Moe Szyslak - Kommentare

Alle Kommentare von Moe Szyslak

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    Moe Szyslak 08.05.2016, 20:12 Geändert 08.05.2016, 20:18

    Highschool-Romanze / Coming-of-Age-Film mit Roadtrip-Elementen in der zweiten Filmhälfte über einen Teenager, dessen Liebe zu seiner Jugendflamme neu entfacht wird und deren Spuren er nach ihrem plötzlichem Verschwinden zu folgen versucht um sie zu finden. War nett anzusehen und hatte einige gelungene Szenen zu bieten, war aber in der Umsetzung sehr schwankend. Nach vielversprechenden Auftakt, in dem man sehr gut in den Film, das Leben des Hauptcharakters und die oben kurz beschriebene Handlung reingezogen wurde, baute der Film leider erstmal wieder ab, weil die Schnitzeljagd bisweilen arg langwierig gestaltet war, so dass man ein leichtes Gähnen und den ein oder anderen Blick auf die Uhr nicht unterdrücken konnte. Mit Beginn des Roadtrips wurde es dann zwar wieder besser, letztendlich bleibt aber nicht viel zurück von dem Film außer dass er in den 105 Minuten durchaus Spaß gemacht hat und recht unterhaltsam anzusehen war, im Grunde aber nichts ist, was man nicht nach kürzester Zeit wieder vergessen haben wird. Kudos fürs unerwartet untypische Ende der Geschichte.

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      Moe Szyslak 08.05.2016, 17:33 Geändert 08.05.2016, 17:36

      Das war zweifellos einer der eigenartigsten und eigenwilligsten Filme, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Aber war gerade deswegen ein richtig guter Film, der es perfekt geschafft hat, gleichermaßen zu verstören als auch zu faszinieren, und das in jeder einzelnen Szene. Die Handlung liest sich schon seltsam genug, aber das war nichts zu dem, wie der Film selbst dann war. Immer, wenn man dachte, dass es nicht mehr schräger und bizarrer werden könnte, kam die nächste Szene um die Ecke, die die ganze Sache auf eine andere Spitze getrieben und der Handlung weitere, noch weitaus groteskere Elemente als eh schon hinzugefügt hat. Diese surreale Gesellschaft mit ihren irrationalen Regeln und einem mehr als bizarren Fantasy-Touch (wer nach 45 Tagen immer noch Single ist wird in ein Tier seiner Wahl verwandelt.... noch Fragen?!!) war unheimlich originell, unheimlich faszinierend und unheimlich schräg, in jeder einzelnen Szenen und jedem einzelnen Dialog steckte so viel Hintersinniges, Schwarzhumoriges, Verstörendes und Bizarres drin, dass es sowohl eine wahre Freude war als auch ständiges Kopfschwirren über das gerade Gesehene und Gehörte verursacht hat, was es ersteinmal zu verarbeiten galt. Also ein faszinierendes und reichlich eigenartiges Erlebnis von Film, das sich lediglich zum Ende hin ein bisschen in die Länge zieht, aber zweifellos absolut empfehlenswert ist, wenn man auf solche Sachen steht oder einfach mal was komplett anderes sehen will.

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        Moe Szyslak 08.05.2016, 17:12 Geändert 08.05.2016, 17:17
        über Krampus

        Das Potenzial, in die Fußstapfen spaßig-gruseliger Weihnachtshorrorkomödien a'la "Gremlins" treten zu können, war zweifellos vorhanden, wurde aber nach sehr vielversprechendem Auftakt dann leider doch verschenkt, so dass der Film zwar insgesamt durchaus solide aber auch reichlich enttäuschend war. Dabei war der Aufbau sehr gelungen, wie nach den schwarzhumorig überzogenen Streitigkeiten, die es zu den Feiertage wohl immer in einer typischen US-Familie zu geben scheint (Film&TV nach zu urteilen) allerhand Unheimliches passiert. Nur leider hat man dann den (aus meiner Sicht) Fehler gemacht, die ganze Angelegenheit spannend gestalten zu wollen, was nicht so recht funktioniert hat und mit der Zeit dann auch zunehmend langweilig anzuschauen war. Erst gegen Ende, als es schon fast zu spät war, nimmt der Film wieder Fahrt auf und bringt allerhand Zeug wie mörderisches Spielzeug oder psychopathische Lebkuchenmänner ins Spiel, die für Spaß mit wohligem Schauder gesorgt haben. Schade, hätte man das früher gebracht wäre der Film definitiv besser und unterhaltsamer gewesen als er es schlussendlich war.

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          Amüsanter und charmanter kleiner Film mit zwei großartig aufgelegten Hauptdarstellern, die zwar die Rollen spielen, die man von ihnen erwartet (Redford bedacht, Nolte knurrig), aber die eine so gute Chemie zusammen hatten (gerade weil sie so extrem verschiedene Charaktere waren und gänzlich unterschiedliche Lebenseinstellungen hatten), dass es einfach Spaß gemacht hat, ihnen beim Wandern, Philosophieren, Streiten und Altsein zuzusehen. Bisweilen ging es ein bisschen zu seicht zu und ein paar Gags fand ich unpassend, aber insgesamt hat mir der Film sehr gut gefallen, war ein lockerer sympathischer Streifen, bei dem es stets was zum Schmunzeln gab. Klasse Naturaufnahmen gabs natürlich obendrauf und der Film hat zudem auch noch zum Wandern angeregt (wenngleich nicht gleich unbedingt die 2000 Meilen des Appalachian Trail).

