Torbinho - Kommentare
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Alle Kommentare von Torbinho
Was haben die Wachowski Geschwister nicht für Prügel für diesen Streifen erhalten. Und in gewisser Hinsicht zurecht. Jupiter Ascending ist eine Trash Perle auf höchstem Niveau. Ob das so gewollt war, sei mal dahin gestellt. Ich glaube eher nicht. Der Film bewegt sich irgendwo zwischen Luc Bessons "Das fünfte Element und der Wachowski Version von "Speedracer". Viel bunte Action und eine recht dünne, aber einfallsreiche Story. Völlig lächerlich wirken zudem die vielen eingestreuten Last Minute Momente, die wirklich etwas dosierter hätten eingesetzt werden können und mit zunehmender Laufzeit einfach nur noch lächerlich wirken. Vom intergalaktischen Paar Tatum und Kunis und ihren Soap-haften Dialogen will ich gar nicht erst anfangen. Trotz vieler Negativpunkte kann man dem Film einen gewissen Unterhaltungswert aber nicht ganz absprechen. Mir hat es jedenfalls gefallen, wie Channing mit seinen Antigravitationsboots durch die Luft geglitten ist. Und auch die Actionsequenzen insgesamt waren unterhaltsamer als beispielsweise die des letzten Transformers Abenteuers.
Der letzte wirklich gute Film mit Keanu Reeves ist schon etwas her. Nach Sichtung von John Wick hat sich daran nicht wirklich etwas geändert. Auf jeden Fall ist aber klar, das Keanu auch gut einen Terminator spielen könnte. Mit welcher Kühle und Selbstverständlichkeit er Kopfschüsse am laufenden Band verteilt ohne auch nur eine Miene zu verziehen, ist schon bemerkenswert. Letztendlich fehlt es mir hier jedoch an Substanz. Dieses stumpfe und letztendlich kurzweilige rumgeballere nutzt sich nach einer Zeit dann doch ab. Da ist mir eine zusätzliche menschliche und auch etwas intelligentere Schiene, wie sie die Figur Bryan Mills in 96 Hours - Taken beispielsweise zeigt, dann doch etwas lieber.
Für eine vielleicht sogar bessere Fortsetzung bietet die gesamte Organisation rund um den Auftragskiller John Wick, im Film genannt "das Management", allerdings ausreichend Futter. Man darf gespannt sein was die Produzenten daraus machen.
Um es kurz und knapp zu beschreiben: der sogenannte Draft Day ist ein Tag vor der american Football Saison, an dem die Clubs der NFL um die besten neuen Talente aus den College Football Teams buhlen. Kann man als Europäer verstehen, muss man aber nicht. Grundsätzlich soll dieses Event jedoch einen fairen Wettbewerb unter den Clubs fördern. "Soll", denn genau darum geht es in diesem Film. Die Story ist hinter den Kulissen des Draft Days angesiedelt und zeigt mit Kevin Costner in der Hauptrolle, wie sich die Vereine gegenseitig versuchen hinters Licht zu führen und Spieler abzuluchsen. Für den sportinteressierten Zuschauer ist daraus ein recht unterhaltsamer Film geworden, der auch von einer gewissen Prise "from no-one to someone" getragen wird. Warum man zusätzlich jedoch meint eine kleine Liebesgeschichte zwischen Costner und seiner Film Kollegin Garner einbauen zu müssen bleibt mir ein Rätsel, denn dieser Part geht absolut nicht auf und stört wie ein Prosecco auf der Getränkekarte der Stadionkneipe.
