Torbinho - Kommentare
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Alle Kommentare von Torbinho
Ein Serienname der bei Vergleichen zu Good Girls häufig fällt ist Breaking Bad. Und im Grunde trifft das auch ganz gut zu. 3 Muttis geraten aufgrund von verschiedenen Umständen in Geldnot, woraufhin ein Supermarktüberfall die rettende Lösung sein soll, tatsächlich aber die Spirale der Verschlimmbesserung in Gang tritt, denn fortan haben sie es mit Gangsterchen Rio zu tun, dem das im Supermarkt geparkte Geld gehörte. Blöd auch, wenn man plötzlich Gefallen an kriminellen Aktivitäten findet, die einen so schön aus dem schnöden Alltag herauszuholen scheinen. Im Grunde also eine ganz interessante Ausgangslage, aus der die Autoren der Serie über die gesamte Serie hinweg leider aber viel zu wenig machen. Das fängt bei den Charakteren an, die viel zu naiv und unglaubwürdig daher kommen und geht über immer wiederkehrende Muster in der Story. Staffel für Staffel. Wähnen sich die 3 Hauptprotagonistinnen gerade noch in Reichtum und Sorgenfreiheit, so kann man sich sicher sein, dass der tiefe Fall keine 2 Episoden weit ist. Wobei der tiefe Fall dann darin besteht, dass die Mädels ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können…Konsequenz im Gangstermilieu stellt man sich anders vor. Generell scheinen die 3 nie aus ihren Fehlern zu lernen, eine Charakterentwicklung ist nicht zu erkennen. Dadurch fühlt man sich als Zuschauer zusammen mit den Good Girls wie in einem Labyrinth gefangen, aus dem es scheinbar keinen Ausweg gibt und sich Abläufe ständig wiederholen. Fallen diese Punkte insgesamt doch recht negativ ins Gewicht, so muss man den Serienschöpfern auch zugestehen, dass es ihnen trotzdem gelungen ist rund um diese Story eine nette Serienwelt aufzubauen, der man irgendwie gerne zum Feierabend zugeschaut hat. Da den Schreibern im Verlaufe aber anscheinend nicht viel Neues eingefallen ist, war der finale Punkt eigentlich schon in Staffel 3 erreicht. Das haben wohl auch die Entscheider von NBC so empfunden und die Show gecancelt. Das Serienfinale wirkt daher entsprechend abgehetzt und unfertig. Auf der einen Seite ist das sehr unzufrieden stellend, da eigentlich nichts an grundsätzlichen Fragen beantwortet werden konnte, auf der anderen Seite ist man aber auch erleichtert, dass es nun vorbei ist.
Scarlett Johansson kann auch in einem Solo Movie in der Rolle der Natasha Romanoff aka Black Widow überzeugen. Mit einer gut durchdachten Verschwörungs-Spionage-Story die an die Jason Bourne Reihe erinnert, perfekt choreografierten Nahkampf- sowie Actionsequenzen, liefert sie hier feinstes Entertainment ab. Dabei steckt sie sogar die Bombastactioner der Avengers-Reihe in die Tasche, die durch zu viele Charaktere und überladende Action das Wesentliche aus den Augen verloren. Dagegen nutzt Black Widow die Vorteile des Solo Movies aus und bleibt durch ein ausgeglichenes Pacing zwischen Story und Actionelementen über die gesamte Laufzeit interessant und spannend. Mit Florence Pugh und David Harbour gibt es dazu noch zwei gelungene Sidekicks, die für den Witz in der Story sorgen. Auch wenn zum Ende hin alles etwas schnell abgehandelt und zuweilen auch abgedroschen wird – Stichwort Riechnerv – ist Black Widow mit das Beste was ich aus dem MCU gesehen habe und damit eine angenehme Überraschung.
