pischti - Kommentare

Alle Kommentare von pischti

  • 6 .5
    pischti 27.09.2022, 16:20 Geändert 27.09.2022, 16:22

    Die Skandinavier sind immer wieder für Überraschungen in der Filmwelt gut. Wenn der gute Martin in seiner Mid-Life Crisis sich einfach mal n Fell überzieht, n Flitzebogen in die Hand nimmt und in die norwegische Wildnis zieht, fernab von Frau und Kindern, ist das schon der erste zwar skurrile, aber sehenswerte Tatbestand. Wenn er dann plötzlich auf seinem Selbstfindungstrip noch zusätzlich von verschiedenen Parteien gejagt wird (warum möchte ich nicht verraten) , dann entwickelt sich das Ganze zu einer Tragikkomödie mit Thrillerelementen und dem gewohnt skandinavisch kühlen Humor. Inszeniert wird mit wunderbaren Kameraperspektiven der eindrucksvollen norwegischen Natur, diversen sehr unterhaltsamen Figuren, einer gesunden Portion Humor und einem guten Flow in der Erzählung. Aufgrund diverser, sicherlich nicht völlig entgleitender Gewalt, ist die FSK 16 durchaus angebracht und verleiht dem Film den ein oder anderen fast schon Coen-artigen Moment. Am Ende bleibt ein wirklich guter, unterhaltender Film stehen, der vor allem skandinavische Stärken ausspielt - schwarzen, kühlen Humor, eine gewisse Skurrilität und eben keine Charaktere von der Stange.

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    • 5

      Ich kann schon mit Nolans Batman-Reihe wenig anfangen und wäre möglicherweise bei erneuter Sichtung auch eher im 5er Bereich, zumindest bei den ersten beiden Filmen der Trilogie ("Batman rises" hat mich nie interessiert). Auch wenn mir , trotz vieler lobender Kommis aus der Buddyliste, eigentlich schon vorher klar war , wo die Reise hingeht, machte mich der beschriebene dystopische Noir-Stil, verpackt in einer Kriminalgeschichte, neugierig.

      Man kann vieles an dieser Batman-Verfilmung loben. Die dystopische Optik und Atmosphäre sind gelungen, Pattinson macht gute Arbeit und passt auch wunderbar ins Fledermauskostüm, Paul Dano als Bösewicht ist klasse, einige gelungene Nahkämpfe sind gut choreografiert und eine durch die Bank weg gelungene Cinematografie ist auch vorhanden. Aber, so ist es nun mal bei mir, ein Film steht und fällt mit fehlender bzw. vorhandener Langeweile und gerade dieses Aufblähen der Handlung auf 3 Stunden mit immer mehr Nebenplots und vielen Figuren hatte dann irgendwann wieder meine Schmerzgrenze erreicht, gerade in Bezug zu Superheldengedöns. Bei Kriminalfilmen wie z.B. David Finchers "Zodiac" stört mich hingegen die fast 3 stündige Laufzeit kaum, weil das Geschehen mich fesselt und ein angenehmer Spannungsbogen vorhanden ist.

      Unterm Strich war es, trotz guter Ansätze, der zu erwartende 3 stündige , zähe Marathon, der mich zeitweise immer mal auf die Uhr blicken ließ. Für die Zukunft weiß ich, dass ich solche Filme meiden sollte, gerade 3 stündige Superheldenfilme.

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      • 6 .5

        Auch wenn "Synchronic" in der Buddyliste oft recht kritisch wegkommt, ging ich der Empfehlung einer meiner engsten Moviepiloten (RolfMuller) nach und auch ein weiterer Moviepilot (RoboMaus) machte mich neugierig. Es ist unterm Strich genau das, was ich von einem kurzweiligen Sci-Fi erwarte. Eine geradlinige, für mich interessante und spannende Handlung mit Zeitreisethematik, die sicherlich für den einen oder anderen extreme Spinnerei sein wird, für mich als absoluten Genreliebhaber aber wunderbar funktionierte. Hinzu kommt eine genrespezifische gelungene Optik, einigermaßen interessante Figuren, ein bisschen Emotionalität und vor allem ein angenehmes Pacing, auch wenn hier kaum volles Tempo gegangen wird. Sicherlich braucht man hier keine bis ins Detail gezeichneten Figuren erwarten, oder exzellentes Schauspiel, aber das muss im Genre auch nicht unbedingt vorhanden sein. Ich verstehe diverse Kritiken zu diesem Film, ich verstehe auch eher schlechte Bewertungen, für mich funktionierte das Ganze allerdings wunderbar.

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        • 7 .5

          Der Mord an der Deutschtürkin Hatun Ayhrun Sürücü im Jahre 2005 in Berlin war ein sogenannter Ehrenmord, begangen durch einen ihrer Brüder. Da der Film gleich in den ersten Minuten von diesem Mord bis ins Detail berichtet und im Anschluss die Geschichte der jungen Frau retrospektiv erzählt, soll diese Sache keinen Spoiler darstellen. Was folgt ist ein unbegreiflicher Kampf gegen eine Religion, die ich in ihrer Einstellung zu diversen Dingen nie verstehen werde. Aynurs Kampf um ein normales und frei von Zwängen, die diese Kultur mit sich bringt. geführtes, eigenständiges Leben ist cinematografisch wirklich hervorragend dargestellt. Regisseurin Sherry Hormann (u.a. "Wüstenblume" oder auch "3096 Tage") nutzt so einige interessante stilistische Mittel und baut des Öfteren u.a. echte Fotos der Protagonistin und sogar ein kurzes Privatvideo der echten Ayhrun mit in den Film ein. Schauspielerisch glänz vor allem Almila Bagriacik, die ihrer Hauptfigur sowohl emotional , als auch in diversen Schlüsselszenen eine enorme Präsenz verleiht. Generell wirkt das Geschehen in Form von Dialogen sehr echt.

          Am Ende bleibt ein wirklich sehenswertes Drama stehen, welches scharfe Kritik an der Rolle der Frau im Islam ausübt, viele Details zurecht an den Pranger stellt und eine bewegende Geschichte einer jungen Frau erzählt, die nie eine Chance auf ein normales Leben hatte. Zu sehen bei Prime für lau.

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          • 4 .5
            pischti 21.09.2022, 09:00 Geändert 21.09.2022, 09:02

            Auch wenn "Antebellum" vor allem in den ersten Minuten mit den cinematografisch sehr hochqualitativen Bildern in einer menschenverachtenden Zeit, die des amerikanischen Bürgerkrieges, mit der auf Südstaatenseite stattfindenden Versklavung schwarzer Menschen, auftrumpft, so zäh wirkt das Geschehen nach einer halben Stunde auf den Zuschauer. Auch wenn die Darstellung der Behandlung der Sklaven durchaus ihre abschreckende Wirkung erzielt, vegetiert der Film für eine geraume Zeit eben mit dieser vor sich hin, ohne dass dramaturgisch irgendetwas passiert, was die Story weiter bringt. Dann plötzlich entwickelt sich das Geschehen in eine ganz andere Richtung, sogar in ein anderes Genre, was zunächst irritiert, aber durchaus einen klitzekleinen Suspense-Touch hat, um dann im finalen Twist das Gesamtkonstrukt aufzulösen, was mir jedoch, wenn auch überraschend, nicht sonderlich gut gefiel. Schauspielerisch bewegt sich dieses Drama mit diversen Suspense-Thrillerelementen auf akzeptablem, wenn auch kaum erwähnenswertem Niveau, die Figuren verbleiben zudem allesamt sehr oberflächlich. Warum der Film oft als Horrorfilm gelistet wird, weiss ich nicht, da ich persönlich hier kaum genrespezifische Elemente wahrgenommen habe.

