Moe Szyslak - Kommentare

Alle Kommentare von Moe Szyslak

  • 5

    Okay, bei bisher nur 4 gedrehten Filmen ist es vielleicht etwas zu früh, das festzustellen, aber so langsam aber sicher entwickelt sich Neil Marshall zum One-Hit-Wonder, der mit "The Descent" einen der für mich besten Horrorfilme der letzten Jahre abgeliefert, aber danach mit "Doomsday" ganz ganz tief in die Tonne gegriffen hat, und auch "Centurion" ist nicht gerade sonderlich gut, aber durchaus schaubar.
    Die erste halbe Stunde fand ich mehr oder weniger furchtbar. Story ist eh kaum vorhanden, aber was einem da an zusammengewürfelter, zusammenhangloser und voller Anschlussfehler versehener Handlung verkauft werden sollte war einfach nur grauenhaft, das war ein riesiges Ärgernis, und hätte es nicht die Schlachtszenen gegeben hätte ich vermutlich da schon ausgeschaltet. Die Kampf- und Metzelszenen waren klasse inszeniert, das floss extrem viel Blut, Körperteile flogen durch die Luft, es ging brutal und heftig zur Sache, Massaker ohne Ende, aber alles wirkte so wie aus einem Comic. War cool gemacht, kann man nicht anders sagen, das Gore-Herz wurde da auf jeden Fall bedient, da ging es gut zur Sache. Aber das war auch das einzig Gute am Anfang, alles andere war extrem schwach. Danach aber wurde es ziemlich gut, war einiges an Spannung drin, das war dann auch unterhaltsam mit anzuschauen, aber das wurde dann am Ende wieder jäh zunichte gemacht mit einem zwar sehr brutalen, aber auch schwachsinnigen Showdown und dem gescheiterten Versuch, die Story in einem großen, weltgeschehenumgreifenden, kritischen Zusammenhang zu stellen. Also wenn ich keine Story die ganze Zeit über habe, dann brauche ich auch am Ende nicht so zu tun, als ob das alles so bedeutend gewesen wäre, dazu fehlt der entsprechende Vorlauf, um das so abschließen zu können. So wirkt es einfach nur fragwürdig und total unausgegoren. Also es gab Phasen in dem Film, die echt gut waren, aber im Endeffekt war das nichts Halbes und nichts Ganzes, da hätte man weitaus mehr draus machen können, wenn man das Ganze etwas epischer aufgezogen hätte. Darstellerisch gibts nichts zu meckern, Fassbender spielt klasse, West auch, und auch alle Nebendarsteller, wobei Bond-Girl Kurylenko einem manchmal arg unwirklich und teilweise auch irgendwie lächerlich vorkommt. Positiv zu erwähnen sind noch die Atmosphäre und die Bilder den ganzen Film über, hat mir gut gefallen, das war düster, rau, hoffnungslos und dreckig.

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    • 2

      Es ist einfach unglaublich, wie schlecht dieser Film ist....
      Eine absolut krude Mischung aus Versatzstücken von Meisterwerken wie "Die Klapperschlange" und "Mad Max", dazu auch noch Ritterspektakel. So einen Schwachsinn habe ich selten gesehen in letzter Zeit, Neil Marshall (immerhin ist von ihm "The Descent"!!!) muss wohl den Verstand verloren haben.
      Schwachsinns-Dialoge unter aller Sau, grottige Darsteller-Leistungen, hirnlose und zusammengeklaute Story und stupide Actionszenen.
      Wahnsinn.....

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      • 7
        über Machete

        Naja, ich muss schon sagen, dass ich enttäuscht bin, habe den weitaus besser und spaßiger erwartet. Hört sich jetzt vielleicht blöd an, aber mir war da viel zu viel Story drin...
        Erwartet habe ich eigentlich elend viel derbe Action, Macheten-Massaker und Sprüche ohne Ende und coole/schräge Figuren, aber das konnte der Film leider nur teilweise bieten. Ich meine, der Film war schon gut, keine Frage, aber nicht der erwartete Knaller. Trash gabs hingegen reichlich, kein Wunder, wenn Trash wie Lohan mitspielt (zumindest spielt sie sich selber (Parodie kann man das wohl kaum nennen)), also kann sie kaum was falsch machen.... Aber mal abgesehen von ihr (oder auch wegen ihr?) war der Cast schon ziemlich originell und abgefahren. De Niro und Seagal zusammen in einem Film, das hätte ich mir nicht mal in meinen kühnsten Träumen vorstellen können. Und "introducing Don Johnson", sehr geil! Den fand ich auch echt gut, der ist ja fast so alt geworden wie Seagal dick ;-) Also von den Voraussetzungen her war das schon alles sehr schräg und somit auch gut, leider war die Umsetzung nicht sonderlich gut gelungen.
        Absichtlich schlecht halt, klar, das haben sie Rodriguez und Tarantino ja schon bei ihrem "Grindhouse" auf die Fahnen geschrieben, und da haben sie es wesentlich besser hinbekommen. Die Action war schon klasse, da kann man nicht meckern, und die Kills zusammen mit den maßlos übertriebenen Gewalt- und Splatterszenen schon sehr geil, da gings gut ab, aber mir war das zu wenig, wegen mir hätte der ganze Film so sein müssen. Aber es gab einfach zu viel Handlung, die zwar überraschenderweise recht bissige Sozialkritik aufwies, aber das ganze Spektakel etwas ausbremste. Wurde meines Erachtens zuviel gelabert anstatt geschossen, massakriert oder Macheten geschwungen. Ich wollte "Machete" sehen und nicht "Mexiko"...
        Immerhin Trejo war gewohnt wortkarg, der Typ ist halt cool ohne Ende, und wer keine SMS schreibt, der redet auch nicht viel. Trejo ist einfach eine coole Sau, die keinen Deut schauspielern kann, aber eben dadurch den Feinden die Knie schlottern lässt und die Frauen reihenweise flachlegt (naja, das kann auch an der langen Machete in seiner Hose gelegen haben ;-) Der Porno-Score bei den Szenen war ja auch immer der Hammer).
        Ach, ich weiß nicht......
        Von der Machart war der schon klasse, Trash pur halt, das spiegelte sich in den Figuren und den Actionszenen super wieder, so ungefähr habe ich mir das auch vorgestellt, war im Prinzip schon sehr geil gemacht, aber gerade bei so einem Film wäre weniger Handlung besser gewesen, denn so war das Ganze zum Teil langweilig und nicht ganz so unterhaltsam, spaßig und cool, wie er eigentlich hätte sein sollen und müssen.
        "Machete Kills" und "Machete Kills Again" heißen die fiktiven Fortsetzungen. Schade, die hätte ich lieber gesehen, bei den gehts bestimmt um vieles geiler ab als bei dem hier.

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        • 8 .5

          War klasse, hat mir außerordentlich gut gefallen.
          Okay, die Story offenbarte mitunter schon einige gravierende Logik- und Anschlussfehler, das war ja fast schon fahrlässig, aber darüber kann man getrost hinwegsehen, denn der Film macht einfach nur mächtig Spaß. Es gab sehr viele Lacher, was hauptsächlich dem hervorragend aufgelegten Spiel der kompletten Darstellerriege zu verdanken ist. Ob das Willis (kann der Typ eigentlich noch cooler werden?!) mit seiner stoischen, ernsten Mimik selbst bei für ihn peinlichen Momenten ist, oder Malkovich mit seiner Paranoia und seinen irren Blicken und Momenten, der die Balance zwischen witzig und albern gekonnt meistert und für die meisten Lacher im Publikum sorgte. Oder ob das Hellen Mirren als Actionbraut (wer hätte jemals gedacht, dass sie mal so eine Rolle spielt?!) mit einem Faible für laute Maschinengewehre ist, oder aber der gewohnt charismatische und verschmitzte Freeman. Oder die weiteren, etwas älteren Semester wie Brian Cox als melancholischer Russe oder Richard Dreyfuss als sprücheklopfender Bad Guy. Oder sogar das ganz ganz alte Semester war mit Ernest Borgnine vertreten. Also die waren alle blendend aufgelegt, ihr Spaß an der ganzen Sache war förmlich greifbar, und sie allein waren es, die den Film über die ein oder andere Schwäche hinweghalfen und den gesamten Film mit einer gewaltigen Portion Humor, Selbstironie, Charme und auch Melancholie problemlos trugen und ein enormes Maß an Spaß und Coolness produzierten. Also es hat ungemein Spaß gemacht, den alten Herren und Damen zuzuschauen, und darauf zog der Film u.a. auch seinen Reiz. Jungspunde wie Marie-Louise "Weeds" Parker und Karl Urban (den ich in der Rolle so richtig klasse fand) passten da auch hervorragend rein, der ganze Cast war einfach nur klasse, da gab es keinen einzigen Ausfall. Action war auch ordentlich drin, da ging es phasenweise aber mal so richtig gut ab (absolutes Highlight für mich, als Bruce Willis aus einem sich in höchster Geschwindigkeit drehenden Auto elend lässig aussteigt, das war an Coolness nicht zu überbieten!), es krachte und knallte an vielen Stellen und es gab einige richtig coole Kills.
          Witziger und ungemein cooler Actionspaß mit einem genial aufgelegten Cast, aber mit der ein oder anderen Handlungsschwäche

