RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
Diese Kunst kann man doch nur verehren, selbst nach 30.000 Jahren:
https://de.wikipedia.org/wiki/Venus_von_Willendorf#/media/Datei:Venus_von_Willendorf_01.jpg
Den Künstler verehre ich gleich mit ;-)
Auch den, der das vor ca. 6500 Jahren gemacht hat:
https://www.flickr.com/photos/62744336@N03/31416387353
Cojones! Einen Film, der von bald 67.000 Usern im Schnitt mit 8,5 bewertet wird, zum Jubiläum derart abzuservieren, ist beachtenswert. Dass man damit keinen Begeisterungssturm auslöst, versteht sich von selbst - ich sympathisiere nicht nur, weil hier jemand im Delphin-Stil gegen einen reißenden Strom schwimmt, sondern weil mir der Film aus den im Artikel angeführten Gründen auch nicht gefällt, hätte es aber weniger polemisierend formuliert.
Als naiver MP-Neuling schrieb ich neben den unzähligen Lobeshymnen einen Kommentar, der ein paar Argumente dieses Artikels beinhaltet, wonach ich mit Hass-Antworten überzogen wurde. Keine rationalen Argumente - nur wildes Umsichschlagen: so reagiert normalerweise ein Kind oder jemand, dessen Gefühle zutiefst verletzt wurden. Die Antworten wurden von den aufgebrachten Usern sofort wieder gelöscht, um nur in meiner email aufzuschlagen und nicht per Button gemeldet werden zu können. Nach ein paar Tagen habe ich die mail-Benachrichtigung blockiert..... welcome to MP !
Bis heute ist das der Extremfall, der zeigt, dass 'Fight Club' in der Tat ein ganz besonderer Film ist, welcher sich vor allem im Gefühlszentrum seiner Fans fest verankert. Die hunderprozentige Identifkation mit Tyler Durden, seiner Philosophie und seinen Aktionen - man fühlt sich dem Club zugehörig und scheißt mit Tyler auf die verlogene Gesellschaft. Die Bindung zum Helden wird so fest, dass es beinahe schon religiöse Züge annimmt und rationale Betrachtungen keine Rolle mehr spielen. Wer würde denn einem offensichtlich Gestörten hinterherlaufen, der sich auf dem Parkplatz selbst die Fresse einschlägt? Die einzig nachvollziehbare Aktion der Umstehenden kann doch nur im Rufen der Jungs mit der Zwangsjacke bestehen......
Wer sich mit den männlichkeitsbezogenen Inhalten oder nur Tylers Figur und seinen Aktionen nicht identifizieren kann, wird es schwer haben, diesem Film Unterhaltungswert abzugewinnen. Leider finde ich davon kaum etwas interessant oder erstrebenswert - wenn mir dieser Charakter in echt begegnete, würde ich einen Bogen um ihn machen (selbst wenn er kein gestörter Psycho und die Figur von Ed Norton real wäre). Wer möchte schon einem so wahrgenommenen Antipathen und Prügler auf zweieinviertel Stunden folgen und sein Geschwurbel anhören?
Inzwischen kann ich sehr gut nachvollziehen, was die Faszination an diesem Film ausmacht - über seine Wirkung auf einen Teil des Publikums und aus der gesellschaftsanalytischen Perspektive ist 'Fight Club' in jedem Fall hochinteressant, wie auch dieser MP-Artikel dazu.
'The King of Comedy' (1982) ist einer dieser Filme, die sich in Filmforen wie MP großer Beliebtheit erfreuen, aber vom allgemeinen Publikum gemieden werden wie die Pest. Trotz des Erfolgsgespanns Scorsese/de Niro ('Taxi Driver', 1976; 'Wie ein wilder Stier', 1980), komplementiert von Comedy-Haudegen Jerry Lewis, war dieser Film seinerzeit ein gnadenloser Flop mit lediglich 2,5 Mio.$ Einnahmen. Und das, obwohl Scorsese/de Niro im Kino-Olymp schwebten und eher für einen Selbstläufer standen.
Was als Mediensatire angekündigt ist, entpuppt sich schnell als de Niro-Charakterdrama des realitätsfernen, skrupellosen Emporkömmlings, der sich für einen besonders tollen Comedian hält. Entsprechend dieser Rolle bewegt sich de Niro immer wieder im Overacting und wird von Scorsese in ausgedehnten Sequenzen in Szene gesetzt, worin er lang und breit seine Ideen und Vorzüge präsentiert. Mithin wird man Zeuge einer dialoglastigen Charakterstudie, die wohl nur dann Unterhaltungswert entfalten kann, wenn man sich für de Niros Charakter und Schicksal interessiert. Denn darüber hinaus besitzt der Film so gut wie keine Handlung.
Das mag von de Niro gut, vielleicht sogar grandios gespielt sein, aber sein selbstdarstellendes Dauergeschwurbel sank spätestens nach einem Drittel unter die Nervgrenze, geschweige denn, dass damit interessante Inhalte transportiert würden. In seinen besten Phasen ist 'The King of Comedy' einfach nur langweilig, doch mitunter entfaltet de Niro vor allem bei den hektisch geführten Diskussionen und seinem Geschrei gewaltiges Nervpotential.
