Mein Senf - Kommentare
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Alle Kommentare von Mein Senf
F&F ist feinstes cineastisches Katzengold. Und Jenny taucht regelmäßig neue wertlose aber umso schöner funkelnde Schätze hoch.
Der formale Ansatz, „1917“ als einzige Plansequenz zu inszenieren steht natürlich bei jeder Rezeption des Films wie ein Elefant im Raum. Ich betrachte dieser Inszenierung, die von Cinephilen wahlweise als prätentiöses Technikmasturbation oder immersive Revolution bezeichnet wird (neutrale Stimmen scheint es kaum zu geben), zwiespältig. Sinnvoll eingesetzt verstärken Plansequenzen den Echtzeitcharakter der Handlung und verleihen Kinobildern eine unwiderstehliche Sogwirkung. Mitunter verkommen sie aber zum selbstgenügsamen Taschenspielertrick, zum Marketinggag, bei dem die technische und logistische Meisterleistung der Filmemacher selbst für Laien erkennbar ist. Zudem besteht die Gefahr, dass die Kameraarbeit den Film dominiert, statt ihn bloß zu bebildern. Ein gut gemachter One Shot unterstützt den Film, statt ihn an sich zu reißen, er ersetzt die Montage, statt mit elaborierten Kamerafahrten billige Komplimente zu fischen.
Auch „1917“ ist dahingehend ein zweischneidiges Schwert. An einigen Stellen hat mich der One-Shot-Ansatz ins Geschehen rein-, an anderer Stelle allerdings eher rausgerissen. Sam Mendes (Regie) und Roger Deakins (Kamera) meistern größtenteils den Spagat ihre Plansequenzen angenehm dezent, aber trotzdem präsent zu inszenieren. In den besten Sequenzen verfällt der Zuschauer so in ein rastloses „Und jetzt? Und jetzt?“, in den schwächeren Momenten fragt sich der Zuschauer dagegen: „Wie haben sie die Kamera darüber bekommen?“ „War das gerade ein Schnitt?“ - Glücklicherweise überwiegen die besseren Momente bei Weitem.
„1917“ zentrales Thema ist -der Titel verrät es bereits- Zeit. Der Film schildert ein Wettlauf gegen die Uhr und in diesem Kontext wirken die Plansequenzen extrem stimmig fast schon zwingend. Wie bei jedem Film mit Echtzeithandlung besteht eine große Herausforderung darin, die Protagonisten nur durch Gegenwartshandlung zu charakterisieren, ohne in penetrante Erklärbär-Dialoge zu verfallen. Das gelingt ganz anständig, obwohl es wohl kaum Zufall ist, dass sich unter den zahlreichen Oscarnominierungen keine für den besten Hauptdarsteller findet. Das liegt weniger an den eher unbekannten (aber exzellenten) Darstellern George MacKay and Dean-Charles Chapman, sondern an den vergleichsweise uninteressant geschriebenen Jedermann-Figuren und deren recht konventioneller und simpler Motivation und C (insbesondere Schofields Held-wider-Willen-Charakter-Arc ist dabei eine Spur zu prototypisch). Trotz dieser Mängel und Vorhersehbarkeiten bleibt die Geschichte spannend, in den besten Moment geradezu atemlos und extrem kurzweilig. Dabei ist Sam Mendes eher an der Inszenierung von Spannungsmomenten und Oberflächenreizen, denn an einer moralisch-philosophischen Auseinandersetzung mit dem Thema Krieg interessiert (Obwohl sich der Filn immer wieder entsprechende Auszeiten gönnt) .
Sieht so ein Oscarfavorit aus? Offenbar schon. Für mich ist „1917“ somit aber eher ein gutes Beispiel dafür, dass mir die Dynamiken der Oscarkampagnen immer ein Rätsel bleiben werden. „1917“ ist definitiv ein sehenswerter Kriegsfilm, kann aber den Eindruck nie ganz abstreifen, dass sein formaler Ansatz Fluch und Segen zugleich und abseits davon eher konventionell geraten ist.
Mittlerweile bin ich es, der seinen Dreijährigen anfleht: "Wollen wir noch eine Folge sehen?"
Dem Papageientauchernachwuchs Oona und Baba dabei zuzuschauen, wie sie die Welt entdecken ist mein persönlicher Miniurlaub nach Feierabend: Witzig, warmherzig, zuckersüß, aber nie kitschig, meistern Oona und ihre Freunde kleinere Abenteuer und vermitteln dabei universelle Werte, aber auch Wissen über die Flora und Fauna Nord-Europas. Als besonderer Clou nimmt ein Erzähler (in der deutschen Version Christian Ulmen) die Rolle der Zuschauer ein. Niemals allwissend, eher beobachtend kommentiert ordnet er die übersichtlichen Geschichten (7 Min pro Folge), so dass auch Kleinere nie überfordet werden.
Verpackt in einem ein einzigartigem Fake-2D-Pastell-Look gerät Oona und Babas Insel zu einem unwirklichen Wunschort, an dem höchsten Mal fiese Möwen die Idylle stören, aber ansonsten niemand unsere kleinen Helden vom Groß werden abhält.
