Andy Dufresne - Kommentare

Alle Kommentare von Andy Dufresne

  • 9

    War !
    What is it good for ?
    Absolutely Nothing !!!

    Krieg entmenschlicht, Krieg zerstört.
    Krieg fördert nur Negatives aus dem Menschen hervor.
    Krieg kennt nichts, aber auch gar nichts Humanistisches.
    Krieg lässt nur niedere Beweggründe zu:
    Hass, Rachegelüste, Zerstörung, sadistische Phantasien , Leid und Opfer.
    Und dies ausnahmslos...

    Und man nimmt alles mit, nichts davon hört auf, hört jemals auf...

    Krieg kennt keine Helden, Krieg kennt nur Täter.
    Krieg löst das Gute vom Bösen los, verwischt jede Grenze.
    Krieg macht nur kaputt, Krieg kennt keine Heilung, Krieg kennt nur Entmenschlichung.
    Krieg kennt kein Wachsen, kein Gedeihen.
    Krieg kennt nur Verkümmerung und Verrecken.

    Und es ist egal ob man sich wehrt oder angreift, ob man handelt oder zum Handeln gezwungen wird, Krieg kennt nur Gräuel und Vernichtung.

    Allein der Titel!

    „Im Tal von Elah“
    Im Tal von Elah erschlug David einst den Goliath.
    Im Tal von Elah machte David sich einst auf den übermächtigen, brutalen, riesigen Gegner zu töten, ihn zu vernichten.

    Und das ist es:
    Im Tal von Elah erhebt sich der Mensch gegen sich selbst, meint sich seinen Ängsten, seinem Gegner, seiner Bedrohung zu stellen und doch stellt er sich (IMMER!) nur sich selbst.

    Im Tal von Elah tötet und verstümmelt sich der Mensch selbst...
    Macht sich schuldig, tränkt seine Hände in Blut, seinem ganz eigenen Blut.

    Es gibt keine Täter, es gibt keine Opfer, es gibt den Menschen und der Mensch löscht sich selbst aus, greift seinen Nächsten an, tötet seinen Nächsten, verliert sich an sich selbst.

    Im Tal von Elah zeigt der Mensch, dass er zu blind ist um zu sehen, geschweige denn zu verstehen, das er IMMER sich selbst bekämpft, IMMER sich selbst verstümmelt, peinigt, verbrennt und vernichtet.
    Das er unfähig ist zu erkennen, dass in Solidarität, Nächstenliebe und Empathie der Schlüssel liegt und nicht in Sieg, Zerstörung und Eroberung.

    Im Tal von Elah tötet der Mensch sich selbst, Im Tal von Elah macht der Mensch sich am Menschen (unwiederbringlich) schuldig, im Tal von Elah scheitert der Mensch...

    Wir alle sind David, wir alle sind Goliath, im Bezwingen des Anderen liegt nicht das Heil begraben, im Bezwingen des Anderen liegt unser aller Untergang begraben…

    19
    • 9 .5

      In der Ruhe liegt die Kraft.

      Dies ist die Westernfassung dieser kleinen, aber sehr wahren Weisheit.

      "Open Range" nimmt sich Zeit für die Charaktere, die Landschaft, die Atmosphäre.
      Er ist wie ein langer, ruhiger, in sich äußerst stimmiger Fluss.
      Mit einem kräftigen Wasserfall am Ende der Reise...

      Sensibel und doch kraftvoll inszeniert von Kevin Costner, der Mann kann Western einfach.
      Dazu nur gute Schauspieler, Costner selbst ist äußerst glaubhaft als ehemaliger Shootist der zu Ruhe kommen will und ein aufrechtes Leben führen will, man kauft ihm diesen Charakter komplett ab.
      Anette Bening (die man viel, viel, viel zu selten sieht in den letzten Jahren!) spielt ihre Rolle der in die Jahre gekommenen Jungfer mit goldenem Herzen wie immer souverän und Michael Gambon kommt ebenfalls sehr authentisch rüber als gieriger und skrupelloser Großgrundbesitzer.

      Trotz dieser absolut tollen, überdurchschnittlichen Leistungen wird "Open Range" von einem Mann dominiert und getragen: Robert Duvall.
      Grandios wie er diesen alten, abgeklärten, wirklich guten und fairen Cowboy vom alten Schlag spielt, dem klar ist, dass der Westen nicht mehr ist was er war und der sich anachronistisch dagegen stemmt, der sein Leben so zu Ende leben will wie er es immer kannte: Frei und selbstbestimmt.
      Kein Herr und kein Knecht, aber immer bereit Verantwortung zu übernehmen und für die seinen da zu sein.
      Ein ganz großartiger Mann, den Duvall hier zeichnet, dem er überragend Leben und bescheidenen Glanz einhaucht.

      Leider genießt dieser Western nicht ganz den Ruhm den er haben sollte.
      Für mich gehört er ganz klar zu den besten 20 Western aller Zeiten, vielleicht sogar in die Top 10.

      Ein klarer,ungeschönter Blick auf das Ende einer Ära.
      Für mich jetzt schon ein Klassiker, ich hoffe sehr das mit den Jahren der allgemeine Kanon dies auch so sehen wird, dieser Film hätte ein mehr an Aufmerksamkeit wirklich verdient!

      34
      • 7 .5

        8-4+2+3-3+2+2-3+0,5=7,5
        (Hammeridee - krude, reaktionäre "Mann sieht Rot Rhetorik" + Witz + Ein kleines Mädchen als Killer - ein kleines Mädchen als Killer + Cage glaubhaft und quasi nichtoveractend + grandiosem Mark Strong als Badass - abgehackter Erzählfluss + Binwasbesondereseinzigartigesbonus = Sollte man gesehen haben)

        Aufgehende Rechnung, sehenswerter Film.

        29
        • "One should try anything he can in his career,
          except folkdance and incest."

          - Christopher Lee -

          Ein Urviech von Schauspieler...

          Der Mann hat beim Film angefangen, als der Krieg gerade erst 2 Jahre vorbei war.
          Und er hat bis Heute nicht damit aufgehört.

          Er war in mehr Horrorfilmen zu sehen als es Freddy & Jason & Chucky & Pinhead Sequele zusammen gibt.
          Und zwar locker...

          Er war in "Mit Schirm, Charme und Melone" zu Gast, er war "Der Mann mit dem goldenen Colt", er war die böse Stimme im "Letzten Einhorn", er verirrte sich in die "Policeacademy 7".
          Er war das Gesetz in "Sleepy Hollow", er war mit "Charlie in der Schokoladenfabrik", er bekämpfte die Musketiere ,er war der einzig denkbar würdige Gegner von Gandalf und er war als Count Dooku einer der ganz wenigen Lichtblicke in der neuen Star Wars Trilogie.

