Mr. Pink - Kommentare

Alle Kommentare von Mr. Pink

  • 10

    Pure Poesie.

    "There is no reason to know the time. We are timeless."

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    • 6

      Kennt ihr das? Ihr schaut aus irgendeinem Grund (hier: James Spader) einen Film und bekommt dabei ein vertrautes Gefühl. Erst ist es nur eine Ahnung, aber nach der Hälfte etwa wird euch klar, ja, den habe ich doch schon mal gesehen. Und diese Tatsache komplett aus meiner Erinnerung verbannt. So ging es mir kürzlich bei "The Watcher". Für Qualität spricht das nun nicht gerade. Psychologisch flaches Katz-und-Maus-Spiel, jedoch nicht ohne Unterhaltungswert.

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      • 3 .5
        über RoboCop

        Robocop, Schmobocop, Plastikschrott! Würde ich nicht mal für 'nen halben Dollar kaufen. Würde ich nicht mal geschenkt nehmen. Ich nominiere "RoboCop" hiermit als schlechtestes Remake aller Zeiten. Zusätzlicher Punktabzug für The Clash als Abspannmusik. Dieser Film hat The Clash nicht verdient.

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        • 7 .5

          Am Grund der Seele, in meinen Träumen
          Ist Schönheit Stille, nichts als Wind in alten Bäumen
          Über den Lärm der Städte, das weite Land
          Gewinnt das Lied der Blätter die Oberhand.
          Wenn sich die Ähren im Sturme wiegen,
          Dann weiß ich: Eines Tages werden wir siegen.
          So lasst uns jetzt die Stimmen heben:
          Der letzte Stamm wird auch die Menschheit überleben.
          http://www.youtube.com/watch?v=LNmHuOKVWOs

          M. Night Shyamalan ist kein Schauspieler-Regisseur. Deswegen ist es natürlich besonders fatal, wenn er Schauspieler vor der Linse hat, die dieser Bezeichnung nicht würdig sind. Will Smith hat mir gut gefallen, aber sein ununterbrochen besorgt dreinblickendes Kind, dessen Leistung in "The Pursuit of Happyness" noch ganz ordentlich war, ist eine Zumutung. Und ich bin mir fast sicher, dass seine Besetzung weniger mit Talent, eher mit Daddys Rolle als Triumvirat von Hauptdarsteller, Autor und Produzent in Personalunion zu erklären ist. Von dieser krassen Fehlbesetzung abgesehen, hat mir Will Smiths Film, Shyamalans Handschrift ist zwar hier und da noch zu erkennen, aber das Ganze ist doch ganz klar das Projekt des Fresh Prince, sehr gut gefallen. Ich finde es gut, dass das ursprüngliche Drehbuch abgeändert wurde. Darin ging es um Vater und Sohn, die gemeinsam einen Campingausflug machen. Der Vater wird verletzt und der Sohn muss sich durch die Wildnis kämpfen, um Hilfe zu holen. Die grundsätzliche Geschichte wurde beibehalten, jedoch in ein futuristisches Setting verfrachtet, was mir sehr zusagt, weil ich für gute Science-Fiction schon zu begeistern bin.

          So bekommt man hier einen Einblick in eine menschenleere Welt. Nach der immer fortwährenden Zerstörung ihres Heimatplaneten musste unsere Rasse den Planeten endgültig verlassen. Dabei fällt mir gleich wieder einmal auf, wie gut, wie unendlich viel besser, es der Erde ohne uns gehen würde. Der Homo Sapiens ist nichts weiter als ein Virus, in Voraussicht vermutlich nur eine temporäre Erscheinung, aber dafür doch so unglaublich anmaßend, sebstgefällig und zerstörungswütig, der seine Umwelt, seinen Lebensraum und damit schlussendlich auch sich selbst zugrunde richtet. Wie schon im unterschätzten "The Happening" kommt die Ökobotschaft von "After Earth" deutlich rüber und ich kann mich mit ihr identifizieren. So gerne ich auch auf Erden wandle, ist mir die Tatsache, dass die Menschheit eine Plage ist, zu der ich ungewollt auch gehöre, vollkommen offensichtlich und oftmals denke ich, weiß ich, dass es dem Planeten und seinen übrigen Bewohnern besser gehen würde, wenn wir einfach verschwinden würden. Was sind schon sieben lächerliche Milliarden gegen...wie viele tausende Milliarden anderer Individuen? Wie einst ein kluger Mann sagte: The needs of the many outweigh the needs of the few.