Auch wenn die geneigte Zuschauerschicht diesen Film bejubelt, ist das Wegbleiben des Kinopublikums gut nachvollziehbar: um das freudig durchzusitzen oder gar herausragend zu finden, muss man als Filmfan wohl aus besonderem Holz geschnitzt sein.
Als Disney noch Disney war....
....und innovative Zeichentrick-Geschichten mit Herz und Charme auf die Leinwand brachte: '101 Dalmatiner' (1961) birgt Spannung und Witz, besticht durch seine berührenden Charaktere, sowohl auf der Hunde- als auch auf der Menschenseite. Allen voran der wohl überzeugendste Bösewicht, den Disney je hervorbrachte: Cruella de Vil, die aus Dalmatiner-Welpen Pelzmäntel machen will. Ein durch und durch übler Charakter, der im Aussehen kaum besser getroffen sein könnte. Die lehrt einem sogar als Erwachsenem das Fürchten - "Mein Gott, hatte ich früher Angst, wenn ihre Silhouette in der Tür erscheint" schreibt Eponine07; das glaube ich sofort.
Die Story um den Welpenraub und deren Befreiung ist packend mit vielen guten Ideen erzählt, hat überhaupt keine Längen und sorgt nicht zuletzt wegen einer nie aufgebenden Cruella für Spannung. Dramaturgisch ist das kein Kinderkram, sondern kann auch Erwachsene beschäftigen.
Es ist lange her, dass ich diesen Film sah und bin von seiner heutigen Wirkung überrascht. Vor allem springt der inhaltliche Qualitätsunterschied zu aktuellen Disney-Produktionen ins Auge, die sich überwiegend im einfallslosen Aufkochen hervortun und sich in der Umsetzung vermeintlichen Zuschauertrends anbiedern. Mir graut es vor dem Tag, an dem auch dieser Klassiker einem Disney-Remake zum Opfer fallen wird.
Das Prequel zum starken 'Conjuring' (2013) in Form einer Origin-Story zur Unheil-Puppe: 'Annabelle' (2014). Doch leider entschied man sich, Drehbuch und Regie in andere Hände zu legen, was sich deutlich bemerkbar macht. Von der einnehmenden Intensität, dem interessanten Storytelling und dem gelungenen Grusel ist hier kaum etwas zu vernehmen. Die Story, falls man das so bezeichnen kann, ist nur noch eine Aneinanderreihung von x-mal gesehenen Genre-Standards, wobei das Drehbuch von einer Netflix-K.I. stammen könnte. Grusel-Feeling kommt nur mit seltenen, guten Ideen auf (wie die Fahrstuhl-Sequenz im Keller), die in der mageren Summe jedoch kaum für einen interessanten Film reichen. Immerhin ist das inszenatorisch routiniert gemacht.
Kurz vor Schluss stand 'Annabelle' bei "geht so", aber das Finale setzt der Einfallslosigkeit die Krone auf, was letztlich zu einem leicht bitteren Nachgeschmack führt, weil sich das Aushalten als umsonst erweist. Ein typisches Beispiel von Erfolgs-Ausschlachtung mit minimalem Aufwand, die erstaunlicherweise auch noch zum Abräumer wurde: 'Annabelle' spielte sage und schreibe 257 Mio.$ bei 6,5 Mio. Produktionskosten ein ('Conjuring' kam auf 318 Mio. bei 20 Mio. Kosten). Zumindest für die Macher ging die Rechnung auf - weniger wohl für das Publikum.
Costner, Reynolds, Oldman, dazu der knautschige Tommy Lee Jones und die süße Gal Gadot - ein solches Staraufgebot trifft man heutzutage selten an, doch ein Haufen Stars ist keine Garantie für einen starken Film. Leider kann auch 'Das Jerico-Projekt' (2016) nicht überzeugen, obwohl sich die Einführung vielversprechend gestaltet. Mit neuester Neurotechnologie verpflanzt Jones das Gedächtnis des frisch verstorbenen Reynolds in den Kopf des emotionslosen Gewalttäters Costner, damit ihm eine Information von überragender Bedeutung entlockt werden kann. Doch Costner spielt nicht mit, flüchtet und ringt fortan mit Reynolds Erinnerungen.....
......was auf eine kitschige Annäherung an Reynolds' Frau (Gadot) hinausläuft und darauf, wie Costner mit seinem neu erlangten Gewissen umgeht. Der Rahmen-Politthriller um einen Hacker, der wieder einmal schlauer ist als der gesamte US-Militärapparat und Kontrolle über die Waffensysteme erlangt hat, ist wirr und völlig unglaubwürdig. Dazu passt ein stereotyper Bösewicht, der die Weltherrschaft wittert und hinter dem Hacker her ist. Schlimmer wird es dadurch, dass das mit vollem Ernst vorgetragen ist, sich aber nicht ernst nehmen lässt, womit der Plot schon zur Mitte jegliche Spannung verliert, die er anfangs schön aufgebaut hat.
