RoosterCogburn - Kommentare
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Alle Kommentare von RoosterCogburn
Zweite Fortsetzung des kultigen SF Horror Film um die ausserirdischen kleinen Biester. Diesmal ist der Schauplatz ein Mietshaus in dessen Keller sich die Critters einnisten. Kurz gesagt, nicht mehr besonders schwarzhumorig oder so mitreissend, wie seine beiden Vorgänger. Das Spielfilmdebut des 16jährigen Leonardo DiCaprio ist zwar interessant, aber seine Rolle lässt es gar nicht zu, das man irgendetwas in dem jungen Schauspieler erahnen könnte. Wer hier Leo als "Ausnahmetalent" zu erkennen glaubt, bildet sich das ein.
Der B-Horror ist mit Teil 3 zur Direct-2-Video Produktion mutiert, der mir leider nicht mehr viel Unterhaltungswert bieten kann. Für Fans der Reihe haben die beiden Hunter Ug und Charlie auch ihren Auftritt und das Ende verspricht noch einen weiteren Film, den ich mir wohl verkneifen werde.
#horroctober2017
Der koreanische Monsterfilm wirkt unheimlich billig. Das liegt nicht einmal an den Tricks selber, die wirklich nix dolles sind. Viel schlimmer ist das unausgegorene Drehbuch und die flachen Charaktere, die mich zu keiner Zeit überzeugen können. Das der ausgiebige Gebrauch von Green-Screens mir als Zuschauer ins Auge sticht, macht den Film auch nicht sonderlich wertig. Als i-Tüpfelchen werden völlig unsinnige Actioneinlagen eingeflochten, die ausschließlich als Schauwert dienen.
Die Story weist eine Fülle von Logiklöchern auf und schafft es nicht, auf welche Weise auch immer, mich zu unterhalten. Es gibt spaßigeren Trash und sehenswertere Monsterfilme als "Sector 7". Und ausgerechnet diese Gurke ist der erste asiatische 3D IMAX-Film und deshalb filmhistorisch relevant.
#horroctober2017
"Ein einsames Haus am Rande der Stadt. Angeblich soll der Hauseigentümer $300.000,- zu Hause gebunkert haben. Das wollen sich drei junge Kleinkriminelle unter den Nagel reißen [...] Anfänglich kommen noch Skrupel innerhalb der Gruppe auf, weil das bewusste Geld eine Entschädigungssumme an den Hausbesitzer darstellt. Die Tochter des Kriegsveteran, der im Einsatz sein Augenlicht verlor, kam durch die Folgen eines Autounfalls ums Leben. [...] Ein Mann, der sich verraten und im Stich gelassen fühlt und damit einen Teil des gegenwärtigen US-amerikanischen Publikums widerspiegelt. Eine überzeugende Besetzung und ein unglaublich gut strukturiertes Drehbuch inmitten eines Schauplatzes, das sich als tatsächlicher Hauptdarsteller des Filmes entpuppt. [...] Regisseur und Autor Fede Alvarez knipst das Licht aus und schubst seine Protagonisten in ein beengtes Szenario aus dem sie nicht fliehen können. Theaterveteran Stephen Lang als blinder Hausbewohner besorgt mit seiner eindringlichen Präsenz den Rest. [...] Dazu eine Kameraführung, die die klaustrophische Furcht der Protagonisten einfängt und eine passende Soundkulisse, die im Zusammenhang eine treibende Dynamik vermittelt."
https://www.filmtoast.de/dont-breathe/
"Mike Flanagan hatte Kate Siegel schon in seinem Horrorfilm Oculus in einer kleinen Rolle besetzt. Inzwischen sind die beiden verheiratet und haben zusammen ein Drehbuch verfasst, welches Flanagan auch inszenierte. Seine Frau übernahm die Hauptrolle. Das Resultat heißt „Hush“ (dt.: Still) [...] Bei Hush hat man sich über das „Was-wäre-wenn“ Szenario Gedanken gemacht. [...] der taubstummen Maddie (ist) immer anzusehen, wie ihre Gedankenräder rattern in einer scheinbar ausweglosen Situation. Ihr Überlebenswille wirkt authentisch und ist spürbar. Das geht soweit, das sich Opfer und Angreifer irgendwann gar nichts mehr schenken. [...] So wie die Protagonistin ihren Alptraum erlebt, funktioniert der Film für den Zuschauer überwiegend auf visueller Basis. [...] dem Zuschauer wird dazu ein abgelegendes Haus in einer weitgehend stillen Kulisse geboten, welche mit zurückhaltenden Toneffekten unterlegt wurde. Der kurzweilige Psycho-Terror kann an vielen Ecken den möglichen Horror in den eigenen vier Wänden sehr gut aufzeigen. Mike Flanagan setzt in seinem Film voll auf die eigens für den Film geschaffene Atmosphäre und fährt damit weitesgehend gut." https://www.filmtoast.de/still-hush/
Mein Fazit:
Der Film besitzt natürlich nicht die Klasse von "Warte, bis es dunkel ist". Ist aber weit besser als vergleichbares wie "Jennifer Eight". Qualitativ ähnlich wie "Blink". Nur sehr viel drastischer.
