TommyDeVito - Kommentare
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Alle Kommentare von TommyDeVito
Für mich ein überraschend effektiver Horrorfilm mit einigen stark inszenierten Schockmomenten und einem gut aufspielenden Ethan Hawke. Aus dem Ende hätte man jedoch mehr machen können.
Ein solider Horrorfilm, der vor allem in der ersten Hälfte geschickt eine Atmosphäre des Unbehagens und klassischen Grusels entwickelt, sich dann aber scheinbar in Filmzitaten bzw. Genre-Versatzstücken verliert (SPOILER vom Damön besessene Frau, attackierende Vögel... SPOILER) und die Spannung geht anschliessend flöten. Trotzdem sehenswert, vor allem, wer von den ganzen Splatter-, Folter- und Gore-Filme der letzten 10-15 Jahre genug hat und einen modernen Gruselfilm sehen möchte.
SPOILER
Ein religionskritischer, kurzweiliger Zeitreise-Fantasy-"Familienfilm", der damit endet, dass die Eltern des jungen Protagonisten explodieren. Wie kann man das nicht lieben? Herrliche Gastauftritte von Cleese, Connery, Ian Holm und Co.
SPOILER
Immer dann wenn ein Film (ein bisschen unerwartet) zu einem riesigen Erfolg wird, dann ist (vor allem in den letzten Jahren) auch schon direkt eine Fortsetzung in Planung. Meist lautet die Devise dann ganz einfach: Mehr von allem, was in Teil 1 funktioniert hat. Länger. Mehr Action. Mehr Charaktere (und vor allem bekannte Gesichter!). Mehr hübsche Frauen bzw. Leute ;-) (und wenn möglich mehr nackte Haut). Mehr, mehr, mehr. Grösser, schneller, härter, blutiger, teurer und und und...
Bei der Pate 2 ging das aber dennoch voll auf. Zur namenswerten Cast aus dem ersten Teil (u.a. Pacino, Duvall, Cazale, Keaton), gesellen sich andere grosse Darsteller (z.B. Method Acting-"Guru" Lee Strasberg oder Robert De Niro) und statt einem Handlungsstrang gibt es nun zwei, die Jahrzehnte auseinanderliegen und diese werden auch noch parallel erzählt, während Coppola mutig konstant hin- und herwechselt und dabei dem Zuschauer eine ziemlich komplexe Handlung vorsetzt (die Hälfte davon auf sizilianisch!), die deutlich mehr Aufmerksamkeit erfordert, als die ziemlich gradlinige Story des ersten Teils.
Das Fehlen von Brando in Teil 2 ist für mich ehrlich gesagt kein wirkliches Problem. Er hat sicherlich mit "Don Vito Corleone" einen grossen, unvergesslichen Charakter erschaffen, aber sein Schauspiel im ersten Teil gefiel mir nie so gut wie die (vergleichsweise) zurückhaltenden, für meinen Geschmack deutlich weniger zu etwas übertriebenem, ja schon eher affektiertem Schauspiel - nicht, dass das nicht funktionieren kann! - neigenden Darbietungen von (u.a.) Duvall und Pacino im ersten Teil und die "Neuzugänge" ergänzen die schon illustre Darstellerriege perfekt.
Schauspielerisch gibt es für mich kaum ein Film oder wenn, dann nur wenige, die sich mit "Der Pate 2" messen können. Insbesondere Pacino sollte hier hervorgehoben werden.
Wie er hier langsam genau zu dem kaltblütigen, kalkulierten und monströsen Gangsterboss wurde, den sein Vater nicht respektiert oder sogar verachtet hätte und wie er damit die Haupt-Geschichte des Michael - der für mich schon in Teil 1 DIE zentrale Figur war - fast im Alleingang trägt und selbst den (für seine Rolle Oscar-prämierten) De Niro in den Schatten stellt, das ist einfach nur eine Wucht. Eine unglaubliche Präsenz, die einen teilweise erschaudern lässt ("I don't feel I have to wipe everybody out, Tom. Just my enemies"). Für mich wahrscheinlich die grösste schauspielerische Leistung seiner Karriere, seltsam, dass er dafür nicht mit dem Oscar für den besten Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde, aber es ist gleichzeitig auch kein Wunder, wenn man an die "beste Nebendarsteller" Nominierung für Teil 1 (?) denkt. Aber nun gut, Coppolas Film ging ja alles andere als leer aus. Ein Meisterwerk des Gangsterfilms, ohne Frage vielleicht sogar der grösste Film des ganzen Genres (wenn nicht der grösste überhaupt im Medium Film - aber lassen wir's mal mit den Superlativen). Hier haben Coppola, Puzo, Pacino und co. alles richtig gemacht. Unterhaltung auf (aller-)höchstem Niveau (ok, einer musste noch rein).
Michael Corleone: If anything in this life is certain, if history has taught us anything, it is that you can kill anyone.
"Who are you and how did you get in here?"
Frank: "I'm a locksmith, and I'm a locksmith."
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"Yeah, it's a complete detailed report. Born 1942 in Philadelphia, in and out of foster homes till the age of 15...Last known adress was a mobile home in Alabama. Married, one child. That didn't work out, so he married a grown woman".
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Schade, dass ich diese Serie nicht schon eher entdeckt habe. Aber nun gut, besser spät als nie.
