Stefan Ishii - Kommentare
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Alle Kommentare von Stefan Ishii
"Carol" stand eh schon auf meiner Wunschliste (Todd Haynes macht immer tolle Filme). Nun ist auch noch "Arabian Nights" zu meiner Must-See-Liste hinzugekommen. "Tabu" fand ich wirklich großartig.
Super, endlich sind alle erhaltenen Spielfilme von Ozu in der MP-Datenbank und damit auch in dieser tollen Liste (einzig ein 20minütiger Dokumentarfilm fehlt noch).
Und du hast bisher nur den einen "kleinen" Film von ihm gesehen?
Béla Tarr hört auf - Laszlo Nemes tritt in seine Fußstapfen? Ich bin gespannt! Plansequenzen galore - nehme ich an?
"An" von Naomi Kawase möchte ich auch gern sehen, aber der wird es wohl kaum nach Deutschland in die Kinos schaffen... :(
Bestätigt meinen Eindruck, dass Cannes zwar den besten Wettbewerb stellt, aber als Festival auf mehreren Ebenen versagt.
Ich bin so unglaublich neidisch... Mehr fällt mir im Moment einfach nicht ein!
Wow, ich habe den Text verschlungen. Einfach nur ehrlich und schön. Wundervoller Artikel!
Irgendwie kann ich solche Geschichten für mich leider weniger stark benennen. Klar, ich weiß, meine ersten Kinoerlebnisse waren "E.T." und irgendein Dieter-Hallervorden-Film. Oder, dass ich alleine zu einem Asterix-Film wollte, aber weil ich noch nicht 6 war, nicht rein durfte und weinend nach Hause rannte. Schon damals liebte ich offensichtlich das Kino so sehr...
Ich kann mich auch an umwerfende, aufwühlende Kinomomente erinnern, die allerdings mehr von den Filmen und weniger von den Lebenssituationen geprägt sind, in denen ich zu der Zeit steckte. Trotzdem bin ich sicher, dass diese Umstände meinen Filmgeschmack sehr stark mitgeprägt haben.
Ich kenne auch Filme, die mich bis heute immer noch emotional packen und Tränen in meine Augen bringen können. "The Hours" ist solch ein Film...
Aber konkrete Momente, die in meinem persönlichen Leben sehr wichtig waren, kann ich in Verbindung mit Filmen leider eher weniger benennen. Wahrscheinlich waren Filme für mich niemals Zuflucht oder Ablenkung, als mir schlecht ging, oder von großer Bedeutung in Momenten großen Glückes. Okay, ich weiß immerhin welchen Film ich mit meiner jetzigen Frau damals beim erst zweiten Date im Kino gesehen habe: "Restless".
Ach, und einen Jugendschwarm hatte ich übrigens auch (und auch dies ist der einzige seiner Art): Ich verguckte mich mit 12 unglaublich in Nathalie Portman in ihrer Rolle in "Léon - Der Profi". Schon witzig, wenn man zurückdenkt... :)
Handlung:
Die chinesisch stämmige Anna darf, um die Beerdigung ihrer Mutter besuchen zu dürfen, kurzzeitig ihr Gefängnis verlassen. Vor Jahren tötete sie ihren gewalttätigen Ehemann. Auf dem Weg nach Seattle, wo die Beerdigung stattfinden soll, trifft Anna den koreanischen Einwanderer und Callboy Hoon, der vor einem eifersüchtigen Ehemann flüchtet. Doch kann eine Liebe unter diesen Umständen bestehen?
