DonChris - Kommentare

Alle Kommentare von DonChris

  • DonChris 03.04.2015, 14:50 Geändert 03.04.2015, 15:00

    Stromberg, der Tatortreiniger, Mord mit Aussicht ... der Junge hat ein Talent, sich die richtigen Serien auszusuchen.

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    • In meinen Augen wird die Serie immer besser. Im Grunde ist sie am Scheideweg, langsam aber sicher kommt sie in fahrt und entwickelt sich auch weiter - allerdings muss die Spannung noch deutlich steigen. Wenn das verkackt wird, um es mal so auszudrücken, verliert man sicherlich irgendwann das Interesse. Bin mir aber fast sicher, dass jetzt langsam Schwung aufgenommen wird.

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        DonChris 30.03.2015, 13:39 Geändert 02.04.2015, 21:14

        THE SAINTS ist das erste Werk von David Lowery und dafür sehr beachtlich. Im Grunde handelt es sich um einen Film, der inhaltlich eine Art entschleunigte Version von Bonny & Clyde sein könnte. Dabei verbreitet der Film eine angenehm melancholische Stimmung, welche vor allem durch die Kameraarbeit und die wirklich ausgezeichneten Schauspieler wirkt. Hektisch und brachial wird der Film aber an keiner Stelle, wer also das schnelle unterhaltende Kino sucht, der braucht sich dem Film nicht weiter zu nähern. Ich persönlich fand die ruhige Art aber sehr angenehm. Leider entwickelt sich der Film aber ab einen gewissen Punkt nicht besonders weiter, weil er auch bei vielen Handlungssträngen darauf verzichtet, diese näher zu betrachten. Das führt wiederum dazu, dass er trotz seiner melancholischen Stimmung nicht besonders tiefgründig und irgendwie nicht besonders spannend ist. Doch was soll´s, er ist auf jeden Fall einen Blick wert, vor allem wenn ihr Filme mit ruhigerem Aufbau nicht abgeneigt seid. Der Film lebt eben eher von den Charakteren und damit von der Darstellerleistung, als von der Story an sich.

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        • DonChris 22.03.2015, 11:51 Geändert 22.03.2015, 11:51

          Klingt gar nicht mal so interessant.

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            DonChris 13.03.2015, 10:54 Geändert 13.03.2015, 10:56

            Da habe ich mir ein wenig mehr versprochen. Die Grundidee ist sehr interessant - Was würdest du machen, wenn du wüsstest die Erde würde morgen untergehen? Auch Dafoe spielt gewohnt gut, doch da hört es leider auf und es wird uninteressant. Sämtliche Handlungsstränge machen es einem nicht wirklich leicht, sich mit dem Film anzufreunden, weil sie recht wirr und unausgewogenen wirken. Der Film tritt immer mal wieder eine Tür auf, blickt kurz mal rein, tritt dann aber direkt wieder zurück und schließt sie - So geht das im Grunde die ganze Zeit.
            Dazu kann ich die Handlungen des Protagonisten irgendwie nur selten nachvollziehen.

            Kein ärgerlicher Film, aber eben einfach nicht interessant.

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              DonChris 12.03.2015, 14:47 Geändert 12.03.2015, 14:55

              Die Inhaltsangabe könnt ihr eigentlich auch dem obigen Text entnehmen, aber okay, ich umreiße es mal kurz ;). Es geht also um einen unzufriedenen festgefahrenen Literaturlehrer, welcher das Talent eines Schülers entdeckt und fördert. Der Schüler seinerseits erkennt in dem Lehrer seinen Mentor, ist allerdings stark geprägt durch einen manipulativen und analysierenden Charakter. Dabei schreibt der Schüler eine stets fortlaufende Geschichte, welche der Mentor analysiert und kommentiert. Schnell verschwimmen dabei die Grenzen einer normalen Leher-Schüler-Beziehung. Der Schüler selbst schleust sich quasi in eine andere Familie ein, um diese zum Mittelpunkt seiner Geschichte zu machen...

              So weit so gut, dass interessante dabei ist die Erzählweise. Die Grenzen zwischen Fiktion und Realität, zwischen real passierten Geschehnissen, welche dann dokumentarisch aufgeschrieben wurden und Produkten der Fantasie verschwimmen sehr geschickt. Auch in den Bilder vermischt sich in gewissen Momenten beides, was sehr gut zu den lyrischen Zusammenhängen passt. Obendrein fragt man sich, wohin sich alles entwickelt und welche Aussage der Film eigentlich verfolgt. Genauso suchend verhält sich zunehmen unser Hauptprotagonist Germain, was wiederum eine schöne Brücke zwischen uns und der Hauptfigur schafft.