"Police Squad" hat zwar keine so hohe Gagdichte wie die "Naked Gun"-Filme oder andere Zucker/Abarahms Klassiker (Airplane!, Top Secret!), ist aber trotzdem sehr lustig und besitzt vor allem tolle Running Gags die von Mal zu Mal witziger und absurder werden. Die Gastauftritte (u.a. von Shatner) von bekannten Leuten, die immer schon am Anfang das Zeitliche segnen, die in den Zucker/Abrahams-Filmen später noch häufiger verwendeten Gags im Hintergrund (der Eiffelturm ist in einer Episode zu sehen ;-)), die herrliche Idee mit dem gespielten Freeze Frame am Ende jeder Episode, die Wortspiele usw. Einfach herrlich.
Zwar teilweise recht vorhersehbar, ist "Quién puede matar a un niño?" für mich doch ein beeindruckender, intelligenter "Terrorfilm". Die Musik und die geschickte Inszenierung mit einem allmählichen Spannungsaufbau und einer Atmosphäre des Unbehagens führen dazu, dass dieser Film noch heute wirkungsvoll ist. Was mich jedoch gestört hat, ist, dass für mich das Verhalten der Hauptfiguren (vor allem des Ehemanns) häufig so unnachvollziehbar und sogar dämlich ist. Das war mir dann schon fast zu nervig. Auch wenn jetzt vielleicht jemand einwenden würde, dass solches Handeln der Figuren sowieso immer zum Spannungsaufbau verwendet wird (vor allem im Horror- und Thriller-Genre) und auch wenn jemand in einer solchen mysteriösen Extremsituation wie die Figuren hier natürlich nicht immer rational (in Anbetracht des Irrationalen) handeln wird. Trotzdem ist insbesondere der Ehemann einfach zu bescheuert:
SPOILER
Nachdem er ein Mädchen dabei beobachtet, wie sie einen alten Mann zu Tode prügelt, bringt er die Leiche (seltsamerweise) an einen Ort, wo er noch nie zuvor war (und lässt seine schwangere Frau wiederum alleine!), dann sieht er zu, wie Kinder die Leiche als Piñata verwernden... Spätestens da, hätte man ja mal überlegen können, ob man vielleicht nicht besser von dieser seltsamen, (fast) verlassenen Insel verschwinden könnte. Selbst nachdem ein anderer Mann ihm alles erklärt, ist er aber immer noch nicht soweit. Beim schlussendlichen Fluchtversuch lässt er dann auch noch die Waffe einfach liegen und warum nimmt er da nicht eigentlich das Auto, um durch die Kinder "durchzufahren" (und schneller zum Boot zu gelangen), oder war das kaputt?
SPOILER ENDE
Naja, auf jeden Fall für jeden Horrorfan empfehlenswert, sollte man auch definitiv ohne viel Vorwissen anschauen.
Für mich Polanskis erstes Meisterwerk mit einer überragenden Catherine Deneuve in einem Alptraum von einem Film. Inspirierte beispielsweise die Aronofsky Psycho-Thriller Black Swan und Pi und andere Werke wie Barton Fink von den Coen-Brüdern. Für mich ist dieser erste Teil der "apartment trilogy" noch besser und intensiver als Rosemary's Baby und ist dabei gleichzeitig inhaltlich deutlich schwieriger zu entschlüsseln und visuell deutlich surrealer, faszinierender und bedrückender - wenn auch inszenatorisch nicht so ausgefeilt, aber das macht Teil der unheimlichen Atmosphäre für mich aus. Viel mehr braucht man über den Film auch nicht zu schreiben, den Rest sollte jeder für sich selbst entdecken und sich ohne viel Vorwissen an den Film heranwagen (sofern denn Interesse vorhanden ist).
SPOILERS AHEAD
Für mich besteht Polanskis sogennante "apartment trilogy" aus drei der besten Filme des Psycho-Thriller- und Horror-Genres. Der berühmteste dieser drei Filme ist natürlich Rosemary's Baby - wenn auch für mich nicht der beste (das wäre Repulsion).
Was Rosemary's Baby inhaltlich so interessant macht, ist, wie viel Subtext und Sozialkritik in der Story vorhanden ist (was für mich schon immer eine Stärke des Horror-Genres war). Und was gleichzeitig den Film so effektiv macht, ist, dass die furchterregende Prämisse schon alleine reicht, um den Zuschauer zu fesseln (oder zumindest mich), denn hier geht Gefahr nicht nur von einigen anderen Leuten aus, Gefahr gibt es überall und scheinbar alle sind Teil dieser mysteriösen Gruppierung, dieses Kultes - kein Entrinnen also. Gefangen im Spinnennetz der Gesellschaft, immer kurz davor von den Spinne(r)n "aufgefressen" zu werden.
Die ausweglose Situation, in der sich Rosemary befindet, ist dabei mehr oder weniger der ultimative Alptraum (oder zumindest "ein" Alptraum) für eine verheiratete und schwangere Frau. Eine Frau gefangen in einer patriarchalischen Gesellschaft, kontrolliert und herumkommandiert von ihrem Ehemann, der sie sogar vergewaltigt. Die anschliessende (ungewollte!) Schwangerschaft (über die sie ebenso nicht bestimmen kann) erweitert dieses Thema einer Frau, die nicht entscheiden kann, was mit ihrem Körper passiert und nicht einmal weglaufen kann - ein Horror, der schlussendlich in einem der intensivsten Finale der Filmgeschichte kulminiert. Ein Film durchweg getragen von hervorragenden schauspielerischen Leistungen (insbesondere Gordon und Farrow) und einer nahezu perfekten Inszenierung.