          Und wahrhaftig, in der Abwesenheit des Menschen blüht der Planet hier nun wieder richtig auf, Flora und Fauna gedeihen prächtig, die Wälder grünen wieder, Tierarten entwickeln sich ungestört, die Natur erobert ihr Reich zurück. Über kurz oder lang wird diese schöne neue Welt natürlich zum Sperrgebiet und zur Gefahrenzone für die Menschen. Aber in genau dieser feindseligen Umgebung muss sich Ranger-Sohn Kitai nun durchschlagen, um Hilfe zu holen, damit sein schwer verletzter Vater nach dem Absturz ihres Raumschiffs gerettet werden kann. Ein packender Survivalthriller, der seine Möglichkeiten nur leider nicht vollständig nutzt und auch der Einblick in das Zeitalter der Bäume fällt, finde ich, etwas zu gering aus. Man bekommt zwar wunderschöne Landschaften und ein paar Tiere, die diese bevölkern, zu Gesicht - tolle Optik übrigens, CGI kann sich auch sehen lassen, obwohl der Greenscreen manchmal zu deutlich als solcher zu erkennen ist - aber es bleibt bei einem winzig kleinen Einblick. Das Szenario, diese ganze Welt, hat so viel Potential und hätte sehr gerne noch viel mehr erkundet werden dürfen.

          Stattdessen richtet "After Earth" sein Augenmerk auf seine zwei Protagonisten, setzt sie in einem weitläufigen Kammerspiel aus und konzentriert sich auf das Familiendrama. Es ist eine klassische Vater-Sohn-Geschichte. Ein Mann hin- und hergerissen zwischen seinem militärischen Job und seiner Aufgabe als Vater, der sich entscheiden muss, ob er seinen Sprößling als Offizier kommandieren und Gehorsam verlangen oder ihm unterstützend als Famile zur Seite stehen will. Für den Sohn geht es um Mut, ums Erwachsenwerden, darum, seine Angst zu überwinden. Angst ist nicht real, heißt es hier in dem Leitfaden, den Cypher seinem Sohn mit auf den Weg gibt. Ein interessanter Gedanke. Denn Angst ist doch tatsächlich nur ein imaginäres Konstrukt, das bloß durch zu viel Nachdenken über etwaige Möglichkeiten der Konsequenzen des eigenen Handelns entsteht. Wie viel stärker wären wir, wenn wir uns nur auf den Moment konzentrierten? Wie viele Hindernisse ließen sich wohl so leicht umgehen, wenn man die Angst, die nur eine selbsterschaffene Barriere im Kopf ist, einfach ausschalten könnte? Oder ist es doch nicht so simpel? "After Earth" stellt den Geist stimulierende Fragen. Ein interessanter Film, weniger zum Selbstzweck verkommene, pure Unterhaltung, eher hintersinnig und zum Nachdenken, aber in der Familiengeschichte auch immer mit einer emotionalen Note, die zwar aufgrund des komplett unbegabten Smith-Bengels nicht zu jedem Zeitpunkt übermäßig berühren kann, "After Earth" aber zu einer gelungenen Angelegenheit macht, wenn man bereit ist, einen Blick über den Tellerrand zu werfen, dabei aber auch nicht unbedingt die Offenbarung erwartet.

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          • 7

            Klar, "Dumbo" ist vor inzwischen schon fast 75 Jahren entstanden und würde, würde er heute gedreht werden, vielleicht anders aussehen, deswegen bin ich nicht zu nachtragend, was mich an dem Film aber störte, die Kritik am Zirkus wird nicht deutlich genug rübergebracht. Natürlich werden der Direktor und seine Lakaien hier als Antagonisten dargestellt, aber auf mich wirkte die Umgebung, in der der kleine Dumbo aufwächst immer noch zu freundlich, da hätte mehr Hass, Verachtung, Niederträchtigkeit zu spüren sein müssen. Der wunderschöne "Water for Elephants" geht da zum Bleistift schon eher in die richtige Richtung.