Umfassendere Schauspielerauflistung mit Rollenangaben:
Tang Wei (Anna), Hyun Bin (Hoon), James C. Burns (Steve), Jun Sung Kim (Wang Jing), John Wu (Annas Ehemann), Danni Lang (Wang Jings Ehefrau), Katarina Choi (Isabel), Nikita Breznikov (Steves Handlanger), Andy Chan (Mönch), Jay Wesley Cochran (Busfahrer), Alycia Delmore (Catherine)
Regie/Drehbuch: Kim Tae-Yong; Kamera: Kim Woo-Hyung; Ausstattung: Ryu Sung-Hee; Musik: Cho Sung-Woo; Ton: Hong Ye-Young, Sung Ji-Young; Schnitt: Steve M. Choe, Jin Lee; Produzenten: Joo-ick Lee, Nansuh Shi, Sung-woo Cho; Koproduzent: Eunjung Yoo
"10+10" ist ein Episodenfilm aus Taiwan, bei dem 20 renommierten Regisseuren fünf Minuten Filmzeit gegeben wurde, um ihr Heimatland vorzustellen. Klar, dass bei solch einem Projekt ohne Vorgaben teilweise extrem unterschiedliche Kurzfilme zusammengestellt wurden. Hier eine ausführliche Auflistung der 20 Episoden:
1."The Ritual" (Regie: Wang Toon; Darsteller: Tsai Ming-Hsiu, Hsieh Chi-Wen; Produktion: Hu Hsin Yi; Kamera: Mahua Hsin Hua Feng; Schnitt: Lai Meng-Jie) - Eine Wanderung zu einem abgelegenen Schrein - erzählt als Satire auf religiöse Praktiken in der heutigen Zeit.
2."Bus Odyssey" (Regie: Shen Ko-Shang; Darsteller: Nikki Hsin-Ying Hsieh; Produktion: Li Meng-Chien; Kamera: Chien Yu-Tao; Schnitt: Huang Kuan Chun) - An einem regnerischen Tag wird eine Busfahrt von einem plötzlichen Akt der Gewalt unterbrochen. Dokumentarfilmer Shen Ko-shang erzählt seine Geschichte in düsteren, realistischen Schwarz-Weiß-Bildern.
3."The Orphans" (Regie: Chu Yen-Ping; Darsteller: Chang Fang-Yi; Produktion: Lin Sheng-Kuo; Kamera: Pun Yiu-Ming; Schnitt: Chen Po-Wen) - Ein behindertes Mädchen und ein blinder Mann mittleren Alters, beiden wird die taiwanesische Staatsbürgerschaft verweigert - Folgen des Burmakrieges.
4."100" (Regie: Ho Wi-Ding; Darsteller: Cheng Chin-Shan; Produktion: Hu Chin-Hsin; Kamera: Jake Pollock; Schnitt: Hsu Wei-Yao)
5."A Grocery Called Forever" (Regie: Wu Nieh-Jen; Darsteller: Li Hou Lou-Yuan; Produktion: Cheng Nien-Hsiang; Kamera: Wang Chun-Ming; Schnitt: Lin Yung Yi) - Die Geschichte einer alten Dame, die ihr Leben dem Familienunternehmen widmete; einem Tante-Emma-Laden.
6."Destined Eruption" (Regie: Wang Shaudi; Darsteller: Kou Chia-Jui, Jenny Liao; Produktion: Jeyi An; Kamera: Huang Tien-Jen; Schnitt: Chen Hsiao-Tung)
7."The Debut" (Regie: Chen Kuo-Fu; Darsteller: Peggy Tseng, Doris Wang, Chen Yu-Hsun; Produktion: Eason Ko; Kamera: Jake Pollock; Schnitt: Chen Hsiao-Tung) - Eine 15-jährige, angehende Sängerin hat im Jahr 1968 eine unheimliche, aber glamouröse Begegnung mit Taiwans legendärsten Sängerin.
8."Green Island Serenade" (Regie: Hou Chi-Jan; Darsteller: Chi Lu-Hsia, Jian Man-Shu, Huang He River; Produktion: Aileen Li; Kamera: Kwan Pun-Leung; Schnitt: Liao Ching-Sung) - Bilder aus Vergangenheit und Gegenwart werden unter Verwendung eines alten Songs zu einem Kurzfilmessey vermischt.
