Medienjournal - Kommentare

Alle Kommentare von Medienjournal

  • 8 .5

    [...] Nachdem ich beharrlich darauf gewartet habe, dass 'American Horror Story' auch hierzulande auf Blu-ray erscheinen würde, wurden meine Gebete schlussendlich erhört und in weiser Voraussicht orderte ich seinerzeit gleich beide (erhältlichen) Staffeln der Serie in völliger Unkenntnis und ohne Wissen, ob mir Art und Darstellung gefallen wurden, doch hatte ich ja immerhin Ryan Murphy als Serienschöpfer, der als eine Art Qualitätsgarant zu fungieren wusste, hat er mich schließlich schon vor Jahren mit 'Nip/Tuck' zu begeistern gewusst. So konnte ich mich auch schon während der Sichtung der ersten Staffel auf 'Asylum' freuen, dass vom Thema und Setting her noch mehr meinem Geschmack zu entsprechen schien als 'Murder House' und ich sollte mit dieser Annahme Recht behalten, denn auch der zweite Story Arc, der folglich gleichsam die zweite Staffel bildet, wusste mir mehr als gut zu gefallen, auch wenn ich sagen muss, dass er doch zuweilen von den Themen her sehr überladen wirkte, geht es hier schließlich eigentlich und vorrangig um das altbekannte Thema Glaube versus Wissenschaft, jedoch angereichert mit zahlreichen Horror-Versatzstücken, die es in dieser Fülle sicherlich nicht gebraucht hätte, um eine spannende Geschichte zu erzählen, denn gerade zum Ende hin fällt schon auf, dass nicht jedem Handlungsstrang dieselbe Sorgfalt und Aufmerksamkeit zuteil geworden ist. [...]

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    • 8
      über Shame

      [...] Nach Steve McQueens Spielfilm-Debüt 'Hunger' ließ seine Charakterstudie eines Sexsüchtigen – erneut mit Michael Fassbender in der Hauptrolle – einiges erwarten, doch auch wenn der Film durchaus voller Glanzpunkte ist und in seinen besten Momenten zu packen versteht, bleibt 'Shame' doch hinter seinen Möglichkeiten zurück, was mitunter daran liegen mag, dass eine Geschichte im herkömmlichen Sinne nur marginal vorhanden zu sein scheint und sich tatsächlich ein Großteil des Films zunächst nur mit der Suchtbefriedigung von Brandon auseinandersetzt, was zwar hinsichtlich des Themas gut und richtig ist, einen gewissen Spannungsaufbau, der hier lediglich durch die Intensität der Szenen und das zwar minimalistische, aber rundweg überzeugende Mienenspiel Fassbenders erreicht werden kann, vermissen lässt. Bedeutungsschwanger kommt hier jede Szene her und die auf Hochglanz getrimmten Bilder lassen die Figur des Brandon wirklich schnell als Bruder Patrick Batemans im Geiste erscheinen, während Harry Escott über die Bilder einen teils opulenten Klangteppich legt, was er sich auch erlauben kann, denn wie schon in McQueens Vorgängerfilm sind Dialoge hier Mangelware und vieles wird rein über Bild, Stimmung und Ausdruck transportiert, was nicht per se schlecht sein muss, doch hätte man sich insbesondere hinsichtlich Brandons Beziehung zu seiner von Carey Mulligan gespielten Schwester Sissy ein wenig mehr Kommunikation gewünscht, um die Beziehung der beiden und die gemeinsame Vergangenheit weiter auszuloten. [...]

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      • 8 .5

        [...] Auf den ersten Metern von David Cronenbergs 'Maps to the Stars' wähnt man sich zunächst tatsächlich in einer reinrassigen Hollywood-Satire und die bewusst überzeichnet und karikiert dargestellten Protagonisten tun hierbei ihr übriges, doch Cronenberg wäre eben nicht Cronenberg, wenn er es dabei bewenden lassen würde und so stiehlt sich bald die erste Geistererscheinung ins Geschehen wodurch der Plot reinen unzweifelhaft surrealen Touch verliehen bekommt, der in dieser Form auch nicht jedermanns Geschmack treffen wird, doch die allgemeine Gefühlskälte und bewusst suggerierte Abgeklärtheit in Verbindung mit der übersinnlichen Bedrohung, die ebenso gut Anzeichen einer sich anbahnenden Geisteskrankheit sein könnte, macht den Film eben auch zu dem außergewöhnlichen Erlebnis, das er von Beginn an zu werden verspricht. Dem hinzu gesellt sich alsbald noch ein sich langsam anbahnendes und entfaltendes Familiendrama, das den Reigen komplettiert und gen Ende in ein zunehmend bedrohlicher und abgründiger werdendes Szenario mündet, welches zwar nur noch wenig mit der anfangs so spitzzüngig begonnenen Satire gemein hat, insbesondere dem Namen des Regisseurs aber alle Ehre macht, während die allgemeine Atmosphäre weitaus mehr an 'Cosmopolis' erinnert als an seine früheren Werke, zumal man durchaus attestieren kann, dass er Gefallen gefunden hat an ebenjenem Sujet, zumal er sich auch erneut der Mitarbeit Robert Pattinsons versichert hat, der nun hier als Chauffeur agieren darf, im Kontext der Erzählung zwar nicht unbedingt eine große, dafür aber umso wichtigere Rolle innehat. [...]