            Was "Dumbo" aber enorm wertvoll macht, sind die folgenden Dinge, die ich aus diesem fantastischen Film für Kinder jeden (und damit meine ich wirklich JEDEN, egal, ob 4, 24 oder 44, hier kann jeder noch was lernen) Alters mitnehmen konnte:

            Mutterliebe ist bedingungslos. Dumbos Mutter verteidigt ihn sofort gegen den Spott, der ihm entgegengebracht wird und erwartet dafür nichts, einfach, weil sie seine Mutter ist. Sie liebt ihren Sohn, ohne Wenn und Aber, auch wenn er anders ist. Nicht Diamant, sondern das Band, das Mutter und Kind verbindet, ist der härteste Stoff auf dem Planeten.

            Außerdem zeigt der Film, dass man seine Schwächen erkennen, sich aber nicht von ihnen unterkriegen lassen, sondern sie in seine Stärken verwandeln sollte. Wenn Dumbo seine überdimensionalen Ohren am Ende einsetzt und die tollste Zirkusnummer aller Zeiten aufs Parkett zaubert, zeigt das, dass aus jeder möglicherweise negativ erscheinenden Eigenschaft irgendwann immer etwas Positives entstehen kann. Außerdem zeigt das Ganze, dass man sich nicht für das schämen sollte, was einen von der Masse abgrenzt und dadurch augenscheinlich zum Außenseiter macht, sondern es umarmen und als sein Alleinstellungsmerkmal präsentieren muss, weil genau diese Einzigartigkeit einen besonders macht. Und es waren schon immer die Außenseiter, die die Welt am laufen gehalten haben. The geek shall inherit the earth.

            Und zu guter Letzt zeigt die Beziehung zwischen Dumbo und dem kleinen Mäuserich, der ihn aufmuntert, ihm beisteht und ihn unterstützt, dass es eine unglaubliche Erleichterung für die Krux des harten Lebens ist, wenn man einen Freund hat, der einem hilft, einen aufbaut und motiviert, der den Glauben an einen nicht aufgibt, egal was andere über einen sagen. Nur ein ganz kleines bisschen Aufmunterung, eine Handvoll ermunternder Worte können den Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Tag, zwischen Depression und Antrieb ausmachen. Daraus schlussfolgernd kann man sich zu Herzen nehmen, dass man selbst anderen gegenüber auch immer eher unterstützend aktiv werden sollte, als ihnen mit seinen Worten und Taten entgegenzuarbeiten, zu lästern oder mit dem Finger zu zeigen. Wenn einem etwas Positives am anderen auffällt, etwas Lobenswertes eventuell, wieso das dann nicht auch mal erwähnen und auf ein freundlicheres, zufriedeneres Miteinander hinarbeiten, um die Welt zu einem angenehmeren Ort für uns alle zu machen? "Dumbo" ist dabei, obwohl hauptsächlich Tiere die handelnden Figuren sind, ein so zutiefst menschlicher und menschenfreundlicher Film, dass er einem einfach ans Herz gehen muss. Inszenatorisch abgerundet durch einen schönen klassischen Zeichenstil, gibt's heute ja leider immer seltener, und die fast schon obligatorische Drogensequenz, macht all das "Dumbo" zwar vielleicht nicht zum wichtigsten oder größten Disney-Film, aber zu einem wirklich, wirklich schönen und feinsinnigen.

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            • 8

              Treffen sich zwei Fische. Sagt der eine: "Hi!" Darauf der andere erschrocken: "Wo?"

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              • 10

                Jubiläum. Und meine 2000ste Bewertung hier widme ich diesem Schmuckstück. Ich habe "Eternal Sunshine of the Spotless Mind" das erste Mal im Fernsehen gesehen. Er lief damals auf Arte, ich glaube, es war ein Sonntag. Oder ein Montag. Oder ein anderer Tag, ist schon eine Weile her. Ich schaltete ein, weil der Film in der Fernsehzeitung groß angepriesen wurde, also größer als alle anderen Filme zumindest, und sich interessant anhörte, und wegen Kate Winslet, einer meiner Lieblingsschauspielerinnen. Und ich habe eingeschaltet, obwohl ich beileibe kein großer Fan von Jim Carrey bin. Erwartungen hatte ich keine an den Streifen, hoffte vielleicht höchstens auf zwei Stunden anständiger, guter, aber, wenn der deutsche Titel schon so fleht, möglicherweise vergessenswerter Unterhaltung und Berieselung. Doch was ich dann sah, war so viel mehr, raubte mir den Atem und ließ mich sprachlos zurück. Es ist ein Film, der mir unmittelbar heftig ans Herz gewachsen ist. Und es ist ein Film, der es schafft, mich immer wieder aufs Neue zu begeistern.