Eine echte Perle auf Netflix für Kinder bis 5 Jahre.
Gibt es eigentlich eine Statistik darüber, wie viele internationale Produktionen, die in Babelsberg gedreht wurden, sich zu kommerziellen Flops entwickelten?
Ganz starker Film. Ich sehe ihn persönlich weniger als Kriegs-, sondern eher als Agentenfilm bzw. "Techno-Thriller" (verwendet man das Wort seit den 90er eigentlich noch?) abzüglich des typischen Tom-Clancy-Patriotismus. Aber nun gut, die moderne Kriegsführung wird immer asymetrischer und dem muss natürlich auch das Genre Rechnung tragen. Insofern passt das ganz gut.
In Sachen Ästhetik und Figuren-Zeichnung ist er definitiv extrem stilprägend für das Agenten-Genre. "Homeland" entwickelte sich zu einem ZDT-Spin-Off, nachdem der Brody-Strang aus der israelischen Vorlage 2014 auserzählt war. Und auch aktuelle Einträge wie "Enemy Within" und "Messiah" tragen noch massenhaft DNA von Kathryn Bigelow Meisterwerk in sich.
Naheliegender wäre "Fast Family" gewesen. Den sparen sie sich bestimmt für den letzten Teil auf.
Gerüchten zufolge ist Doms Sohn ja während einer Verfolgungsjagd auf die Welt gedriftet (worden).
extrem divers
Hm, sieht aus wie ein aus bekannten Making Of zusammengeklöppelter Fan-Supercut, kommt aber wohl tatsächlich von Sony.
Also quasi Dwayne -Franchise-Viagra- Johnson hinter der Kamera.
Gibt es irgendeinen aktuellen Anlass/Aufhänger für diese Informationen über einen drei Jahre alten Film?
Selbst die einzige Quelle ist ein drei Jahre alter Artikel.
"Twin Peaks: The Return" ist für mich auch der Beweis dafür, welche künstlerischen Anomalien im vermeintlich durchkommerzialisierten Hollywood möglich sind.
sind "Mogelpackungen" nicht immer "heimlich"?
Fazit: Til Schweiger machts nochmal: Nach dem Kinohit "Klassentreffen" lachen wir uns weiter in die Hochzeit - mit Sex-Leiche. Til Schweiger nonstop. Romantische Glücks-Komödie für Verliebte.
Quelle: BILD
Der Preis für die hässlichste Schlagzeile der Woche geht an:
"Nach Oscar-Anwärter: Matt Damon wird für Marvel-Macher zum dreckigen Detektiv"
Verstehe jemand die Zuschauer. Irgendwie standen bei "Bad Boys 3" wirklich alle Zeichen auf Flop: Chaotische Produktionsgeschichte, eine verblasste Marke aus den 90ern, Will Smiths Malus als Kassengift, ein eher mittelprächtiger Trailer. Selbst die Studios waren eher vorsichtig und spendierten "nur" 90Mio Budget...
Ich freue mich, dass er jetzt so überraschend gut performed.
Das ist doch ein nettes, ambitionsloses Altenteil für Robert Downey Jr.
Toll, jetzt muss ich den ganzen Tag Fleetwood Macs bittesüßen Trennungssong in Dauerschleife hören.
Ich mache heute Schluss mit Star Wars. Den letzten Teil fand ich sogar noch einmal schwer in Ordnung, aber die Liebe... die ist irgendwie einfach weg. Hat ein wenig gedauert, bis ich es mir selbst eingestanden habe, aber jetzt fühlt es sich gut an. Oder, um es mit Fleetwood Mac zu singen:
"That's Allright"
-----------------------------
Meet me down by the railway station
I've been waiting
I'm through waiting for you
Train sings the same kind of blues
Well, I don't know why I always trusted
Sometimes I think that I must have
I must have been crazy
Crazy to wait on you, baby
Turned around and got pushed down, baby
Now I decided yesterday that I would leave you
I'm alright
Please, I've been takin' my time
You know, it's been on my mind
I hope you find a love
Your own designs of love
That's alright
That's alright
I believe, I believe that I know you
But we've been a long time
Now I've got to show you, that I
Well, I never did believe in time
You know, changin' anybody's mind
Now, I can't define love like it should be
That's alright
It's alright
Please, I've been takin' my time
You know, it's been on my mind
I hope you find a love
Your own designs of love
'Cause that's alright
Ooo yes, that's alright
-------------------------------------
https://www.youtube.com/watch?v=Ljuhu6mtYOE
Wahrscheinlich müssen sie erstmal warten, bis Jeremy Renners Haare wieder nachgewachsen sind, damit er wieder halbwegs normal aussieht.
Muss ich jetzt tatsächlich eine 100-Seiten Klickstrecke bingewatchen?