Aber nun gut, der Subtext (inkl. der Nähe zur bzw.der düsteren Variation von der Schwangerschaft der Jungfrau Maria) mag ja mehr als offensichtlich sein und braucht wohl nicht wirklich dargelegt zu werden, das heisst für mich aber auch nicht, dass es hier an Subtilität fehlt (ausser vielleicht in der Vergewaltigungs-Szene, aber irgendwie funktioniert diese gerade deshalb, da sie deutlich surrealer und graphischer ist als der Rest des Films). Toll.
Ich kann hier einem der vorherigen Kommentare nur zustimmen, denn für mich ist diese äusserst schnulzige Liebesgeschichte ebenso von der Komplexität, Vielschichtigkeit und Charakterzeichnung mehr oder weniger auf dem Niveau eines einfachen Groschenromans - die mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Romanvorlage kenne ich dabei nicht, meine Bewertung bezieht sich natürlich einzig und allein auf den Film.
Gone with the Wind ist eine sehr, sehr langatmige und zähe Angelegenheit. Im Zentrum der Handlung sind dabei stets Rhett Butler (Clark Cable) und Scarlett O'Hara (Vivien Leigh). Das restliche Potential des Filmes, nämlich beispielsweise der Bürgerkrieg und die Darstellung der Konsequenzen, wird dabei äusserst oberflächlich abgehandelt und dient für mein Empfinden nahezu ausschliesslich nur dazu, um die Dramatik des Films und somit der Love-Story zu erhöhen. So werden beispielsweise unzählige verwundete Soldaten gezeigt, schliesslich endet diese Sequenz aber auch nur mit dem Gejammer von (der ehemals verwöhnten) O'Hara, die ja nun so viel durchmachen muss (wie zu Tode blutende Männer anzuschauen!). Die tragischen Ereignisse und Todesfälle werden im Film insbesondere gegen Ende so häufig "verwendet" und gleichzeitig auch so plump inszeniert, dass ich zuweilen nur verdutzt dasass.
Aber zurück zu O'Hara, denn damit ist auch schon mein Hauptproblem genannt. Wenn ich schon fast 4 Stunden eine Romanze mitverfolge, dann sollten wenigstens die Hauptfiguren etwas interessant oder bestenfalls sogar etwas sympathisch (ist das zu viel verlangt?) sein. Die Figur der Scarlett O'Hara hat sich leider auch gleich in meinem Kopf einen Platz auf meiner persönlichen "Liste" der nervigsten Filmfiguren überhaupt erkämpft.
Sie ist überaus egoistisch, manipulativ und weinerlich und selbst dann, wenn sie gezwungen ist, auch mal anderen zu helfen und selber anzupacken, auch dann wirkt sie auf mich immer noch äusserst unsympathisch, da sie schlussendlich immer noch ihre eigenen Ziele im Kopf zu haben scheint - wie ihre scheinbare Hoffnung, irgendwann nun doch den Herrn Ashley Wilkes für sich zu ergattern.
Dass ich mich mit dieser Figur kaum identifizieren kann, liegt aber auch vor allem an der Darstellung von Vivien Leigh. Schon in ihrer Rolle in A Streetcar named Desire (für die sie ebenso wie für Gone with the Wind mit dem Oscar ausgezeichnet wurde) konnte ich mit ihrem Schauspiel nicht viel anfangen.
Ihr Status als eine der grössten Schauspielerinnen aller Zeiten ist mir deshalb genauso ein Rätsel wie Adam Sandlers fortwährender kommerzieller Erfolg (sorry für diesen Vergleich, aber etwas Besseres fällt mir gerade nicht ein und vielleicht übersehe ich in meiner Ignoranz auch einfach, was ihre "Brillanz" ausmacht..). Das Schauspiel wirkt für mich bei ihr aufgesetzt, affektiert und übertrieben und selbst für ein Melodram ist mir das schlicht und einfach etwas zu viel des Guten. Zu keinem Zeitpunkt wirkt es für mich so, als würde ich eine fiktive Figur betrachten, sondern allzeit so, als würde ich einer Schauspielerin zusehen, die ebendiese verkörpern möchte. Ebenso ist der schwülstige, penetrant-nervige Soundtrack von Max Steiner auch nicht gerade eine Hilfe dabei, das übertriebene Schauspiel einiger Darsteller (nicht nur von Leigh) überzeugender zu machen.
Positiv hervorzuheben unter den Schauspielern ist für mich Olivia de Havilland als aufrichtige, herzliche Melanie. Auch Clark Gable ist (zumindest in der ersten Hälfte) recht charismatisch und (im Vergleich zu Leigh) wirkt sein Schauspiel für mich deutlich natürlicher.
Der am häufigsten genannte Kritikpunkt, die fragwürdige, stereotype und für heutige Verhältnisse sicherlich sogar rassistische Darstellung der schwarzen Sklaven-Arbeiter und Diener, die spielt für mich dann nicht einmal mehr eine grosse Rolle. Selbst wenn dies nicht vorhanden wäre, es gibt immer noch viel zu viel, dass mich an diesem Film stört.
Nach all den überaus negativen Kritikpunkten, vielleicht auch noch eine weitere Erwähnung der positiven Aspekte dieses "Klassikers". Und ja, die sind durchaus vorhanden. Die Kostüme, Sets, Massenszenen und die grossartigen Bilder werden dem Status dieses bekanntlich aufwändigen Films gerecht, entschädigt für mich jedoch bei weitem nicht für die anderen Schwächen. Filmhistorisch gesehen ist der Film sicherlich von Bedeutung, die Lobeshymnen noch heute kann ich deshalb trotzdem ganz und gar nicht verstehen.
