RaZer - Kommentare

Alle Kommentare von RaZer

  • 4 .5

    Dass es kein Überflieger sein würde, war klar. Aber dass Ice Cube mal nicht daran schuld sein würde, wenn ein Film nicht richtig funktioniert, damit habe ich nicht gerechnet. Der bedient das Klischee vom schlecht gelaunten Schwarzen (die einzige Rolle, die er überhaupt so halbwegs beherrscht) ziemlich gut. Es ist Kevin Hart, der meine Nervenstränge überstrapaziert hat. Entweder hat der Kerl Eddie Murphy gefressen, oder Eddie Murphy hat sich als Kevin Hart verkleidet um mal wieder auf der Bildfläche zu erscheinen. So oder so ist diese Vorstellung hoffnungslos übertrieben. Der Typ hält nicht eine einzige Sekunde die Fresse. Wenn das, was er zu sagen hat wenigstens witzig wäre, aber das trifft leider auch nur auf einen geringen Prozentsatz zu. Der Film lebt von ausgelatschten Klischees und Gags, die selbst in den 90ern schon jeder gekannt hat.
    Hin und wieder zündet zwar mal ein Gag und die Actionszenen sind auch nicht ganz schlecht inszeniert, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich "Ride Along" kein zweites mal sehen werde.

    • 5 .5

      Wer den Plot gelesen hat, wird sich denken können, dass er hier keine Überraschungen erwarten darf. Es sind wie immer alles Helden, einer selbstloser als der andere, die durch unglückliche Umstände durch die Hölle gehen müssen. Irgendwo ist das ja ein Stück weit verständlich, auch wenn dieser übertriebene Pathos schon ganz schön nervt. Obwohl alles auf wahren Begebenheiten beruht, kommen erstaunlich viele Dinge aus dem Baukasten, inklusive den weitgehend farblosen Figuren. Es bleibt natürlich noch die Frage, wie wahrheitsgetreu das wirklich alles ist. Aber offen gestanden, ist mir mehr oder weniger egal. Der Kern dieser bitteren Geschichte wird wohl stimmen. Naturgemäß lässt sich Peter Berg aber immerhin handwerklich nicht lumpen und das ist auch bei "Lone Survivor" der Fall. Das Feuergefecht im Wald ist hervorragend inszeniert, die Optik stimmt zu jeder Zeit. Ist für einen Actionfilm ja das wichtigste. Erfreulicherweise werden auch nicht alle Afghanen als Taliban dargestellt, sondern in der Tat auch als aufrechte und ehrliche Menschen, die unter diesen Idioten noch viel mehr zu leiden haben.

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      • 7 .5

        Wo die Trailer noch einen üblen CGI-Porno vermuten ließen, der kaum von der Spielgrafik zu unterscheiden war, so ist das Endresultat doch erfreulicherweise weit schöner anzuschauen. Wie sich das für den Titel gehört, latscht der Streifen fast über die komplette Laufzeit das Gaspedal voll durch. So kommt zusammen mit der Fahrzeugauswahl, der Streckenvielfalt und der Kameraarbeit tatsächlich das "Need for Speed"-Feeling auf, das die älteren Teile noch zu versprühen wussten. Es ist sehr traurig wie die Idioten von EA diese einstmals so großartige Rennspiel-Reihe seit einigen Jahren systematisch zu Grunde richten. ("Carbon" war das letzte wirklich gute nach dem grandiosen "Underground 2". Alles was danach kam, bewegte sich zwischen Mittelmaß und Frechheit. "The Run" war das einzige in den letzten Jahren, das immerhin noch ein paar nette Ansätze vorweisen konnte, die auch hier im Film zum Teil Anwendung finden.) Wer jetzt allerdings Parallelen zur "The Fast and the Furious"-Reihe sucht, wird allenfalls bei den ersten Teilen fündig. Obwohl "Need for Speed" prinzipiell ins selbe Horn bläßt, geht es in puncto Materialschlacht doch wesentlich gemäßigter zu. Eine spektakuläre Zerstörungsorgie darf der geneigte Zuschauer also nicht erwarten. Hätte aber auch nicht unbedingt zu den Games gepasst, die ja auch mehr auf den Geschwindigkeitsrausch setzen, anders als beispielsweise "Burnout". Der Cast ist insgesamt ein netter Haufen. Aaron Paul habe ich nicht als den typsichen Actionheld wahrgenommen, aber sein Leistung war doch sehr anständig, wenn auch nicht gerade episch, was bei so einem Film aber wohl zu vernachlässigen ist. Imogen Poots braucht so ihre Zeit um ein Sympathieträger zu werden. Wenn sie es dann endlich geschafft hat, macht sie fast vergessen, dass ihre Rolle letztendlich ziemlich überflüssig ist. Die Story wird keine Preise einheimsen, doch das sei einem Actionfilm wie (fast) immer verziehen.
        Ein kurzweiliges Stück Asphalt-Action, das gar nicht erst versucht seine Game-Herkunft zu verschleiern. Sympathisch.