              Der Film ist recht ruhig, dafür aber liebevoll und originell. Kann ich nur empfehlen.

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              • DonChris 12.03.2015, 10:04 Geändert 12.03.2015, 10:12

                Wurde ja auch Zeit! Durch seine Rollen in den bahnbrechenden Filmen Garden State, The Great New Wonderful, 10 Items or Less, Der Date Profi, Die Muppets, Ein Jahr vogelfrei!, The Normal Heart, Visions und Wish I Was Here, hat er es zu Recht verdient, in einem Atemzug mit Marlon Brando und Co genannt zu werden ;)

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                  DonChris 11.03.2015, 10:37 Geändert 11.03.2015, 10:40

                  ERBARMEN ist atmosphärisch klasse und besitzt die typische Erzählstruktur eines Krimis. Das die Dänen in Sachen Kameraarbeit und Post ein gutes Händchen haben, beweisen sie am laufenden Band und das bestätigen sie auch hier.

                  Die Story ist genretypisch natürlich angenehm verworren, sämtliche Pusselstücke fügen sich erst gen Ende zusammen. Das größte Plus waren für mich aber die sympathischen Hauptcharaktere der Ermittler. Vor allem Carl als mürrischer Zeitgenosse machte mir wirklich Freunde :).

                  Bin gespannt was da noch kommt - Geplant ist ja eine Trilogie. Ich bin auf jeden Fall schon mal sehr angetan. Krimifreunde kommen hier garantiert auf ihre Kosten.

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                  • DonChris 08.03.2015, 13:48 Geändert 08.03.2015, 13:49

                    Die beste Box bzw. DVD/Blue Ray...gar nicht mal so einfach. Ich denke meine Pate Trilogie im Lederband (1. Auflage)

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                    • 8 .5
                      DonChris 08.03.2015, 00:46 Geändert 11.03.2015, 10:46

                      "You Don’t Know Jack" oder "Ein Leben für den Tod" ist kein Film, den man nebenbei sehen kann und will. Der Film versprüht einen unheimlichen Charme und das liegt in erster Linie an Al Pacino und John Goodman, die ich beide seit langem nicht mehr so stark gesehen habe. Dabei thematisiert der Film ein brisantes und tiefgründiges Thema, nämlich Sterbehilfe.

                      Der Film schafft es aber den Balanceakt zu meistern und eben weder zu kitschig, noch zu humorvoll oder moralisch anprangernd daher zu kommen. Das die Geschichte um einen pensionierten Arzt, welcher in sehr ausgewählten Fällen Sterbehilfe gab, auf Wahrheit beruht, hilft natürlich ungemein bei der Auseinandersetzung mit dem Thema. Denn daran kommt man als Betrachter einfach nicht vorbei. Das der Arzt sich dabei in einer permanenten gesetzlichen Grauzone befand, quasi immer auch mit einem Bein im Gefängnis war, liegt auf der Hand. Der Film nimmt dabei zwar sehr die Sichtweise des Protagonisten an, doch er drängt sie einem nicht auf. Wer zu anderen Schlussfolgerungen kommt, dem kann der Film genauso viel geben.

                      Das liegt einfach auch daran, dass wir es hier nicht nur mit einem schwierigen Thema und einem Biopic zu tun haben, sondern eben auch mit einem starken Film an sich. Denn stilistisch ist der Film sehr gut überlegt, schon einfache Mittel haben Wirkung. So arbeitet der Film in entscheidenden Momenten mit Bildern, die früheren dokumentarischen Amateuraufnahmen gleichkommen, die man zum Beispiel von Gesprächsprotokollen oder der gleichen kennt. Das schafft einen wirkungsvollen Bruch zu den sonst sehr gut umgesetzten Bildern und lässt die Situationen zusätzlich dadurch noch realer und erschütternder wirken.

