Nospheratu99 - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
UntamedUntamed ist eine Thriller aus dem Jahr 2025 von Mark L. Smith und Elle Smith mit Eric Bana und Wilson Bethel.+46 Kommentare
-
BallardBallard ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 mit Maggie Q und Titus Welliver.+9 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
One Battle After Another123 Vormerkungen
-
The Toxic Avenger111 Vormerkungen
-
Bring Her Back111 Vormerkungen
-
The Long Walk - Todesmarsch92 Vormerkungen
-
Das Kanu des Manitu69 Vormerkungen
Alle Kommentare von Nospheratu99
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Schwache Fantasy. Inhaltlich lehnen sich die Mitternachts Chroniken an den „Herrn der Ringe“ an, bieten jedoch genug Abweichungen um als eigenständiges Werk durchgehen zu können. Dazu bekam man keinerlei ausuferndes Schlachtengetümmel serviert, die Handlung spielte sich eher im Verborgenen ab. Auch ließ man eher die Figuren und nicht die Schwerter sprechen, was so mancher Fantasy-Freund womöglich als lahm empfinden würde, bei mir persönlich allein schon wegen der Andersartigkeit durchaus auf Interesse stieß.
Leider wurde diese an sich ganz ansprechende Grundprämisse durch die schwache handwerkliche Umsetzung völlig versenkt. Man sah der Produktion ihre recht eng gesteckten budgetären Grenzen an allen Ecken und Enden an. Es sind die „typischen“ B-Film-artigen Schwächen wie schlecht designte und genähte Kostüme, lieblos gestaltete Kulissen, talentbefreite Darsteller sowie CGI-Effekte wie aus den Anfängen der EDV. Und von der Synchronisation möchte ich gar nicht erst anfangen, die vernichtete die letzten Reste schauspielerischer Präsenz.
Was mir jedoch gefiel war die Figurenzeichnung. Es gab keinen edlen und schönen Helden, der sich durch die Handlung kämpfte, sondern eine Reihe von Guten und Bösen, die annähernd die gleiche Beachtung erfuhren. Eigentlich standen sogar die Bösen und deren Scheitern im Mittelpunkt, was der Sache dann doch wieder einen gewissen Reiz verlieh. Auch erzählerisch konnten sich die „Midnight Chronicles“ durchaus sehen lassen - es war halt nur ein wenig anders als man es von anderen Stoffen gewöhnt war.
Conclusio: Eine an sich nicht uninteressante Herangehensweise und wohltuend anders erdacht als andere Fantasy-Stoffe. Mit ein wenig mehr finanziellem Einsatz hätte das durchaus etwas werden können, doch mit dieser billigen Umsetzung soff das Machwerk im Trash-Tümpel leider veritabel ab. So gesehen kann ich den Streifen trotz der guten Ansätze nicht wirklich empfehlen und auch die Bewertung von zweieinhalb ist das Höchste der Gefühle.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Atmosphärische, jedoch nicht durchgängig überzeugende Vampirgeschichte. Mit dem literarischen Grafen hat die Handlung nur am Rand etwas gemein - eigentlich ist es nur die Nennung des Namens, inhaltlich bezog die Fabel ihre Vorgaben eher aus der Hexen-/Wiedergänger-Ecke. Weder sah man die charakteristischen Reißzähne noch irgendeine andere Gemeinsamkeit, gerade mal das Blut-Trinken ging in die Richtung Vampir. Ich würde jetzt nicht soweit gehen, von einem Etikettenschwindel zu reden, dennoch war offensichtlich, auf welcher Welle der Film mitschwimmen wollte.
Optisch und von der Stimmung her begann die Darbietung schon mal ganz ordentlich, mit unheimlichen Drehorten und wabernden (Boden-)Nebeln fuhr Regisseur Mario Bava eine schaurig-schöne Atmosphäre auf, die bis zum Mittelteil auch durchgehend erhalten blieb. Lediglich gegen Ende mischten sich einige wackelige Passagen in die Dramatik, die die Stimmung durch ihre unfreiwillige Komik ein wenig ins Schlingern brachten. Die pathetischen Reden waren der damaligen Zeit geschuldet, das kreide ich dem Streifen nicht weiter an.
Besonders Barbara Steele hatte gegen Ende ihre liebe Not mit der angsterfüllten Darbietung und irrelichterte mit einer nur wenig glaubwürdigen Performance durch die Szenerien. Möglicherweise lag das aber auch an ihrer Synchronsprecherin, die die Angstschreie derart übermotiviert performte, sodass die Darbietung wie gesagt leider in Richtung Selbstparodie abglitt. Alle anderen jedoch mit durchgehend passabler Leistung und auch die deutschen Stimmen in Ordnung und gut nuanciert.
Von Seiten der Spezialeffekte bekam man Durchschnittliches geboten – man darf nicht vergessen, dass der Film schon das eine oder andere Jährchen auf den Buckel hat und die Drehbedingungen damals wohl auch nicht auf der Höhe der Zeit lagen. Die Maske etwa mit deutlicher Luft nach oben, dafür die Effekte mit dem wechselnden Aussehen von Steele sehr gut gemacht. Viel Blut bekam man nicht zu sehen, zumal das in einem sw-Film ohnehin nicht viel Sinn gemacht hätte. Ein paar härtere Einlagen passierten angedeutet neben der Kamera.
Conclusio: Ein schaurig-schöner Grusler, der als Abwechslung für modernes Monster-Terror-Kino durchaus herhalten kann. Für eine hohe Bewertung mit leider zu viel Luft nach oben, wobei die darstellerischen Schwächen und jene der Maske schwerer wiegen als die fadenscheinigen Effekte. Viel machte die gekonnte Regiearbeit Bavas wieder wett, womit der Film auch heute noch ganz gut schaubar ist.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Passable Spukhaus-Mystery. Es ist ja nicht so, dass wir hier mit einer umwerfend neuen Thematik oder Umsetzung bespaßt werden, und aus den Latschen lässt uns das unheimliche Apartment in dem noch unheimlicheren Haus ebenfalls nicht kippen. Trotzdem kann „In The Dark“ ganz gut unterhalten, zumal die Spannung langsam und bedächtig aufgebaut wird. Damit kann ich ganz gut leben, da einem die Figuren gut vorgestellt werden und sie für einen auch greifbar sind. Es sind beileibe keine Übermenschen, sondern Normalos mit normalen Problemen wie schmaler Geldbörse oder Überforderung im Alltag (sie sind junge Eltern). Das allein generiert schon ein gewisses Interesse, sich mit ihnen näher auseinander zu setzen, dazu kommen auch noch die seltsamen Vorgänge in und um das Haus.
Das meiste der Handlung spielt sich in der Wohnung ab und schon bald ist klar, dass sich innerhalb der Mauern mehr befindet als reiner Wohnraum. Das könnte man jetzt banal und flach nennen und hätte wohl kaum Probleme, es objektiv zu argumentierten. Doch obwohl sich die Auflösung für geübte Suspence-Seher relativ bald erahnen lässt, bereitet die vergangenheitserkundende Schnitzeljagd dennoch ein gewisses Sehvergnügen, da einem die Figuren und die Ereignisse eben nicht egal sind.
Das lag zu einem großen Teil auch an Tianna Nori und Mark Matechuk, die uns ein sympathisches Paar spielten, das man auch im echten Leben mögen würde. Die kleinen und unscheinbaren Probleme des Alltags, die, für sich alleine belanglos, in Summe das Leben mehr erschweren als es anfänglich erscheint, bringen sie uns nahe und damit gewinnt der Film ungemein. Leider schwächelt die Synchronisation mittendrin immer wieder, was die Stimmung zwar nicht nachhaltig (zer)stört, jedoch unangenehm merkbar ist.
Ausufernde Gewaltexzesse oder ausgefeilte Spezialeffekte werden bei „In The Dark“ nicht aufgefahren, es stehen eher die Personen und die Rätselrally im Mittelpunkt. Das kann man natürlich gut oder schlecht finden, für mich hat es letztens ganz gut gepasst. Im Gegenteil erreicht der Film gerade durch dieses inszenatorische Understatement eine hohe Glaubwürdigkeit, da man sich in die Situation der beiden ein Stück weit hineinfühlen kann.