        • 5

          Ich habe noch keinen Film erlebt, der sich erst in den letzten 20 Minuten seines Genres bewusst wird und auch mal etwas für's Auge bietet. Bis dahin ist "Money Train" eine tüchtig holprige und in allen belangen äußerst unbefriedigende Angelegenheit. Snipes und Harrelson funktionieren als Buddy-Buo nahezu überhaupt nicht. Komplett steif und gezwungen rasseln sie ihre Dialoge runter, die in den seltensten Fällen tatsächlich mal so gut sind, wie es Regisseur Joseph Ruben offenbar zu glauben scheint. Die Dynamik passt nicht, weder bei den Figuren noch bei der Story. Das Drehbuch ist komplett inkonsequent und vermittelt den Eindruck, als haben viele Leute daran herumgepopelt. Somit kommen komplett sinnfreie Szenen und Figuren zustande (Stichwort Chris Cooper). So eiert der Streifen tüchtig herum, bis er endlich seinen großen Showdown auspackt. Der ist dann wirklich nicht übel anzuschauen, aber bis dahin wird der Zuschauer mit einer tüchtig unrunden Geschichte belästigt.
          Mal wieder stehen Idee und Cast in keinem Verhältnis zum Resultat. Schon ein Stück weit enttäuschend.

          • 5 .5

            Schnauzbart-Action mit Willem Dafoe und Matt Dillon. Klingt ja erstmal ganz unterhaltsam, aber mehr als ein "solide" ist für "Bad Country" einfach nicht drin. Trotz gutem Cast, ordentlichem Handwerk und glaubwürdigem 80er-Jahre Flair ist die gesamte Angelegenheit zu vorhersehbar und stereotyp vorgetragen. Es gibt keine Überraschungen und die Shootouts kommen weitgehend von der Stange. Das vergleichsweise konsequente Ende rettet an dieser durchschnittlichen Vorstellung dann auch nicht mehr viel.

            • 3 .5

              Ich war ehrlich der Meinung mit "Snowpiercer" für meine zweitausendste Bewertung ein echtes Highlight ausgewählt zu haben. Doch entgegen aller Wahrscheinlichkeit und trotz der hervorragenden Vorzeichen ist der Film meine erste krasse Enttäuschung in diesem Jahr. Wo der Anfang noch von recht vielversprechend Ansätzen geprägt ist, verliert sich der Film mehr und mehr in einem furchtbar konstruierten Sumpf aus fauler Philsophie und unbeholfener Sozialkritik, vorgetragen in einer fast unerträglich arroganten Machart. Der schöne Twist kurz vor Schluss geht deshalb fast völlig unter, weil Regisseur Joon-ho Bong mit zunehmendem Verlauf immer zuverlässiger falsche Entscheidungen trifft um seinen Film voran zu treiben. Mich hat die letzte halbe Stunde nur noch genervt, vom völlig sinnlosen Ende ganz zu schweigen. Und das obwohl wir hier einen vorzüglichen Cast und eine sehr gelungene Optik bewundern dürfen. Doch bei all den guten Voraussetzungen, zu der sich ja auch noch das an sich sehr interessanten Szenario gesellt, schlittert "Snowpiercer" für mich in Richtung Totalausfall. Kaum Spannung, zu wenig Atmosphäre und dann dieses selbstverliebte Drehbuch, welches sich des immensen Trashfaktors selbst gar nicht bewusst ist. Was dem Fílm vielleicht noch zu Gute gehalten werden kann, ist der hurmorlose Umgang mit seinen Figuren. Da wird nicht lange gefackelt oder gejammert.
              Meine Vorfreude war gigantisch, doch dieser Zug ist mal gekonnt auf's Abstellgleis gedonnert und in den Abweiser gerumpelt.