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            Moral von der Geschichte: Auf gar keinen Fall jemanden helfen und immer im Regen stehen lassen, egal wie scharf die Hilfesuchenden auch sein mögen. Naja, letztendlich dann doch ziemlicher Schund von Eli Roth. Die erste Hälfte war eigentlich noch ziemlich gelungen, da wurde gut Atmosphäre aufgebaut und es war spannend gemacht, da hat man mit Keanu Reeves noch einigermaßen mitgefiebert, dass er irgendwie aus der Misere rauskommt, in die er gerade von seinen beiden Besucherinnen hineinmanövriert wird. Doch ab einem gewissen Punkt gings dann doch sehr steil bergab, nicht nur was die Geschichte und deren Umsetzung sondern auch was das Schauspiel angeht. Der ganze Psychoterror, den Roth vom Stapel gezogen hat, wurde zunehmend albern und nervtötend anstatt provozierend, tabubrechend und grenzübertretend so wie es wohl gedacht war. Gute Ansätze waren vorhanden und wie gesagt war der Film zu Beginn ordentlich, aber dann gings zunehmend über in ärgerliche Zeitverschwendung.

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              Reichlich merkwürdiger Psychothriller, der sich verdammt lange hinzieht, den man sich aber auch nicht entziehen kann. Denn dazu war schon allein die Atmosphäre zu faszinierend und fesselnd, es war als ob man sich in einen Alptraum befindet bzw den Hauptcharakter bei dessen Alptraum begleitet, da er der einzige ist, dem dieses Dinner unter alten Freunden von Beginn an mehr als seltsam vorkam. Die Atmosphäre hatte für mich bisweilen was von David Lynch an sich und der Film hatte einige wirklich surreale Elemente zu bieten, was ihn einerseits sehr verstörend und beklemmend zu schauen machte, andererseits aber dafür sorgte, dass man trotz der Längen unbedingt wissen wollte, was zum Teufel hier nun eigentlich vor sich geht. Bis es zum Payoff kommt dauert es wie gesagt eine sehr lange Zeit, doch als er dann da ist, ist er es definitiv wert, inklusive der sehr coolen letzten Szene. Ziemlich sperriger und auch reichlich zäher Film, der aber mit seinen ganzen Merkwürdigkeiten und seiner alptraumhaften Atmosphäre stets zu fesseln weiß. Kleiner Geheimtipp!

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                Sehr gutes Katastrophendrama aus Norwegen von Roar Utaugh (dem Regisseur des zukünftigen "Tomb Raider"-Reboot), das seine Stärken hauptsächlich in der ersten Stunde hat. Der Weg bis zum eigentlichen Ereignis mag vielleicht einen kleinen Bergrutsch zu lang geraten sein, empfand ich aber nicht allzu störend, denn dazu war es einfach zu gut erzählt und der Aufbau der Geschichte sehr gelungen weil schleichend spannend gestaltet. Zudem hat man geschafft, die Familie, aus deren Sicht die Geschehnisse begleitet werden, so dermaßen sympathisch zu gestalten, dass man ihnen von Beginn an die Daumen drückt, weil sie einem einfach nicht egal sind. Die Katastrophe selbst war dann sehr stark gemacht, atemberaubend, überwältigend und angsteinflößend, so wie es sein soll. Zumal wenn man im Hinterkopf hat, dass die Situation am Geirangerfjord wirklich so ist und der Tsunami wirklich eines Tages kommen könnte bzw sogar wird. Im letzten Drittel jedoch baut der Film merklich ab, weil er dann doch zu sehr in Genre-typische Klischees abgleitet und nach Schema F abläuft. Dennoch ein sehr sehenswerter Katastrophenfilm aus europäischen Landen, klasse Landschaftaufnahmen des Fjords natürlich inklusive.

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                  War insgesamt zwar gut, aber ich hatte mir wesentlich mehr davon versprochen. Irgendwie konnte mich die Thematik und die Beziehung der Charaktere nicht so wirklich emotional packen, lediglich zum Ende hin gab es ein paar wirklich sehr ergreifende Szenen, die Gänsehaut verursacht haben. Wieso das vorher nicht so wirklich funktioniert hat bei mir kann ich nicht so wirklich sagen, aber es könnte durchaus an der ein bisschen arg sarkastischen Erzählweise mit den Voice-Overn usw gelegen haben, weswegen ich zu dieser eigentlich traurigen Geschichte der todgeweihten Freundschaft nie so wirklich emotionalen Zugang finden konnte bzw nicht so, wie ich das gerne hätte haben wollen. Auch als Coming-of-Age-Story funktioniert der Film nicht so richtig. Wie gesagt keine Ahnung warum, vermutlich hat er mich auf den falschen Fuß erwischt, denn eigentlich stehe ich auf solche bittersüßen Geschichten. An den Darstellern lag es definitiv nicht, die waren alle gut, ganz besonders Olivia Cooke aus "Bates Motel", die das Dying Girl wirklich außerordentlich überzeugend gespielt hat. Cool war noch die Sache mit den selbstgedrehten Filmen.