Ein Konzeptfilm und dann auch noch mit einem überaus talentiertem Schauspieler? Genau mein Ding! Und so ist es auch wenig verwunderlich, das "No turning back" mich ziemlich fasziniert hat. Auch wenn man mehreren Konversationen folgt, ist lediglich Tom Hardy als Ivan Locke zu sehen. Welche Power und Intensität diese Fokussierung auf einen einzelnen Darsteller dem Geschenen verleiht ist beeindruckend. Auch wenn bildlich gesehen wirklich nicht viel passiert, ist der große Clou des Films die förmlich spürbare innere Zerissenheit der Hauptfigur und die sich stückchenweise vor dem inneren Auge des Zuschauers zusammen bauenden Bilder um Ivan Locke's Leben, die schließlich wieder ineinander zusammenbrechen. Toller Film, der allerdings wenn man ehrlich ist, auch gut als Hörbuch funktioniert hätte. Daher auch mal ein Kompliment an die deutsche Synchronstimme, die es auch in der Synchronfassung versteht die Emotionalität zu transferieren.
Schön das es neben dem ganzen Marvel Comic Overload auch noch solche kleinen feinen Filme gibt.
Zwei alternde Hollywoodstars, die während ihrer Karriere beide mit viel beachteten Boxerdramen aufgefallen sind, treffen in Zwei vom alten Schlag aufeinander. Doch wer hier einen ähnlich ernsten Film erwartet wird enttäuscht sein. Vielmehr ist der Film ein Clash aus Komödie, Sportfilm und Romanze. Besonders gelungen sind die vielen Anspielungen auf die früheren Filmrollen der beiden Altstars. Mit dazu gehört natürlich das sandsackhafte aufeinander einprügeln, da das Wort "Deckung" zu Zeiten von Rocky und Jack La Motta noch nicht erfunden war. Aber auch so bildet die Combo aus Stallone, De Niro und Plappermaul Kevin Hart ein gutes Team. Einige gelungene Gags sorgen für unerwartet viel Spass, eingebettet in bestem 90er Jahre Stil. Zum Schluss verliert sich der Film leider ein wenig zu sehr in Gefühlsduseleien, die nicht nur überflüssig sondern auch kitschig sind. Dies hat man mit den gelungenen Abspannszenen aber schon wieder vergessen.
Mit Avengers 2 erscheint ein weiterer seelenloser Zerstörungsporno. Zugegeben, die Effekte sind brillant und die unzähligen Kampf- und Prügelszenen sehr gut choreografiert. Wenn die Kamera das Geschehen mit einer 360 Grad Fahrt einfängt, drunter und drüber Superhelden und Bösewichte durchs Bild fliegen stockt dem Zuschauer der Atem. Aber der Rest? Wenn man ehrlich ist, ist da nicht viel. Wieder muss die Welt vor dem Untergang gerettet werden. Noch dazu vor einem Bösewicht, der nun eigentlich was darstellen soll? Ein durchgedrehter Roboter oder eine selbstrechtschaffende künstliche Intelligenz? In beiden Belangen versagt hier das Storywriting. Und wie soll eigentlich Spannung aufkommen wenn es sich um einen Haufen Superhelden handelt? Was soll da schon passieren?! Das es gar nicht genug Superhelden geben kann zeigen nicht nur die Trailer vor dem eigentlichen Film, sondern auch das überaus konstruierte Ende von Avengers 2. Somit bleibt letztendlich nur der Eindruck Zeuge einer überaus langen Freizeitparkattraktion geworden zu sein, die den Zweck der Unterhaltung durchaus gut erfühlt. Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, das sich langsam eine Sättigung einstellt, was Comicverfilmungen betrifft.