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          • 9

            Also die Firefly's wissen, wie man ne zünftige Halloween-Party schmeißt ;-)
            Rob Zombies Erstlingswerk ist schon ein arg bizarres, abartig krankes und perverses Stück, das einem zu gleichen Teilen verstört, schockt, ekelt und fasziniert aufgrund soviel Grausamkeit und kranken Szenen ohne Ende.
            Also ich finde den fast schon genial!
            Gleich im im Opener mit Mr Cool himself "Captain Spaulding" wird klar, dass das alles andere als ein gewöhnlicher Horrorfilm ist, sondern dass da einer rumexperimentiert und Grenzen des Bizarren und der Perversion ganz bewusst überschreitet, einzig aus dem Grund, um zu schocken: Rob Zombie. Story gibt es so gut wie keine, braucht es auch hier nicht wirklich, den man wird sofort in den Film reingezogen, weil das schon in der ersten Sekunde so krass bizarr anfängt und sich minütlich steigert, so dass man beim ersten Mal fast gar nicht fassen kann, was für kranker Scheiß sich da abspielt. Schon allein die noch relativ harmlose Fahrt in Spauldings Horrorgeisterbahn war total verstörend und als dann die armen bemitleidenswerten Opfer in das Firefly-Haus kommen nimmt der Wahnsinn und der Terror erst so richtig seinen Lauf. Die Halloween-Freakshow ist ja noch recht witzig, aber dann geht es so richtig ab, unvorstellbar perverse Gräueltaten ohne Ende, es ist schlicht und einfach nur krank, was da abgeht.... und auf extreme Weise auch total faszinierend und unterhaltsam, auch wenn man desöfteren das Bedürfnis hat, die Augen abwenden zu müssen. Also nichts für schwache Nerven und Mägen. Und zu all dem kommen werden immer noch bizarre Bilder und Szenen aus dieser TV-Gruselshow eingeblendet, diverse Farb-Spielereien gemacht oder Interviews reingeschnitten, die das Ganze nur noch verstörender machen.
            Mitunter ist das vielleicht alles etwas zu abgefahren, aber dafür ist die letzte halbe Stunde dann der absolute Wahnsinn. Okay, sie passt irgendwie nicht so wirklich zu dem, was man davor gesehen hat, wirkt fast schon wie ein völlig neuer Film, aber die Atmosphäre, die da aufgebaut wurde, war unbeschreiblich genial, das war der blanke Horror und Alptraum, Wahnsinn, und die Dr-Satan-Szenen mit all seinen Figuren waren an Horror, Terror und Spannung nicht zu überbieten.
            Also die erste Stunde ist zweifellos Geschmackssache, da werden sich auch die Geister scheiden und streiten, aber die letzte halbe Stunde ist Horror vom Allerallerfeinsten und muss Genrefans einfach begeistern.
            Krasser Erstling von Zombie, mittlerweile schon fast Kult. Wird echt Zeit, dass er wieder mal was Eigenes dreht!

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            • 10

              Also ich kann gar nicht sagen, wie oft ich den Film schon gesehen habe. Meiner Meinung ist das einer der besten Tierhorrorfilme, wenn nicht sogar der beste.
              Sehr geiler Anfang in Venezuela, als Julian Sands auf der Jagd nach mörderischen Spinnen ist, da wird gleich schonmal fesselnde Spannung aufgebaut. Danach herrscht auch in diesem Film wieder der für dieses Genre wohl unausweichliche Umstand, dass erst einmal bis auf ein paar Kills rein gar nichts passiert, bis es dann mal so wirklich abgeht, aber als einer der wenigen bringt es der hier perfekt fertig, auch in dieser Phase hochunterhaltend zu sein. Der Film versprüht einfach unheimlich viel Charme und mittendrin Jeff Daniels als unscheinbarer, braver und überaus sympathischer Arzt, der mit seiner Familie aufs Land gezogen ist, weil es dort sicherer und weniger hektisch ist, der aber schnell merkt, dass er neben seiner Arachnophobie auch eine Phobie gegen das ländliche Leben und den "Ureinwohnern" entwickelt, die ihm gleich von Beginn an nur Argwohn entgegenbringen, weil er halt der Neue in ihrem behüteten Kaff ist, und als sich dann nach und nach die Todesfälle häufen, ihn sofort des Mordes verdächtigen und ihn als Dr. Death bezeichnen. Also auch abseits der Spinnen war da Top-Unterhaltung angesagt, der Film hat nach der Spannung in Venezuela in Amerika unendlich viel ehrlichen Charme und subtilen Witz, sympathische und weniger sympathische Figuren, die erfreulicherweise nicht nach den ganz krassen Klischees gestrickt sind, zu bieten. Und Daniels spielt herausragend, der spielt einfach nur sympathisch und glaubhaft und trägt somit den ganzen Film.
              Neben den Spinnen natürlich. Und das Gute an dem Film ist ja auch, dass da keine mutierten Riesenspinnen oder sonstwas rumkrabbeln, sondern ganz normale kleine Spinnen, die aber umso tödlicher sind. Und auch wenn dieser Film kein richtiger Horrorfilm im eigentlichen Sinne ist, so bezieht er seinen Horror eben aus dieser natürlichen Einfachheit. Also ich habe ja echt null Angst vor Spinnen, aber wegen diesen fiesen und garstigen Biestern aus diesem Film ist mir auch Tage danach immer noch unbehaglich zumute, weil die einfach überall sein können, und man merkt es nicht. Also so easy lässt sich nach dem Film nicht mehr in das Popcorn greifen oder in die Hausschuhe schlüpfen, vom unbedarften Duschen ganz zu schweigen ;-)
              Sanfter Grusel für Spinnenfreunde und -feinde, der mit viel ehrlichem Humor, Charme, sympathischen Darstellern und einem dann doch fulminanten und spannenden Actionshowdown aufwartet, der aber, genau wie der gesamte Film, keinesfalls übertrieben ist, sondern sich perfekt einfügt. Und John Goodman als cooler Insektenkiller ist eh Kult. Erwähnen muss ich noch Julian Sands, der mal wieder super spielt und ein ungeheures Charisma versprüht. Schade irgendwie, dass man von dem nichts mehr hört und sieht....

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              • 9

                Harry Angel: Well you know what today is? It's Wednesday, anything can happen day.

                Klasse Film, der auch nach mehrmaligem Ansehen immer wieder gut ist.
                Schon von der ersten Sekunde an herrscht eine unheilvolle, mysteriöse, düstere und bedrohliche Atmosphäre, die einem ein nonstop mulmiges, unbehagliches Gefühl vermittelt und schon allein damit wird Hochspannung und Mystery vom Allerfeinsten erzeugt. Und ständig dieser allgegenwärtiger Song von Johnny Favourite, der einen auch weit nach dem Film immer noch im Ohr liegt sowie ständig sich wiederholende Motive wie etwa das Ventilatorblatt tragen unheimlich viel zu dieser beklemmenden Atmosphäre bei.
                Harold Angel auf der Suche nach dem verschwundenen Sänger Johnny Favourite, im Auftrag eines äußerst dubiosen Auftraggebers. Es fängt alles an wie ein Detektivkrimi, in dem der hervorragend agierende Mickey Rourke (gut möglich, dass das seine beste Rolle ist) als abgefuckter, verlotterter, aber sympathischer Privatschnüffler sich auf die Suche nach jemanden begibt, der seit 12 Jahren auf mysteriöse Weise verschwunden ist. Rourke scheint wie geboren für die Rolle, der versprühte ein ganz besonderes Charisma und auch schauspielerisch hat der einiges drauf, Wahnsinn. Schade, dass es dann mit ihm bergab ging...
                Muss man eigentlich noch den ewig genialen Robert De Niro erwähnen, der ab und an mal mitspielt? Nein, oder?
                Der Film spielt im Jahre 1955 und das Set war klasse und trägt auch viel zum Flair bei, so dass man von Beginn an in die spannende Handlung reingerissen wird. Nach und nach gesellen sich dann leicht übernatürliche Elemente mit dazu, die aber so subtil ausfallen, dass sie den Gesamteindruck und die Atmosphäre des Films nicht stören, ganz im Gegenteil, sie verschärfen das alles nur noch. Und dass die Handlung in der 2.Filmhälfte nach Louisiana verlegt wird und somit Voodoo hinzukommt, macht das Ganze nur noch mysteriöser und unheilvoller. Hochspannung und Mystery von der ersten Sekunde an, es gab viele heftige Szenen und auch sehr viel Blut und leider auch mal eine kurze Phase, die recht zäh und etwas langwierig war, aber die letzten 15 Minuten hauen dann voll rein, da ist durchgehend Gänsehaut angesagt und die ganze Geschichte lässt einen verstört, schockiert und entsetzt zurück. Also es gibt ja eine Menge böse Filmenden, aber das hier ist ja mal so richtig richtig fies.
                Das Buch habe ich übrigens auch gelesen, da sind einige Stellen dabei, die man im Film weggelassen hat, vermutlich, weil sie das Ganze noch um einiges heftiger gemacht hätten.

