SmooliEntertainment - Kommentare
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Alle Kommentare von SmooliEntertainment
[…]
Konsequenterweise stellt sie [Kent] hier einen Film auf die Beine, der funktioniert, der gruselt und vor allem: Ein Film, der nicht der ermüdenden Haudrauf-Mechanik verfällt, die so viele moderne Horrorfilme aus Amerika zu einem Einheitsbrei verkommen lassen. Stattdessen hält sie dem Zuschauer zeitweise gar den Spiegel vor die eigene Nase, wenn man denkt, man hätte es wieder einmal mit dem üblichen Foreshadowing zu tun und sich damit gehörig irrt. Das ist keck, das ist frisch und das weiß zu begeistern. […]
So findet Amelia keine wirkliche Ruhe, hat nicht wirklich Zeit für sich, darf sich nicht entspannen und hat über alle dem noch Angst, dass sie falsch handelt, dass sie sie selbst ist, weil das in diesem Moment in ihrem Leben von allen anderen als Unfähigkeit abgestempelt werden könnte. Der Babadook selbst verkörpert diese Angst. Er gibt dem Fremdkörper, dem Bösen, das schon lange Einzug in den Haushalt der Familie erhalten hat, eine Gestalt. Und zeigt der Mutter, die sich an ihre Situation gewöhnt zu haben scheint, dass sie innerlich eine tickende Zeitbombe ist. Ein Wolf im Schafspelz. Und so wird Amelia, als ihr durch den Babadook klargemacht wird, was in ihr vor sich geht, zum ersten Mal frei, in dem Sinne, dass sie all die angestauten Emotionen und Gedanken rauslassen kann, die sie sonst nie aussprechen durfte. [...]
Jennifer Kent zeigt Horror mit Hintersinn. Das ist Etwas, was heutzutage so selten geworden ist, dass man jedes Mal, wenn man es denn sieht, die Hände über den Kopf reißen und jubeln möchte. Hallelujah, es klappt ja! Ebenso erfreulich ist, dass der Film sich von den eingerosteten Klischees und üblichen Kniffen und Hebeln entfernt und einen eigenen Weg geht. Das Endergebnis sind durchaus knackige 90 Minuten, die im Gesamtbild noch etwas Luft nach Oben und ein etwas wackeliges Ende haben, die man aber dennoch nicht verpassen sollte. Wer weiß, wie lange es dauert, bis man ähnlich gelungene Gruselkost vorgesetzt bekommt.
http://diedreimuscheln.blogspot.fr/2015/05/review-der-babadook-geister-gibts-gar.html
_Smooli
Wer sich mit der Prüfungskommission für Filme in Frankreich auskennt, der darf sich auf die Schulter klopfen. Wer sich damit nicht auskennt, dem mag dieser grobe Umriss von einem Gast im Lande helfen:
Anstatt Altersangaben (0,6,12,16,18) gibt es hier einmal "Für alle", "Warnung", "Ab 12", "Ab 16". Filme ab 18 dürfen in Frankreich keine Kinoauswertung bekommen, weshalb Filme wie MARTYRS ganz gemütlich eine zweite Prüfung absitzen, um dann doch eine geringere Freigabe zu bekommen.
Laut Wikipedia bekommen 70% der geprüften Filme den "Für alle"-Stempel. Wie zum Beispiel Kubricks EYES WIDE SHUT - ein Film, nach welchem ich meine Seele erst einmal mit Hundebabys reinwaschen musste.
In die Filme, vor denen "gewarnt" wird, darf trotzdem jeder ohne zu fragen. Ein Beispiel dafür wäre KINGSMAN, der dann doch überraschend brutal geworden ist.
Ab 12 sind Filme wie 50 SHADES OF GREY oder Horrorfilme wie ANNABELLE etc. pp. Eine 16er-Freigabe habe ich bis jetzt einmal (einmal!) in meinem halben Jahr in Frankreich entdeckt: In einer Videothek. Für die in Deutschland beschlagnahmte Version von DAWN OF THE DEAD von Romero.
Aber doch, in der hintersten Ecke eines Medienhandels habe ich den Directors Cut zu von Triers NYMPH()MANIAC gesehen. Er ist ab 18. Ich bin gespannt.
Insgesamt ein schöner Artikel.
Allerdings bin ich noch immer der Meinung, dass es völlig legitim von ihm war, das Interview mit Guru-Murthy zu verlassen. Das unschöne Kapitel seines Lebens wurde damals durch alle Zeitungen und Boulevardblätter gejagt. Jetzt, 10 Jahre später, sollte dann auch mal gut sein. Als "annähernd ernsthaften" Journalismus würde ich das deshalb nicht bezeichnen.