          Das war nur ein ganz, ganz kleiner Ausriss aus der, auch immer mal wieder schwankenden, Karriere des Sir Christopher Lee.
          Ein kleiner Ausriss der dennoch zeigt:
          Dieser Mann hat alles gesehen, hat alles gedreht, hat mit jedem schon mal zusammengearbeitet.

          Er hat in über 300 Filmen mitgewirkt und steht damit als Weltrekordhalter im Guinnessbuch.

          Wenn der Spruch " Der gehört zum Inventar" nicht existieren würde, er müsste für Christopher Lee erfunden werden.

          Hoffen wir das er 200 Jahre alt wird und bis zum letzten Atemzug Filme macht.

          Die größte (immer noch) lebende Legende Hollywoods.

          38
          • 7

            Logiklochfaktor:
            So groß , dass schwarze Löcher ( welche ja wahrscheinlich eine Größe innehaben, die in Richtung unendlich geht) eifersüchtig werden.
            Unterhaltungsfaktor:
            (Fast) Genau so groß.

            18
            • 6

              Hat mit He-Man soviel zu tun wie ein Kuhfladen mit einer Pizza.
              Trotzdem amüsant.

              19
              • ?

                An dem Ding interessiert mich absolut gar nix.
                Einzig und allein das (der extremst talentierte) Milan Peschel sich für so einen Wasserstoffscheißdreck hergibt, macht mich betroffen.

                17
                • 8
                  Andy Dufresne 07.07.2013, 06:39 Geändert 04.07.2015, 04:50

                  " Jede Bewegung von innen nach außen entspringt einer Ungenügsamkeit.
                  Metaphysisch gesehen, ist diese Ungenügsamkeit der Ursprung der Zeit. "
                  - Franz Werfel -

                  ALLES.
                  In einem Film.

                  Zum Scheitern verurteilt, nicht zu vollenden, niemals ganz zu vollenden.
                  Etwas, dass die Welt in den Angeln hält, etwas, dass Alles (Alles) überhaupt sein lässt.
                  Der Urantrieb, nicht der Motor, nein der Treibstoff, das Magische, das Unerklärliche, das Mana.

                  Etwas wie der Tod, der Ursprung, das Ende, die Frage nach dem Woher, nach dem Warum.
                  Etwas, dass (so) ungleich größer ist, als Rationalität, als Wissen, als Lernen oder Lehre.
                  Eine unbekannte Größe.

                  Dies zu verfilmen, (ist ) dass größte Unternehmen überhaupt.
                  Dass größte Unternehmen überhaupt.
                  Daran KANN man nur scheitern.

                  http://www.youtube.com/watch?v=ihF_aXi-Huk
                  Man höre diese Musik und denke nach, man denke darüber nach, was man selbst daraus gemacht hätte.

                  Liebe, von unbestimmtem Ursprung (bis) zum unendlichen Endpunkt.
                  Zum Scheitelpunkt.
                  Daran KANN man nur scheitern.

                  "Die Liebe ist ein Wunder, das immer wieder möglich, das Böse eine Tatsache, die immer vorhanden ist."

                  - Friedrich Dürrenmatt -

                  31
                  • 8 .5
                    Andy Dufresne 06.07.2013, 15:04 Geändert 04.07.2015, 05:05

                    "Ich werde nie vergessen wie er mich nicht angeschaut hat..."

                    Alle suchen in diesem Film.

                    Lilly (Caroline Herfurth), die Schwester eines hochsensiblen Jungens, dessen Freitod bald, im Winter, ein Jahr her ist, sucht Schutz.
                    "Komm rein in mich", dass sagt sie nicht wie eine "Theaterschlampe", dass sagt sie wie ein kleines verschrecktes Mädchen das eben Schutz sucht, jeder der sie beschützen soll, wird allerdings erdrückt.
                    Sie trauert wie verrückt und rennt davor weg.

                    Die Mutter (Corinna Harfouch) sucht Antworten auf unendlich viele Fragen.
                    "Ich will kein Bild von Alex, ich will Alex!!!".
                    Sie sucht einen Ausweg, eine Linderung.
                    Suhlt sich in ihrer Trauer, leidet wie ein Hund.

                    Der Vater (Hans Zischler) sucht sein Heil in der Verdrängung, der Aufrechterhaltung von längst Verlorenem (dem Sohn, seine gescheiterte Ehe) und der Flucht in die Arbeit und in Affären und in Verleugnung.

                    Der Maler (Josef Bierbichler), der ein Bild von Lilly und ihrem toten Bruder malen soll, sucht seine Erlösung in der Flucht in die Einsamkeit.
                    Seine lange unterdrückte Homosexualität lebte er aus, in dem er seine Familie verließ. Diese intensive, schwule Liebe erschlug ihn aber:
                    "Er hat mich ins Leben reingezogen.
                    Es war zuviel, sein Tod war eine Erleichterung für mich..."

                    Extrem gute Schauspieler bilden das Ensemble dieses stillen, reflektierten Dramas:
                    Die große Corinna Harfouch und die seit Jahren starke und konstant sich entwickelnde Caroline Herfurth spielen sehr glaubhaft ihre schwierigen Rollen.
                    Grandios die Doppelszene, die hin und her schneidet zwischen der sich freitanzenden Herfurth und der vor Trauer übermannt in den Wald flüchtenden Harfouch.
                    Toll wie immer Hans Zischler, auch wenn er nicht sehr viel Raum/Zeit einnehmen darf.
                    Auch die kleineren bis kleinsten Rollen sind mit Franz Dinda, Mišel Matičević und Hansa Czypionka stark besetzt.

                    Das Highlight aber, wie für mich sowieso in jedem Film, in dem er mitwirkt:
                    Josef Bierbichler.
                    Wie zurückgenommen, zweifelnd, liebenswert, nachdenklich er diesen Maler, diesen Suchenden gibt: Der beste deutsche Schauspieler überhaupt, gerade wenn man "Winterreise" kennt, wo er den Kraftmenschen, den Polterer, den Psychotiker herauskehrt.
                    Wie er solch gegensätzliche Rollen gleichsam und vor allem total glaubhaft verkörpern kann: Ein Wahnsinn!

                    Ein empathischer, tiefgreifender Film mit durchweg starken Schauspielern.
                    Nie effekthascherisch, nie drauf mit der Kamera, im Gegenteil.
                    Der Film ist wie Bierbichlers Maler:
                    Verstehen wollend, innehaltend, Raum gebend, interessiert und unterbrechend, abwartend wenn die Dinge nicht erklärbar sind, nicht passen wollen.
                    Wie ein wirklich guter Therapeut.

                    Eine große Leistung von der Regisseurin und Drehbuchautorin Caroline Link ( Oscar für "Nirgendwo in Afrika", mit Preisen überschüttet für ihr Debüt "Jenseits der Stille"), ein starker und eindringlicher Film, der sich vor niemandem verstecken muss und durchaus auch international mithalten kann.