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                • 7 .5

                  Was für ein Alptraum....
                  Aber hier ist das absolut positiv gemeint. Naja, im Bezug auf Jennifer Lopez wohl dann doch eher negativ, ich meine, wenn man in dieser kranken und hochgradig verstörenden Welt des perversen Serienkillers ist, dann darf man schon etwas Angst zeigen, aber die hat das Schauspielern halt einfach nicht drauf. Absolute Fehlbesetzung für diese Rolle, und das zieht den Film schon um einiges nach unten.
                  Die Serienkiller-Story an sich hat mir anfangs ganz gut gefallen, fängt sehr spannend an und Vincent D'Onofrio spielt herausragend, was für ein krankes und perverses Schwein, Abscheu und Ekel machte sich da breit. Also der Beginn war klasse und als dann Lopez in den Kopf bzw seine (Gedanken-)Welt eintaucht begann ein surrealer Alptraum. Optisch gesehen war das ein Hochgenuss, die Atmosphäre war gruselig ohne Ende und alle Szenen waren krank, abstoßend, ekelerregend, bizarr, verstörend aber auf morbide Weise auch total faszinierend, kurzum: Ein Alptraum, aus dem es kein Erwachen zu geben scheint. So ungefähr stellt man sich das Innere eines geisteskranken, schizophrenen Serienkillers vor....und noch darüber hinaus. Also diese Szenen sind das absolute Highlight des Films, das war ein Erlebnis für die Augen und für die Sinne, unglaublich geil gemacht, und was als nächstes passieren wird bzw in welches kranke Szenario gleich gewechselt wird war unvorhersehbar. Da man sich aber nicht allein darauf beschränken konnte (warum eigentlich nicht?!) und auch noch die Story weitertreiben musste, und zwar durch einige ziemliche hanebüchene Sachen, gibts weiteren Punktabzug, aber im Großen und Ganzen ist der Film schon sehr gut, was aber hauptsächlich an Vincent D'Onofrio in seinen vielfachen bösen und teuflischen Erscheinungen und vor allem an den Alptraumszenen lag

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                  • 8

                    Also damals im Kino hat der Film mir überhaupt nicht gefallen, da war ich regelrecht verärgert darüber, wie sie Geschichte eines der Helden meiner Jugend abgewandelt haben, aber nachdem ich ihn ein Jahrzehnt später zum ersten Mal seit damals wieder gesehen habe, muss ich doch sagen, dass mir der Film außerordentlich gut gefallen hat. Die eigentliche Geschichte des eigentlichen Zorros quasi als Vorspann zu nehmen ist ein ziemlich cleverer Schachzug, da man so praktisch machen konnte, was man wollte, ohne an irgendwelche Vorlagen gebunden zu sein und außerdem bekam der ganze Film dadurch auch noch einen epischen Charakter. Hat Spaß gemacht und die Besetzung war perfekt. Hopkins als Alt-Zorror und Mentor war hervorragend, aber weit übertroffen wurde er von Antonio Banderas, der die absolut perfekte Wahl und geboren für diese Rolle war. Er überzeugt sowohl als hitzköpfiger, übereifriger und leicht naiver Heißsporn zu Beginn als auch als eleganter Charmeur und sowie natürlich als rotzfrecher mexikanischer/spanischer/kalifornischer Super- und Volksheld Zorro. Also für die Figur des Zorro könnte ich mir echt keinen besseren Darsteller vorstellen, meiner Meinung nach ist das sogar von allen Zorro-Darstellern bisher der mit Abstand beste!
                    Die Story hat natürlich alle bekannten Mitteln eines Fun-Hollywood-Filmes und dessen Klischees und ist somit in jeder Weise vorhersehbar. Es geht um Verrat und Rache und natürlich ist auch eine holde Schönheit in Form von Catherine Zeta-Jones mit am Start, die in der ganzen Geschichte als Streitobjekt fungiert. Es ist also quasi die Standardformel eines Mantel-und-Degen-Films, aufgemotzt mit Hochglanz und Action der späten 90er Jahre. Der Film hat Spaß gemacht, es war viel an Humor drin (vor allem zu Beginn bei den Trainingseinheiten mit Hopkins und Banderas gab es einiges zu lachen), die handgemachte Action war flott und die Fechtszenen hervorragend choreographiert, allerdings war für meinen Geschmack mitunter auch etwas zu viel Slapstick drin, manchmal wirkte das alles wie aus einem Zeichentrickfilm. Nervig fand ich auch etwas den allgegenwärtigen Score. Aber im Großen und Ganzen war das ein sehr unterhaltsamer Film, der alles zu bieten hatte, was man von einem unterhaltsamen und kurzweiligen Abenteuer-Blockbuster erwartet: Toughe Helden, fiese Bösewichte, schöne Frauen, viel Kampf, viel Action, viel Humor und vor allem viel Spaß.

                    • 7

                      Schwierig zu bewerten, bin ständig am Schwanken.
                      Also es ist nicht so, dass ich mich nicht unterhalten gefühlt habe. Über große Strecken war das schon ziemlich mitreißend und unterhaltsam inszeniert, es war ordentlich Tempo drin, in der Hinsicht gibt es eigentlich nichts zu meckern. Ebenso wenig wie über den Cast, der war bis in die kleinsten Nebenrollen perfekt besetzt. Langella, Sarandon, Brolin, Wallach (krass, wie alt der mittlerweile geworden ist, den habe ich ja fast nicht mehr erkannt!) usw haben hervorragend gespielt, vor allem Brolin als durchtriebener, über Leichen gehender Geldgeier war schon ziemlich genial. Selbst Super-Shia hat mir gefallen, irgendwie war der geboren für diese Rolle. Genervt hat er mit seinem mega-ehrgeizigem und hyper-selbstbewusstem Getue, aber das war halt die Rolle, ich meine, wenn einer eine Prämie von 1,5 Mio erhält und sich praktisch alles leisten kann, was er nur will und sich wegen Ausgaben von 200K hier und da nichts draus macht, dann kann man den von grundauf schon nicht leiden. Gut gespielt, muss ich ehrlich auch als absoluter Nicht-Fan von ihm zugeben. Ein astreiner Yuppie, der einem durch sein überborderndes Selbstbewusstsein und durch die mitschwingende Arroganz schon seit der ersten Minute unsympathisch oder zumindest skeptisch ist. Und leider muss ich auch zugeben, dass der mit seiner Art zu spielen auch ein gewisses Charisma versprüht hat (tut mir zutiefst in der Seele weh, das zugeben zu müssen). Also der war gut, Carey Mulligan passte gut dazu und sah auch gut aus und Michael Douglas ist eh über jeden Zweifel erhaben, der hat nichts von dem verloren, was ihn damals als Gordon Gecko ausmachte, außer vielleicht, dass er grauhaariger, unberechenbarer und noch fieser geworden ist, wobei man es schon als clever bezeichnen muss, mit welchen Mitteln er in der Finanzkrise Milliarden zu scheffeln weiß. Alle Szenen mit Douglas waren genial, seine Leinwandpräsenz und sein Charisma war der Wahsninn, immer, wenn er im Bild war, machte der Film einen Sprung nach oben, leider war das viel zu selten der Fall.
                      Börsenkrimi, Rachethriller, Familiendrama. 3 Dinge auf einmal und herausgekommen ist ein ziemlich konfuses Konstrukt, dass auf verstörende und ärgerliche Weise immer jeweils 2 der 3 Genres vernachlässigt hat, wenn das verbleibende gerade dran war, und das so lange, dass man irgendwann mal komplett den Faden verliert, was denn nun eigentlich beim jeweiligen Genre Sache ist. Stone wollte da zuviel auf einmal reinpacken und das ging größtenteils schief. Also der Film war durchaus unterhaltend, seine Länge von über 2 Stunden merkte man ihm nicht an, aber der Film konnte sich nie entscheiden, was er eigentlich sein wollte. Das Thema Börse war zwar nach wie vor hochinteressant und brandaktuell und meines Erachtens wurde dieser undurchdringliche Wirrwarr, bei dem ja keiner mehr durchzublicken scheint bis auf die, die die Regeln bestimmen, sehr gut rübergebracht worden (okay, das nehm ich mal als Ausrede, dass ich viel wieder nicht verstanden habe ;-) ), aber es fehlte jeglicher Biss und die Kritik an der Gier des Kapitalismus ist nicht bei weitem nicht so vorhanden wie in Teil 1. Als Rachethriller funktioniert der Film auch nicht besser, das wird in der Mitte so vernachlässigt, dass es einem am Ende irgendwie nicht mehr interessiert. Und mit dem Familiendramapart verhält es sich ähnlich, nur dass der mehr im Vordergrund stand und teilweise auch so richtig eklig-kitschige Szenen hatte, vor allem am Ende (Tipp deswegen von mir: schnell das Kino 3 Minuten vor Schluss verlassen). Stone hat irgendwie versucht, diese 3 Genres zusammenzumischen, und das uferte dann so extrem und konfus aus, dass man am Ende ratlos zurückbleibt.......
                      Weiterhin negativ ankreiden muss ich dem Film diese nervtötenden technischen Spielereien wie Split-Screens, Telefoneinblendungen usw, da hat Stone maßlos übertrieben, das war ja nur noch nervig.
                      Nett hingegen waren einige Insider-Anspielungen auf Teil 1, die zumindest Aha-Effekt hervorgerufen haben und genial war wie gesagt die Gordon-Gecko-Show.
                      Hach, ich weiß nicht.... Erwartungen hatte ich keine großen, enttäuscht bin ich eigentlich auch nicht wirklich, war wie gesagt schon sehr unterhaltsam, temporeich, einigermaßen spannend und auch sehr gut und mitreißend gespielt, aber irgendwie war das alles einfach zu viel auf einmal, es fehlte der Biss und die Kritik, war phasenweise zu kitschig, oft zu konfus und leider einfach nur ein normaler Film mit zu vielen Parallelhandlungen und -genres, die nicht so recht zu einem Ganzen zusammenpassen wollten.
                      Wohlgewollte 7/10 mit ganz starker Tendenz nach unten

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                      • 7

                        Gordon Gecko: Greed is good. Greed is right, greed works. Greed clarifies, cuts through, and captures the essence of the evolutionary spirit. Greed, in all of its forms; greed for life, for money, for love, knowledge has marked the upward surge of mankind.