Die Fragen über Inarritus Aussagen dann schon eher, weil es auf ein großes Problem hinweist, in dessen Maschinerie Downey Jr. gefangen ist, ohne das offensichtlich zu wissen.
Aber insgesamt muss selbst ich als Fan sagen: Robert Downey Jr, du nervst grad ein bisschen.
Grimalkin legt mal wieder vor. Gut gemacht, weiter so, danke für die Mühe! :)
Sprichst du asiatisch oder wie schaust du all die Filme denn eigentlich?
Meine erste Kurzschluss-Reaktion war: "Neeein." Aber die Wahl kommt derart unerwartet, dass ich nun irgendwie mächtig interessiert bin.
Und Fukunaga hat bei mir eh schon einen Stein im Brett.
Sehr schön, Jenny. :)
Ich hab Redford noch nicht oft gesehen. Aber wenn, dann wurde ich innerhalb Sekunden Opfer seines Charmes.
Wahrscheinlich war es nur eine Frage der Zeit, bis es geschieht. Leider hat es nun den zweiten Teil der Avenger-Truppe getroffen. Marvel hat sich mit seinem MCU verzockt. Marvel stellt die Eingliederung des Films in ein großes Ganzes über den Film an sich. Wenn das so weitergeht, gibt es dann ganz viele mittelmäßige Filme, die in einer großen Kugel umherschwirren. Zwar haben sie dann alle eine tolle Rahmenbedingung, aber was bringt das schon, wenn die Filme an sich nichts taugen. Das sind harte Worte (vielleicht gar ein wenig zu hart) aber es spricht hier die reine Enttäuschung.
Schaut man sich die beiden existenten Phasen des Film-Universums an, so findet man viele Filme, die qualitativ ganz einfach hinter dem ersten IRON MAN-Film hinterherhinken. Darunter finden sich ein Film mit Hulk und ein weiterer Iron Man-Ausflug. Das Finale der ersten Phase hingegen, der erste Film der Avengers, war gute Kost und ein toller Abschluss.
Die zweite Phase ist symptomatisch für die Probleme, an denen auch der zweite Avengers-Teil leidet. Die Filme scheinen bloß dem Aufbau der nächsten Phase zu dienen. Sie sind lediglich eine Entschuldigung für die kleinen Verbindungen zwischen den Werken. Sie werden pragmatisiert, als Hilfsboten für das Konzept des Universums an sich. Sie sind nur noch ein Puzzleteil in einer Maschinerie, die nicht weiß, worin ihr Zweck eigentlich besteht. Marvel hat tolle Einzelfilme geopfert, um ein zusammenhängendes Irgendwas auf die Beine zu stellen. Dass das nicht funktioniert, zeigt der aktuelle Höhepunkt: AGE OF ULTRON.
Die Actionsequenzen sind unübersichtlich und unpräzise. Die One-Liner sind nicht mehr halb so lockerflockig wie noch im Vorgängerteil. Im Grunde ist der Film weder dramatisch, noch lustig, noch spannend. Eine Identifikation mit den Figuren wird auch einfach vorausgesetzt, womit der Film gehörig auf die Nase fällt, wenn die Heldentruppe miteinander zankt und der Zuschauer komplett allein gelassen wird und ihm wirklich egal ist, wie der Humbug da eigentlich ausgeht. Der Film geht komplett an einem vorbei und wirkt auch so, als würde das Herzblut bei der Produktion von Anfang bis Ende gefehlt haben.
Beeindruckend ist sie ja, die Vorstellung, dass all diese Filme in einem Universum spielen und verbunden sind. Lustig sind auch die Verbindungen, wie zum Beispiel Captain Americas Kurzauftritt im zweiten Film mit Thor. Aber auch der Film kam schon seltsam nichtssagend daher. Einzig Captain America 2 und die universal verehrten Guardians of the Galaxy wirken, als wären sie aus einem anderen Kosmos. Sie konnten sich von den Fesseln des MCUs lösen und etwas Eigenständiges auf die Beine stellen. Vielleicht wirken sie deshalb so frisch. Denn dies ist eine Eigenschaft, die man weder an IRON MAN 3, THOR 2 noch an AVENGERS 2 feststellen kann. Stattdessen nur halbherziger Krawall, peinliche Witze und das mulmige Gefühl beim Schauen, dass man nicht ganz ernst genommen wird. Im Grunde wird das MCU zum Großteil von Filmen behaust, die nach dem Schema „Hier-rein-da-raus“ funktionieren. Nur dass sie für so viel mehr gehalten werden.