                    "Es ist als ob er eine Tür aufgemacht hätte und ich bekomme sie nicht mehr zu..."

                    25
                    • 9 .5

                      -"Lassen Sie das, Mr. Ward! Sie fangen sonst 'n Krieg an!"
                      -"Es war schon Krieg, bevor wir hierher kamen!"

                      1964 verschwinden im tiefsten KKK-Süden drei Bürgerrechtler.
                      Zwei FBI-Agenten mit unterschiedlichen Ansätzen versuchen den Fall zu klären.
                      Und stechen/geraten in ein Wespennest aus Rassismus, Unterdrückung und Gewalt.

                      Willem Dafoe total glaubhaft als gescheitelter, prinzipen- und gesetzestreuer, ambitionierter, liberaler Agent.
                      Absolut überdurchschnittlich Gene Hackman (für mich ist diese Rolle hier Hackman-Essenz, auf den Leib geschneidert) als älterer, direkter, mit allen (auch den trüben) Wassern gewaschener, sympathischer, empathischer, impulsiver, reaktionärer, wuchtiger Agent, der selbst aus dem Süden stammt und für den Gerechtigkeit, im Zweifelsfall, vor Recht ergeht.
                      Den Oscar (für den er für diese Rolle nominiert war) hätte er hierfür bekommen müssen, ganz klar.

                      Aber auch die "Gegenseite" ist sehr stark besetzt.
                      Der viel zu selten zu sehende Brad Dourif ( "Einer flog über das Kuckucksnest", Grima Schlangenzunge in HDR) als verschlagener Hilfs-Sheriff, Michael Rooker als Hass auf zwei Beinen, R. Lee Ermey (Drill-Seargeant Hartman aus "Full Metal Jacket") als Deckmantelbürgermeister, Stephen Tobolowsky (der, der von Bill Murray auf der Straße eine geknallt kriegt in "Und täglich grüßt das Murmeltier) als Drahtzieher und Marionettenspieler.

                      Und ganz für sich alleine stehend:
                      Die einzigartige Frances Mc Dormand als Gewissen und Hoffnung auf Veränderung. Ganz großartig!

                      "Mississippi Burning" ist von der ersten Sekunde an extrem fesselnd, er ist spannend, actionreich ,gesegnet mit ganz leisem, lakonischem Humor, er ist wichtig, herausragend (ohne Ausnahme) gespielt, stark bebildert, großartig in Szene gesetzt, dramaturgisch komplett stimmig und perfekt passend musikalisch untermalt.

                      Dass Einzige was ein Geschmäckle hinterlässt:

                      „Das Problem [..] ist die sadistische Dirty-Harry-Masche, die Hackman gegen die Ku-Klux-Klan-Brutalos im Süden einsetzt, sie gleichsam mit ihren eigenen Waffen schlagend und dabei an atavistische Rachegelüste appellierend: Gegen Schweine helfen nur schweinische Methoden. In einer Szene setzt Hackman, während FBI-Beamte grinsend und ihn abschirmend vor der Tür stehen, einem Südstaaten-Polizisten das Messer im Rasiersalon an die Kehle und ritzt ihm ungerührt das Gesicht auf, bevor er ihn zusammenschlägt. [..] Aber gerade in diesem authentischen Fall hat sich das FBI aus guten Gründen gehütet, der schweigenden und gelegentlich lynchen lassenden Mehrheit im Süden auch nur ein Argument gegen die Ermittlungen zu liefern. Und daß ein Film, der illegales Unrecht und verschwörerische Brutalität anprangern will, ausgerechnet zu ihrer Bekämpfung nach deren Methoden greifen muß, schwächt seine moralische Position doch sehr.“
                      – Aus "Der Spiegel" -

                      Dieser Punkt ist (für mich) nicht wegzudiskutieren.Auch wenn ich gerne zugebe, dass mir persönlich diese Vorgehensweise nicht fremd ist, sein könnte und die Vorgehensweise im letzten Viertel des Filmes subjektiv total zu verstehen ist und auch als "ich hätte auch so gehandelt, wenn man den Schweinen nicht anders beikommen kann" goutiert werden kann.
                      Ich persönlich handle (ja auch) nach meinem eigenen moralischen Kompass und wenn es sein muss, entscheide ich (immer, also in letzter Instanz) moralisch und (wenn es eben sein muss) nicht unbedingt gesetzeskonform.

                      Unterhalten, zum Nachdenken anregen, Gefühle auslösen.
                      Das sollte Film tun.
                      Mississippi Burning tut genau das (und zwar sehr intensiv).

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                      • 7
                        Andy Dufresne 01.07.2013, 02:49 Geändert 04.07.2015, 05:06

                        "Mit einem Jungen gehen, dass heißt, ihn auf den Mund zu küssen!"

                        Schnulzig, von der Zeit überholt, altbacken, aber:
                        Hach, auch einfach schön.
                        Schön nostalgisch, schön unschuldig, schön altmodisch.

                        Und auch wenn der Film über 30 Jahre alt ist:
                        Manche Dinge ändern sich (natürlich) nie.
                        Jung war jeder mal, verliebt war jeder mal (zum ersten mal, zum zweiten mal, zum...), unglücklich war jeder mal (zum ersten mal, zum zweiten mal, zum...).
                        Und dies fängt "La Boum" dann doch zeitlos, angenehm zaghaft und verspielt witzig und mit großem Respekt für "Balderwachsene" ein.

                        Wenn man jung ist, galt/gilt/wird immer gelten :"Dreams are my Reality"

                        Ach ja: Eine so großartige Urgroßmutter wie Vic sie hat, so eine sollte jeder haben dürfen!

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                        • 6 .5
                          Andy Dufresne 30.06.2013, 05:50 Geändert 26.11.2018, 14:22

                          Teil 1 war in den frühen, etwas dreckigeren, einfacheren, politisch unkorrekteren (als man noch sexistischer, purer, deftiger unterwegs war) Achtzigern (1982) Zuhause.
                          Teil 2 ist in den ganz frühen Neunzigern (1990) Zuhause, als man vernünftiger, sauberer, hochglänziger wurde.
                          Das ist wohl dass Grundproblem dieser Fortsetzung:
                          Sie kommt zu spät, hätte einfach ein paar Jahre früher kommen sollen/müssen.

                          Der Film wirkt oft gar nicht wie eine Fortsetzung (obwohl er etliche Szenen des ersten Teils fast schon komplett übernimmt, wiederholt), er hat wenig von der derben, ungehobelten Art seines Vorgängers und auch die Protagonisten sind viel „an die Kette gelegter“.
                          Dennoch hat “Und wieder 48 Stunden“ starke Actionszenen und immer wieder kommen die (gezügelteren) Sprüche ins Ziel, immer wieder ist der Film mehr als nur annehmbar.
                          Konstruiert (gerade die “Auflösung“), dass es fast weh tut, aber trotzdem spannend und sehenswert, wenn auch in der Essenz unnötig und teils (im Vergleich zum Vorgänger) erheblich verschenkt.