        • 7
          über Lucy

          [...] Nach 'Malavita – The Family' von 2013, bei dem Luc Besson ebenfalls für Drehbuch und Regie verantwortlich zeichnete, der aber immerhin auf einer Buch-Vorlage fußte, übernahm er nun bei 'Lucy' erneut das inszenatorische wie dramaturgische Zepter in Personalunion und schuf diesmal wieder ein originär aus seiner Feder stammendes Werk. Wie es sich dabei für Besson gehört, allerdings weitaus mehr als je in einem seiner Filme, ist das Ganze natürlich gehörig over-the-top inszeniert, doch wo dies ansonsten noch als Stilmittel und Beiwerk galt, erhebt er dies hier nun zur Kunstform für sich und allein die wissenschaftlich längst schon überholte Prämisse, der Mensch nutze nur 10% seiner Hirnkapazität, ist noch mit das Bodenständigste an seinem neuesten Werk, denn was er sich da zusammenfabuliert, welche Möglichkeiten es eröffnen würde, die totale Kontrolle über das eigene Gehirn zu erlangen, ist selbst wenn man beide Augen fest zusammendrückt nicht einmal annähernd nachvollziehbar, geschweige denn glaubhaft, doch kann es ihm um derart profunde Dinge auch nicht gegangen sein, als er die Idee zu Lucy niederschrieb. [...]

          • 4
            über Vice

            [...] Brian A. Millers Science-Fiction-Actioner 'Vice' beginnt zunächst mit einem unglaublich dilettantisch ausgeführten Bankraub und man fragt sich unversehens, was das für eine Chose werden mag, doch dann zoomt die Kamera raus, die Szenerie klärt sich, denn Bruce Willis in seiner Rolle als Julian Michaels, Chef des einzigartigen VICE-Resorts erklärt, es handele sich um einen Ort, an dem man sämtliche Fantasien ausleben könne. Prompt erscheint auch die stümperhafte Vorgehensweise der beiden Verbrecher in sich logisch und man schöpft neue Hoffnung. Von da aus beginnt der Plot des Films zwar recht generisch, aber eben auch gar nicht mal so unspannend, wenn man auch zugeben muss, dass sich hier an allerhand Vorbildern bedient worden ist, doch mag ich das einem Genre-Film dieser Art noch nicht einmal zum Vorwurf machen, denn wirklich originäre Ideen auf diesem Sektor zu erarbeiten und zu verwirklichen ist oft ausgesprochen schwierig und 'Vice' wartet immerhin mit einer sehr durchdachten und stringenten Interpretation auf, denn hier werden die künstlichen Wesen samt und sonders dazu genutzt, allerlei Perversionen auszuleben und sich als Vergewaltiger oder Mörder zu versuchen. Wenn es Miller nun noch gelungen wäre, aus der durchaus passablen Grundidee und den sich daraus ergebenden moralischen wie philosophischen Dilemmata einen stimmigen Film zu machen, könnte man diesen wirklich empfehlen. [...]

            • 7 .5

              [...] Die erste Folge 'Fear The Walking Dead' wurde ja mitnichten mit einhelligen Begeisterungsstürmen aufgenommen und vielen war die Erzählung zu ruhig, zu getragen, zu wenig zielführend und was sonst noch. Auch bei mir machte sich zunächst Ernüchterung breit, jedoch tatsächlich gar nicht einmal aufgrund des Ansatzes der Serie, denn dass man in den ersten Folgen, womöglich gar der gesamten Staffel kaum Beißer zu Gesicht bekommen würde und schon gar nicht in der Form, wie man sie aus der Mutterserie 'The Walking Dead' kennt, war mir wohl durchaus bewusst, doch habe ich diese ja schon immer als Drama-Serie mit ungewöhnlichem Setting und brutalen Spitzen betrachtet und nicht etwa als Zombie-Splatter in Serienform (weshalb mir ja auch die vergleichsweise ruhige und charakter-fokussierte zweite Staffel durchaus zu gefallen wusste), weshalb ich mich daran nicht gestört habe, doch viel schwerer wiegt dadurch natürlich, dass mir die Figurenkonstellation in "Gute alte Zeit" (1.01) doch arg abgegriffen wirkte, denn das Konzept, Mutter, Sohn und Tochter mit dem von den Kindern ungeliebten Stiefvater, der eigentlich nur das Beste für seine neue Familie will, ist nun nicht gerade neu und die Drogensucht des Sohnes Nick setzt dem Ganzen in punkto Profanität die Krone auf, zumal sich dessen unweigerlicher Entzug schon in der ersten Folge als plumpes Plot-Device ankündigt, um schlichtweg Probleme zu generieren, wo, wäre er nicht drogenabhängig, keine wären. [...]