                        Der Film hat schon über 20 Jahre auf dem Buckel, ist aber heute noch aktueller als damals, so das einem das Wort "zeitlos" sofort in den Kopf schießt. Klar, auf technologischer Ebene trifft das natürlich nicht so, man muss schon gut lachen, wenn man Geckos Telefonzellen-Handy sieht :-D Oder aber die Rechner zur der Zeit und das verblüffte Erstauen über so etwas wie einen Taschen-TV... Aber das Thema, dass der Film anspricht, scheint in der Tat zeitlos zu sein, und auch wenn ich vieles nicht verstanden habe von dem Börsengerede, so war es dennoch hochinteressant und der Film fesselt einem von der ersten Minute an. Hohes Tempo, auch aufgrund der vielen hektischen Szenen im Büro der Broker und an der Wall Street, einiges an Spannung und natürlich viel Drama. Milchbubi Charlie Sheen (Wahnsinn, wie jung der in dem Film war/aussieht) will mit aller Macht nach ganz oben und nach einem Treffen mit DEM Börsenguru schlechthin gelingt ihm das auch. Schon krass, wie Bud Fox sich während des Films wandelt. Anfangs noch voller Ideale und Ehrgeiz, doch je höher sein Stern aufgeht, desto unsympathischer und widerlicher wird er auch. Also echt klasse und auch nachvollziehbar inszeniert, der klassische Fall von "Geld verdirbt den Charakter". Sheen spielt klasse, dem hat man die Rolle voll abgenommen und auf dem Höhepunkt seines Erfolgs war er widerlicher als Gecko, und das will schon viel heißen. Man gönnt ihm regelrecht dem Fall ins Bodenlose dann auch, auch wenn natürlich ne gehörige Portion Mitleid mitschwingt. Gecko wird gespielt von Michael Douglas, der auch den Oscar für diese Rolle bekommen hat, und das absolut verdient. Charismatisch, gerissen, teuflisch, einnehmend, schlau, arrogant, schmierig und widerlich ohne Ende, jede Szene mit ihm war genial und es was faszinierend zuzusehen, wie er die Fäden zieht und dabei reicher und reicher wird, auf Kosten anderer Leute. Der Inbegriff des Kapitalismus, den er uns auch schonungslos in genialen und mitreißenden Monologen näherbringt, da könnte man ewig viele Zitate bringen, von denen jedes die Wahrheit über den Lauf und die Antriebsfeder der USA und der gesamten Welt beinhaltet. Douglas spielt einfach nur herausragend, selten eine Filmfigur gesehen, die so verabscheuenswert in seinen Ansichten aber zugleich auch so faszinierend wegen seiner Kaltschnäuzigkeit ist. Und cool ist er sowieso, keine Frage. Nebenfiguren sind auch klasse besetzt, Martin Sheen als Charlie Sheens (Film-)Vater , Daryl Hannah als Inbegriff dafür, dass man alles kriegen und erreichen kann, wenn man nur genug Geld und Macht hat oder auch Terence Stamp, Hal Holbrook oder John C. McGinley runden den Cast perfekt ab. Allerdings muss ich aber auch sagen, dass der Film nicht perfekt ist. Er ist spannend, mitreißend, interessant und faszinierend inszeniert, man wird ohne Frage mitgerissen, auch wenn die Handlung zu großen Teilen vorhersehbar ist (empfand ich bei dem Film aber nicht störend), aber dramaturgisch wird mitunter auch oft in die Klischeemottenkiste gegriffen und das Ende ist meines Erachtens total vermurkst. Das wirkt irgendwie total abgehackt, 3 kleinere Szenen werden da schnell aneinandergereiht, ohne den Film wirklich abgeschlossen zu haben. Also das war ja extrem schlecht gemacht. Aber ansonsten ist das natürlich ein zeitloser Klassiker, den man immer wieder schauen kann

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                        • 4
                          über Unknown

                          Da wachen sie also auf und wissen bereits nach einigen Minuten, was los ist, aber nicht wer sie sind. Und aufgrund dessen fängt jeder bei Null an, was seine Identität betrifft und irgendwann wird dann mal der philosophische Ansatz des Films präsentiert, ob es wichtig ist, wer man war oder wer man ist und ob man der Mensch seine wahre Identität erst in den Taten erkannt, die er aktuell tut, ohne Wissen um seine Vergangenheit. Also das war an und für sich schon ein hochinteressanter Ansatz, allerdings blieb es auch nur dabei und er befand sich sowieso im falschen Film. "Unknown" war okay, lebte halbwegs von der Idee, aber wer wer ist war eigentlich schon in den ersten Minuten absolut vorhersehbar und somit war der Film auch reichlich unspannend. Einige gute Sachen gab es, aber ansonsten war das wie gewollt aber nicht gekonnt. Die Besetzung war zwar klasse, kann aber auch nicht großartig was rausreißen. Die Dialoge waren zum Teil mal so richtig mies, weiß nicht, ab das ausschließlich an der grottenschlechten Synchro lag... Die Erzählweise war ganz nett, wird aber auch eher öde mit der Zeit, und am Ende kommt dann auch noch Action rein sowie ein schnell noch eingefügter blödsinniger Twist nach dem anderen, so dass man letztendlich doch sagen muss, dass der Film weitestgehend doch ein großes Ärgernis und im Prinzip nichts weiter als ein schwacher Abklatsch von "Saw" und "Cube", von denen er zweifellos inspiriert wurde (oder geklaut hat, wenn man so will ;-) )

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                          • 8 .5

                            Meiner Meinung nach Emmerichs bester Film! Fast schon unglaublich, dass dieser Film vom Regisseur ist, der uns eine stupide und sinnlose Effektorgie nach der anderen vorgesetzt hat...
                            Ein großes Epos über den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, das zwar klein anfängt aber sich dann zu etwas Großem und Gewaltigem entwickelt. 1A-Hollywood, aber hier mal etwas anders, und das macht den Film noch besser: Schonungslos, kompromisslos, intensiv, hart und äußerst brutal. Einiges war schon ziemlich krass, Stichwort Tomahawk-Szene oder die brennende Kirche (also die Szene fand ich besonders schlimm, das trieb einem die Tränen der Wut und des Hasses in die Augen, das ging einem aber so richtig nahe). Und Mel Gibson mittendrin, super gespielt, der ist für solche Rollen geboren. Freude, Trauer, Verzweiflung, Hoffnung, Patriotismus und vor allem hier Hass, der bringt das einfach perfekt rüber. Bin von jeher Fan von Gibson, das hat sich auch hier wieder bestätigt.
                            Heath Ledger fand ich auch wieder gut, wie auch die gesamte Besatzung. Und die Engländer waren so richtig hassenswert. Aber das Gute war ja auch, dass auch die Miliz Unschuldige gemeuchelt hat, somit gab es nicht nur Schwarzweißmalerei, wenngleich die Engländer schon als richtig fiese Dreckschweine gezeigt wurden.
                            Die Filmlänge war schon hart an der Grenze. Klar, es war ein Epos, aber zwischendrin gab es mal so einen richtigen Hänger, da hätte man getrost was rausschneiden können.
                            Kitsch war natürlich auch reichlich dabei, wenn Gibsons Filmkinder im Bild waren triefte der Kitsch nur so aus dem Bildschirm....
                            Und natürlich - dem Thema entsprechend - gab es auch unendlich viel Pathos, vor allem zum Ende hin. Da fühlte man sich als Nicht-Amerikaner fast schon genötigt, aufzustehen und die amerikanische Nationalhymne zu singen...... Aber das muss man wohl verschmerzen.
                            Tolle Schlachten und Gefechte, schöne Kulissen, Sets und Landschaftsaufnahmen, klasse Darsteller und ein interessanter wenngleich auch sehr brutaler und harter Blick auf eine (für mich zumindest) hochinteressante Epoche der amerikanischen Geschichte. Klasse!