                      Das der Film einen nicht zu depressiven Charakter bekommt, dass verdankt er den Charkterzeichnungen der Herren Goodman und Pacino. Ich kenne die Originalpersonen nicht, bezweifle aber das diese so unterhaltsam waren ;). Der Film bietet wirklich eine sehr angenehm aus tarierte Mischung aus Unterhaltung, Problematik und Dramatik. Dabei spielt vor allem Al Pacino so facettenreich und aufreibend, das es eine Freunde war diesen Großen Schauspieler in dieser Rolle zu sehen. Er hat mir seit langem mal wieder bewiesen, warum er zu meinen absoluten Lieblingen zählt.

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                      • EVENT HORIZON lass ich als guten Film durch gehen. der Rest ... naja, lassen wir das, schließlich hat der Goldjunge Geburtstag ;)

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                          DonChris 01.03.2015, 18:28 Geändert 01.03.2015, 18:30

                          Eines muss man dieser außergewöhnlichen deutschen Produktion lassen, sie hat geschafft, woran viele scheitern. Sie überzeugt auch ohne großem Budget. Und das mit einer an sich gar nicht so spannenden Story. Doch man baut schnell Sympathien zu den Charekteren auf, dazu lebt der Film von seiner unaufgeregten Machart.

                          Mir hat der Film dabei auf mehreren Ebenen gefallen. Einserseits fand ich die Charaktere glaubhaft und gut geschauspielert - das sowas überhaupt noch bei einem deutschen Film geht ;) - und darüber hinaus fand ich die Kameraarbeit, den Schnitt und den Soundtrack ziemlich gut. Klar, man kann mit noch krasserer Technik loslegen und das ganze somit hollywoodmäßiger auffahren, muss man aber nicht und das zeigt sich hier mal wieder.

                          Auch die deutsche Filmlandschaft hat eben ihre Perlen, man muss sie nur erst ein mal finden. Ich selbst habe ja auch schlappe 16 Jahre gebraucht, um auf den Film zu stoßen ;).

                          Kurzum: Der Film macht einfach Spaß...
                          ABSOLUTE GIGANTEN - Absolute Empfehlung.

                          Abschließend noch zwei kleine Zitate, die in etwa verdeutlichen, wo bei dem Film die Reise hingeht: "Rico, wer ist gefährlicher, Godzilla oder Hitler?" "Na Hitler!" ...
                          Und nicht zuletzt: "Wer ficken will, muss freundlich sein" ... Mit diesen schönen Worten schließe ich nun auch diesen Kommentar ;)

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                            DonChris 24.02.2015, 19:18 Geändert 25.02.2015, 13:13
                            über Frasier

                            Ich muss hier mal eine kleine Lanze für FRASIER brechen. Ich habe die Serie mal irgendwann vor zig Jahren kennen gelernt und schaue sie eigentlich jährlichmal komplett durch. Auf den ersten Blick sieht die Serie vielleicht ein wenig altbacken aus – sie ist ja auch nicht mehr die Jüngste – aber der Humor ist aus meiner Sicht zeitlos und obendrein besser als der meiste heutige Scheiß.
                            Thematisch geht es um zwei total versnobte Brüder, die sich, ihr Ego und ihre schrulligen Neurosen durch den Alltag schleppen. Dabei entstehen wahnsinnig viele witzige Situationen. Gerade das Verhalten und die Dialoge zwischen Frasier und Niles haben es mir hier angetan. Die beiden sind Psychologen und können nicht anders als alles und jeden – auch sich selbst – ständig zu analysieren. Dazu ihr Vater, der das ganze Gegenteil der beiden darstellt, was natürlich ebenso zu einer Fülle an Stuff in der Serie führt. Insgesamt ist das ganze so charmant umgesetzt, dass die Serie zusammen mit KING OF QUEENS mein beständigster Begleiter in Sachen Komedie-Serien ist. Das sie natürlich nicht jedermanns Sache sein kann ist auch klar, etwas mehr als 6,9 hätte sie aber schon verdient. Wobei ein Durchschnittswert um die 7 für eine Serie ja prinzipiell gar nicht so schlecht ist.
                            Was die Staffeln und Folgen angeht ist natürlich nicht jede Folge ein Brecher, aber der Anteil an übertrieben witzigen Folgen ist gerade bis zur Mitte recht hoch. Nach der 7. Staffel lässt die Serie vielleicht ein wenig nach, aber direkt einbrechen tut sie nicht und auch dort gibt es immer wieder Folgen zu einrahmen ;). Als ein wenig nervig empfand ich nur Daphnes Familie und Frasiers alberne Managerin - die Charaktere sind einfach zu übertrieben. Doch der Anteil von ihnen an der Serie ist so gering, da schmälert das für mich nicht im Geringsten den Charme der Serie.