9."Debut" (Regie: Wei Te-Sheng; Darsteller: Lin Ching-Tai; Produktion: Wang Yen-Ni, Huang Chih-Ming; Kamera: Liao Ching Yao, Huang Hung-Chi, Wang Yen-Ni, Chiang Yi-Ning; Schnitt: Chen Hsiao-Tung) - Zeigt Momente kurz vor der Venedig-Premiere von "Warriors of the Rainbow: Seediq Bale" und nimmt Hauptdarsteller Lin Ching-tai zum zentralen Objekt des Interesses.
10."Hippocamp Hair Salon" (Regie: Chen Yu-Hsun; Darsteller: Lee Lieh, Ko I-Chen,
Lawrence Ko; Produktion: Tsui Tung-Chien; Kamera: Sam Hu; Schnitt: Wei Hao-Chih) - Ein Harrwasch-Dienst kann unerwünschte Erinnerungen wegspülen. Albern.
11."Sparkles" (Regie: Chang Tso-Chi; Darsteller: Cheng Shih-Hua, Wu Li-Yuan; Produktion: Gao Meng-Jie; Kamera: Li Jian-Hung, Chang Yi-Ming; Schnitt: Chang Tso-Chi) - 1949: Taiwans Kinmen-Insel stand unter Beschuss durch die kommunistischen Truppen Festlandchinas. Ein übertrieben patriotisch und kitschig aufgeblähtes Kriegsdrama.
12."Key" (Regie: Leon Dai; Darsteller: Kwai Lun-Mei; Produktion: Liu Wei-Jan; Kamera/Schnitt: Chang Hsiang-Yu)
13."Old Man & Me" (Regie: Cheng Wen-Tang; Darsteller: Lai A-Jie; Produktion: Chou Jiun-Hua; Kamera/Schnitt: Chang I-Feng)
14."The Dust of the Gods" (Regie: Sylvia Chang; Darsteller: David Chang; Produktion: Atyn Lin; Kamera: Joshua Lin; Schnitt: Sylvia Chang, Sky Dominic)
15."Unwritten Rules" (Regie: Cheng Yu-Chieh; Darsteller: Kao Ying-Hsuan, Huang Jian-Wei, Chang Chieh; Produktion: Lin Shih-Ken; Kamera: Liao Ching-Yao; Schnitt: Hsu Hung-Yuan) - Ein Filmteam wird mit einem unerwarteten Problematik konfrontiert: Die taiwanesische Flagge pragt auf einer Wand, dessen Abbildung in der Volksrepublik China zu großen Problemen führen würde.
16."Reverberation" (Regie: Chung Mong-Hung; Darsteller: Jack Kao, Lu Yi-Ching, Leon Dai; Produktion: Song Ming-Chung; Kamera: Chung Mong-Hung; Schnitt: Lo Shih-Jing) - Teenager-Mobbing führt zu einer Spirale aus grauenhafter Gewalt.
17."The Singing Boy" (Regie: Yang Ya-Che; Darsteller: Kuan-yi Lee, Qiu Qin-Quan, Matt Wu; Produktion: Wang Min-Li; Kamera: Chou Yi-Hsien; Schnitt: Chen Hsiao-Tung)
18."Something's Gotta Give" (Regie: Hsiao Ya-Chuan; Darsteller: ZaiZai Lin, Era Wang; Produktion: Hsiao Jui-Lan; Kamera: Lin Tse-Chung; Schnitt: Fem)
19."Lane 256" (Regie: Arvin Chen; Darsteller: Joseph Chang, Angela Chang; Produktion: Liu Wei-Jan, In-Ah Lee; Kamera: Yu Fisher; Schnitt: Arvin Chen) - Ein verlobtes Pärchen zieht in eine neue Wohnung. Dabei wird das pulsierende Leben Taipehs in chaotisch, einfallsreichen Bildern eingefangen.
20."La Belle Époque" (Regie: Hou Hsiao-Hsien; Darsteller: Shu Qi, Mei Fang; Produktion: Liao Ching-Sung; Kamera: Yao Hung-I; Schnitt: Liao Ching-Sung) - Großmeister Hou Hsiao-Hsien beschäftigte sich mit der typisch taiwanesischen Familie und thematisiert traditionelles Familienerbe und die chinesische Arbeitsmoral. Eine Frau erhält ein Geschenk, das über Generationen weitergegeben wurde, und posiert anschließend für ein schönes Familienporträt. Leider etwas enttäuschend.
