Torbinho - Kommentare

Alle Kommentare von Torbinho

  • 3

    Die erste Regiearbeit von Olivia Wilde gefällt so gar nicht. Platte, stereotype Charaktere, und ein Penis-Vagina Humor , der auch von Seth Rogan stammen könnte. Die erste Stunde ist fast unerträglich albern. Eine Peinlichkeit folgt auf die nächste (ernsthaft Olivia?!). Es gibt sie wirklich alle hier: die Nerds, die obercoolen aber leider dummen Sportskanonen, die Streber, die leicht zu habenden Mädchen...alles schon gefühlt 100 mal gesehen, oft auch besser. Als dann doch endlich mal ernsthafte und emotionale Töne anklingen, die ganz konträr zum Startprogramm stehen, ist es mit den guten Momenten des Films auch schon wieder vorbei und ein lahmes Ende gibt diesem 08/15 Teenie-High School Film dem Rest. 104 Minuten verschwendete Lebenszeit. 3 Punkte für 3 gute Lacher.

    3
    • 6

      Weltraum Thriller, bei denen eine Crew ums Überleben kämpft gibt es viele. Welche die unter Wasser spielen weniger. Underwater mit Kristen Stewart schlägt in eben diese letztere Sparte. Ohne große Einführung wird man mitten ins Geschehen geschmissen. Ein Zwischenfall sorgt dafür, dass eine Unterwasserbohrstation langsam auseinander fällt. Die, die den ersten Impact überlebt haben, versuchen nun sich aus diesem klaustrophobischen Setting, mehr als 6 Meilen unter dem Meer an die Oberfläche zu kämpfen. Dabei gefallen vor allem die Kulissen mit ihren engen Räumlichkeiten der Unterwasserstation und sowie die Kostüme. Sobald die Protagonisten die Station jedoch verlassen, fällt die Unterwasserwelt merkwürdigerweise ziemlich karg aus. Nichts als Staub und Dreck. Keine Tiefseelebewesen oder –pflanzen zu bestaunen. Gar nichts. Das hätte ich mir schon anders vorgestellt und hält den Erlebnisfaktor eher niedrig. Zudem erhält man als Zuschauer kein Gefühl für Raum und Zeit, was die Spannung etwas schleifen lässt, wenn sich die Crew von Station zu Station kämpft. Am meisten hat man jedoch bei der Auswahl des Scores geschlampt. Leise und unaufgeregt dümpelt es im Hintergrund so daher. Hier haben die Produzenten es versäumt den Ton als spannendes Stilmittel zu nutzen, um Emotionen von den Protagonisten auf den Zuschauer zu übertragen. Hier macht sich jedoch auch bemerkbar, dass man als Zuschauer direkt zu Filmbeginn ins Geschehen geworfen wurde und kaum Zeit hatte sich mit den Figuren anzufreunden, so dass einem das Schicksal dieser teilweise einfach völlig egal ist. Positiv fällt dagegen Kristen Stewart auf, die sonst nicht zu meinen Lieblingsschauspielerinnen gehört, hier aber solide abliefert. Insgesamt kein Must See, aber für Genrefans eine Empfehlung.

      2
      • 8

        Eine gelungene Arbeit die Björn Runge da über Selbstbestimmung, Anerkennung und Loyalität in der Ehe abliefert. Das Storytelling empfand ich dabei als überaus gelungen, ruhig, aber immer fesselnd, mit einem überaus gutem Gespür für den Moment. Zunächst ist völlig offen worauf das Ganze hinaus läuft. Joe und Joan haben den Zenit ihrer Ehe scheinbar hinter sich. Man vermutet zunächst ein klischeehaftes Ehedrama. Doch mit geschickt eingesetzten Rückblenden und zunehmender Zeit die wir mit Joan und Joe verbringen dürfen, setzt sich ein klareres Bild zusammen. Die Zerrissenheit der Hauptfiguren wird dann im Finale auf den Punkt spürbar auf den Zuschauer übertragen. Großartig!