Fazit: Ein für Genrefreunde zwischendurch zweifelsfrei empfehlenswerter Streifen, der gerade durch seine Unaufgeregtheit die volle Laufzeit unterhalten kann. Obschon er in jeder Hinsicht kein Feuerwerk abbrennt, waren die knackigen achtzig Minuten kurzweilig und spannend. Mit einer besseren Synchro hätte ich noch einen Punkt draufgelegt, in dieser Form kommt er über leichten Überdurchschnitt nicht hinaus.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Schwache Vorstellung. Obwohl Regisseur John Walker in einigen Szenen ein gewisses Talent aufblitzen lässt, scheitert sein Film an der ideenlosen Geschichte, talentbefreiten Darstellern und einer billigen Maske. Überhaupt dürfte die Produktion über kein sonderliches Budget verfügt haben, viele der Effekte waren lausig und leicht als solche zu erkennen. Auch bei der Synchronisation war gespart worden, womit viele der Darsteller zusätzlich noch um eine Klasse schlechter wirkten. Ebenso lieferte das Drehbuch nur wenig Erbauliches, viele der Dialoge ergaben schlicht und einfach keinen Sinn.
Conclusio: Finger weg. Eigentlich dürften nicht einmal ausgemachte Trash-Freunde ihre Freude an dem Filmchen haben, dazu nimmt sich die Produktion leider viel zu ernst und lässt damit auch jeglichen Humor vermissen. Den einen mageren Punkt vergebe ich für das Bemühen der beteiligten Personen im Allgemeinen und die mitunter ganz gut ausgewählten Drehborte. Der Rest leider der berühmte Satz mit X.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Nette, letzten Endes jedoch belanglose Generationen-Zusammenarbeit. Eigentlich zeigt der Streifen lediglich die Wichtigkeit, auch im Alter halbwegs geistig fit zu bleiben. Letzten Endes funktioniert das Zusammenleben unserer drei Protagonisten nur, weil Huguettes geistige Fähigkeiten (auch wenn diese dies nicht sofort erkennt) Marion und Maitre nützlich sind. Aus dem Zusammenspiel von akademischer Wissensvermittlung und den neuen Medien ziehen alle Parteien ihren Nutzen, und nur so kann der Film funktionieren. Wäre Huguette geistig nicht mehr auf der Höhe oder in irgendeiner Form körperlich eingeschränkt (schlimmstenfalls sogar pflegebedürftig), dann wäre sie wohl obdachlos geworden und auf der Straße gestorben.
Das kann man jetzt gut oder schlecht finden, ich persönlich sehe diese Dinge indifferent. Grundsätzlich ist eine geistige Herausforderung im Alter etwas Gutes – warum man Rentner zur Untätigkeit verdammt (die Zuverdienstgrenzen sind ja relativ eng), erschließt sich mir eigentlich nicht. Manche stürzen sich ja in Vereins- oder karitative Tätigkeiten, viele jedoch vereinsamen und veröden geistig wie körperlich. Es ist ja immer die Sache des Einzelnen, für mich wäre diese totale Inaktivität nichts.
Romane Bohringer, die ich diese Woche in „Lügen der Liebe“ gesehen habe, brachte die überforderte Alleinerziehende soweit in Ordnung, und auch ihre Kollegen Line Renaud und Francois Rabette überzeugten soweit. Für den Oskar würde es wohl nicht reichen, doch gröbere Schwächen sind mir nicht aufgefallen. Auch die Synchro passte.
Fazit: Zumindest möchte ich von diesem Film nicht abraten, letzten Endes hat mich das Thema für eine hohe Bewertung jedoch zu wenig angesprochen. Ich denke, dass die Botschaft ganz gut rübergebracht wurde, dennoch waren mir die Figuren mit ihren Problemen zu weit weg, als dass mich der Film jetzt nachhaltig begeistern konnte. Mit einer schwachen vier schlage ich ihn aus handwerklicher Sicht sicherlich unter Wert, doch der geringe persönliche Bezug lässt nun mal nicht mehr zu.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Gut angetragener Genremix. Regisseur und Drehbuchautor Robert Zemeckis hat mit „Zurück in die Zukunft“ einen zeitlosen (sic!) SciFi-Coming-of-Age-Klassiker geschaffen, der auf eigentlich ganzer Linie überzeugen kann und der gewissermaßen in seiner eigenen Liga spielt. Der Streifen hat eigentlich alles, was es braucht: Spannung, Tempo, Witz, Romantik, gesellschaftliche Anspielungen – und einen geilen Soundtrack. Somit gehe ich sogar so weit zu behaupten, dass „Zurück in die Zukunft“ einen DER Filme der achtziger Jahre darstellt.
Obschon die keineswegs perfekten Spezialeffekte schon in der damaligen Zeit auffällig waren und ebenso die „üblichen“ logischen Probleme der Zeitreise-Filme (lt. Stephen Hawking kann man wohl in der Zeit zurückreisen, diese aber nicht in der Weise verändern, dass es sich für die Gegenwart auswirkt), kann ich diese Unzulänglichkeiten für die warmherzige und stets witzig-stilsichere Inszenierung gerne ausblenden. Mit seinem ihm zu eigenen Charme bringt der Film diese besondere Saite in mir zum Klingen, womit er mich heutzutage noch ebenso wohlig einnimmt wie damals im Kino.
Auch die Message („Wenn man sich nur ordentlich bemüht, kann man alles auf die Beine stellen“) ist keineswegs neu, doch hier auf eine derart ansprechende Art und Weise präsentiert, dass man diese gerne als Mantra annimmt. Das kann man nicht nur, aber besonders als Teenager gerne für sich aus diesem Film mitnehmen – ich würde sogar behaupten, dass diese Art des Zuspruchs für alle Menschen wichtig ist.
Dazu sehen wir eine stringente und temporeiche Inszenierung, die sich in den wichtigen Momenten jedoch ihre Zeit für die Figuren nimmt. Eigentlich machen im Laufe der Handlung alle Charaktere ihre Entwicklung durch - der eine mehr, der andere weniger. Dazu passiert für die Protagonisten eigentlich nichts ohne Rückschläge (woraus viel an Spannung generiert wird) – Pleiten, Pech und Pannen werden jedoch ebenso gemeistert wie die menschlichen Widerstände. Witzige Ideen lockern die Handlung immer wieder auf und sorgen für eine launige, aber immer durchdachte Unterhaltung.
Für das Ensemble war die stimmig inszenierte und inhaltlich bestens aufgestellte Geschichte natürlich eine Steilvorlage. Michael J. Fox und Christopher Lloyd waren die richtigen Mimen im richtigen Film. Lea Thompson, Crispin Glover und Thomas F. Wilson waren für die High-School-Szenen optisch zwar schon etwas zu reif, in den erwachsenen Szenen aber immerhin so gut geschminkt, dass man ihnen die Figuren abnahm. Auch die Synchronisation auf hohem Niveau. Interessant, dass sich in den Nebenrollen viele später zu Bekanntheit gelangten Darsteller tummelten wie etwa Billy Zane, James Tolkan und Courtney Gaines.
Conclusio: Ein absolut empfehlenswerter Streifen der achtziger Jahre, der seinen launigen Verve auch heute noch gut ausspielen kann. Eine absolut runde Sache, die zu jeder Zeit gut unterhalten kann und stilprägend wirkte. Kein Wunder, dass der Streifen einen Boom an Zeitreise-Filmen auslöste, von denen hinsichtlich der inhaltlichen Komponente jedoch keiner an diesen herankam. Kleinere Unpässlichkeiten kosten die Höchstnote, die solide acht ist jedoch hoch verdient.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Elektrisierendes Liebes-Verwirrspiel. Regisseur und Drehbuchautor Gilles Mimouni noir-artiger Erotikthriller verwirrt anfangs und löst die Verwicklungen im Laufe der Handlung mehr und mehr auf. Der in seinen Gefühlen zwischen drei Frauen wild umhergerissene Max kann einem am Ende fast schon leidtun, erscheint er doch eher Opfer denn Herr seiner Emotionen. Und auch als Zuseher kann man sich niemals sicher sein, zumal die Ausgangslagen sich oftmals im Minutentakt ändern. Das erfordert zwar eine hohe Aufmerksamkeit, jedoch bringt das ständige Rätselraten hinsichtlich der Wirrnisse viel Spannung und Thrill. Indem Mimouni seine Knoten am Ende wieder auflöst, schafft er zwar ein versöhnliches, aber keinesfalls hollywood-schmalziges Ende. Der arme Max braucht nach diesen nervenaufreibenden vier Tagen sicherlich einige Wochen zur Erholung – selten eine derart getriebene Figur gesehen wie ihn.
