Mein Senf - Kommentare
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Alle Kommentare von Mein Senf
Scarlett Johansson sowohl als Neben- und Hauptdarstellerin nominiert. Gab es sowas schon oft?
"Viel Raum für kreative Spielerei und Herumprobieren gibt es bis zum Kinostart Anfang April nicht mehr."
Wir reden hier von einem James-Bond-Blockbuster-Film. Da gibt es in wirklich ALLEN DEPARTMENTS nicht viel Raum für kreative Spielereien und Herumprobieren. Schon allein deshalb scheint mir Zimmer wie eine logische, wenngleich wenig exzentrische Wahl.
Ich finde dieses allseits beliebte Zimmer-Bashing der Film-Journaille zum Einen sehr kurz gedacht und zum anderen immer auch extrem herablassend (zumal 99 Prozent der Redakteure keinerlei technische Expertise in diesem Bereich besitzen und einfach nur nachplappern, was andere Redakteure schreiben).
Hans Zimmer und sein Verständnis von Filmmusik ist nun einmal Pop und damit ist er wie geschaffen für Blockbuster-Filme wie "James Bond". Warum sollten große Studios ihre Mainstream-Produktionen, die immer auch im Zeichen von künstlerischer Risiko-Minimierung stehen, mit experimentellen Avantgarde-Score unterlegen? Zumal unter enormen Zeitdruck (wie in diesem Fall). Das wäre doch komplett dämlich.
Das kann in seltenen Fällen funktionieren, einen künstlerisch netten Kontrast/Kontrapunkt ergeben, aber sonderlich wahrscheinlich ist das nicht. Hans Zimmer ist mit seinem Arbeitstempo, seiner Verlässlichkeit, seiner enormen stilistischen Bandbreite und seiner technischen Brillanz für Studios wahrscheinlich sehr viel attraktiver, als exzentrische Ausnahmetalente, die dann irgendwann totgekokst in ihrer Berliner Wohnung liegen (Rest in peace Jóhann Jóhannsson).
Hans Zimmer war übrigens auch in Pulp Fiction:
"Ich bin Mr. Wolf. Ich löse Probleme"
Das Blockbuster-Jahr 2019 wird auch dafür in Erinnerung bleiben, dass große Studios Carte Blanches an große Regisseure verteilt haben, so dass sie ohne künstlerisches Korrektiv seitens der eher kommerziell denkenden Produzenten ihre kreative Vision aufs Publikum loslassen durften. Das führte dazu, dass wir Brad Pitt minutenlang bei nix anderem als Autofahren durchs 1969er-Los-Angeles erleben und Robert deNiro dreieinhalb Stunden beim Altern zuschauen durften. Auch der unter Kritiker eher berüchtigte als berühmte Michael Bay nutzte seinen Blankoscheck.... und er nutzt ihn vorzüglich.
Heraus gekommen ist ein Destillat der Stilmittel und Manierismen, für die ihn liberale Kritiker verabscheuen. Eine fiebrige Glorifizierung von Terroristen in grell ausgeleuchteten Neonbildern und dem entspannten Rhythmus eines Kolibris mit Herzkasper. Stumpfe Stereotypen (Der Fahrer, Der Parcoursläufer, die Killerbraut, das Gehirn etc.) werden durch plumpeste Klischees charakterisiert und dabei durch ausufernde Actionsetpieces (meistens mit Autos, manchmal mit Magneten) gescheucht. Ganz nebenbei gibt es auch eine Handlung, die sich anfühlt, als ob jemand Trey Parkers „Team America“ nicht so ganz als Satire auf Michael-Bay-Filme verstanden hat - die Ähnlichkeiten sind wirklich frappierend, um nicht zu sagen besorgniserregend.
Dazu kommt eine leichenwagengroße Prise grimmiger (man kann auch sagen menschenverachtenden) Splatter-Humor, den er bereits in „Bad Boys 2“ und „Pain & Gain“ zelebrierte, der sich hier aber locker in Final-Destination-Sphären erhebt. Von seinem reaktionären USA-Patriotismus ist mittlerweile nur noch Verachtung gegenüber tatenlosen Sesselfurzern in politischen Chefetagen übrig. Deswegen muss die betuchte Zivilgesellschaft die Dinge eben selbst in die Hand nehmen und Demokratie ins Kamelfickerland des syrischen (sorry „turkestanischen“) Despoten bringen.