                          Teil 1 war ein vollmundiges, hochprozentiges Starkbier Marke Doppelbock, Teil 2 ist ein kalorienreduzierter Radler.
                          Aber ein (Action-Buddy-Movie)Radler löscht halt bedingt auch noch den Durst, es macht nicht so selig wie das Starkbier, zumindest leicht beschwippst ist man von ihm aber immer noch…

                          13
                          • 8 .5

                            -„Der wird euch noch ne Menge Probleme machen.“
                            -„Warum?“
                            -„Weil der lieber Bullen umlegt als zu ficken.“

                            Latent rassistisch & sexistisch, hart, saukomisch, voller Klischees , voller Sprüche, schön viel Balleraction.

                            „Hier hast du was zu schnabulieren.“

                            Ein Bulle (Nolte) und ein, von ihm, für 48 Stunden aus dem Knast "geliehener" Gauner (Murphy), versuchen einen entflohenen Häftling zu finden, der eine blutige Spur der Gewalt durch San Francisco zieht.

                            Nick Nolte:
                            Muffelig, brachial, rüppelhaft, laut und misantrophisch, grandios passend.
                            Eddie Murphy (in seinem Film-Debüt):
                            Riesenfresse, Gossen-Charme, mit allen Wassern gewaschen, cool und verdammt witzig.
                            Wie er den Hillbillysaloon aufmischt: Deshalb wurde er zum dem was er war (ein hochtalentierter Superstar) und (leider) schon lange nicht mehr ist.

                            Die beiden harmonieren super, die Story ist nicht zu dumm/dünn und der Bösewicht (sehr gut: James Remar) ist tatsächlich ein ziemlich böses, gemeines, skrupelloses Arschloch.

                            Spannend, kurzweilig, schnell, heftig, komisch, voller Oneliner und 80er Feeling.
                            Genau so geht Oldschool-Buddy-Movie Wurzelfilm.

                            -"Jack, erzähl mir ne Gute Nacht Geschichte!"
                            -"Ach, leck mich am Arsch!"
                            -"Ja, so hab ich es am liebsten!"

                            20
                            • Ganz großartiger, kenntnisreicher, hoch pointierter Kommentar Ben!
                              Hammer!

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                              • Steinigt mich: Sein schönster Film ist "Legends of the Fall" und der bekommt auch meine Stimme.

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                                • 2
                                  • 9 .5

                                    Der frühe Tarantino ist der wahre Tarantino…

                                    Der Soundtrack!!!
                                    Der beste (von Quentin) überhaupt für mich, der chilligste, der stimmigste, der coolste…

                                    Großaufnahmen von Füssen, Knarren, 38 mal das N-Wort, Weed & Drinks, das Älterwerden, quasi NUR High-Endbullshit-Dialoge, Bullen, Fluglinien, Ex-Knackis, so ziemlich jede Ecke von L.A., Simone´s einzigartige Show, Betrug, Finten, Tricks, die Vergangenheit, die Zeit danach, zarte Liebe, Referenzen und ( wenige) Selbstreferenzen (und noch vieles, vieles mehr)…

                                    "Weisst du Mann?
                                    Ich hasse diese Nigger, die einem anderen Nigger einem Gefallen tun und "bamm" gleich einen Gefallen dafür zurück haben wollen, aber...
                                    leider bin ich einer von diesen Niggern…"

                                    (Der ,in letzter Zeit viel zu wenig zu sehende ) Michael Keaton als fahriger Cop.
                                    Bridget Fonda, bitchy, großmäulig und (großartig) gelangweilt.
                                    Samuel L. Jackson eiskalt, berechnend und überfordert.
                                    Robert Forster, abgeklärt, kontemplativ (mein persönlicher Lieblingscharakter!), verstehend, voller Empathie.
                                    Robert De Niro entschleunigt, irgendwie müde und fahrlässig, eine der untypischsten Rollen seiner Karriere.
                                    Pam Grier als göttliche, zwar leicht in die Jahre gekommene, aber immer noch phänomenale, kämpferische, lebenskluge, planende Amazone.

                                    Habe ich den GRANDIOSEN Soundtrack schon erwähnt?!

                                    Eine kleine, ruhige, smoothe Story (typisch Elmore Leonard), ein entspannter, plätschernder Film.

                                    Die absolut beste Antwort, die Tarantino geben konnte, nach “Pulp Fiction“, als jeder erwartete das er nun noch overkillischer, noch wichtiger, noch übertreffender werden müsste.

                                    -„Sie denken sie kriegen das hin?“
                                    -„Ist schon in Arbeit…“

                                    Quentin entspannt, stoned sozusagen, zurückgenommen, in „Scheißdrauf-Manier“:
                                    Dass sollte er unbedingt wieder aufnehmen, Erwartungen zu unterlaufen, lässig zu bleiben, dass sollte er wieder machen, denn wenn er dies macht (wieder machen würde):
                                    Ein verdammtes Juwel von Film kommt/käme dann hinten raus…

                                    Nach (vielen Jahren, in denen ich den Film nicht mehr sah) “Jackie Brown“ ist es ganz klar, für mich völlig offensichtlich:
                                    Der frühe Tarantino ist eben DER wahre Tarantino, einer der Neues erzählt, der Ungesehenes präsentiert, der etwas ganz Eigenes, etwas wahrlich Besonderes macht, ohne (zu viele) Selbstbezüge, ohne den Leuten zu geben was sie wollen (von ihm sehen wollen), der konterkariert, der wahrhaft überrascht.

                                    Ach ja: Großer Soundtrack übrigens!

                                    Was bleibt:
                                    Ein verdammt guter, einzigartiger Film, der einen der größten Kniffe (des Lebens) überhaupt beherrscht/beherbergt:
                                    Unterschätzt zu werden (was einem Geschenk gleichkommt!)

                                    „Das ist sein Job.
                                    Leute zu finden, die nicht gefunden werden wollen…“

                                    Mit der Zeit offenbart sich die Größe erst, mit den Jahren, den Mehrmalsanschauungen, entfaltet sich das Ganze, die Tragweite, die Bedeutung erst.

                                    Unterschätzt zu werden.

                                    Etwas Besseres KANN einem Film überhaupt nicht passieren.

                                    Für mich ein Kandidat für die Filmhistorie, ein Film der zum echten, großen, wahren Klassiker werden könnte, werden sollte, werden müsste!