Del Toro: “Crimson Peak is a much, much, much smaller movie, completely character-driven. It’s an adult movie, an R-rated movie, pretty adult. Shockingly different from anything I’ve done in the English language. Normally, when I go to do a movie in America for the spectacle and younger audience, for Blade or whatever. This movie’s tone is scary and it’s the first time I get to do a movie more akin to what I do in the Spanish movies.” Hoffe mal, der Filme kann dem gerecht werden.
"Let me tell you 'bout sodomy
You must think it's very odd of me
That I enjoy the act of sodomy
You might call the wrath of God on me
But if you try it, then you might agree
That you enjoy the act of sodomy...
It might just improve your sex
A hard act to follow
The fact that fundamentalists find
Difficult to swallow
So join me as I sing
Of an activity that's fun
Open up your ring
and try it front-to-bum!
Bum-bum!
Bum-bum-bum-bum-bum-bum-bum-bum-bum!"
Herrlich abgedrehter Puppenfilm vom jungen Peter Jackson (weit!) jenseits des guten Geschmacks, der einmal treffend als "the Muppets on acid" beschrieben wurde. In seiner Oscar-Rede für den (zum Glück) "zurückgekehrten König" erwähnte Jackson Bad Taste und diesen Film hier und sagte, dass er es für gut hält, dass die Academy diese früheren Werke "übersehen" hat ("...Bad Taste and Meet the Feebles, which were wisely overlooked by the Academy"). Auch wenn das im Bezug auf die Oscars stimmen mag, so finde ich, dass jeder der mit (pech-)schwarzem Humor etwas anfangen kann und vor allem mit Jacksons Werken, hier einen Blick hinein riskieren sollte. Eine derbe Showbusiness-Satire mit vulgären, brutalen und teils fast schon verstörenden Szenen, trotzdem amüsierte ich mich prächtig, vor allem, da das Ganze durch die Verwendung der Puppen einerseits etwas harmloser und andererseits noch absurder und schräger wird. Die Songs gefallen, die satirischen Elemente funktionieren - wenn sie auch arg vertraut und nicht besonders originell wirken - und schon alleine für die aberwitzige Parodie von "The Deer Hunter" kann man sich diesen Film mal geben.
SODOMY!
Natürlich ein reichlich angestaubter Klassiker, trotzdem sehenswert für die sozialkritischen Untertöne, die stimmige Schwarz-Weiss-Optik und das SPOILER kompromisslose Ende.
Die hohen Wertungen hier verwundern mich doch sehr. Aber andererseits mochte ich Kick-ass schon nicht besonders und ein Fan von Matthew Vaughn werde ich sicherlich nicht werden, auch wenn ich X-men first class nicht schlecht fand. SPOILER im Text
Mit Kingsman versucht sich Vaughn an einer Action-Komödie mit parodistischen Elementen aufs Spionage-/Agentenfilm-Genre, vor allem die James Bond-Serie natürlich. Wiederholt lässt Vaughn dabei den lispelnden Bösewicht (gespielt von Samuel L. Jackson in immer herrlich stylisher Kleidung) davon reden, wie in den alten Bond-Filmen alles viel weniger ernst zur Sache ging und die Stories und Bösewichte (als auch Handlanger) absurder, mehr auf einfache Unterhaltung aus waren.
Das Problem, dass ich mit dem Film habe ist, dass er sich nie so recht entscheiden kann, was er sein will - oder zumindest passen für mich die einzelnen Ideen nicht wirklich zusammen. Die Agenten werden im Film als coole Gentlemen mit elegantem Anzug und als Männer mit Stil, Manieren und Intelligenz präsentiert - die charmanten Briten halt. Komisch wird es aber dann, wenn Vaughn einen der Agenten (gespielt von Colin Firth) eine ganze Truppe voller "Assis" brutal verprügeln lässt (weil sie unfreundlich sind) und dies als "coole" Haudrauf-Action darstellt. Das wäre an sich ja noch irgendwie passend (obwohl mich die leichtherzige Gewaltdarstellung schon hier stört), wenn Vaughn denn wirklich den Film voll und ganz als Parodie angehen würde und schlicht zeigt, dass diese ganze Fassade (die Manieren, Anzüge, Umgangsformen etc.) im krassen Gegensatz zu der brutalen Arbeit eines Agenten steht (ähnlich wie sich Austin Powers über den überaus sexistischen Agenten lustig machte). Das würde dann auch für die fragwürdigen, menschenverachtenden Prüfungen in der Ausbildung gelten, in der bspw. ein Hund erschossen werden muss, um zu zeigen, dass man "Eier" hat. Jedoch wird später erklärt, dass natürlich nie ein Leben gefährdet werden will (und der Hund selbst starb "zum Glück" auch nie), schliesslich handeln die "Kingsmen" ethisch korrekt und nur um anderen zu helfen... oder doch nicht?