6 Underground fühlt sich in den besten und schlechtesten Momenten an, als hätte man zu viele "Red Bull" mit "Captain Morgan" (beides natürlich durch Product Placement vertreten) gekippt und versucht am verkaterten Morgen danach mit einer Nase Koks wieder runterzukommen. Das ist niemals irgendwie subtil, extrem prollig, platt, laut dumm und manchmal auch echt anstrengend. Aber es ist einer der spaßigsten, schnellsten und aufrichtigsten Actionfilme des Jahres (inklusive der besten Kino-Autoverfolgung seit Fury Road) . Kurz, es ist meisterhaftes Auteur-Kino mit starker individueller Handschrift, sowohl formal als auch inhaltlich. Für mich mein Lieblings-Bay nach "The Rock" und "Armageddon", bei denen man im Vergleich zu „6 Underground“ Sympathie für die stereotypen Charaktere entwickeln konnte.
"drastisch"
Welch Ironie. Mit diesem Statement bekommt das gesamte toxische Fandom quasi ihre RealLife-Bösewichtin. Und sie dachten, der Auf-Nummer-Sicher-Regisseur Abrams, der Nixkönner Chris Terrio , oder Arty-Farty-Rian-Johnson zögen die Strippen. Wie törischt. Sie waren sie nur Marionetten.
"Die Entität bekannt als Kathleen Kennedy steckt hinter allem - ihr Körper sollte eigentlich beim Verkauf an Disney sterben - aber sie ist geduldig und wartete. Sie grub sich ihren Fuchsbau und wartete auf die Chance, die Saga endgültig zu vermurksen. Und dieser Todesstoß hieß "Palpatine."
Gott wie ich mich auf die ganzen Kommentare freuen, die hier gleich folgen werden.
Gehörte definitiv zu den Stärken des Films.
140 Kommentare. Das beste Weihnachtsgeschenk hat sich Vincent Vega einfach mal selbst gemacht :)
Superartikel, aber ich fand Bay schon toll bevors cool wurden :P
FROHE WEIHNACHTEN ALLERSEITS!
Wie so oft in Frachisefilmen muss der aktuelle Teil kommerziell die Suppe vom Vorgänger auslöffeln.
Die dunkle Seite stark in Moviepilot ist.
hier ein paar überzeugend argumentierte Gegenstimmen:
https://www.sueddeutsche.de/kultur/star-wars-the-rise-of-skywalker-kritik-1.4728306
https://www.spiegel.de/kultur/kino/star-wars-der-aufstieg-skywalkers-am-ende-ein-triumph-filmkritik-a-1301698.html
https://www.zeit.de/kultur/film/2019-12/star-wars-der-aufstieg-skywalkers-kinofilm
"Tom Cruise habe alle anderen Darsteller mitgerissen, heißt es im Video."
Geil, dass Tom Cruise in jeder seiner Filmproduktionen hinter den Kulissen zu so einer Art Sektenguru aufzusteigen scheint.
LOL, Star Wars vorzuwerfen, es sei "massentauglich" ist ungefähr so, als kritisiere man den Himmel dafür, dass er blau und den Regen dafür, dass er nass ist.
Zufriedenstellender Abschluss mit vielen tollen Momenten und Einfällen, aber auch Schwächen.
In seinen besten Momenten borgt sich 'The Rise Of Skywalker' das ungenierte 'Fuck You', des auch von mir kritisierten Vorgängers und denkt dessen Abkehr von einer royale Blutlinien-Ideologie logisch weiter. Darüber hinaus vereint JJ Abrams nicht nur die gegensätzlichen Tonalitäten der beiden direkten Vorgänger, sondern schlägt einige (teils) kuriose Brücken zu allen Vorgängern. Und er trifft den Ton der Reihe auch deshalb, weil die Chemie zwischen den Charakteren stimmt, weil sie endlich auch die Guten emotionale Gravitas entwickeln, weil er an den richtigen Stellen Leerstellen lässt, die Balance aus Comedy, Drama, SciFi und Fantasy passt und weil C3PO endlich wieder lustig ist.