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                                    • Was um diesen Film rumgelabert/rumgerüchtet wurde/wird ist echter Wahnsinn.
                                      An T5 glaube ich (weiterhin) erst, wenn ich einen Trailer sehe...

                                      5
                                      • 9 .5

                                        Schlicht und knapp:
                                        Essenz des (nicht nur!) Italo-Westerns.

                                        Man werfe in einen großen Kessel:
                                        Knarren, Wüste, Duelle, Saloons, Rauchwerk ( bevorzugt : Zigarillos), Bankraub, Kopfgeldjagd, Sheriffs, psychotische Banditen, persönliche Fehden, eine kleine (aber feine) Portion Komik, Blut, Rache, Augenzwinkern, DOLLARS, Eigennutz & höhere Gerechtigkeit…

                                        Man koche das Ganze mit Morriconeklängen (unverwechselbar und eine reine Freude, wie er jedem der (wichtigen) Protagonisten seinen eigenen Sound gibt und diese individuellen Melodien dann vermischt, als Komposition aufgehen lasst) und leone´schen Großaufnahmen, mit „Zeitlassen für Einzelheiten“ auf und garniere es mit etwas Zynismus und viel Spielerei.

                                        Clint Eastwood quasi als (perfekte) Blaupause seiner frühen Rollen, Lee van Cleef überraschend sympathisch (was ihn nur noch besser, noch runder macht) und durch Gian Maria Volonté mit einem (im guten, besten Sinne) theatralisch angehauchten, wahrlich ambivalentem Antagonisten gesegneter Film.

                                        Das Destillat:
                                        Ein purer (im Vergleich zu den anderen (extrem raren) Leone-Werken situativ slapstickhafter), ironischer, ikonischer Film.

                                        Ein Film der sich Zeit nimmt und doch immer straff inszeniert und zielführend ist, ohne echte Längen und mit vielen klassischen, oft kopierten und noch öfter zitierten Momenten ( man denke nur an das „Ich baller dir den Hut weg“-Szenario, die Waffen van Cleef´s oder an die Endszene (oder, oder, oder)).

                                        Ein in jeder Nuance stimmiger, abwechslungsreicher und doch tief selbstbezogener, klarer, reiner Western, den man aus heutiger Sicht leicht als (zu) klischeehaft bezeichnen könnte/würde, der aber eben erst für diese Klischees gesorgt hat und deshalb/somit nur als noch erhabener bezeichnet werden muss.

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                                        • 10

                                          Ein Anliegen, ein extremes Anliegen ist mir dieser Kommentar.

                                          In einer Zeit, einer Welt, in der Geld, Profit, Prestige, Reichtum mehr zählt, höherwertig ist, als Solidarität, als Miteinander, als ZUSAMMENLEBEN…

                                          Einer Welt, einer Zeit, in der alles ohne Zusammenhang, ohne klare Wertung, ohne Richtung auf uns prallt und es immer schwieriger wird „Wahrheit“ herauszufiltern, „Wichtigkeit“ herauszufiltern, in der es, im tagtäglichen Leben, kaum noch möglich ist moralisch anständig, richtig, gerecht zu handeln, in einer Zeit, mit einer Million Antworten (auf welche Frage eigentlich?)...

                                          Worauf soll man sich in einer solchen Welt, einer solchen Zeit berufen, worauf soll man zählen, wo ist der Kompass, wenigstens der/ein Kanon in einer solchen Welt, einer solchen Zeit?

                                          Eine Möglichkeit liegt im Zurückblick.

                                          In meinen Augen ist diese Rede eine Möglichkeit, ein Stück alte Wahrheit.
                                          "Alt", ist aber nur ein Wort, etwas, dass oft abgewertet wird, negativ besetzt ist.
                                          Dabei ist "Alt" oft bewahrtes Wissen, bewahrtes Lernen.

                                          "Alt" bedeutet (für mich) oft nur konservativ zu bleiben.

                                          Konservativ, nicht im Sinne von "CDU Ewiggestrig", nein, Konservativ im Sinne von "Werte, echte Werte bewahren"

                                          Ich wollte es kürzen, konnte es aber nicht.

                                          Es MUSS ungekürzt geschrieben/gesprochen werden, denn nur so kommt das Brennen, die Intensität rüber, der Wunsch an den bestehenden Verhältnissen etwas GRUNDLEGEND zu ändern.

                                          Ein alter (70 Jahre alter!) Aufruf, ein wahrer Aufruf!!!!!

                                          (hier in Bild und Ton: http://www.youtube.com/watch?v=b7Px6HcuWMI )

                                          Eine Rede, ein Aufruf, die/der VOR der unaussprechlichen Wahrheit gemacht wurde, eine Aussage, ein Anliegen, welche(s) getätigt wurde(n) OHNE das Chaplin wusste was hinter der Ostfront geschah, der "Der große Diktator" gemacht hatte, ohne zu wissen welche Schöpfungsschlachtungsmaschinerien hinter der Front betrieben wurden...

                                          Er sagte immer wieder:
                                          "Hätte ich gewusst was wirklich geschah, dieser Film wäre nie entstanden..."

                                          Vielleicht war dieses Unwissen ein (bitterstes, vergiftestes) Geschenk, ich glaube (hoffe!), dass es ein Wink, ein Menetekel des Schicksals war, dass dieser Film so gemacht werden konnte...

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                                          „Es tut mir leid, aber ich möchte nunmal kein Herrscher der Welt sein, das liegt mir nicht!
                                          Ich möchte weder herrschen noch irgendwen erobern, sondern jedem Menschen helfen, wo immer ich kann!
                                          Den Juden, den Heiden, den Farbigen, den Weissen!

                                          (!!!)Jeder Mensch sollte dem Anderen helfen, nur so verbessern wir die Welt! (!!!)
                                          Wir sollten am Glück des Anderen teilhaben und nicht einander verabscheuen!
                                          Hass und Verachtung bringen uns niemals näher!
                                          Auf dieser Welt ist Platz genug für jeden und Mutter Erde ist reich genug um jeden von uns satt zu machen!

                                          Das Leben kann ja so erfreulich und wunderbar sein, wir müssen es nur wieder zu leben lernen.

                                          Die Habgier hat das Gute im Menschen verschüttet und Mißgunst hat die Seelen vergiftet und uns im Paradeschritt zu Verderb und Blutschuld geführt.

                                          Wir haben die Geschwindigkeit entwickelt, aber innerlich sind wir stehen geblieben.
                                          Wir lassen Maschinen für uns arbeiten und sie denken auch für uns.

                                          Die Klugheit hat uns hochmütig werden lassen und unser Wissen kalt und hart, wir sprechen zu viel und fühlen zu wenig, aber zuerst kommt die Menschlichkeit und dann die Maschinen!

                                          (!!!)Vor Klugheit und Wissen kommt Toleranz und Güte! (!!!)