Debra Granik zeigt hier einen nackten Überlebenskampf, eingefangen in einem eher schäbigen Teil Amerikas. Die 17 jährige Ree lebt in einer Welt, die einem Gruselkabinett gleicht: heruntergekommene Häuser und Höfe, stets umgeben von zwielichtigen Gestalten, bei denen man nie weiß, was sie gerade im Schilde führen. Hierin liegt dann auch die eigentliche intensive Spannung des Films. Man weiß nie wem man trauen kann und was einen hinter der nächsten Ecke des Kabinetts erwartet. Tapfer stellt sich die Hauptprotagonistin ihrem Schicksal. Exzellent verkörpert durch Jennifer Lawrence. Granik hält das Geschehen dabei in einem tristen Grauton fest, der kaum positive Emotionen zulässt und eine derart beklemmende Stimmung zusammen mit der trostlosen Kulisse vermittelt, das man sich schwer tut dem Film eine Chance für eine Zweitsichtung einzuräumen. Denn dieser Film zieht runter und trägt den Titel "Drama" damit zurecht. Neben dieser stimmigen Atmosphäre hat mir im Drehbuch dann aber doch irgendwie der Aha-Effekt gefehlt. Das Ende fällt überraschend "normal" aus, wobei man vorher doch noch auf irgendeinen Knalleffekt hofft.
Somit ist "Winter's Bone" also ein spannungsintensives Drama, mit einer zurecht gefeierten Hauptdarstellerin, dem am Ende aber das Besondere fehlt.
Kennt man die Buchvorlage, so ist die schwedische Verfilmung eher eine Enttäuschung. Wo schon die Buchvorlage in puncto Lauf/Leselänge nicht ganz überzeugend war, da sie stellenweise doch etwas zu langatmig oder unglaubwürdig war, missfallen an der Verfilmung vorallem die schlechte handwerkliche Umsetzung, unsinnige Kürzungen sowie mäßige schauspielerische Leistungen was sich teilweise auch aus der miesen deutschen Synchro ergibt. Auch wenn hier Robert Gustafsson eine Ausnahme bildet, kommt der trocken kauzige Charakter von Allan nicht wirklich rüber und verkommt eher zu einer Art geistig beschränkter Persönlichkeit. Das der schwedische Film das Projekt der Verfilmung selbst angenommen hat, war meiner Ansicht nach nicht die beste Entscheidung. Es bleibt ein kurzweiliger unterhaltsamer Film mit Fernsehfilmcharakter.
Endet eine sehr erfolgreiche Serie, folgen meist Gerüchte um einen sogenannten Spinn Off: Um einen beliebten Charakter aus der Serie wird eine eigene aufgebaut. Ehrlicherweise muss man zugeben, dass dies selten von Erfolg gekrönt ist. Bei Better Call Saul habe ich da aber ein gutes Gefühl. Thematisiert wird nicht die weitere Entwicklung einer Figur nach Breaking Bad, sondern vor den eigentlichen Ereignissen um Walter White in Albuquerque. Im Zweifel eine durchaus spannendere Wahl, das haben die Macher gut erkannt, denn nun dürfen wir miterleben wie aus Jimmy McGill, einem kleinen mittelständischen Anwalt, dessen größtes Anliegen das Wohl betagter Senioren ist, der schmierig zwielichtige Saul Goodmann werden konnte. Dabei werden die Einflüsse des Breaking Bad Erfinders Vince Gilligan mehr als deutlich. Letztendlich schafft es Better Call Saul allerdings noch nicht vollends zu überzeugen. Teilweise ist das Erzähltempo zu langsam und auch den Auftritt von Mike hätte man sich im Grunde sparen können. Jedoch befindet man sich auf einem guten Weg, was gerade das letzte Drittel der Staffel andeutet. Potential ist jedenfalls reichlich vorhanden und so bin ich schon gespannt darauf wie es weiter geht!
Die letzten Resident Evil Filme zeigen, dass statt eines Videospiels auch ganz einfach einzelne Level verfilmt werden können. So auch bei Teil 5. Statt sich in der Geschichte weit voran zu bewegen, geht es für Alice nur darum aus der Umbrella Anlage zu fliehen. Am Ende hat der zombie count eine neue Spitze erreicht, der Zuschauer sitzt aber genauso klug wie vor dem Film vor dem Fernseher.