            Unterm Strich ist "Antebellum" ein Film, der sicherlich Vieles wollte, am Ende mich aber selbst mit dem finalen Twist nicht wirklich überzeugen kann. Irgendwie erinnert das Ganze ein wenig an die Arbeiten von Jordan Peele, dessen hochgelobten Werken ich allerdings ebenso nicht viel Positives entnehmen kann.

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            • 7 .5

              Als im Jahre 2008 mehrere Locations in der indischen Stadt Mumbai angegriffen werden, zählt auch ein Luxus Hotel zu den Zielen islamistischer Terroristen. Was dann folgte waren viele Stunden voller Angst, Tod und Überlebenskampf. Der australische Regisseur mit griechischen Wurzeln, Anthony Maras, inszeniert dieses auf einer leider wahren Geschichte basierendes Drama mit einer enormen Liebe zum Detail. Jede Kameraeinstellung sitzt, er nimmt sich Zeit für einzelne, für die Erzählung wichtige Charaktere und hat ein Gespür für die Balance zwischen visueller Gewalt und psychologischem Druck in Extremsituationen. Zwischendurch mixt er sogar noch Originalaufnahmen mit rein, um diese dann mit teilweise der gleichen Kameraeinstellung ins Filmgeschehen zu integrieren, was wirklich ein gekonntes stilistisches Mittel darstellt. Mit Armie Hammer , Jason Isaacs und Dev Patel stehen hier drei bekannte Gesichter im Cast und vor allem Patel's liebevoller Charakter "Arjun" als Hotelangestellter erntet sofort die Sympathien der Zuschauer. Der Rest ist klasse gefilmtes, spannungsgeladenes Thrillerdrama, aber ohne zu sehr auf die Kacke zu hauen, denn Maras belässt das Geschehen sehr real, ohne irgendwelche übermenschlichen Heldenaktionen aber mit so einigen kompromisslosen Szenen. Auch bleibt über die gesamte Zeit ein übler Beigeschmack vorhanden.

              "Hotel Mumbai" ist ein Film über Terror, Gewalt, Todesangst, aber auch über Zusammenhalt und Mut , den man definitiv empfehlen kann. Die FSK 16 ist den Szenen und der Gewaltdarstellung entsprechend. Das Ende zollt allen Toten und Überlebenden in einer schönen Darstellung nochmal Respekt.

              Danke für den Filmtipp, Expendable, es war wieder ein erneuter Treffer. Der Film läuft bei Prime für lau.

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              • 7 .5
                pischti 18.09.2022, 17:00 Geändert 19.09.2022, 12:39

                Die drei von der Tankstelle (Der_Ryan_M, RolfMuller und meine Wenigkeit) gehen ne Runde schwimmen.

                Nach dem vielvesprechenden Kommi von Dirk (BenAffenleck) hatte ich direkt richtig Hunger auf Haiflosse und entschied mich, mit zwei geschätzten Filmbuddies eine gemeinsame Wochenend-Sichtung zu unternehmen, wenn auch örtlich voneinander getrennt.

                Ich habe den weißen Hai nie gesehen und dennoch kannte ich als Fan diverser Filmscores den legendären Soundtrack von John Williams, der sich fast so anhört, als käme gleich die Schwiegermutter zu Besuch. Spielberg zeigt schon mit diesem Werk aus dem Jahr 1975, dass er einfach ein Gespür für nahezu alle Filmelemente hat. Spielberg kann spannend erzählen, er weiß wie er diverse Szenen, auch von den Kameraeinstellungen, inszeniert und er ist ein absoluter Meister bei der Auswahl seines Tricktechnik-Teams. Wie schon viele Jahre später in "Jurassic Park" (der T-Rex wurde durch ein großes Team von Puppenspielern bewegt) beeindruckte mich auch hier die sehr echt aussehende riesige Haipuppe. Vor allem die ersten 45 Minuten, in denen Spielberg mit einigen Suspense-Momenten ordentlich an der Spannungsschraube dreht, gefielen mir sehr. Auch schauspielerisch gibt es nichts zu beklagen, denn Roy Scheider, Richard Dreyfuss (hier in sehr jungen Jahren) und Robert Shaw (mir bisher völlig unbekannt) machen ihre Sache wirklich gut und geben ihren Figuren die passenden unterschiedlichen Charaktereigenschaften. Die zweite Hälfte, mit Locationwechseln, empfand ich dann etwas schwächer. Dennoch weiß die kammerspielartige Bootstour zu gefallen. Das Ende ist dann 70er Jahre entsprechend, hier wird nicht lang geschnackt, sondern alles innerhalb von ein paar Minuten abgekurbelt. Manchmal wirkt das Ganze etwas aprupt, soll aber keinen großen Kritikpunkt darstellen.

                Steven Spielberg inszenierte mit "Der weiße Hai" ein wirklich tolles Stück Filmgeschichte, der, bezogen auf die 70er Jahre, hervorragende filmische Ideen (auch Tricktechnik) zeigt und der zweifelsfrei als Referenz zu heutigen Tierhorror-Streifen gesehen werden kann. Da zwei Synchronisationen bestehen (die Original Kinosynchro und eine weitere nach 2000 entstandene) muss man sich entscheiden. Ich entschied mich für Randolf Kronbergs (u.a. Eddie Murphy und James Woods) Stimme bei Roy Scheider, einfach weil ich seine Stimme sehr gerne mag und man sie leider seit vielen Jahren nicht mehr hören kann..... Kurzzeitig wechselte ich zum Original, um ein paar Sekunden später wieder umzuschalten. Alle die noch nicht mit dem weißen Hai geschwommen sind, Badehose an und rein ins Becken.

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                • 5 .5
                  pischti 16.09.2022, 11:16 Geändert 16.09.2022, 11:21

                  "Small World" entführt den Zuschauer in das wohl ekelhafteste Milieu überhaupt, nämlich in Kinderhandel und Kinderprostitution. Stellen sich bei diesen Themen bei mir als Vater zweier Kinder eh schon mit geballten Fäusten die Nackenhaare auf, möchte man in diversen Szenen am liebsten durch den Fernseher greifen und mit dem Vorschlaghammer allen Beteiligten nen Scheitel ziehen. Nach "Plagi Breslau" ist "Small World" nun der zweite polnische Film den ich gesehen habe und ähnlich zum erst genannten, ist auch dieser Milieukriminalfilm für mich weder Fisch noch Fleisch.
                  Erinnert die erste Hälfte des Filmes noch an eine Tatort-Folge, wird es zumindest im zweiten Teil etwas spannender. Man begleitet einen Kommissar auf der jahrelangen Suche nach einem als vermisst gemeldeten 4 jährigen Mädchen, welches wahrscheinlich entführt wurde. Was zunächst spannend klingt, ist aber aus meiner Sicht nicht optimal umgesetzt, denn es liegen leider vor allem auf erzählerischer Ebene einige Schwächen vor, auch die Zeitsprünge sind nicht immer geglückt, wohl aber die Ortswechsel. Des Weiteren sind die Figuren recht oberflächlich gehalten und auch diverse Handlungen sind nicht unbedingt nachvollziehbar, was sich aber meist nicht vermeiden lässt. Ein weiterer Kritikpunkt sind die Personen hinter diesen ganzen Verbrechen, die teilweise etwas lächerlich wirken und so gar nicht ins Gesamtbild dieses Milieus passen wollen. Auch wenn es nur eine handvoll actionlastiger Szenen gibt, punktet aber immerhin das kompromisslose Ende, welches dann wenigstens für den ein oder anderen Hänger entschädigt.