Interessant ist, wie erwähnt, dass der zweite Teil mit Captain America und GUARDIANS OF THE GALAXY irgendwie gar nicht in die Reihe der restlichen Filme in Phase 2 passen mögen. Sie wirken zu selbstständig. Sie wirken zu sehr wie ein richtiger Film, der nicht von den Machern und Produzenten zusammengepresst wurde, damit er krampfhaft in das glorreiche MCU passt. Vielleicht sollte man da anfangen und weiterdenken. Denn im Grunde ist das hier keine Hass- oder Schimpftirade, sondern eine von Herzen kommende Bitte an die Produzenten, sich in Zukunft mehr anzustrengen und dem Zuschauer nicht den Spaß zu nehmen. Das epische MCU kann nur die Zeiten überdauern, wenn die Einzelfilme, die es ausmacht, gut sind. Wenn die Filme nichts taugen, interessiert sich auch niemand für die Beziehungen zwischen ihnen.
_Smooli
[…]
Es dauert nämlich keine drei Minuten, da wird der Zuschauer schon Zeuge der ausgesprochenen Talentlosigkeit der Beteiligten. Beeindruckend ist jedoch, dass sich diese Abstinenz von Können über jegliche Sparten des Filmemachens zu ziehen scheint. Die Regie hat nach geschlagenen fünf Minuten all ihr Pulver verschossen, was sie jedoch nicht daran hindert, die immergleichen Tricks über die restlichen 75 Minuten hinweg weiterhin zu benutzen. Redundant ist dafür schon kein Begriff mehr. Eine stillose Geschmacksverirrung wird einem da nach der nächsten vor den Latz geknallt. Anfangs ist das noch befremdlich, mit der Zeit ist man jedoch so sehr abgestumpft, dass man nicht einmal mehr ein Schulterzucken übrig hat. Diese „Weil es cool aussieht“-Mentalität mag zwar irgendwo sympathisch sein, verspielt diese Karte aber leider auch sehr schnell damit, dass den Machern jegliche Kreativität zu fehlen scheint. Das ist alles nur geklaut (eoh, eoh) und dann wird es auch noch ausgeschlachtet bis zum Gehtnichtmehr. […]
[…]
London Falling wirkt, als hätten die Macher „einfach mal ’n Film machen wollen“ - und das haben sie. Mit Peinlichkeiten, Missverständnissen (nein, schnelle Schnitte allein erschaffen keine Hektik und Spannung), einer absolut billigen Ausführung und keinerlei Gespür für Timing geschweige denn Talent, um Actionszenen auf die Beine zu stellen. Einfachste Schießereien muss man erst mal in den Sand setzen, da gehört echt schon was dazu. […]
Mit viel Liebe kann man dann auch am Ende noch ignorieren, dass der Bösewicht tatsächlich auf die „Wir sind gar nicht so verschieden, Sie und ich“-Schiene abgleitet. Denn bis man soweit im Film fortgeschritten ist, freut man sich über jeden Moment, in dem keine technische Schwierigkeit auftritt.
http://diedreimuscheln.blogspot.de/2015/05/review-london-falling-das-ausgestoene.html
_Smooli
Dass Jeff Goldblum nicht durch Channing Tatum ersetzt wurde, liegt daran, dass Jeff das Ideal in Hollywood ist. Schönheits-wise, Stil-wise und otherwise-wise.
Ich glaube auch nicht, dass er mir in einem Indie-Film gefallen würde. Ich mag ihn am liebsten, wenn er in seinem Element ist. Und das scheint er in den großen Filmen zu sein.
Der hat nur einen 12-Millionen-Dollar Film gedreht? Pah! Lusche!
Vorgemerkt! Das klingt herausragend.
Sehr schön, Schlopsi. :)
Protégé fand ich auch stark, Infernal Affairs muss ich mir nochmal angucken. Eine Thematik, die mich immer wieder mitreißt.
Ich liebe solche kleine "Insider" und Anekdoten zum Hintergrundsgeschehen von Filmdrehs. Wahnsinnig interessant.
Aber als Regisseur würden bei mir alle Glocken läuten, wenn Brando mir sagt, dass eine Szene nicht spielbar sei.