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              • 7

                [...] Bei 'Sympathy for Delicious' handelt es sich in vielerlei Hinsicht um einen außergewöhnlichen Film, der nicht nur hierzulande ungerechtfertigt viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen hat, weshalb man wohl seitens Koch Media versucht, den Film mithilfe des Zugpferdes Orlando Bloom, der omnipräsent auf dem Cover prangt, obwohl er im Film wirklich nur eine nette, aber kleine Nebenrolle innehat, an die Frau und den Mann zu bringen, was natürlich von Vornherein eine falsche Erwartungshaltung aufbaut, denn es geht vielmehr um den von Christopher Thornton verkörperten Ex-DJ „Delicious D“ – eigentlich Dean O’Dwyer, der, im Rollstuhl gelandet, seinen Job an den Nagel hängen musste, sich nun im Selbstmitleid und dem eigenen Auto suhlt, wo er mittlerweile wohnt. Thornton derweil, damit wären wir bei der ersten Besonderheit des Films, sitzt auch im wahren Leben seit seinem fünfundzwanzigsten Lebensjahr im Rollstuhl, zeichnete gleichsam aber auch für das Drehbuch zum Film verantwortlich, schrieb sich die Rolle des Dean also sozusagen auf den Leib, während es sich gleichzeitig um das Regie-Debüt des spätestens seit 'The Avengers' als Hulk weltbekannten Charaktermimen Mark Ruffalo handelt, der wiederum im Film selbst die nicht unmaßgebliche Rolle des Vater Joe übernimmt. [...]

                • 8 .5

                  [...] Wenn ich auch die sechste Staffel 'Buffy' als eine der schwächeren in Erinnerung habe, muss ich nun nach erneuter Sichtung meine Meinung doch wohl dahingehend korrigieren, dass der Semi-Neustart beim neuen Sender doch überwiegend ziemlich geglückt ist. Natürlich ist das Trio eine der schwächsten und unaufgeregtesten Big Bad-Varianten, doch werden sie ja bekanntermaßen pünktlich zum sich ankündigenden Staffelfinale durch eine weitaus größere, überzeugendere Bedrohung ausgetauscht, verleihen der Staffel bis dahin aber auch eine bitter nötige Prise Humor, denn Buffys Rückkehr von den Toten geht natürlich nicht annähernd so spurlos an ihr vorüber, wie man das aus anderen Serien gewohnt wäre, während sie sich andererseits als fiese Oberschurken – Nein, Erz-Nemesis-is-is – auch oft angenehm zurücknehmen, um der diesmal noch deutlich offensiver auf Drama ausgerichteten Staffel und den daraus resultierenden Handlungsbögen den nötigen Raum zur Entfaltung zu bieten. [...]

                  • 6

                    [...] Ich bin ja durchaus nicht unvertraut mit den Arbeiten von Paul Thomas Anderson, wusste also wohl grob, worauf ich mich bei 'The Master' einlasse und befand mich wohl auch genau in der richtigen Stimmung für solch ein Werk, doch wusste mich Anderson diesmal weit weniger in seinen Bann zu ziehen, als es ihm mit anderen Filmen in der Vergangenheit gelungen ist. Insbesondere gemessen an der nicht gerade mageren Spielzeit von über 140 Minuten gestaltet sich nämlich das Treiben leider nicht gerade stringent und oftmals nicht gänzlich nachvollziehbar, was sicherlich aber nur halb so schlimm wäre, würde zumindest offenbar werden, wohin die Reise geht und was genau Anderson mit seinem Werk zu bezwecken meint, doch erschlossen sich mir selbst solch grundlegende Intentionen nur unzureichend, während das Werk Minute um Minute, Szene für Szene vor sich hinplätscherte, zwar durchaus mit einer Vielzahl Charaktermomenten zu begeistern wusste, für die fast ebenso selbstverständlich samt und sonders Joaquin Phoenix und Philip Seymour Hoffman verantwortlich zeichneten, um mich am Ende ein wenig ratlos zurückzulassen. [...]