Ich sehe schon Resident Evil 22 anno 2064, mit einer mittlerweile voll computeranimierten Milla Jovovich, heiß wie eh und jeh, aber der immer gleichen Feststellung: der nächste Kampf wird über das Schicksal der Menschheit entscheiden...bestimmt.
Roman- und Drehbuchautor Alex Garland liefert uns diesmal vom Regiestuhl aus einen superben Science Fiction Film. Einen Mindblower, der allerhand Diskussions- und Denkstoff bietet. Wo fängt Mensch an, wo hört Maschine auf? Auch wenn der Film kaum Action bietet, ist die Luft im Kinosaal wie elektrisiert. Einzig auf eine Forschungsfacility reduziert, bietet man dem Zuschauer ein äußerst klaustrophobisches Setting an. Immer in sehr ästhetischen Bildern festgehalten zeigt Garland dabei, dass es nicht immer groß und laut sein muss. Der Score sowie die Darstellerleistungen tun ihr Übriges dazu. Besonders Alicia Vikander in der Rolle des Roboters vermittelt einen perfekten Eindruck einer Maschine, die sich gerade an der Schwelle zum Mensch sein befindet.
Für Science Fiction Fans eines der großen Highlights des Kinojahres!
Mit viel Slapstick und Brechwitzen versucht diese deutsche Komödie beim Publikum zu landen. Schon die Tatsache, dass man mit Gastauftritten von Giovanni Zarella, Axel Schulz oder auch Oli Pocher wirbt, lässt schon vermuten welche Qualität dieser Film dabei besitzt. Ein völlig verhunzter Plot, bei dem man sich für die falschen Schwerpunkte entschied, zieht sich über zu lange 90 Minuten und lässt einen ratlosen Zuschauer zurück. Schließlich endet der Film mit der Geburt des Kindes, eigentlich DAS zentrale Thema des Filmes: Kind "ja" oder "nein", und wenn "ja" dann wie sieht das Leben danach aus. Aber hier lässt man das bis hierher tapfer durchhaltende Publikum im Unwissen und hebt sich diesen Part lieber für eine eventuelle Fortsetzung auf? Dann aber bitte nicht im Kino sondern dort wo es hingehört, nämlich in den Sat1 Dienstag Abend, wo ähnlich schrecklich schlechte Komödien zu sehen sind!
P.S.: Und wer sich fragt, wie sich der Titel des Filmes ergibt, der wird gegen Ende mit einem "gelungenen" Entbindungswitz belohnt...
Reese Witherspoon möchte in "Wild" zeigen, dass sie ganz tough ist und ihre "Sweet Home Alabama" Zeiten endgültig hinter ihr liegen. Dafür produzierte sie diesen Film nicht nur, sondern spielte die Hauptfigur sogar selbst. Anders als in dem Film "Into the Wild" von Sean Penn, geht es hier nicht um einen Aussteiger, welcher sich der Gesellschaft entsagt sondern um pure Selbstläuterung. Getrieben von dem Gedanken ihrer Mutter ein braves Mädchen zu sein, quält sich Witherspoon völlig ungeschminkt über einen Pilgerpfad in Südkalifornien und hat auch noch echten Sex vor der Kamera. Nein! Das darf doch nicht wahr sein! Da man im Film davon letztendlich nicht soo viel sieht, muss man das ganze natürlich in diversen Interviews publik machen. Mit allen Mitteln möchte sie der Welt zeigen, was sie so alles drauf hat und wie weit sie für diesen harten Schauspieljob bereit ist zu gehen. Leider wirkt das allerdings alles wiederum viel zu aufgesetzt und am Ende eben nicht ganz glaubwürdig. Zu oft konzentriert man sich darauf die schöne Blonde in schlimmen Momenten abzulichten. Mit der Holzhammermethode sollte der Oscar her. Zum Glück hat das nicht geklappt und das trotz echtem Sex vor der Kamera. Man stelle sich das mal vor.