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                  • 9

                    Absolut großartiger Film, der meine unendlich hohe Erwartungshaltung bei Weitem noch übertroffen hat. Perfekte Balance zwischen Drama, Action und Humor in einer klasse und gut durchdachten Story, der man viel Zeit für den Aufbau und die Entwicklung gegeben hat, damit sich ihr hochinteressantes und brisantes Thema vielschichtig und emotional entfalten konnte. Es war hervorragend gelungen, wie bisherige Geschehnisse im MCU beleuchtet wurden und wie man sich als Zuschauer ständig hinterfragen muss und hin- und hergewechselt, auf welcher Seite man nun ist, welche Argumente überzeugender sind und welche Ideologie die bessere ist. Also die Geschichte war richtig stark, man war da sofort emotional drin verwickelt, weil es auch erstklassig geschafft wurde, jede Motivation jedes einzelnen Charakters und generell den Konflikt und die unterschiedlichen Ideologien nachvollziehbar und glaubhaft darzustellen und rüberzubringen. Die Geschichte und die Charaktere stehen klar im Vordergrund, es ist alles andere als ein simples Gekloppe der Marvel-Helden ohne Sinn und Verstand, hier steckt richtig was dahinter. Und auch wenn der Film als Standalone-Film funktionieren würde, so tut er es um ein Vielfaches mehr, wenn man die Entwicklung des MCU und seiner Charaktere kennt, denn rückbetrachet dessen, was all die Filme zuvor passiert ist, macht den ganzen Konflikt nur umso intensiver und emotionaler, gerade bezogen auf Steve Rogers und Tony Stark. Ging auch wesentlich ernster zu als in den bisherigen Marvel-Filmen, weil einfach sehr viel auf den Spiel stand für die Beziehung der Charaktere untereinander.
                    Humor gab es aber dennoch wieder reichlich, gab etliche sehr amüsante Szenen. Und die Action war der Hammer, das absolute Highlight war die Flughafen-Szene, die geilste, grandioseste und spektakulärste Actionsequenz die in diesem Genre je zu sehen war. Unglaublich, was da los war und wieviel Spaß das gemacht hat. Was außerdem sehr gut gelungen war, wie man den Nebencast aus bekannten Gesichtern des MCU eingebaut hat und sie dabei nicht einfach auftreten ließ, sondern jedem seine eigene charakterkonforme Szene gab, was zu zahlreichen coolen und witzigen Momente führte. Und zudem hat man es noch geschafft, mit Black Panther und Spider-Man zwei MCU-Neuzugänge großartig einzuführen und perfekt in die Geschichte zu einzuflechten. Spider-Man's Auftritte waren genial und saukomisch, der hat unheimlich viel Spaß gemacht mit seinen Sprüchen und seinen Actionszenen. Black Panther als mir bis dato wenig bekannter Charakter war auch richtig stark und total interessant. Kann die Solofilme der beiden nun kaum noch erwarten.
                    Aber trotz des starken Avengers-Charakters des Films aufgrund der zahlreichen Charaktere war es dennoch durch und durch Cap's Film und trotz der wahnsinnig spektakulären Actionszenen ging es um ihn, seine Freundschaft um Bucky, seinen Konflikt mit Tony und das Hinterfragen seiner eigenen Werte. Perfekte Balance zwischen allen Elementen, die Story und die Charaktere waren wie gesagt stark im Vordergrund und der Humor und die Action haben sie grandios begleitet und abgerundet. Besser geht das nicht, der Film war absolut großartig und ist für mich der bis dato beste Film im MCU, hier hat einfach alles gestimmt und perfekt funktioniert.
                    Paar kleine Makel gibt es aber dennoch. Zum einen die ein oder andere kleinere Länge im ersten Dritte, die aber zu vernachlässigen ist, weil wie gesagt viel Zeit für den Aufbau und die Entwicklung der Story aufgebracht wurde, was auch nötig war. Und zum anderen war es -mal wieder- der Bösewicht, dessen Plan für mich viel zu sehr nach dem Zufallsprinzip ausgeführt wurde bzw funktioniert hat und der lediglich als Vorantreiber des Konflikts diente, was eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre, weil dieser auch ohne ihn funktioniert hätte. Soll aber nicht heißen, dass Daniel Brühl in der Rolle nicht überzeugt hat, ganz im Gegenteil, den fand ich richtig klasse, weil er auch so unaufgeregt gespielt hat.