        2
        • 7

          Der heranwachsende Craig gerät etwas ins Straucheln, als es um die Bewerbung für eine Sommerakademie geht, die der Türöffner für ein angesehenes College sein könnte. Gut nachzuvollziehen, denn die erste unerwiderte Liebe, anspruchsvolle Eltern und die Suche nach dem eigenen Ich können zusätzlich auch ganz schön stressen. Deshalb beschließt er sich zum Selbstschutz in eine psychiatrische Klinik einzuweisen. Hier lernt er allerlei skurrile, aber auch liebenswürdige Figuren kennen. Darunter den von Zach Galifianakis gespielten Bobby. Ein schräger Vogel, der ihm in der Psychiatrie als Vaterersatz dient. Ab hier muss man selbst entscheiden, ob man sich mit den komödiantischen Momenten rund um das Thema Depression und andere psychsiche Erkrankungen anfreunden kann. Tut man das, so sieht man einen sehr liebenswürdigen Coming of Age Film, der die typischen Probleme des Teenager Daseins abarbeitet und mit einem überzeugenden Zach Galifianakis aufwarten kann, der es hinbekommt ein gutes Zwischending zwischen verdreht komisch und ehrlich traurig zu spielen. Dazu noch die süße Emma Roberts und unterhaltsame 100 Minuten vergehen wie im Flug.

          1
          • 5
            über Aquaman

            Ein Mix aus Power Rangers, der (versuchten) coolness von Dead Pool und Ariel die Meerjungfrau (falls Disney eine Realverfilmung von Ariel anpeilt, könnten sie sich hier tatsächlich ein paar Ideen abschauen). Jason Momoa mimt den Auquaman im Stile eines Dwayne Johnsons mit viel Selbstironie eigentlich ganz gut. Insgesamt fehlt aber ein roter Faden der durch den Film geht. Die Sprünge zwischen trashiger 90er Action, ambitionierter Top-Notch-CGI-Unterwasserfantasiewelt, Drama- und Komödienelementen sind zu groß und nicht smooth genug. Irgendwie nicht Fisch, nicht Fleisch. Wenn dass der beste DC Ableger sein soll, dann ist da immer noch viel Luft nach oben vorhanden.

            1
            • 8

              Das Prinzip der Purge Nacht wird hier auf eine kranke Familientradition umgemünzt. Eine ganze Nacht lang, darf die Familie Jagd auf ihre neue Schwiegertochter machen. Diese wird mit einer überaus guten Performance von Samara Weaving verkörpert. Neben einer einfallsreichen Geschichte, die tatsächlich größtenteils ohne die typischen Elemente eines Horrorfilms auskommt, kommt der Splatter sowie der Humor nicht zu kurz. Einige absurd komische Momente lockern die angespannte Stimmung immer wieder auf und erzeugen so einen guten Mix aus Thrill und Fun. Alle die mit Filmen, wie The Purge, Get Out oder von mir aus auch Us etwas anfangen können, werden ihre helle Freude haben.

              3
              • 7
                Torbinho 23.06.2021, 09:05 Geändert 28.06.2021, 10:28

                Unterhaltsamer Abenteuerfilm für die ganze Familie. Die Darsteller erinnern zwar manchmal an den Disney Channel, aber die interessante Geschichte und die wunderschöne Kulisse Hawaii machen das wieder wett. Generell gefällt mir, wie naturbezogen Hawaii hier präsentiert und der Spirit of Hawaii groß geschrieben wird. Fernab vom Image des paradiesischen Urlaubsortes, wie man es in so manchen Komödien vorgelebt bekommt.

                1
                • 7

                  Ein dreckiger Heist Movie, dessen Story eigentlich auf einen Bierdeckel passt und wohl eher von seiner Intensität lebt. Festgehalten in wackeligen Nahaufnahmen und schnellen Schnitten. Der unverkennbare Stil der Safdie Brüder. Das erzeugt Unruhe und treibt die Spannung beim Zuschauer hoch. Anspruchsvoll oder überraschend ist der Plot allerdings nicht. Pattinson hat mich als dreckiger Straßenkrimineller überzeugt. Insgesamt unterhaltsame 100 Minuten.