Dazu zeigt uns Mimouni ein Sammelsurium an atmosphärisch dichten Kulissen, die eine herrliche Stimmung zwischen kleinbürgerlichen Gegenden, versifften Wohnungen und Cafes mit ordentlich Patina erzeugen. Irgendwie mag ich diese heruntergekommen wirkenden französischen Bobo-Gegenden, die ihre beste Zeit hinter sich haben, sich selbst aber als den Nabel der Welt empfinden. Sie leben den Glanz vergangener Tage mit einer bewundernswerten Selbstverständlichkeit und das bereitet auch für diesen Film die perfekte Bühne. Und dann auch diese amikalen Eigenarten: Als Max bei seinem guten Freund Lucien zu Besuch ist und dieser sich für ein Date mit seiner Angebeteten zurecht macht, legt sich Max wie ganz normal in Luciens Bett um sich mal kurz eine Runde aufs Ohr zu hauen. Also mir würde das bei meinem allerbesten Freund nicht einfallen und wenn doch würde es bei demjenigen wohl ziemliches Befremden auslösen.
Doch zurück zum Film und seinen Darstellern. Unser Quadrupel Vincent Cassel, Romane Bohringer, Monica Bellucci und Jean Phillipe Ecoffey manövrierten ihre Figuren gekonnt durch den emotionalen Strudel. Besonders Cassel gefiel als getriebenes Blatt im Wind der Ereignisse und ließ einen so richtig mitleiden. Auch wenn man die Reaktionen seiner Figur nicht immer nachvollziehen kann, so sind sie aus seiner Sicht doch zumindest verständlich. Aber auch Bohringer gut aufgelegt als Femme fatale. Die Synchronisation auf gutem Niveau.
Fazit: Ein absolut empfehlenswerter Noir-Erotikthriller, der mit gut aufgelegten Mimen und einer feinen Atmosphäre sicherlich auch beim zweiten Mal Schauen gefällt. Indem uns Mimounis Geschichte ständig neue Wendungen präsentiert, die jedoch niemals unglaubwürdig oder konstruiert wirken, hält sie die Spannung immer hoch und kann ihre Wirkung über die vollen zwei Stunden Laufzeit entfalten. So gesehen ist eine warme Empfehlung nur mehr Formsache und auch die siebeneinhalb ist hochverdient.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Grottige Urzeit-Action. Schon der Titel legt nahe, auf welcher Welle dieser Film mitsurfen will. Durch seine in allen Belangen unterirdisch schlechte Machart gelingt dies aber nicht einmal in Ansätzen. Es wirkt wie eine Asylum-Produktion, doch nicht einmal der trashige Charme dieser Produktionen wurde erreicht, dazu nimmt sich das Filmchen leider viel zu ernst.
Ansonsten sind sämtliche Zutaten des Trashs vorhanden: Ein narrativ wirrer Aufbau, ein dummes Drehbuch, talentbefreite Darsteller und miese CGI-Effekte, die zudem noch über Gebühr zelebriert wurden. Die pomadige Inszenierung setzte dann noch einen drauf und fertig war der Schaden. Auch bei der Synchronisation wurden zumeist unpassende Sprecher engagiert, die durch das völlige Fehlen von tontechnischer Unterstützung um noch eine Klasse schlechter wirkten.
Lediglich die mitunter ganz gut gefilmten Wüstenlandschaften entfalteten eine gewisse Atmosphäre, die ganz gut zum Stoff passten. Ich mag derartige karge und trotzdem rau-schöne Landschaften, die vermitteln eine ganz eigene Stimmung, die mich lange Zeit vom Abdrehen abhielt.
Kurzfazit: Finger weg. Wer Dino-Filme mag, sollte lieber zur Jurassic-Park-Reihe greifen, hier bekommt er nichts für sein Geld. Die anderthalb Punkte vergebe ich für die Landschaftsaufnahmen, der Rest ist für die Tonne.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Unterhaltsamer Abenteuer-Klamauk. Man muss den guten Indy einfach gerne haben, eine mit so viel Leidenschaft und Hingabe geführte Suche verdient einfach Respekt. Selbst wenn viele Szenen unlogisch bis ins Mark und bisweilen sogar grotesk hanebüchen sind, so kann unsere Schatzsuche mit ihrer nonchalanten Lässigkeit eigentlich zu jeder Zeit unterhalten. Fragen wir nicht nach historischen Tatsachen, fragen wir nicht nach Nachvollziehbarkeit oder Plausibilität und fragen wir auch nicht nach Logik. Sehen wir uns lieber en passent gesetzte Pointen sowie lockerleichte Action an und erfreuen uns an witzigen Einfällen. Atmen wir das Achtziger-Jahre-Gefühl, als man alles erreichen konnte und Hindernisse mit einem lockeren Grinsen aus dem Weg geschossen wurden. Genießen wir eine fiebrige-schwüle Atmosphäre, die sich am Besten mit Unmengen von Whiskey ertragen lässt und in der das Scheitern eine Sache der Antagonisten ist.
Die Filme von Spielberg sind voller Bewegung und Leben und bieten positive Motivation, indem sie einem das Gefühl vermitteln, dass im Leben alles möglich ist. Womöglich ist das genau das Lebensgefühl, weswegen man damals ins Kino gegangen ist und das man nach dem Abspann mit breiter Brust wieder verließ, da man wusste, dass am Ende alles gut wird.
Heutzutage wirkt der gute Indy zwar wie ein Relikt aus einer anderen Epoche, kann jedoch zumindest noch gut unterhalten. Wiewohl ich so eine turbulente Chose nicht jeden Tag sehen möchte, erwärmt sie mir gelegentlich doch noch das Herz. Große Lobeshymnen werde ich seinetwegen jetzt nicht anstimmen, ihn jedoch mit einer soliden sechseinhalb versehen und auch eine Empfehlung gerne aussprechen.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Womöglich bin ich für derlei Filme einfach der Falsche. Dieses langwierige und letzten Endes ermüdende Herumeierern der beiden vergällt mir die anderthalb Stunden leider ziemlich. Obschon die Chose den ein oder anderen Charmepunkt einfahren kann, empfand ich die Sache leider langatmig und uninteressant.
Ich persönlich habe derartige Spielchen nie mitgespielt – wenn sich eine nicht entscheiden konnte, war ich weg und bin zur nächsten Blume geflattert. Mit einem Wort: In Liebesdingen hatte ich keinen langen Atem. Das hat nachträglich betrachtet zwar nicht immer zum Erfolg geführt, doch zumindest habe ich mir derartige emotionale Eskapaden erspart, die Tom hier durchleiden musste. So wie ich es sah, hat er sich zum Schein in das lockere Spielchen von Summer eingelassen und gehofft, dass es sich die Dame vielleicht doch noch anders überlegt. Das funktioniert meiner Erfahrung nach selten…
Ansonsten war der Film nett anzusehen und das zeitliche Herumspringen hat weniger gestört als gedacht. Zumindest passte der Erzählrhythmus und das ist schon mal was wert. Gordon-Levitt und Deschanel lieferten uns ein nettes und hübsch anzusehendes Paar ab, das an der eigenen Unsicherheit (und Unerfahrenheit?) scheitert. Alle anderen ohne tiefere Wirkung in ihren kleinen Rollen. Die Synchronisation war in Ordnung und kolportierte den Charme denke ich ganz gut.
Fazit: Obwohl ich den Film mit einer vier sicherlich unter Wert schlage, kann ich mir vom inhaltlichen Standpunkt dazu leider nicht mehr abringen. Das mit der Bewertung verknüpfte Urteil („uninteressant“) trifft es meines Erachtens aber ganz gut. Bin wie gesagt wohl die falsche Zielgruppe für diesen Film.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Danke an Toby_G93 für den Tipp und das neugierig-Machen.