                Denn, "Eternal Sunshine of the Spotless Mind" hat nicht nur einen Titel, den man immer wieder laut aussprechen will, es ist auch ein so wundervolles Kunstwerk. Ein emotionaler Liebesfilm, der gründlich so gut wie alles Stufen der Beziehung der beiden Protagonisten beleuchtet und diese dabei bis ins Detail seziert. Ein toller Sci-Fi-Film, der in seiner Idee der Gedächtnislöschung so aufrichtig und wahrhaftig und zwischenmenschlich ehrlich ist, dass es wehtut. Es ist doch merkwürdig, wie schnell sich die Gefühle einem anderen Menschen gegenüber ändern können, wie man sich Hals über Kopf verlieben, oder eben andersherum einfach so jegliche Gefühle verlieren kann, ihn dann am liebsten aus dem Leben, das er zuvor noch selbst war, verbannen und für immer vergessen würde.

                Und genau das ist in der Geschichte hier tatsächlich möglich, wobei "Eternal Sunshine of the Spotless Mind" ein visuell atemberaubendes Glanzstück ist, das von Michel Gondry mit beispielloser Phantasie träumerisch, unbeschreiblich trickreich und wundervoll verspielt in Szene gesetzt wurde. Die meiste Zeit spielt sich das Geschehen in Joels Kopf, seinen Gedanken und Erinnerungen ab, die natürlich – auch wegen des Verfahrens für das er sich hier entschieden hat – sprunghaft sind, sich ständig in eine unerwartete Richtung verändern, nicht unbedingt immer einem logischen Ablauf folgen, und das wurde hier optisch großartig dargestellt. Man hat wirklich das Gefühl, Gast in seinem Geist zu sein.

                Außerdem kann der Film sich voll auf seine beiden Hauptdarsteller verlassen, wobei das Casting hier ein echter Coup ist. Denn Kate Winslet spielt die Jim-Carrey-Rolle und Jim Carrey spielt die Kate-Winslet-Rolle. Anti-Typecasting im Grunde, üblicherweise wären die beiden doch genau andersherum besetzt, Kate als der introvertierte, ruhige Typ, Jim als der extrovertierte, aufgeregte. Aber hier eben nicht. Und doch passt diese Besetzung so perfekt, als hätte es nie etwas anderes gegeben, und unterstützt so unterbewusst zudem sogar noch den surrealen Touch der Geschichte.

                Und sowieso, Jim Carrey! Ich mag ihn nicht besonders. Er geht mir auf den Zeiger, weil ich seine Gesichtszuckungen selten länger als ein paar Minuten ohne Wut im Magen ertragen kann. Hier aber nimmt er sich komplett zurück, nicht der Hauch einer Spur seines üblichen aufdringlichen Overactings, und porträtiert den in sich gekehrten Joel mit so viel Feingefühl, dass ich jede Sekunde mit ihm mitfühlen kann. Für mich die beste Leistung seiner Karriere.

                Und wenn er am Anfang des Films nicht den geplanten Weg zur Arbeit einschlägt, sondern stattdessen einfach einen anderen Zug nimmt, ohne so recht zu wissen, wieso, dann bewundere ich ihn dafür. Auch wenn man später erkennt, dass das hier im Erzählstrang keine kurzentschlossene Aktion seinerseits, sondern beinahe so etwas wie Schicksal ist, beneide ich ihn in diesem Augenblick. Er ist spontan, scheut nicht davor zurück, gewohnte Bahnen aufzubrechen und Neues zu versuchen, ohne zu lange darüber nachzugrübeln, was schiefgehen, was vielleicht hätte, wäre, wenn, vielleicht sein könnte, sondern legt einfach los. Vollkommen furchtlos.
                Ich wünschte, ich wäre in dieser Hinsicht etwas mehr wie Joel.
                Ich wünschte, ich dürfte mit Mark Ruffalo und Kirsten Dunst ausgelassen in Unterwäsche auf dem Bett tanzen.
                Ich wünschte, ich könnte diesen wunderwunderschönen Film aus meinem Gedächtnis löschen, um mich immer, immer wieder neu in ihn zu verlieben.