                  Den Vergleich mit Genregrößen wie dem saustarken "8mm" muss sich "Small World" gefallen lassen und zwischen beiden Vertretern liegen in sämtlichen Filmelementen wie Schauspiel, Atmosphäre, Spannung und Charaktere einfach Welten, denn gerade bei Nicolas Cages Trip durch die menschlichen Abgründe wird man förmlich als Zuschauer mit reingesogen, das Geräusch der anziehenden Spannungsschrauben immer hörbar. Aufgrund der etwas besseren 2. Hälfte (1. Hälfte 5 Punkte, 2. Hälfte 6 Punkte) bin ich, gesamtbetrachtend, bei 5,5/10. Die FSK 18 ist wahrscheinlich mehr dem Thema an sich und den damit verbundenen sexuell angedeuteten Szenen, als der Gewaltdarstellung geschuldet.

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                  • 7 .5

                    Nach einigen eher schwächeren Filmabenden in den vergangenen Tagen, hatte ich mal wieder Lust auf einen Film, der mir positiv in Erinnerung war und den ich schon mal vor vielen Jahren gesehen habe.

                    Ich habe das Original aus den 70ern hingegen nie gesehen und dennoch bin ich mir fast sicher, dass sich dieses Remake nicht verstecken muss. Ich meine, Wes Craven als Produzent und Alexandre Aja als Drehbuchautor und ausführender Regisseur, der sich bei mir schon durch seinen "High Tension" ins Hirn gebrannt hat, das ist fast so, als würde man zusammen mit Enzo Ferrari und Michael Schumacher ne Runde im neuen Ferrari F8 Tributo drehen, zumindest wenn man noch einen zusätzlichen Sitz einbaut.

                    Aja versteht sein Handwerk und schmeißt den Zuschauer recht schnell in die dreckige und karge Wüstenlandschaft von New Mexiko, in der man das Elend einer mit dem Wohnwagen gestrandeten Familie mit ansehen muss. Schon das Intro sitzt, nämlich dann, wenn Aja Originalaufnahmen US-amerikanischer Nukleartests mit den damit verbundenen Auswirkungen auf die DNA der Bevölkerung und damals noch ungeborener Kinder in Form von Fotos zeigt. Den zweiten Schlag in die Magengrube bekommt man dann Breitseite mit den ersten Schnitzeleinlagen. Die Szenen wirkten auf mich auch diesmal wieder völlig verstörend, anders als bei anderen Slashern, die mir immer mal ein Schmunzeln oder sogar einige Lacher entlocken können. Hier Fehlanzeige, man fühlt in manchen Szenen richtig mit. Kameratechnisch, tricktechnisch, goretechnisch ist nahezu alles allererste Sahne, denn auf CGI Gewitter wird hier, soweit ich es richtig beurteilen kann, (fast) komplett verzichtet. Auch spannungstechnisch ist Aja gut aufgestellt und schafft es vor allem durch Szenen, die sich immer am Rande bewegen , dass Familienmitglieder erwischt werden, die Spannungsschrauben anzuziehen. Auch die FSK 18 war eine nachvollziehbare Entscheidung, denn einige Szenen sind schon, genrebezogen, gehobenerer Härtegrad.

                    Alles in allem ein furchtbar dreckiges Filmchen mit Aja's typischer Slasherhandschrift und auch wenn "High Tension" besser erzählt ist und die ausgeklügeltere Story hat, so ist das Remake von "The Hills have Eyes" ein mehr als gelungener , harter und kompromissloser Beitrag im Genre.

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                    • 7 .5
                      pischti 13.09.2022, 14:26 Geändert 13.09.2022, 15:23
                      über Reacher

                      Ich kann mit Serien meist nicht viel anfangen und dennoch picke ich mir immer mal auf Empfehlung die ein oder andere Serie heraus. Schon "Dark" und "Squid Game" gefielen mir und nachdem sowohl mein Vater als auch ein enger Freund mir "Reacher" ans Herz legten, gab ich der Sache eine Chance.

                      Reacher ist wie ein Kleiderschrank, vor allem genauso breit, denn die physische Erscheinung der Herkulesgestalt von Alan Ritchson ist echt beeindruckend und gibt der Figur die nötige Autorität. Bei der Aufklärung des Mordes an seinem Bruder in einer einöden Provinz schlittert der knapp 1,90 große Hüne in die ein oder andere ungünstige Situation, die er dann aber meist mit zunächst coolem One-Liner und anschließender brachialer Gewalt auf seine Art löst und die Großfressen meist ins Koma, Krankenhaushaus oder direkt zum verbuddeln prügelt. Auch wenn "Reacher" eine gewisse Serienoptik besitzt, sind die Nahkampfszenen soviel besser inszeniert, als diverse teure Produktionen es tun, wie z.B. der 200 Mio. schwere "Gray Man". Hier gibt es einfach dermaßen auf die Kauleisten, dass es richtig Spaß macht, dem ganzen Treiben zuzusehen. Hinzu kommen sympathische Nebencharaktere im Team Reacher, die ihm auf den Weg durch 8 Folgen mit diversen kleinen Twists und Überraschungen begleiten. Zwar hat die Serie minimale Längen und kleine verwirrende Handlungsstränge, aufgrund der vielen Nebenfiguren, sie ist aber unterm Strich gelungen und selbst das Schauspiel ist, trotz nicht so namenhafter Besetzung, ganz ordentlich. Auch das Finale hat ein bisschen Luft nach oben, war aber genrebezogen noch ok.

                      Alan Ritchson's Anteil am Erfolg der Serie ist sehr hoch, denn er verleiht der Hauptfigur zweifelsfrei das gewisse Etwas. Nebenbei synchronisiert ihn Tobias Kluckert , dessen Stimme den meisten als Gerard Butlers Stammsynchronstimme bekannt sein dürfte. Man kann nur hoffen, dass Ritchson auch mal die Chance auf eine größere Actionfilmproduktion bekommt, denn dort würde er einfach schon allein wegen seiner Physis und seines gut choreografierten Fressengeklatsche wunderbar reinpassen.