"Hijôsen no onna - Dragnet Girl" (1933) ist ein Stummfilmmelodrama von Yasujirô Ozu, das zu dessen Gangsterfilmen gezählt werden muss. Ähnlich zu "Walk Cheerfully" spielt der Film im Yakuza-Umfeld, besitzt allerdings einem düstereren Grundton sowie eine weibliche Hauptfigur, wunderbar gespielt von Kinuyo Tanaka. Tanaka überzeugt in "Dragnet Girl" auf ganzer Linie. Insbesondere ihre Diskussionsszenen mit Joji Oka und ihre sehr atypische Darstellung einer japanischen Frau sind erinnerungswürdig. Ozus letzter Gangsterfilm muss auf das japanische Publikum sehr modern gewirkt haben: Die westliche Kleidung, die Gegenstände bis hin zu dem Boxhintergrund der männlichen Hauptfigur. Es ist schon fast ironisch, dass der bei vielen als der 'japanischste' aller Regisseure geltende Ozu tatsächlich ein großer Fan des amerikanischen Filmes war und dies in der Anwendung von Genre-Konventionen und dem Spiel mit ihnen in seinen Gangsterfilmen auch offen zeigte. Seine visuellen Eigenheiten sind jedoch auch hier bereits vorhanden. Wie zuvor bereits in "Die Frau jener Nacht" hat Chishû Ryû einen Gastauftritt als Polizist.
Umfassendere Schauspielerauflistung mit Rollenangaben:
Kinuyo Tanaka (Tokiko), Joji Oka (Joji), Sumiko Mizukubo (Kazuko), Kôji Hideo Mitsui (Hiroshi), Yumeko Aizome (Misako), Yoshio Takayama (Senko), Koji Kaga (Misawa), Yasuo Nanjo (Okazaki, Sohn des Präsidenten), Shunsaku Kashima (übler Typ im Tanzsaal), Chishû Ryû (Polizist), Seiji Nishimura (Polizist), Nobuo Takemura (Boss des Boxclubs), Reikô Tani (Sekretärin)
Handlung:
Tokiko ist die Freundin des Gangsterbosses Joji, eines ehemaligen Boxchampions. Außerdem ist die lasterhafte und infame Tokiko als Sekretärin in einem Büro angestellt, eventuell mit der Absicht den Sohn des Firmenpräsidenten auszunehmen. Der Student Hiroshi will seine Karriere vernachlässigen und möchte lieber Jojis Bande beitreten. Seine zurückhaltende und ehrenhafte Schwester Kazuko bittet Joji, ihren Bruder aus den dunklen Geschäften herauszuhalten. Dabei verliebt sich Joji allerdings in Kazuko. Joji bleibt jedoch aufgrund von verzweifelten Zurückgewinnungsanstrengungen bei Tokiko, die alles andere als traditionell ist. Sie beschließen zusammen ihr unehrenhaftes Leben hinter sich zu lassen. Zuvor müssen sie jedoch einen letzten Auftrag ausführen, um Hiroshi und Kazuko zu helfen.
Hier kann man sich den kompletten Film anschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=dIQ_gybBQ9g
Der Film von Nobuhiko Obayashi wurde 2005 unter dem Titel "Riyuu - The Motive" im Berlinale Panorama gezeigt. Er basiert auf einem Roman der japanischen Schriftstellerin Miyuki Miyabe, die in ihrem Heimatland mit Stephen King verglichen wird.
"Riyû" ist ein Kriminalstück, das als Mischung aus Thriller und vorgetäuschtem Dokumentarfilm daherkommt. In einem Apartmenthaus in Tokio werden vier Menschen brutal ermordet; zunächst scheinbar ohne Zusammenhang oder Motiv. Analog zur Vorlage werden die Ermittlungsfortschritte mittels Verhören und Interviews durch ein Filmteam zu Tage gefördert. Die Geschichte besitzt keine wirkliche Hauptfigur; tatsächlich gibt es um die einhundert Personen, die in diesem Film involviert sind.