Nur der stark auftretende Top-Cast macht diesen einfallslosen Streifen gerade noch zu akzeptabler Unterhaltung, kann aber die Enttäuschung nicht verhindern. Kaum überraschend floppte dieses Werk an den Kassen.
Indisches Kino abseits von Bollywood: schon der Originaltitel 'Parched' (='Verdorrt', 2015) deutet im Bezug auf Frauen an, dass hier keine kitschige Love Story nach Schema F zu erwarten ist. Dass dieser Film bei uns im Kino völlig unterging und auch auf MP nur neun Bewertungen findet, liegt wohl mit am unpassend aufweichenden deutschen Titel, der eher eine Bollywood-Schnulze suggeriert.
Vielmehr offeriert er einen Blick in die zutiefst frauenverachtende Seite der indischen Gesellschaft, vor allem abseits der Städte, ohne jedoch (wie oftmals das europäische Kino zu solchen Themen) in zweistündiger Depression zu verharren. Schon die Andeutungen sprechen für sich. Dass in Indien gezielt weibliche Föten abgetrieben, bzw. als Baby "entsorgt" werden, ist allgemein bekannt, aber was diese Haltung für viele überlebende Frauen in solch einer Gesellschaft bedeutet, macht 'Parched' deutlich: ein Leben im Käfig der Entrechtung, Erniedrigung, sexueller Ausbeutung, Gewalt - nicht umsonst ist die Selbstmordrate unter indischen Frauen doppelt so hoch wie im globalen Durchschnitt, wobei sich vor allem junge, verheiratete Frauen umbringen (https://www.nzz.ch/international/jede-dritte-frau-die-weltweit-suizid-begeht-stammt-aus-indien-ld.1420086).
Um den Plot aufzulockern, lässt man vier Frauen sich zusammenfinden und gemeinsam abhängen, was sich u.a. in homoerotischen Aktivitäten äußert, aber auch in viel Tratsch und uninteressantem Getuschel - alles knallbunt verpackt. Ohne Bollywood-Einschlag kann es wohl nicht gehen, um die Grundaussage dieses Films zu versüßen, zumindest für indische Sehgewohnheiten.
Gewiss ist 'Parched' mutig und anspruchsvoll, aber die Handlung dreht sich ständig im Kreis und erreicht trotz des brisanten Themas nur selten Tiefe, sondern plätschert über weite Strecken mit Belanglosigkeiten und zu plakativ in gut und böse aufgeteilten Charakteren vor sich her (es gibt neben all den dumpfen, hinterwäldlerischen Taugenichtsen auch das leuchtende Beispiel des Mannes, der Frauen respektiert, dazu intelligent und geschäftlich erfolgreich ist). Storytechnisch und dramaturgisch kann 'Parched' nicht überzeugen, bietet aber einen interessanten, wenn auch kaum überraschenden Blick in die indische Gesellschaft.
Zwei Oscars gab es für 'Churchill' (2017), und das zurecht: Gary Oldman spielt den britischen Fels in der Brandung höchst überzeugend und mit Hingabe (bester Schauspieler), wozu auch die beste Maske beiträgt. Inhaltlich sieht es dagegen weit weniger Oscar-würdig aus: das packende Geschichtsdrama bekommt man hier nicht geboten, obwohl die dunkelste Stunde der Briten Anlass genug liefert. Churchill wurde in dem Moment Prime Minister, als Hitler im Mai 1940 den westlichen Kontinent eroberte und 300.000 britische Soldaten bei Dünkirchen eingekesselt waren. Während seine Militärs keinen Ausweg sahen, mobilisierte er eine nie dagewesene zivile Flotte und holte seine Leute zurück. Das wird im Film zwar eingeflochten, aber nur sporadisch, so dass man diese Aktion nicht einmal als Nebenhandlung ansprechen kann.
Vordergründig geht es darum, Churchills Privatleben und seine Auseinandersetzungen mit anderen Politikern und dem König in den Wochen nach Amtsantritt darzustellen. Ersteres wird durch eine resolute Kristin Scott Thomas als seine Frau ergänzt, die ihm hilfreich zur Seite steht. Dieser Nebenaspekt ist gelungen, doch man verzettelt sich im Gros mit zu langen Diskussionen um den richtigen politischen/militärischen Weg, sowie mit Paktiererei der Gegner (die ihn absetzen wollen), was den Plot unnötig zäh gestaltet. Hier wäre weniger mehr gewesen, zumal sich die Laufzeit damit auf volle zwei Stunden zieht und diese Dialoge ohnehin fiktiv sind, mit z.T. sich wiederholenden Inhalten.
Zu wenig Handlung, gemessen an der WKII-Brisanz und dem ungeheuren Bedrohungspotential, zu dialoglastig, zu sehr in die Länge gezogen: 'Churchill' ist zwar eine interessante, aber inhaltlich und in der Form eher dröge Geschichtsaufarbeitung ("geht so"), die sich nur mit Gary Oldmans Oscar-Auftritt in das obere Mittelmaß retten kann.