Wenn man sich ansieht, wie sich der junge Agent gegen Ende durch ganze Massen von Handlangern metzelt und einen nach dem anderen tötet, dann kann diese Darstellung als elegante, höfliche Agenten, die um die Sicherheit der Menschen besorgt sind, wohl kaum ernst gemeint sein? Wieso kommt dann also diese Erklärung für die Ausbildung und deren Methoden? Ergibt für mich einfach keinen Sinn. Ebenso stört mich hier die Szene in der Kirche, in der Firth ein paar religiöse Fanatiker erschiesst, erschlägt, ersticht, erwürgt, er... eines muss man dem Film lassen, zumindest die Tötungs-Arten sind kreativ. Was ich jedoch sagen wollte, ist, dass in dieser Szene die Erklärung für Firths Handeln (das Signal der Mobiltelefone) gar nicht nötig wäre. Ähnlich wie er einfach aus dem Nichts die paar Typen in der Bar verprügelt hat, dass erinnerte mich an die Szene in der Kirche und so dachte ich ehrlich gesagt bis zur Hälfte dieser Sequenz, dass Firth sich einfach über diese ekelhaften Spinner aufgeregt hat und dann ganz einfach beschloss sie... niederzumetzeln (schliesslich fehlen ihnen die Manieren!). Was sollte schon passieren? Wenn er in einer Bar mehrere Männer halb tod prügeln kann, dann wird das sicher auch nicht viel schlimmer sein? Dieses Gemetzel wird dann auch noch mit cooler Popmusik unterlegt, also scheint es offensichtlich, dass Vaughn hier keinen Wert darauflegt, wie die Agenten denn rüberkommen. Aber nun gut, ist schliesslich eine Comic-Verfilmung und die Gewalt ist reichlich überzogen, trotzdem finde ich sie weder spassig, noch cool und erst recht nicht lustig.
Insbesondere dann nicht, wenn Vaughn nicht nur die Erschiessung eines Hundes zum Anziehen der Spannungsschraube braucht. Nein, auch eine Mutter, die zum weiblichen Jack Torrance - (Jackie Torrance?) - mutiert und auf ihr kleines Kind mit einem Messer losgeht, auch das wird zur Unterhaltung verwendet. Vaughn scheint diese wiederholte Aneinanderreihung von Gewalt mehr oder weniger zu genügen, für über zwei Stunden Unterhaltung und schlussendlich feiert der Film dies dann selbst in einem grossen Feuerwerk - und als Feuerwerk werden explodierende Köpfe verwendet, wie könnte es anders sein?
Den Humor finde ich auch nicht besonders witzig oder intelligent, vielleicht ging aber auch vieles durch die Synchronisation verloren (obwohl ich es sehr bezweifle, denkt man z.B. an den lachhaften, aber nicht lustigen Analsex-Witz gegen Ende). Auf jeden Fall sind viele Witze recht plump, einfallslos oder vorhersehbar (gibt es irgendjemanden der den Hitler-Gruss nicht kommen sah?). Auch wirkte die Haltung des Films für mich reichlich, ähm, elitär. So werden die "ärmeren" Leute allesamt als protzige Assis überzeichnet, der grössenwahnsinnige Milliardär und die brutalen Agenten kommen dabei noch am sympathischsten rüber. Und die Hauptfigur erhält natürlich die Chance aus seinem "elenden" Leben auszubrechen... aber auch nur dann, wenn die privilegierten Herren einem dazu die Chance geben (und man ohne Wenn und Aber alles tut, was befohlen wird!). Naja, wem's gefällt. Der lustigste Moment (und Achtung, jetzt wird es leicht politisch inkorrekt und geschmackslos - wie der Film) im Film ist für mich die Tatsache, dass nicht viel später nach der Analsex-Szene auch schon eine Widmung an Vaughns Mutter folgt.
Definitiv kein Film für mich, jedoch merke ich auch schon, wie ich mit der Zeit viel empfindlicher gegenüber Gewaltdarstellungen und dergleichen wurde und wie für mich gut gemachte Action-Szenen (die in diesem Film sicherlich vorhanden sind) nicht mehr "alleine" für Unterhaltung reichen. Da braucht es einfach mehr (tatsächlich lustigen) Witz, Ironie und (ein bisschen mehr) Intelligenz.
Oh Mann. Taschentücher bitte...
Einer der vielseitigsten Regisseure unserer Zeit. Nicht nur, dass er sich an unterschiedlichsten Genres (meist erfolgreich) probiert (Musical, Gangsterfilm, Psycho-Thriller, Historienfilm, Road-Movie, Verfilmung eines Kinderromans, Biopic, Sportfilm, Schwarze Komödie und mehr...), aber auch einige seiner Dokumentationen (No Direction home) oder Konzertfilme (the last waltz) werden hoch gelobt. Auch im Fernsehen hat er gute Arbeit geleistet mit der ersten Episode von Boardwalk Empire, ja selbst wenn Scorsese einfach nur stundenlang über Filme redet (A Personal Journey with Martin Scorsese Through American Movies) ist es interessanter als die Filme vieler anderer Regisseure. Und da wäre dann noch sein Einsatz für Filmerhaltung. Schöner Artikel, Scorsese verdient jedes Lob und die Anerkennung als lebende Legende. Kaum jemand ist so leidenschaftlich im Bezug auf das Thema Film wie er.
Habe mir diesen Film direkt nach Ozus "Die Reise nach Tokio" angesehen. Die Filme waren für mich das erste Werk des jeweiligen japanischen Meisterregisseurs. Während ich zwar auch bei Ozus Film die hervorragenden Bilder und die - trotz der typischen japanischen, zurückhaltenden, immer auf freundlichen Umgang und Ausstrahlung bedachte Art - einfühlsame Darstellung der Charaktere und ihrer (manchmal sich äussernden) Gefühlswelt feststellen und schätzen kann, als auch die vielschichtigen Themen innerhalb der minimalistischen Geschichte, war der Film für mich trotzdem SEHR anstrengend und langatmig.