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                        pischti 11.09.2022, 16:01 Geändert 11.09.2022, 17:35

                        Ich sehe gern Filme, die vom Zweiten Weltkrieg handeln, vor allem wenn sie schauspielerisch stark sind und generell spannend umgesetzt werden. Gute Vertreter findet man zu genüge. All das sucht man hier aber vergebens. Viel mehr erscheint der Plot nur Mittel zum Zweck, um möglicherweise aufgrund der Thematik die ein oder andere positive Kritik zu ernten. Aber die Handlung, die Umsetzung, die Figuren und das Schauspiel sind einfach so wahnsinnig schlecht, dass man zu keinem Zeitpunkt mit den Figuren mitfiebert, geschweige denn ist hier, ausgenommen vom Beginn, irgendein Spannungsbogen vorhanden. Dass es sich aber eigentlich um eine Fluchtgeschichte vor den Nazis handelt, bekommt man fast nur am Rande mit, da es zu kaum bedrohlichen Szenarien kommt. Der Protagonist, ein Axel Stein Verschnitt in Kindesgestalt, zerlegt zudem die komplette Thematik mit seinem abgrundtief schlechten Schauspiel. In Szenen, in denen es eigentlich emotional werden soll, schaut er drein, als hätte man ihm grad mit ner Zange die Zehnägel gezogen und auch sämtliche Dialoge wirken auf schlimmste Art und Weise auswendig gelernt. Das raubt einfach jedwede Form von Authentizität, die solch ein Film, gerade im Schauspiel, mitbringen sollte. Auch seine Wegbegleiterin, ebenso ein Kind bzw. eine Jugendliche, ist weit entfernt zu überzeugen. Die Dialoge sind zudem extrem schlecht geschrieben. Der einzige Lichtblick ist Volker Bruch, dem aber viel zu wenig Screentime gegeben wird.

                        Unterm Strich latschen hier zwei Jugendliche über einen Pfad von Frankreich nach Spanien und versorgen den Zuschauer mit banalen Dialogen und vor allem schwachem Schauspiel. Die FSK 6 ist dann natürlich die logische Konsequenz, wenn einfach nichts passiert. Mit einem "enorm spannenden und emotional mitreißenden Film" wird geworben, der das Prädikat "besonders wertvoll " besitzt. Wenn ich mich 2 Stunden durch nen Schnapsladen saufe, komme ich übrigens aufs gleiche Prädikat. Finger weg!

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                          pischti 10.09.2022, 15:42 Geändert 10.09.2022, 15:43

                          Auch wenn bei Liam Neesons neustem Agententhriller alles von der Stange kommt, hat mich das Ganze besser unterhalten als die gequirrlte Scheiße der letzten Tage. Neeson, dem man die 70 Jahre optisch nicht abnimmt und der ca. 10 Jahre jünger aussieht, ist aber mittlerweile , im Gegensatz zum genialen "96 Hours" , deutlich langsamer geworden. Dennoch, den betagten, aber immer noch hochexplosiven und top ausgebildeten Agenten nimmt man ihm weiterhin ab. Storytechnisch wird nichts Neues erzählt, das muss man auch nicht, wenn das Tempo stimmt, aber genau hier lässt "Blacklight" einige Federn, denn die nicht umfangreiche Kernstory wird meiner Meinung nach wieder künstlich etwas aufgebläht und auch die Actionszenen halten sich sehr in Grenzen. Das Finale gestaltet sich, bis auf die einigermaßen gelungene, aber nahezu einzige wirkliche Actionszene, unspektakulär, lässt sich aber gerade noch durchwinken. Stereotypische, oberflächliche, teils sogar langweilige Charaktere, eine professionelle, wenn auch einfache Regiearbeit und besagte 0815 Story aus inneren Reibereien beim FBI machen "Blacklight" dennoch nicht zum Rohrkrepierer. Die 105 Minuten sind einigermaßen unterhaltend investiert, wer den Streifen aber verpasst, muss kein Trübsal blasen.

                          Mir fehlen heutzutage einfach richtig straighte, knapp 90 Minuten dauernde, mit guten Actionszenen (gern auch mit Nahkampfchoreographien) und einer gelungenen (gern auch einfachen) Story bestückte Actionthriller, die fesseln, super unterhalten und gleichzeitig auch hohes Tempo besitzen. Vielleicht sollte ich die Tage einfach mal wieder ein paar 90er Jahre Thriller reinlegen, so wie Rob (RolfMuller) gestern mit "Breakdown" mit Kurt Russell. Das ist einfach feinste, spannende Unterhaltung.

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                            Leute, nein, bei aller Liebe, aber dieses Teil fühlt sich an, als ob man sich n ganzen Eimer LSD reingepfiffen hat und selbst David Lynch nach der Sichtung achselzuckend dasitzt. Ein völlig überladener, bunter,TOTAL skurriler Film, der irgendeine Mischung aus Matrix, Jackie Chan, dänischen Hot Dogs, Beate Uhse und Harald Glööckler ist. Was für ein riesen Blödsinn! Auch wenn viele die Kreativität der beiden Regisseure abfeiern, und es gibt auch sicherlich eine subtile Moral in dem Film, so irrer sind die Handlungs- und Szenensprünge. Ich habe das andere Werk beider Regisseure "Swiss Army Man" noch nicht gesehen, aber ich glaube, dass dieser ähnlich verrückt ist wie dieser LSD Trip.
                            Aber dennoch sei positiv erwähnt, dass Michelle Yeoh in diesem ganzen wirren Etwas wirklich sensationell spielt. Sie war so ein bisschen der Strohhalm bei dieser 2 h 20 minütigen Achterbahnfahrt durch die wahrscheinlich verrückteste und bekloppteste Pampe, die ich je gesehen habe.

                            Ich bin dann mal 2 Wochen auf Entzug......

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                              pischti 06.09.2022, 15:33 Geändert 06.09.2022, 15:44

                              In einem riesigen Wohnblock, in dem einige Kinder telepathische und telekinetische Fähigkeiten besitzen, tanzt irgendwann ein Kind aus der Reihe und wird zu einer Bedrohung. Was sich zunächst wie ein "Chronicle" Ableger (von 2012) anhört, entpuppt sich, gesamtbetrachtend, als ein skandinavisches Arthouse Mysterydrama, welches zum einen auf ein minimalistisches Setting setzt (denn andere Drehorte gibt es kaum) , zum anderen auf subtilen Horror, der zwar spürbar ist, aber irgendwo in einer Blase ümhüllt verbleibt. Auch wenn schauspielerisch wenig zu bemängeln ist, vor allem das autistische Mädchen wird hervorragend gespielt, und auch dauerhaft eine dezente Spannung bzw. bedrückende Atmosphäre in der Luft liegt, so ist es die von Minimalismus geprägte Präsentation dieser Mysteryelemente, die leider bis zum Ende ohne jedwede Erklärung verbleibt. Wieder mal wird dem Zuschauer überlassen, wie er das ganze Geschehen einzuordnen hat. Dies mag eine Kunstform in der Filmwelt darstellen, ist aber leider der Grund, weshalb ich mit Arthouse und gehypten kleineren Produktionen dieser Art teilweise nicht viel anfangen kann. Am Ende verbleibt dennoch kein negativer Eindruck, denn die Interaktionen zwischen den Kindern untereinander oder mit deren Eltern sind cinematografisch intensiv , wenn auch kühl, eingefangen und auch die Langeweile hält sich in Grenzen.