                    1
                    • 5

                      [...] Als ich las, dass Regisseur und (Co-)Drehbuchautor Brian Goodman in seinem Debütfilm 'Boston Streets' – im Original in meinen Augen poetischer mit 'What Doesn‘t Kill You' betitelt – , seine eigene Jugend in den Vierteln von Boston zu verarbeiten trachtete, war meine Neugier geweckt, zumal der Film mit Mark Ruffalo und Ethan Hawke ja durchaus hochkarätig besetzt ist, gerade in Anbetracht dessen, dass Goodman keinerlei Erfahrung im Regiestuhl vorzuweisen hat. Zudem gesellt sich noch Amanda Peet als Frau von Ruffalos Figur des immer schöner scheiternden Kleinkriminellen Brian Reilly hinzu, während Goodman selbst wie auch der ebenfalls als Drehbuchautor fungierende Donnie Wahlberg – älterer Bruder von Mark Wahlberg – ebenfalls Rollen im Film übernehmen. Könnte, so würde man meinen, gar nicht so viel schief gehen, doch leider zeichnet sich der Film – möglicherweise zuvorderst der mangelnden Schreiberfahrung Goodmans und Wahlbergs geschuldet, die der weitaus versiertere Paul T. Murray als Dritter im Bunde nicht gänzlich aufzufangen imstande gewesen sein mag – durch eine ernüchternd schwache Charakterzeichnung aus, der zwar zumindest Ruffalo und Peet mit starkem Schauspiel noch ein Stück weit entgegenwirken können, wohingegen Hawke der unliebsame Part zukommt, eine durch und durch stereotyp angelegte Figur zu verkörpern, deren Handeln und Motivation weder erklärt noch hinterfragt werden. [...]

                      • 8

                        [...] Bei dem neuesten Film der iranischen Regisseurin Marjane Satrapi – die 2007 mit ihrem Erstling 'Persepolis' für einiges Aufsehen sorgte – handelt es sich wahrhaftig um eine der schwärzesten Komödien, die mir je untergekommen ist und spätestens nach ersten Hälfte mag einem das Lachen auch immer öfter im Halse stecken bleiben, insbesondere dann, wenn Hauptfigur Jerry das erste Mal auf die rosarote Brille verzichtet und auf Drängen der Stimmen seine Medikamente wieder zu nehmen beginnt, was darin mündet, dass er das erste Mal im Film, den auch wir Zuschauer samt und sonders aus der Sicht von Jerry erleben, seine Umwelt wahrnimmt wie sie sich wirklich darstellt und nicht, wie er sie sich imaginiert. Doch ich greife vor, denn 'The Voices' beginnt völlig harmlos und präsentiert mit Jerry einen herrlich liebenswürdigen, beinahe unterwürfigen Kerl, der voller Glückseligkeit und guter Laune durchs Leben geht. Da erscheint es noch als charmanter Spleen, als man ihn das erste Mal daheim mit seinen Tieren, der gehässigen Katze Mr. Whiskers und dem treudoofen Hund Bosco, reden hört, doch ab dem Moment, wo sich Jerry in die attraktive Fiona verguckt, drohen die Geschehnisse aus dem Ruder zu laufen und schnell ist der erste Mord passiert. [...]

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                        • Klar, mit Hannibal, Deadwood, Pushing Daisies und Firefly sind immerhin vier Serien vertrete, denen ich hinterhertrauere (oder im Falle von Hannibal hinterhertrauern werde), während mir persönlich noch Rom in der Liste fehlt, aber mir erschließt sich der Sinn des Artikels nicht ganz, denn bei Hannibal ist die Absetzung frisch und eine Fortsetzung auf einem anderen Sender (noch) nicht auszuschließen, aber hier die alten Kamellen wieder hervorzukramen, nur um mal wieder eine Top 7 zu generieren, wobei klar sein dürfte, dass beispielsweise Deadwood nach mittlerweile neun Jahren nicht einfach mir nichts dir nichts fortgesetzt werden würde, lässt den Mehrwert des Artikels an sich gen Null tendieren.

                          • 9

                            [...] War ich nach der Sichtung der ersten Staffel 'Ray Donovan' ja noch durchaus skeptisch, wie man die Geschichte um den aus South Boston stammenden Troubleshooter glaubhaft und sinnvoll weitererzählen könnte, ohne das es recht bald redundant zu werden drohe, da der alles überspannende Konflikt zwischen Ray und seinem Vater Mickey, dargestellt von dem großartigen Jon Voight, zumindest grob gelöst zu sein schien, doch konnte mich Showtime schon in der ersten Folge 'Yo Soy Capitan' (2.01) eines Besseren belehren, denn durch das Auftauchen des FBI-Direktors Ed Cochran – von dem nicht minder großartigen Hank Azaria verkörpert – , der ein berechtigtes Interesse daran besitzt, den Mord an Sully Sullivan aufzuklären und folglich von Ray fordert, seinen Vater aus Mexiko zurückzuholen, setzt sich ein die Staffel durchziehender Plot in Gang, der mich rundherum zu überzeugen wusste, zumal das Eis recht schnell merklich dünner zu werden scheint für alle Beteiligten ab dem Moment, als sich auch die Reporterin Kate McPherson (Vinessa Shaw) von Boston nach L.A. begibt, um Nachforschungen anzustellen. [...]