                                          (!!!)Ohne Menschlichkeit und Nächstenliebe ist unser Dasein nicht lebenswert!(!!!)

                                          Aeroplane und Radio (Flugzeuge, Internet, Globalisierung, Alles ist Jetzt…) haben uns einander näher gebracht, diese Erfindungen haben eine Brücke geschlagen von Mensch zu Mensch, sie erfordern eine allumfassende Brüderlichkeit, damit wir alle Eins werden!

                                          Millionen Menschen auf der Welt können im Augenblick meine Stimme hören, Millionen verzweifelte Menschen, Opfer eines Systems, das es sich zur Aufgabe gemacht hat Unschuldige zu quälen und in Ketten zu legen!

                                          Allen denen, die mich jetzt hören, rufe ich zu:
                                          Ihr dürft nicht verzagen!
                                          Auch das bittere Leid, das über uns gekommen ist, ist vergänglich!
                                          Die Männer(Systeme), die heute die Menschlichkeit mit Füßen treten werden nicht immer da sein, ihre Grausamkeit stirbt mit ihnen und auch ihr Hass!
                                          Die Freiheit, die sie den Menschen genommen haben, wird ihnen dann zurückgegeben werden!
                                          Auch wenn es Blut und Tränen kostet, für die Freiheit ist kein Opfer zu groß!

                                          Soldaten!
                                          Vertraut euch nicht Barbaren an, Unmenschen, die euch verachten und denen euer Leben nichts wert ist, ihr seid für sie nur Sklaven!
                                          Ihr hab das zu tun, das zu fühlen, das zu glauben!
                                          Ihr werdet gedrillt, gefüttert, wie Vieh behandelt und seid nichts weiter als Kanonenfutter!
                                          Ihr seid viel zu schade für diese verirrten Subjekte!
                                          (!!!!!)Diese Maschinenmenschen, mit Maschinenköpfen und Maschinenherzen! (!!!!)
                                          Ihr seid keine Roboter, ihr seid keine Tiere, ihr seid Menschen!
                                          (!!!!!!!!!)Bewahrt euch die Menschlichkeit in euren Herzen und hasst nicht!(!!!!!!!!!!)
                                          Nur wer nicht geliebt wird hasst!
                                          Nur wer nicht geliebt wird!
                                          Soldaten, kämpft nicht für die Sklaverei!
                                          Kämpft für die Freiheit!

                                          Im siebzehnten Kapitel des Evangelisten Lukas steht:
                                          ---------------------------------------------------------------
                                          (!!!!!) GOTT (Alles was ist) WOHNT IN JEDEM MENSCHEN.
                                          ALSO NICHT NUR IN EINEM ODER EINER GRUPPE VON MENSCHEN (!!!!!!)
                                          ---------------------------------------------------------------

                                          Vergesst nie:
                                          Gott lebt in euch allen und ihr als Volk habt allein die Macht!

                                          Die Macht Kanonen zu fabrizieren, aber auch die Macht Glück zu spenden!

                                          Ihr als Volk habt es in der Hand dieses Leben einmalig kostbar zu machen, es mit wunderbarem Freiheitsgeist zu durchdringen!

                                          Daher: Im Namen der Demokratie!
                                          Lasst uns diese Macht nutzen!
                                          Lasst uns zusammenstehen!
                                          Lasst uns kämpfen für eine neue Welt, für eine anständige Welt!
                                          Die Jedermann gleiche Chancen gibt, die der Jugend eine Zukunft und den Alten Sicherheit gewährt. Versprochen haben die Unterdrücker das auch, deshalb konnten sie die Macht ergreifen.
                                          Das war Lüge, wie überhaupt alles was sie euch versprachen!
                                          Diese Verbrecher!
                                          Diktatoren wollen die Freiheit nur für sich, das Volk soll versklavt bleiben!

                                          Lasst uns diese Ketten sprengen, lasst uns kämpfen für eine bessere Welt!
                                          Lasst und kämpfen für die Freiheit in der Welt!
                                          Das ist ein Ziel, für das es sich zu kämpfen lohnt!

                                          Nieder mit der Unterdrückung, dem Hass und der Intoleranz!

                                          Lasst uns kämpfen für eine Welt der Sauberkeit, in der die Vernunft siegt, in der Fortschritt und Wissenschaft uns allen zum Segen gereichen!

                                          Kameraden!
                                          Im Namen der Demokratie!
                                          Dafür lasst uns streiten!"

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                                          Was bedeutet dies für uns, Heute, im Jahre 2013?

                                          Was bedeutet dies für uns in einer Zeit, in der die Arabellion vollzogen wurde (mit unbestimmtem Ausgang), vollzogen wird (mit unbestimmtem Ausgang)?

                                          Was bedeutet dies für uns in Zeiten vom (immer noch) „Pulverfass Naher Osten“,
                                          von (ehemaligen) Schwellenländern auf dem Weg zu Supermächten (China,Brasilien…)?
                                          In Zeiten von Whistleblowern, Finanzkrisen und Gleichschaltung?

                                          Was bedeutet dies für uns?

                                          Was bedeutet dies für eine Welt, die trotz allem Fortschritts, aller Technik, aller Entwicklung, so extrem geteilt ist?

                                          Geteilt (vor allem) in arm und reich, aber auch in entwickelt und nicht entwickelt, in sicher und unsicher , einer Welt der Sicherheit und der Unsicherheit, einer Welt der Auswahlmöglichkeit und der Gebundenheit, einer Welt der Freiheit und der Sklaverei und einer Welt des Überflusses und des (welch extreme Schande!!!) Hungers?

                                          Was bedeutet all dies für uns?

                                          Kann, Muss es nicht bedeuten:
                                          Ausgleich, Annäherung, Zusammenkommen?

                                          Muss es nicht bedeuten:
                                          EIN BOOT?

                                          Ein Boot in dem wir alle sitzen, EIN Boot in Richtung Zukunft?

                                          Diese Welt war schon immer, ist, wird immer sein:
                                          Groß, reichhaltig, genug!

                                          Genug für alle, aber nur, wenn Alle erkennen, dass Alle das gleiche Recht haben, dass gleiche Grundrecht, dass gleiche Lebensrecht eben.

                                          Die Zukunft ergibt sich aus der Vergangenheit, aus der frühesten Vergangenheit:

                                          Nur zusammen geht es, geht es weiter, kann es überhaupt weitergehen.

                                          Aus der Vergangenheit, in Verbindung mit der gewollten Zukunft und der gelebten Gegenwart ergibt sich:

                                          In der Gegenwart MUSS ZUSAMMEN etwas erreicht werden,
                                          MUSS ZUSAMMEN gewirkt werden,
                                          MUSS ZUSAMMEN gedacht werden.
                                          MUSS ZUSAMMEN gelebt werden.