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                            • 3

                              Also bei dieser Besetzung sollte eigentlich nichts schief gehen. Gibson, Russell, Pfeiffer, dazu noch Nebenrollen mit Julia und Walsh, also quasi die besten Voraussetzungen für einen hervorragenden Film, aber herausgekommen ist die pure Langweile. Lahmes Drehbuch, schleppend und zäh inszeniert, und es grenzt fast an ein Wunder, dass ich den Film bis zum Ende durchgestanden habe, es war durchgehend Gähnen angesagt. Also selten was Einschläferndes gesehen, einfach nur furchtbar. An den Darstellern lags freilich nicht, die waren wie gewohnt klasse, vor allem mal wieder Gibson, und an der Liebesdreiecksbeziehung im Grunde genommen auch nicht, das war ja fast noch das Beste an dem Film, wie sich beide um die wunderschöne Michelle Pfeiffer (wieder einmal eine Augenweide) streiten und drauf und dran sind, ihre langwährende Freundschaft zu opfern, aber alles andere war elend langweilig, einfach nur zum Einschlafen. Da nutzt dann auch die beste Darstellerriege nichts, wenn das Sandmännchen das Drehbuch geschrieben hat. Irgendwie schade drum, die Geschichte an und für sich hätte eigentlich schon Potenzial gehabt....

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                              • 7 .5

                                "Die britische Antwort auf Gran Torino" steht in mittelgroßen Lettern auf dem Cover, dazu noch Michael Caine mit Knarre und Rachegesicht, Explosionen im Hintergrund, also hab ich den Film spontan mal gekauft ;-)
                                Also an Eastwoods Film reicht "Harry Brown" letztendlich dann doch nicht ran, dazu fällt er in der letzten halben Stunde einfach zu stark ab. Aber in der ersten Stunde war das hervorragend und es wurde mal wieder eindrucksvoll bewiesen, dass man sich lieber nicht allzu sehr auf Cover/Poster, Filmbeschreibungen und Trailer verlassen sollte, denn die vermitteln einem dann doch desöfteren ein anderes Bild als der Film dann letztendlich ist. So auch hier. Von wegen Racheactionthriller, in der ersten Hälfte war das ein astreines Drama mit einem Michael Caine in Hochform, Wahnsinn, was der den gesamten Film über abgeliefert hat. Caine als Rentner, der mehr oder weniger sein Leben dahinlebt und den die mehr und mehr gewalttätige und eskalierende Situation auf der Straße zwar nervt, aber nicht weiter kümmert, bis er eines Tages selber davon betroffen ist. Gerade am Anfang besticht der Film durch hervorragende Szenen voller Tragik, Drama und Entsetzen aufgrund dessen, was da an Gewalt abgeht. Also das war zum Teil schon richtig krass und da kommt einem auch so richtig der Hass hoch aufgrund so viel sinnloser Gewalt. Und in Caines Figur macht sich diese Machtlosigkeit mehr und mehr breit, er zerbricht fast daran. Wie gesagt, grandios gespielt von Caine, Hut ab. Nach gut der Hälfte platzen dann so einige Kragen und Selbstjustiz wird dann kein geflügeltes Wort mehr und da wird aus dem Rentner der eiskalte Rächer, aber erfreulicherweise nicht einfach so aus dem Nichts, denn all die Charakterzeichnungen zuvor fließen auch hier mit rein, Caine bleibt weiterhin Rentner. Also das fand ich sehr gut und nahm dem Film auch nach dem Rächerübergang nichts von seiner Intensität und Glaubhaftigkeit.
                                Leider bricht das aber in der letzten halben Stunde massiv ab. Da gab es zuerst eine lang anhaltende Szene voller Gewalt aus heiterem Himmel, deren plötzliche Herkunft sich mir überhaupt nicht erschloss und dann entwickelte der Film doch mehr und mehr Rachethrillerklischees, die zwar in einem harten aber auch für dieses Genre typischen Ende gipfeln. Schade, schade, das hat mir dann nicht mehr so gefallen. Und was mich da auch massiv gestört hat war, dass die Story, die eigentlich alles erst ausgelöst hat, nämlich die gewalttätigen Jugendlichen, die ohne Grund wehrlose Passanten (fast) zu Tode prügeln, fast überhaupt nicht mehr aufgegriffen wurde und zu allem Unglück endet der ganze Film auch noch kitschig. Also echt schade, die erste Stunde war klasse, aber dann triftet man so extrem ab, dass man letztendlich doch "nur" einen sehr guten Rachethriller mit Drama-Elementen, einigen krassen Szenen und einem hervorragend spielenden Michael Caine vor sich hat, was im Grunde genommen klasse genug ist im Prinzip, aber zumindest mir ging es direkt nach dem Film und auch heute noch so, dass man da eine ganz große Chance einfach so verschenkt hat, den Film ganz groß werden zu lassen, wenn man sich auf das konzentriert hat, um was es da eigentlich ging. Und somit kommt Harry Brown trotz allem Potenzial dann doch nie an Gran Torino ran, weil er sein hervorragendes Potenzial, nämlich sein brisantes Thema, gegen Ende hin fahrlässig aufgrund einer "normalen" Handlung/Auflösung einfach so verschenkt.

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                                • 8 .5

                                  Hat mir außerordentlich gut gefallen. Vor allem der Drama-Anteil ist anfangs enorm und auch wenn da die Freundschaft der beiden Protagonisten noch nicht so ausgereift und intensiv ist wie später gehen einem bereits diese Szenen schon so richtig nahe, das war tragisch, traurig, deprimierend und berührend. Morgan Freeman und Jack Nicholson als Todeskandidaten mit unterschiedlicher Einstellung zum Leben, Tod und überhaupt allem tragen den Film natürlich wie auf Engelsschwingen, es ist ein Hochgenuss, den beiden zuzusehen, sei es beim miteinander Streiten, beim miteinander Lachen, beim gegenseitigen Hochnehmen oder in den ruhigen und nachdenklichen Szenen. Das sind einfach Granaten im Filmgeschäft, die ein allumfassendes Charisma versprühen, selbst im Angesicht des (Film-)Todes, und ohne die wäre der Film bestimmt nicht einmal halb so gut gewesen, die machen im Grunde genommen alles aus und den gewissen Unterschied. Die Geschichte an sich ist natürlich schon sehr tragisch, vermittelt aber ab der Mitte ein gutes, beschwingendes und warmes Gefühl, da gab es viele schöne Momente voller Humor, aber auch voller Melancholie, weil immer diese tragische Unterton mitschwang, und Nicholson&Freeman vermitteln alle Elemente dieser hervorragenden Tragikomödie perfekt. Man leidet mit ihnen mit, man freut sich mit ihnen, man lacht mit ihnen und man trauert mit ihnen. Das war eine (Film-)Freundschaft, die nachvollziehbar war, die einem ans Herz ging und die einen berührte, ebenso wie die Geschichte, die am Ende etwas arg rührselig und kitschig war, aber das war aus meiner Sicht fast unvermeidlich.

                                  • 4

                                    Also dass der Film dem Hype nicht gerecht wird überrascht mich überhaupt nicht und ich versteh auch nicht, wieso der dann doch soviel eingespielt hat, also positive Mundpropaganda kann das nicht sein.....
                                    Naja, also die erste Hälfte ist einfach furchtbar langweilig. Die ewigen Laberszenen am Tage sind einfach nur unnötig und vor allem viel zu lang, z.B als der Typ sich schon am Anfang fast 10 Minuten über die neu erworbene Kamera freut, furchtbar. Oder allgemein die Diskussionen über Nichtigkeiten.
                                    Und dann, als am Ende Terror herrscht, filmen die sich doch noch immer mit der Kamera? Okay, klar, das muss so sein, sonst gäbs keinen Film, aber der Realismus, der durch die Kamera bewirkt werden soll, wird in eben diesen Szenen total ad absurdum geführt, weil da ein normaler Mensch nicht mehr dran denkt, wenn er vor Angst gebeutelt ist.
                                    Aber das war auch bei "Cloverfield", "Blair Witch Project" oder auch "[REC]" so, nur dass diese Filme weitaus besser, spannender und unterhaltsamer gemacht waren.
                                    Für mich waren aber in der ersten Hälfte nicht nur die Tagszenen zum Einschlafen, sondern auch die Nachtszenen.
                                    Oooooooh, die Tür hat sich 1,38 cm bewegt.....!!!
                                    Also wenn man das mitmacht, dann scheißt man sich bestimmt vor Angst ein, keine Frage, aber wenn man das sieht, kann man zwar versuchen, sich reinzuversetzen, aber Angst wird einem nicht wirklich eingejagt
                                    Erste Hälfte => Unglaublich langweilig.
                                    Aber dann wurde es langsam aber sicher doch halbwegs gut, gab einige kleinere gute Szenen, aber diese Mythologie, die dann eingebaut wurde, war extrem furchtbar und total dilettantisch gewollt zufällig eingesetzt. Als ob dann alles noch schlimmer wird... Und wieso muss man überhaupt was erklären?
                                    Naja, also die letzten 10-15 Minuten fand ich schon sehr gut, das kam das auch richtig gut rüber, was zuvor in fast keiner Sekunde geschafft wurde, und ich muss echt zugeben, dass ich am Ende aufgrund diverser Schreie und Nichtsehen, was abgeht, schon gut Gänsehaut hatte. Also das hat mich dann schon etwas geschockt, muss ich ehrlich zugeben.
                                    4/10 für den Film, der zeigt, dass die Grundidee mit der Kamera nicht immer gut sein muss, weil die Geschichte, die erzählt wird, nicht nur den Protagonisten Angst einjagen muss, sondern auch den Zuschauern. Die letzten 15 Minuten haben einiges wieder rausgerissen, ansonsten war der Film halt einfach zu langweilig für einen Gruselfilm