Wendungsreicher Noir-Mystery. In diesem emotionsgeladenen Film scheitern unsere drei Hauptcharaktere allesamt an ihrer Naivität. Naivität dem Leben und der Liebe gegenüber sowie an den Träumen an eine bessere Zukunft. Es sind ja durchaus nachvollziehbare Wünsche und Sehnsüchte, die die Figuren antreiben. Chris ist in einer lieblosen Ehe gefangen, strebt nach Zuwendung, Anerkennung und Liebe. Kitty ist Johnny verfallen und will sich seine Liebe erkaufen. Johnny will ein sorgenfreies und finanziell abgesichertes Leben, steht jedoch den Mechanismen eines bürgerlichen Daseins hilflos gegenüber und will an das schnelle und leicht verdiente Geld kommen. Und so entspinnt sich einen unheilvolle Menage a troi, die eigentlich nur scheitern kann. Wobei es lange Zeit ja durchaus gut aussieht…
Fritz Lang widmet sich seiner Geschichte gekonnt wie immer und bietet atmosphärisch wie narrativ hochwertige Kost. Sein Film wirkt, als hätte ein Alfred Hitchcock einmal einen Film mit einem Schuss Coolness drehen wollen. Nebenher zeichnet uns Lang ein Sitten- und Gesellschaftsbild vom amerikanischen Traum der dreißiger Jahre. Trotz des Fehlens episch langer Einstellungen verfügt der Streifen über eine seltsame Kraft und Aura, die einen über die Patina hinweghilft. Heutzutage würde man über das Verhalten der Figuren den Kopf schütteln, doch im Zusammenhang mit der zeitgeschichtlichen Realität wirkt es dann doch wieder plausibel.
Edward G Robinson mimte den träumerischen und liebenswerten Kerl, der an seiner Gutgläubigkeit scheitert, mit einer stillen aber dennoch kraftvollen Intensität, die Mitleid mit seiner Figur auslöst. Joan Bennett besteht jedoch gut neben ihm, besonders die zwei Gesichter ihm und Johnny gegenüber zeigten die Verschlagenheit ihrer Figur. Dan Duryea mit Licht und Schatten, jedoch meistens stilsicher. Alle anderen ohne Fehl und Tadel.
Ich finde es ja irgendwie schräg, einen Film mit dem Wissen zu schauen, dass keiner der an der Produktion Beteiligten mehr unter uns weilt. Das ist mir am Ende des Films plötzlich in den Sinn gekommen – warum, weiß ich selbst nicht so genau. Es fühlte sich so an, als ob einem die Geister der Vergangenheit für einen Moment zuwinkten. Vielleicht war es aber auch einfach nur der besonderen Thematik geschuldet.
Fazit: Ein durch und durch eindrucksvoller Film, auf den man sich jedoch einlassen muss. Zeitlos ist er nicht, doch mit etwas Entgegenkommen von Seiten des Zusehers durchaus heute noch schaubar. Interessante und klar gezeichnete Figuren lassen einen mitleben und –leiden, was ich als gutes Zeichen werte. Die sieben erscheint mir verdient und eine Empfehlung für das geneigte Publikum (wäre vielleicht auch etwas für Vertigo60 und die liebe Eudora) spreche ich gerne aus.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Menschliche Aufarbeitung im Freundeskreis. Das betrunkene Aufdecken vergangener Schandtaten und zwischenmenschlicher Probleme vor dem Hintergrund der Trauerarbeit offenbart Risse und schwelende Wunden in der Gruppe. Dabei sind es nicht nur schwerwiegende Dinge wie Ehebruch und sexuelle Ausschweifungen, sondern auch die „kleinen“ Lügen und versteckten Fouls im Umgang untereinander. Dass man seine eigene Situation anderen gerne als heile Welt vorgaukelt, ist natürlich verständlich und nachvollziehbar, die Auswirkungen (der andere fühlt sich in seiner, als nicht perfekt empfundenen Situation schlecht und minderwertig) sind für den Betreffenden leider ebenso verheerend wie ein offener Verrat. Dass das der Freundschaft natürlich nicht guttut ist klar, doch manchmal reinigt ein Gewitter die Atmosphäre gut durch, was einen auch kleinere und größere Kollateralschäden verschmerzen lässt.
Leider machen es sich Regisseurin Isabel Kleefeld und Drehbuchautorin Dominique Lorenz mitunter etwas leicht mit ihren Themen und Figuren. Indem ihnen das Verzeihen und Vergeben doch recht leicht fällt und Lebenslügen mit einer lapidaren Entschuldigung so einfach vom Tisch gewischt werden, gehen unsere Protagonisten doch etwas zu locker mit ihren Situationen um. Manche Szenen gleiten sogar in eine Art Selbstparodie ab, was der an sich dramatischen Prämisse nicht gut zu Gesicht steht. Das bedient zwar die Komik der Tragik ein wenig, kommt unter dem Strich jedoch oberflächlich und halbseiden daher. Am Ende fragte ich mich, wie ernst man die Figuren wirklich nehmen kann. Womöglich kann man nicht aus allem einen launigen Schluss ziehen.
Dargestellt fand ich die leicht stereotyp angehauchten Charaktere ganz gut, und selbst wenn manche Sequenzen durch ihre zu stark betonte Eindringlichkeit ins Lächerliche anzugleiten drohten (der Heulkrampf von Roeland Wiesnekker am Ende doch schon zu viel des Guten) so hatten die meisten ihre Figuren gut im Griff. Kleefeld schien darauf bedacht, nicht allzu viel negative Schwingungen in die Sache zu bringen und versöhnt den mitunter zerstrittenen Haufen bald wieder. Selbst wenn nicht alle Probleme aufgearbeitet und gelöst wurden, so bot sie uns zumindest einen versöhnlichen Abschluss (auch wenn dabei nicht alles glaubhaft herüberkam).
Fazit: Für eine einzige Sichtung nicht uninteressant und zum Teil als Anregung für eine ehrliche Selbstreflexion sicherlich auch brauchbar, letzten Endes aber mit dem Prädikat „hauptabendgerecht“ noch gut bedient. Etwas mehr Tiefe und weniger Komödie (die jedoch in erträglichen Grenzen blieb) hätten dem Film nicht geschadet, doch wirklich unzufrieden ließ mich die Sache dann doch nicht zurück. Passable Schauspielerleistungen und schöne Berg- und Hüttenpanoramen ergänzten die an sich runde Sache, mit mehr als Durchschnitt will ich trotzdem nicht bewerten.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Unterhaltsamer Nachfolger. Obschon in den Neunzigern gedreht, verströmt der Streifen immer noch ein feines Oevre der Achtziger und entfaltet damit eine herrliche Atmosphäre, die die ganze Laufzeit hindurch hoch bleibt. Unserer Buddy-Cop-Duo zeigt auch keinerlei Abnützungserscheinungen und hangelt sich mit lockerleichter Nonchalance durch die Laufzeit, was dem Film eine wohltuende Unbeschwertheit verleiht. Selbst wenn die Handlung auch in Ernst eine gute Figur gemacht hätte, schmälert der immer wieder durchblitzende Humor die Spannung nicht. Im Gegenteil lockerten die en passent gesetzten Pointen die Sache immer wieder auf und machten auch den dritten Teil zu einer runden Sache.
Wie auch schon die Vorgänger lebt der Film vom Gespann Gibson/Glover, das die beiden unterschiedlichen Charaktere glaubwürdig verkörperte und dabei eben jene Lockerheit an den Tag legte, die den Profis ein feines Alleinstellungsmerkmal bescherte. Rene Russo als kauzige Agentin und im weiten Verlauf logischerweise das Objekt der Begierde konnte einem beinahe leidtun, wirkte sie doch mitunter als Fremdkörper zwischen den Buddys. Joe Pesci wie man ihn kennt in seiner Paraderolle als schmieriger, aber liebenswürdiger Charakter.
Eigenartiger Weise nimmt man in heutigen Produktionen die hier vorherrschende Lockerheit oftmals als seicht und oberflächlich wahr. Warum es in der „Lethal Weapon“-Reihe eben gut ankommt, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Womöglich ist es der Atem der Achtziger, der gepflegt vorgetragen und auch ein gutes Stück weit auf die Schippe genommen wird. Die Männer waren harte Kerle mit weichem Kern, die ihre Fehler hatten und deswegen von den Frauen geliebt wurden. Diese wiederum waren mit ihren Fönfrisuren hauptsächlich schön, hatten jedoch auch ihre Marotten und Zicken. Es wirkt eben nicht glattgebügelt und trägt seine Patina ebenso wie seine schlechten Angewohnheiten mit Stolz vor sich her, scheint sich seiner Peinlichkeiten damit bewusst und ist dabei aber selbstsicher genug, sich derer nicht zu schämen. Vielleicht findet sich der eine oder andere selbst in Riggs und/oder Murtaugh wieder oder würde es zumindest gerne.