"Schon der Filmtitel sollte den Horrorfreund aufhorchen lassen. So verweist er doch auf das Survivor Girl des Slasher-Films. Mit dieser Erwartungshaltung an das Genre spielt die Grundidee des Filmes. [...] Der handelsübliche Leidensweg des Survivor Girl wurde hier ausgeblendet und findet gar nicht statt. Somit habe ich als Zuschauer Probleme mit Identifikation und Sympathie für die Titelfigur. Geschweige denn, dass die Motivation für ihr Vorgehen einleuchtend erläutert wird. [...] Das Problem dieser günstigen Produktion liegt nicht in seinem Budget. Das sollte für qualitative Arbeit sowieso niemals ausschlaggebend sein. Sondern nur für die Begrenzung der Möglichkeiten. Mein Eindruck ist, das man hier die geringen finanziellen Möglichkeiten dem Zuschauer bewusst als Stilmittel verkaufen wollte. [...] Abgesehen davon wirkt die Inszenierung in allen Belangen minderwertig. Ob Kameraführung, Score, die grausige Beleuchtung, die nicht vorhandene Ausstattung oder das Unvermögen der Darsteller. >>Ein Schauspieler ist nur so gut, wie sein Regisseur.<< Wenn die Redensart hier zutrifft, ist der Regisseur eine Pfeife."
https://www.filmtoast.de/final-girl/
Die satirischen Zwischentöne sind im Gegensatz zum zynischen Vorgänger in Election Year sehr viel kleinlauter, doch der Franchise wird stilsicher in seiner Absurdität weiter geführt. Zugegeben, der gesellschaftskritische Subtext fällt von Film zu Film spärlicher aus. Aber dafür ist insgesamt eine überzeugende anarchische Dystopie entstanden, in der man niemanden trauen kann.
Leider kann Teil 3 dem Purge Universum im Gegensatz zum letzten Purge Day nicht wirklich viel neues hinzufügen. Macht mir effektiv aber etwas mehr Spaß als der erste. Das liegt einfach daran, das Teil 1 aus dem beengten Szenario nicht das Optimum heraus holen konnte. Unter dem Gesichtspunkt konnte zum Beispiel "Don't Breathe" völlig überzeugen. Auch nicht jeder Charakter in Teil 3 lädt zum mitfiebern ein. Die Figuren empfand ich in Teil 2 auch irgendwie gelungener. Trotzdem ist der dritte eine recht runde Sache.
Bei drei guten Filmen bin ich neugierig auf das kommende Prequel (Juli 2018) und die geplante TV Serie. Na dann, fröhliches purgen!
#horroctober2017
"Die eigentliche Handlung um das titelgebende Monster wird, während die Laufzeit fortschreitet, zur Nebensache degradiert. Leider konzentriert sich der Film sehr stark auf das geplante Filmuniversum, anstatt einen gezielten Storyplot wieder zu geben. Für sich alleine kann der Film kaum bestehen. [...] Zu sehr steht die Zukunft des Franchises im Mittelpunkt, anstatt das Ende des Filmes und der Weg dorthin. Russell Crowe wirkt als alternder Doktor eher als wollte man ihn in den Samuel L. Jackson-Modus drücken. Unterstrichen wird das durch die Tatsache, das er eine geheime Organisation anführt, die sich der Existenz und Erforschung von „Göttern und Monstern“ widmet. [...] Dass die Handlung sich auffallend deutlich an bekannte Muster orientiert, die allerdings nichts mit der eigentlichen Vorlage gemein haben, schreibe ich David Koepp zu. Ein Mann, der als Drehbuchschreiber offenbar die derzeitigen Kino-Konventionen über Handlung und Dramaturgie stellt. Beweise dafür hat es schon mehrmals gegeben (siehe War of the Worlds, Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull, Inferno)."
http://movicfreakz.de/die-mumie-2017/
#horroctober2017
Nach Jahren habe ich es endlich auf die Reihe bekommen, mir das Sequel von [REC] anzusehen. Bislang kannte ich nur das Original und dessen unnötiges wie langweiliges US-Remake. [REC]² knüpft direkt an die Geschehnisse des ersten Filmes an. Wir erinnern uns, ein Reporterteam begleitete einen Feuerwehreinsatz zu einem Mietshaus. Innerhalb kurzer Zeit wurde aus der "Spiegel TV Reportage" eine spanische Kurzversion von "28 Days later" als Mockumentary. Am Ende verschwand die Reporterin Ángela und der zuschauer wurde über alles weitere im Unklaren gelassen.
Das bewusste Mietshaus steht in der Fortsetzung wieder im Mittelpunkt. Anfänglich begleitet der Zuschauer eine Sondereinheit der Polizei, die versuchen Herr über die chaotischen Zustände zu werden. Um den bekantenn Erzählstil aus dem Erstling fortzuführen (Found Footage), wird dies aus Sicht der Helmkameras der Polizisten erzählt. Noch besser klappt die Nummer mit dem "gefundenen Filmmaterial" allerdings, wenn man zu den Jugendlichen übergeht.