                                    • 9

                                      Sehr gut möglich, dass das einer der abgedrehtesten und lautesten Filme war, den ich je gesehen habe. Ich hab ja viel Verrücktes erwartet aufgrund der Trailer usw, aber was einem da geboten wurde hat das alles nochmal bei Weitem übertroffen!
                                      Sehr geiler Streifen, wahnsinnig gut gemacht. Das Ganze sieht zu 100% aus wie ein Konsolenspiel mit Comicelementen und am Anfang dauert es ne ziemliche Weile, um sich daran zu gewöhnen, weil man praktisch ohne Vorwarnung in den Wahnsinn reingetreten wird, aber wenn man das mal hinter sich hat, dann kann man dieses krasse und abgedrehte Ding einfach nur genießen. Und im Kern ist das ja eigentlich nichts anderes als eine normale Teenager-Liebesgeschichte: Nerd verliebt sich in Schönheit, deren Herz er gewinnen muss, aber auf dem Weg dahin kommen ihm Ex-Freunde, eifersüchtige Freundinnen usw entgegen, was in allerlei Liebeswirrwarr ausartet..... nur halt etwas sehr anders aufgezogen ;-)
                                      Unterhaltung pur u.a. aufgrund urkomischer Nonsens-Dialoge und den schnellen Schnitt zu einer anderen Szene, während ein Dialog noch läuft, so dass eine völlig andere Situation kreiert wird. Mittendrin Michael Cera als weinerlicher (Anti-)Held, der einen mit seiner Tour mehr aufregt, als das man Sympathien für ihn hegt, aber der trotzdem witzig und cool rüberkommt. Ihm zur Seite stehen eine Menge Freaks, jeder auf seine Art bizarr, witzig und cool, wobei ich Kieran Culkin als Scotts schwulem Mitbewohner hervorheben möchte, das war irgendwie der Coolste von der Bande. Objekt der Begierde ist die holde, geheimnisvolle und laszive Mary Elizabeth Winstead, die ihre Haarfarbe fast öfter wechselt als ihre Lover, gegen die Scott Pilgrim kämpfen muss. Und die teuflischen Ex-Lover werden u.a. von "Superman" Brandon Routh und Jason Schwartzman gespielt, natürlich auch total überzogen und total witzig.
                                      Die Machart des Films war, wie gesagt, als ob man die 1:1-Verfilmung eines Konsolenspiels sieht, mit allem Drum und Dran wie Highscore, Punkte und Münzen beim Besiegen von Gegnern, Extra-Leben, Lebensanzeige usw. Anderseits ist das aber auch wie eine 1:1-Verfilmung eines Comics, Töne und Schläge sind nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen/lesen, dazu noch extra Einblendungen von Szenen aus einem Comic usw usf. Eine Verrücktheit jagte die nächste, sekündlich wurde man überrascht, es gab allein in den Details unendlich viel zu entdecken, schier unmöglich, einzelne Sachen rauszupicken, das würde den Rahmen sprengen. Erwähnen muss ich aber dennoch die Veganer-Polizei unter der Führung von Thomas Jane. Das ist das perfekte Beispiel, wie abgedreht das Ganze war, immer, wenn man dachte "Okay, das wars, jetzt hab ich alles gesehen, krasser und verrückter kanns nicht mehr werden" wurde prompt in der nächsten Szene wieder ein irrwitziges Unding draufgesetzt, dass einem zum Kopfschütteln und Laut-Herauslachen zugleich animierte. Also Wahnsinn, was da abging, kann man schwer beschreiben, muss man gesehen haben.
                                      Und die ganzen Battles.... total übertrieben, aber auch total genial und super inszeniert, Konsolen-Atmo pur, jeder einzelne Gegner war so krass überzogen, dass man lachen musste ohne Ende, das protzerische Vorgeplänkel und die Fights an sich gingen gut ab und auch hier setzte man immer wieder eins drauf, Highlight für mich war der Musik-Fight der beiden Bands, als sich dann die Schallwellen in Form eines Gorillas und in Form von zwei Drachen gegenseitig die Köpfe einschlagen.......
                                      Der Film war Top-Unterhaltung, weil er einfach total schräg, abgedreht und hochgradig verrückt war und es immer schaffte, von Szene zu Szene eine neue verrückte und genial-originelle Idee draufzusetzen. Nach dem Film hatte ich Kopfschmerzen ohne Ende, das geb ich zu, aber während des Films hatte ich einfach Fun ohne Ende.
                                      Nicht der beste Film von Edgar Wright, ganz und gar nicht, aber absolut ungewöhnlich, außergewöhnlich, originell, laut, abgedreht, schräg, kurzum: der Inbegriff von "WTF?!"

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                                      • 6

                                        Naja, war nett, aber mehr leider auch nicht. Muss schon sagen, dass ich ziemlich enttäuscht bin, ich hatte da einiges mehr erwartet. Die Idee war eigentlich sehr gut. Der böse Weltbeherrscher lässt das auch öffentlich so raushängen und hat seine böse Burg inmitten von Standard-Vorstadthäusern stehen. Gerade zu Beginn gab es einige urkomische Szenen mit Gru, die ganze Supersuperbösewichtgeschichte mit superbösen Weltberherrschungsplänen wurde auf die Spitze getrieben, schon allein was alles in der Behausung von Gru zu sehen war war unglaublich originell und lustig, da hat der Film auch echt Spaß gemacht. Und wie geil war denn bitte die Alligator-Couch, so eine will ich auch haben?!
                                        Aber dieses ganze Duell mit Vector (synchronisiert von Jan Delay, einfach nur grauenhaft nervig!) war mir einen großen Tick zu albern, da wurde einfach zu viel auf lächerlichem Slapstick und ausschweifender und unnötiger Action gesetzt. Also wenn das alles nicht so übertrieben gewesen wäre hätte ich den Film um einiges besser gefunden, denn das war einfach nur nervig und "Kinderkram". Punkten kann der Film eher in den "ruhigeren" Szenen. Als Gru meint, er müsse die 3 niedlichen Waisenkinder in seinen Plan integrieren und dadurch lernt, dass einen Mond zu klauen nicht alles ist, hat der Film seine besten Momente, denn das war ein sehr gute Mischung aus Humor mit einem kleinen Schuss rührender Tragik, die aber leider auch nicht perfekt war, weil den Figuren Profil fehlt. Bei Gru selbst hat man es in einen Flashback-Szenen versucht und auch bei den Kindern und die Beziehung zwischen Gru und den Waisen und sein Wandel war zu großen Teilen auch gut dargestellt, aber irgendwie fehlte mir da ein Stück, damit das auch richtig gut war. Schade drum. Sehr gute Ansätze und Ideen waren da, aber man setzte lieber auf Action und Brachialhumor, anstatt auf das, um was es in dem Film eigentlich ging. Dennoch war es einigermaßen unterhaltsam, aber das ist ja das Mindeste, was man erwarten kann. 3D war auch okay, weil relativ unauffällig, ich fühlte mich auch hier wieder in meiner Meinung bestätigt, dass das nur bei Animationsfilmen richtig funktioniert und sonst nicht.
                                        Absolutes Highlight des Film waren die kleinen gelben bebrillten Männchen. Fast alle Szenen mit denen waren der Hammer, Lacher ohne Ende, die waren einfach endcool drauf, obwohl sie mir ja schon ein wenig leid taten, dass sie wohl eher als Versuchsobjekte herhalten mussten... Aber die waren einfach klasse und da hatte der Film auch seine lustigsten Momente. Meiner Meinung nach hätte man die mehr einsetzen müssen. Ach, was sag ich da: Der Film hätte nur aus den kleinen gelben Kollegen bestehen müssen!! ;-)

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                                        • 7 .5

                                          Spontan fällt mir kein Film ein, in dem die Endzeit jemals so trostlos und deprimierend dargestellt worden war wie in "The Road". Sowohl die Atmosphäre des Films als auch die Bilder könnten deprimierender, trostloser und bedrückender nicht sein, es besteht schon ab den ersten Minuten erhöhte Depressionsgefahr. Begünstigt wird das auch durch die Machart des Films, die sehr ruhig ist. Wer hier Action erwartet ist vollkommen fehl am Platz, hier wird der hoffnungslose Überlebenskampf von Vater und Sohn in einer untergegangen Welt erzählt, in der es buchstäblich rein gar nichts mehr gibt. Die Welt und alles, was jemals auf ihr lebte, ist tot, und auch wenn ab und an angedeutet ist, was passiert sein könnte, so bekommt man keine Erklärung. Es ist einfach so. Macht das Ganze nicht weniger deprimierend und bedrückend und sowohl die vielen Dialoge über den Sinn und Unsinn des Überlebens in einer solchen Welt und wieviel Menschlichkeit überhaupt noch übrig ist bzw wieviel Menschlichkeit man sich überhaupt noch bewahren sollte sowie diverse Szenen so kurz vor dem Mord/Selbstmord-Ausweg ziehen einem nur noch tiefer runter, als man eh schon ist. Also der Film war ganz starker Tobak, der geht durch die Hoffnungslosigkeit von allem und einigen recht drastischen Szenen über weite Strecken richtig tief unter die Haut. Allerdings muss ich auch bemängeln, dass phasenweise schon arg langweilig war. Okay, das ist kein Action-Endzeit-Film, aber viele Dialoge und Szenen sind so langgezogen, dass es mitunter richtig ermüdend wird. Also das kann und muss man dem Film schon irgendwie vorwerfen. Dennoch war das ein sehr intensiver, eindringlicher, bedrückender und hochpessimistischer Film mit einem genial agierenden Viggo Mortensen (auf dessen Beziehung zu seinem auch hervorragend spielenden Filmsohn die eben genannten Attribute auch zu 100% zutreffen), der Endzeitdepression und Hoffnungslosigkeit pur zu bieten hatte, aber auch einige langwierige Szenen/Dialoge und einem aus meiner Sicht verpfuschten, weil zu hoffnungsvollen Ende, aber vermutlich hat man das aus Furcht vor Kinopublikum-Massensuizid aufgrund des zuvor so extrem deprimierenden Filmerlebnisses heraus so gemacht ;-)