                "Too many guys think I'm a concept, or I complete them, or I'm gonna make them alive. But I'm just a fucked-up girl who's lookin' for my own peace of mind, don't assign me yours!"

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                • Was für ein Schauspieler! Mach's gut, du glorreicher Halunke!

                  http://31.media.tumblr.com/tumblr_m51uxw86JQ1rutdj3o1_500.gif

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                  • Und damit ihr auch ja nicht den Anfang verpasst am besten schon um 20:15 Uhr einschalten und "Monte Carlo" gucken!

                    • All Hail King Cage!
                      http://instagram.com/p/o-S6satDp9/

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                      • Da ich bisher nur einen einzigen "Polizeiruf" gesehen habe, den ich ganz gut fand, weiß ich nicht, ob die Kommissare es dort auch immer mit solch spannenden Fällen zu tun haben, aber ich kriege mich gerade echt nicht mehr ein. Das ist die beste Realsatire ever ever ever:
                        https://twitter.com/PolizeiBerlin_E

                        Eine kleine Auswahl:

                        "Auf der #Jannowitzbrücke versuchen 2-3 Personen ein Handy zu rauben. Das Opfer wirft es aber lieber ins Wasser #24hPolizei"

                        "Ein Anrufer aus #Schöneweide meldet eine "Ameisen-Plage" am eigenen Haus. Das ist natürlich nichts für uns! ;-) #24hPolizei"

                        "Motorradfahrer liefern sich ein Rennen in #Mitte. Waren tatsächlich schneller als wir. #24hPolizei"

                        "Anwohner beschweren sich über eine Lärmbelästigung von einem Zirkus in #Marzahn. Dort wird laute Musik von BoneyM gespielt. #24hPolizei"

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                          über Bad Ass

                          Auf einer wahren Begebenheit beruhend kämpft sich Danny Trejo mit mächtigem Bart, zwei geballten Fäusten und fast genauso viel Gesichtsausdrücken durch die schlimmsten Viertel von LA, Ron Perlman verdient sich nebenbei schnell seine nächste Monatsmiete und eine ganze Verfolgungsjagd wird dreist aus dem Film "Red Heat" geklaut. "Bad Ass" erinnert an eine in der Sonne schimmelnde Trashversion von "Harry Brown", mit weniger Emotionen, mehr auf Unterhaltung und Action ausgelegt. Aber ganz ohne Gefühl kommt auch dieser gemeine Rachefeldzug nicht aus, in diesem B-Movie steckt sehr viel Herz, das spürt man. Und eine Message gibt es auch noch, kommt "Bad Ass", wenn der Teufelskerl sich gegen Rassismus, Unterdrückung und Korruption wehrt, doch als giftiger Kommentar zum Thema und als Aufruf für mehr Zivilcourage daher.

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                          • 8

                            Nebenwirkungen, die beim Lesen dieses Kommentars auftreten können: Kopfschmerzen, Übelkeit und leichte Spoiler.

                            Einen besseren Hitchcock-Film werden wir wohl erstmal nicht zu sehen bekommen. In "Side Effects" geht es nicht bloß, wie ich annahm, um Medikamente, Heiltränke und bunte Pillen, die Probleme bereiten können, sondern dieser äußerst stilvoll in Szene gesetzte, vielschichtige Streifen bietet noch viel mehr. So zeichnet Soderbergh hier ein erschreckendes Bild der modernen Gesellschaft, wo Patienten als Versuchskaninchen missbraucht und für finanzielle Vorteile ausgenutzt werden, und Konzerne und Lobbys, in diesem speziellen Fall die allmächtige Pharmaindustrie, einen erschreckenden Einfluss auf alle Lebensbereiche ausüben. Das ist gruselig. Wie schon "Contagion" ein eindringlicher, weil glaubwürdiger Horrorfilm. Und in erster Linie funktioniert "Side Effects" selbstverständlich als spannender, immer dichter werdender Thriller, dem erst am Ende die Wirkstoffe ausgehen, wenn er sich auf das überstrapazierte Evil-Lesbians-Klischee schmeißt.