Denn wie schon im Ersten gibt es auch hier einen erzählerischen Bruch. An dieser Stelle begleitet der Zuschauer eine Gruppe junger Leute, die auf das Tohowabohu um das bewusste Haus aufmerksam werden. Erzähltechnisch und dramaturgisch geschickt, jedoch inhaltlich nicht originell, werden die beiden Erzählebenen miteinander verflochten.
Für mich eine wirklich gelungene Fortsetzung, die dem Vorgänger absolut ebenbürtig ist. Spannend, gruselig und klug weitergesponnen.
#horroctober2017
Hier wird, wie der deutsche Zusatztitel schon verrät, auf das Tier im Menschen mehrfach angespielt. So lässt sich die Geschichte durchaus auch als Metapher zum Managerwesen der damaligen Zeit lesen. Persönlich empfand ich die Ironie der Charaktere sehr viel bissiger als die eigentliche Story um den Werwolf. Die damalige Mittdreissigerin Pfeiffer ist einerseits in ihrer Rolle solide. Harmoniert andererseits gar nicht als love interest mit einem zwanzig Jahre älteren Nicholson. Obwohl dieser besonders in der ersten Hälfte überzeugt. Positiv hervorheben möchte ich die musikalische Untermalung von Ennio Morricone, die zum Feeling des tragischen Rahmens beiträgt.
Als satirischer Beitrag verliert Mike Nichols Film seine anfängliche Bissigkeit. Als Gruselmär ist der Film nie bissig genug. Dank Jack Nicholson und James Spader hat der Film seine Momente. Leider verirrt sich "Wolf" in seiner eigenen Unentschlossenheit.
#horroctober2017
Die zweite Adaption des Romanes war gleichzeitig die erste Leinwandumsetzung. Die Vorlage erfährt schon hier einige Abänderungen. Eigentlich schade, dass die tatsächliche Buch-Trilogie nie auf die Leinwand gebannt worden ist. Stattdessen hat man aus dem ersten Buch einen guten Horrorfilm gemacht und diesen eigene Fortsetzungen gegeben, die nichts mit dem literarischen Teil 2 und 3 gemein haben. Das gilt sowohl für die japanischen als auch für die us-amerikanischen Filme.
Das beinah zwanzig Jahre alte Erstling, auch als RINGU bekannt, lohnt sich in jedem Fall. Mit sehr knappen Budget wird hier eine atmosphärisch dichte Geistergeschichte erzählt, dessen Handlung zum gruseln einlädt. Immerhin geht es um ein Video-Tape, von dem du stirbst, wenn du es gesehen hast. Der blanke Horror für jeden Filmfreak, sofern er wie ich mit dem Medium groß geworden ist.
Zugegeben in Sachen Figurenentwicklung und Charakterzeichnung ist der Film ziemlich lau und wird vom US-Remake diesbezüglich übertroffen. In punkto Tricks sowieso. Doch was die Urbanität des Spukes betrifft und wie er gezeigt wird, da ist RINGU ganz vorn. Ebenso die enorme Präsenz der Darsteller finde ich beeindruckend. Auch punktet der Film mit seiner fragmentarischen Erzählung, was zur schaurigen Atmosphäre beiträgt. Eine sehenswerte Schauer-Mär.
#horroctober2017
Bei manchen Dingen scheine ich echt unbelehrbar zu sein. Warum schalte ich diesen Kram noch an, wenn er genau das erfüllt, was ich erwartet habe? Zwischen erbärmlicher Rührseligkeit und unerträglicher Albernheit gibt es wenige Augenblicke, die die grenzwertige Produktion nicht zum Ärgernis machen.
Der Kampf Wahlberg gegen Ferrell um die Gunst des Zuschauers ist effektiv ein stinklangweiliges Possenspiel, bei dem beide Hauptdarsteller vor lauter Klischeegrütze beinah absaufen.
"Why Him?" ist nichts neues. Sondern einer dieser durchkalkulierten Bad-Taste-Comedies, die mit "Big Daddy" populär geworden sind und manchmal überdeutlich darauf hinweisen, wie BAD sie doch sind (Bad Neighbors, Bad Teacher). In Wahrheit bedienen sie sich immer alter Mittel und Konventionen und verpacken dies in einem dreckigen Kleid. Neuerdings gerne mit bekannten Namen oder Alt-Stars (Dirty Grandpa) oder tricktechnisch aufwendig (Das ist das Ende, Ted). Nur wirklich originell, sind diese selten (The 40 Year-Old Virgin).
Die Geschichte um den schwerreichen Hippster mit den extremen Stimmungsschwankungen, wird hier ganz dem Genre verschworen und "wahnsinnig witzig" erzählt. Der Enddreissiger ist hinter der 15 Jahre jüngeren Stephanie her. Also lädt er ihre Eltern zu sich ein um ihnen zu zeigen, was für ein Mensch in ihm steckt.
Auch wenn der Plot mich an eine umgekehrte Variante von "Guess Who's Coming to Dinner" erinnert, ist das Resultat meilenweilt von dem Klassiker entfernt. So sweet Zoey Deutch (Tochter von Lea Thompson) daher kommt, so austauschbar wirkt ihre Darstellung. Einzig das Zusammenspiel von Bryan Cranston und james Franco besitzt seine Momente. Deren Harmonie wird allerdings von dem absurden Drehbuch viel zu oft zu nichte gemacht. Was vor allem an der Rolle von Franco liegt.