                              "The Innocents" wirkt auf mich wie ein typischer, intellektuell anspruchsvollerer Cannes-Vertreter, der im Genre in den Kunsttopf greift und mal was anderes präsentieren möchte, dem es aber außerhalb seiner Kunstblase an Etwas fehlt, eben an weiterführenden Erklärungen und an Tiefgang.

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                                pischti 03.09.2022, 11:27 Geändert 03.09.2022, 11:30
                                über Finch

                                In einer postapokalyptischen Welt mit enormen Stürmen und hoher UV Strahlung kämpft sich Tom Hanks in diesem Ein-Mann Film mit seinem Hund und dem von ihm gebauten Roboter Jeff durch die Welt, auf der Suche nach Essen, Schutz und anderen Landschaften als heißes Ödland im Umkreis von St. Louis. Neben diesen, eher am Rande beleuchteten Ereignissen, geht es in Finch aber hauptsächlich um die Beziehung von Finch (Hanks) zu seinem Roboter, der mitunter durch nachbohrende Fragen etwas nervt, aber überraschend menschlich ist. Auch sein Hund nimmt einen hohen Stellenwert ein. Wem diese Ebene reicht, hier kommt es auch zu einigen emotionalen Momenten, die Hanks gewohnt gekonnt darbietet,der wird bei "Finch" fündig. Wer aber einen gewissen Thrill und Spannung in Filmen dieser Art benötigt, könnte, wie ich, etwas enttäuscht werden. Bedrohungen gibt es kaum und auch die Erzählweise ist ruhig gehalten. Da kann man gewisse Längen bei knapp zwei Stunden Laufzeit leider nicht leugnen. Auch ist "Finch" spannungstechnisch kein Vergleich zu "Cast Away", aber dennoch hat der Film seine Momente, in denen er mit Dialogen zwischen Mensch und künstlicher Intelligenz schon in eine höhere philosophische Ebene geht, das Ende rundet das ganze gelungen ab. Für emotionale Filmfreunde könnte der wirklich gut zünden,ich stehe aber im Genre eher auf mehr Tempo und mehr Gefahren.

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                                • 6 .5

                                  Als ein Grafitti-Sprayer (George MacKay, u.a. bekannt aus "1917"), der gezielt in Apartments und Häuser wohlhabender Leute einsteigt und dort seine Notiz hinterlässt, in eben einem dieser Häuser, nämlich das des bekannten Richters Hector Blake (Hugh Bonneville) eine grausame Entdeckung macht, werden schnurstracks die Spannungsschrauben angezogen und man fällt in den nächsten 1 3/4 Stunden in ein gemachtes, schmuddeliges Nest, welches nach Angst, Terror, Schweiss, Fleisch und Blut riecht. Denn Hector Blake ist zwar augenscheinlich ein seriöser Mann, mit dem man gern mal ne Runde Squash spielen möchte, schnell wird aber klar, der Typ ist nicht ganz sauber in der Birne. Ein ganz großes Lob gilt Hugh Bonneville, mir bisher völlig unbekannt, denn dieser trägt als furchteinflößendes, Krawatte tragendes Monster den gesamten Film fast alleine und erzeugt schon mit seiner Gleichgültigkeit bei Mimik, Gestik und verbaler Interaktion eine strikte Ablehnung beim Zuschauer. Auch wenn der Härtegrad den Durst von Splatter- oder Slasherfans alles andere als stillen wird, so ist selbst die angedeutete und nicht bis ins Detail gezeigte Gewalt ausreichend, um die Haut der nächsten Weihnachtsgans am eigenen Leibe spüren zu können, wobei ganz klar festzuhalten ist, der Anteil dieser Szenen hält sich in Grenzen. Vielmehr bewegt sich das Ganze in einer Art Kinski scher Weltanschauung wie - "Wir kommen dir auf die Schliche, du dumme Sau!" . Hinzu kommt die recht professionelle Cinematografie von Regisseur Babak Anvari, der gutes Timing im Schnitt, den Kamerafahrten und der Abfolge der Dialoge beweist. Leider benötigt man gerade im Mittelteil selbst einen Schraubenzieher, um die Spannungsschrauben mal wieder fester zu drehen, denn hier gibt es mitunter ein wenig Leerlauf, was aber keinesfalls dazu führt, dass man dem Treiben gelangweilt zusieht.

                                  Wer sich im Genre der Home-Invasion-, Capture-, weiss der Geier-Genres wohl fühlt, kann ruhig einen Blick auf diese britische Produktion riskieren.

                                  6,5/10 selbstgebaute Cricketschläger

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                                    Ich schließe mich meinem Filmfreund expendable (siehe Kommi unter meinem) an, denn auch ich halte die Spanier für Experten im Thrillergenre, denn gerade die Erzählweise ist oftmals so dermaßen spannend, dass sich manch andere, vor allem Hollywood, hier immer noch ne Scheibe von abschneiden können. Vertreter wie "Das verborgene Gesicht", "Der unsichtbare Gast" oder "Sleep Tight" sind wirklich hervorragend. Was hat das Ganze jetzt mit diesem dänischen Beziehungsthriller zutun? Sehr viel, denn die Erzählweise und Umsetzung ähnelt extrem denen der Spanier.

                                    Statistisch geschehen wohl an die 50% Morde aus Liebe, Leidenschaft, oder Eifersucht und genau mit diesem Thema spielt der Film über die gesamte Laufzeit. Hässliche Beziehungskisten eskalieren immer weiter, Twists inbegriffen, und das ganze Geschehen spitzt sich immer weiter zu. Die Spannung bleibt zudem hier kaum auf der Strecke und auch schauspielerisch überzeugen die Darsteller auf ganzer Linie. Einzig und allein kann man dem überraschend starken Dänen ein wenig Unstimmigkeiten bei der Aufklärungsarbeit diverser Geschehnisse unterstellen, die lassen sich aber auch ehrlich gesagt nie so richtig vermeiden. Ein wirklich kurzweiliger, gelungener, spannender Genrevertreter, der übrigens bei Netflix läuft.

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                                      Ich fande schon den Trailer recht interessant. Wer aber einen Horrorfilm erwartet, der wird enttäuscht, vielmehr verpackt Regisseur Scott Derrickson hier einen Entführungsthriller in die Zeit der 70er Jahre in eine Art Stephen King Metaebene mit Mysteryelementen. Ethan Hawke als ekelerregender The Grabber meldet sich zwar kaum zu Wort, überzeugt aber durch seine Präsenz und bedrohliche Interaktionen. Derrickson spielt clever mit Licht und Schatten, grauer, düsterer Optik und gekonntem Wechsel zwischen einfachem "ich glaube ich muss hier raus" Thrill und den besagten Mysteryelementen, nämlich dann, wenn der gefangene Protagonist Finney, ein schüchterner, aber cleverer 13 Jähriger Junge, den Hörer vom klingelnden, aber eigentlich kaputten, Black Phone abnimmt und seinen Ohren und Augen kaum trauen kann. Hätte mich der Grabber am Sonntag geschnappt, ich hätte über den Hörer höchstens ganz laut nach UUUUUULF gerufen und ihm den ganzen Keller vollgekotzt, nachdem mein Großer uns aus der Kita so ne Magen-Darm Seuche mitgebracht hatte. Nun sei es drum, UUUULF kommt zwar nicht, aber dafür ne Menge andere Gestalten. Man kann dem Film zwar vorwerfen, dass am Ende diverse Dinge aus der Mysteryblase nicht erklärt werden, und der ein odere andere Hokus Pokus dem ein oder anderen Filmfreund sauer aufstoßen könnte, mir hingegen reichte die Entführungsgeschichte mit toller Atmosphäre und selbst die Stephen King bzw. Shyamalan Metaebene gefiel mir gut. Es ist halt so ein 50/50 Ding, meine Empfehlung hat er.