Conclusio: Man muss die beiden Chaoten einfach gerne haben. Das charmant-komische Ermittlerduo mit einem Schuss Wahnsinn macht auch im dritten Teil einfach Spaß und Laune. Obwohl ich die beiden nicht jeden Tag sehen möchte, ist ein gelegentliches Widersehen immer wieder ein Grund einzuschalten. Obwohl es Regisseur Richard Donner hier und besonders im Schlussteil mit der wahnwitzigen Action ein wenig übertreibt, kann man auch den dritten Teil durchaus empfehlen. Eine solide sechs trägt dem Gesamterlebnis am ehesten Rechnung.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Und wenn die Kreativität fehlt, dann müssen die Monster eben größer werden. Oder schlauer. Im vierten Aufguss der Jurassic-Park-Reihe wird uns die gleiche Geschichte im Wesentlichen lediglich ein viertes Mal erzählt. Der Fokus liegt wieder auf den Urzeitwesen, die tempo- und actionreich in Szene gesetzt werden und die auch diesmal unseren Protagonisten nachstellen.
Dabei unternimmt Regisseur Colin Trevorrow nicht einmal den Versuch, eine interessante Handlung oder tiefgründige Figuren zu entwickeln, stattdessen lässt er genmutierte Saurier gegen- und miteinander agieren. Das unterhält einen phasenweise gar nicht mal so schlecht, für zwei Stunden Laufzeit ist dieses Konzept jedoch reichlich mager. Letzten Endes ist bei seinen Bemühungen ein sogenannter „Bügelfilm“ entstanden, der auch längere Phasen der geistigen Abwesenheit verzeiht und eher wie eine Aneinanderreihung aufregender Szenen als eine narrativ ausgewogene Geschichte wirkt.
Chris Pratt und Bryce Dallas Howard mühten sich redlich und brachten ein sympathisches Helden-Pärchen auf die Leinwand, das man einfach gern haben muss. Die Kinder sollten dem Drama wohl eine tiefgreifende Komponente hinzufügen. Die beiden agierten nachvollziehbar und auch in Ordnung. Vincent D´Onofrio fiel ein wenig seiner Rolle zum Opfer, alle anderen ohne bleibenden Eindruck. Die Synchronisation hochwertig und unauffällig.
Fazit: Einmal schauen und vergessen. Der mittlerweile vierte Abzug der Jurassic-Park-Reihe brachte nichts, was man nicht bisher schon gesehen hätte. Man kann nichts Schlechtes gegen den Streifen sagen, viel Gutes finde ich jedoch auch nicht. Handwerklich gelungen, Bewertung leicht unterdurchschnittlich, Empfehlung für Freunde der Monsteraction.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Die Harte und die Zarte. Dieser Thriller kann mit seinen launigen Untertönen ebenso wie mit einer wendungsreichen Geschichte unterhalten, restlos überzeugen will einen die Sache dann aber doch nicht. Womöglich war Regisseur Paul Feig daran gelegen, einen ebenso lockerleichten Erzählstil wie die Romanvorlage (die ich nicht gelesen habe) zu pflegen, was seinem Streifen einen nonchalanten Charme verlieh. Das kam zu Anfang deutlich besser daher als im weiteren Verlauf, als die Geschichte spannend zu wenden begann.
Man hätte bezogen auf den Inhalt auch gut und gerne auch eine härtere Gangart anschlagen können, was ich diesem Stoff ebenso zutrauen würde wie die hier gezeigte, humorige Schiene. Vor allem Anna Kendrick als verschüchtertes Mauerblümchen mit Entwicklungspotential sorgte mit ihrem hilflos wirkenden Spiel (was der Figur durchaus Rechnung trug) für glucksende Erheiterung, ebenso wie die übertaffe Blake Lively als hintergründiger Vamp. Ein paar andere schräge Figuren lockerten die Darbietung ebenfalls auf. Dazu kamen noch die anderen, zwischen Neid und Abscheu schwankenden Eltern und fertig war die spannend-witzige Melange.
Thematisch gesellten sich zu der Thriller-Handlung ein paar Seitenhiebe auf Helikoptereltern, übereifrige Schulunterstützerinnen und deren verzärtelten Nachwuchs. Elterliche Schul-Engagements scheinen in den USA ja durchaus ein Thema zu sein, zumindest beschäftigen sich viele Filme und Serien damit. Es dürfte als eine Art gesellschaftliches Credo gelten, hier als besonders aktiv und begeisterungsfähig zu erscheinen.
Die beiden Hauptdarstellerinnen arbeiteten sich in amüsanter Weise aneinander ab und gefielen dabei durch die Bank. Henry Goulding als nichtsahnender und hin- und hergerissener Ehemann konnte einem dabei fast schon leidtun, der mimte seinen erfolglosen Schriftsteller mit leidenschaftlicher Hingabe. Alle anderen nett, aber zu wenig im Bild und sich wirklich eine Meinung bilden zu können.
Conclusio: Für einmal schauen nett und unterhaltsam. Kennt man die Kehren und Wendungen erst einmal, so ist es wohl nur mehr der halbe Spaß, daher werde ich es bei der einen Sichtung belassen. Mittels gut entwickelter Figuren und einer interessanten sowie spannenden Geschichte bleibt man gerne mittendrin statt nur dabei, lediglich am Schluss übertreibt es Feig mit den launigen Wendungen. Die letzten Minuten kosten dem Film einen halben Punkt, trotzdem möchte ich für eine einzige Sichtung eine Empfehlung gerne aussprechen.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Mittelmäßig lustige Sozialkomödie. Obwohl man den „Glücksrittern“ eine bitterböse Betrachtung des amerikanischen Gesellschafts- und Finanzsystems zugestehen (und dies mit Abstrichen auch auf heimische Gegebenheiten ummünzen) kann, krankt der Streifen an seiner Gag-Armut (sic!) und der zu bemühten Machart. Somit will sich zwar eine lockere Atmosphäre etablieren, die großen Lacher blieben allerdings weitegehend aus. Lediglich die screwball-artigen Hampeleien Eddie Murphys sorgten für ein paar Schmunzler mittendrin.
Bearbeitungen zu den Arm/Reich-Diskrepanzen und den gesellschaftlichen Unterschieden gibt es viele. Seien es nun die Flodders, „Der Prinz und der Bettler“ (dieselbe Thematik gibt es auch im „Prinz von Bel Air“) oder auch der „Filofax“ – letzten Endes sind es immer die menschlichen Verhaltensunterschiede, die für Heiterkeit sorgen und/oder zum Nachdenken anregen. Bei den „Glücksrittern“ konzentriert man sich auf die Mechanismen des Geldhandels und der Börse, was zwar hinsichtlich des dort herrschenden Wahnsinns nachvollziehbar erscheint, sein Potential aber nicht so recht zur Entfaltung bringen will.
Landis hat ja so ein Talent, vermehrt mit Treppenwitzen zu arbeiten, doch nicht einmal diese wollen hier so recht zünden. Sogar die Verkleidungs-Charade entlockte mir nur ein müdes Lächeln, da hatte lediglich Murphy ein paar gute Auftritte. Akroyd ist für so eine Chose vermutlich der falsche Mann, Tom Hanks wäre hier denke ich besser gewesen. So gesehen geht der Film schon in Richtung einer leider recht albernen Groteske und wirkt zudem ein wenig aus der Zeit gefallen.
Fazit: Eine Komödie, die nicht lustig ist, ist wie ein Liebesfilm ohne Romantik und wie ein Horrorfilm ohne Spannung und Grusel. Ja, die Intention ist erkennbar und die Figuren sind herrlich schräg, letzten Endes kitzelt der Streifen die Lachmuskeln aber weniger als es für eine Komödie erforderlich wäre. Für die gesellschaftskritische Machart und die ganz gute Message bewerte mit dem Durchschnitt, mehr hat sich der Streifen für mich jedoch – bei allem guten Willen - nicht verdient.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Halbgares Gruseldrama. Mehr noch als vieles andere bietet der menschliche Nachwuchs einiges an Projektionsfläche - es ist ja auch ein hochemotionales Ereignis für alle Beteiligten. In „Grace“ wird der Frage nachgegangen, was passiert, wenn das eigene Baby abnorme Bedürfnisse entwickelt, die mit den herkömmlichen nur schwer in Einklang zu bringen sind.