In 160 Minuten Filmlänge kann man vielleicht manchmal etwas den Überblick verlieren, aber wirklich schlimm ist das nicht. Der Film ist sowohl spannend als auch unterhaltsam. Mit Liebe zum Detail, einer großen Geduld und einem feinen, trockenen Witz läßt uns "Riyû" in einen Mikrokosmos voller interessanter Figuren und spannender Geschichten abtauchen.
Auf dem ersten Blick nicht minder merkwürdig und faszinierend aber in seinem Erzählrhythmus erheblich runder und schauspielerisch grundlegend überzeugender als "More - Gier nach Lust" erscheint mir die zweite Zusammenarbeit zwischen Regisseur Barbet Schroeder, Kameramann Néstor Almendros und Pink Floyd: "La Vallée - Obscured by Clouds" von 1972. Ebenfalls mit fantastischen Aufnahmen bebildert, verbindet "La Vallée" die Themen sexueller Freiheit, Selbstfindung und Suche nach dem Paradies.
Dass mich der Film stellenweise an die Werke von Éric Rohmer erinnert, kommt nicht von ungefähr, produzierte Barbet Schroeder doch einige von dessen Filmen. Außerdem war Almendros ebenfalls Kameramann bei Rohmer.
Der Film berichtet rückblickend vom Leben und der Kunst des Malers Oh-won, der eigentlich Jang Seung-eop hieß (gespielt von Choi Min-sik, den man auch in der westlichen Welt aus Filmen wie "Oldboy" oder "Lady Vengeance" kennt). Das frühere Waisenkind von der Straße schafft den Aufstieg zu einem sehr begabten und in Korea hoch angesehenen Künstler. Er bringt es sogar zum Hofangestellten des Herrschers. Oh-won ist jedoch ein Getriebener. Immer auf der Suche nach Verbesserung, Perfektion und Selbstfindung treibt ihn seine Passion auf den Pfad der Selbstzerstörung.
"Chihwaseon" beleuchtet am Beispiel des tatsächlichen Lebens Oh-wons das Schicksal Koreas. Der Küstler (1843 bis 1897) lebte zu einer Zeit in der sich Korea im politischen Umbruch befand. Die konservative Dynastie verlor an Zuspruch und ein Bauernaufstand stand bevor. Dieser historische Hintergrund spielt stets eine gewisse Rolle. Der Film interessiert sich zusätzlich für das Zusammenspiel zwischen Kunst und Politik, sowie deren Verantwortung. Oh-won wird in Im Kwon-taeks Film beispielsweise zum Kämpfer gegen die Zensur. Seine persönliche Freiheit und seine Kunst sind ihm stets wichtiger als alles andere.
Ohweh, jetzt habe ich schon starke Gewissensbisse. Ich ging damals auch davon aus, dass es sich bei deiner Aussage nur um einen Aprilscherz handelte. Das tut mir sehr leid.
Leider kann man im Internet solche Aussagen nur schwer richtig einordnen. Entweder weil man die Umstände einfach nicht kennt oder nachvollziehen kann. Auch ob etwas nur Spass ist, kann man nur schwer herauslesen. Und wenn tatsächlich einmal jemand Zuspruch und nette Worte braucht, kann es leider, leider, leider auch missverstanden werden. Besonders, wenn man dich zuvor nur als lebenslustigen, fröhlichen Menschen kennengelernt hat! Oder zumindest diesen Eindruck hatte... Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen und mit dem jetzigen Wissen etwas anderes schreiben als ich es damals tat. Wirklich!