Back to the roots - zum Videospiel, wo 'Resident Evil' herkommt. Mehr als alle vorherigen Teile des Franchise ist 'Resident Evil 6' (2016) nur noch eine Aneinanderreihung von Action-Sequenzen: Milla muss auf dem Weg zum Hive diverse Monster, Zombies, Fallen und Bedrohungen der Bösen meistern, um an das weltrettende Antiserum zu kommen. Zumeist im Takt von wenigen Sekunden geschnitten. Das Problem mit solchen Filmen: wenn man nicht selbst am Hebel sitzt, macht es keinen Spass - wer will schon gerne einem anderen Spieler eineinhalb Stunden über die Schulter sehen? Entsprechend fängt die Monsterhatz schon zur Mitte an zu langweilen.
Erschwerend kommt hinzu, dass P.W.S. Anderson die cineastischen Anteile auf das minimale Niveau beschränkt. Die Bösen sind reine Stereotypen und verhalten sich dämlich bis sinnlos, nur um böse zu wirken. Dazu kommen die überzogen pathetischen, sinnentleerten Dialoge, welche von Robert, der Teufelspuppe gescriptet sein könnten. Spannung kann mit so etwas nicht entstehen - eher schon ist das stellenweise unfreiwillig witzig, aber leider nicht witzig genug, um den Film spürbar aufzuwerten.
Es bleibt eine rasante Action-Show, die in einzelnen Szenen zu überzeugen weiß, sich aber hauptsächlich von den Ideen der Vorgänger ernährt (vor allem im Design) und wie mehrfach gesehen wirkt. Insgesamt zu wenig für akzeptable Unterhaltung.
Nazis? Teufelspuppe? Das klingt doch nach astreinen Zutaten für unterhaltsamen Horrortrash. Der Einstieg ist vielversprechend: man ist kurz nach Kriegsbeginn im Bayern des Jahres 1939 unterwegs, fährt aber ein Auto mit Steuer rechts, unverhohlen englischem Kennzeichen und den Emblemen des Oldtimer-Clubs auf dem Kühlergrill. Billiger geht es nun wirklich nicht mehr...... könnte man meinen; doch das CGI-Blut, welches sich in der ersten Aktion wie aus einem 90er-Ego-Shooter über den Bildschirm ergießt, schafft Gewissheit: 'Robert 4' (2018) lässt sogar noch eine Asylum-Produktion hochkarätig erscheinen.
Der Trash-Rahmen könnte stimmiger kaum sein, doch der Film besticht vor allem mit banalem Geschwafel und amateurhaftem Schauspiel - eine Handlung mit der Puppe bzw. üblen Aktionen ihrerseits setzt nie ein. Stattdessen erlebt man den Versuch, so etwas wie eine ernsthafte Origin-Story der Teufelspuppe zu erzählen, was bei diesem narrativen und schauspielerischen Niveau wie eine Verhöhnung des Zuschauers wirkt. 'Robert 4' ist leider kein trashiger Horrorfilm, sondern nur billigstes, langweiliges Machwerk.
Die total klischeehafte Sportstory: 'Fast Girls' (2012) macht trotzdem Laune, weil's halt so schön ist. Britischen Sprinterinnen können international nichts reißen - nicht einmal für Bronze reicht es. Ihre einzige Chance liegt in der Staffel, doch dafür müssen vor allem die beiden Top-Läuferinnen ihre Animositäten beilegen. Bekanntlich kann nur ein Team gewinnen, das auch als solches funktioniert, egal wie stark die Einzelkönner sind, doch das Team funktioniert überhaupt nicht....
Nach langem Auf und Ab, das mit wenigen guten Ideen, dafür umso mehr Standards aus der Klischeekiste garniert ist, steht man schließlich im Finale....... Sogar im Detail ist hier fast alles vorhersehbar, aber das sollte Liebhaber solcher Feelgood-Filme nicht schrecken. Die Girls sind einen Blick wert.
Richard Gere überrascht in 'The Benefactor' (2016) als überzeugender Charakterdarsteller: ein reicher Anfangsechziger, der aus Profiliersucht seine schwangere Enkelin (Dakota Fanning) und ihren Mann protegiert, wobei er sich vehement in ihre Angelegenheiten einmischt und nie Ruhe gibt. Somit wird 'The Benefactor' zur Charakterstudie eines Geltungssüchtigen, der kein Gefühl für die Situation zeigen kann und dem Leben seiner "Schützlinge" einen Bärendienst erweist.
Leider ist das auch schon alles, was dieser Film zu bieten hat - aus dem guten Ansatz entwickelt sich keine Handlung und kein Drama, das z.B. auf eine Auseinandersetzung der Figuren hinauslaufen würde. Man sieht beinahe den gesamten Film über einen verbohrten Gere, der sich aufspielt und sich der Vermessenheit seines Verhaltens nicht bewusst ist. Die entsprechenden Dialoge langweilen schon nach dem ersten Drittel, da zu eindimensional. Im Klartext: muss man sich das Geschwurbel eines Fremdschäm-Opis eineinhalb Stunden lang anhören, während ansonsten nichts passiert? Definitiv nein.