                  2
                  • 5
                    über Music

                    Mit Sia probiert sich eine begnadete Sängerin und Songwriterin nun auch als Filmemacherin aus. Grundlage für ihren Film dient ein Familiendrama, rund um geistige Behinderung, Alkoholsucht, Erwachsenwerden, kulturelle Stereotype und eine Liebesgeschichte. Zusätzlich werden abstrakte Musicalelemente eingestreut. ganz schön viel Stoff für einen Film. Tatsächlich gelingt es Sia nicht überzeugend genug einen roten Faden durch ihr Erstlingswerk zu spannen. Die Musikszenen wirken zu aufgesetzt, dem Dramapart geht die Emotionalität ab und der Story fehlt die Spannung. Wenigstens ist der Soundtrack und gleichzeitig zugehörige Album zu dem Film Top und bekommt deutlich mehr Punkte als das filmische Werk.

                    1
                    • 7

                      Ein kleiner ehrlicher und intimer Film über die vermeintlich großen Probleme des Teenager Daseins. Cool sein, nicht cool sein, Partys, Selbstfindung und eben das erste Mal. Manche Dialoge sind dabei so kitschig, das es schmerzt, andere Momente sind wiederum so ehrlich naiv, dass sie eigene vergessene Momente zutage fördern und diese Begegnung von Aubrey und Dave sehr echt wirken lassen. Manchmal braucht es gar keine Zeitmaschine um in der Zeit zurück zu reisen. Manchmal genügt auch ein Film, der all die Erinnerungen für einen kurzen Moment wieder lebhaft werden lässt. 7 sentimentale Punkte.

                      4
                      • 5
                        Torbinho 21.05.2021, 13:41 Geändert 21.05.2021, 14:23

                        Wenn man einen David Lynch Film bei Wish bestellt...Andrew Garfield dödelt durch ein gechilltes LA (wo sind all die Leute?), auf der Suche nach Codes und ihren Entschlüsselungen um reiche Mächte aufzudecken, die uns eventuell mit Medien und Kultur manipulieren. Dabei reiht sich eine wirre Szene an die andere. Mal taucht ein verkleideter Pirat auf, dann ein kleiner König oder auch eine nackte Eulenlady?! Ein zu gewollt myteriöser Krimi (?) mit allerhand bedeutungsschwangerer Symbolik, der es irgendwie vermag zu faszinieren, aber dann auch wieder sauer aufstößt. Schwer zu bewerten. Ich wähle die golden Mitte.

                        3
                        • 6
                          Torbinho 20.05.2021, 15:56 Geändert 20.05.2021, 15:56

                          Als Russel Crowe das Drehbuch zu Unhinged in die Finger bekam, gab es vielleicht einen kleinen euphorischen Aufschrei "Sinnlos morden, Frauen schlagen, Kinder verprügeln?! Und das auch noch in Form eines schwitzenden Fettwanstes?! Heureka! Da bin ich dabei!" Als amerikanischer Jürgen von der Lippe Verschnitt (von seiner Gladiator Figur ist wirklich gar nichts mehr übrig) läuft er komplett Amok. Skrupellos wird sein Weg gezeichnet und erwischt den Zuschauer so manches mal auf dem falschen Fuß, da man Dies und Jenes aufgrund der Kompromisslosigkeit nicht erwartet. Trotzdem krankt das Skript an einigen Enden, so dass die Beweggründe und warum er überhaupt so weit kommen kann nicht nachvollziehbar sind. Kurzweilige 90 Minuten die etwas Potential verschenken.

                          3
                          • 7

                            Oriol Paulo ist hier definitiv ein intensiver und harter Thriller aus dem spanischen Rotlichtmilieu gelungen. Die unkonventionelle Erzählweise, der hohe Grad an Brutalität mit extremem Gorefaktor, sowie die wendungsreiche Story heben diese Miniserie vom Einheitsbrei ab. Paulo ist ein Meister der strippenhaften Erzählung, die nach und nach Alles zusammenführt. Zuweilen ist sie wiederum aber auch so hart, dass sie für den Mainstream wahrscheinlich mitunter sehr abschreckend ist. Zugegeben, hätte ich vorher gewusst, dass man sich hier auf eine Geschichte einlässt, die sich hauptsächlich um sexuellen und physischen Missbrauch von Frauen und Minderjährigen in brutalster Härte einlässt, hätte ich diese Serie gar nicht erst angefangen, denn fast jede Folge liegt einem anschließend schwer im Magen. Für mich daher mindestens einen Punkt Abzug aufgrund der übertriebenen Härte und nur eine bedingte Empfehlung.