                            Meine Bewertung pro Staffel ist folgende:
                            Staffel 1: 10 Punkte
                            Staffel 2: 10 Punkte
                            Staffel 3: 9 Punkte
                            Staffel 4: 7,5 Punkte
                            Staffel 5: 9 Punkte
                            Staffel 6: 9 Punkte
                            Staffel 7: 8 Punkte
                            Staffel 8: 7,5 Punkte
                            Staffel 9: 8 Punkte
                            Staffel 10: 7,5 Punkte
                            Staffel 11: 6,5 Punkte

                            Macht einen Durchschnitt von rund 8,5 vergebe. Über das Herz muss ich dabei aber nicht weiter nachdenken, dass zu vergeben ist bei der Serie für mich ein muss ;).

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                              DonChris 24.02.2015, 11:20 Geändert 24.02.2015, 11:34

                              Scott Cooper habe ich seit seinem überragendem Regiedebüt mit CRAZY HEART auf dem Schirm. Auch wenn man AUGE UM AUGE kaum mit CRAZY HEART vergleichen kann, so zeigen beide eine starke Handschrift. Allein der Cast ist ein Hammer: Christian Bale, Casey Affleck, Woody Harrelson, Forest Whitaker, Sam Shepard, Willem Dafoe und Zoe Saldana sind allesamt verdiente Schauspielergrößen. Es wird kaum einen wundern, dass ich deswegen nur lobende Worte für die Schauspielerleistungen finde ;).

                              Doch der Film ist insgesamt eine positive Erscheinung. Die Story bietet dafür einfach zu viele interessante Handlungsstränge und dreht sich sozusagen nicht nur um einen Charakter. Wenn man an dieser Stelle überhaupt etwas kritisieren kann, dann vielleicht, dass man die Charakterzeichnungen auch noch tiefer hätte zeichnen können. Einige prägende Abschnitte der Charaktere wurden recht schnell abgehandelt, obwohl sie weitreichende Auswirkung auf die Charakterentwicklung hatten. Ich will nicht spoilern, aber zum Beispiel die Gefängniszeit von Russel, oder die Irakaufenthalte von Rodney hätten Potential zum weiter ausführen gehabt. Doch irgendwo sind ja auch zeitliche Grenzen gesetzt und der Schwerpunkt des Films liegt da auch einfach wo anders.

                              Auf jeden Fall zeichnet der Film eine spannende und gleichzeitig harte Atmosphäre. Die kantigen Charaktere sind allesamt das Produkt ihrer Umgebung, dabei geht es obendrein recht rabiat zu. Richtig genial fand ich auch das Ende, aber das schaut ihr euch am Besten mal schön selbst an ;) - Absolute Empfehlung meinerseits.

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                                Veröffentlichung 2017, aber 17 Bewertungen und 2 Mal hat er es sogar schon zum Lieblingsfilm geschafft ... macht total Sinn, sehe ihn mir auch direkt morgen an.

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                                  DonChris 23.02.2015, 19:49 Geändert 23.02.2015, 19:55

                                  "Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit" ist ein Film der ruhigeren Sorte. Doch so außergewöhnlich ist das für eine Melokomödie ja nicht. In jedem Fall kommt der Film in passender optischer Aufmachung, mit sehr entsättigtem Farbprofil, daher.

                                  Der Film bietet neben dialoglastigen Szenen, auch eine ganze Menge Szenen der Ruhe. Dort spürt man wie der Protagonist förmlich in sich hineinhört - übrigens ein recht steifer Artgenosse im Versicherungsvertreter-Look, der die typischen Ticks wie der Drang nach übertriebener Sauberkeit, eine Detailversessenheit, den Tiefen Wunsch nach Ordnung, aber auch Loyalität und Zuverlässigkeit in sich trägt. Eddie Marsan spielt diesen auf Sparflamme laufenden müden Charakter aber hervorragend, vor allem hinter dem Hintergrund, dass der Charakter eine spürbare Wandlung erfährt.

                                  Die Story liest sich sicherlich nicht sonderlich spannend (ist sie auch nicht), doch das macht den Film nicht schlechter. Man sollte aber in der richtigen Stimmung sein. Doch wenn man dies ist, dann eröffnet der Film einen eine Menge Situationen, die vor allem unterbewusst wirken und obendrein auch eine Menge witziger und skurriler Szenen...Ballermann-Humor darf man hier natürlich erwarten, genauso wenig einen Party-Stimmungsfilm, dass ist klar ;).