                                          Nur so KANN es gehen…

                                          37
                                          • 1 Jahr "7 Fragen" !
                                            Alles Gute, du beste Rubrik von mp! :)

                                            11
                                            • 10

                                              Wenn einer eine Reise tut…

                                              Ich will mich unbedingt der grandiosen Reiseidee anschließen, die der (mehr als geschätzte) Liebe(r) Tee ins Leben gerufen hat.

                                              Ich liebe es, wenn die Community hier auf mp etwas “aus sich selbst heraus“ gestaltet, quasi unter dem Radar etwas auf die Beine stellt.

                                              Leider habe ich momentan kaum bis keine Zeit, um an so etwas Teil zu nehmen, also um mich wirklich darauf zu konzentrieren.
                                              Dennoch möchte ich eben/aber Teil dieses wunderbaren Projektes sein und dachte mir: Wenn schon, denn schon, wenn du nur einen einzigen Text (diesen hier ) dazu beitragen kannst, dann etwas (für dich) bedeutendes, etwas herzbluterisches!

                                              Deshalb also, habe ich einen alten Kommentar neu bearbeitet, einen Kommentar der ,für mich persönlich, zu den existentiellsten, essentiellsten Texten überhaupt gehört , welche ich hier bisher geschrieben habe.

                                              Es geht um „Reise“ und welche Reise könnte tiefer, wichtiger sein, als die zu sich selbst?
                                              Welche Reise könnte bedeutender sein, als eine Reise ins Innere, eine Reise in die Psyche, in den innersten Kern?

                                              Meine Reise geht dahin, eben ins Innerste, dahin wo es weh tut, physisch wie psychisch.
                                              Eine Reise ins „Es“ in den inneren wilden Stier, ins tiefste Mark.
                                              Dies ist also mein (wohl leider einziger) Beitrag zum Thema Reise.

                                              Eine Reise ins Herz der (persönlichen) Dunkelheit...
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                                              „Jeder hat Angst vor dir!“
                                              Wer soll/kann dann noch dein Korrektiv sein ?

                                              „Wenn er sich irgendwas vorgenommen hat dann steckt das in seinem Dickkopf und er lässt sich von Keinem da reinreden.
                                              Selbst wenn Christus vom Kreuz runtersteigen würde, das würde ihn nicht im geringsten jucken.
                                              Er will tun und lassen können was er will und zwar ganz allein und er ist davon überzeugt , dass er es schafft“.
                                              Das sagt Joey, La Motta´s Bruder.

                                              „Das schafft er nie allein“.
                                              Antwortet Tommy, der Mafiosi.

                                              Im Allgemeinen geht es in „Raging Bull“ um den ehemaligen Boxweltmeister Jake La Motta.
                                              Er scheitert an sich selbst, er kann sich nicht selbst besiegen, versucht dies aber, bis er nur noch ein Schatten seiner selbst ist, ein verfettetes, dreckiges, eingesperrtes, von allen verlassenes Schwein, ein kompletter Verlierer.

                                              Übergeordnet und tieferliegend geht es um einen Menschen der rein seinem Instinkt folgt und der nicht merkt das dieser ihn täuscht.

                                              Es geht um tiefste, ehrlichste Sensibilität, so ehrlich das sie äußerlich als solche nicht mehr zu erkennen ist, in ihrer cholerischen, gemeinen und abschreckenden Manifestierung.

                                              Schon die erste Szene zeigt es:
                                              La Motta liegt nach Punkten klar hinten, bringt den Gegner in der letzten Runde (der ultimativen Runde!) aber dreimal zu Boden.

                                              Dieser Gegner wird , nach dem er bis zur „Acht-Zählung“ regungslos liegenblieb, vom Gong der Glocke gerettet, La Motta steht, war stärker und hat trotzdem verloren.
                                              Er ist stärker ,aber ein Tier passt nicht in ein Regelwerk, in eine Vorgabe.
                                              Er steht und der Gegner liegt.

                                              La Motta kommt zu spät.
                                              Dies zieht sich durch sein ganzes Leben.

                                              La Motta randaliert als Verlierer, während der Sieger K.O. aus dem Ring getragen wird.
                                              La Motta steht und ist gefallen.

                                              Der gefallene Gegner wird aufstehen, La Motta kann nicht aufstehen (da er nicht fällt) obwohl es das Einzige wäre, was ihn retten könnte…

                                              „Er hat sich nun mal vorgenommen seinen Weg allein zu gehen“ und hat dabei vergessen, dass der Mensch zum Menschen wird , durch den Menschen.
                                              Und nicht (nur) durch sich selbst.

                                              „Ich hatte ja keine andere Wahl, KEINE ANDERE WAHL!!!!“
                                              schreit er und so ist es, ein Löwe brüllt, ein Vogel fliegt.
                                              Und ein Stier ist wild.
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                                              Das Meer, so unendlich groß und frei es auch erscheinen mag, ist durch den Mond zu Ebbe und Flut gezwungen.
                                              So ist La Motta durch sein Wesen, seine Seele gezwungen zu sein wie er eben ist, er ist durch seine Seele dazu gezwungen seinem Instinkt zu folgen.
                                              Wie ein wilder Stier.
                                              --------------------------------------------------------------------------------
                                              La Motta fühlt sich durch alles in Frage gestellt, er bezieht alles direkt auf sich selbst, ungefiltert.
                                              Auf die einzige Weise die er kann/kennt reagiert er auf die Dinge:
                                              Direkt, brutal unmittelbar.
                                              La Motta ist das Gegenteil von Subtil, das Gegenteil von Taktik, er ist purer, direkt gelebter Instinkt.

                                              Dieser trügerische Instinkt lässt ihn letztlich alles verlieren, dargestellt in der eruptiven Szene, als er auf seinen Bruder losgeht und dabei auch seine Frau K.O. schlägt.
                                              Seinen Bruder verliert er damit sofort, seine Frau hält es noch etwas aus, der Bruch ist aber da, es ist nur eine Frage der Zeit bis er die beiden komplett entzweit.

                                              Er legt sein altes Leben als Boxer ab.
                                              Dies bringt ihm aber keine Erlösung, im Gegenteil.
                                              Er legt sein früheres Leben ab (welches absolut das Zeug gehabt hätte, aus ihm einen glücklichen Menschen zu machen!) als er seinen WM-Gürtel auseinander nimmt, um ihn zu Geld zu machen.

                                              Die Demontage des Gürtels ist die symbolische Demontage seiner Selbst, der Gürtel, für den er alles gegeben hat, ist wertlos für ihn geworden.

                                              Er ist allein, er hat es geschafft vollkommen verlassen zu werden/zu sein, er hat sein Umfeld durch seine Roheit, seinen pur gelebten Instinkt , dazu gebracht ihn allein zurückzulassen, ihn letztendlich in eine schmutzige Zelle zu stecken.