                            2
                            • 5

                              Fundstück aus der Zeit, als Found Footage Filme angesagt waren. Nun nimmt also auch noch eine Gruppe von High School Schülern ihre Zeitreisen auf. Dabei werden alle High School Klischees in diese Thematik verwurstet. Überraschungen bleiben aus. Auf die Regeln der Zeitreiseproblematiken wird nicht viel gegeben. Warum kann man in der Vergangenheit mit dem Smartphone Interneteinträge der Zukunft googeln? Über diese Frage nachzudenken hat mich einiges an Aufmerksamkeit gekostet. Auch das Ende ließ mich etwas ratlos zurück. Blendet man diese Schwächen aus ist es insgesamt passabale Unterhaltung, die man sich anschauen kann, wenn man A) Found Footage und B) Zeitreise Filme mag.

                              • 6 .5

                                Den größten Spaß dürften wohl die Drehbuchschreiber selbst gehabt haben, als sie sich diese tödlichen Escape Rooms mit all ihren Details ausgedacht haben. Denn wie sich die Protagonisten durch diese Räume dann schlagen, ist etwas weniger gut gelöst und tritt etwas auf die Spaßbremse. Zu gehetzt und plötzlich aus dem Nichts reihen die Protagonisten die Hinweise aneinander. Das wirkt zuweilen sehr unglaubwürdig und willkürlich. Punkten kann der Film aber insgesamt mit der Idee und seinem Twist zum Ende hin, so dass ein gewisser Unterhaltungswert für den Zuschauer nicht abgestritten werden kann. Etwas ambitionierter umgesetzt und es wäre mehr drin gewesen. Bleibt zu hoffen, dass dies nicht bloß der Auftakt einer immer mieser werdenden Fortsetzungsreihe wird, wie man es schon oft erlebt hat.

                                2
                                • 2

                                  Der Versuch nach der TBBT Ära ihrer schauspielerischen Karriere mehr Facetten zu verleihen ist ein ziemlicher Reinfall. Kaley Cuoco spielt eine trinksüchtige Stewardess, die unwissentlich in einen Mord verwickelt wird. Leider funktioniert diese Serie auf keiner einzigen Ebene. Das Storytelling ist mies, die Inszenierung mit den geteilten Bildschirmen und Rückblenden, in denen Cassy mit dem Mordopfer spricht und sich obendrein noch während dieser Gespräche in dieses verliebt, nervig. Jeder einzelne Charakter ist belanglos, erzeugt null Sympathien und schafft es daher auch nicht das Mitfiebern des Zuschauers einzufordern. Ob Cassy nun unschuldig verurteilt, ermordet oder doch frei gesprochen wird ist einem völlig egal. Wer ständig säuft wie ein Loch, eine Dummheit nach der anderen begeht und für jegliche Selbstkritik immun ist, hat es nicht anders verdient. Und so ziehen 8 zähe Folgen vorbei, bei denen nur eins hängen bleibt: WTF?!

                                  2
                                  • 8
                                    Torbinho 29.04.2021, 14:07 Geändert 29.04.2021, 14:10

                                    Mark Rosa bietet uns hier eine Geschichte, die irgendwo zwischen sentimentalem Road Trip, Familiendrama und Selbstfindung liegt. Dabei aber immer eine wohlig, herzliche Atmosphäre schaffend, was wohl auch am gelungenen Soundtrack liegt. Ed Harris, Jason Sudeikis und Elizabeth Olsen, alles namhafte Aushängeschilder Hollywoods, performen großartig und rechtfertigen schon alleine eine Sichtung. Vor allem Ed Harris der hier den ewig miesgelaunten Stinkstiefel spielt und gleichzeitig für einen emotionalen Magic Moment sorgt, ist eine Freude. Allerdings ist das Skript ebenfalls hervorragend geworden. Jason ist ein erfolgloser Manager bei einem Plattenlabel und gerade dabei seinen Job zu verlieren. Sein Vater ist einer der berühmtesten Fotografen, hat allerdings Krebs im Endstadium und benötigt die Hilfe seines Sohnes um einige in Vergessenheit geratene Kodaknegative in einem Laden in Kansas entwickeln zu lassen, bevor dieser schließt. Blöd nur, dass Jasons Vater auch scheinbar eines der größten Arschlöcher unter der Sonne ist, sich seit geraumer Zeit aus dem Familienleben ausgeklinkt hat und so die Freude auf ein gemeinsames Abenteuer nicht auf Gegenseitigkeit beruht. Hier treffen verschlossene Charaktere aufeinander, die sich mit essentiellen Fragen des Lebens konfrontiert sehen. Es geht um Vergebung, Reue, verpasste Chancen und Werte des Lebens. Besonders ab dem Zeitpunkt, ab dem die Charaktere ihre zuerst harten Hüllen fallen lassen, feuert der Film mit einer gehörigen emotionalen Breitseite, so dass er mitten ins Herz geht. Ein kleiner Geheimtipp.