Mein Fazit: Der Humor des Filmes wird mir vor allem als "anstrengend" im Kopf bleiben. Schade um die Darsteller.
Ehrlich gesagt, ich finde es in allen Belangen tragisch. Auch insofern, wenn man berücksichtigt, was die Weinsteins einst mit Firmen wie Miramax und Dimension Films geschaffen haben. Sie haben in den 90ern die Plattform geschaffen für heutige Kultstreifen wie Reservoir Dogs, Good Will Hunting oder Scream. Filme, die damals unabhängig von den großen Studios produziert und publiziert worden sind.
Damals waren die Weinsteins noch keine "Medienmogule", wie sie im Text genannt werden. Einst waren sie unabhängige Produzenten von Independent Filmen. Erst durch die Beteiligung von Disney Mitte der 90er begann die wirtschaftliche Bedeutung zu wachsen und der Einfluss der Produzentenbrüder steigerte sich. Mit dem endgültigen Verkauf von Miramax nach dem Millennium und der darauf folgenden Gründung von The Weinstein Company habe ich das erste mal Vorwürfe gegen Harvey Weinstein wahr genommen. Das war vor mehr als zehn Jahren.
Ich finde es tragisch, das es so lange dauerte bis es endgültig an die Öffentlichkeit kam. Es ist tragisch, das so viele Leute stillschweigend den Deckel über das Geschehene gehalten haben. Tragisch das nur er und nicht auch seine Mitwisser, die ihn deckten, an den Pranger gestellt werden. Ebenso ist es tragisch, das Moviepilot so lange brauch um ein aktuelles Thema zum Diskurs zu stellen. Menschlich ist es tragisch um alle Opfer. Filmgeschichtlich ist es tragisch um den schlechten Beigeschmack und den Schatten, den die Produktionsfirmen auf ihre bisherigen Produktionen nun ausübt. Nur verwunderlich oder überraschend ist all dies nicht.
Unter der Kategorie 'Familienfilm' geben sich manch ehemalige Stars anscheinend für die letzte unglaubwürdige Wichse her. Hier wirken Dennis Quaid und Helen Hunt in ihren Rollen noch blasser als Kevin Sorbo (das will was heissen). So etwas realtitätsfernes habe ich lange nicht gesehen. Und normalerweise argumentiere ich bei einem Spielfilm nicht darüber "wie realistisch" er ist. Aber der Film selbst behauptet von sich nach "realen Ereignissen" enstanden zu sein. Jedoch wirkt er von A-Z nicht authentisch. Merkwürdigerweise kennt die Hauptfigur, die nach einer Hai-Attacke ihren Arm verliert, kein Trauma, keine Alpträume oder sonstige übliche psychische Folgen eines solch dramatischen Einschnittes in den Lebensalltag. Alle Figuren entstammen der Klischee-Kiste und der mir unbekannte Regisseur legt sein Augenmerk auf die Kulisse. Hinzu kommen die grottigen Effekte. Kaum zu glauben das es sich um eine Kinoproduktion handelt. Das Teil wirkt wie ein schlechter TV-Film des Disney-Channel.
Ein nichtssagendes Märchen von den Micky Mäusen, das dem verschreckten weissen Hai die Zähne entfernt.
[Eine erste Meinung nach den ersten drei Folgen. Eine endgültige Wertung folgt erst, wenn ich Die komplette Season gesehen habe]
Die Star Trek Serien sind dafür bekannt, das die Einstiegsstaffel recht durchwachsen ist und qualitativ den späteren Staffeln unterliegt. Das lässt sich auf jede Star Trek Serie anwenden. Besonders die Piloten laden nicht immer zum weiterschauen ein. Ähnlich erging es mir zumindest nach der ersten Folge, die zusammen mit Folge 2 die Vorgeschichte der neuen Star Trek Serie bildet. Teil 2 dieses Prolog ist glücklicherweise inhaltlich gelungener.
Das vieldiskutierte neue Auftreten der Klingonen, genauer deren Aussehen (Maske) und Kostüme, hat mich nicht besonders gestört. Eigentlich habe ich das schon innerhalb der ersten Folge geschluckt. Die Darstellung der klingonischen Welt bzw des Raumschiffinneren hat mir richtig gut gefallen. Abgesehen davon, hat besonders die Darstellung des klingonischen Volkes seit Beginn der Serie die größte Wandlung durchgemacht. Für jede Serie wurden die Klingonen verändert. Warum also nivht für Discovery?
Kurz etwas zum inszenatorischen. An die für Star Trek ungewohnte Kameraführung muss ich mich noch gewöhnen. Manchmal waren es mir einige Kamerakreisel zu viel. Ich empfinde es nicht "dynamischer" wenn die Figuren während ihres Dialoges stetig mit der Kamera umkreist werden. Auf mich wirkt das viel mehr wie Style über Substanz. Denn inhaltlich erzählte der Prolog vor allem wie es zum Ausbruch des Krieges kam und warum die Protagonistin verurteilt wird. Viel ist das für 80 min nicht. Dabei fällt auch auf, das man sich erstmals (zumindest bislang) auf eine Figur konzentriert. Und es nicht der Captain. Und die titelgebende Discovery taucht erst in der dritten Folge auf.