                                  Handwerklich ist der Film solide, die Kameraarbeit von Stefano Falivene, der mir bis dato völlig unbekannt ist, zeigt einem vor allem die Welt des Protagonisten und das ein klein wenig aus seiner Sicht. Meist sind es sehr ruhige Einstellungen, mit dem Fokus eindeutig auf John May (also Eddie Marsan) und dieser bewegt sich einfach auf seine ihm eigene Art und Weise durch den Alltag. Mir sind noch die außergewöhnlich häufigen point-of-view-Shot`s mit Eddie Marsan aufgefallen, passte aber wirklich sehr gut. Untermalt wird das ganze durch ruhige melancholische Musik, die sich damit passend an die Bilder anfügt.

                                  Auch wenn der Film wirklich kein Feuerwerk abbrennt, fand ich ihn als Gesamtwerk absolut sehennswert.

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                                    DonChris 23.02.2015, 14:23 Geändert 23.02.2015, 14:29

                                    In jOBS beweist Kutcher nach BUTTERFLY EFFECT, das er durchaus das Zeug zu ernsthaften Rollen hat. Er hat in jedem Fall überzeugt. Was den Rest des Films angeht bin ich zwiegespalten. Der Grund ist recht einfach: Selbst mir als interessierten Laien, der sich zwar für das Apple`sche Unternehmen und Jobs als Visionär der Tech-Industrie interessiert, jedoch noch lange kein Fan ist, ist aufgefallen, dass einiges im Film irgendwie anders dargestellt wird, als in diversen Dokus ec. Und naja, es ist mir schon klar das eine Kinoproduktion nicht daran vorbeikommt, reale Abläufe an filmische Ansprüche anzupassen, aber wenn dann weitreichende Dinge verdreht oder weggelassen werden, dann kann man sich den Titel eben auch einfach sparen.

                                    Und genau das ist das Problem. Je mehr man über den Film liest, desto unglaubwürdiger wird der Streifen. Allein sein alter Partner aus Gründertagen Steve "Woz" Wozniak meinte bereits, dass viele der im Film als jobs`sche Ideen ausgewiesenen Entwicklungen, eigentlich seine waren oder die eines anderen Teammitglieds. Auch das der Films sich über seine CEO-Aktivitäten bei PIXAR ausschweigt und für meinen Geschmack in einer recht frühen Phase des Lebens endet (noch bevor die Krankheit öffentlich bekannt wurde), macht ihn für ein Bio-Pic ziemlich unvollständig. Über das Privatleben erfährt man ebenfalls nur sehr wenig bis nichts. Im Grunde hätte ich den Film mit meinem Laienwissen auch selbst machen können. Er wirkt insgesamt eher wie ein Film über Apple, als über Jobs.

                                    Doch davon ab ist der Film gar nicht mal so übel, weswegen ich wohlwollende 6 Punkte vergebe ;).

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                                      DonChris 22.02.2015, 20:51 Geändert 22.02.2015, 20:54

                                      „A Scanner Darkly“ ist ein wahnsinnig andersartiger Film. Die Story ist verworren, die Charaktere komplett abgefahren und der Look verdammt interessant. Der Look ist deswegen so interessant, weil der Film komplett im Comic-Stil daherkommt. Dabei wurden die Bilder erst real aufgezeichnet und dann in der PostPro umgewandelt.

                                      Die Story basiert auf einer Romanvorlage von Philip K. Dick, der auch schon die Vorlage zu „Minority Report“, „Blade Runner“ oder „Total Recall“ schrieb und durchaus als einer der kreativsten Schreiberlinge des SciFi-Genres bezeichnet werden darf.

                                      Doch auch wenn die Story recht vielschichtig ist und die Charaktere allesamt 1a verkörpert werden, bleibt die Optik das klar dominierende Element. Die ständig ineinander wischenden Bilder kreieren ein nahezu beklemmendes Seherlebnis - passt aber hervorragend zur drogenverwaschenen Grundstory. Inhaltlich geht es im Grunde um einen eingeschleusten Agenten, der die Wurzeln der Organisation einer gefährlichen und sich weiter und weiter verbreitenden Droge ausfindig machen möchte, der aber selbst zunehmend durch den Konsum den Bezug zur Realität verliert. Die abgefahrene Optik unterstützt dabei die Sinnestäuschungen des Protagonisten und nimmt einen als Betrachter fast schon selbst mit auf einen Trip ;). Obendrein ist der Film mit Keanu Reeves, Woody Harrelson, Robert Downey Jr , Winona Ryder und Rory Cochrane klasse besetzt und besitzt eine Menge Humor und Situationskomik.