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              • 7

                Lange hat es gedauert bis das gleichermaßen geliebte wie gehasste Actionspektakel "300" seine Fortsetzung bekommen hat. Wenngleich ich zur ersten Gruppe gehöre, war ich mir nicht sicher, ob ein Sequel eine so tolle Idee ist. Die Herangehensweise, die hier gewählt wurde, ist allerdings gar nicht so übel. Nicht einfach plump etwas hintendran gehängt sondern den parallelen Weg gegangen. Für's Auge gibt es defintiv so einiges zu bestaunen, die Fights machen schon Laune. Nix mit niedrigem Rating, hier wird gemetzelt, aufgeschlitzt und abgestochen wie sich das gehört. Allerdings sieht der Streifen mehr aus wie ein Computerspiel aus, so wie da mit Weichzeichner und CGI-Blut hantiert wurde. Immerhin wird der Stil konsequent durchgezogen. Sullivan Stapleton - seines Zeichens Star der immer rapider abbauenden britischen Actionserie "Strike Back" - tritt das indirekte Erbe von Gerard Butler an und macht's ganz gut. Großartig etwas verlangt wird ja ohnehin nicht. Eva Green war bei ihrer Badass-Rolle wohl ein wenig übermotiviert. Das ist stellenweise schon krasses Overacting, was die Lady mit den Smaragd-Augen da veranstalltet. Ihre Vorstellung ist dennoch irre sexy, das muss ich zugeben.
                Überaus anständige Fortsetzung.

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                • 8

                  Eine herrlich entlarvende Krimiparodie, die sich anschickt mit allen gängigen Klischees zu spielen. Dabei lässt der Film jedoch kaum Zweifel aufkommen, dass er eher eine Liebeserklärung ans Genre darstellt, als eine Anfeindung. Mit Spiegelbildern berühmter Detektive, herrlich witzigen Szenen und einigen amüsanten WTF-Momenten wird der klassische Krimi munter durch den Kakao gezogen. Die Geschichte ergibt am Ende zwar keinen echten Sinn, aber darin lag wohl auch das Ziel. Jedenfalls gibt es bei all den Blödeleien und coolen Dialogen jede Menge zu feiern. Manche Sprüche sind es beinahe Wert, sie in einem Buch festzuhalten. Ein kleines Manko stellt allenfalls die deutsche Synchro dar. Vor allem Peter Falk und Peter Sellers wurden mit diesen unnatürlichen Akzenten echt abgewertet.
                  Genau so sollte eine Parodie aussehen.

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                  • Ford Mustang - Der Entwickler dieses Tests muss ein verdammtes Genie gewesen sein! Respekt! :)