Im übrigen hat mir die Lichtsetzung gar nicht gefallen. Allein im Prolog wurde einerseits geradezu inflationär Lens Flares bewusst als Stilmittel eingesetzt und nervt mich leider nur. Andererseits sieht das innere der USS Shenzou lichtechnisch gesehen aus, wie eine Disco Anfang der 90 er. Grelle Neonfarben trüben den bekannten maritimen Star Trek Stil. Die bekannte dezente Farbsetzung und eine zurückhaltendere Beleuchtung konnte ich zumindest in der dritten Folge wahrnehmen. Aber vielleicht wollte man sich so bewusst zur eigentlichen Handlung abgrenzen. Immerhin spielt der Prolog auch auf einem anderen Raumschiff.
Apropo Folge 3: Wer fühlte sich auch durch Teile der Handlung und Inszenierung (beim Ausseneinsatz) an ALIENS erinnert? Oder zumindest einen ähnlichen Vertreter des SF Creature Horror.
Bei den Darstellern und ihren Rollen konnten mich bislang am besten abholen: Doug Jones als Cmdr. Saru, Jason Isaacs als Captain Lorca und Anthony Rapp als Lt. Paul Stamets. Im Prolog hat mir auch James Frain als Sarek sehr gut gefallen. Ich hoffe das dieser gelegentlich wieder eingebaut wird. Mit der Hauptfigur Burnham muss ich noch warm werden.
Derartige Produktionen machen deutlich, das Danny Trejo bestenfalls ein mittelmäßiger B-Darsteller ist. Auch wenn ich ihn gern sehe, abgesehen von seiner ikonischen Machete Darstellung, ist er nicht fähig einen Film zu tragen.
Aber die Besetzung ist für einen solche Handlung sowieso fragwürdig. Die drei bekanntesten Namen in diesen billigen Action-Thrill sind um die 70. Wenn es Nebenrollen als Politiker oder so wären, dann ist das okay (so wie hier John Savage). Aber zwei dieser Senioren bilden unglaubwürdig das Gespann Held (Danny Trejo) und Bösewicht (Jonathan Banks "Breaking Bad"). Vor allem Trejo sollte lieber Corega Tabs Werbung machen anstatt sich hier als Undercover Cop verkaufen zu wollen. Irgendwie hatte ich in mir gehofft, das etwas ironisches dabei rum kommt. Immerhin produziert Robert Rodriguez den Film. Aber die Grütze nimmt sich wahnsinnig ernst und ist von der Karikatur einer Machete Darstellung weit entfernt. Im Prinzip bedient der Film genau die Mechanismen des Genre, die in Machete veralbert werden. Altbackene Dialoge unterstreichen den gestrigen Geschmack dieser angestaubten Inszenierung von vor drei Jahren.
"Ich will meinen Anwalt." - " Du kriegst gleich zwei Anwälte. Smith & Wesson."
Ich weiss gar nicht ob diese Verfilmung überhaupt noch stattfinden wird. Allerdings finde ich in der MP Datenbank die aktuelle Spirou Verfilmung nicht, die derzeit neben ES in Frankreich die Zuschauer in die Kinos lockt.
Als alter Fan der Comic Reihe würde mich die Realverfilmung reizen.
Trailer
https://youtu.be/Q3nSSlP4-os
Als Satire funktioniert "Ein Herz und eine Seele" noch immer. Einzelne Folgen sind zum Evergreen geworden und werden zu den entsprechenden Anlässen von den Dritten Programmen regelmäßig ausgestrahlt. So vergeht kein Jahreswechsel ohne "Silvesterpunsch" [ https://youtu.be/4Ws-UlnGGxw ] und kein Fasching ohne "Rosenmontagszug" [ https://youtu.be/u3e413eJreU ]. Als Fernsehspiel-Serie kann "Ein Herz und eine Seele" von mir nicht die vollen zehn Punkte bekommen. So gern ich es immer wieder sehe und darüber lache, ich beurteile ja die komplette Produktion und die besitzt - sogar aus damaliger Sicht - gewisse Fehler das mein Gesamturteil etwas trübt. Vor allem betrifft das die nicht vorhandene Kontinuität.
In den ersten Folgen werden wiederkehrende Rollen wie die von Kneipier Rudi von Wolfgang Grönebaum gespielt. Derselbe spielt später in der 1ten Produktionsstaffel einen beliebigen Trauergast. Kneipier Rudi wird im Laufe der Serie von zwei anderen Schauspielern dargestellt (Wolfgang Feige, Oskar Werner Engartner). Auch der Kaufmann Rübensahm wird von drei verschiedenen Schauspielern dargestellt (Jochen Stern, Karl-Heinz Walther, Winfried Lünemann). Jochen Stern spielt später in der Serie auch die Figur des Erwin Koslowski, den wohl einzigen Freund von Alfred. Kurios nur, das Koslowski in der 8ten Folge noch von Rudolf Brand dargestellt wurde.