Das der Film dann doch nicht ganz abschmiert mag vielleicht daran liegen, dass es sich tatsächlich um eine wahre Geschichte handelt und die Authentizität die der Film besitzt unter anderem von dieser Vorlage ausgeht. So sehen wir nicht nur wie Reese sich mit sich selbst auseinandersetzt, sondern wie sich wohl die Authorin Cheryl Strayed gefühlt haben muss als sie den Pfad wanderte. Und so ist der Film, wenn man es schafft Reese einmal auszublenden, eher wie ein Schnelldurchlauf durch ein verkorkstes Leben einer Frau, die hofft am Ende des Pfades den richtigen Weg zu finden. Unterhaltsam.
Die Fast & Furious Reihe ist zurück und könnte mit diesem Teil eigentlich ein neues Genre gründen. Irgendeine Art Hybrid aus Action und Comedy. Denn was uns die Macher von Furious 7 hier auftischen ist weit von Seriösität und Ernsthaftigkeit entfernt. Stattdessen liefern vor allem die Stunt Choreografen feinste Arbeit ab, frei nachdem Motto "Du glaubst diese Szene war schon der Knaller?! Dann warte auf die Nächste!!" steigert man sich von Szene zu Szene in einen absoluten Overload an Unglaubwürdigkeit und Übertriebenheit, so das das Publikum von Furious 7 gar nicht um ein herzhaftes Lachen drum rum kommt. Dagegen ist die bekannte Düsenjet Szene aus Die Hard 4 gar nichts! Hinzu kommt ein weiser Vin Diesel, der gefühlt kaum eine Minute im Film auskommt ohne einen klugen Spruch auf Glückskeks Niveau rauszuhauen. Allem in allem müsste man dem Film aufgrund seines Reichtums an Schwachsinn 1 simples Pünktchen verleihen. Auch die Story erscheint mir nicht wasserdicht (warum eine Software besorgen die jemanden finden soll, der sowieso hinter jeder Ecke wartet??). Jedoch muss man zugeben das dieser Schwachsinn so wahnsinnig unterhaltsam ist, das es am Ende zu einer sehenswerten Wertung reicht. Zu gut sind die Stunts ausgedacht und choreografiert, zu eindimensional cool sind die Helden als das man diesem Film irgendwie böse sein könnte.
Sehr gut gelöst fand ich zudem den Abschied von Paul Walker, was neben all der Beklopptheit im Film sehr authentisch rüber kam.
Schon Stiller's letzter Film The Secret Life of Walter Mitty schlug etwas reifere Töne an. Früher war der Komiker ja eher für seine Slapstick Komödien bekannt. Aber auch in While We're Young spielt das Thema Reife eine besondere Rolle und liefert uns eine Art Coming of Age Film, nur eben mit +40ern. Identifikationskino also. Writer und Director Baumbach spricht damit thematisch ein besonderes Zielpublikum an, konfrontiert uns aber generell mit einigen interessanten Denkansätzen zum Thema Älterwerden. Im Mittelpunkt stehen Watts und Stiller, welche ein toll eingespieltes Leinwandpaar abliefern und sich gerade mit alterstypischen Problemen konfrontiert sehen. Grundsätzlich interessant. Ironischerweise kämpft der Film allerdings genauso gegen die Langeweile an, die Stiller's Figur im Film selbst mit seinen selbstgedrehten Dokufilmen verbreitet. Denn neben einigen Holplern im Storytelling entpuppen sich viele komödiantisch gemeinte Szenen als Rohrkrepierer. Das macht sich schon daran fest, das eine Drogenrauschszene, die sonst in jeder Komödie wenigstens zu ein paar Lachern taugt, hier völlig ins Nichts verläuft. Letztendlich kriegt es Baumbach auch nicht hin, die verschiedenen Ebenen des Films vernünftig zu bündeln und einen roten Faden erkennen zu lassen. Schade, denn insgesamt wäre wohl mehr drin gewesen.