Pünktlich zur Weihnachtssaison landen bei mir jedes Jahr die ersten beiden Home Alone Teile im Player. Früher auf DVD, mittlerweile im Stream. Bis heute strahlen diese beiden John Hughes Klassiker einen besonderen Charme aus, der von den nachfolgenden Fortsetzungen der Reihe nie erreicht wurden. Anno 2021 traut sich Disney also nochmal an den Klassiker von 1990 heran und spendiert ihm eine weitere Fortsetzung. Das muss doch etwas heißen?! Und tatsächlich, die Neuauflage ist besser als vermutet. Mit reichlich Fanservice sorgt man zunächst für eine solide sentimentale Grundlage. Es wird kräftig aus dem Original zitiert, bei vielen Szenenbildern meint man glatt das Original in abgewandelter Form vor Augen zu haben und sogar „Angels with filthy souls“ haben ihren Auftritt. Auch in der bereits 5. Auflage sieht sich ein Kind immer noch mit einem Home Invasion Szenario konfrontiert und verteidigt sich zeitgemäß mit allem was ein junger Bengel so zu bieten hat. Nur das es diesmal keine unterbelichteten Einbrecher sind, sondern übereifrige Eltern - die im Übrigen auch perfekt durch Julie Bowen und Ty Burrell aus Modern Family hätten verkörpert werden können. Genau wie alle anderen Vorgänger ist Home Sweet Home Alone natürlich kein Überfilm, ist stellenweise auch total drüber. Er hat jedoch auch seine Momente, wirkt durch das zeitgemäße Gewand erfrischend und die Anspielungen auf das Original sitzen gut. Von daher ein gelungenes „Guilty Pleasure“ für Fans der Home Alone-Reihe. Wer allerdings schon mit dem Original nichts anfangen konnte, sollte hiermit nicht seine Zeit verschwenden.
Die Ocean’s-Reihe unter der Führung von George Clooney alias Danny Ocean ist seit 2007 auserzählt. Schon damals zeigten sich im finalen Teil Ermüdungserscheinungen. 10 Jahre später, entscheidet man sich dazu die Kuh doch nochmal zu melken und schickt nun 8 Frauen ins Rennen, die alle mehr oder weniger jeweils mit einer bestimmten Begabung ausgestattet sind und erst im Team zu einem großen Ganzen werden, um den Diebstahl eines sündhaft wertvollen Diamantencolliers zu bewerkstelligen. Von der Idee her gar nicht schlecht, aber Ideen sucht man im finalen Produkt dann tatsächlich vergeblich, denn es wird einfach dreist kopiert, ja sogar ein altes legendäres Mitglied der ursprünglichen Ocean Bande wird nochmal für den Coup ausgeborgt. Das Außergewöhnlichste an dieser Ocean Neuauflage ist unterm Strich der Cast. Sandra Bullock scharrt Hollywood Größen hinter sich, die schon alleine für den Hauptteil des Produktionsbudgets verantwortlich sein müssen. Wenn dann das Geld für gewiefte Schreiber fehlt, nützt auch ein noch so aufgeblähter Cast nichts. Von der einführenden Zusammenstellung der Ocean’s 8, über den eigentlichen Juwelenklau, bis zur finalen Auflösung bleibt der Plot sehr uninspiriert. Am Ende wird es sogar noch sehr konstruiert um dem Zuschauer einen Überraschungseffekt vorzugaukeln. Insgesamt ein routinierter Heist Movie, der seinen Stiefel nach altbewährtem Rezept ohne große Ausreißer runterspielt.
Gute Heist Movies leben ja häufig von verzwickt erzählten Geschichten, aufregenden bis ins kleinste Detail geplanten Banküberfällen und meist überraschenden Twists, die die Ausgangslage auf den Kopf stellen und den Zuschauer mit erstaunen aus dem Film entlassen. Das alles hat Schweighöfers gehypter Army of Thieves nicht zu bieten. Vielmehr präsentiert er hier höchstens einen Heist Movie auf Sparflamme, in dem es eher um den Ausbau des Charakters Ludwig Dieter geht. Als deutscher Kinogänger ist man die Rollen des Matthias Schweighöfer in dem Punkt ja schon gewohnt und so kann die Rolle des Ludwig Dieter nicht viel Neues bieten und nervt vielmehr mit seiner aufgesetzten androgynen Art. Das diese Rolle weltweit scheinbar noch nicht so abgenutzt ist und den Nerv der internationalen Zuschauer trifft, zeigen die aktuellen Abrufzahlen dieses Filmchens. Die Konstellation der Figuren insgesamt ist noch das Interessanteste. Warum sie sich zusammengefunden haben und welche Motivation die Protagonisten eigentlich haben, kann dagegen nicht vollständig nachvollzogen werden. Für 2 Stunden Laufzeit hat Army of Thieves zu wenig zu erzählen. Ja, die Ortswechsel sind ganz nett, aber das Pacing ist sehr unausgewogen. Spannend wird es nur einmal bei einer wilden Verfolgungsjagd durch die Gassen von Prag. Die zentralen Szenen des Films, nämlich das öffnen der sagenumwobenen Tresore, wird dagegen sehr lahm umgesetzt und ist völlig abwechslungsfrei: Ohr dran halten, Knöpfchen drehen und nebenbei aus der Niebelungensage zitieren...da braucht es schon etwas mehr um Spannung zu erzeugen. Insgesamt nicht der schlechteste Film den Schweighöfer gedreht hat, aber trotzdem nach dem Hype eine herbe Enttäuschung.