Nach den ersten acht Folgen kam eine Pause von etwa einem halben Jahr, dann kehrte "Ekel Alfred" zurück. Schon nach drei Folgen verließ die Serie und das Ensemble rund um den Brecht-Schauspieler Heinz Schubert das Dritte Programm und wechselte in die Primte Time der ARD, das erste Programm. Die einstige schwarz-weiß Produktion wurde nun in Farbe ausgestrahlt. Das brachte auch ein kleines Problem mit sich. Wiederholungen machte man damals nicht. Schon gar nicht bei derart billig produzierten Serien. Als Lösung wurde den noch ausstehenden fünf Drehbüchern, weitere fünf bereits produzierte hinzugefügt. Man hatte sie zwar geringfügig abgeändert in den Dialogen und der Besetzung der Nebenrollen betreffend, doch diese 2te Produktionsstaffel ist eine kleine Mogelpackung. Ganze fünf Folgen die bereits in s/w gedreht wurden, wurden abermals für das Erste in farbe gedreht. In Bezug auf die ganze Serie gibt das Abzug in der B-Note.
Nach insgesamt 21 Folgen produzierten Folgen und einem Special (näheres dazu im folgenden), in der die Figur an Weihnachten '74 zu Grabe getragen wurde, sollte mit der Familie Tetzlaff Schluß gemacht werden. Doch 18 Monate später kamen sie zurück auf den Bildschirm. Wolfgang Menge präsentierte auf Druck des WDR vier neue Drehbücher. Nicht nur die Besetzung der Familie wurde verändert (Diether Krebs und Elisabeth Wiedemann sind aus der Serie ausgeschieden), auch die Hauptfigur Alfred funktioniert nicht mehr in demselben Kontext wie zuvor. Man hat aus einer pointenreichen Karikatur eine belanglose alberne Witzfigur gemacht. In den letzten vier Folgen liegt es nicht nur an der neuen Besetzung, das die Serie nicht mehr funktionierte. Die Gags waren schlicht scheiße! Das konnten auch die Darsteller und auch kein Heinz Schubert auffangen.
Doch selbst unter den oben aufgeführten Kritikpunkten - die letztlich nur dazu führen, das die Serie von mir nicht die volle Punktzahl erhält - ist "Ein Herz und eine Seele" eine großartige Serie, die völlig zu recht Kultstatus genießt. I luv it!
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Das rund 100-minütige Weihnachts-Special "Requiem für ein Ekel" kann ich jedem reflexiven Zuschauer nur ans Herz legen.
https://www.youtube.com/watch?v=fp9Sueg4u70
Es bezeichnet sich selbst als "medienkritischen Beitrag". Neben einer ausgiebigen Retrospektive in Bezug auf "Ekel Alfred" wird auch das damalige Marketing der Figur angesprochen. So wurden beispielsweise komplette Folgen in Buchform bei rororo Rowohlt verlegt oder "Sprachplatten" (LP) rausgebracht. Wird alles im Film gezeigt. Wenn der damalige Redakteur in einem Dia-Beitrag die Sehbeteiligung thematisiert, muss ich ständig über die Form des Vortrages schmunzeln. Auch Alfred-Darsteller Heinz Schubert spricht über seine Rolle, ebenso wie Wolfgang Menge. Richtig klasse ist die mögliche Wirkung von "Ekel Alfred" auf den Zuschauer. So wird Alfred Tetzlaff als Gefahr zur möglichen Identifikationsfigur thematisiert (kein Witz!). Besonders interessant wird es, als man in Bezug auf die bisherigen gezeigten Folgen, in einem Beitragsfilm eine Art Pressespiegel zusammen stellte aus der damaligen Zeit. "Ein Herz und eine Seele" war demnach nicht nur ein Strassenfeger, sondern wurde in den Printmedien heftig diskutiert. Linksliberale Blätter hielten "Alfred gar nicht für so ironisch. Eher wurden seine Sprüche für bare Münze genommen [...] und setzt damit faschistoide Vorurteile beim Zuschauer frei." Die Zeitung esprit hingegen, prangerte '74 im Kontext zur Serie mit nackten Zahlen: "40% der Erwachsenen sind für die Prügelstrafe. 60% der Erwachsenen sind für harte Disziplin und strenge Führung. 33% der Jugendlichen für den Obrigkeitsstaat. 47% der Jugendlichen meinen, Gastarbeiter sollen unter sich bleiben und neue soll man nicht ins Land lassen. 29% der Jugendlichen und 50% der Erwachsenen meinen, der Nationalsozialismus hatte auch seine guten Seiten."
Auch die englische Vorlage und die amerikanische Adaption wird angesprochen und in Ausschnitten gezeigt. Vor allem inwiefern sich die Produktionen dramaturgisch und in ihrem Anspruch unterscheiden. Zusätzlich wird die damalige deutsche Fernsehwelt (von 1974) mit der englischen und amerikanischen verglichen. Das ist vor allem aus heutiger Sicht sehr interessant unter der Berücksichtigung, wie sich das Fernsehen in den Folgejahren entwickelte.