                                          • 3

                                            Also die Idee ist super, aber die Umsetzung ist extrem schwach und elend langweilig. Schade, da hätte man echt was draus machen können, Potenzial war definitiv vorhanden und auch während des Films gab es so einige Ansätze, die erahnen ließen, was möglich gewesen wäre, wenn man den Film besser, interessanter und spannender inszeniert hätte. So war leider alles lahm und blutleer, an der Grenze zum Einschlafen. Look und Atmo war okay, und es gab einige nette blutige Gore-Einlagen, vor allem gegen Ende hin geht es eigentlich ganz gut ab, da wird zumindest das Blut-und-Action-Herz einigermaßen bedient, aber im Prinzip war dieser Film eine einzige Enttäuschung, die außer Langeweile und farblosen Charaktaren nichts zu bieten hatte und es nie verstand und fertigbrachte, seine grandiose und hochinteressant Grundidee auch nur ansatzweise so umzusetzen, wie sie es wert gewesen wäre.

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                                            • 9 .5

                                              Yuri Orlov: Every day there's people shooting each other. You know what I do when I see that? I look to see what guns they're using and I think to myself, why not my guns?

                                              Genial!
                                              Bereits die Eingangssequenz, als aus Sicht einer Patrone dieselbige ihren Weg aus der Fabrik bis letztendlich durch den Kopf eines Kindes in irgendeinem Kriegsgebiet findet, ist schwergenial und bitterbitterböse.
                                              Und schon allein immer Cages Off-Kommentare sind an Zynismus, Biss und Boshaftigkeit nicht zu überbieten und ziehen sich durch diese böse Satire wie ein blutroter Faden. Cage als Lord of War, dessen Aufstieg, Höhepunkt und Absturz in diesem Film beschrieben, spielt herausragend, er ist wie geboren für diese Rolle des rücksichtslosen, gewissenlosen und geldgierigen Waffenhändlers, der beim Durchladen einer AK-47 wortwörtlich die Kassen in den Ohren klingeln hört und sich wahrscheinlich wie kein anderer gefreut hat, als der Kalte Krieg vorbei war. Vieles ist freilich sehr überspitzt angelegt, das beginnt bei den doppeldeutigen, spitzfindigen und bösen Off-Kommentaren und endet bei symbolträchtigen, surreal erscheinenden Bildern, aber das ist eine astreine Satire und ist somit auch angebracht. Der Film besteht aus viel makaberen Humor und man kommt quasi mit dem Holzhammer präsentiert, dass illegale Waffengeschäfte das beste Geschäft der Welt ist, dass niemals auch nur den kleinsten Hauch eines Absturzes erleiden wird und dass eigentlich jeder, der das nicht macht und lieber hart arbeitet, bescheuert ist ;-) Jede einzelne Minute ist bitterböse und urkomisch, aber es kommt auch eine gehörige Portion Tragik mit rein, die erst subtil daherkommt, aber dann im letzten Drittel mit dem besagten Holzhammer den Zuschauer aber mal so richtig mitten ins Gesicht schlägt. Das geschieht einerseits durch das Schicksals des Hauptdarstellers, der einem trotz seines moralisch mehr als fragwürdigen Jobs ans Herz wächst, andererseits aber durch einen bösen, heftigen und auch bedrückenden Blick auf das Weltgeschehen. Denn trotz all des zynischen und bösen Spaßes und der Coolness, die dieser Film weltklasse präsentiert, bleibt am Ende doch ein sehr bitterer Beigeschmack zurück, vor allem durch das erst typische, dann aber unerwartete und somit perfekte Ende, das böser und bezogen auf die ganze Welt kritischer und bedrückender nicht ausfallen könnte, weil es einfach die Wahrheit ist.
                                              Ein Weltklasse-Film mit einem genialen Darsteller, viel Zynismus, makaberen Humor und genialen Szenen und Sprüchen, der einem aber auch weit nach Ende des Films noch viel Grund zum Nachdenken und Kopfschütteln gibt, was da so in der Welt abgeht (und schon immer abging) und was da für eine perverse Doppelmoral herrscht. Hauptsache, die Kohle rollt und das Waffengeschäft wird am Leben erhalten, egal, wieviele Menschen dabei draufgehen. Heftige und berechtigte Kritik am Weltgeschehen und an den wirklichen Hauptbeteiligten, sehr unterhaltsam präsentiert durch diesen genialen Film
                                              Leider gibt es aber Punktabzug, und zwar für die Rolle, die Jared Leto spielt. Aus dramaturgischen Gründen war das vielleicht okay, aber ich persönlich fand es etwas zu gewollt und auch leicht nervig.

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                                              • 8 .5

                                                Auch wenn der Film von seinem verstörenden Schockeffekt, denn er damals im Kino (zumindest bei mir) bewirkte, nun etwas verloren hat (vermutlich, weil ich ihn schon zu oft gesehen habe und/oder weil ich mittlerweile einfach schon zu abgestumpft bin, keine Ahnung), so ist er dennoch immer noch klasse. Fängt sehr unheilvoll an und bietet schonmal eine klasse Einführung in das was kommen wird. Privatdektektiv Cage soll für die Witwe eines Millionärs die Echtheit eines Snuff-Filmes ermitteln. Spannende Story, die in der ersten halben Stunde nur aus Ermittlungen besteht, die mitunter etwas langwierig sind und für meinen Geschmack etwas zu oft durch Zufälle vorangetrieben wird, aber die Spannung bezieht sich daraus, dass man endlich wissen will, was da abging, also war das im Großen und Ganzen schon okay so. Als Cage dann in die tiefsten Abgründe der illegalen Pornoszene abtaucht und sich seelisch immer mehr in dem Fall verfängt, nimmt der Film so richtig Fahrt auf, denn aus der eh schon spannenden Story wird dann ein regelrechter Alptraum, denn was Cage und der Zuschauer in diesem Milieu zu sehen bekommen und was es da an kranken und perversen Dingen gibt, ist beängstigend, verstörend und auf morbide Art auch faszinierend (bitte nicht falsch verstehen ;-) ). Klar, der Film ist ein Psychothriller, der sich vielleicht dramaturgisch gesehen das Ganze etwas zurecht dreht, aber dieser Einblick in diese Szene macht den Film nur umso besser und so geht einem die ganze Grundhandlung auch mehr unter die Haut, so dass man richtiggehend mitfiebert, wie Cage immer mehr Krankes aufdeckt und Gefahr läuft, sich selbst zu verlieren. Cages gute Zeit.... der Film hier gehört dazu. Am Anfang blickt er zwar etwas zu traurig drein und seine Reaktionen, als er zum ersten Mal den Snuff-Film sieht, waren, wie ich finde, auch absolut schlecht gespielt, aber der spielt sich dann richtig intensiv in die Rolle rein und war echt klasse. Ihm zur Seite stand Joaquin Phoenix als Guide durch die Szene, der auch klasse gespielt hat, ebenso wie Gandolfini und Stormare, denen man in ihren Szenen schon ein enormes Maß an Abscheu entgegenschleudern kann. Also es war spannend, es war krass und es war sowohl bedrückend als auch verstörend, und das Ende kann man zwar moralisch fragwürdig und verwerflich finden, wenn man will, aber es ist absolut nervenzerrend und geht einem aber mal so richtig tief unter die Haut, so dass, auch nach mehrmaligen Sehen, dann doch immer noch diese Verstörung in den Knochen stecken bleibt.

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                                                • 9

                                                  Sean Parker: "We lived in farms, then we lived in cities, and now we're gonna live on the internet!"