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                                      • DonChris 02.02.2015, 15:23 Geändert 02.02.2015, 15:24

                                        Also Eingangs Kompliment, die Beiträge werden immer besser, vor allem immer besser vorgetragen.
                                        Der Untertitel besagt ja schon wo die Reise hingeht "KINO ANDERS GEDACHT" - das trifft`s. Bei Aussagen wie "Es hat alles sehr wenig mit Kunst zu tun" ist natürlich die alte Frage wo Kunst anfängt und aufhört (eben ein schwammiger Begriff). Vor allem in Verbindung mit den Bildern von k e i n e r Kunst zu sprechen, bekommt mir schwer. Ist es nicht eine Kunst an sich, alles so abzustimmen, dass es dann so glatt wirkt? Was den Planungsaufwand angeht und dann das handwerkliche Können, ist das ein unheimliches Pfund! Und das soll keine Kunst sein? Da widerspreche ich, aber dass ist auch wieder nur meine Meinung ;)
                                        "Der Film ist zu gut um gut zu sein" vs. "Der Film ist zu gut um schlecht zu sein" ... da sieht man wieder wie sich die Geister scheiden, ich bin im letzteren Lager ;)

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                                        • Die Liste enthält auf alle Fälle eine Fülle an Filmen, die man schon im Laufe seines Lebens gesehen haben kann (oder muss). Dennoch fehlen mir hier wichtige Vertreter, wie THE GODFATHER, SCARFACE, MANCHE MÖGENS HEiß und hey, der beliebteste Film ever, DIE VERURTEILTEN, die Nr1 bei IMDB soll keinen Einfluss haben und wird selten zitiert? Kann ich mir nicht vorstellen.

                                          Es bleibt dabei, glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast ;)

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                                          • McCarthy....autsch! Dann muss ich den echt nicht sehen. Für mich ist die der Prototyp der Nervensäge.

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                                            • DonChris 30.01.2015, 16:13 Geändert 30.01.2015, 16:13

                                              Schnitt- und kameratechnisch eine Offenbarung, schauspielerisch großartig und eine Story die auf mehreren Ebenen zu überzeugen weiß. Für mich ein Meisterwerk. Wer das anders sieht, der kann sicherlich mit der Story nichts anfangen, da kommt Gevatter Persönlicher-Geschmack ins Spiel. Für mich der beste Film 2014.

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                                              • https://www.youtube.com/watch?v=WWaLxFIVX1s

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                                                  DonChris 22.01.2015, 21:51 Geändert 28.01.2015, 13:00

                                                  Lange habe ich keine 10 mit Herz mehr vergeben und oft sind es dann Filme die irgendwie aus der Reihe tanzen - So auch hier.

                                                  Schon im Vorfeld hatte der Film mein Interesse geweckt, als ich hörte welchen Stil er verfolgen sollte und durch welch technische Raffinessen man dies erreichen wollte. Als ich den Film gestern sah war also klar, dass ich nicht ganz ausblenden kann, wie die Tricks angewandt wurden und eben wirken. Und ich war und bin absolut begeistert! Die Kamera wirkt immer präsent, als wären wir selbst ein Teil der Crew. Das Ganze ist das Ergebnis schwerster Arbeit in Produktion, allein was die Planung angeht und in Postproduktion. Man hat wirklich geschafft einen riesigen One-Shot-Eindruck zu erzeugen. Dass der Film dabei kein wirklicher One-Shot ist, liegt auf der Hand. In den meisten Fällen funktioniert es so gut, weil man immer im richtigen Moment den Schnitt ansetzte und dann dieses Schnittbild als Ausgangsbild für die neue Szene nahm. Und wir reden hier teilweise über einen Spielraum von nur wenigen Frames, wo alles so passt, dass es dann wirklich wie eben ohne Schnitt aussieht. Mir sind auch nur 2 oder 3 Szenen aufgefallen, wo das mal misslungen ist. Dazu das Grandiose Grading, welches den Fokus in jeder laufenden Szene immer wieder verlagert - Handwerklich absolut krass.