Schade um den starken Cast, allen voran Gere, der für 'The Benefactor' einen Bonuspunkt herausholt. Doch aus solch einem flachen und einfallslosen Drehbuch können auch die besten Schauspieler keinen guten Film zaubern.
Ein Infizierten-Film darf im Horroctober nicht fehlen: 'Open Grave' (2013) überzeugt zunächst mit seinem Konzept des rückwärts erzählten Plots, worin man mit der Endsituation konfrontiert wird, die sich schrittweise durch immer weiter in die Vergangenheit reichende Rückblenden herleitet. Dabei wird geschickt die Prämisse verarbeitet, dass ein halbes Dutzend Leute das Gedächtnis verloren haben und in einem Haus im tiefen Wald versammelt sind. In dem Maße, wie deren Gedächtnis zurückkommt, erfährt auch der Zuschauer, was sich vorher ereignet hat. Offensichtlich ist etwas sehr Übles mit vielen Toten passiert.....
Doch leider macht die Handlung nur wenig Fortschritt, fügt neue Aspekte und Informationen zu selten hinzu, und entwickelt kaum Dynamik. Viel Zeit wird damit verbracht, das Treiben innerhalb der Gruppe zu beleuchten, was im Rahmen eines Endzeit-Infizierten-Filmes mit diesem Screentime-Anteil fehl am Platz ist. Vom Horror-Aspekt oder einer äußeren Bedrohung ist kaum ewas zu spüren, und Spannung kann dieser Plot somit nur selten aufbauen. Auch zum Ende, wo sich im Genre meist die Ereignisse und Dramaturgie intensivieren, wird es nicht besser - man stellt fest, dass 'Open Grave' seinem vielversprechenden Einstieg nicht gerecht wird und lediglich noch interessant genug bleibt, um nicht abzuschalten.
Weder Fisch noch Fleisch - kein schlechter Film, aber auch nicht empfehlenswert.
'Futureworld' (1976) ist das Sequel von 'Westworld' (1973), worin die Roboter in einem Zukunfts-Vergnügungspark aus dem Ruder liefen und ein Blutbad angerichtet hatten. Nun ist alles repariert, und die Firma hat einen neuen, noch größeren Vergnügungspark aufgebaut. Dass darin wieder etwas faul ist, bekommt man schon von Anfang an mit, doch das Unwisssen darüber ist auch schon alles, was diesen Film am Leben hält. Zwei Reporter sind zur Begutachtung der Anlage eingeladen und machen sich auf eigene Faust an die Erkundung......
Das zieht sich. Bis eine Viertelstunde vor Schluss ähnelt der Plot eher langatmigem, investigativem Journalismus als einem SF-Film, wobei sich die Handlung nur im Schneckentempo fortbewegt und trotz der mutmaßlichen Brisanz keine Spannung aufbauen kann. Auch nachdem die Katze aus dem Sack ist, wird es kaum besser, was vor allem an der einfallslosen Dramaturgie und dem z.T. unglaubwürdigen Schauspiel, wie auch der achtlosen Inszenierung liegt.
Es ist Siebziger-SF in Reinstform: die Warn-Message vor der üblen Nutzung manipulierender Zukunftstechnologie steht im Vordergrund. Das inhaltliche Konzept ist zwar gut und hält den Film einigermaßen interessant, doch die dünne Handlung zieht sich wie Kaugummi, von den inszenier-technischen Mängeln ganz zu schweigen. Viel Potential für ein Remake.......
Natürlich sind Marvel-Filme Kino, sonst würden sie nicht dort laufen. Sogar etliche deutsche Produktionen, die wie auch immer auf die Leinwand gepuscht sind, werden damit zu Kino, auch wenn nur drei Leute drinsitzen.
Diese Scorsese-Aussage und der Entrüstungs-Hype sind doch nur Polemisierung im Zuge der zu Tode ausgetretenen Marvel-Anspruchs-Diskussion und damit so überflüssig wie ein Kropf. Warum kann man so etwas Banales nicht einfach ignorieren?
Zu 'Abgang mit Stil' (2017) wurde einiges an altgedienter Prominenz zusammengetrommelt. Zuvorderst Michael Caine (83) Morgan Freeman (79) und Alan Arkin (82) als zentrales Trio, unterstützt von Matt Dillon und Christopher Lloyd (77), den ich zuerst für John Malkovich hielt - die beiden könnten tatsächlich als Brüderpaar durchgehen.
Die Story ist reichlich simpel: Caine & Co. leiden unter Altersarmut, wobei die Bank auch noch Caines Haus mit einem faulen Zins-Deal einsacken will. Da liegt der Entschluss auf der Hand: weil niemand mehr etwas zu verlieren hat, beschließt das Trio, die Bank zu knacken und Gerechtigkeit zu üben. Als Komödie konzipiert, sorgt 'Abgang mit Stil' für Kurzweil und einige Lacher, die aus dem abgewrackten Leben und den Kalamitäten der Altersriege entspringen. Nach dem Bankraub überzeugt vor allem, wie sie das FBI mit Chefermittler Dillon an der Nase herumführen - die beste Phase des Films ist somit das letzte Drittel. Der Raub ist allerdings weniger gelungen, da er wohl selbst in einer Komödie die Sequenz ist, in der es am meisten auf Nachvollziehbarkeit und Eleganz ankommt, man aber recht ideenlos zu Werke geht und sämtliche eingeführte Prämissen über den Haufen wirft, mit denen das überhaupt funktionieren kann.