                                    • 8

                                      Mit "Love and Monsters" hat Netflix eine schöne "From Zero to Hero" Story veröffentlicht, bei der für jeden etwas dabei ist. Abwechslungsreich wird humorvoll die abenteuerliche Geschichte eines heimlichen Helden erzählt, der es wagt eines Tages aus seiner Komfortzone auszubrechen. Das ist ja bekanntlich der Bereich, wo außergewöhnliche Dinge passieren. Im Falle von Joel wimmelt es dort in einer postapokalyptischen Welt vor fremden Monstern, aber auch vor Lebenslektionen die ans Herz gehen. Ein perfekter Kurzweiler für Zwischendurch.

                                      4
                                      • 6
                                        über Don Jon

                                        Auch mit Don Jon liefert Joseph Gordon-Levitt gute Arbeit ab. Diesmal sogar in ausführenderer Position. Zusammen mit Scarlett Johansson mimt er sehr anschaulich ein sehr einfaches Durchschnitsspärchen, das über einige Angewohnheiten des männlichen Geschlechts stolpert. Dabei zeigt er stets einen klaren Blick auf die Dinge, über die Mann nicht spricht und sorgt so für unterhaltsames Kino. Besonders Johansson bietet mit ihrer etwas Überspitzten Interpretation der Großstadtschnixe eine ansehnliche Performance.
                                        Ab einem bestimmten Punkt wählt Gordon-Levitt dann jedoch ganz getreu dem Fahnenmotto "Emotional Edgy Confident" den etwas unglücklichen Weg ins Drama, ja schon fast Ödipus-gleichen Konflikt, von wo an es unglaubwürdig wird. Damit wirkt sein Werk Don Jon ambitioniert, aber nicht wirklich rund und hätte letztendlich mehr werden können.

                                        1
                                        • 9
                                          über Tenet

                                          Nolan gehört zweifelsohne zu der ganz hohen Riege der Filmemacher. Da kann man sich sicher sein, dass etwas Großes kommt, wenn man sich in den Sessel setzt. Etwas, für das Kino gemacht wurde. Dinge, die man so noch nicht gesehen hat. Dies beweist er mit Tenet einmal mehr, bei dem sich Actionblockbusterkino mit anspruchsvollem Science Fiction und der Einladung zum Querdenken vermischen. Dabei kommt sein neuester Hit In den ersten zwei Dritteln des Films viel zu verkopft, scheinbar bewusst verwirrend und zusammenhangslos daher, bis sich die Puzzleteile im letzten Drittel zusammensetzen und sich der Nebel der Ungewissheit lüftet. Erst bei einer Zweitsichtung, lässt sich dann schließlich die volle Blüte dieser Arbeit mithilfe eines Perspektivwechsels betrachten und verstehen. Neben der herausragenden Inszenierung überzeugt auch Robert Pattinson in der heimlichen Hauptrolle völlig. Stoff wie dieser, sei es nun Tenet, Inception oder Interstellar, kann mit vergleichbarem Budget nur verfilmt werden, wenn man wie Herr Nolan einen Blankoscheck von Warner Bros ausgestellt bekommt. Hut ab Christopher Nolan!