Nic Cage und John Cusack in einem mauen Kriminalfilmchen, das sich um die Aufklärung eines Serienmordes dreht und zurecht nur auf DVD erscheint. Filme wie dieser sind der Grund, warum das TV Serienformat immer mehr erstarkt und das Kinogeschäft auf dem absteigenden Ast ist. Mit einer schlechten Produktion, Inszenierung und einer Story, die seinen Hollywood etablierten Darstellern nichts abverlang nervt man den Zuschauer. Mögen die Ereignisse auch noch so wahr sein, dieser Film wird seinen Opfern nicht gerecht. Zu zaghaft und zäh wird hier ohne wirkliche Spannungshöhepunkte ein Kriminalfall aufgeführt. Das sowas viel besser geht zeigen etliche TV Formate wie jüngst zum Beispiel True Detective, welches ein sehr ähnliches Thema behandelte nur eben in allen Punkten mehr überzeugen konnte.
Als Trost bleibt, das dies trotzdem wohl gefühlt einer der besseren Cage Filme der jüngeren Zeit ist.
Liam Neeson hat im Spätherbst seiner Karriere nochmal ein Genre gefunden, das ihm unglaublich viele Rollen einbringt. Auch in Run All Night darf er wieder mächtig um sich prügeln und schießen. Dieses Mal jedoch nicht in Form eines Ex Agenten oder Polzeibeamten, sondern als Handlanger eines Unterweltbosses. Nach Unknown Identity und Non-Stop ist Run All Night nun auch schon der dritte Film des Duos Jaume Collet-Serra und Liam Neeson. Unter diesen Vorzeichen, kommt der Film dann leider auch ohne jegliche Überraschungen aus. Mit an Bord ist ebenfalls Altstar Ed Harris. Zusammen versuchen Harris und Neeson gegen das einfältige 08/15 Drehbuch anzukämpfen und scheinen zeitweise tatsächlich von der vorhersehbaren Story ablenken zu können.
Letztendlich aber eher ein Film, der nicht an die Neeson'schen Glanztaten wie Taken oder Non-Stop heran reicht und daher auch eine DVD Sichtung genügen würde. Nur Neeson/Jaume Collet-Serra Fans sollten den Gang ins Kino wagen.
Villeneuve präsentiert uns hier einen sehr mysteriösen Film. Zunächst scheint alles ganz normal, doch plötzlich begegnet Jake Gyllenhaal einem Doppelgänger. Das Rätselraten beginnt und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Eine grundsätzlich interessante Grundthematik, hätte es das Buch von Gullon und Saramago nicht zu gut mit uns gemeint. Mit doppeldeutigen Bildern und abstrakten Hinweisen versuchen sie den Zuschauer auf des Rätsels Lösung zu bringen. Dabei wirkt allerdings vieles sehr abstrus und unglaubwürdig, so dass es für mich hier nicht mehr um Mystery sondern um pure Willkür geht. Zu viele Fragen, keine Antworten. In dem Stil, den Gullon und Saramago in ihrer Buchvorlage fahren, kann man dem Zuschauer alles verkaufen, da es letztlich nicht überprüfbar ist. Damit ist diese Geschichte eigentlich völlig sinnlos.
Zusammenfassend: Grandios von Jake Gyllenhaal gespielt und kräftig gegen die Wand gefahren von Denis Villeneuve, Javier Gullon und Jose Saramago.
Neil Bloomkamp ist mittlerweile eine etablierte Größe im Science Fiction Blockbustergeschäft. Seine Filme zeichnete bislang eine gesellschaftskritische Note aus. Nach dem großen Durchbruch mit District 9, folgte mit Elysium für viele eher eine Enttäuschung.