                            • Eben jenes Finale der sechsten Staffel habe ich mir gerade erst gestern Abend angesehen - weil ich auch gerade die gesamte Serie einer Wiederholungssichtung unterziehe - und kann deinem Text nur in allen Punkten zustimmen.

                              Ich bin sowieso derzeit wieder regelrecht im Buffy/Angel-Fieber, weil ich mir nach Beendigung der Serie(n) nun auch endlich einmal die Comics der 8./9./10. Staffel vornehmen möchte und da kommt solch ein Text, der zeigt, wie aktuell Whedons Schöpfung auch nach mehr als einer Dekade bei vielen noch ist, gerade richtig, um zu sehen, wie viele andere diese Ausnahme-Serie trotz des heutigen Überangebotes von durchaus qualitativ großartigen anderen Produktionen immer noch nicht vergessen haben und mit ebenso viel Herzblut an Buffy, Willow, Xander und all die anderen zurückdenken! Also Danke dafür!

                              Und auch wenn es sonst nicht so meine Art ist, scheinen hier ja einige Fans versammelt zu sein, für die mein Abriss zum Buffyverse möglicherweise interessant sein könnte, weshalb ich mal dreisterweise einen Link da lasse:

                              http://medienjournal-blog.de/buffy-und-angel-das-buffyverse/

                              3
                              • 6

                                [...] Was hatte ich mich – mal wieder mit gehöriger Verspätung, ich weiß – auf 'Godzilla' gefreut, nicht nur, weil ich sowohl Elizabeth Olsen als auch Aaron Taylor-Johnson erst kürzlich bereits gemeinsam in 'The Avengers 2: Age of Ultron' gesehen habe, sondern natürlich vor allem auch, weil Gareth Edwards‘ Interpretation des klassischen Monsterfilms doch um ein Vielfaches lohnenswerter schien als der großteils enttäuschende Emmerich-Versuch von 1998. vor allem aber sprach die Besetzungsliste – dass Bryan Cranston nicht annähernd die große Rolle haben würde, wie es das Marketing seinerzeit suggeriert hat, war bereits zu mir durchgedrungen – zusammen mit Edwards‘ vorangegangenem Film 'Monsters' dafür, dass hier diesmal auch mehr die Figuren, in diesem Fall die Familie Brody als Bezugspunkt für den Zuschauer, mehr im Mittelpunkt stehen würden als seelenlose Materialschlachten. Leider täuschte ich mich dahingehend, dass die Besetzung allein noch keine starken Figuren generiert und so ist auch dieser Versuch einer Neu-Interpretation weit davon entfernt, menschliche Schicksale in den Vordergrund zu stellen und so obliegt es Godzilla selbst, als Identifikationsfigur zu fungieren, was in Anbetracht dessen, dass es sich eben um ein urzeitliches Monster handelt, auch nur bedingt funktionieren mag. [...]

                                • 8

                                  [...] Nein, 'God Help the Girl' ist weder tiefsinnig noch überrascht die Geschichte in irgendeinem Punkt großartig, geht es schließlich einzig und allein um Eve und darum, wie sie mittels der Musik ihre Probleme überwindet, eine neue Perspektive gewinnt, neue Ziele ins Auge fasst. Das ist kitschig und realitätsfremd, aber in der dargebotenen Art und Weise unbeschreiblich charmant und warmherzig. Bereits die Kampagnenbeschreibung (bei Kickstarter) seinerzeit ließ verlauten, es sei die Story eines langen, faulen Sommers in Glasgow, Schottland, die Geschichte einer Renaissance und genau das bietet der Film. Bereits zu Beginn eröffnet Emily Browning mit dem getragenen Stück 'Act of the Apostle' und erzählt einerseits agierend, andererseits direkt in die Kamera blickend ihre Geschichte und innerhalb weniger Minuten findet sie sich auf einem Konzert in der Stadt wieder, Ausgangspunkt einer allzu unaufgeregten Geschichte, die durch ihre Leichtfüßigkeit und Attitüde, gerne auch mit einem gehörigen Schuss Naivität trotzdem zu gefallen weiß. Das mag aber auch zu großen Teilen an dem formidabel zusammengestellten Cast liegen mag, zuvorderst Emily Browning, die ja bereits mehrfach ihr Gesangstalent unter Beweis stellen durfte ('Sucker Punch', 'Plush'), aber eben auch Olly Alexander – eigentlich Sänger der Band 'Years & Years' – sowie last but not least Hannah Murray (Goldy aus 'Game of Thrones'), die allerdings hinter den beiden Erstgenannten doch leider merklich hintenansteht. [...]