Eigentlich hatte ich auf einen derbe witzigen Puppenspass gehofft, auch wenn der Trailer mich nicht sonderlich überzeugt hatte. Leider gibt der Trailer aber dann doch so ziemlich genau wieder, in welche Richtung der Film schießt: platte vulgäre Sex Witze die um eine ziemlich lahme Grundstory über eine Puppenmordserie abgefeuert werden. Anteil daran hat auch Melissa McCarthy, die mit ihrem Puppenbuddy scheinbar kein Gespür für gute Pointen oder Timing ihrer „Gags“ besitzt. Dabei wäre hier so viel möglich gewesen. Kreative Einfälle, die die Verschmelzung der Puppen- und Menschenwelt eigentlich hergeben sollten, sind kaum vorhanden. Schräge Figuren oder gute Situationskomik über die man herzlich lachen könnte? Fehlanzeige! Auch wenn im Abspann viel Mühe und Liebe zu den Henson Puppen suggeriert wird, sehen tut man davon im Endprodukt herzlich wenig.
Gelungene Krimiserie, die musterschülerhaft das Playbook für gute Krimis nach Schema F abkocht und an Serien wie „Der Pass“ oder „Die Brücke“ erinnert: Grundverschiedenes Ermittlerduo, falsche Verdächtige und ein überdurchschnittlich intelligenter Killer. Das Alleinstellungsmerkmal kommt daher insgesamt etwas zu kurz. Trotzdem kann der Kastanienmann mit einer gut erzählten Geschichte und einer dichten herbstlichen Atmosphäre überzeugen. Einschalten lohnt sich.
Das ist wohl der Arthouse Film, den man als Schauspieler in seiner Vita stehen haben sollte, um in der Branche seine Vielfältigkeit unter Beweis zu stellen. Das dabei so etwas langweiliges und überflüssiges wie “Under the Skin“ herausgekommen ist, ist da wohl eher nebensächlich. Zugegeben, geht man völlig uninformiert an diesen Streifen heran (ja, selbst die Inhaltsangabe verrät schon zu viel), könnte ich mir vorstellen, dass der Film einen gewissen Überraschungseffekt zum Ende hin mitbringt. Das entschuldigt aber nicht das was dem Zuschauer zuvor zugemutet wird. Ohne zu verstehen was eigentlich vor sich geht, folgt man der Hauptprotagonistin wie sie entweder 1) mit einem Lieferwagen die Straßen abfährt, 2) eine Straße entlang oder 3) eine Treppe herab läuft um Männer in einen merkwürdigen Raum zu locken. Zwischendurch werden Musikfetzen und sowas wie Dialoge eingestreut. Ja, das ganze Arthouseprogramm eben. Nur der Inhalt fehlt irgendwie. Ein Film, für den das Vorspulen erfunden wurde. 3 Punkte für Scarlett, sonst nichts.
Irgendwie kriegt Kate ihr Leben nicht mehr ganz auf die Reihe. Mit Freunden und Familie hat sie es sich verscherzt und tingelt nun durch London auf der Suche nach Obdach, wenn sie denn nicht in einem Weihnachtsshop ihre Schicht schieben muss. Bis eines Tages der seltsame Fremde Tom in ihr Leben tritt und ihr einen gewissen Halt bietet und ihr dabei hilft ihr Leben wieder in geordnete Bahnen zu befördern. Schon relativ früh habe ich die Auflösung um den Fremden erahnt. Somit war der große Twist am Ende, gar nicht mehr so überraschend. Weitere wirkliche Pluspunkte hatte die Geschichte sonst nicht zu bieten. Die scheinbar enge sich entwickelnde Bindung zwischen Kate und Tom wurde kaum transportiert, mir fehlten auch die komischen Momente, schräge Charaktere oder auch romantischen Augenblicke, die bei diesem Genre den Unterschied ausmachen. Daher wird mir Last Christmas (im Gegensatz zu dem gleichnamigen Weihnachtshit von Wham) wohl nicht lange im Gedächtnis bleiben.