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                    • 7

                      "47 Ronin" kommt bei mir wesentlich besser weg, als beim breiten Durchschnitt. Mag auch daran liegen, dass ich ob der mäßigen Kritiken meine Erwartungshaltung tüchtig nach unter geschraubt habe. Doch ich bin ein Fan der japanischen Kultur, deshalb kann ich da nicht all zu kritsch sein. Der Ausstattung ist jedenfalls großartig und auch die Action kann sich sehen lassen. Optisch ist der Film ein Fest. Traurigerweise wurde auf eine niedrige Freigabe spekuliert, weshalb die ansonsten gut choreographierten Kämpfe unter tüchtiger Blutarmut leiden. Geholfen hat das niedrige Rating an den Kinokassen offensichtlich nicht. Also gleich zwei Dinge auf einmal verbockt, Genies bei der Arbeit. :( Keanu Reeves ist trotz seines beschränkten Talents ganz anständig aufgetreten, obwohl trotzdem die Frage erlaubt sein muss, weshalb unbedingt ein Nicht-Asiate in die Geschichte geprügelt werden musste. Inhaltlich tut es dem Film allerdings nicht unbedingt weh einen Exoten dabei zu haben. Doch obwohl die Geschichte halbwegs solide erzählt wird, fehlt ein wenig die Leidenschaft. Das war wohl der Preis für die westliche Prägung.
                      Für mich keinesfalls so schlecht wie befürchtet, aber leider auch bei weitem nicht so gut, wie ich damals, als die ersten Infos rauskamen, gehofft hatte.

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                      • So schnell hab ich noch nie auf den "kein Interesse" Button geklickt.

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                        • Der Spirit stimmt. Aber obwohl der Animationsstil nicht der schlechteste zu sein scheint, kotzt es mich schon wieder massiv an, dass keine schöne altmodische, handgezeichnete Technik verwendet wurde. Verdammte Geizkragen.

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                          • 5

                            An deutschsprachigen Horrorfilmen geht der ausgewiesene Filmkenner normalerweise ohne zu zögern vorbei, einfach weil sowohl die Deutschen als auch die Österreicher und Schweizer im Gegensatz zu anderen Europäern (z.B. den Franzosen oder den Spaniern) noch den Beweis schuldig sind, dass sie soetwas angemessen inszenieren können. Weil aber "Blutgletscher" an mehreren Stellen erstaunlich gut wegkommt, habe ich doch mal einen Blick riskiert. In Begeisterungstürme hat er mich erwartungsgemäß aber auch nicht versetzt. Ich gestehe ihm zu, ein solider Genre-Vertreter zu sein mit allen Stärken und Schwächen. Es gab schon peinlichere Szenarien und Schauspielerleistungen, wobei wir uns hier trotzdem bestenfalls im B-Bereich bewegen. Besonders gegen Ende ist es dennoch erstaunlich, wie abgefuckt da zu Werke gegangen wird. Die Effekte sind für so einen kleinen Film sehr ordentlich.
                            Am Ende doch nur ein mäßiges Stück Horror. Und nur weil es mal nicht von den Amis kommt, muss ich es noch lange nicht über Wert handeln.

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                            • 5 .5

                              Ich bin nicht all zu empfänglich für dererlei Filme, aber Lasse Hallström schaut schon meist etwas über den Tellerrand dieses schwülstigen Genres hinaus. Bei "Safe Haven" sind es ein paar solide Thriller-Elemente, die es etragbar machen. Streckenweise zieht sich der Streifen dennoch wie Kaugummi, besonders im Mittelteil. Dem sympathischen Cast ist es zu verdanken, dass ein gewisses Interesse über den weiteren Verlauf bleibt. Josh Duhamel war vielleicht einen Tick zu weich, aber Julianne Hough fand ich schon irgendwie bezaubernd. Es hätte sicher nicht geschadet, wenn die Laufzeit wenigstens 20 Minuten kürzer gewesen wäre. Das Ende mit dem Brief scheint seine Wirkung bei den meisten wohl nicht zu verfehlen, ich fand's ehrlich gesagt mehr lächerlich als traurig.

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                              • 7

                                "Non-Stop", der Titel ist Programm. Es ist ein rasanter und spannender Thriller geworden, der mit Liam Neeson ein gleichermaßen cooles wie souveränes Zugpferd bekommen hat. Ein derartiges Szenario bietet - wenn es denn (wie hier) richtig umgesetzt wird - immer Platz für Nervenkitzel. Einige mehr oder weniger gravierende Schnitzer leistet sich der Film trotzdem. Die Motive der Tat sind doch sehr dürftig und mit der Logik hat's der Streifen auch nicht so. Ist bei der soliden Inszenierung und dem guten Cast sicher zu verschmerzen, aber warum immer beim Drehbuch gespart wird, ist mir ein Rätsel. Julianne Moore wurde leider auch für ein nahezu komplett sinnlose Rolle verheizt. Auch da wäre etwas mehr Fingerspitzengefühl angebracht gewesen.
                                Atmosphärisches und kurzweiliges Spektakel über den Wolken, nur eben an vielen Stellen nicht richtig durchdacht.