                                  • 2 .5

                                    [...] Manchmal, ganz selten, während einer der wirklich hübschen Panorama-Fahrten über und durch das Stadtbild von New Orleans meint man zu erahnen, welche Art Film und welches Flair Regisseur Sarik Andreasyan bei 'American Heist' vorgeschwebt haben mag und selbst die Beteiligten schwärmen davon, der Film sei im Geiste der klassischen Heist-Filme der 80er- und 90er-Jahre entstanden, doch merkt man davon beim endgültigen Film herzlich wenig, denn der Plot ist so dermaßen generisch geraten, die Charaktere so plump und stereotyp gezeichnet, dass die Geschichte zweier ungleicher Brüder – das an sich schon als Motiv nicht gerade neu – überhaupt nicht zünden und vor allem nicht auf emotionaler Ebene gefallen will, zumal sich alle Beteiligten an mehr als nur einer Stelle so dermaßen dämlich verhalten, dass man die Geschichte nur schwerlich ernst zu nehmen vermag, was in einem rund halbstündigen Finale gipfelt, das in punkto unverständlichem oder – harscher formuliert – selten dämlichem Verhalten dem Fass den Boden ausschlägt. [...]

                                    • 8

                                      [...] Es kamen einige mehr als zufällige Gründe zusammen, weshalb ich 'The Red Road' eine Chance gegeben habe, derer da wären, dass ich sehr gespannt darauf war, wie sich Jason Momoa fernab seiner Paraderolle als Khal Drogo schlagen würde, dass die erste Staffel der Serie gerade einmal läppische sechs Folgen umfasst hat und folglich schnell zu konsumieren wäre, vor allem aber auch, da ich gespannt war, ob Sundance Channel, mit denen ich bisher nur durch 'Rectify' Berührung hatte, mich mit diesem Thema ebenso zu fesseln wissen würde. Last but not least zeichnete der Schöpfer der Serie – Aaron Guzikowski – auch für das Drehbuch zu 'Prisoners' verantwortlich, der mich wie lange kein Thriller mehr gepackt und begeistert hat. Mit durchaus hohen Erwartungen begann ich also die Sichtung und war nach der ersten Folge doch geringfügig enttäuscht, denn die Handlung scheint zunächst ein wenig verworren, tritt in vielen Aspekten auf der Stelle und wollte für mich nicht so recht in Schwung kommen. Na gut, dachte ich, gib ihr mal noch ein, zwei Folgen, du kannst ja währenddessen noch was anderes machen, doch plötzlich fand ich mich wie gebannt vor dem Fernseher sitzend wieder, denn während die erste, in meinen Augen wirklich nur durchschnittliche Folge wohl nötig war, um Figuren und Setting zu etablieren, geht die Serie fortan in die Vollen und schlägt trotz oder gerade wegen ihrer ruhigen, meistenteils unaufgeregten Machart (die mich auch schon sehr an 'Rectify' erinnerte) vollends in ihren Bann, zumal nicht allein Jason Momoa, sondern vor allem auch Martin Henderson als innerlich zerrissener Polizist Harold Jensen und Julianne Nicholson, die dessen Ehefrau Jean spielt, wirklich exzellente Darbietungen abliefern, die von Folge zu Folge nur besser werden. [...]

                                      • 7 .5

                                        [...] Nein, Nicolas Winding Refns 'Only God Forgives' hatte es nach dem (auch von mir) gefeierten 'Drive' nicht leicht und während der Regisseur schon in letztgenanntem Film mit den exaltierten Gewaltspitzen viele Zuschauer vergrätzte, wird es hier in punkto Gewalt trotz niedrigerer Freigabe eigentlich nur schlimmer, derweil die Dialoge auf ein absolutes Minimum zusammengestutzt worden sind und man eine echte Story – zumindest bei oberflächlicher Betrachtung – ebenfalls vergeblich sucht. Nein, dieser Film musste unweigerlich vielen vor den Kopf stoßen und es ist absolut verständlich, dass viele sich nicht auf diese durchstilisierte Mär in den verfremdet wirkenden Straßen und Gassen Bangkoks einlassen konnten oder wollten und auch ich habe die Sichtung lange vor mir hergeschoben, damit mich der Film nicht auf dem falschen Fuß sondern bestmöglich im richtigen Moment erwischt. Diese Ausdauer hat sich bezahlt gemacht, denn mich ganz auf eine schwelgerische Blutorgie voller Metaphern und Symbole, Deutungsmöglichkeiten und Denkansätze einlassend, um die archaische wie wortkarg inszenierte Rachegeschichte wissend, zog mich der Film alsbald in seinen Bann und ließ mich die gesamte Dauer von gerade einmal neunzig Minuten nicht mehr vom Haken. [...]