Im Gegensatz dazu ist für mich Ugetsu (oder Ugetsu Monogatari) ein Film, den ich weitaus faszinierender, schöner, verstörender und fesselnder fand. Eine Mischung aus Märchen, Samurai-, Kriegs- und Geisterfilm, die mich mit ihren zauberhaften, mysteriösen Bildern (vor allem die Szene mit dem herannähernden Boot) etwas an den zwei Jahre später erschienenen Film The Night of the hunter von Charles Laughton erinnert hat. Sehr gut.
Ein Film, der etwas langsam beginnt, sich dann aber zu einer sehr lustigen Komödie entwickelt und schliesslich in einem überraschend erschütternden Finale endet.
Bei der Anzahl an Figuren, die zu Beginn eingeführt werden, war ich am Anfang besorgt, dass ich dem Rest des Films nicht folgen könnte. Renoir hat hier aber alles perfekt im Griff. Technisch hervorragend umgesetzt, schafft es Renoir immer den Überblick zu behalten. In seiner Darstellung der heuchlerischen, eitlen und narzisstischen feinen, gehobenen Gesellschaft zeigt er, wer denn hier mit wem wen weshalb betrügt und anlügt - und genauso skurril und fast schon verwirrend, wie diese Wortfolge klingt, wird es im Laufe der Geschichte, da zwei (verheiratete!) Damen von mehreren Männern umworben werden und dies schliesslich zu unzähligen Konflikten, Eifersucht und sogar Gewalt führt - wobei die von ihren fragwürdigen Sitten, Umgangsformen und Höflichkeiten stets beeinflussten Gäste absurderweise relativ unbesorgt und belustigt darauf reagieren, obwohl die Situation zunehmend zu eskalieren droht.
Ebenso genial wie Renoir hier langsam die wahre Seite dieser Leute zeigt, die Hüllen fallen lässt (vor allem in der brutalen und - für die Gäste wiederum - spielerisch-amüsanten Jagdsequenz, in der ebenso über den Tod eines Menschen bei einem Unfall am Tag zuvor gewitzelt wird, was SPOILER das Ende des Films vorausnimmt SPOILER ENDE).
Das Ganze erinnert mich an die Kritik der
bourgeoisen und aristokratischen Gesellschaft und deren Umgangsformen, Rituale, Sitten und Moral in Bunuel-Filmen wie Das Gespenst der Freiheit, Der diskrete Charme der Bourgeoisie und vor allem Der Würgeengel, dessen zunehmend ausartende Situation hier ähnlich aufgebaut ist. Jedoch fokussiert Renoir deutlich mehr auf die Motivationen, die (insgeheimen) Gefühle und die menschliche Seite der Figuren, vor allem der Pilot André, der als einziger von Beginn an zu seinen Gefühlen steht und diese auch äussert, und der von Renoir selbst äusserst sympathisch gespielte Octave. Genau diese beiden Figuren werden als aufrichtigste und ehrlichste Menschen unter den vielen selbstsüchtigen und oberflächlichen Anwesenden dargestellt und ausgerechnet diese zwei sind es, die schlussendlich zu geradezu tragischen Figuren werden. Das konsequente Ende, in dem SPOILER der Tod Andrés als versehentlicher Unfall schon fast als eine Lappalie dargestellt wird SPOILER ENDE, macht den Film in seiner sozialkritischen Botschaft umso wirkungsvoller. Jedoch funktioniert der Film geradezu fabelhaft auch nur als eine höchst unterhaltsame Tragikomödie und so wird ebenso im Vorspann und am Ende darauf aufmerksam gemacht, dass der Film in erster Linie unterhalten soll. Hatte sicherlich mit Renoirs Bedenken darüber zu tun, wie der Film aufgenommen würde. Und mit dieser Besorgtheit lag er recht, wurde der Film nach Veröffentlichung verboten und scharf kritisiert. Gilt zurecht als eines der grössten Meisterwerke der Filmgeschichte.
Orson Welles' eigenwilliges, technisch hervorragendes (vor allem der Schnitt), philosophisch angehauchtes Filmprojekt F for Fake - häufig als ein sogenanntes "Film-Essay" bezeichnet - über Kunst und ihre Bedeutung/Notwendigkeit, Experten(meinungen), Wahrheit und Lüge, Tricks, Zauberei und Betrüge. Und natürlich über das (magische) Medium Film - da dieses sich als grundsätzlich manipulative und häufig (bewusst) trügerische oder irreführende Kunstform durch den Regisseur ebenso wie Welles' Zaubertrick im Intro anwenden lässt, um dem Zuschauer zu begeistern, zu überraschen, zu verwirren.
Ein äusserst kurzweiliger Film, in dem Welles die echten (oder doch nicht?) Geschichten mehrerer interessanter Persönlichkeiten geschickt zu einem einzigartigen, trotz losem Aufbau verblüffend kohärenten Film zusammenfügt (ergibt das Sinn? egal ;-)). Unter diesen Personen, die Welles näher unter die Lupe nimmt, sind der berühmte Kunstfälscher Elmyr de Hory, der Schriftsteller Clifford Irving, der ebenso nicht ganz die Wahrheit zu verkaufen scheint oder der irgendwie mit all dem verbundenen Howard Hughes (über den in späteren Jahren unzählige Gerüchte im Umlauf waren, wie etwa, dass er Doppelgänger anstellte für Auftritte in der Öffentlichkeit - was wiederum perfekt in diese Gruppe von Tricksern passt). Ein gewisser Pablo Picasso ist Teil des Ganzen, als auch... UFOs.