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                      Da hätte man meinen können, dass ohne Kristen Stewart und mit den beeindruckenden Neuzugängen Jessica Chastain und Emily Blunt, die zumindest bei mir immer ziehen, ein wenigstens halbwegs ordentlicher Fantasy-Film rauskommen könnte, der mehr Spaß macht als der dröge Vorgänger. Aber weit gefehlt, dieses Prequel-Sequel-Whatequel war genauso mies wie der erste Teil. Grottiges und total wirres Drehbuch, es passte überhaupt nichts zusammen, alles schien nur da zu sein schien, weil jemand es für eine gute Idee hielt, ohne auch nur über irgendeinen Zusammenhang oder gar Sinn nachzudenken. Dem nicht genug war die ganze Angelegenheit (Handlung will ich nicht schreiben, wäre ungerechtfertigt) elend langweilig, vor allem in der ersten Hälfte musste ich so oft gähnen, und das bei einem Fantasy-Film, was Genre-bedingt ja unterhalten sollte. Und auch dem nicht genug war es total nervig anzuschauen, auch wieder vor allem in der ersten Hälfte, weil alles so dermaßen affektiert vorgetragen und gespielt wurde. In der zweiten Hälfte wurde es dezent besser weil ein klein wenig unterhaltsamer. Die Zwerge sorgten ein bisschen für Humor und Aufmunterung, ebenso war das flirtende Gezanke zwischen Hemsworth und Chastain einigermaßen amüsant. Und ein paar Actionszenen waren nett gemacht, mehr aber auch nicht. Aber das wars auch schon, was man über diesen Film halbwegs Gutes berichten kann. Nicht mal die Effekte waren ordentlich, die Eis-Effekte sahen extrem billig aus. Hemsworth war, ebenso wie im Vorgänger, okay und passend in der Rolle des Huntsman, spielt aber im Grunde genommen Thor mit ner Axt statt nem Hammer. Jessica Chastain fand ich sehr gut in der Rolle der Kriegerin, der hat man das abgenommen und auch angesehen, dass sie sich Mühe gibt und nicht einfach nur einen Geldscheck abholen will. Was man von Charlize Theron nicht unbedingt behaupten kann, aber wer kann der schönste Evil Queen im ganzen Land schön böse sein wenn sie so gut aussieht?! Aber was Emily Blunt hier gespielt hat war grauenhaft, eine absolute Katastrophe und einfach nur unterirdisch. Unfassbar schlecht, und das von einer eigentlich so klasse Schauspielerin, die in ihren letzten Filmen gerockt hat wie keine andere.

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                      • 7 .5

                        Definitiv nicht der beste Pixar-Film, aber er hat mir dennoch sehr gut gefallen. Toll erzählte Geschichte über eine seltsame Freundschaft zwischen einem ängstlichen unbeholfenen Dinosaurier und einem verwilderten Neandertalerkind sowie über das Thema „Sich seinen Ängsten stellen und sie überwinden“, was der anfangs recht simplen Story über das Finden eines Nachhausewegs im Verlauf des Films dann doch noch eine gute Bedeutung gab. War ein gelungener Mix aus spannenden, tragischen, amüsanten und mitunter auch ganz schön berührenden Szenen mit Tränendrüsen-Alarm. Einfach ein toller Animationsfilm für die ganze Familie, der zwar zu keiner Zeit an die ganz großen Kracher von Pixar heranreicht, mir aber trotzdem eine Menge Spaß gemacht hat.

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                          über Macbeth

                          Puh, das war ein hartes Stück Arbeit und wirklich sehr anstrengend anzuschauen, hat sich bereits mit der allerersten Szene wie Schulunterricht angefühlt. Aber es hat sich dennoch gelohnt, war ein guter Film, der trotz aller Anstrengung keinesfalls langweilig und immer interessant war. Auch an die anfangs verstörend wirkenden lyrischen Texte gewöhnt man sich erstaunlich schnell. Abschütteln konnte man jedoch nicht dieses unangenehme Gefühl, dass der Film ausstrahlt, und das war auch gut so. Rau, düster, unheilvoll, dreckig, trostlos und grausam ging es zu, unterstrichen von einem grandiosen Score aus diversen Streichinstrumenten. Aber genau so soll es ja auch sein bei so einer finsteren Geschichte. Also hat mir, trotz aller Anstrengung, insgesamt gut gefallen, aber das ist definitiv kein Film, den ich mir noch ein zweites Mal anschauen würde. Michael Fassbender und Marion Cotillard waren wie gewohnt und wie erwartet sehr stark in den Rollen der Macbeths. Allerdings hoffe ich, dass sie zusammen mit Regisseur Justin Kurzel in „Assassin's Creed“ eine etwas aufgelockertere Stimmung an den Tag legen.

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                          • 3

                            Die erste Hälfte des Films war noch recht anschaulich, auch wenn er bis auf ein bisschen Familienstreit/-stress ohne wirklich Höhepunkte dahingeplätschert ist in seiner sehr vorhersehbaren Story. Da war auch noch Meryl Streep gut als abgehalfterte Sängerin einer Cover-Rockband, die seinerzeit ihre Familie verlassen und sich von ihr entfremdet hat, nun aber aufgrund einer Krise wieder mit ihr zu tun bekommt. Aber in der zweiten Hälfte wurde der Film zunehmend belanglos, langweilig und auch ziemlich nervig. Bis es irgendwann dazu kam, dass Ricki and The Flash eine schier endlos lange Zeit nur noch auf der Bühne standen und schlechte Cover-Versionen bekannter Songs gespielt haben. Da wurde dann auch Meryl Streep nervig. Und der Film, so ordentlich er auch anfing, leider auch und schlussendlich ne ziemliche Zeitverschwendung.