Einiges muss man allerdings am besten unreflektiert hinnehmen, Einiges darf man aber auch einfach kindlich bestaunen und über andere Sachen habe ich noch nicht abschließend beurteilt. Ich stehe diesem Ende tendenziell sehr wohlwollend gegenüber. Es fühlt sich rund an, auch wenn bei Weitem nicht alles rund ist.
Der Abschluss der Disney-Trilogie ist unterm Strich wie der Millenium-Falke. Im Grunde eine Schrottmühle, die Lichtgeschwindigkeit nur noch im Stottermodus erreicht. Aber an den entscheidenden Momenten zeigt er, weshalb sie das schnellste Schiff in der Galaxis ist.
"Erste Reaktionen zu Der Aufstieg Skywalkers spalten das Netz"
Ich bin ja kein Fachmann, aber seit wann sind twitternde Premierengäste "DAS NETZ"? Da gibt es mindestens vier oder fünf andere Nutzer, die auch "ZUM NETZ" gehören.
Meisterhaftes Auteur-Kino mit starker individueller Handschrift, sowohl formal (Schnitt, Grading, Kamerabewegung), als auch inhaltlich (sexistisch, zynisch, reaktionär)... und jeder Menge Red Bull und Captain Morgan. Wirkt fast wie eine Realverfilmung von Team America, der ja seinerzeit schon eine Parodie auf Michael-Bay-Filme gewesen ist.
Für mich mein Lieblings-Bay nach "The Rock" und "Armageddon".
Ist das auf dem zweiten Bild Philipp Amthor?
Tweets, in denen das Wort "Fanservice" vorkommt, kann ich eh nicht ernst nehmen: Definitiv das Unwort des Jahres 2019 im Filmbusiness.
Wie läuft das eigentlich in den Redaktionskonferenzen? Gibt es da Redakteure, die sich um die Endgame-Meldung des Tages reißen, oder zieht ihr da eher Strohhalme?
Als nächstes setzt sich Vin Diesel in ein Kino, guckt alle Fast-&-Furious-Teile hintereinander (außer Teil 2) und streamt das Ganze im Internet - allerdings vollkommen ironiefrei. Er ist ja schließlich nicht Shia LeBeouf.
"6 Underground" ist ein bizarrer Action-Rausch. Ein vollkommen freidrehender Michael Bay darf hier seine visuellen Manierismen, seinen grimmig-infantilen Humor, seinen ungehobelten Sexismus, seinen Liebe zum grellen Klischee, seinen Hang zu Werbehochglanz-Pathos und seine reaktionäres Weltbild ungefiltert auf die Welt explodieren lassen.
6 Underground fühlt sich an als hätte man zu viele "Red Bull" mit "Captain Morgan" (beides natürlich durch Product Placement vertreten) gekippt und versucht am verkaterten Morgen danach mit einer Nase Koks wieder runterzukommen.
Das ist platt, laut dumm und manchmal auch echt anstrengend, aber einer der spaßigsten, schnellsten und aufrichtigsten Actionfilme des Jahres. Ich war ziemlich begeistert.
Spoiler: Die Lösung lautet:
"Remember KänguYYYYYYant"
Hmmm, einem Superstar vorwerfen, dass er seine Superstar-Rolle in Big-Budget-Produktionen spielt... kann ich nicht so richtig nachvollziehen.
Ryan Reynolds hat über ein Jahrzehnt gebraucht, um diese Rolle zu finden. Da finde ich es eigentlich nur recht und billig, dass er aktuell in Mainstream-Actionkomödien die Kuh melkt, solange er kann (dieses Subgenre würde ohne ihn im im Kino praktisch tot sein).
Das darf er meinethalben gerne machen, solange er seine schauspielerische Bandbreite glücklicherweise recht zuverlässig in Indie-Produktionen wie "Zurück im Sommer", "The Nines", "Abserviert", "Chaos Theory", Buried", "Paper man", "The Voices" etc. zeigt.
Da häten sie Cavills Schnörres jetzt aber mal dran lassen können. Alle Bösen tragen Bärte (siehe Hipster-Subkultur).
Die größte Überraschung: Heute mal kein "Y" als Lösungsbuchstabe.
Geilo, John Boyega entwickelt sich immer mehr zum Mark Hamill der Disney Trilogie. Sympathischer Typ.