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                            • 7

                              Die berühmt-berüchtigte Grapefruit-Szene finde ich gar nicht so schlimm, aber generell bin ich doch immer wieder überrascht, wie brutal die Pre-Code-Filme doch sind. Dieser hier ist als Durchbruch von James Cagney schon sehenswert, aber ich finde, es gibt auch bessere. Von den sehr ähnlich gelagerten "The Public Enemy", "Little Caesar" und dem ein Jahr später erschienenen "Scarface", hat mir der letzte mit Abstand am besten gefallen.

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                              • 7 .5
                                über App

                                Durchschnittlicher Film, relativ bescheuerte Story, aber mit der dazugehörigen App (nicht ganz so gefährlich wie die im Film) durchaus ein Erlebnis. Ich brauche solche Spielereien zwar nicht immer und die Norm sollte das bitte sowieso nicht werden, aber Spaß gemacht hat mir dieses interessante, kleine Experiment schon.

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                                  • 7 .5
                                    über Haywire

                                    Bei maximalem Ergebnis ist in "Haywire" alles aufs Wesentliche reduziert. Wie hier wenig gesagt und doch viel erzählt wird erinnert mich an die Arbeit Alfred Hitchcocks. "Haywire" ist stilvoll. Die in den digitalen Look, der mir an Soderberghs (neueren) Filmen so gefällt, getauchten Bilder sprechen oft für sich. Die Geschichte kann da nicht mithalten, Schauspieler und Story ordnen sich dem Film selbst unter. Wie das Ganze erzählt wird, ist viel interessanter als was eigentlich erzählt wird. Die Handlung der unterkühlten, simplen Agenten-Rache-Story bleibt zweckmäßig und plump. So wie leider auch die Actionszenen. Soderbergh ist ein klassischer Filmemacher, das finde ich toll, aber er ist, finde ich, nicht unbedingt der beste Mann für körperliches Kino. Die Kämpfe sind - wie man es auch erwarten kann, wenn schon eine Kampfsportlerin als Lead besetzt wird - gut choreografiert, aber genau das ist das Problem. Man merkt sofort, dass sie nur choreografiert sind, wodurch sie auf mich deplatziert wirken, weil es ihnen an Intuition und Emotion mangelt. Sehenswert ist "Haywire" dennoch, sehr sogar.

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                                    • 3 .5
                                      über Carrie

                                      Danke, MGM und Kimberly Peirce! Danke, dass ihr es vollkommen verkackt habt! Danke, dass ihr aus der großartigen Vorlage von King und De Palma - eine fantastische Coming-of-Age-Story über teenage angst und soziale Probleme mit übernatürlichem Touch einfühlsam und schockierend umgesetzt, bis heute eine der besten King-Verfilmungen - einen supercoolen, lächerlichen Hipsterfilm gemacht habt! Tolle Leistung. Legendäre Anfangssequenz verkackt, die im Original für mich immer wieder aufs Neue erschreckende Endsequenz verkackt, das Finale in der Turnhalle komplett verkackt. Drehbuch-Dude, was war dein Beitrag? Hast du dir das 76er-Script auf dein MacBook geladen und als Randnotiz 'Youtube Yolo' und deine Initialen eingefügt? Das R-Rating wurde auch nicht ausgereizt, "Carrie" wirkt wie ein Kinderfilm, das deliziöse Schweineblut wie Kirschsaft. Julianne Moores Leistung ist wie immer sehr ordentlich, Judy Greer hat eine gute Rolle bekommen, Chloë strengt sich ebenfalls an und ist zumindest nicht ganz so krass fehlbesetzt wie im noch schlimmeren "Let me in". Trotzdem ist das beste an dem ganzen Film das Werbevideo aus dem Coffee Shop. Geht doch bitte endlich nach Hause mit euren ganzen Remakes oder Carries Rache möge euch ereilen!