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                                        pischti 26.08.2022, 11:40 Geändert 26.08.2022, 12:10

                                        Als Spielberg 1993 "Jurassic Park" in die Kinos brachte, war das schon ein absolutes Highlight. Handwerklich war das allererste Sahne, wahnsinnig sympathische Charaktere, eine fesselnde, tolle Story und tricktechnisch zur damaligen Zeit auf Weltklasseniveau. Zudem setzte Spielberg beim T-Rex eine beeindruckende Riesenpuppe ein, die durch eine riesige Anzahl von Crewmitgliedern ferngesteuert wurde. Der ursprüngliche "Jurassic Park" gehört auch heute noch in meine engere Wahl meiner absoluten Lieblingsfilme. Mit "Vergessene Welt" und später dann mit "Jurassic Park 3" war zweifelsfrei schon ein Abwärtstrend spürbar, auch wenn ich besagte Fortsetzungen noch durchwinken würde. Der Neuaufguss "Jurassic World" gefiel mir dann überraschender Weise sogar recht gut, doch auch hier wurde das Niveau mit den Fortsetzungen schlechter.

                                        Aus der Buddyliste hagelte es für den 3. Ableger von "Jurassic World" massive Kritik. Um es vorwegzunehmen, die Kritik ist gerechtfertigt. Ich glaube selten hat mich ein Film mit Dinosauriern so gelangweilt wie dieser hier. Hier existiert kein roter Faden im Storytelling, noch findet sich überhaupt eine interessante Story. Die Charaktere sind lieblos und blass und selbst Figuren vergangener Tage, gespielt von Laura Dern, Sam Neil und Jeff Goldblum, sind erschreckend belanglos und vegetieren in diesem riesen Dinohaufen nur vor sich hin. Selbst die CGI-Effekte sehen teilweise schon recht schwach aus. Dass man dann hin und wieder auch ein paar Dinos zu Gesicht bekommt, ist geschenkt und das Geschehen kratzt nicht mal ansatzweise an der Dramatik des Originals, geschweige denn des ersten "Jurassic World". Am Ende fragt man sich ernsthaft, ob das jetzt der riesen Haufen Dinoscheisse war, in den Laura Dern schon im 1993er Blockbuster griff. Möglich ist es. Mein Sohn liebt die Dinoschnitzel aus der Kühltruhe bei Norma. Greift lieber zu denen, als zu diesem lieblosen, hochgradig verschachtelten und spannungsarmen, hingerotzten Dinomurks.

                                        Es bleibt die Frage offen, ob uns die Macher noch mit weiteren Fortsetzungen beglücken. Ich wette eine Packung Dinoschnitzel aus dem Norma, dass es so sein wird, nur dann möglicherweise ohne mich.

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                                          pischti 22.08.2022, 08:56 Geändert 22.08.2022, 09:03

                                          Ich bin ja großer Verfechter des Deutschen Films, denn es gibt wirklich hervorragende Vertreter hierzulande und damit meine ich nicht nur Kaliber wie "Das Boot" oder "Das Leben der Anderen" , es gibt nämlich noch genügend kleinere Produktionen, die mich meist vor allem schauspielerisch, aber auch spannungstechnisch und inszenatorisch überzeugen. Spontan einfallen tun mir hier "Ballon", "Barbara", "Auf kurze Distanz" oder auch "Der Hauptmann".

                                          Angestachelt durch MP-Buddy expendable87 , der dem Film einen interessanten Kommi widmete, sichtete ich diesen am Wochenende (verfügbar in der 3SAT Mediathek).

                                          Ein alleinstehender Journalist zieht aufgrund eines neuen Jobs in die Provinz und mietet sich in einer ruhigeren Gehend ein Haus. Kurze Zeit später lernt er seinen neuen Nachbarn kennen, mit dem er sich anfreundet, einen Eigenbrötler, den er vielleicht hätte aber nie kennenlernen dürfen. Nach einem schlimmen Ereignis hängen beide in einer gemeinsamen Sache , die nach und nach immer weiter eskaliert.

                                          Was nach einer durchaus spannenden Grundidee klingt, entwickelt sich immer mehr zu einem wirklich gut gemachten Psychothriller, der vor allem mit der ein oder anderen wahnsinnig unangenehmen und bedrohlichen Situation punktet. Schauspielerisch im Grunde genommen solide, dennoch haben mich hier nicht alle Darsteller überzeugt. Vor allem Petra Schmidt-Schaller's Figur nehme ich die am Boden zerstörte junge Frau kaum ab, denn ihr Schauspiel ist auf emotionaler Ebene ziemlich blass. Auch die teilweise strunzdumme Ermittlungsarbeit der Polizei lädt zu Unstimmigkeiten beim Voranschreiten der Story ein. Maxim Mehmet , der den Journalisten spielt, und auch Charly Hübner, der den undurchsichtbaren Nachbarn verkörpert, überzeugen hingegen aber , letzterer vor allem aufgrund seiner kühlen Mimik und Gestik, auch wenn seine Figur nicht frei von Klischees bleibt.

                                          Eine interessante , zwingend zur Eskalation führende Ausgangssituation , wahnsinnig unangenehme, echt wirkende Situationen, die einem teilweise wirklich Gänsehaut verpassen, und eine Spannungsschraube , die sich immer weiter anzieht, machen "Unter Nachbarn" zu einem gelungenen, optisch zwar an einen TV-Movie erinnernden, aber dennoch teilweise mit hervorragenden inszinatorischen Ideen ausgestatteten Genrebeitrag, dem man definitiv 90 Minuten seiner Lebenszeit schenken kann.
                                          Selbst das Ende ist stimmig.

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                                            pischti 18.08.2022, 00:17 Geändert 18.08.2022, 03:57

                                            "Freunde sind Menschen, die dir nicht den Weg zeigen, sondern ihn einfach mit dir gehen."

                                            Fünf Freunde, jeder mit seinen eigenen Problemen, treffen sich noch einmal für ein gemeinsames Abenteuer, nämlich die Suche nach einer Art magischen Blume , die Wünsche wahr werden lassen soll. Was sich vielleicht zunächst danach anhört, als gingen gleich irgendwelche Zwerge in den Märchenwald, entpuppt sich als frei von Märchenelementen bestehendes Coming of Age Drama , welches in den 80er Jahren spielt und gegen Ende hin immer mehr Tiefgang durch Einzelschicksale seiner Hauptfiguren, einige durchaus recht intensiv, erfährt.