Aufgrund der eher durchwachsenen Kritiken zu dieser Western Komödie aus der Feder des Family Guy Schöpfers Seth MacFarlane, habe ich eine Sichtung zunächst auf die lange Bank geschoben. Dabei bietet MacFarlane hier allerhand unterhaltsames, wenn auch verbotenes, Lachmaterial auf. Politische Unkorrektheiten, Fettnäpfchen und Beleidigungen wechseln sich kontinuierlich ab. Auch das Frauenbild wird hier äußerst fragwürdig präsentiert und nicht selten geht es mal unter die Gürtellinie. An der Story wurde dagegen gespart, sie dient letztendlich nur als Grundgerüst um die geschriebenen Gags in einem Kontext aneinander Reihen zu können. Man bekommt eben was man von ihm erwartet. Tatsächlich ist dieser MacFarlane aber deutlich lustiger als so manche Fäkal-Penis-Humor Komödie, die sonst so über die Leinwände flimmern. Ich denke da zum Beispiel an das De Niro Fremdschäm-Meisterwerk Dirty Grandpa… Klar, nicht jeder Gag zündet auch hier gleichermaßen gut und es kommt auch immer mal wieder zu Rohrkrepierern, jedoch gehören solche auch selbst zu den legendärsten Komödien wie Die nackte Kanone oder Space Balls dazu. Ein paar sehr gelungene Cameos und eine bezaubernde Charlize Theron ergeben noch einen Extrapunkt. Und jetzt gönne ich mir erstmal ein Bonbon in Stanniolpapier.
Kurz und knapp in einem Satz: Intensiv bedrückende Kriegsgeschichte, die Kameravisuell eine Benchmark legt, inhaltlich relativ Highlight frei bleibt aber vor allem von dem beklemmenden Gefühl einer unsichtbaren Bedrohung lebt, so dass sie letztendlich umso glaubhafter wirkt.
Die enttäuschten Kritiken die man zu dieser Serie liest sind wahr! Dieses Projekt nimmt sich viel zu ernst und glaubt eine tiefe Geschichte erzählen zu können. In Wirklichkeit lässt sie den Zuschauer aber eher ratlos zurück. Unterwegs mit dem Fünkchen Hoffnung, dass die große Auflösung bald schon noch kommen möge und final dann mit der Frage, ob das denn jetzt alles war. Besonders ärgerlich ist die Tatsache, dass man diesen Megacast scheinbar nicht zu nutzen wusste und das Potential jämmerlich verpufft. Und damit meine ich noch nicht mal Nicole Kidman, die hier gespensterhaft und mimikfrei durch die Serie wandelt und ihrem Jugendwahn fröhnt. Diese Serie wird man schnell wieder vergessen.
Trotz des Hypes ist Squid Game tatsächlich eine der besten Serien, die mir zuletzt untergekommen sind. Hat man sich erstmal an die scheinbar kulturell typische Art des Schauspiels mit stark überstrapazierter Mimik gewöhnt, die hierzulande eher fürs große Theater typisch ist, damit im Zweifel auch noch der hinterste Platz in der Loge erkennt, dass der Schauspieler gerade erstaunt oder wütend ist, taucht man in eine extrem spannende und gut durchdachte Geschichte ab. Anders als vielleicht zunächst zu vermuten, geht es hier weniger um den voyeuristischen Effekt, der darauf abzielen könnte den Zuschauer durch besonders brutale Tötungsspiele zu unterhalten, sondern tatsächlich mehr um zwischenmenschliche Beziehungen und ethische Fragen die sich in dieser Extremsituation zwischen den Protagonisten ergeben. Besonders die späteren Folgen liegen emotional schwer im Magen. Dazu mischt Serienschöpfer Hwang Dong-hyuk noch ein paar unvorhergesehene Wendungen unter und schon hat man eine ungemein unterhaltsame Serie, die das Verlangen des gemeinen Serienjunkies mehr als befriedigt. Dass das im Endeffekt gar nicht so einfach war, kann man den Interviews mit Dong-hyuk entnehmen. Dass viel Herzblut in dieses Produkt gesteckt wurde, tut dem Projekt auf jeden Fall ungemein gut und ist an vielen Ecken und Enden zu spüren. Gerne mehr davon.