Unter dem Strich ergibt sich lockere Unterhaltung, die Laune macht und bei der man nicht zu genau hinsehen darf. Hier gewinnen vor allem die sympathischen Charaktere und manch herzige Aktion.
Disney hat mit 'Aladdin' (2019) wohl den Nerv der Zeit getroffen und fuhr mit 1,04 Mrd. an den Kassen dick in die Gewinnzone (gegenüber 182 Mio.$ Produktionskosten und etwa noch einmal so viel für das Marketing). Meinen Nerv traf Disney auch, aber leider nur im nervigen Sinne: die geballte Ladung Kitsch ließe sich noch wegstecken, weniger schon der immer wieder eingestreute Sing-Sang mit lediglich schablonenhaften, langweiligen Songs; doch die Dialoge, überwiegend eine Mischung aus latentem Zynismus/Ironie und krampfhaft witzig wirken wollenden Sprüchen, brachten das Ganze schon vor der Mitte unter die Erträglichkeitsgrenze. Vor allem bei Will Smith, der hier wohl Eddie Murphy Konkurrenz machen will.
Doch was kann man schon von Guy Ritchie erwarten? Er bleibt sich treu - aus genau demselben Grund geben mir die meisten anderen seiner Filme ebenso wenig (bis auf 'Sherlock Holmes', 2009): was er und ein Teil des Publikums wohl als witzig und/oder unterhaltsam empfinden, kommt bei Anderen nur als nerviges, sinnentleertes Dauergeschwurbel an. Da können auch die technisch starke Umsetzung und die einnehmende Vorlage aus 'Tausendundeiner Nacht' nichts mehr retten: in dieser Form hat 'Aladdin (und die Wunderlampe)' leider den Unterhaltungswert verloren, denn unter Guy Ritchie landet der Charme dieses schönen Märchens auf dem Abfallhaufen.
Das Original (2001) zum Remake mit Jessica Alba (2008) - Letzteres finde ich zwar besser, weil man in Punkto Spannung und technische Umsetzung noch eine Schippe draufgelegt hat. Doch auch im Original überzeugt 'The Eye' mit seiner klug erdachten und konsequent erzählten Story: nach einer Hornhaut-Transplantation sieht die Protagonistin, wie der Tod frisch verstorbene Menschen abholt. Sie sieht auch die, die nicht abgeholt wurden.....
'The Eye' wird zwar dem Horrorgenre zugeordnet, ist jedoch mehr ein Mystery-Thriller, der auch im Original mit einigen gelungenen Gänsehautmomenten aufwarten kann. Brachialen Horror bekommt man hier nicht serviert - es geht eher subtil zu, mit einer immer interessanten Story, die sich ständig weiterentwickelt, nie zu viel preisgibt und nicht vorhersehbar ist. Wohltuend wird auf abgenudelte Standards verzichtet - es gibt z.B. keinen Bösewicht, der, wie in so vielen anderen Filmen, mit seinen stereotypen Aktionen langweilt.
Sehenswerte Genre-Unterhaltung - geht auch als Mystery-Thriller für den Horroctober durch ;-)
„Amore!“ - Donald Sutherlands Schlachtruf, wenn er es als ‚Fellinis Casanova‘ (1976) der Weiblichkeit besorgt. Doch sein „Amore!“ ist nur das wiederholte Gimmick in einem zweieinhalb Stunden-Werk, das eher wie ein theatralischer Maskenball wirkt, als wie die Verfilmung der Vita des berühmtesten Verführers aller Zeiten. Dementsprechend erscheint das Setting oft wie ein Bühnenbild, wenn z.B. ein vom Wind aufgewühlter See mit von unten angeblasenen Plastikplanen dargestellt wird.
Inhaltlich wird man lediglich mit wirren Aktionen konfrontiert, die von angeschwollenem Blabla begleitet werden und schon lange vor der Mitte langweilen. Dazwischen ertönt immer wieder Sutherlands „Amore!“, während er auf und ab hoppelt (Sex ist hier auf eine mechanische Symbolik reduziert). Letztlich dient Fellini die Mystik um Casanovas Figur nur als Anlass, um seine Charaktere in abstrusen Situationen herumspringen zu lassen, welche sich nie zu einer Handlung zusammenziehen. Als abgedrehtes Theaterstück für die geneigte Publikumsschicht mag das durchgehen, aber das hat doch weder inhaltlich, noch in der Form etwas mit ansprechendem Kino zu tun.
Stinklangweilig.