                                              Er schreit seine Hilflosigkeit in der Zelle hinaus
                                              („WIESO, WIESO, WIESO, WIESO!?!! Ich bin kein Tier, ICH BIN KEIN TIER!!!! ),
                                              während er mit dem Kopf und den Fäusten gegen die Wand schlägt.

                                              Viele haben ihn ausgehalten und sind geflohen.
                                              Er kann dies nicht, er ist in sich selbst gefangen.
                                              Er MUSS sich selbst aushalten und kann nicht fliehen.
                                              Er ist dem Instinkt ausgeliefert, er ist sich seine eigene Nemesis.

                                              Bei diesem Film stimmt einfach alles.
                                              Allein der Vorspann, absolut reduziert, De Niro macht sich in Zeitlupe im Ring warm, unterlegt von einer tiefmelancholischen und dennoch kämpferischen Musik.
                                              Das könnte ich mir stundenlang ansehen…
                                              Dazu die Kamera, der Schnitt, die stilistischen Ideen und die Wahnsinnsregie von Marty Scorsese.

                                              Und die ÜBERLEBENSGROSSE Leistung von Robert De Niro.
                                              Und nicht zu vergessen : Joe Pesci,
                                              Dessen herzensguter und doch ebenfalls oft rein dem Instinkt folgender Joey (als er Vicky mit den Mafiosi in der Bar sieht und wie ein Tier auf den Mafioso springt, ihn mit einer Stange schlägt und ihm den Kopf mit einer Autotür zermanscht, ist das ein Menetekel, ein Vorausblick auf seine Großrollen als Tommy/ Nicky in Goodfellas und Casino) wird oft viel zu wenig gewürdigt.
                                              Auch Cathy Moriarty überzeugt komplett, sowie der ganze Cast einfach absolut passt, absolut stimmig besetzt ist.

                                              Letztendlich ist der Film aber ganz klar auf La Motta/De Niro fokussiert, völlig auf seine Persönlichkeit ausgerichtet.

                                              Wo "Apocalypse Now" den ganz großen Bogen über alles spannt, spannt Raging Bull den ganz großen Bogen über das Persönliche.
                                              "Apocalypse Now" reist ins große (und ganze) Herz der Dunkelheit, "Raging Bull" reist ins persönliche Herz der Dunkelheit.
                                              Für mich gehören die beiden Filme zusammen, sind verbunden.
                                              Es geht (immer) um Dualität…

                                              "Raging Bull" ist für mich einer der absolut besten Filme aller Zeiten und mit Sicherheit auch einer der zeitlosesten (Filme) die je gemacht wurden.

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                                              • Jiiiiiiiihaaaaaaaa!!!
                                                Bei mir hat das Ding zwar nicht das Herz, aber stolze 10 Punkte!
                                                Deshalb (Mein Kommentar):

                                                Ufuk Boran.
                                                Ufuk Boran hieß ein Junge, der mit mir in der selben Grundschulklasse war.
                                                Ufuk Boran kam aus einem der hinterletzten Flecken von Anatolien (nach Deutschland).
                                                Ufuk Boran war mein Freund.
                                                Ufuk Boran hatte Geburtstag.
                                                Ufuk Boran wurde Acht oder vielleicht auch Neun Jahre alt ( ich weiß es einfach nicht mehr...) damals.
                                                Es war also 1989 oder 1990 und Ufuk Boran feierte seinen Geburtstag.
                                                Es gab Essen ohne Ende, es war witzig, seeeeeeeehr spartanisch und der Einzige der halbwegs deutsch konnte (aus seiner Familie) war Ufuk Boran...
                                                Nach diversen Kindergeburtstagsspielen usw. kam der Höhepunkt:
                                                KARATE TIGER (auf Video)!!!!!
                                                Böses Arschloch ( Van Damme) schlägt den Vater eines Jungens zum Krüppel.
                                                Junge pilgert zum Grab von Bruce Lee.
                                                Der Geist von Bruce Lee trainiert ihn.
                                                Junge rächt den Vater und tritt van Damme in den Arsch.
                                                Und zwar mit einem "Fallrückziehertodesmove".
                                                Ende.
                                                Damals gab es tausend Karate/Kung Fu/ Kick Boxer/ Shaolin/ Fight/ Kumite-Movies,
                                                alle basierten auf demselben Prinzip:
                                                Junge erlebt Verlust ,Irgendjemand aus seiner nächsten Nähe wird von einem bösen Arschloch verprügelt/ verkrüppelt/ gekillt.
                                                Junge trainiert bei einem weisen Meister.
                                                Der Meister wird verprügelt/verkrüppelt/gekillt.
                                                Der Junge tritt im Endkampf gegen das Arschloch an, das Arschloch macht ihn fast fertig, dann reißt der Junge dem Arschloch doch noch den Arsch auf.
                                                Ende.
                                                Karate Tiger auf Ufuk Borans Geburtstag war mein erster Film dieser Art.
                                                Karate Tiger ist deshalb 10 Punkte wert.
                                                So einfach ist es manchmal :)

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                                                  Ein Film wie ein großer Stein, der dich langsam erdrückt.

                                                  Ein Vergewaltiger (massiv, grandios: Jürgen Vogel) versucht, nach fast 10 Jahren Gefängnis, ins normale Leben zurückzukehren.
                                                  Er kann "Leben" aber nicht.

                                                  Schwer, extrem lang (163 min) und trostlos.
                                                  Pessimistisch, realistisch, quälend, direkt, sperrig, wichtig.
                                                  Herausragend gespielt und geduldig, schmerzhaft intensiv inszeniert.
                                                  Ein Brocken von einem Film, der den Zuschauer fordert, ihm nichts vorsetzt, ihm keine Erleichterung oder gar Erlösung gönnt, ihm keine Richtung vorgibt.

                                                  Ein starker, einzigartiger Film, den ich wahrscheinlich nie wieder schauen werde, aber immens froh darüber bin ihn gesehen zu haben, oder besser:
                                                  Ihn mir erkämpft zu haben.

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                                                    Der Prägnanteste:

                                                    "I've seen things you people wouldn't believe.
                                                    Attack ships on fire off the shoulder of Orion. I watched c-beams glitter in the dark near the Tannhauser Gate.
                                                    All those moments will be lost in time, like tears in rain.
                                                    Time to die."

                                                    Der Schönste:

                                                    „You've never been to the ocean ?
                                                    Then you better run, you're running out of time...
                                                    [...]
                                                    In Heaven, that´s all they talk about...
                                                    The ocean...
                                                    And the sunset...
                                                    How fucking wonderful it is, to watch that big BALL of fire...
                                                    MELT to the ocean...
                                                    The only light that is left...
                                                    Like a candle...
                                                    Only inside..."

                                                    Ansonsten:
                                                    ❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤

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