[…]
Vegas selbst dient dabei als Symbol für die Staaten und die Drohnenpiloten an sich: Letztendlich zocken sie auch nur. Mit Leben in zigtausend Kilometern Entfernung, die eine Bedrohung für das Leben ehrenvoller Amerikaner darstellen, weil sie männlich und im „Militäralter“ sind. Das ist bittere Realität und dennoch inszeniert Niccol die Szene, als wäre sie aus einer Traumwelt herausgegriffen. Das ist sehr unpassend, wird aber Sekunden später noch von einem Soundtrack übertroffen, den man nur als morbide bezeichnen kann […]. Der Film zeigt gleich am Anfang, dass er gar nicht reif genug ist, um mit dieser ernsten und hochaktuellen Thematik umzugehen.
Das merkt man auch und vor allem daran, dass der Film die Chance verspielt, tiefergreifend in die Thematik einzutauchen. Stattdessen scheint es dem Regisseur daran zu liegen, den Zuschauer von seiner eigenen Meinung zu überzeugen. Das ist legitim, wurde aber auch schon eleganter gelöst. Hier bemächtigt sich Niccol nämlich der Holzhammer-Methode und wiederholt und wiederholt, bis es auch der letzte Zuschauer verstanden hat und dann wiederholt er es noch mal. Zudem überdramatisiert er einige Dinge derart, dass es fast schon unangenehm ist. Teils werden lächerliche Kniffe und Tricks angewandt, die den einzigen Sinn und Zweck der Manipulation des Zuschauers haben. Damit wird es nicht nur anstrengend, sondern auch unehrlich. Und diese Unehrlichkeit im Umgang mit Fakten, Geschichte, Politik und Krieg ist nicht nur schädlich, sondern der Todesstoß für einen Film, der sich bei aller Ignoranz auch noch (zu) ernst nimmt. Ab und zu kann man sie jedoch ausmachen, die Spitzen, die zeigen, dass der Film gut gemeint ist und die Perversion des War on Terror offenlegen. Diese sind aber derart rar gesät und von kürzester Dauer, sodass der manipulative Schwachsinn leider die Oberhand behält.
[...]
http://diedreimuscheln.blogspot.fr/2015/04/review-good-kill-wiederholend.html
_Smooli
Wenn das am Ende so erbärmlich zerfasert wird wie die Hobbit-Trilogie. Dann... irgendwas. So weltbewegend war die Geschichte des ersten Teils nun auch wieder nicht.
Ich liebe dieses Standbild vom Paten so sehr, dass ich ausrasten könnte.
Sagenhaft! :) Macht Spaß, die Texte zu lesen.
Da ich unbedingt mehr von den Regisseuren sehen möchte, freue ich mich gewissermaßen auf beide Filme. Da ich es Marvel jedoch nicht zutraue, mit Civil War wirklich zu überraschen, denke ich, dass Infinity War interessanter wird.
Irgendwann ist auch mal gut...
Jeff! :)
Die Dame ist auch toll. Der (Nachfolge-)Film an sich überzeugt mich jedoch nicht...
Ja, das hier ist mein 600. Kommentar. Und ja, ich widme ihn dem König, dem Erlauchten und Erleuchteten, dem Mann, der ist, wie jeder sein möchte, der hat, was jeder haben möchte, dem einzig wahren Jeff Goldblum.
Anders als in meinen vorigen Jubiläen(?) Jubilaren(?) Glattenhunderterkommentaren(!) möchte ich nun jedoch nicht darauf eingehen, wieso Mr. Goldblum eine Bereicherung für die Menschheit ist. Von ihm überzeugen muss sich wohl eh keiner mehr. Deshalb lasst uns ein bisschen Zeit nehmen und einfach ein paar Minuten mit Jeff verbringen und uns von seiner einmaligen Person und seinem einmaligen Charme erobern (oder auch: goldblumen) lassen.