Matt Dillon spielt Charles Bukowski, und er spielt ihn sehr gut - eigentlich ist es der Charakter Henry Chinaski aus einer Bukowski-Story, aber es ist klar, dass das eher mehr als weniger autobiographisch ist. Man nimmt Dillon den heruntergekommenen Säufer in jedem Moment ab, der sein letztes Stückchen verbliebene Würde aufrecht in die nächste Bar trägt.
"Sie sind gefeuert" - mit seinen Aushilfsjobs scheitert er regelmäßig schon am ersten Tag, weil er keinen Bock hat und sich an keine Regel hält.... auf zur nächsten Bar. Bei Frauen kommt er an, vor allem solchen, die er am Tresen trifft - eine davon ist die nicht minder überzeugende Marisa Tomei als heruntergekommenes Schnuckelchen zu Dillons Diensten.
Normalerweise kann ich derartigen Charakter-/Milieustudien nichts abgewinnen - z.B. war mir der thematisch vergleichbare 'Trees Lounge' (1996) von und mit Steve Buscemi 3,5 Punkte wert. Doch 'Factotum' (2005) hat mehr zu bieten, wenn es auch hier nicht zu einer Story reicht und die Handlung sich ständig wiederholt. Es ist vor allem der nonkonformistische Aspekt, mit dem Dillon alles abwettert, der gefällt. Zudem hat man eine gelungene, hintersinnig humoristische Note eingebaut, wie sie stilistisch hin und wieder auch bei Jarmusch zu finden ist. 'Factotum' hat etwas zu erzählen und ist dabei unterhaltsam, was ihn von Werken wie 'Trees Lounge' deutlich abhebt. Allerdings hat man nach der Mitte das Gefühl, dass dem Film etwas Abwechslung nicht schaden könnte: Dillons Umgang mit Frauen und seinen Jobs wiederholt sich zu oft, als dass es auf die volle Laufzeit beschäftigen könnte, da man ohnehin weiß, was passieren wird. Man darf von einer Charakter-/Milieustudie storytechnisch eben nicht zu viel erwarten.
Neben dem durchschlagenden Mel Gibson-Erfolg 'Braveheart' kam 1995 noch ein ambitioniertes, nicht minder stark besetztes Mittelalter-Epos heraus: 'First Knight', worin einmal mehr das Motiv des edlen Arthus und seiner Tafelrunde Verwendung fand. Kein Geringerer als Sean Connery spielt den Arthus, doch das schauspielerische Glanzlicht setzt Richard Gere als Lancelot.
An die packend umgesetzte Story des schottischen Freiheitskämpfers kommt 'First Knight' nicht heran, vor allem, weil die Handlung überwiegend in Richtung Romanze getrimmt ist und es dadurch an Sapnnung und mitreißenden Aktionen vermissen lässt. Man hat hier zwar einen Schurken, der die Braut gleich zweimal entführt, aber der ist eher Beiwerk - ohne Bösewicht geht es nunmal nicht. Das wird vor allem im hanebüchenen Finale schmerzlich bewusst, welches ein Achtjähriger gescriptet haben könnte:
(SPOILER: zur Gerichtsverhandlung des gehörnten Arthus wird die Bewachung der sonst so mächtigen Stadt offensichtlich aufgegeben(!), wodurch der Bösewicht ungehindert mit seiner Streitmacht eindringen und zuschlagen kann..... zu viel aus Dämlichkeit gezogene Dramaturgie, was sich nicht mehr ignorieren lässt.
SPOILER ENDE)
Wenn man 'First Knight' vor allem als Mittelalter-Abenteuer-Romanze betrachtet und nicht mehr erwartet, bekommt man dennoch einen gut gemachten Film, der vor allem durch Geres selbstlosen und liebestollen Einsatz mit einigen starken Aktionen überzeugt. Damit, und durch die flüssige Inszenierung im 90er-Stil, den würdigen Edel-Cast, sowie eine solide Grundspannung um das Schicksal der süßen Julia Ormond alias Guinevere reicht es zu gelungener Unterhaltung.
Welch stark gespielte, witzige und hintersinnige Dramödie der Norweger. 'Elling' (2001) ist der Name eines Vierzigjährigen, der zeitlebens von seiner Mutter abhängig war und nichts außer der Wohnung kannte. Nach ihrem Tod zieht man ihn bibbernd aus dem Schrank und peppelt ihn zwei Jahre in der Psychiatrie hoch, wo er einen ähnlich problematischen Zimmergenossen hat. Für ausreichend stabil befunden, steckt man die beiden in eine Osloer Wohnung, damit sie auf eigenen Füßen stehen. Doch das ist leichter gesagt als getan......
Der Plot schwankt ständig zwischen dem Ernst der Lage solcher Menschen und clever erdachten Aktionen, die mit gelungener Situationskomik aufwarten. Dabei schafft er es spielend, die Balance zu wahren und nie in Kitsch oder aufgesetzt wirkendes Verhalten abzudriften. Auch das überzeugende Schauspiel der Buddies, wobei vor allem das trockene, leicht Asperger-mäßige Auftreten von Per Christian Ellefsen alias Elling Wirkung beim Zuschauer zeigt, sorgt für witzige Einlagen. Dies wird durch die Off-Kommentare von Elling über seinen Werdegang und seine Wahrnehmung der Ereignisse um ihn herum noch verstärkt.