Was man Bloomcamp nun lassen muss, ist dass er mit Chappie wieder zu seiner rohen Optik gefunden hat, die auch schon District 9 auszeichnete. Aber was bitte ist der Rest?! Abziehbildhafte, eindimensionale Charaktere. Plumpes rumgeballere. Null Storytiefe. Gags, die man in zig anderen Buddy Movies schon gesehen hat. Im Mittelpunkt steht der Emobot Chappie, der hier von einer kriminellen Kleingruppierung "großgezogen" wid. Und da hört es dann auch schon auf. Man könnte meinen, Bloomkamp hätte hier einen "Nummer 5 lebt" für Erwachsene gedreht. Zwar sind im Cast bekannte Gesichter wie Slumdog Dev Patel oder Hugh Jackman dabei, doch die Gage für die beiden hätte man sich sparen können, liefern sie keine Pluspunkte zum Gesamtpaket. Insgesamt wohl auch der mieseste Jackman Auftritt seit Wolverine 2.
Zuletzt kommen auch Zweifel über die moralischen Werte auf die der Film vermittelt. Bloomkamp erzeugt zwischen Zuschauer und Roboter eine emotionale Bindung, welcher sich wiederum einer Verbrecherbande verbunden fühlt und leidet als diese auseinanderbricht. Kann man gut finden, muss man aber nicht.
Viele Ecken und Kanten, die Chappie nicht zu einem sehenswerten SciFi Actioner machen, sondern sich irgendwo dazwischen verliert.
Der Film wird getragen durch seine beiden grandios aufspielenden Hauptdarsteller Miles Teller und J.K. Simmons. Auch wenn Simmons nur als Nebendarsteller geführt wird, ist er DIE Person die den Film hauptsächlich beeinflusst. Er verleiht dem Film eine unglaubliche Intensität und letztendlich auch das R Rating. Mit Leichtigkeit kann man behaupten, dass Whiplash mit ihm das mieseste Filmarschloch des Jahres zu bieten hat. Es ist also klar, hier geht es weniger um eine Geschichte die erzählt wird, sondern um 2 Figuren die aufeinanderprallen, die eine gemeinsame Passion teilen: Musik! Dabei wird nicht nur auch der Zuschauer mit der Frage konfrontiert "Wie weit darf man gehen?" Und so macht es Whiplash letztendlich zu etwas ganz anderem als einem Feel Good Movie. Gerade Wie Damien Chazelle auf diese Frage am Ende des Films reagiert, dürfte für Diskussionen sorgen.
Ein intensiver Film mit einem aufreibenden J.K. Simmons. Absolut sehenswert.
Birdman ist ein absolutes Fest für jeden Filmliebhaber! Angefangen bei der simplen Idee die Rolle eines gefallenen Hollywood Stars MIT einem gefallenen Hollywood Star zu besetzen, über dieses feingeschliffene diaologreiche Skript, das seinen Protagnoisten alles an Schauspielkunst abverlangt und diese 3 Schauspieler Keaton, Stone und Norton sowas von abliefern, bis hin zu der Leistung der stets alles verfolgenden Kamera macht der Film so unglaublich viel Spass, dass man glatt und auch gerne die Storyschwächen übersieht, denn wenn man am Ende des Tages das Gesamtpaket betrachtet fehlt dann letztendlich doch etwas zum Meisterwerk.
Eines DER Highlights der Kinosaison!
Nightcrawler hat Zweierlei zu bieten. Zum einen eine tolle aber erschreckend böse Geschichte um einen skrupellosen Voyeur, die in angenehmem Tempo erzählt wird, zum anderen einen abartig gut spielenden Hauptdarsteller. Jake Gyllenhaal durchläuft innerhalb des Films eine Transformation, die einem das Schaudern durch den Körper laufen lässt. Mit eingefallenen Wangen und leerem Blick verkörpert er die pure Skrupellosigkeit und Habgier.