Die erste Hälft beginnt noch recht mühsam und unaufgeregt. Mehr als ein paar zotige Gags und freche Sprüche, schien den Schreibern hier nicht einzufallen, um wieder in die Thematik des nun 10 Jahre zurückliegenden Vorgängers hineinzufinden. Dabei sprühte Teil 1 damals noch vor Kreativität und hievte den Zombiefilm auf ein neues Level. Dieses Level wird zum Glück im Verlauf dann auch in der lang erwarteten Fortsetzung erreicht. Kreative Einfälle und witzige Gags wechseln sich in einem guten Rhythmus ab und lassen den Unterhaltungsfaktor schnell wieder nach oben steigen. Das Darstellerquartett harmoniert wieder mal gut zusammen und wird durch das neue ziemlich blonde Crewmitglied auf die Probe gestellt. Nach stotterndem Anfang eine gelungene Fortsetzung.
Chris Pratts nächster Ausflug in die Actionwelt ist angelehnt an die guten alten Actionblockbuster aus den 90igern, jedoch versetzt mit state of the art special effects der Gegenwart. Man findet Anleihen von Independence Day, Terminator und Alien. Die Story ist dabei eigentlich faszinierend bis genial einfach. Der Kampf um die Auslöschung der menschlichen Rasse durch Aliens wird nicht im hier und jetzt ausgetragen, sondern in einer 30 Jahre entfernten Zukunft. Das bringt einiges kreatives Potential mit sich. Und tatsächlich können einige Ideen und vor allem die visuelle Umsetzung überzeugen. Die Endzeitatmosphäre in der Zukunft wird schon sehr gut transportiert. Andererseits bieten sich auch Fallstricke an. Besonders, wenn man das heiße Eisen der Zeitreisethematik anfasst. Und so gesellt sich zu all dem Staunen auch stets ein gewisses Grübeln über die Sinnhaftigkeit des Gezeigten. Das wird irgendwann doch sehr ablenkend, so dass empfohlen sei, sich zwecks Unterhaltung einfach nur berieseln zulassen. Galionsfigur und Weltenretter Chris Pratt macht einen sehr guten Job und kann mittlerweile mit anderen Actiongrößen wie Tom Cruise (ist die verblüffende Ähnlichkeit auf dem Filmposter so gewollt?), Dwayne Johnson oder Will Smith mithalten. Wer sich also in Kinosälen mit den aufgezählten Blockbustern regelmäßig wieder findet, kann auch hier bedenkenlos reinzappen. Besser als die verhunzte Fortsetzung Independence Day 2, die im selben Terrain schwimmt, ist er allemal.
Hat man einen Neeson Actioner gesehen, hat man alle gesehen. Seien es 96 Hours (1 bis 3), Run All Night, Hard Powder oder eben Honest Thief. Stets erleben wir einen Hauptprotagonsisten, der auf einem Rachefeldzug Selbstjustiz verübt. Dafür ist Neeson scheinbar gefragt wie kein anderer. Man bekommt was man erwartet. Unterscheiden tun sich da nur die Ausgangssituationen und die Qualität des Drehbuchs. Und das ist im Falle von Honest Thief die Schwachstelle. Hier tummeln sich so viele Ungereimtheiten und Logiklücken, dass man ab einem gewissen Punkt nicht mehr aus dem Kopfschütteln herauskommt und es zu deutlichen Abstrichen im Unterhaltungsfaktor kommt. Schade, aber der nächste Neeson kommt bestimmt. Auf ein Neues.
Wenn das Universum unendlich ist, dann muss es da draußen irgendwo auch eine Kopie unserer Welt geben. Mit dieser höchst spannenden Grundtheorie startet "Another Earth". Doch statt diese Idee auszubauen und sie in einen netten Science Fictioner zu verpacken, setzt man dem Film den schweren Rucksack des Themas "Vergebung" auf. So dass der Film viel mehr an seinen Charakteren zu knabbern hat als das er dem Zuschauer die Grundidee mehr aufbereitet. Ein schleppendes Erzähltempo sowie eine grundlegend nachdenkliche Stimmung nehmen dem Film jeglichen Spass und kann letztendlich nur noch knapp durch ein gelungenes Ende überzeugen. Da wäre deutlich mehr drin gewesen.