                                            Auch wenn "Live is Life" eine gewisse Zeit benötigt, bis man alle Charaktere im Blick hat und das Tagesabenteuer zunächst mit banalen Dingen und kleinen Streichen beginnt, entwickelt sich im Verlauf ein immer dichteres Band zwischen den Freunden mit immer einschlägigeren Erlebnissen, einigen Feel-Good Momenten, aber auch jeder Menge Tragik. Der 80er Jahre Look mit diversen Ostelektrikerfrisuren, wenn auch weniger penetrant, ist gelungen, das Schauspiel ebenso und auch der spanische Regisseur Dani de la Torre hat ein gutes Gespür für passende Kameraeinstellungen, Auswahl der Drehorte und wohl dosiert eingesetzte emotionale Momente.

                                            Am Ende ist es eine kleine Reise zurück in die Sphären echter , vielleicht sogar eigener Teenagerfreundschaften, mit einer immer begleitenden Lobeshymne auf Zusammenhalt, auf füreinander da sein und auf das Leben selbst. Aufgrund eigener privater Gegebenheiten und Ereignisse hat mich der Film in 1-2 Szenen zudem emotional recht stark berührt. Im Abspann könnte außerdem das ein oder andere Kind der 80er Jahre musikalisch zum Nachsingen angestiftet werden.

                                            Live is life.....na na nana na

                                            Danke, expendable87, für die Empfehlung. 🍺

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                                              pischti 16.08.2022, 14:49 Geändert 16.08.2022, 14:55

                                              Das Abenteuer-Genre galt viele Jahre als ausgestorben, doch so richtig losgelassen hat es mich nie. Ob Indiana Jones, Quatermain oder Big Trouble in Little China, sie alle begleiteten meine Jugend und gerade die alte Indiana Jones Trilogie ist auch heute noch eine meiner liebsten.

                                              Neben "Uncharted" und "Red Notice" jetzt also "The Lost City", der jedoch, rein objektiv betrachtet, der schwächste der drei zu sein schien. So war es auch.

                                              Zwar ist der Cast mit Channing Tatum, Sandra Bullock, Brad Pitt und Daniel Radcliffe äußerst sehenswert, jedoch begleitet man fast über die komplette Laufzeit eine Art verliebtes Teenagerpärchen im Erwachsenengewand, mit den dazu passenden, wirklich verblödeten Dialogen, was den Anfang Vierziger schon nach kürzerer Zeit zum ersten Mal auf die Uhr blicken lässt. Anstatt dass Tatum seine Herzallerliebste schon mal nach wenigstens 45 Minuten ordentlich durchorgeln darf und das Abenteuer dann vielleicht auch endlich mal richtig losgeht, zieht sich dieses Laientheater tatsächlich bis zum Schluss, die eigentliche Abenteuerthematik ist dabei nur mitlaufender Füllstoff. Brad Pitts Figur gibt dem ganzen Geschehen dann wenigstens nach einer gewissen Zeit actionmäßig den nötigen Pfiff, dieser hält aber leider nur kurzzeitig an, weil seiner Figur kaum Screentime gegeben wird.

                                              Mit Radcliffe hat man allerdings wenigstens den Gegenspieler ganz gut besetzt, auch wenn dieser häufiger am Overacting kratzt. Jedoch gehört in Filmen dieser Art auch immer ein epischer Abgang des Bösewichts dazu - hier Fehlanzeige. Auch die Balance zwischen Story und Action sollte stimmen - ebenso Fehlanzeige.

                                              Unterm Strich bleibt "The Lost City" trotz gewohnt gelungener, genrebezogener Optik stark unter den Erwartungen, die ich an einen Abenteuerfilm habe und auch wenn es am Ende noch eine Feel-Good Message geben wird, so rettet das weder den völlig verblödeten Leerlauf zwischendurch, noch macht es den Film sehenswert. Wahrscheinlich hätte Adam Sandler hier wunderbar in die Hauptrolle reingepasst, nur damit jeder weiss, mit welcher Art von Humor man hier rechnen muss.

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                                              • 5 .5

                                                Dass man bei den beworbenen 200 Millionen Dollar Produktionskosten eine Menge erwartet ist klar, dass man jedoch meistens enttäuscht wird auch.
                                                Die Russo Brüder sind vor allem bekannt durch ihre Captain America und The Avengers Filme, sprich optisch aufpolierter, mit CGI überlasteter Superheldenkram, bei dem man meiner Meinung nach bei den Fans oft wenig falsch machen kann. Aber ein Agententhriller im Stil der Russo Brüder, geht das wirklich?

                                                Zum Teil, denn auch "The Gray Man" macht zunächst optisch viel her, denn Kameraarbeit, Farbgebung und diverse Lichteffekte sehen in der Tat teuer, aber gelungen aus, jedoch liegen die Schwächen klar auf der Hand, denn wer bisher eher opulentes Superheldengedöns verfilmt hat, wird bei Agententhrillern schnell Probleme mit dem Storytelling haben, und diese Probleme wiegen schwer. So finde ich z.B. den schnellen und fortdauernden Ortswechsel der Handlung äußerst anstrengend. USA, Aserbaidschan, Tschechien, Frankreich, die Russos reiten uns von Location zu Location und man verliert irgendwann den Faden, was genau man jetzt vor Ort überhaupt möchte, hinzu kommt die ohnehin schon genug verschachtelte und für mich auch leider eher zähe Story.

                                                Die Figuren empfand ich nahezu allesamt als recht langweilig. Gosling spielt mit dem smarten, good-looking Wunschschwiegersohn wie immer sich selbst und warum man Chris Evans mit seiner hässlichen Popelbremse fast über die komplette Laufzeit nur durch Monitore starren lässt, bleibt mir auch ein Rätsel. Auch Billy Bob Thornton war völlig verschenkt. Lediglich Ana de Armas ´´´Figur konnte mich einigermaßen überzeugen. Selbst die Nachkampfszenen sind teilweise überraschend schwach inszeniert. Wenn Gosling in den Nahkampf geht, passen weder Schnitt, noch die teilweise lahmarschigen Bewegungen zusammen. Allein wie im Gegensatz dazu der französische Regisseur Pierre Morel durch Schnitt und wahrscheinlich bis ins Mark durchgeprobter Kampfchoreographie aus einem betagten Liam Neeson in "96 Hours" eine kompromisslose Kampfmaschine zaubert ist schon bewundernswert, denn dieser deklassiert "The Gray Man" wirklich in nahezu allen Bereichen.

                                                Was bleibt ist ein nach außen hui, innen eher pfui pseudocooler, hipper Agententhriller, der eigentlich von seinen eigenen hohen Erwartungen dermaßen zerlegt wird, dass ich davon weder einen weiteren Teil, noch eine potentielle Serie sehen möchte. Schuster, bleib bei deinen Leisten - das gilt vor allem fürs Genre, liebe Russo Brüder.

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                                                • pischti 11.08.2022, 11:47 Geändert 11.08.2022, 11:48

                                                  Wenn ich an Survival denke, dann denke ich an Rüdiger Nehberg, wie er ne Schlammsuppe isst, oder sich n Spinnenauflauf macht, woran ich nicht denke, ist eine anscheinend 6 stündige Farce durch Rückblenden und das Eintauchen in die, leider in dieser Serie, vordergründige Depression durch Einsamkeit der Protagonistin. Der restliche Text besitzt wenige Spoiler, allerdings auch nur aus 2/12 Folgen.