Und die enorme Persönlichkeit Welles ist natürlich zum Teil selber im Fokus, schliesslich war er als Magier und Schauspieler (die Welles im Umgang mit ihrem Publikum vergleicht) gewohnt, das Publikum auszutricksen. Und da ist natürlich noch der autobiografische Zusammenhang, insbesondere sein berühmt-berüchtigter Broadcast von Krieg der Welten, der ihn durch einen mittlerweile weltberühmten Hoax (wenn man es denn so nennen will) schliesslich nach Hollywood brachte ("Somebody down in South America did an imitation of that broadcast and he ended up in prison. So I shouldn't complain, I guess. I didn't go to jail, I went to Hollywood."). Oder in einem anderen Moment - so behauptet Welles - hat er durch eine Lüge seine Karriere vorangebracht ("I guess I could have found myself an honest job as a dishwasher, but I took the easy way, I went on the stage. I never been on the stage, but I told em' in Dublin I was a famous star from New York and somehow got them to believe it.), wobei er auch überraschend ehrlich ist über den restlichen Verlauf seiner künstlerischen Laufbahn ("That's how I started, began at the top and have been working my way down ever since.").
Ein witziger Film, der schon alleine dadurch Spass macht, da der Zuschauer nie weiss, ob die präsentierten Informationen - trotz Welles' Versprechen zu Beginn, die Wahrheit zu sagen - denn überhaupt stimmen oder ob hier eine weitere Lüge den Zuschauer an der Nase herumführen soll.
Das Ganze ist aber nicht so oberflächlich oder nur auf leichtherzige Unterhaltung angelegt wie es vielleicht klingen mag. Welles kritisiert hier (meiner Meinung/Interpretation nach) mit diesem Film auch all die Studiobosse und Produzenten (=die vermeintlichen Experten, die von sich meinen, besser Kunst einschätzen zu können und was "richtig" ist und was "falsch"), die ihm in seiner Karriere dazwischenfunkten. Ausserdem könnte man den Film als Meditation über die Relativität von Wahrheit interpretieren und einfacher auch als ein Film, der sich mit der Frage beschäftigt, wie weit ein Kunstwerk als eigene Schöpfung gilt oder durch Ähnlichkeit zu anderen Werken ein Plagiat, ein "Fake" ist, die Frage nach Urheberschaft, wobei hier Welles nicht die Moralkeule schwingt und beispielsweise Elmyr de Hory eine gewisse Bewunderung zukommen lässt und ihn nicht einfach als Krimineller oder Dieb abstempelt.
Ebenso gibt es eine kleine Szene gegen Ende des Films, mit einer überraschend nachdenklichen, berührenden Rede vor einer Kathedrale in Paris über die Vergänglichkeit des Menschen und die Kunst als den einzigen "überdauernden" Beweis für den Wunsch des Menschen nicht in Vergessenheit zu geraten, Spuren in der Zeit zu hinterlassen, zu bestätigen, dass der Mensch etwas bleibendes Grosses errichten kann - wenn auch dieses anonyme (womit er wieder das Thema Urheberschaft anspricht) Kunstwerk nicht für immer Bestand haben wird, wie Welles feststellt.
Die Pulp-Version von Citizen Kane. Ganze 7 Versionen gibt es von diesem Film, eine davon (Confidential Report) habe ich mir angesehen, da alle Filme von Welles, auch die schwächeren Werke, immer interessant sind und grossartige Bilder, kreative Lichtgestaltung und Kameraperspektiven bieten.
In der Story geht es wie in Kane um die Aufdeckung der Vergangenheit eines enigmatischen reichen Geschäftsmannes, dessen Charakter, ebenso wie Identität, ein Mysterium zu sein scheint. Nur, dass hier das Ganze im Auftrag des Mannes selber geschieht, der angeblich an Amnesie leidet und einen jungen Mann gegen Bezahlung schliesslich auf eine Reise in seine düstere Vergangenheit schickt.
Die Synchronisation stimmt häufig nicht mit den Lippenbewegungen überein, die Musik ist zum Teil völlig unpassend und der Schnitt ist holprig oder sagen wir mal netterweise experimentell. Die Handlung selber ist genauso verwirrend, chaotisch und dann irgendwie doch faszinierend wie der ganze Film. Nur empfehlenswert für Leute, die bereits mit einigen anderen Welles-Filmen vertraut sind und diesen auch etwas abgewinnen konnten. Sicherlich kein Meisterwerk (zumindest in der Version, die ich gesehen habe), aber durchaus einen Blick wert.
Amüsante Vampirfilm-Parodie, die leicht angestaubt wirkt und meiner Meinung nach eine höhere Gagdichte vertragen könnte. Trotzdem ein guter, charmanter Film, der vom Publikum leicht über-, von Kritikern leicht unterbewertet wird.
Für mich eher ein mittelmässiger Horrorstreifen voller altbekannter Story-Elemente, die leider dadurch auch kaum funktionieren. Leicht aufgewertet wird das Ganze durch gute Leistungen von Oliver Reed und Bette Davis und ein konsequentes, wenn auch voraussehbares Ende.