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                                • Kann mit den Entscheidungen leben, ist relativ fair verteilt. Besonders gefreut hat mich, dass "Gravity" abgeräumt hat und "Frozen" sowohl "Bester Animationsfilm" als auch "Bester Song" für sich entschieden hat. Musste einfach sein. Dass "American Hustle" völlig leer ausgegangen ist, wundert mich hingegen nicht. Ich hätte zwar jedem vom Cast die Trophäe gegönnt, aber eher aus Sympathie als dass sie sie hier wirklich verdient gehabt hätte. Der Film wurde einfach über Wert gehandelt, das habe schon immer gesagt. Überraschungen sind natürlich wieder mal ausgeblieben, aber das kennen wir von der berechenbaren Academy ja nun schon.

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                                  • Business as usual würde ich sagen. Dass nach dem grandiosen aber leider auch umstrittenen Seth McFarlane Auftritt letztes Jahr der Schmusekurs augepackt wurde, ist wenig verwunderlich, dafür umso ärgerlicher. Ich will es nicht komplett schlecht reden, es war ja auch nicht übel. Aber so ein richtiger Reißer war einfach nicht drin. Die Pizza und das Selfie waren kleine nette Gimicks, mehr aber auch nicht. Nächstes Jahr bitte wieder etwas mehr Pfeffer. Am besten einfach McFarlane beknien und von der Kette lassen, dann läuft das.

                                    • Seit Jahren mal wieder fast ausschließlich nachvollziehbare Entscheidungen, hätte ich gar nicht gedacht. "The Lone Ranger" kommt mir aber einfach zu schlecht weg. Ich glaube aber, dass das auch nur daran liegt, weil er kommerziell so überschaubar abgeschnitten hat. Es macht halt Spaß, in der Wunde zu bohren.

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                                      • Und wieder geht einer viel zu früh. Wusste gar nicht, dass es so schlecht um ihn stand. :(

                                        R.I.P. Harold. Deine Werke werden auch weiterhin Heiterkeit verbreiten.

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                                        • 5 .5
                                          über RoboCop

                                          Paul Verhoeven wird für mich immer ein Mysterium bleiben. Obwohl seine Filme meist furchtbar inszeniert und dilletantisch ausgestattet sind, liegen ihm die Leute zu Füßen. Auch der originale "Robocop" war, trotz seiner sozialkritischen Anspielungen für mich nichts weiter als ein teils peinliches B-Movie, das vor allem durch seine Gewaltspitzen Aufmerksamkeit erregen wollte. Insofern dachte ich eigentlich, dass mir die hochglanzpolierte Edel-Trash Neuinterpretation besser gefallen würde, aber das stimmt so leider auch nicht. Das Remake (eigentlich das falsche Wort) macht einfach andere Dinge verkehrt. Die Angelegenheit ist zwar nicht so peinlich erzählt, hat dafür aber auch so gar keinen Drive. Wo in Verhoevens Version wenigstens noch resolut und blutig agiert wurde, wird hier auf schön drauf geachtet, dass auch ja eine geringe Friegabe zustande kommt, um fett absahnen zu können. Das Ergebnis ist überraschend lahme und bocklose Action aus dem Baukasten. Da hat man Leute wie Gary Oldman, Samuel L. Jackson, Michael Keaton und Jackie Earle Haley an der Angel und alles was rauskommt, ist unispirierte Massenware, die nur mal hier und da im Ansatz etwas von ihrem Potential ausnutzt. Unbegreiflich.
                                          Immerhin, der neue RoboCop sieht nicht mehr so aus, als hätte ihn ein Zehnjähriger aus alten Karnevalskostümen und Papas Garagenequipment zusammengebastelt, aber mehr als eine bessere Optik hat auch er letztendlich nicht zu bieten.