Die Frage stellt sich allerdings tatsächlich: Kann man auf Internetseiten wie Moviepilot tatsächlich Freunde finden? Naja, man kennt sich zunächst ja lediglich über gemeinse Interessen. Aber durch Kommentare, Artikel oder die Art zu schreiben kann man bestimmt Leute vielleicht liebgewinnen. Aber das kann auch falsch interpretiert werden, fürchte ich. Vielleicht erscheint mir jemand sehr sympathisch, ist es aber irgendwie gar nicht. Und umgekehrt kann das bestimmt auch sehr oft vorkommen (ich wette, so geht es vielen mit mir, da ich eher selten von mir persönlich schreibe). Manchmal wünschte ich, man könnte ein etwas persönlicheres Bild von den Menschen hier bekommen, aber vielleicht ist die Anonymität auch wertvoll. Aber Moviepilot und seine Nutzer sind nicht von Natur aus seelenlos. Das gilt für Männer wie Frauen gleichermaßen, finde ich. Aber selbstverständlich tummeln sich auch hier einige schwarze Schafe.
Aber langer Rede, kurzer Sinn: Dich, Marie, würde ich absolut zu den Leuten hier zählen, die ich sehr sympathisch finde. Und wenn es dich, deine Kommentare und deine wundervollen Petite Mariepilot Blogartikel nicht mehr gäbe, würde hier einfach etwas fehlen. Du würdest uns definitiv sehr fehlen! Jedenfalls hoffe ich, dass du deinen Geburtstag gut überstanden hast und es dir gefühlsmäßig wieder bestens geht.
So, Freunde. Es kommt endlich etwas Bewegung in die Angelegenheit. Da ich einer der glücklichen Tester des neuen sogenannten Mitmachmoduls in der Betatestphase bin, konnten bereits einige Filme von hier verschoben werden. Auch wenn es mit diesem Tool noch schwerwiegende Probleme gibt und das Ergebnis zunächst mehr als nur rudimentär ist, so freue ich mich über die Entwicklung. Aber darauf darf sich jetzt natürlich nicht ausgeruht werden. Über die größten Probleme könnt ihr euch hier informieren:
http://www.moviepilot.de/forums/anregungen-fragen-lob-tadel/threads/der-mitmachmodul-betatestmitmacher-mitmachthread
"The Lady and the Beard" ist eine Mischung der verschiedenen Themenbereiche aus Yasujirô Ozus Stummfilmzeit. Es beginnt wie eine leichte Studentenkomödie (Erinnerungen an Charlie Chaplin oder Harold Lloyd inklusive), entwickelt sich teilweise zu einem etwas theatralischen Melodrama mit Elementen aus Ozus Familiendramen, besitzt Nebenfiguren aus dem Gangstermilieu und behandelt das Thema der problematischen Suche nach Arbeit in Japan während der Weltwirtschaftskrise (obwohl dies hier nicht direkt angesprochen wird).
Die Hauptfigur Okajima (Tokihiko Okada) ist ein Kendomeister an der Universität. Er muss nach seinem Abschluß jedoch mit sozialen Konventionen kämpfen. Er ist Bartträger und ist in traditionellen Umhängen gekleidet, die vielleicht in seiner Kendowelt passend erscheinen, aber in der realen Arbeitswelt auf Unverständnis stoßen oder sogar lächerlich wirken. Die Unvereinbarkeit der akademischen Welt mit der westlich angenäherten Arbeitsumgebung zwingen Okajima dazu sich anzupassen - sprich rasieren und Anzühe tragen. Damit fragt Ozu nicht nur nach äußerlicher Darstellung, sondern vielmehr danach, wie die Menschen sich selbst wahrnehmen und andere anhand ihrer Kleidung bewerten. Ein anderer wichtiger Handlungsstrang beschäftigt sich mit Okajimas Frauenproblemen. Der Film stellt ihm drei verschiedene Frauen zur Auswahl (wobei eigentlich von Anfang an klar ist, auf wen die Wahl fallen wird): Die zurückhaltende aber äußerst sympathische Hiroko (Hiroko Kawasaki), die etwas eingebildete Teruo (Ichirô Tsukida) aus gutem Hause, sowie die selbstbewußte Gangsterbraut Satoko (Satoko Date). Dass der Handlungsverlauf dabei nicht immer überzeugt und stellenweise sogar konstruiert erscheint, schmälert leider etwas den Gesamteindruck. Insbesondere die Zusammenführung der Frauengeschichten gegen Ende war mir viel zu künstlich aufgebaut.