Eine intelligente und interessante Variation des Vampir-Mythos von Horrorlegende George A. Romero. Zu Beginn etwas schleppend - obwohl der Film mit einer Eröffnungsszene beginnt, die ein Knaller ist - aber ab der Hälfte gewinnt der Film sehr an Spannung und Intensität. Die Gewaltszenen sind allesamt für mich schwer anzusehen, der Film schafft es dabei konstantes Blutvergiessen zu vermeiden und wenn es blutig wird, dann nicht eimerweise. Die Darstellung des Vampirs ist hierbei weit weg von der romantischen Idee des verführerischen Blutsaugers ("And that's another thing about those movies. Vampires always have ladies. Sometimes lots of ladies. Well, that's wrong too! You don't need all that.")
Der Film hat eine beklemmende Atmosphäre, was die Mord-Szenen weitaus verstörender und wirkungsvoller macht. Er ist sehr raffiniert konstruiert und inszeniert, so wird beispielsweise immer wieder zu Szenen in stilvollem Schwarz-weiss (vielleicht aus der Vergangenheit?) geschnitten oder diese geschickt in Sequenzen hineingebaut. Diese Momente erinnern mich an Universal-Horrorklassiker, was passend ist, schliesslich stellt dieser Wechsel zwischen den Schwarz-weiss- und Farbszenen auch gleichzeitig auf gewisse Weise den Kontrast zwischen dem klassischen Bild des Vampirs (man denke an Bela Lugosis Dracula) und der in diesem Film verwendeten modernisierten und entmythisierten Variante des Blutsaugers dar.
Auch die Musik ist effektiv und hilft ebenso, diesen Film zu einem der für mich unterbewertetsten Horrorfilme überhaupt zu machen. Der Film ist vielseitig interpretierbar (geht es um eine kritische Auseinandersetzung mit Religion und Aberglaube, oder um jugendliche Sexualität/Triebe und Aussenseitertum oder ist es als Genre-Kritik oder einfach nur Genre-Variation angelegt? Alles gleichzeitig? Etwas anderes?), liefert aber auch keine direkten Antworten, lässt offen was wirklich real ist und was nur Fantasie/Wahn/Traum. Da kann ich auch die einzelnen schauspielerischen und inszenatorischen Schwächen verzeihen. Faszinierender Film.
Wenn ein Film aus dem Jahre 1920 einen Plot-Twist enthält, den ich nicht kommen sah (trotz ähnlichen schon gesehenen Twists in anderen Filmen -
SPOILER
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ähem, Shutter Island
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SPOILER-ENDE), dann ist mir das alleine schon eine sehr gute Wertung wert. Kommen da aber noch fantastische, schräge Sets und gruselig-ominöse Musik dazu (anfangs von mir als nervig eingeschätzt, schlussendlich hat sie mich trotzdem überzeugt), dann muss ich (fast) die Höchstwertung geben. Natürlich wird der Film heute niemandem mehr den Schlaf rauben - was ja auch unpassend wäre, geht es hier schliesslich um einen Schlafwandler ;-) - aber wer wissen möchte woher z.B. ein Tim Burton u.a. seine Inspiration her hat (und unzählige andere Werke) und wer einen noch heute visuell beeindruckenden Film sehen möchte, der ist hier an der richtigen Adresse.
Keaton-Film mit der wohl abgefahrensten Verfolgungsjagd, die ich bisher in einem Film gesehen habe. Ein ausgesprochen witziger Film mit tollen visuellen Ideen, jedoch sind für mich die wiederkehrenden (für heutige Verhältnisse natürlich) rassistischen Witze ein Problem (beispielsweise eine Szene in der Keaton eine Frau zuerst nur von hinten sieht und ihr einen Antrag machen will, merkt aber dann, dass sie schwarz ist und sieht deshalb von seinem Vorhaben ab...). Ebenso gibt es einen scheinbar antisemitischen Witz und einen trotteligen Charakter (gespielt von einem weissen Schauspieler mit Blackface), der immer wieder auftaucht (was das Hauptproblem dieser Witze in Seven Chances ist, die Wiederholung), so dass mir das alles dann (bei aller Toleranz) ein bisschen zu viel des Guten (oder eher Schlechten ;-p) ist. Auch wenn mir natürlich klar ist, dass im Jahre 1925 solche Dinge noch nicht politisch unkorrekt waren und auch in anderen Keaton-Filmen kommen ähnliche Witze vor (z.B. die Darstellung der Inselbewohner als Kannibalen in the Navigator), nur hatte es mich bisher noch nicht wirklich/so sehr gestört, hier ist es wie gesagt zu viel auf einmal. Trotzdem immer noch 8 Punkte für einen recht guten Film mit einer wunderbaren Prämisse - und die Verfolgungsjagd hat alleine 5 davon verdient.
Schwarze Komödie, die für mich eindeutig zu Keatons besten Filmen gehört. Aufgrund eines denkwürdigen Stunts in diesem Film schluckte Keaton so viel Wasser, dass sein Magen anschliessend ausgepumpt werden musste. Vielleicht nicht ganz so heftig wie ein anderer Stunt in dem eine Menge Wasser ebenfalls mit im Spiel war - in Sherlock Jr. brach er sich bei einem (wortwörtlich) halsbrecherischen Stunt sein Genick - trotzdem immer noch beeindruckend riskant und da ist es auch kein Wunder, dass ein weiterer Stunt-Gott, Jackie Chan, von Keaton inspiriert wurde. Was für ein Bursche dieser Buster.