Auch meine Gattin litt in den Stillphasen an Zeichen der Unterernährung, da ihr Körper viel an Vitalstoffen an die Milch verwendete. Vor allem vitamin- und mineralreiche Kost war wichtig und sie achtete mitunter diesbezüglich zu wenig auf sich. Erst als ich sie zwang, viel Obst und Salate (wusste bis dahin nicht, dass die so gesund sind – hätte da eher auf Gemüse getippt) zu sich zu nehmen, besserte sich ihr Zustand.
Doch zurück zum Film: Madelines Baby entwickelt seltsame Ernährungsbedürfnisse und getragen von einem Misstrauen gegenüber der Schulmedizin setzt diese alles daran, diese soweit zu befriedigen. Der vermeintlich gangbare Weg entpuppt sich bald als Sackgasse, letztlich bleibt nur ein einziger Ausweg. Dabei enthält sich der Film einer echten Auflösung und zeigt uns lediglich einen Ausschnitt dramatischer Ereignisse rund um den Erkenntnisprozess. Damit kann er zwar ein wenig unterhalten, lässt einen jedoch ohne echtes Ende zurück, womit der Streifen letztendlich unausgegoren und flach wirkt.
Die Darsteller mühten sich redlich und nutzten ihre Möglichkeiten auch soweit so gut. Jordan Ladd übertrieb es zwar in manchen Szenen mit der Dramatik, blieb jedoch im Bereich des Erträglichen. Gabrielle Rose hatte ein wenig mit ihrer nur wenig glaubwürdigen Figur zu kämpfen (die „böse“, weil latent problembehaftete Schwiegermutter lag ihr augenscheinlich nicht), zog sich mit ihrer Erfahrung jedoch ganz gut aus der Affäre. Samantha Ferris ohne Fehl und Tadel, die Herren zu wenig im Bild um sich wirklich ein Bild machen zu können. Die Synchronisation riss keine Bäume aus, war aber zumindest nicht im Negativen auffällig.
Conclusio: Ein seltsamer Film, bei dem man jedoch nichts verpasst, wenn man ihn nicht sieht. Unter dem Strich wirkt er leider nicht gänzlich durchdacht und auch nicht zu Ende gedacht, vor allem die wirklich interessanten Fragen (Wie geht es mit Baby Grace weiter? Wie entwickelt sich die Kleine? Was passiert mit der Mama?) wurden nicht geklärt. Schlecht ist er nicht, jedoch hatte ich beim Abspann das Gefühl, lediglich einen halben Film gesehen zu haben. Die schwache vier ist über den Trash-Regionen, löst aber eben keine Jubelchöre aus.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Quietschbuntes Computer-Rollenspiel. Nachdem Brettspiele in der heutigen Generation offenbar out bzw. oldschool sind, war die Fortführung als Computerspiel der nächste Schritt. Und so können wir in diesem Film alles an Logik und Plausibilität vergessen, was wir bisher in der echten Welt gelernt haben - hier gelten ausschließlich die Gesetze der Videogames.
Diese Grundprämisse ließ mich den Streifen anfangs skeptisch beäugen, machte beim Schauen jedoch mehr Spaß als zu Beginn angenommen. Besonders aus der Avatar-Transformation wurde eine Menge an Humor herausgekitzelt, der den Streifen gut unterfüttert und sogar ein paar laute Lacher bereithält. Die Darsteller mussten sich selbst nicht allzu ernst nehmen und durften sogar ein paar selbstironische Sequenzen einstreuen, was dem Ganzen sehr guttat. Damit entsprach man sogar ein wenig dem Geiste Robin Williams, der im ersten Teil ebenfalls nach Herzenslust herumkaspern durfte.
Dwayne Johnson hätte ich ein derart komisches Talent im ersten Moment gar nicht zugetraut. Womit der eher aus dem Komödienfach stammende Jack Black offenbar mehr Probleme hatte, schaffte der Muskelberg mit einer lockerleichten Nonchalance, die gut in die Produktion passte. Dabei hätte Blacks Rolle schon auch einiges an launigem Potential gehabt, mit der Konstellation männlicher Körper/weibliche Seele hat mich schon Steve Martin gut unterhalten. Alle anderen ebenfalls charmant und gut aufgelegt, auch die Synchronisation auf hohem Niveau.
Inhaltlich ist es natürlich der letzte Humbug, obwohl man das Hineinkippen in eine kybernetische Welt in Zeiten von VR-Brillen und Ohrstöpsel nicht gänzlich von der Hand weisen kann. Möglicherweise ist das völlige Eintauchen in ein Spiel das Erlebnis der Zukunft, wer weiß das schon.
Optisch wurde einem die durchschnittliche CGI-Kost geboten, die man schon in anderen Filmen bewundern durfte. Nichts über Gebühr Ausgefeiltes, doch immerhin technisch gut umgesetzt. Erstaunlicherweise lag der Fokus tatsächlich auf den Figuren, ihrer Interaktion untereinander und ihrer charakterlichen Entwicklung. Somit war der charmante Zug des Filmes auch zu einem Gutteil den Darstellern gedankt, was mich die Sache dann auch wohlwollend abnicken ließ.
Conclusio: Die Fortsetzung von „Jumanji“ ist jetzt nicht der ganz große Wurf, braucht sich hinter seinem Vorgänger jedoch keinesfalls zu verstecken. Anders als im Erstling wurden die Figuren keineswegs nur von einem Abenteuer ins nächste gehetzt, sondern durften sich auch ein Stück weit aneinander abarbeiten, was das größte Plus des Streifens darstellt. Die Chose verkam jedenfalls nicht zu einer reinen slapstickartigen Kampf- und Fluchtaction, was unter dem Strich ganz gut daherkommt und auch für zumindest eine einzige Sichtung ganz gut unterhalten kann.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Trashige Monsteraction made in Japan. Interessant, dass die Turboschildkröte bei meinen Kleinen so gut ankommt. Als letztens regenbedingt ein Film zur Disposition stand, sah ich mich mit einer Art Gamera-Fanclub konfrontiert, der lautstark ein weiteres Abenteuer des Fabelwesens einforderte. Und da wir einige der Filme schon durchhatten, fiel die Wahl auf „Gamera gegen Barugon“.
Leider kommen die alten Filme in keiner Weise an die Produktionen der Achtziger Jahre heran, weder die Optik noch die Geschichte überzeugten. Dazu gesellte sich eine falsche Übersetzung, aus Gamera wurde Barugon und aus Barugon Godzilla. Zu all diesem Übel gesellten sich auch flache Figuren, die ihre Motive naiv und lächerlich verfolgten.
Auch die Effekte waren unter jeder Kritik. Obschon man sich mit den Spielzeug-Landschaften durchaus Mühe gegeben hatte, waren die Effekte jederzeit als solche zu erkennen. Auch die ungelenken Kämpfe hatten etwas von einer Selbstparodie an sich, was das Ganze dann ziemlich Schiffbruch erleiden ließ und für lange Gesichter beim Fanclub sorgte.
Fazit: Der übliche Asia-Monster-Schmus aus den sechziger Jahren. Inhaltlich wie inszenatorisch leider ohne wie immer gearteten Mehrwert dümpelt die Chose dahin, bis sie irgendwann mal aus ist. Für Trash-Freunde möglicherweise ein Leckerli, für alle anderen wohl ziemlich bäh. Die anderthalb Punkte vergebe ich für den rauen Charme und die Message am Ende („Wider die Gier und für die Liebe“), der Rest ist leider für die Tonne.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Gut angetragenes Gerichtssaal-Drama. Der wohl interessanteste Aspekt des „Falles Paradin“ ist das Dilemma von Anthony Keane, der sich in seine Mandantin verliebt und alles daransetzt, sie vor der gerechten Strafe zu schützen. Selbst als sich ihre Schuld mehr und mehr herauszustellen beginnt und sie sich am Ende als Mörderin erweist, kann er nicht von ihr lassen. Ihr Geständnis vor Gericht stürzt ihn in einen tiefen Gewissenskonflikt.
Ich fragte mich ja den ganzen Film hindurch, wie sich Keane in diese schöne, aber kühle und abweisende Frau verlieben konnte, zumal er ja mit der liebevollen und fürsorglichen Gay verheiratet war. Was fand er nur an diesem Eisblock? War es ein fehlgeleiteter Beschützerinstinkt? Oder zog ihn die ätherische Schönheit von Maddalena so in ihren Bann, dass jegliches rationale Denken außen vor blieb? Keanes Bemühungen um ihre Verteidigung gehen bald weit über das übliche Maß hinaus und das Unheil nimmt seinen Lauf.