Die Verflechtung von Ozus unterschiedlichen Themenbereichen zu einem Ganzen sowie die abwechslungsreiche Handlung als auch die sympathischen (wenn auch etwas stereotyp charakterisierten) Figuren machen "The Lady and the Beard" zu einem äußerst bemerkenswerten Werk in Ozus Filmographie, der für jeden Zuschauer etwas von Interesse beinhalten sollte.
"Space Battleship Yamato" kann, wenn man äußerst naiv an die Sache herangeht, durchaus unterhaltsam und sympathisch erscheinen. Die Handlung ist schon ziemlich unsinnig und man merkt dem Film an, dass er auf einer Zeichentrickserie aus den '70ern basiert (die ich nicht gesehen habe). Irgendwie hat man ständig das Gefühl, in einer neuen Folge zu stecken. Die einzelnen Kapitel könnten fast für sich allein stehen, obwohl es natürlich eine übergeordnete Haupthandlung gibt. Die Computeranimationen sind stellenweise schwach und erinnern vielmehr an Computerspiele. Okay, immerhin sind die Figuren recht sympathisch. Trotzdem dürfte die Zielgruppe eher unter Jugendlichen zu finden sein.
Mein Hauptproblem liegt jedoch woanders. Das "Space Battleship Yamato" hat seinen Namen von einem ziemlich identisch aussehendem Kriegschiff aus dem 2.Weltkrieg. An einer Stelle des Filmes wird sogar direkt darauf Bezug genommen und als "Hoffnungsschimmer" im Kampf gegen die feindliche Bedrohung bezeichnet. Auf diesem Wege soll wohl aus dem Kriegsschiff ein Symbol für Heldentum und Durchhaltevermögen gemacht werden. Ehrlich gesagt drängt sich bei mir da eher der Verdacht auf, dass nach der Niederlage Japans im 2.Weltkrieg, die Yamato für eine falsche Wiedergutmachung in der japanische Psyche stehen soll. Und mit so etwas habe ich meine Probleme.
Beeindruckend! Leute wie Jacques Audiard, Denis Villeneuve und Woody Allen. Aber richtig stark sind die Asiaten vertreten: Hsiao-hsien Hou, Jia Zhang-ke und Hirokazu Koreeda: Wahnsinn! Drei meiner Lieblingsregisseure...
Dass ich aus persönlich historischen Gründen deine allgemeine Aussage nicht teile, sei mal dahingestellt. Vielleicht will ich es auch einfach (noch?) nicht einsehen... Die Filme sind für sich genommen ja teilweise auch wirklich fürchterlich. Und dass sie Teil des großen Problems sind, ist keine Frage: Oberflächliche Filme wie "Guardians of the Galaxy" machen allein mit ihrer Präsenz das Kino kaputt!
Aber sie sind doch auch nur ein Symptom. Das Publikum will einfach keine tiefergehenden Storys mit Anspruch - etwas was tatsächlich auch Geschichten aus dem Marvel-Comic-Universum durchaus bieten könnten. Wenn die entsprechenden Drehbücher doch einfach nur etwas mutiger und abwechslungsreicher wären. Das Publikum bekommt das was es will: Hirn- und seelenlose 3D-Animations-Overkill-Schei*e mit Storyhülsen. Und dass gerade das einzige Thema im gegenwärtigen Unterhaltskino, das mich persönlich überhaupt noch interessiert, davon am stärksten betroffen ist, macht mich mehr als nur traurig!
"Perlen vor die Säue"!
PS: Cooles Bild! :)
Oh ja, Elektra... Das gleiche Problem wie bei Daredevil.
Sehr gute Wahl: In meinem allerersten Marvel-Comic, dass ich je gelesen habe, gab es eine Geschichte mit Daredevil und Elektra: Die deutsche Veröffentlichung von Daredevil #168 in einem "Die Spinne"-Taschenbuch vom Condor-Verlag. Ich liebte diese Figuren sofort. Leider wurde aus Elektra später nicht unbedingt eine großartige Figur entwickelt. Aber Frank Millers Idee war faszinierend.