Wie wichtig die Hauptfigur einer Serie ist, wird hier deutlich. Ohne Deputy Chief Brenda Leigh Johnson ist das Arbeitsumfeld der Major Crimes nicht besonders spannend und somit lässt die Serie keine Freude bei mir aufkommen. Die Diskrepanzen zwischen ihr und den Vorgesetzten fehlen, das Private mit Fritz und der eigenen Familie, und wie unnachahmlich sie einen Fall abgeschlossen hat. Die Serie ist eben nicht The Closer, sondern nur ein müdes Spin Off.
Die ersten vier Staffeln haben mir richtig Spaß gemacht. Da konzentrierte man sich noch in erster Linie auf die sozialen Mißstände der Vier. Im Vordergrund standen ihre verquasten Nerd-Theorien im Kontext zu ihrer Umwelt, ihre Anstrengungen bezgl des anderen Geschlechts, ihre Star Wars vs Star Trek Diskussionen oder andere Klischees, die lustig aufbereitet wurden. Aber dann ...
Ich mag die Figuren sehr. Sie sind unheimlich sympathisch geschrieben. Aber die SitCom hat keinen hohen Wiederanschauungswert. Anscheinend wurden die Freundinnen nur so schnell in die Gruppe intergriert, damit man sich den Beziehungswahn widmen kann. Wer die SitCom mal genauer betrachtet, wird nicht nur formal viel typisches wieder erkennen, sondern vor allem inhaltliches, das an die Erfolge "The 70's Show" und "Friends" erinnert. Besonders ab Ende von Staffel 4 nehmen diese (für mich) negativen Kritikpunkte stetig zu.
Als wolle man eine Art "Friends"-Update mit nerdigen Twens erschaffen. Nur das es (politisch korrekt), mit einem komisch sprechenden Inder und einem entwicklungsgestörten Texaner variiert wurde. Mir gefällt nicht, was man aus TBBT gemacht hat. Ich frage mich, ob sich das in den kommenden Folgen wieder ändert?
Vor fünf Jahren hat Soderbergh in verschiedenen Interviews angekündigt, dass er mit dem Kino Schluss macht. Jetzt hat Steven Soderbergh doch wieder einen Film gedreht. Und wenn man nachschaut, woran er zwischenzeichtlich alles mitgewirkt hat, dann kann seine Pause nicht lange gedauert haben.
Mir ist es wurscht, ich steh' auf Soderbergh seit "Out of Sight". Abgesehen vom langweiligen "Haywire" kenne ich keine Inszenierung von ihm, die mich enttäuschte. Zugegeben, das Drehbuch strotzt nicht gerade vor Originalität (mal wieder!). Aber die launische Gaunerstory in der Hillbilly-Welt funktioniert. In dem Caper-Movie werden bekannte Motive der "Ocean’s"-Reihe aufgegriffen und in einer Inszenierung präsentiert, die arg an die Coen-Brüder erinnert. Wo Danny Ocean sehr stylisch bis zu drei Casinos gleichzeitig ausgeraubt hat, führt Jimmy Logan (Channing Tatum) seine zwei Geschwister an für ein ähnlich großes Vorhaben.
Sie überfallen den Charlotte Motor Speedway (North Carolina). Randinfo: schon "Days of Thunder" wurde hier gedreht, es kann über 200.000 Menschen aufnehmen und wird dadurch zeitweise zur drittgrößten Stadt im Staat. Und weil die Logans durch gewisse Umstände ihren geplanten Raub vorverlegen müssen, fällt der Coup genau auf so ein Rennwochenende. Während des 600-Meilen-Rennen am letzten Wochende im Mai (Memorial Day Weekend). Zusätzlich erschwert wird ihr Vorhaben dadurch, das zwei Kompagnons (Adam Driver, Daniel Craig) für den Raub aus dem Gefängnis befreit werden und anschließend wieder in den Knast einbrechen. Und all das soll gelingen, ohne das jemand dahinter kommt.
Die Besetzung ist toll gewählt, die Nebenrollen machen Freude (u.a. Katie Holmes, Katherine Waterston, Brian Gleeson, Hilary Swank), ein grossartiges Setting. Die Farben und der Look sind super. Die Kameraführung ist toll. Sie fängt detailierte, atmosphärische Bilder ein. Irgendwie stimmt alles in seiner Kompaktheit. Aber andererseits wirkt es auch ein wenig, als hätte man es bereits geesehen.
Innovativ oder neu ist Soderbergh hier nicht. Aber "Logan Lucky" ist erzählerisch klug, unterhaltsam und zauberte mir immer wieder ein Schmunzeln ins Gesicht.
"Es macht Spaß, wie der Film über die hanebüchenen Planungseskapaden seiner Helden den Charme des Zufälligen und Verspielten an den Tag legt. Die Figuren sind kauzig und liebenswert, ohne schablonenhaft zu werden." [Quelle: Dennis Vetter, Tagesspiegel] "Amerikanisches Kino vom Feinsten, naiv und clever, weltläufig und provinziell." [Quelle: F.A.Z.]
Dieses Resultat kommt nicht gerade oft vor, aber mit dem vielgelobten Selbstfindungstrip von Xabier Dolan kann ich wirklich rein gar nichts anfangen.