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                                        • 6
                                          über Plush

                                          [...] Sicherlich hat es mich abgeschreckt, dass damit geworben wurde, dass 'Plush' von Catherine Hardwicke stamme, die ja auch schon 'Twilight' verbrochen habe, doch stammt von ihr schließlich auch Dreizehn, der mir wiederum ausgesprochen gut gefallen hat und überhaupt ist Emily Browning schließlich auch immer einen Blick wert und wenn sie dann noch erneut – wie schon bei 'Sucker Punch' – ihr Gesangstalent unter Beweis stellen darf, dann umso mehr! Tatsächlich präsentiert sich gerade die erste Hälfte des Films als durchaus überzeugendes und unterhaltsames Musiker-Biopic, wenn auch hier fiktiver Natur, während sich erst in der zweiten Hälfte der eigentliche Thriller und die damit einhergehende Bedrohung langsam Bahn bricht, wobei man als Zuschauer natürlich relativ schnell blickt, woher der Hase läuft, die Geschichte also keineswegs neu oder überraschend sein mag, in Anbetracht des ungewöhnlichen Settings, in das man die Story zu betten wusste, aber durchaus zu gefallen weiß, insbesondere wenn einen auch die Musik nicht völlig kalt, wobei ich mir hier tatsächlich noch mehr von Brownings Gesangstalent zu hören erhofft hätte als nur diese Handvoll teils nur angespielter Songs, die letztlich im Film zu finden sind. [...]

                                          • 5 .5

                                            [...] Im Grunde bin ich ja dem französischen Kino überhaupt nicht abgeneigt und 'Jung & schön' sollte auch nicht die erste Begegnung mit dem Schaffenswerk von François Ozon sein, doch mochte der Film für mich leider nicht so recht funktionieren, wenn ich mich auch lange schwer getan habe, zu benennen, warum dem so ist, denn sein Erotikdrama ist stilsicher inszeniert und mit Marine Vacth hat er zweifellos eine Hauptdarstellerin gefunden, die allein schon gemessen an dem Titel wie geschaffen für die Rolle der unschuldig wirkenden Femme fatale zu sein scheint, doch ist es eben wie so oft im Leben, dass schöne Körper allein nicht genügen und so tappt vielleicht Ozon selbst auch in die Falle, sich der Faszination seiner Darstellerin zu sehr ergeben zu haben, denn die Dramaturgie des sich über vier Kapitel oder konkreter Jahreszeiten erstreckenden Films leidet gehörig darunter, dass Vacth als Isabelle zwar unzweifelhaft im Mittelpunkt des Geschehens steht, man ihr aber in keiner Weise näher kommt, weil nichts erklärt, nichts transportiert wird, was ihr Tun und Handeln zwar nicht unbedingt rechtfertigen, aber doch zumindest nachvollziehbar machen würde. [...]

                                            • 9

                                              [...] Zwei Jahre nach dem letzten und mittlerweile vierten Asterix-Realfilm wagten sich nun relativ zeitnah die beiden Regisseure Louis Clichy und Alexandre Astier an den Stoff, der in den letzten zig Jahrzehnten zunächst als Comic, später noch als Zeichentrickversion Erfolge feierte und zu Recht Kultstatus erlangte. Dann allerdings ging es in meinen Augen bergab und schon die letzten zwei Zeichentrickabenteuer wussten nicht mehr den alten Charme zu versprühen, waren zu sehr und zu gewollt auf hip, modern und cool getrimmt, woraufhin die bis dahin so erfolgreiche Reihe von Verfilmungen 2006 mit 'Asterix und die Wikinger' ihr Ende fand, während man sich bereits 1999 darauf verlegte, die liebgewonnenen Figuren als Realfilm wiederzubeleben, was in meinen Augen grenzwertig desaströs war, da die überzogenen Slapstick-Elemente und die gleichsam überzeichneten Figuren für mich mit echten Menschen absolut nicht zu funktionieren wussten. All das führte nun also zu dem neuesten Versuch, dem Franchise wieder zu alter Größe zu verhelfen und 'Asterix im Land der Götter' ist nicht nur ein ambitioniertes, endlich auch wieder überwiegend auf einem der Comicbände – 'Die Trabantenstadt' – basierendes Abenteuer, sondern modernisiert die knuffigen Gallier auch weitaus behutsamer und versucht gar nicht erst, sich mit flippig-hipper Attitüde beim Publikum anzubiedern, sondern wandelt weitaus mehr in den Spuren früherer Erfolge, fährt damit natürlich folgerichtig auch gar nicht mal schlecht, sondern sogar richtig gut und atmet spürbar den Geist der früheren Filme. [...]