Heutzutage wäre die Inszenierung der Befindlichkeiten und inneren Konflikte der Figuren einigermaßen naiv und mitunter sogar lächerlich, doch muss man sich immer vor Augen halten, dass der Film eben in einer anderen Zeit gedreht wurde. Fünfundsiebzig Jahre ist es her und die damaligen Moralbegriffe und Darstellungsformen waren einfach andere. Gelingt einem das Hineinversetzen in die damaligen Zeiten (und in meinem Fall lag die Produktion lange vor meiner Geburt), so wird man mit einem intensiven und eindrücklichen Film belohnt, der einen wohl auch bei der zweiten oder dritten Sichtung in seinen Bann zieht. Allein schon der knisternde Ton und die atmosphärischen schwarz/weiß-Bilder machen den Film zu etwas Besonderem und Speziellem, das ich zwar nicht jeden Tag sehen möchte, es meine Filmlandschaft ab und an jedoch bereichert. So gesehen bin ich Youtube schon sehr dankbar, dass es diese Möglichkeit des Schauens gibt.
Gregory Peck agierte stilvoll wie man ihn kennt und gab uns den liebesverwirrten Anwalt eindrücklich und glaubwürdig. Ann Todd als leidende Ehefrau verdiente jederzeit mein Mitgefühl, wahrscheinlich hatten die Damen in jener Zeit nur wenige Möglichkeiten in die Geschehnisse einzugreifen. Vergeben und Verzeihen war in ihrer Situation wohl alles in ihrer Macht Stehende. Einen ganz jungen Louis Jordan habe ich gar nicht erst erkannt, gefreut habe ich mich jedoch über den Kurzauftritt von Leo G. Carroll. Sein betont zurückhaltendes Spiel mag ich einfach. Bei Alida Wallis unterkühlter Maddalena hätte ich fast Socken gebraucht, alle anderen passend in ihren Rollen. Auch die Synchronisation unauffällig und gut.
Conclusio: Ein atmosphärischer und auch heute noch gut schaubarer Streifen, auf den man sich jedoch ein Stück weit einlassen muss. Im Kontext der damaligen Zeit sehen wir greifbare Figuren und eine zwar nur mäßig spannende, jedoch immer plausible Geschichte, die man eher als Drama denn als Krimi sehen sollte. Gelungene Leistungen des Ensembles runden die Sache gut ab, womit ich mir die hochverdiente Sieben leicht zu vergeben getraue. Eine Empfehlung sei nicht nur, jedoch vor allem für Nostalgie-Freunde ausgesprochen.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Wunderbarer 80er Retro-Streifen. Die Macher scheinen den guten alten Achtzigern ebenso hinterher zu trauern wie meinereiner, selten so ein gefühlvolles und detailgetreues Revival gesehen. Die Ankündigung als Horrorfilm ist natürlich Quatsch, denn obwohl der „Summer of 84“ einige wenige, aber durchaus deftige Gewalt- und Ekelspitzen auffährt, kommt es eher als Coming-of-Age-Drama im Suspence-Mantel daher. Es geht mehr um das Erwachsenwerden und das menschliche Reifen vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung mit einem Serienmörder. Obschon sich diese Vorgabe natürlich schlimm anhört, bietet der Film nicht nur bierernste Dramatik, sondern zeigt auch die freundlichen Seiten dieses Alters, gleitet aber nie in lockerleichten Teenie-Komödien-Grusel ab. So gesehen scheint er zwar über, aber nicht für Teenies gemacht – sondern eben für Leute, die die Achtziger ebenso mochten wie ich.
Dazu webt der Score einen schönen Synthie-Pop-Klangteppich, der die teilweise wunderbar langen und atmosphärischen Einstellungen herrlich untermalt. Großes Lob an die Komponisten, manche Szenen kamen nahe an die Gänsehaut. Ein paar wenige, eingestreute Hits von anno dazumal (Bananarama „Cruel Sommer“) ergänzten die feine Mischung. Viel hätte nicht gefehlt und es wäre mir feucht um die Augen geworden.
Womöglich kann man diesen Film erst dann so richtig abfeiern, wenn man die Zeit als Frühpubertierender mitgemacht hat. Ich selbst war auch einmal Teil eines derartigen liederlichen Kleeblatts, das allerhand Unsinn getrieben und seine Umwelt damit veritabel zur Verzweiflung gebracht hat. So gesehen erscheint die Reaktion der Eltern, als die vier ihnen ihren Verdacht darlegen, als durchaus plausibel - ich denke mal, dass auch meine Altvorderen so gehandelt hätten. Dazu werden unsere vier „Helden“ keineswegs als solche charakterisiert, sondern als „normale“ Teenager gezeigt, die einer derartigen Situation mit einer Mischung aus Neugierde, Überforderung und letztendlich auch Machtlosigkeit gegenüberstehen. Das Regietrio begeht hier nicht den Fehler, sie über sich hinauswachsen zu lassen, sondern sie immer im Rahmen der Möglichkeiten von Fünfzehnjährigen verbleiben zu lassen. Das verleiht dem Film eine bodenständige Glaubwürdigkeit, die ihn aus der Masse von dutzenden anderen Streifen dieser Art hinausragen lassen.
Mit Rich Sommer als psychopathischem Nachbarn hatte der Cast einen Glücksgriff getan. Man merkt in jeder Szene, dass hinter der gemütlich-jovialen Maske etwas Anderes, Düsteres lauert. Sommer liefert sowohl in den netten, als auch den gefährlichen Szenen gut ab, seine Leistung hat mich wirklich beeindruckt. Alle anderen ohne Fehl und Tadel, vor allem Graham Verche und Tiera Skovbye mit guter Harmonie. Auch die Synchronisation passte, war unauffällig und somit kann man diese auch positiv bewerten.
Fazit: Ein Film, der für sich alleine genommen soweit so gut produziert und ausformuliert wurde, bei mir aber auf besonders fruchtbaren Boden fällt. Die Anleihen zu Stephen Kings „Stand By Me“ sind natürlich evident, doch genau das macht den besonderen Klang dieses Films aus (nicht umsonst habe ich „Stand By Me“ auch hoch bewertet). Beim Abspann hatte ich das Gefühl, mich von guten Freuden verabschieden zu müssen und das adelt eine derartige Produktion natürlich.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Sinnlose Zerstörungs-Action. Diese eher hanebüchene Mischung aus Godzilla und Transformers schaffte es zu eigentlich keiner Zeit, so etwas wie Interesse bei mir zu wecken. Eine kaum vorhandene Handlung bot gerade mal den Vorwand für ausuferndes CGI-Gewitter, in dem die Darsteller irgendwie verloren wirkten und zwar ambitioniert, aber letztlich chancenlos ihrem Broterwerb nachgingen.
Die Bilder inflationierten ab dem ersten Drittel und lieferten außer einem bunten Kaleidoskop hektischer Eindrücke kaum Erbauliches. Möglicherweise kann man sich mit ordentlich Frust im Bauch an den umstürzenden Glaspalästen und Hochhäusern erfreuen, ansonsten kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass man auch nur irgendetwas Positives an diesem Blödsinn findet.
Zumindest die Monsterdesigner und CGI-Techniker durften sich in diesem Film mal so richtig austoben und die scheinen auch die einzigen zu sein, die wirklich Spaß an der Sache hatten. Die Bilder wirkten zum Großteil realistisch sowie grafisch und technisch soweit gelungen - die dumme Handlung, die schablonenhaften Figuren und die fehlende Plausibilität konnten sie am Ende aber auch nicht wettmachen.
Fazit: Wem es gefällt, der soll seine Freude daran haben, mir hat die ganze Chose nichts gegeben. Die Darsteller konnten einem beinahe leidtun, doch zumindest die Gagenschecks sollten sie für die Mitwirkung an diesem Schwachsinn entschädigen. Mehr als eine drei für die passable grafische Umsetzung kann ich mir dazu nicht abringen.
PS: Witzig, dass zu „Pacific Rim“ sogar ein Mockbuster gedreht wurde. Ich meine, das Ding ist ja von sich aus schon mal stumpfsinniger Trash – dass es da sogar noch mal eine Stufe tiefer geht, ist ja schon fast wieder bewundernswert.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Und noch ein Erfolg über das Mitmach-Modul, so macht es wirklich Spaß!