                                                  Aber der Film ist nicht nur deswegen so außergewöhnlich, sondern auch weil er inhaltlich und schauspielerisch eine Menge zu bieten hat und vollkommen ab der Norm agiert. Der Film agiert gleich auf mehreren Ebenen stilsicher und stilübergreifend. Auch die Geschichte um einen gescheiterten, vergessenen, kantigen Charakter, der mit zunehmendem Alter nach Anerkennung und Ruhm strebt, dabei umgeben ist von vollkommen unterschiedlichen Charakteren, fand ich interessant. Dabei bekommen alle genügend Raum, damit der Zuschauer die teils recht schrägen Handlungsweisen auch nachvollziehen kann. Und es scheinen sich auch alle Darsteller köstlich amüsiert zu haben. Ganz anspruchslos war das Ganze dabei auch nicht, denn jeder musste eine recht große Bandbreite an schauspielerischem Können aufzeigen, was aus meiner Sicht auch jedem gelang. Und irgendwie wachsen einen alle im Laufe der Zeit ans Herz. Zumindest ging es mir so.

                                                  Damit das alles am Ende funktioniert, bedarf es einem außergewöhnlich guten Drehbuch. Der Zuschauer muss sich über weite Strecken immer wieder neu orientieren, ob er es hier mit einer realen Situation, einer Traum-Sequenz, oder gar dem Schauspiel der Theatergruppe zu tun hat, was äußerst interessant und allemal außergewöhnlich war. Dazu ändert der Film, trotz dass er wie aus einem Guss wirkt immer wieder leicht seinen Stil. Zum Ende hin dann sogar komplett. Dort sind dann Schnitte wieder klar erkennbar, was auch eine Brücke zur inhaltlichen Entwicklung schlägt, aber ich will nicht spoilern.

                                                  Obendrein bietet der Film ganz nebenbei auch ein klein wenig Gesellschaftskritik, die vor allem Richtung moderne Social-Media-Vernetzung, Mediengewalt und Hollywood geht. Die Moralkeule holt er aber nicht gleich raus und auch der Holzhammer bleibt schön im Keller, da braucht keiner Angst haben ;).

                                                  Kurzum, der Film ist alles andere als ein müde dahin gerotzter Blockbuster, der sich längst abgegriffenen Stilen bedient - Er ist wahre Film-Kunst. Der Anteil der Andersartigkeit mit großem künstlerischem Wert wird es aus meiner Sicht aber auch mit sich bringen, dass der Film nicht bei jedem Jubelströme hervorrufen wird. Wer aber Filme außerhalb der Reihe mag und nicht nur nach purer Unterhaltung strebt, für den könnte der Film ein Genuss sein.

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                                                    DonChris 19.01.2015, 09:16 Geändert 19.01.2015, 10:31

                                                    Was zur Hölle war das?!

                                                    Natürlich ist der Film einer "wahren Begebenheit" nachempfunden ...wers glaubt. Aber wenn es da steht wird es schon stimmen ;). Ich gehe gleich mal brav die letzten 30 Jahre meines Lebens beichten - Obwohl, muss ja nur 5, denn vorher war ich Dank meiner Eltern ja selbst in dem Verein und bin erst dann ausgetreten.
                                                    Wobei ich jetzt nicht gegen die Kirche allgemein wettern will, geht mir hier nur um den Film.

                                                    Okay, bei dem Titel darf ich mich eigentlich nicht beschweren, dass der Film dann genau mit der Thematik daher kommt. Ich will auch niemandem seinen Glauben madig machen, denn was man glaubt und was nicht, muss immer noch jeder selbst wissen. Das Thema war auch nicht das Hauptproblem des Films, ätzend war das WIE! Denn die Dialoge sind zum wegrennen, die Story kann übertriebener und hanebüchener kaum sein und obendrein ist der kleine Colton der schlechteste Kinderhauptdarsteller der letzten Jahre.

                                                    Gegen den Film wirkt Scientology wie ein super sympathischer zurückhaltender Verein, der obendrein noch näher an der Realität ist...Ich will jetzt nicht auf einzelne Szenen eingehen die übertrieben nervig waren, denn auch da wüsste ich gar nicht wo ich anfangen soll. Spart Euch den hier, der ist einfach zu penetrant...

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