                                                  "Keep Breathing" wurde mir schon öfters bei Netflix angezeigt und obwohl ich Serien nicht mag, habe ich mal einen Blick riskiert - leider.
                                                  Dabei ist doch die Grundidee super. Eine als Anwältin in einer Kanzlei arbeitende, anscheinend durch vorhergegangene Ereignisse äußerst depressiv gestimmte Protagonistin, muss schnellstmöglich nach Inuvik (Stadt in Kanada) und nachdem ihr Flug gestrichen wurde, vertraut sie sich zwei Kerlen an, die selbst ein Flugzeug besitzen, und fragt, ob diese sie mitnehmen. Auf dem Flug kommt es zu Turbulenzen - Absturz - allein in der Wildnis.
                                                  Obwohl die Miniserie, die sich über 12 Folgen a 32 Minuten erstreckt, wirklich anfangs Potenzial zu haben scheint, verrennt sich das Ganze immer mehr in eine durch Rückblenden verseuchte Handlung, welche zwar die Hauptfigur näher charakterisieren sollen, einem aber, sogar schon nach nur 2 Folgen, bald mächtig auf den Sack geht. Dass hierbei aber vergessen wird, sich aufs Wesentliche, und eben auch aufs Beworbene "Survival" zu konzentrieren, ist in diesem Fall der sogenannte Serientod, wenn auch nicht einer einzelnen Figur, sondern des Gesamtkonstrukts. Viel lieber würde man der, nicht unbedingt unsympathischen, Protagonistin dabei zusehen, wie es möglicherweise allein aus der Wildnis schafft, oder wie sie Gefahren meistert.
                                                  Dabei ist die Optik mehr als gelungen. Die wunderschön anzusehende, cinematografisch gelungen eingefangene, kanadische Wildnis wird u.a. durch gekonnte Drohnenkamerafahrten oder teilweise sogar stilistisch sehr ansprechende Ideen gut in Szene gesetzt, dennoch hapert es an grundlegenden Filmelementen, die einfach nicht so ganz passen. Dass jemand, der schon mehrere Tage in der Wildnis überlebt hat, ohne viel Wasser und ausreichend Nahrung, immer noch topfit aussieht und mit perfektem Lidstrich das erste Feuer macht, ist an fehlender Glaubwürdigkeit kaum zu unterbieten. Wo Tom Hank´´ s erstes Feuer noch ein absolutes Highlight war, ist dieses hier nicht mehr als eines der wirklich wenig vorhandenen Survivalelemente. Hinzu kommt, dass man es selbst bei schwer verletzten und ausblutenden Figuren nicht schafft, durch gelungene Maskenarbeit das Hinvegetieren überzeugend darzustellen. Wenn jemand viel Blut verloren hat und in den letzten Atemzügen liegt, dann ist er hochgradig anämisch, also blass, und sieht auch entsprechend aus. Allerdings sieht Hans Dampf hier kurz vor dem Gang nach oben aus, als wäre er gerade von einem 2 wöchigen Erholurlaub zurück.

                                                  Als nach 2 Folgen wenig Sinnvolles passierte, erlaubte ich mir den Blick auf Eindrücke diverser Moviepiloten. Als sich diese als absolute Enttäuschung entpuppten, und sich das Ganze tatsächlich noch in gleicher Art und Weise über weitere 5 Stunden ziehen soll, setzte ich dem Treiben ein Ende und bewahrte mir meine 5 Stunden Lebenszeit. Diese Miniserie wird abgestraft mit 4,7/10 bei MP und mit 5,2 bei imdb mit immer den gleichen Kritikpunkten.

                                                  Warum man sich hier ausschließlich auf die Psyche der Hauptfigur beschränkt und gleichzeitig mit Rückblenden enorm verwirrt, ist unbegreiflich. Hätte man sich auf Survival beschränkt, wäre die Resonanz der Film- und Serienliebhaber sicher besser gewesen.

                                                  Eine Wertung entfällt, den Griff zum "uninteressant" - Button kann ich mir aber nicht verkneifen.

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                                                    pischti 08.08.2022, 09:03 Geändert 08.08.2022, 09:08
                                                    über Prey

                                                    Der Predator is schon n hässlicher Vogel, jedoch ist er wohl einer der kultigsten und gleichzeitig bedrohlichsten Gestalten der Filmwelt. Der Blick auf Hintergrundinformationen ist äußerst interessant. Sei es, dass niemand geringeres als James Cameron die erste, wenn auch noch unausgereifte Idee, für die Optik dieser Figur hatte, oder dass anfangs Jean-Claude van Damme mit seinen 1,78 m Körpergröße im Kostüm des Predators stand, später aber dann durch den 2,20 Riesen Kevin Peter Hall ersetzt wurde, der nebenbei auch den Piloten spielt, der im ersten Teil am Ende die Überlebenden evakuiert. Auch die Tatsache, dass das grüne, fluoreszierende Blut des Predators eine Mischung aus dem Inhalt einfacher Knicklichter und Gleitmittel ist, lässt einen schmunzeln.

                                                    Ich habe bisher alle Ableger dieser Kreatur gesehen und manche sind wirklich ganz ok, andere hingegen völlig unnötig. Doch wie verhält es sich mit "Prey"?

                                                    Um es kurz zu machen, Regisseur Dan Trachtenberg (u.a. "10 Cloverfield Lane") hat meiner Meinung nach hervorragende Arbeit abgeliefert. Die Geschichte über die junge Naru vom Indianervolk der Comanchen , die Kriegerin werden möchte, von Stammesangehörigen aber bisher eher belächelt wurde, und sich bald mit einem mächtigen Gegner auseinandersetzen wird, könnte im Setting des frühen 18. Jahrhunderts gar nicht konträrer zu den restlichen Verfilmungen sein, doch dieses Prequel ist mit seinen wunderschönen Landschaft (Drehort war Alberta, eine Provinz in Kanada) in vielerlei Hinsicht gelungen. Trachtenberg erzählt nicht nur eine angenehm geradlinig und kurzweilige Story, sondern er bietet auch cinematografisch hohes Niveau. Hier sitzt einfach jeder Schnitt, jede Drohnenkamerafahrt und jedes Kostüm. Den Predator hat man diesmal mit dem ehemaligen 2,06 m großen Basketballprofi Dane DiLiegro besetzt, der ihn ebenso bedrohlich wirken lässt, wie seine Vorgänger. Natürlich bedient sich der Predator wieder an seinem Waffenarsenal und schickt seine Widersacher nacheinander und sehr abwechslungsreich ins Nirwana. Die Kills sind dabei äußerst kreativ und FSK 18 gerecht. Auch wenn der Film, gerade in seiner Handlung, wenig Überraschungen bietet, so ist es die Geradlinigkeit, die Trachtenberg in seinen 90 Minuten präsentiert, die mir sehr gefällt, denn er beschränkt sich einfach aufs Wesentliche. Da stört es auch umso weniger, dass keine klangvollen und mir alle bisher unbekannten Namen im Cast zu finden sind.

                                                    "Prey" ist zweifelsfrei eine gelungene Wiederbelebung des Predators und macht vor allem im interessanten Setting äußerst viel Spaß. Gerne mehr davon.

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