Ich mußte meinen Artikel noch einmal überarbeiten und einige Fragen etwas ausführlicher beantworten. Jetzt sollte er halbwegs fertig sein. Komplett zufrieden werde ich aber mit meinen Texten nie wirklich sein!
Bin ja für jeden Quatsch zu haben. Und dann kann ich mich ja auch mal endlich "outen" ;)
Also: Bin dabei!
"The Flavor of Green Tea Over Rice" gehört vielleicht nicht zu Ozus besten Filmen und er war auch kein großer Erfolg; aber der Film hat durchaus seine Stärken. Der Film beginnt als leichte Komödie und ist insgesamt einer von Ozus heitersten Werken, schlägt mit der Zeit aber mehr und mehr ernste Töne an. Stellenweise mag man vielleicht etwas über die Geschichte schmunzeln, aber Ozu beleuchtet zum Thema arrangierter Hochzeiten durchaus liebenswürdig und einfühlsam sowohl die Einstellung der Jugend als auch den Lebensalltag der auf diese Weise verheirateten Ehepaare. Er wägt Vor- und Nachteile ab, verteufelt aber nichts und niemanden. Er bringt Sympathie für den Ehemann auf, zeigt aber auch Mitgefühl mit der Ehefrau. Erwartungen konnten nicht erfüllt werden, Träume sind geplatzt und nach der Desillusion machte sich Ernüchterung breit. Die kulturellen und gesellschaftlichen Unterschiede der Eheleute können jedoch trotzallem überbrückt werden, sobald persönlicher Egoismus und Überheblichkeit überwunden werden kann. Doch dazu bedarf es Einsicht und Erkenntnis. Letztlich ist die Botschaft so universell und zeitlos wie bei Ozus stärkeren Filmen.
Da das Drehbuch bereits während des 2.Weltkrieges geschrieben wurde (und damit gewissen Auflagen unterlag), musste es 1952 etwas umgeschrieben werden. Tatsächlich wurde das Projekt während des Krieges nicht realisiert, da das Drehbuch interessanterweise von der Zensur nicht bewilligt wurde. In der ursprünglichen Fassung wäre das Ende des Filmes erheblich dramatischer ausgefallen, da Mokichi an die Front statt zu einem Geschäftstreffen in Südamerika hätte abreisen müssen. Somit hätte die Geschichte noch einen ganz anderen Geschmack bekommen.
Erwähnenswert sind an "The Flavor of Green Tea Over Rice" einige interessante Kamerafahrten, die hier in den Übergängen von Szenen verwendet wurden: Die Kamera fährt in einen leeren Raum heinein und nach einem Schnitt aus einem anderen leeren Raum wieder heraus. Ebenfalls sehr beeindruckt hat mich eine Szene, in der die Ehefrau Taeko allein im Zug sitzt und über ihre Ehe nachdenkt. Auch wenn die Kamera dabei vollkommen statisch bleibt, so bringt durch die Bewegung des Zuges der Hintergrund sehr viel Dynamik und damit Emotionalität in diese kleine Sequenz.
Ich hatte ja das Glück, den neuen Film auf der Berlinale zu sehen. Ich fand den wirklich wieder großartig. Und sogar besser als die letzten 2 Filme von Malick. Aber die Reaktionen des Großteiles des Publikums waren eher zurückhaltend bis gelangweiligt oder zuweilen sogar genervt. Aber ich denke, dass ist okay. Malicks Filme sind wohl einfach nicht für jeden gemacht! Ich hoffe, das klingt nicht überheblich. Es ist keine Frage von Intelligenz oder Filmverständnis, vielmehr entscheidet der persönliche Geschmack!
"The Ravine of Goodbye" klingt sehr interessant. Die anderen zwei Filme natürlich auch...
Schöner Artikel. Wahrscheinlich würde ich den Film nicht wirklich gut finden, aber vielleicht ist er ja ganz unterhaltsam. Wer weiß...