Das Leben überfordert Greg zusehends. Frau weg, Job weg. Mit Tabletten versucht er den alltäglichen Wahnsinn etwas erträglicher zu machen. Da kommt die geheimnisvolle Isabel wie gelegen, denn sie scheint ihm einen neuen Ausweg aus seinem alten Leben bieten zu können. Nichts ist wie es scheint sagt sie, und fernab dieser Simulation wartet die echte Realität auf Greg. Wer jetzt aber dank des Marketings zu diesem Film an Matrix oder ähnliche Filme denkt, der ist weit gefehlt. Mit Science Fiction hat Amazons Stargespicktes Drama „Bliss“ nämlich wenig zu tun. Damit dürften Viele enttäuscht sein, die sich aufgrund dieser leeren Versprechen auf den Film einlassen. Stattdessen dreht sich hier vieles um persönliches Scheitern und Drogensucht. Was hier Schein und Sein ist, kriegt man tatsächlich schwer auseinander und obliegt der Deutungsfreiheit des Zuschauers. Owen Wilson mimt überzeugend den innerlich verlorenen Greg, der ein trauriges Aussteigerdasein fristet und auf der Suche nach dem rettenden Licht zu sein scheint. Wer sich also von vornherein auf ein abstraktes Schicksalsdrama einlässt, wird gut unterhalten werden.
Gegen den Primus des Zeitschleifenfilms "Groundhog Day" kommt Max Barbakows Erstling leider nicht an. Nyles und Sarah sind Zeitschleifenopfer und erleben immer und immer wieder die gleiche Hochzeit von gemeinsamen Freunden. Während sich Nyles nach scheinbar unzähligen Hochzeitsfeten und Ausbruchsversuchen mit seinem Dasein abgefunden hat, sucht seine Leidenspartnerin Sarah den einen Weg heraus. Zunächst mutet sich der Film als alberne Klamaukkomödie an, die sich schlussendlich sogar noch ein paar philosophisch ernste Töne erlaubt. Mit der Albernheit der komödiantischen Ebene konnte ich nichts anfangen und die Emotionalität mich nie wirklich abholen. Insgesamt hat mir Amazons "Map of Tiny Perfect Things" da im Vergleich doch besser gefallen und wirkte origineller. Und an "Groundhog Day" kommt sowieso nichts heran. Bei "Palm Springs" hat man eher das Gefühl, den mittlerweile zigsten Zeitschleifenabklatsch aufgetischt zu bekommen.
Kaum ist Oma gestorben, möchte Opa beim Spring Break in Daytona Beach mal ordentlich die Sau durchs Dorf jagen und wortwörtlich „F****n, F****n, F****n!“. Bei dieser Spritztour mit dabei sein geliebter, aber stocksteifer Enkel (zufällig gefangen im Körper eines Männermodels…). Hier wird Bier Pong zu Beethovens 9. Symphonie gespielt, Schwanzwitze am laufenden Band gerissen und sonstige anzügliche Anspielungen gemacht. Wer über solche Dinge herzlich lachen kann, ist hier goldrichtig. Der Rest wird einfach nur peinlich berührt sein und den Schmarrn schnell wieder vergessen wollen. De Niros Motivation war vielleicht einfach mal was Anderes zu machen. Am Ende gehört dieser Schwanzfilm aber wohl zu den Tiefpunkten seiner Karriere.
Ein atmosphärisch dichter Western mit finalen Gewaltspitzen, dessen Story aber wahrlich auf einen Bierdeckel gepasst hätte: 4 Männer reiten durch die Prärie, um eine entführte Frau aus den Fängen von kannibalischen Indianern zu retten. Punkt, das war‘s. Was der Film dabei jedoch gut macht, ist die stete Gefahr durch eine unisichtbare Bedrohung, hoch zu halten. Man hat das Gefühl, zu jedem Zeitpunkt könnte etwas passieren. In Summe passiert dann allerdings tatsächlich zu wenig, außer den extrem brutalen Bildern zum Schluss, die sich wohl in mein Gedächtnis einbrennen werden.
