweiten Aufguss die charismatischste Figur des ersten Teils missen muss und damit womöglich sein Zugpferd für weitere Episoden aus dem antiken Griechenland verloren hat? Ich persönlich konnte diese Frage für mich kaum beantworten und bin sozusagen erwartungslos an die Sache herangegangen. Zunächst sorgte das für eine positive Überraschung, denn der Einstieg ist durchaus gelungen und ähnlich konzipiert wie beim Vorgänger, nur dass statt Dilios im ersten Teil nun Königin Gorgo aka Lena Headey die Erzählerin geben darf. Schnell offenbart sich dann auch, dass es sich mitnichten um ein Prequel oder Sequel handelt, sondern dass die Handlung sozusagen simultan zu den Geschehnissen aus '300' abläuft; ein unerwarteter wie einfallsreicher Kniff, der noch dadurch unterstützt wird, dass man ab und an Szenen aus dem Vorgänger hineingeschnitten hat, um die Nähe beider Filme zueinander zu untermauern. [...]
[...] Die besten Geschichten schreibt das Leben sagt man und sieht sich im Falle von 'Dallas Buyers Club' wieder darin bestätigt, denn die Geschichte des 1992 an AIDS verstorbenen Ron Woodroof, dem seine Ärzte so ziemlich sieben Jahre weniger eingeräumt haben – exakt dreißig Tage nämlich – und der sich nicht nur gegen die Pharmaindustrie und allgemein das amerikanische Gesundheitssystem auflehnt, sondern auch noch im Laufe der Jahre eine spürbare Entwicklung vom homophoben Redneck zu einem durchaus im Rahmen seiner Möglichkeiten aufgeklärten und toleranten Individuum zu reifen hat sicherlich Oscar-Potential und das werden auch die Autoren Craig Borten und Melisa Wallack erkannt haben. Schade in dem Zusammenhang, dass die Geschichte wohl mal wieder in Hollywood-Manier arg frei interpretiert und erzählt worden ist, was schon damit beginnt, dass Woodroof keineswegs homophob gewesen sei, sondern gar bisexuell und damit sicherlich weit entfernt von seinem filmischen Alter Ego, wenngleich ich nicht absprechen möchte, dass dessen Verkörperung für Matthew McConaughey die bis dato womöglich eindringlichste und forderndste Rolle gewesen sein mag. [...]
[...] Kenneth Branagh hat sicher hehre Ziele verfolgt, als er sich dazu entschloss, den berühmten Analytiker Jack Ryan nach Jahren der Leinwandabstinenz zu reanimieren und quasi ein neues, frisches Franchise um die berühmte Figur von Schriftsteller Tom Clancy zu schaffen, doch scheitert er in vielen Belangen an dem merklich in die Jahre gekommenen Helden, der – obschon hier deutlich jünger als in anderen Filmen – schlicht und ergreifend nicht so recht in die heutige Zeit passen will. Entsprechend reaktionär erscheint "Jack Ryan: Shadow Recruit", wenn ohne viel Federlesens das alte Feindbild des bösen Russen wiederbelebt wird, der, abgesehen von der charismatischen Darstellung des Widersachers durch Kenneth Branagh selbst, reichlich blass bleibt, ebenso wie sich zahlreiche Lücken im Skript auftun und die Gefahr einer neuen Weltwirtschaftskrise nicht so recht ernstgenommen werden kann. Zu simpel werden hier wirtschaftliche Zusammenhänge angedeutet und zu trivial wirken so auch die vermeintlich genialen Fähigkeiten des besten Analytikers der Welt, der sich bald schon wieder darauf verlegt, seine Gegner schlicht zu vermöbeln, statt auf seinen messerscharfen Verstand zurückzugreifen. [...]
[...] Ich war ja doch skeptisch, ob "Chronicle" für mich funktionieren würde, zumal ich ja kein ausgewiesener Freund von sogenannten Found-Footage-Filmen bin. Am Ende muss ich aber sagen, dass dieser Superheldenfilm der etwas anderen Art doch zumindest einer der besseren Vertreter der Gattung ist und weitestgehend ohne Längen auskam. Verschenktes Potential hat es trotzdem gegeben, was aber durch viele nette Plot-Ideen zumindest teilweise relativiert werden konnte. Vor allem aber macht die Handkamera-Optik ja durchaus Sinn im konzeptionellen Rahmen der ungleichen Jungs, die plötzlich Kräfte entwickeln und ihre immer waghalsigeren Versuche und Spielereien festhalten möchten. Die Eskalation ist dabei jederzeit absehbar und vergleichsweise glaubhaft in die Handlung gebettet, wenn mir hier auch einige Dinge sauer aufgestoßen sind. [...]