                                                  Absolut klasse Film.
                                                  Ich hatte zwar ab und an im Kino desöfteren das Gefühl, dass ich irgendwie nicht zu den Menschen gehöre, für die der Film gemacht ist, denn mit Facebook habe ich ehrlich gesagt nicht viel am Hut. Angemeldet bin ich zwar, aber so "besessen" davon, wie es die restlichen 499.999.999 Menschen zu sein scheinen, bin ich nicht. Deswegen empfand ich den Film anfangs recht schwierig zu schauen, zuviel Internetsprache für meinen Geschmack, aber so sind die heutigen Zeiten und oben genanntes Zitat trifft es exakt auf den Punkt. Aber nach einer Weile findet man dann rein, und dann kann man auch diese süffisante Tragikomödie in vollen Zügen genießen.
                                                  Hochinteressante Story, super umgesetzt. Vor allem die nicht-lineare Erzählweise, die immer hin- und herpendelt zwischen den realen Ereignissen der Vergangenheit und den erzählten Ereignissen am Verhandlungstisch, war klasse gemacht, denn so bekommt man nicht einfach nur eine fantastische, unglaublich erscheinende Geschichte aufgetischt, sondern man wird auch mit realen Fakten konfrontiert, dass das Ganze sehr realistisch macht und man dadurch das Gefühl bekommt, dass das auch wirklich passiert ist. Also das war schon sehr gut erzählt, allerdings wurde da manchmal auch etwas der Drive aus den Ereignissen der Vergangenheit rausgenommen, manchmal wäre weniger mehr gewesen, was den Schnitt an die Verhandlungstische betrifft, aber im Großen und Ganzen war das schon sehr gut so.
                                                  Die ganze Geschichte um Facebock, Zuckerberg und all diejenigen, die darin mit verwickelt waren, war absolut unterhaltsam, mit sehr sehr vielen aber auch sehr spritzigen und süffisanten Dialogen versehen und auch recht spannend erzählt worden. Manchmal wirkt es etwas sehr überspitzt und oft war es auch ziemlich hektisch, denn den eloquenten und spitzfindigen Dialogen rund um das Unileben, das Internet und das Finanzielle folgen zu können erforderte doch einiges an Aufmerksamkeit. Der Film kam zwar ziemlich leichtfüßig rüber, war aber aufgrund dieser enormen Dialoglastigkeit anspruchsvoll zu schauen. Aber auch das fand ich sehr gut an dem Film, ebenso wie diese unterschwellige Tragik, die die ganze Zeit vermittelt wurde, was auch wieder an der Erzählweise lag, denn man wusste ja, dass das Ganze in Streit, Anklagen und Zerwürfnissen endet.
                                                  Die ganze Geschichte war klasse aufgebaut, es gab viel zu lachen aufgrund einiger sehr lustiger Szene und vor allem natürlich aufgrund der Dialoge, aber es war auch viel Drama drin, vor allem gegen Ende, und das ging dann einem doch irgendwie nahe, hat einen berührt oder zumindest Emotionen in einem geweckt, weil der Aufbau der Figuren und deren Beziehungen zueinander und die Konstellationen, die dann auf tragische Art und Weise daraus entstanden, perfekt vonstatten ging. Also das war erstklassig gemacht und verlieh dem Film am Ende auch die richtige Portion an tiefgründigem Drama. Auch die Atmosphäre trug dazu viel bei, irgendwie war das, mal abgesehen von einigen Party-Szenen, doch recht trostlos und wie gesagt unterschwellig tragisch.
                                                  Und die Darsteller waren alle klasse. Neu-Spider-Man Andrew Garfield hat super gespielt, ebenso wie Justin Timberlake (habe ich erst weit nach dem Film geschnallt, dass der das war) als Napster-Erfinder Sean Parker, der, gelinde gesagt, nicht sonderlich sympathisch war. Und Jesse Eisenberg als Facebook-Erfinder (oder auch nicht) Mark Zuckerberg spielt auch so richtig klasse, denn obwohl er immer den gleichen Gesichtsaufdruck drauf hat, hat er durch die Darstellung dieser Rolle doch so einiges an Emotionen geweckt. Also ich fand den cool, und das war er auch ohne Frage, aber er war auch unglaublich arrogant, egozentrisch und in zu großen Teilen auch total unsympathisch. Und das ist dann auch ein weiterer Punkt, der den Film so gut macht: Es gibt keine Helden. Jede Figur hat viel mehr Schatten als Licht, fast gar keiner ist so richtig sympathisch, jeder ist nur irgendwie auf sich und seinen eigenen Vorteil bedacht, sei es Zuckerberg, Saverin, Parker, die Winklevoss-Brüder und und und, so dass es fast schon ein Hohn ist, dass die ein soziales Netzwerk geschaffen haben (bzw angeben, es erfunden zu haben), um Menschen miteinander zu verbinden.
                                                  Also kurzum: Eine klasse, intensiv und spannend erzählte Tragikomödie zu einem hochinteressanten Thema und viel Anspruch, die mit klasse Darstellern, sehr vielen aber spritzigen Dialogen und einer gehöriger Portion (teilweise unterschwelliger) Tragik punkten kann und somit von vorne bis hinten perfekt funktioniert und unterhält.
                                                  So, genug geschrieben, jetzt muss ich erstmal checken, was meine Freunde auf Facebook so treiben ;-P

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                                                    Potzblitz und dreimal schwarzer Kater!
                                                    Also da geht man mit der niedrigsten Erwartungshaltung überhaupt ins Kino, und muss dann erleben, dass diesem Film das Wort "unterirdisch" nicht mal im Ansatz gerecht wird. Also mir fehlen die Worte, ich kann gar nicht beschreiben, was ich da gesehen habe, der Film war unglaublich mies, Wahnsinn! Gleich in den Anfangsminuten wird schon ein verheerender Fehler gemacht, indem man durch Erzählen der Vorgeschichte in Schnellgeschwindigkeit der ganzen Story schonmal komplett die Luft aus den Segeln nimmt. Absolut dilettantische Einführung, die man nach halbwegs guten Szenen in den 5-10 Minuten danach noch einigermaßen kompensieren konnte, aber was dann kam war ...grausam.
                                                    Ja, es gab eine Story, aber es hätte mal besser keine gegeben, den wer das geschrieben hat gehört sofort in den Seelengral verbannt. Also ich ich mag ja Fantasy (auch wenn es nicht mein Lieblinsgenre ist), aber was uns hier aufgetischt wurde war unter aller Sau. Schwachsinnige und völlig hirnlose Umsetzung einer ganz miesen 08/15-Story ohne Sinn und Verstand, die im Prinzip nur aus Effektgehaue der diversen Magier bestand und vor Dämlichkeit nur so strotzte. Also das war schonmal das erste so richtig Ärgerliche. Klar, Großes durfte man da nicht erwarten, aber dass es dann SO bescheuert wird ist schon ne richtige Meisterleistung gewesen. Man muss sich fast im Minutentakt an den Kopf fassen wegen all dem Schwachsinn, der dort zu sehen war, und irgendwann war dann auch die Phase gekommen, dass man sich einfach nur entscheiden musste, ob man lachen, weinen oder den Kinosaal fluchtartig verlassen wollte (ging leider nicht, wollte da nicht die ganzen Leute aufjagen), denn es wurde immer und immer wieder was draufgesetzt, was das Vorangegangene an Schwachsinn noch bei weitem übertroffen hat.
                                                    Ja, und das zweite Ärgerliche waren die Darsteller. Okay, Cage war in der ersten halben Stunde oder so schon cool unterwegs, die Frisur hat gesessen bzw wenn nötig im Winde geweht und der Kittel und der Hut war auch nicht schlecht, auch wenn es schon arg fragwürdig, wieso er sich im Amerika des 21. Jahrhunderts so offensichtlich als Magier verkleidet, aber das scheint wohl keinem aufgefallen zu sein.... Aber nach nicht allzu langer Zeit nervt auch er, die Rolle war auch ziemlich humorlos und ohne Ironie angelegt.
                                                    Und diesen fehlenden Humor versuchte man dann auf die Rolle von Jay Baruchel draufzulegen. Und..... Also man kann ja Nerd sein und im Prinzip funktioniert das auch immer bestens im Film, weil so einer von grundauf die Sympathiewerte auf seiner Seite hat und dem man, auch wenns unrealistisch ist, die fesche Blondine am Ende auch gönnt, aber DIE Nerd-Fassung, die Baruchel hier gespielt hat, bewirkte genau das Gegenteil, dem wünschte man nicht die Blondine an den Hals, sondern den schnellen aber qualvollen Tod. Unglaublich, wie nervig, wie ätzend, wie unlustig und vor allem wie unsympathisch der war. Also das war...... ARRRGH, ich krieg Aggressionen, wenn ich nur dran denke. Was für eine grausame Rolle, was für ein nerviger Typ, die Szenen ohne ihn waren Erholung, nur leider kamen die selten vor.
                                                    Also der Film war zum Vergessen, nur leider kann man den nicht so schnell vergessen. Ganz ganz übles Machwerk, grauenvoll mit anzusehen, nervtötend und schwachsinnig ohne Ende. Dazu noch extrem schlechte Locations, dämliche Dialoge, null Unterhaltung, hirnrissige Story mit unglaublichen miesen Szenen, qualvolle Effekthascherei und und und.... Dass die Effekte gut waren ist für mich selbstverständlich, aber was hilft das, wenn alles andere nicht passt?
                                                    Dennoch gab es einige kleinere Sachen, die den Film vor dem totalen Desaster retten. Das war zum einem die doch recht ansehnliche Verfolgungsjagd und zum anderen die Besenszene aus Fantasia mitsamt Musik. Also die fand ich mal richtig gut, auch wenn sie natürlich arg albern war. Weiteren kleinen Pluspunkt gibts für den coolen Hund. Aber das wars dann auch schon. Alles andere war unendlich mies und sogar nach darüber hinaus.
                                                    Und der Film hat 2 Sachen geschafft: Als Kind wollte ich auch immer Zauberer werden, das wurde hiermit jetzt endgültig ad acta gelegt. Und wenn ich noch einmal dieses "Secrets" von One Republic höre, dass in dem Film hier geschlagene 3mal (!!) vorkam, dann laufe ich Amok, da kann mich dann auch kein Merlianer mehr aufhalten.