Burhan Qurbani präsentiert hier ein ganz schönes Brett an deutschem Film. Diese tragisch epische Geschichte, visuell mehrdeutig mit guten Schauspielern umgesetzt, das ist schon klasse. Besonders wie hier Albrecht Schuch die Rolle des teuflischen Reinholds metamorphisch rockt ist einfach genial und macht Spaß. Die Laufzeit von 3 (!) Stunden ist dagegen aber genauso sperrig wie ein Brett. Das schlimme ist, dass diese 3 Stunden nicht sinnvoll genutzt werden, um zum Beispiel für die Geschichte wichtige Figuren aus ihrer Eindimensionalität aufsteigen zu lassen. Stattdessen offenbaren sich so manche Längen, die in einer gewissen Redundanz der Geschichte liegen, und letztendlich zu deutlichen Abstrichen in der B Note führen. Ganze drei Anläufe habe ich am Ende gebraucht, um dieses potentielle Meisterwerk durchzuschauen, so dass die Höchstnote doch weit verfehlt wird.
Spider Mans nächstes Abenteuer „Far from Home“ knüpft nahezu nahtlos an die Geschehnisse des Avengers Endspiels an und ist nicht leicht zu bewerten. Auf der einen Seite hat mir die Geschichte um Mysterio eigentlich ganz gut gefallen und Jake Gyllenhaal in der Rolle des Mysterio war sowieso prima. Auf der anderen Seite gefällt mir jedoch so gar nicht, wie Spider Man in den neuen Filmen interpretiert wird. Statt eines wachsenden Helden, der große Verantwortung aus großer Kraft erbt, tut sich der Teenie Spidy schwer damit sich in der Rolle des Superhelden wieder zu finden…und dass immer noch muss man sagen, denn mittlerweile hat er dank der Avengers auch schon einige Auftritte hinter sich. Trotzdem hadert dieser naiv dümmliche Jüngling immer noch mit seinem Schicksal und würde gefühlt lieber Serienabenden auf der Couch mit seiner angebeteten MJ verbringen, als die Welt zu retten. Charakterentwicklung Fehlanzeige. Das führt stattdessen wiederholt zu einigen fremdschäm-High School-Film-Momenten, die teilweise dann wieder ganz im Gegensatz zu der Bombast Action steht, die hier leider auch noch sichtlich minutenweise komplett aus dem Computer stammt. Da hat mir Sam Raimis und Tobey Maguires Spider Man immer noch besser gefallen. Vielleicht kommt der nächste Sprung ja final in der bereits in den Credits angekündigten Fortsetzung.
Lars von Trier gibt uns Einblicke in das Seelenleben und die Beweggründe eines Serienmörders. Dabei darf man dem selbstverliebten Gesäusel eines psychisch kranken Mannes lauschen und zusehen wie er sinnlos Leute abschlachtet. Es ist praktisch keine Story vorhanden. Ermüdend hangelt man sich von Mord zu Mord. Mit 16 hätte mir hier vielleicht der Gorefaktor ausgereicht, aber heute möchte ich schon mehr bekommen um unterhalten zu werden. Das hat Fatih Akin mit seinem Goldenen Handschuh besser gelöst. Am Ende fühlt man sich beschämt und schmutzig. Geschmackloser Dreck der sich hinter dem Wort Kunst versteckt!
Ein Teenager Drama in 10 (viel zu langen) Akten. Der Geschichte um eine verschwundene Schülerin, die plötzlich wieder auftaucht und alle Beteiligten mit den resultierenden Umständen konfrontiert werden, wird mit unnötigen Nebensträngen und Figuren aufgebläht, so dass sich gerade im Mittelteil gähnende Längen einstellen. Dabei wirkte die Art der Inszenierung, durch die verschachtelte Erzählung über 3 Jahre in jeder Episode zunächst erfrischend und interessant. Sie ermöglichte verschiedene Sichtweisen auf ein und den gleichen Sachverhalt. Ähnlich wie bei der Serie "The Affair" nutzt sich dieser Perspektiven orientierte Erzählstil aber auch recht schnell ab und hat auch so einige negative Aspekte. Zum Glück kann die Serie noch mit den letzten beiden Episoden einiges raus holen. Dabei werde ich das Gefühl nicht los, dass die Macher sich vor allem auf das aufwühlende Ende (besonders die aller letzte Szene) konzentriert, dafür den Rest der Serie aber schamlos vernachlässigt haben. Insgesamt keine Empfehlung, dafür gibt es genug unterhaltsameres Material da draußen.