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                                              • 7

                                                [...] Bei 'Palo Alto' handelt es sich um die Verfilmung der gleichnamigen Literatur-Vorlage aus der von James Franco, welcher der Einfachheit halber im Film gleich selbst eine Rolle und gleichsam einen Teil der Finanzierung des Films übernommen hat, da diese sich, obwohl es sich bei der Regisseurin Gia Coppola um niemand geringeres als die Enkelin von Altmeister Francis Ford Coppola und Nichte von Sofia Coppola handelt, doch äußerst schwierig gestaltet hat, was mitunter daran liegen mag, dass der Stoff des Films nicht unbedingt für leichtfüßige Unterhaltung geeignet und die Art der Inszenierung doch zuweilen etwas sperrig, um nicht zu sagen unangepasst wirkt, was sich aber letztlich als große Stärke des Streifens entpuppen soll, der allerdings diesem Umstand geschuldet ein zwar ausgesuchtes, aber doch auch überschaubares Publikum begeistern dürfte. Coming-of-Age-Geschichten gibt es viele und auch hier fühlt man sich des Öfteren an beispielsweise 'Vielleicht lieber morgen' erinnert, wenngleich dieser Film dann im direkten Vergleich deutlich mainstreamiger wirkt und zugänglicher, als man es von dieser Buch-Verfilmung erwarten könnte, während auch der Umstand, dass selbst Hauptdarstellerin Emma Roberts auf derartige Filme abonniert zu sein schien, wie 'Von der Kunst, sich durchzumogeln' oder auch 'It’s Kind of a Funny Story' zu belegen wissen, geeignet wäre, eine falsche Erwartungshaltung zu schüren, derweil die Buch-Verfilmung zu 'Twelve' noch am ehesten geeignet wäre, einen Eindruck von Palo Alto zu vermitteln. [...]

                                                • 6 .5

                                                  [...] Es ist sicherlich über die Maßen schwierig, Sebastián Silvas 'Magic Magic' adäquat zu bewerten oder auch nur zu besprechen, denn einerseits handelt es sich um ein wahnsinnig eindringliches Drama oder Psychogramm, das mit einer Riege großartiger und großartig besetzter Darsteller zu punkten weiß, vor allem mit seiner symbolhaften Bildgestaltung, Unmengen an Deutungsebenen und Metaphern, vermeintlichen Zusammenhängen und unverständlichen wie verstörenden Szenen zum Mitfiebern und Nachdenken anregt, andererseits zum Schluss aber auch erschreckend richtungs- und ziellos wirkt, denn der erhoffte Twist oder eine Auflösung des Ganzen bleibt der Film vollends schuldig, offeriert stattdessen ein Ende, dass sich vom Rest des Geschehens kaum mehr abheben könnte, zwar in sich konsequent ist, im Kontext der Erzählung aber zumindest augenscheinlich nicht konsistent, zwar ebenfalls zum Nachdenken anregt, diesbezügliche Gedanken aber schnell gegen die Wand fahren lässt, weil die schwelgerische Deutungsvielfalt des Vorangegangenen ausgerechnet in diesem Schlüsselmoment der Erzählung nicht recht durchkommen will. [...]

                                                  • 8 .5

                                                    [...] Nachdem mich die dritte Staffel 'The Walking Dead' mit der gesamten Woodbury- und Gefängnis-Thematik rundweg zu überzeugen wusste, was mitunter daran gelegen haben mag, dass ich den Zyklus schon in den zugrundeliegenden Comic-Bänden sehr gemocht habe, war es ausgerechnet das vermeintliche Finale, das mir den Spaß ein wenig verleidet hat, schlicht, weil ich mir etwas weit Epochaleres und Wuchtigeres erhofft hatte als dieses sang- und klanglose Ende, doch immerhin bedeutete dies nun auch für Staffel 4, dass ich mich auf ein Wiedersehen mit dem Governor und somit David Morrissey freuen durfte, der erneut die Rolle formidabel auszufüllen versteht und dem es in der ersten Staffelhälfte noch einmal gelingt, seinen Charakter um weitere, teils erschreckende Facetten anzureichern, bevor im Halbstaffelfinale 'Kein Zurück' (4.08) alles in dem kulminierte, was ich mir schon vom Ende der dritten Staffel erhofft hatte, weshalb es mich folglich nun förmlich aus dem Sessel geblasen hat und die von Umbruch, Verlust, Erkenntnis und Rache geprägte Folge schon jetzt zu einer meiner liebsten Episoden der Serie hat aufsteigen lassen. [...]

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