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                              Written&directed by and starring Joel Edgerton. Beeindruckendes Regiedebüt, was er da hingelegt hat. Anfangs war ich noch nicht so überzeugt, kam der Film doch eher wie ein Standard-Thriller der Marke „Unheimlicher Typ schleicht sich in das Leben einer Familie und macht ihnen das Leben zur Hölle“ daher. Was okay gewesen wäre, denn vom Aufbau und der Atmosphäre her war es gut gemacht. Aber im Verlauf der Zeit entwickelte sich dann doch was anderes bzw weitaus mehr daraus, der Film bekam eine zunehmend interessante und faszinierende Vielschichtigkeit in Bezug auf die Geschichte, die Charaktere und die Sichtweise auf beides. Also das hat mir außerordentlich gut gefallen, ich stehe auf solche Psychothrillerdramen, die sich subtil unter die Haut schleichen, ohne dass man es so richtig wahrnimmt, dabei ein total unangenehmes Gefühl in der Magengegend verursachen und mit einem Tritt in die Eingeweide enden, so dass man direkt danach erstmal schockiert ist und Stunden/Tage danach immer noch drüber nachdenkt. Und das hat Edgerton mit seinem Regiedebüt, trotz ein paar Abstrichen und Längen zwischendrin, definitiv geschafft. Was auch dem erstklassigen Spiel der Darsteller zu verdanken ist. Joel Edgerton mit seinem unscheinbaren und freundlichen aber gerade dadurch bedrohlichen Auftreten sorgte für sehr unangenehme Gänsehaut. Rebecca Hall war auch richtig gut unterwegs, ebenso Jason Bateman, den ich ansonsten nur aus dem Komödienfach kenne und der diese Drama-Rolle überraschenderweise sehr stark gespielt hat.

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                                über Carol

                                Klasse, einfühlsam erzählte Liebesdrama mit zwei überragend guten Hauptdarstellerinnen, die eine unglaublich gute Chemie zusammen hatten und denen man dadurch ihre Liebe auf den ersten Blick und ihre Gefühle zueinander sofort und in jeder einzelnen Szene vollkommen abgenommen hat. Rooney Mara habe ich noch nie so gut gesehen wie hier. Cate Blanchett war absolut genial, was die für ein Charisma, eine Erhabenheit, eine Eleganz und zugleich aber auch eine Zerbrechlichkeit und Trauer ausgestrahlt hat war unglaublich und einfach nur faszinierend zuzuschauen. Und Kyle Chandler ist eh immer gut. Was auch noch klasse gelungen war, wie man in die Zeit verfrachtet wurde und wie man generell das Thema umgesetzt hat, das war ruhig, behutsam und vor allem glaubhaft erzählt, ohne dabei auch nur im Ansatz überdramatisch oder klischeehaft zu wirken. Ganz toller Film über eine verbotene bzw in dieser Zeit ungern gesehene Liebe mit zwei genialen Hauptakteurinnen.

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                                • 6 .5

                                  Zwiespältiger Film irgendwie. Sehr überzeugende Darsteller in einer ziemlich lauwarmen und jederzeit vorhersehbaren Geschichte, in der nicht viel dahintersteckte, was den Film aber nicht darin hinderte, unterhaltsam zu sein. Was sehr gut gelungen war war die Hektik in der Küche, das fand ich mitreißend gemacht. Und was immer bei derartigen Filmen funktioniert sind die zahlreichen (Nah)Aufnahmen der Zubereitung, des Anrichten und das Servieren diverser Speisen. Wobei das hier in einem Gourmetrestaurant spielt, wo alles sauteuer ist und man nicht viel auf dem Teller bekommt, Hauptsache es ist schön dekoriert, aber satt wird man von dem bisschen garantiert nicht. Aber darum geht’s dem Hauptcharakter auch gar nicht, er will einfach nur der beste aller Köche sein auf der Jagd nach seinem dritten Michelin-Stern. Klasse dargestellt von Bradley Cooper in der Rolle des arroganten, egozentrischen und cholerischen Arschloch-Küchenchefs, der seine Leute mehr als einmal heftigst tyrannisiert. Trotz vorhersehbarer Entwicklung in Story und Charakter hat man es als Zuschauer nicht leicht, diesem Typen in irgendeiner Art und Weise die Daumen zu drücken. Aber das war generell ein Problem des Films, in dem es so kalt und steril zuging wie in diesen Großküchen und der Welt der Reichen, die sich dieses Essen leisten können. Also schwer Zugang zu finden, da fehlte der Charme und das Herz wie es „Chef“ zum Beispiel hatte. Dennoch wie gesagt ein unterhaltsamer Film mit guten Darstellern (Daniel Brühl und Omar Sy waren auch richtig klasse), den aber ein paar Zutaten fehlten, um richtig schmackhaft zu sein.