                                          3
                                          • 6
                                            über Yes Day

                                            Welche Eltern kennen das nicht?! Das "Nein" überwiegt im Kommunikationsrepertoire mit den geliebten Kindern doch deutlich gegenüber dem theoretisch einfacherem "Ja". Was wäre also, wenn es einen Tag gäbe, an dem das böse Wörtchen "Nein" einfach mal aus dem elterlichen Vokabular (unter Auflagen) gestrichen würde? Jennifer Garner hat sich dieser Idee angenommen und eine quirlige Familienkomödie abgedreht, die mit einigen netten Einfällen aufwarten kann und keinem wirklich weh tut. Von einem Filmpreis ist sie aber auch weit entfernt und ist wohl eher auf ein kleineres Zielpublikum zurecht geschnitten als auf die breite Masse. Am meisten Spaß macht der Film daher wohl Eltern und ihren Schützlingen, die besonders in der ersten Hälfte dargestellte Situation aus dem Alltag wieder erkennen und gemeinsam über diese lachen. Das man nicht ohne überdrehte Wasserballonschlachten oder Schaumpartys auskommt ist da ein geringeres Übel.

                                            1
                                            • 8

                                              Als sich die beiden Pensionäre Ella und John auf einen Roadtrip in Richtung Süden begeben, sind sie gesundheitlich schon sehr angeschlagen. Besonders John nimmt aufgrund seiner fortschreitenden Demenz immer seltener an der Realität teil. Doch manchmal flackert sein altes Ich noch einmal durch und John ist wieder fast der Alte. Was John aber immer noch gelingt, ist das alte Familienwohnmobil namens Leisure Seeker wie eh und jeh durch die Staaten zu fahren. Und so nehmen uns die Beiden mit auf ihre wohl letzte große Reise voller Rückschläge und Rückblicke, voll gepackt mit allerhand Rührseligkeit. Eine warmherzige Reise durch das letzte Kapitel zweier liebenswürdiger Menschen, die sich nun mit ihren körperlichen und geistigen Grenzen konfrontiert sehen. Berührende Aufnahmen, die gleichzeitig auch schmerzhaft das Leiden seiner geliebten Ella vor Augen führen. Da kann man durchaus verstehen, dass anschließende Veröffentlichungen wie Schweigers Klamaukdemenz-Dramödie "Head Full of Honey" zum Scheitern verurteilt sind.

                                              1
                                              • 5
                                                Torbinho 08.04.2021, 11:43 Geändert 08.04.2021, 11:44

                                                Der Start von Wandavison war zunächst sehr vielversprechend, unkonventioniell und innovativ. Das Rätseln, was sich hinter der Sitcom Ausstrahlung und den eingestreuten Eastereggs verbirgt macht Spaß. Allerdings nur bis der Vorhang gelüftet wird und man einen Blick auf das größere Ganze bekommt. Der Auftritt von Kat Dennings ist da noch als das Positivste hervor zu heben, denn ab hier geht dem ganzen story- und dramatechnisch ganz schön die Puste aus. Spätestens mit dem Auftreten der Hexe wird aus innovativ ganz schnell einfältig und man würde die Altersfreigabe gerne von "Ab 12 Jahren" auf "Bis 12 Jahren" ändern. Schade schade, dabei geben sich Elizabeth Olsen und Paul Bettany in ihren Rollen sichtlich Mühe.

                                                2
                                                • 5 .5

                                                  Die schauspielerischen Leistungen von Anthony Hopkins und Jonathan Pryce sind überragend und tragen letztendlich den Film. Von Fernando Meirelles darf man dagegen eigentlich mehr erwarten. Die Inszenierung ist sehr sehr mau geraten. Man ist sich nicht sicher, soll das jetzt dokumentarisch oder doch sehr fiktiv sein. Hier hätte man deutlich mehr aus dem sonst schon schwer zu verfilmbaren Stoff heraus holen können.

                                                  1
                                                  • 6 .5
                                                    über Crawl

                                                    Entweder man gibt sich den vielen unweigerlich auftuenden „Warum??“ Fragen hin und schenkt den Film schon nach 30 Minuten ab, oder man genießt einfach diese dichte atmosphärische Survivalhorrorvorstellung. Alles was das Genre erwarten lässt, wird hier erfüllt. Von idiotischen Handlungsunlogiken der Protagonisten über die Anhäufung ziemlich blöder Zufälle. Am Ende hat man allerdings einen handwerklich gut gemachten kurzweilligen Thrill hinter sich, der sich selbst nicht so ernst nimmt und zeitweise aufgrund der Aussichtslosigkeit schwer zu ertragen ist. Kaya Scodelario macht ihre Sache im Stile von Blake Lively, Sigourney Weaver oder Jamie Lee Curtis wirklich gut. Wer weiß worauf er sich einlässt, wird seinen Spaß haben.

                                                    2