Sympathisch, witzig, inhaltlich überzeugend.... das macht Appetit auf die zwei Jahre später erschienene Fortsetzung.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie Kommentatoren dieselben Worte oder gar Sätze benutzen und damit entgegengesetzte Qualitäts-Aussagen machen. Zum Highschool-Amoklauf-Drama 'Elephant' (2003) meint mein geschätzter Dashboardnachbar Daggiolone (8 Punkte): "....gefühlslose, langweilige Leere....". In der Tat - das ist auch mein Eindruck, und ich habe sie in jeder Minute gespürt und mich dabei tierisch gelangweilt. Ein ganze Stunde kommt NICHTS, außer einer Darstellung des trivialen Highschool-Alltags, wird die Kamera Schülern hinterhergetragen, die durch Schulkorridore gehen, Fotos anderer Schüler machen, und womit man sonst die Zeit totschlägt. Gewiss kann man das als Aufbau für den Amoklauf betrachten, quasi als grandios dargestellte "Ruhe vor dem Sturm", aber die nötige Aufmerksamkeitsspanne zur Überbrückung solch inhaltlicher Ödnis habe ich nicht einmal im Ansatz. In meiner Wahrnehmung ist das Anti-Kino.
Den Amoklauf selbst finde ich schlecht inszeniert - an jeder amerikanischen Schule war und ist man doch durch die vielen Amokläufe so sensibilisiert, dass ein Schuss, der durch die Korridore dröhnt, bei jedem die Alarmglocken anspringen lassen muss: "jetzt hat es uns auch erwischt, nichts wie weg". Stattdessen sitzen die Leute in manchen Situationen einfach da, als hätten sie keine Ahnung, was passiert sein könnte, warten erst einmal ab und schauen sich fragend an. WTF? Da hilft jemand einem Mädchen aus dem rettenden Fenster (sonst ist niemand in dem Raum), geht aber selbst in aller Ruhe zurück in die Schule, um...... ja, um was denn zu machen? Von Panik keine Spur. Das ist einfach nicht nachvollziehbar.
Das einzig Positive an diesem Film ist die kurze Laufzeit von 75 min ohne Abspann. Das Thema hat wirklich Potential für ein so packendes wie schockierendes Drama, das unter die Haut geht und einen lange nicht mehr loslässt. Diesen Film habe ich vor einem Tag gesehen und hätte ihn schon vergessen, hätte ich ihn jetzt nicht von meiner Festplatte gelöscht und mich im Ärger aufgerafft, eine Gegendarstellung neben die Höchstnoten-Kommentare zu setzen.
Die Snowboard-Action ist noch das Beste an der Komödie 'Eis kalt' (2001), von Anderen hier als "Perle" oder "genial" eingestuft. Dazu dürfte der Auftritt von Zach Galifianakis ('Hangover', 2009) nicht unwesentlich beitragen - die Fans werden hellhörig.....
Doch mit dem Humor ist das so eine Sache - ich fand schon 'Hangover' nur mittelmäßig, und leider geht 'Eis kalt' noch mehr in Richtung grenzdebilen Klamauk, über den ich einfach nicht lachen kann. Und wie so oft, verkehrt sich "Humor", der nicht zündet, schnell ist das Gegenteil einer kaum erträglichen Nervshow. Zunächst musste es der Vorlauf richten, dann der Abschaltknopf. Für Fans von 'Hangover' könnte 'Eis kalt' einen Blick wert sein - alle Anderen sollten sich tunlichst fernhalten.
Was sich als harter Hongkong-Triaden-Thriller ankündigt, entpuppt sich einmal mehr als langatmige Milieustudie mit stereotypen Charakteren in einer rudimentären Story. Die Gangster sind so gehirnamputiert und machtbesessen, dass sie sich alle gegenseitig wegen einer Thronfolge beharken, wobei ständig die aktuelle Situation besprochen wird - was der oder jener nun wieder Schlimmes angestellt hat, und wie man wohl reagiert.
"Ich könnte den Herren stundenlang aus einer Ecke des Raums heraus beim Teetrinken und diskutieren zuschauen" kommentiert jemand - wohl dem, der mit so wenig im Film zufrieden ist! Solche Aussagen lassen mich vor Neid erblassen, denn ich erkenne in 'Election' (2005) nichts als banales, unablässiges Gerede, womit nur das besprochen wird, was ohnehin schon klar ist, und worin nur das passiert, was sich jeder denken kann, der einmal im Leben einen Mafia-Film gesehen hat. Durchbrochen wird diese inhaltliche Agonie von gelegentlichen Gewaltspitzen.
Atmosphärisch ist das gelungen, und auch die Schauspieler wirken authentisch (dafür die Punkte), aber narrativ ist das an Einfallslosigkeit kaum zu unterbieten. Ein Haufen Chinesen, die sich gegenseitig umlegen und ständig darüber reden - das ist einfach zu dünn, um zu beschäftigen.