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                                    Was die Kulissen, den Look, etliche Dialoge und überzogenes Schauspiel angeht steht dieser Märchenfilm den tschechischen aus den 80ern Jahren in Nichts nach, mit der Ausnahme, dass die Effekte weitaus besser gelungen sind. Aber dieser Film war natürlich krass anders und neuartig. Während des Schauens wusste ich zu keiner Zeit, was ich davon halten soll und nach dem Film immer noch nicht. Reichlich schräges Zeug in den drei Geschichten, abstoßend und faszinierend zugleich, mit Höhen und Tiefen, krassen und blöden Sachen, viel nackter Haut und seltsamen Enden. Kurzum ein extrem bizarres Erlebnis, in alle nur denkbaren Richtungen und darüber hinaus. Alle drei Geschichten sind absolut keine Märchen, die man seinen Kindern als Gutenachtgeschichte erzählen sollte. Und der Film ist keiner, was ich mir nochmal anschauen würde. Wobei ich bei einer Fortsetzung gewiss wieder vor dem Bildschirm sitzen würde, einzig um zu sehen was sie sich nun wieder Krankes und Bizarres haben einfallen lassen.

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                                      Quasi „Wall Street“ meets „The Big Short“, was für mich zu einem sehr großen Teil sehr gut funktioniert hat und spannend und interessant anzuschauen war, weil das Thema US-Häusermarkt und der Zusammenbruch dessen irgendwie faszinierend ist aufgrund seiner Vielschichtigkeit. In diesem Film werden nun die Auswirkungen auf die Hausbesitzer gezeigt. Michael Shannon für die Rolle eines kaltblütigen gewissenlosen Geldgeiers und Immobilienmaklers zu nehmen, der die Chance auf Profit sieht, diese eiskalt nutzt, Leute aus ihren Häusern zerrt und auf die Straße gesetzt setzt, war ein Casting-Geniestreich, denn er spielt mal wieder abartig genial und mitreißend, auf seine spezielle fiese Art wie nur er es kann. Andrew Garfield als einer der Betroffenen, der aufgrund Geldmangel anfängt, für ihn zu arbeiten und in seine Machenschaften mit reingezogen wird, war auch sehr stark. Und der Film selbst hatte auch etliche klasse und intensive Drama-Szenen zu bieten. Im letzten Drittel baut der Film leider etwas ab, weil sich vieles wiederholt hat und der Verlauf recht vorhersehbar wurde. Hätte ohne dieses Einbrechen ein richtig starker Film werden können, aber so wars dann doch „nur“ ein sehenswerter und guter Film, der sich neben dem interessanten Thema allein schon wegen Michael Shannon und Andrew Garfield lohnt anzuschauen.

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                                        Letztendlich war der Film gut, auch wenn ich gegen Mitte zunehmend enttäuscht war, dass ich nicht das erhalten haben, was ich im Vorfeld erwartet hatte: Neben all dem Drama und dem großartigen Schauspiel von Ian McKellen einen mysteriösen Kriminalfall mit der gewissen Holmes-Rafinesse. Doch den bekommt man, wenn überhaupt, nur am Rande geboten, denn der Film ist ein astreines Drama, das sich fast ausschließlich mit dem Älterwerden seines legendären Hauptcharakters beschäftigt, was natürlich etliche wehmütigen und zum Ende hin auch traurigen Momenten mit sich trug, dabei aber gut die Balance fand, nicht ins Melodramatische abzudriften, weil auch immer wieder amüsante und verschmitzte Szenen mit eingebaut wurden. Auch bzw vor allem dank Ian McKellen, der absolut großartig in der Rolle des kauzigen aber im Laufe der Zeit am Rande der Senilität stehenden Meisterdetektivs Sherlock Holmes war, da hätte man wahrhaft keinen besseren Schauspieler nehmen können, er spielt überragend und er ist es auch, der diesen sehr ruhigen, sehr langsamen und somit bisweilen auch ein bisschen einschläfernden Film sehenswert macht.

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                                          Moe Szyslak 15.04.2016, 20:58 Geändert 15.04.2016, 21:02