Netter Fantasy-Anime. Grundsätzlich kann ich mit der „Matrix-Idee“ (hinter/neben der von uns wahrgenommenen Realität existiert noch eine höhere/niedere/andere Ebene) schon einiges anfangen. Obwohl diese Überlegungen stark in den esoterischen Bereich gehen, hat der Gedanke irgendwie etwas Tröstliches, da er nahelegt, dass es mit dem Tod eben nicht vorbei ist. Das ist allein schon vom Grundgedanken her ebenso plausibel wie die katholische Glaubenslehre von Himmel und Hölle, wirkt aber dennoch angenehmer und daher nehme ich das für mich auch gerne an.
Bei „Shakugan“ geht es um mächtige Geister und deren engelshafte Antagonisten, die auf der guten alten Erde ihre Sträuße ausfechten. Die Menschen werden mental manipuliert, so dass sie von den Auseinandersetzungen der überlegenen Wesen nichts mitbekommen. Lediglich ein Knabe mit besonderen Fähigkeiten namens Juji vermag die Wesenheiten wahrzunehmen und taucht in die Welt der übergeordneten Konflikte ein. Die Menschen sind für die überlegenen Wesen nicht mehr als Ameisen auf einem Haufen, dennoch trachten diese das gesellschaftliche Gefüge aufrecht zu erhalten.
Das verschafft dem Film schon mal eine gute Ausgangslage, doch leider wird es im weiteren Verlauf relativ abstrus und auch ein Stück weit auch zu action-lastig um den Streifen auch gut über die Ziellinie zu bringen. Der Endkampf zwischen dem Geist und den Beschützern der Menschen gestaltet sich langweilig und zu ausufernd, womit er sein Ende leider ziemlich in den Sand setzt. Ich hätte es besser gefunden, stattdessen ein paar atmosphärische Sequenzen (wie etwa in „Ghost in a Shell“) einzubauen.
Auch die technische Umsetzung erinnert stärker an die Zeichentrickserien der achtziger Jahre als an eine Pixar-Produktion. Zumindest wurden die Figuren ausreichend unterschiedlich gezeichnet, womit man die Protagonisten auch gut auseinanderhalten konnte. Interessant die riesengroßen Augen, die scheinen im asiatischen Raum ein Schönheitsideal zu sein. Die Figuren sehen mitunter aus, als hätten sie eine Art Brille auf, da die Augen sogar über den Kopf hinausgingen. Das ist mir bei einigen anderen Produktionen dieser Art auch schon aufgefallen.
Die Stimmen waren gut gesprochen, wobei die in MP angegebenen Sprecher natürlich nur im japanischen Original zu hören sind. Die deutschen Sprecher habe ich leider nicht ausfindig machen können.
Fazit: Ein gedanklich fein gesponnener Anime, der durch sein verhunztes Ende leider nicht den Nachhall erzeugen kann, der für das Thema angemessen ist. Auch finde ich die grafische Umsetzung arg einfach und auch die Handlung wurde zu stark auf einen ausufernden Endkampf hin getrimmt. Allein für den ansprechenden Grundgedanken möchte ich jedoch etwas über den Trash-Gefilden bewerten, auch wenn die damit verknüpfte Bewertung ("uninteressant") dem Streifen nicht Rechnung trägt.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Witzige Familiensatire aus heimischen Landen. Ja, Humor kann er, der Hader. Vor allem die unterschwellige Skurrilität alltäglicher Situationen hat es ihm angetan und davon gibt es in der „Notlüge“ zu Hauf. Drehbuchautorin und Mit-Darstellerin Pia Hierzegger (im echten Leben mit Hader liiert – ob die da reale Vorkommnisse als Basis herangezogen hat? 😉) liefert uns ein Sammelsurium an schrägen Figuren und komischen Situationen, die so manche der amerikanischen Sitcoms locker in den Schatten stellt. Das „heile“ Familienleben wird Stück für Stück in seine Bestandteile zerlegt und offenbart eine tragische Komik, die sowohl leise Schmunzler als auch laute Lacher auszulösen imstande ist. Schade, dass der Film nur neunzig Minuten dauerte, ich hätte mir gerne noch länger angesehen wie sich die Figuren in heiterer Weise aneinander abarbeiten. Ein versöhnliches Finale löst die emotionalen Knoten letztendlich wieder auf und die beiden Paare fahren in dem nach Erbrochenen stinkenden Fahrzeug dem Sonnenuntergang entgegen.
Josef Hader agierte durchgängig launig, wie man ihn kennt und schätzt, führt uns den ganz normalen Familienwahnsinn mit traumwandlerischer Sicherheit vor Augen und sorgt durchgängig für Heiterkeit. Seine Mitstreiter Brigitte Hobmeier, Andreas Kiendl, Christine Ostermeyer und die bereits oben angesprochene Pia Hierzegger agierten ebenso launig und herrlich schräg, dass man das Grinsen fast nicht aus dem Gesicht bekommt.
Conclusio: Eine wirklich herrlich schräge Familiensatire, die durch einen gekonnten Handlungsaufbau und gut, en passent gesetzte Gags bestens unterhalten kann. Die gut ausgeführten Charaktere wurden von einem bestens aufgelegten Ensemble herrlich komisch durch die Laufzeit bugsiert und unterhalten auf ganzer Linie. Die siebeneinhalb ist hoch verdient, und auch eine Empfehlung sei für Freunde gepflegter heimischer Komödien gerne ausgesprochen.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Unterhaltsamer, unter dem Streich jedoch banaler Thriller. Obschon die Geschichte um den seine Unschuld beweisen müssenden Finanzmanager keineswegs Innovatives auffährt, kann der Streifen durch seine atmosphärische Dichte und die ansprechenden Drehorte durchaus Kurzweil bieten. Dazu sehen wir zwar schablonenhafte, aber dennoch nicht uninteressante Figuren, die zudem noch hervorragend dargestellt werden.
Und so entspinnt sich ein Verwirrspiel um Geschäfte, Geld und Gier, das kaum Längen aufweist und einen immer gut in der Geschichte hält. Regisseur Peter Lindmark achtet auf eine ausgewogene Erzählweise und serviert uns laufend Informationen, die seinem Film ein paar Wendungen bescheren. Dabei bleibt er jedoch immer schön in den Grenzen des Genres und verzichtet sowohl auf ausufernde Actionszenen als auch auf explizite Gewalt, sondern achtet eher darauf, uns seine Figuren und die Handlung näherzubringen. Damit rückt er seinen Film zwar in die Nähe eines hauptabendgerechten TV-Krimis, bietet dabei jedoch Überdurchschnittliches.
Es werden die „üblichen“ Elemente bedient, wie etwa gierige Finanzhaie, desinteressierte Polizisten, die sich mit der einfachsten Lösung zufriedengeben, und fiese Gangstern, mit denen nicht gut Kirschen essen ist und die immer ihren eigenen Vorteil bedacht sind. Eigentlich gibt es nur eine wirklich sympathische Figur in dem ganzen Schlamassel, die den Mechanismen der Branche und des Genres hilflos gegenübersteht.
Mads Mikkelsen lieferte groß ab und agierte gekonnt und solide. Man nahm ihm die Befindlichkeiten seiner Figur jederzeit ab und damit gewann der Film ungemein. Samuel Fröler mit anfänglichen Schwächen, im weiteren Verlauf aber ebenfalls sehr glaubwürdig. Alexander Skarsgard gut in seiner kleineren Rolle, ebenso wie Henrik Olesen. Die Synchronisation unauffällig und somit in Ordnung.
Fazit: Ein kleiner, aber feiner Krimithriller, der durchgängig unterhalten kann und auch die eine oder andere Überraschung bereithält. Große inhaltliche oder inszenatorische Sprünge darf man sich zwar nicht erwarten, für Genrefreunde sei eine Empfehlung aber guten Gewissens ausgesprochen. Gibt es in guter Bild- und mittelprächtiger Tonqualität auf Youtube. (Hier war die Tonmischung wieder mal ein Ärgernis - manchmal wurde so leise gesprochen, dass man fast nichts verstand, dann wurden vor allem die Geräusche und die Musik derartig laut eingespielt, dass meine Teetasse auf dem Couchtisch vibrierte. Ich war ständig mit laut- und leiser drehen beschäftigt, was das Seherlebnis dann doch etwas beeinträchtigte).