Eine gute Entscheidung der Schreiber war es zudem sich auf die "berufliche" Geschichte der Hauptfigur zu konzentrieren und jegliche auflodernde Nebenfeuer, wie die Affäre mit der Nachrichten Chefin auszuklammern. Das verstärkt den Eindruck den die Hauptfigur hinterlässt, da sich der Zuschauer ein eigenes Bild seines Privatlebens ausmalt, das im Zweifel schäbiger ist, als das was die Kamera zeigen könnte.
Ein toller Thriller, der die Abgründe der Menschlichkeit aufzeigt und letztendlich fassungslose Zuschauer zurück lässt und noch länger beschäftigt.
Ben Kingsley in einer atmosphärischen Edgar Ellen Poe Verfilmung. Hier spielt er einen ärztlichen Direktor einer psychatrischen Anstalt. Ein Terrain, das dem gemeinen Zuschauer nicht sehr geläufig sein dürfte.
Das schafft eine gewisse Ungemütlichkeit und Unsicherheit. Eigentlich eine ideale Voraussetzung für einen guten Thriller. Leider meint man jedoch die Stimmung durch eine Liebesgeschichte aufbrechen zu müssen, was etwas irritierend wirkt. Soll es jetzt gruselig sein oder doch eher tragisch romantisch? Und so merkt man, das der Fluss des Films irgendwie hakt. Die gut eingestreuten Storytwists helfen dem Film jedoch am Ende zu einer sehenswerten Wertung.
P.S.: Um das Sehvergnügen zu steigern, empfehle ich den Trailer nicht vorweg zuschauen!
Der Oscar Kandidat von Richard Linklater hat schon fast etwas dokuhaftes. Ist das Konzept interessant? Auf jeden Fall! Ein kleiner Junge un seine Familie werden über 12 Jahre begleitet. Dabei handelt es sich um ein fiktives Drehbuch, das das Älterwerden im amerikanischen Texas dokumentiert. Von der Middleschool bis zum College kann man den Figuren beim Altern zuschauen. Ist das Ganze denn auch spannend? Eher weniger! Denn was nicht ausbleibt, wenn man jedes Jahr nur ein paar Szenen abdreht ist ein mangelnder tiefer Einblick in die Persönlichkeiten. Zudem werden wirklich spannende und emotionale Momente, wie z.B. der erste Schultag, der erste Sex, der erste Liebeskummer oder vielleicht auch die erste große freundschaftliche Enttäuschung ausgelassen. Was man sieht sind größtenteils belanglose Momente, die zwar ein grobes Profil der Protagonisten zeichnen, aber mehr lässt diese Betrachtungsweise leider nicht zu. Hier und da noch durch ein paar bedeutungsschwangere Sätze unterlegt. Was aber wirklich zu der Charakterentwicklung eines Menschen führt kann man anhand dieser kurzen Einblicke nicht eindeutig erkennen.
Zusammenfassend könnte man sagen, hat Linklater hier ein bewegtes Photoalbum geschaffen. Würde man ein solches aber von vorne bis hinten durchblättern, hätte man einen ähnlichen Effekt.
Hut ab vor der Idee, aber die Umsetzung schenkt Potential her.
In genug gesagt wird uns eine unterhaltsame Sozialstudie präsentiert, die uns aufzeigt, dass man doch eher differenzierter an die Beurteilung von Personen heran gehen sollte, ohne sich von voreingenommenen Meinungen beeinflussen zu lassen. Und das funktioniert auch. Das große Plus sind dabei die beiden sehr spielfreudigen Hauptdarsteller James Gandolfini und Julia Louis-Dreyfus. Auch Toni Collette hat wieder einen gewohnt angenehmen Auftritt in ihrem lieblings Filmgenre. Ein weiteres Plus ist die kurze Spielzeit, denn ehrlich gesagt passiert hier nicht viel und am Ende ist dann wirklich genug gesagt. Ein netter, kurzweiliger Film für Zwischendurch, mehr aber auch nicht.