                                          Trotz ein paar Abstrichen ein klasse Film, hat mir sehr gut gefallen wie man das altbekannte Dschungelbuch als "Live-Action"-Variante (was es ja im Grunde genommen gar nicht ist) umgesetzt hat. Ein paar Änderungen zum Zeichentrickfilm aus den 60er bzw zu Kipling's Buch gibt es zwar, hat mich aber alles andere als gestört, ganz im Gegenteil, die Geschichte, so wie sie von Favreau erzählt worden ist, hat großartig gepasst. Und es sind nur ein paar Einzelheiten, die Story und der Verlauf ist im Großen und Ganzen komplett gleich. Spannend und unterhaltsam wars anzuschauen und es ging bisweilen wesentlich düsterer zu als erwartet, einige Szenen waren schon relativ grausam. Hauptsächlich dann, wenn Shir Khan seine Auftritte hatte, die wirklich sehr bedrohlich, unheilvoll und furchteinflößend waren. Im Gegenzug dazu gab es aber natürlich auch etliche amüsante und lustige Szenen, hauptsächlich von Baloo hervorgerufen, dessen Szenen und Sprüche mindestens zum Schmunzeln, oftmals aber zu lautem Lachen anregten. Freue mich schon drauf, den Film im Original mit den Stimmen von Idris Elba, Christopher Walken, Bill Murray usw zu sehen, was den Film gewiss noch um einen Zacken besser machen wird, die Synchro, wenngleich sie okay war, nahm dem Film definitiv wieder so einiges weg.
                                          Visuell ist dieser Film absolut beeindruckend, das CGI ist schlichtweg der Wahnsinn. Kein einziger Grashalm ist echt, alles ist in einem Studio vor Green Screens entstanden. Und es fällt absolut nicht auf, der Dschungel wirkt unglaublich echt und während des Films musste ich mir immer wieder mal in Erinnerung rufen, dass das hier nicht vor Ort gedreht worden ist, man vergisst sofort dass nichts real ist, da man sofort mittendrin in dieser Umgebung ist. Genauso verhält es sich auch mit den Tieren, die wirken auch alle richtig real, auch wenn es in der ein oder anderen kleineren Szene doch zu erkennen war, dass sie CGI sind. Aber das war nur selten und somit vernachlässigbar, visuell und CGI-technisch war das überragend und atemberaubend, einfach nur krass gemacht. Ein reales Element gab es aber dennoch. Was dieser Jungdarsteller, der Mowgli gespielt hat, auf die Leinwand gebracht hat, war richtig stark. Nicht nur, dass er absolut natürlich rüberkam und man ihm die Rolle total abgekauft hat, er hat ja auch komplett vor einem grünen Nichts gespielt und mit Figuren interagiert, die überhaupt nicht da waren. Und das hat er einfach erstklassig hinbekommen, er hat überhaupt keinen Zweifel daran gelassen, dass er nicht im Film ist, ganz im Gegenteil, er hat diesen getragen und mit seiner Umgebung und seinen "Co-Stars" großartig interagiert (klasse Chemie zwischen ihm, Baloo und Bagheera zum Beispiel).
                                          Gab dennoch ein paar kleinere Sachen, die mir nicht so gefallen haben. Zum einen war das die doch recht sinnlose Szene mit Kaa, die zwar spektakulär anzuschauen war, aber die halt einfach nur da war weil sie da war, ohne weiteren Sinn. Und zum anderen war das der Einsatz von zwei bekannten Songs. Den einen fand ich klasse, weil er gut in die entsprechende Szene intrigiert war. Den anderen hingegen fand ich total deplatziert, die Szene war ziemlich bedrohlich, da wollte dieser lustige Song überhaupt nicht reinpassen.

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                                            Moe Szyslak 15.04.2016, 00:14 Geändert 15.04.2016, 00:19

                                            Ziemlich geiler Actionstreifen. Aber auch ziemlich kranker Scheiß. Ersteres hatte ich definitiv so erwartet, Zweiteres hingegen in diesem krassen Ausmaß dann doch nicht. Jenseits der zahlreichen Actionszenen und des Geballers (in den kurzen und seltenen Verschnaufpausen sozusagen) war so dermaßen abgefahrenes und wildes Zeug drin, dass ich mich ständig gefragt, was das Ganze soll und wie schräg das hier überhaupt ist. Ein komplett irres Erlebnis, dieser Film, noch weitaus mehr als ich mir das ausgemalt habe. Gleiches gilt auch für die Story (ohja, man mag es kaum glauben aber es gab eine, jenseits von "Gehe zu Punkt X und ballere dort alles weg was sich bewegt"), die auch total abgefahren war und diesem Actionfilm noch SciFi-Horror-Fantasy-Elemente hinzugefügt hat.
                                            Also ein ganz wilder Trip, den man eigentlich während des Schauens verarbeiten müsste, es aber nicht kann wegen der adrenalingetränkten Actionszenen. Und die waren richtig richtig geil gemacht, die Kameraführung und die Stunt-Arbeit war grandios und das FPS-Konzept ist voll aufgegangen. Dachte zwar im Vorfeld, dass mir dabei total schwindelig werden würde (vor allem in den Nahkampf- und Renn-Szenen) und dass die ganze Angelegenheit über volle 90 Minuten etwas langweilig werden würde weil man immer das gleiche sieht, aber nichts von beidem ist zum Glück eingetreten. Die POV-Kameraführung ist zwar gewöhnungsbedürftig zu Beginn aber definitiv aushaltbar, da habe ich schon wesentliche schlimmere Wackelkameras gesehen (*hust* "Bourne" *hust*). Die Actionszenen fand ich alle grandios, zum einen wegen der Machart und zum anderen wegen der totalen Kompromisslosigkeit, es wird gemordet und gemeuchelt was das Zeug hält, der Bodycount war gewaltig und der Gewalt-, Blut- und Gore-Grad war abartig hoch und nahm im Verlaufe des Films auch immer mehr zu. War einfach nur krass, was und wie es abging, und im Finale hat man noch zig Schippen draufgesetzt.
                                            Und was den Film zudem noch richtig gut machte war das spezielle Bonus-Element in Form von Sharlto Copley. Was der hier gespielt hat war -und ich übertreibe nicht- schlichtweg genial! So facettenreich, so cool, so witzig, schon allein die Musical-Szene war der absolute Hammer!
                                            Also mir hat der Film, trotz ein paar Elementen, die mir nicht so gefallen haben, sehr viel Spaß gemacht, das war ein total abgefahrenes, wildes und krankes Kinoerlebnis mit grandioses Action, einen unfassbaren Gewaltgrad und einem genialen Sharlto Copley. Nicht zu vergessen den sehr .... interessanten Soundtrack.