Manche bewundern den Jungen dafür, das er mit 16/17 das Drehbuch schrieb. Irgendwie ausgeklügelt empfinde ich diesen wirren Kram nicht. Meinen Respekt hat er, weil er den Film in Teilen selbst finanzierte. Doch die nicht vorhandenen Fachkenntnisse der Regieführung lassen sich vermuten, so unausgegoren wirkt die Umsetzung zum Teil.
Allerdings fällt mir andererseits Timing, Montage und Farbgebung positiv auf. Negativ hingegen empfand ich die nicht immer nachvollziehbare Dramaturgie, die nervtötende Hauptfigur und die sinnfreie Zeitlupen-Fotografie. Nur warum man Xavier Dolans Filmdebut in Cannes so abfeierte, das erschliesst sich mir nicht.
Mein Fazit: Ich muss nicht alles nachvollziehen, jeden Film geil finden oder jedes Filmwunderkind hoch leben lassen. Manches ist für mich einfach uninterresant.
Süditaliener kommen mit der Wanderbewegung der Gastarbeiter in den Norden. Sie hatten nichts als ihre Arbeitskraft. Visconti erzählt darüber wie der erwartete soziale Aufstieg enttäuscht wird und die Zugereisten zur neuen Unterschicht werden. Eine Geschichte die auch in unserer Gegenwart noch ihre Gültigkeit besitzt. Die Aussichtlosigkeit Roccos (ausgezeichnet Alain Delon!) schildert Visconti in erster Linie aus der moralischen Perspektive. Während Claudia Cardinale mit ihren 22 Jahren nett anzusehen ist, hat dagegen Annie Girardot die starke weibliche Hauptrolle des Filmes. Und natürlich kein Visconti-Film ohne Homosexualität (das ist Gesetz!). Als Simone Parondi schon ziemlich am Boden ist, lässt er sich von seinem Boxmanager aushalten. Dem ersten Koitus (den man nur erahnen kann) geht ein Faustkampf zwischen den Beiden voraus.
[gesichtet wurde die restaurierte Fassung]
Fazit: Ein beinah dreistündiges virtuoses, opernhaftes Arbeitermärchen im späten Neorealismo, über das Drama zweier scheiternder Seelen.
„Als der italienische Filmregisseur Ruggero Deodato (Cannibal Holocaust) gefragt wurde, welchen Film er für den Gewalttätigsten aller Zeiten halte, beantwortete er die Frage mit Rocco und seine Brüder. Heutzutage ist das vielleicht schwer nachzuvollziehen, aber man stelle sich den Schock der Zuschauer beim Filmfest in Venedig 1960 vor. Ein s/w-Drama, in dem ein verliebter junger Mann (Rocco) gezwungen wird zuzuschauen, wie seine Angebetete von seinem älteren Bruder vergewaltigt wird! Und nein, es wird nicht abgeblendet.“ [Gerald Kuklinski]
Die Kölner Variante von Derrick und Kollege Klein tummelt sich in der Welt des Internets. Dieses technische Wunderwerk nimmt die Kommissare mit in die Welt einer Online-Partnervermittlung. Zwischen Browser und E-Mails erklärt der neue Zugang des Teams den Unterschied zwischen Datenstrom und Wechselstrom. Der Whodunnit Krimi könnte kaum unspektakulärer inszeniert werden. Auflösung a la der Gärtner war's, Verdächtige die niemanden jucken und abgestandes Frittenfett. Zusätzlich wird das Schicksal um den geheimnisvollen Internet-Casanova der Fantasie des Zuschauers überlassen. Der Tatort bietet keine adäquate Antwort. Das Gastspiel der IT Kollegin fiel einmalig aus. Fall #61 aus Köln gehört zu dem Tiefpunkten von Ballauf und Schenk.
Anmerkung: Nie zuvor ist es mir so ins Auge gesprungen, wie sehr die beiden Kommissare ihre beste Zeit sichtlich hinter sich haben.
Arthur Hiller war für mich als Regisseur nie die hellste Kerze auf dem Kuchen. Eher ein Teelicht, das man sowohl nützlich als auch dekorativ verwenden kann. Nach Gebrauch wird es entfernt. Deutlich wird das abermals hier. Eine Komödie die '89 entstanden ist, aber so abgestanden und gestrig in punkto Inszenierung ist, das wirkt wie aus den späten 70ern. Zehn Jahre eher wäre der Film wahrscheinlich ein Hit gewesen. Aber in Zeiten von Comedys wie "Twins", "Skin Deep" oder "A Fish Called Wanda" konnten die Studios froh über den akzeptablen Erfolg sein. Was hier vor allem dem damaligen Ruf Pryor/Wilder zu verdanken ist, die ein letztes mal als Duo in einem Film zu sehen sind.
Den beiden ist es zu verdanken, das die schwache Komödie nicht zum Ärgernis wird. Kann ich selbst nicht als seichte Unterhaltung durchwinken. Da machen mir 60er Jahre Movies mit Doris Day und Rock Hudson, die nun wirklich seicht sind, wesentlich mehr Freude. Gags die auf Kosten von Behinderten gemacht werden, ist hier gar nicht das Kernproblem. Sondern das diese Gags doof sind, das Witzniveau sich in etwa auf dem von Ostfriesenwitzen und Blondinensprüche befindet und überhaupt die Naivität der Story schwer zu toppen ist.