Zum Beispiel hier:
https://www.youtube.com/watch?v=jDl2zU2UxeY
https://www.youtube.com/watch?v=bRzwAMYz1Pc
https://www.youtube.com/watch?v=pyCENfiLhP8
https://www.youtube.com/watch?v=U33yc2_y3kE
https://www.youtube.com/watch?v=1QS0raBduLM
Oder hier:
http://fc08.deviantart.net/fs71/f/2012/099/5/d/jeff_goldblum_gif_1_by_hamplify-d4vkamn.gif
Und natürlich hier:
http://giphy.com/gifs/jeff-goldblum-KUD6MLxmUZrwY
Und zu guter Letzt:
https://www.youtube.com/watch?v=wJelEXaPhJ8
Zu sagen, Ripley wäre die einzige Protagonistin, ist nicht ganz richtig. Neben der offensichtlichen Alien-Gestalt gibt es noch einen nicht ganz so heimlichen Star im Film, der omnipräsent ist und bei dem man sich nie sicher sein kann, auf welcher Seite er steht. Das Raumschiff, namentlich Nostromo, ist ein eigener Charakter. Es scheint lebendig zu sein, einen Puls zu haben und sich stets darüber im Klaren zu sein, was in seinem Inneren eigentlich vorgeht. Die geniale Geräuschkulisse hilft ungemein, die Maschine zum Leben zu erwecken. Das Schiff, das seinen Namen nach einem Roman von Joseph Conrad bekommen hat, sieht dabei nicht zufällig den Umrissen eines Stadtzentrums ähnlich. Auch im gleichnamigen Roman geht es um eine fiktive Stadt und die herrschenden Probleme im Leben der Bewohner, deren Leben von Diktatoren und Kriegen geplagt wird. Die Nostromo, die mechanisch aber beweglich daherkommt, erscheint einem wie ein eigener Kosmos, der die Abgeschiedenheit von der Zivilisation deutlich macht. Obwohl sich die Mitglieder der Besatzung seit Ewigkeiten zu kennen scheinen und auch noch Monate miteinander aushalten müssen; Vertrauen existiert anfangs nicht und im Laufe der Zeit noch weniger. Selbstlosigkeit gibt es nicht, eigenorientierte Teamarbeit allerdings schon.
Während das Schiff von Anfang an durch das Design und die unfassbare Liebe zum Detail besticht, wird erst mit dem Voranschreiten der Laufzeit deutlich, was für eine übergeordnete Rolle das Schiff eigentlich spielt. Wenn es durch das bloße Design der einzelnen Räume in der Lage ist, gesellschaftliche Normen zu kommentieren. Wenn die Autoritäten, denen die Menschen zwar nicht vertrauen, welche sie aber dennoch irgendwie akzeptieren zu scheinen, als übermäßig kompliziert und beeindruckend, aber oft redundant dargestellt werden. Besonders beeindruckend wird es dann auch, wenn das Schiff das Innenleben der Charaktere nach außen kehrt. Zum Beispiel, wenn ein Mitglied auf Ripley als Frau herabblickt und im Hintergrund pornografische Zeitschriften und Bilder hängen. Oder wenn das Schiff offenbart, was es wirklich ist und immer schneller und stärker an den legendären Facehugger erinnert, der die Besatzung infiltriert und vergiftet. Und als wäre das noch nichts, schießt das Schiff auch noch mit der stärksten Klaustrophobie um sich, sodass es dem Zuschauer die Kehle zuzuschnüren scheint. Da reichen keine zehn Sichtungen, um sich an all den künstlerischen Werten satt zu sehen, die einem hier auf engstem Raum geboten werden.
Alien ist einer dieser Filme, der von Sekunde 1 an wunderbar funktioniert und sich mit einer immensen Kraft an den Zuschauer klammert - ungeachtet dessen, ob der das eigentlich möchte. Das Spiel mit der Angst vor dem Unbekannten und die langsame, aber stetig schleichende Furcht verbinden sich mit der Zeit und finden in einigen Szenen ihren Höhepunkt, die spannungstechnisch und visuell wahrscheinlich das Nonplusultra sind. Die Atmosphäre ist vom Beginn bis zum Ende so real, dass man meint, sie anfassen zu können. Erfreulich ist, dass der Film sich jedoch nicht darauf ausruht, sondern es schafft sich weiter zu steigern und mit neuen Einfällen um die Ecke zu kommen, bis die Bilder nicht mehr beeindruckender und verstörender sein könnten. Da wird der Spaß, den man mit Ripley, der ersten Actionheldin der Filmgeschichte, hat fast schon zur Nebensache.
_Smooli
Black Mass konnte mich überzeugen. Obwohl ich dachte, dass Joe Pesci das Monopol auf derartige Szenen besitzt...
Ghettogangz habe ich irgendwann mal in der tiefsten Nacht gesehen und für gut befunden. Taken gefällt mir noch einen Ticken besser. Nur mit From Paris With Love konnte ich nicht so viel anfangen.
Dennoch schaue ich auf, wenn die Namen Sean Penn, Javier Bardem, Idris Elba oder Pierre Morel fallen. Da nun alle zusammen agieren, bleibt mir keine Wahl. Wird geguckt.