                                          • Bei mir würde Barkhad Abdi das Ding mitnehmen. Aber da Hollywood keinen Arsch in der Hose hat, wird's einer der üblichen Verdächtigen. Auch wenn das veilleicht ebenfalls nicht unverdient wäre.

                                            • 6 .5

                                              Man muss schon dazuschreiben, dass "American Hustle" mal eben auf zehn Oscar-Nominierungen kommt. Denn so richtig in Fahrt kommt der Streifen nie. Wenn sich die Besetzungsliste nicht wie der feuchte Traum eines jeden Filmfans lesen würde, bin ich nicht sicher, ob David O. Russell hier nicht mächitg auf die Schnauze geflogen wäre. Das Drehbuch ist jedenfalls äußerst holprig und lässt stellenweise massiv die Dynamik vermissen. Treffsichere Pointen und und echte Liebe zu den Figuren, wie Russell sie noch in "Silver Linings" zelebrierte, kommen hier nicht ganz stark zum Tragen. Natürlich ist der Film trotz seiner inhaltlich unsauberen Erzählweise weit von einem Totalausfall entfernt. Das gebietet schon der Cast. Christians Bales beachtliche Wampe, die sich dieser schmerzfreie Vollblutschauspieler mit leichtem Hang zum Irrsinn in Rekordzeit angefressen hat, muss man eigentlich ebenso gesehen haben wie Bradley Cooper mit Lockenwicklern. Beides irgendwie beängstigend, aber dennoch interessant. Die weibliche Note haut fast noch mehr rein. Amy Adams stets sexy mit Mega-Ausschnitt und wie immer sehr überzeugend. Jennifer Lawrence darf einen etwas abgedrehteren Part übernehmen und sorgt meist für die besten Lacher. Als Bonus gibt's noch Jeremy Renner mit einer Elvis Tolle, die den King wohl neidisch gemacht hätte und Robert De Niro in seiner Paraderolle als Mafioso. Bei dem Angebot an Hochkarätern und der aufwendigen Optik kann man doch wohl ein paar erzählerische Unzulänglichkeiten verzeihen, oder? Nun, ... ja ... ABER für mehr als eine gute durchschnittliche Bewertung reicht es bei mir trotzdem nicht. Es fehlt doch zu oft der Drive. Die Schluss-Pointe fand ich ja an sich ja nochmal ziemlich cool, aber sowas sieht man inzwischen bei jedem zweitklassigen Heist-Movie auch.
                                              Meiner Meinung nach vielleicht ein wenig über Wert gehandelt.

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                                              • McTiernan darf jeder Zeit wieder aktiv werden. Auch wenn die ein oder andere Gurke in seiner Filmographie auftaucht, so ist er doch einer der Urväter des modernen Actionfilms und hat nebenbei gleich noch den besten aller Zeiten inszeniert. Welcome back, John.

                                                • Das kann doch wohl jetzt nicht der Ernst sein. :( Ein ganz herber Verlust für die gesamte Branche. Vor allem so früh und unerwartet.

                                                  R.I.P. Phil. Du warst einer der ganz Großen.

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                                                    Im Stile einer der weltberühmten BBC-Naturdokus lassen Jan Haft und sein äußerst hochkarätiges Kamerateam in großartigen Einstellungen den deutschen Wald erstrahlen. Der Aufwand, mit dem diese herausragenden Bilder entstanden sind, muss enorm gewesen sein. Mit fast poethsicher Eleganz wird hier ein Stück deutsche Natur dargestellt, wie man es schöner kaum machen kann. So viel Mühe wie bei der Optik haben sich die Macher beim Informationsgehalt freilich nicht gemacht. Was gesagt wird, ist doch eher rudimentär. Ich empfinde das aber nicht als große Tragödie. In erster Linie sollen hier die Bilder für sich sprechen, und das gelingt erstklassig.

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