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                                                Moe Szyslak 03.04.2016, 20:05 Geändert 03.04.2016, 20:17

                                                Zwischendrin gabs mal eine kleinere Länge, wo ich mich gefragt habe ob man diese knappe Story wirklich über die Laufzeit von 100 Minuten aufrecht erhalten kann ohne dass es langweilig oder irgendwie zu hanebüchenes Zeug reinkommt. Aber diese Sorge war absolut unbegründet, ich fand den Film richtig gut und vor allem enorm spannend. Die brennendste Frage ist natürlich, was zur Hölle außerhalb des Bunkers vorgeht. Aber man es dennoch geschafft, auch die Szenen im Bunker hochgradig spannend und immer interessant zu halten, oftmals war wahrhaft Fingernägelkauen oder -passender- Luftanhalten angesagt. Also das war wirklich stark gemacht, auch wie man den Soundtrack eingebaut und die klaustrophobische Atmosphäre umgesetzt hat. Aber es hätte bei Weitem nicht so gut funktioniert, wenn die grandiosen Darsteller nicht gewesen wäre. Mary Elizabeth Winstead spielt die Rolle und die Situation, in der sie sich befindet, wirklich außerordentlich gut und sehr überzeugend. Und John Goodman spielt überragend, was der hier abgeliefert hat war faszinierend und furchterregend zugleich. Ganz ganz große Klasse, wie facettenreich er diesen total unberechenbaren Charakter gespielt und somit dem Film in den Bunkerszenen enorm viel Spannung verliehen hat. Dank den starken Darstellern und der guten Umsetzung und Atmosphäre funktioniert der Film somit auch als reines Psychothriller-Bunkerspiel und verdammt spannend anzuschauen, auch ohne die Gefahr und das Mysterium außerhalb des Bunkers. Und das kann man denke ich nicht hoch genug anrechnen, meiner Meinung nach. Was letztendlich draußen ist und vor sich geht wird hier natürlich nicht verraten. Habe auch gelesen, wie das eigentliche Ende des Films hätte aussehen sollen. Hat auch seinen großen Reiz an sich, aber ich fand das Ende im fertigen Film eigentlich ziemlich gut.
                                                8/10 für das Kinoerlebnis – mal schauen wie der Film einer Zweitsichtung auf der Couch standhalten wird.

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                                                    Starker Film. Gab etliche intensive, bedrückende und emotionale Szenen, aber man hat es geschafft, in keinem Moment in aufgesetzt rührselige oder gar melodramatische Töne abzugleiten, was bei diesem erschütternden Thema durchaus der Fall hätte sein können. Aber das hat der Film absolut nicht nötig gehabt hat, denn es wurde auch so der Kern und die Emotionen perfekt bis ins Mark getroffen.
                                                    Zum einen lag das am starken Drehbuch und der Umsetzung. Die Handlung wird komplett aus dem Blickwinkel des Reporterteams des Boston Globe erzählt, die den Skandal damals aufgedeckt haben und die somit mit allen Beteiligten in Berührung gekommen sind, sei es die Opfer, die Täter oder sonstiges Personen, die direkt oder indirekt was damit zu tun hatten, das Ganze unter den Kirchenteppich zu kehren. Die Art und Weise, wie nach und nach die Tragweite der Geschichte aufgedeckt wurde und wieviel mehr dazu kam als es anfangs den Eindruck machte, war sowohl spannend und faszinierend als auch schockierend erzählt. Und bisweilen auch ein bisschen zermürbend aufgrund der ganzen in den Weg gelegten Steine, denen ausgewichen werden musste und die Ermittlungsarbeit zu einer Tortur machten. Aber dank der Erzählweise hat der Film es dennoch geschafft, ständig in Bewegung zu bleiben, um den Zuschauer vielleicht nicht doch irgendwann in den Aktenbergen und Befragungen zu verlieren. Und zum anderen lag das an den durch die Bank starken Darstellern, von Rachel McAdams über Liev Schreiber hin zu John Slattery machten alle einen hervorragenden Job. Herausheben muss man aber dennoch Michael Keaton (von dem ich so froh bin dass er nun wieder dick im Filmgeschäft mitmischt) und Mark Ruffalo, die bei mit ihrer Gänsehautleistung den komplett großartigen Cast nochmal übertroffen haben.
                                                    Definitiv kein leichter Stoff und ein Thema, was einen nicht kalt lässt, umgesetzt in einem starken Film mit starken Darsteller, einem starken Drehbuch und einer starken Regie, der es durch das Zusammenspiel von allen Zutaten perfekt geschafft hat, die Ereignisse sowohl sachlich aufzuarbeiten als auch dem Thema entsprechenden Emotionen im Zuschauer zu wecken.

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