Bei Filmredakteuren/innen ist es seit einigen Jahren ziemlich en vogue auf "Plansequenzen" rumzuhacken. Sie sind quasi der "Hans Zimmer" unter den Kamera-Spielereien: Zu "Everybodys Darling", dabei viel zu aufdringlich und overhyped. Wird gerne drüber gelästert, obwohl mutmaßlich 99 Prozent der Filmredakteure/innen kaum Expertise in Sachen Kamera, Quadrierung und Bildsprache haben. Dabei kann eine Plansequenz ja weit mehr sein, als ein selbstverliebter Taschenspielertrick. Man muss vorher nur seinen Oneshot-Rassismus überwinden.
Ansonsten freut es mich, dass die Academy "Endgame" mit einer Nicht-Nominierung künstlerisch nicht wertvoller macht, als er ist. Ist als MCU-Abschluss sehr okay geraten, aber da haben mich die angesprochenen Vergleiche (Avatar, HDR) weitaus mehr beeindruckt. Warum wird Scarlett Johannsons Doppel-Nominierung eigentlich mit keiner Silbe erwähnt? Weil sie in Endgame mitgemacht hat?
Brad Pitt erlebt gerade einen zweiten Karrierefrühling. Mit „Ad Astra“ und „Once upon in Hollywood“ war er in gleich zwei Produktionen, die es in zahlreiche Bestenlisten 2019 geschafft haben. Was hat das mit „The Irishman“ zu tun? Zunächst einmal mag ich Einstiege, die die Erwartungshaltung des Zuschauers/Lesers unterlaufen genauso gerne wie Martin Scorsese. Dazu gehört beispielsweise auch, einen Gangsterfilm in einem Altersheim beginnen zu lassen. Des Weiteren gibt es eine interessante Parallele zu Robert De Niro, dessen Spätkarriere künstlerisch im freien Fall schien, bevor er 2019 gleich in zwei Produktionen mitwirkte, die es in zahlreiche… naja, ihr könnt euch vorstellen wie dieser Satz endet.
Ähnlich ausufernd und umständlich wie diese Einleitung ist am Ende auch „The Irishman“ geraten. Man spürt förmlich, wie Scorsese seine Rentner-Band zusammengetrommelt hat und sie einfach nicht aufhören können alle Hits und viel zu viele Zugaben zu spielen, wohlwissend, dass sie das letzte Mal gemeinsam auf der Bühne stehen werden. Über dramaturgische Hänger und einige eher egale Charaktere (vollkommen verheizt werden z.b. Jesse Plemons und Harvey Keitel) tröstet das präzise Spiel von Robert De Niro und seiner beiden Co-Stars Al Pacino und Joe Pesci. De Niro gibt seinem Mafiakiller eine stoffelige und stets etwas tragikomische Note. Ein bedrohlich normaler Massenmörder, der Leute tötet um ein ganz normales Leben führen zu können. Ein Gefühlskrüppel, der gar nicht so richtig verstehen kann, warum ihn seine Tochter so sehr verachtet. Die interessanteren Parts gehören allerdings Pacino (endlich mal wieder im Choleriker-Modus) als egomanisch-machtbewusster Gewerkschaftsboss Jimmy Hoffa und Joe Pesci als besonnen-erhabenes Mafiaoberhaupt Russell Bufalino. Insbesondere Pesci -komplett gegen den Strich besetzt- überzeugt als warmherziger Soziopath erster Klasse. „The Irishman“ ist somit in erster Linie Ausstattungs- und Schauspielerkino. Die Geschichte hingegen folgt sehr konventionell den typischen Pfaden eines Bestrafungsplot. Als wunderbar ironische Pointe besteht Frank Sheerans Bestrafung allerdings darin, mit seinen Taten davon zukommen. Und so ist er am Ende verdammt dazu, komplett vereinsamt seinem natürlichen Ende entgegen zu vegetieren.
Das digitale De-Aging gerät zwar technisch beeindruckend, hätte allerdings gerne auch deNiros (leicht buckligen und extrem hüftsteifen) Körper mit einschließen können. So bewegt und steht einfach kein Mittvierziger. „The Irishman“ ist nicht Scorsese beste Arbeit, mitunter sogar ziemlich träge und zerrt nicht unerheblich von dem Nostalgiebonus, den die Reunion dieser Hollywoodlegenden zwangsläufig mit sich bringt. Aber es ist nebenbei auch eine gelungene Variation des Mafiafilms, der diesem Subgenre tatsächlich die eine oder andere frische Nuance abtrotzen kann.
"Denn wenn ein Original-Film am Ende Box-Office-Erfolge feiern sollte, die in der obersten Liga mitspielen, dann ist das ein klares Zeichen dafür, dass es nicht zwingend eine bekannte Marke braucht, um beim Publikum gut anzukommen, sondern schlichtweg Originalität."
Ist doch Quatsch. Der Franchise-Name heißt in diesem Falle "Christopher Nolan"
Krass und dann so eine TV-Optik
WO IST ENDGAME????? :-))))))))
Joe Pesci gönne ich es sehr. Seine ruhigen, erhabenen Performance war wirklich on point.