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                                      • 6 .5

                                        "Wolf Creek 2" ist, was die Handlung und die Aktionen der Figuren angeht, schon ziemlich dumm. Ich kenne den ersten Teil nicht, aber das Ganze wirkt auf mich wie ein typisches DtV-Sequel. Trotzdem finde ich, dass der Film vieles richtig macht und durchaus gute Ideen hat. Ich liebe Sprachen. Daher gefallen mir die verschiedenen Akzente, die man zu hören bekommt und es ist wohltuend, dass die Deutschen richtiges Deutsch sprechen (auch wenn einige ihrer Dialogzeilen sich gefährlich nahe an die Grenze zur Peinlichkeit begeben). Der Aussie-Lokalkolorit ist ebenfalls sehr schön anzusehen und gibt dem Streifen mit der örtlichen Flora und Fauna einen besonderen Touch. Das antiklimaktische Ende kann als befremdlich empfunden werden, aber ich fand es irgendwie ganz passend. Kein ganz großer Wurf, aber solide Genrekost, die gute Unterhaltung bietet und selbstverständlich viel Lust macht, selbst durch das Känguruland zu trampen, um sich mit den liebreizenden Einheimischen anzufreunden.

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                                        • Liebe Christina, deine Stirn vermittelt mir stets das Gefühl, dass du mich auf dein Raumschiff entführen und Experimente an mir durchführen willst, aber, weißt du, damit wäre ich vollkommen einverstanden.

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                                          • 7 .5

                                            Schon einer der besten von Michael Bum-Bum-Bay. Wäre aber noch viel, viel, viel besser, wenn die zweite Hälfte so wäre wie die erste. Da weicht die intelligente und erstklassig umgesetzte Story nämlich zunehmend rasanten Verfolgungsjagden, wuchtigen Explosionen und Action en masse. Das ist zwar immer noch spannend und sehr unterhaltsam, eine tiefere Betrachtung der anfangs etablierten Dystopie hätte mich aber mehr interessiert. Trotzdem ein starker Film, der seine gottgegebenen Möglichkeiten aber leider nicht nutzt. Der Schotte und die Blonde machen ihre Sache ganz gut, die heimlichen Stars des Films sind jedoch der, der irgendwie komisch aussieht und nicht beschnitten ist, und der, der immer stirbt.

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                                            • GQ: Didn't you always feel like a freak growing up?
                                              Tom Ford: I thought I was fabulous and everyone else was stupid.

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                                              • Megaverdienter Kommentar der Woche! Herzlichen Glühstrumpf, Frl. von und zu Grimm! :)

                                                • 8 .5
                                                  über Monster

                                                  Don't stop believin'! Charlize Theron ist hässlich. Ihre Metamorphose zum titelgebenden Monster perfekt. Gewichtszunahme, falsche Zähne, auf den ersten Blick könnte man sie in Maske und Kostüm beinahe nicht erkennen. Auch schauspielerisch glänzt sie und bringt ihre Rolle in jedem Augenblick glaubwürdig rüber. Zu Recht wurde sie dafür mit mehreren Auszeichnungen belohnt. Ein nicht ganz unbeachtlicher Teil des Gelingens des Films ist ihrer beeindruckenden Performance zu verdanken. Den Blutrausch der Mordserie umgibt ein Hauch von Exploitation. Das hier ist kein Hollywood - trotz verdientem Oscar - sondern ein fieses, dreckiges B-Movie aus der Reihe Amerikas Beliebteste Serienmörder. Unter diesen ist Aileen Wuornos vielleicht nicht die interessanteste, aber was hier aus ihrer Geschichte gemacht wurde ist sagenhaft.

                                                  Denn, "Monster" ist ein sehr intensiver, aufwühlender und da auf wahren Ereignissen beruhend umso packender Film, in dem eigentlich zwei Geschichten erzählt werden. Zum einen erzählt der Streifen die harte Story von der mehrfachen Mörderin, zum anderen wird eine romantische Liebesgeschichte zwischen eben jener Person und der Frau, die sie am Anfang des Films kennenlernt, erzählt. Diese Zwiespältigkeit, wenn man so will die 'gute' und die 'böse' Seite des Charakters ist das, was den Film so emotional und berührend macht, da man schnell erkennt, dass Aileen eben nicht nur ein Monster, sondern eigentlich auch bloß ein ganz normaler, facettenreicher Mensch ist. Some will win, some will lose.

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                                                  • Kein Feld zur Auswahl diesmal? Blu-ray wäre supi, zu einer DVD würde ich aber auch nicht Nein sagen.