dreamtraveller - Kommentare

Alle Kommentare von dreamtraveller

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    dreamtraveller 02.10.2019, 16:46 Geändert 04.10.2019, 10:32
    über Joker

    Joaquin Phoenix beweist hier endgültig, dass er zur absoluten Elite Hollywoods gehört und praktisch jede Rolle eindrücklich verkörpern kann. Ich liebe diesen Typen! Seine Darbietung als Arthur Fleck aka Joker aka bester und glaubwürdigster Bösewicht EVER sucht seinesgleichen und brennt sich nachhaltig ins Gehirn des Zuschauers ein. Todd Phillips' Joker ist mehr Gesellschafts-Drama als Superhelden-Film und genau deshalb unglaublich gut. Man sieht hier zwei Stunden lang zu wie die Gesellschaft des fiktiven Gotham City unseren Protagonisten Arthur langsam und bedingungslos erniedrigt, demütigt und hart mit den Füssen tritt. Das ist alles sehr anstrengend und nimmt einem auch richtig mit. Aber es ist auch faszinierend und die Machart einfach unglaublich stark. Fazit: Ein klares Highlight in diesem Jahr.

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    • 7 .5

      Robert Eggers legt nach. Nach seinem verstörenden "The Witch" zeigt er uns nun mit "The Lighthouse" ein nicht minder krankes Kammerspiel. In wunderschönem Schwarz-Weiss-Bildern sieht man dabei zu wie ein alter Leuchturmwächter und sein Gehilfe langsam dem Wahnsinn verfallen. Die Einsamkeit, Seefahrer-Mythen, angsteinflössende Möwen und schlechtes Wetter treiben vor allem den jungen Gehilfen in den Abgrund. Was Willem Dafoe und auch Robert Pattinson hier abliefern ist grosse Schauspielkunst, einfach nur grossartig. Der Film lässt sich keinem Genre zuordnen und deshalb kommt das Ganze einer völlig neuen Seh-Erfahrung gleich. Eggers spielt mit Symbolik und mystischen Sequenzen, die aber nie überborden. Genau das ist meiner Meinung nach die Stärke des Films. Alles in allem bleibt ein verstörende Erinnerung an einen Film, der einem Fiebertraum gleicht. So richtig gepackt hat mit "The Lighthouse" aber genau wie schon "The Witch" nicht. Aber ich denke das liegt mehr an meinem eigenen Filmgeschmack und nicht an der Qualität dieses Ausnahmewerkes.

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        dreamtraveller 23.09.2019, 14:06 Geändert 23.09.2019, 14:09

        Ich möchte den Film gerne mögen, denn aufgrund seiner Message und der Idee ist "Tomorrowland" genau mein Ding. Doch leider ist das Ergebnis dann einfach mehr schlecht als recht und ich muss leider eingestehen, dass mir der Film dann doch nicht sehr viel gegeben hat. Er ist irgendwie uninspieriert und hat mich in keiner Sekunde so richtig gepackt oder berührt. Tomorrowland entführt uns also in eine Welt ohne Seele und wirkt eher wie ein Werbefilm für den Tomorrowland Parkbereich von Disney World mit netten Ansätzen. Auch George Clooney kann hier nicht viel retten, denn seine Figur ist ebenfalls nicht interessant genug geschrieben. Alles in allem also eine Zeitverschwendung. Schade.

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        • 7 .5
          dreamtraveller 06.09.2019, 10:10 Geändert 18.09.2019, 13:14

          "Miss Sloane" ist ein wunderbar konstruiertes und spannendes Polit-Drama mit einer tollen Jessica Chastain in der Rolle der taffen und skrupellosen Business-Lady Elizabeth Sloane. Das Thema ist aktueller denn je und deshalb empfehle ich den Film wirklich jedem der auch nur ein kleines bisschen Interesse an amerikanischer Politik allgemein und dem kontroversen Thema der US-Waffen-Politik hegt. Bis in die kleinsten Nebenrollen sind auch alle anderen Rollen herrvorragend besetzt. Der Streifen baut langsam immer mehr Spannung auf und wird am Ende richtig emotional. Teilweise etwas zu "ami-mässig-nervig" aber ansonsten Qualitätskino vom Feinsten.

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            Peter Jackson's Dokumentarfilm über die Erlebnisse der britischen Soldaten in den Schützengräben des ersten Weltkriegs ist unglaublich schwierig zu bewerten. Handwerklich ist die Aufbereitung von altem Bildmaterial und die Umwandlung in digitales 3D-Filmmaterial sicherlich eine Meisterleistung. Trotzdem wirken die Szenen irgendwie gekünstelt und daher ist das Ganze schon, sagen wir mal "gewöhnungsbedürftig". Dass dann die gezeigten Szenen noch einigermassen mit den Stimmen alter Veteranen im Off zusammenpassen ist ebenfalls eine beachtliche Leistung. Der Film zeigt einem eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie es den Soldaten damals in den Schützengräben ergangen ist und wie miserabel die Bedingungen waren. Alles in allem ist das ganze Schauspiel dann aber doch arg in die Länge gezogen und eher anstrengend und ermüdend als berührend und erschütternd. "They Shall Not Grow Old" hat sicherlich seine Daseinsberechtigung, ist aber uneingeschränkt nur für eingefleischte History- und Technik-Geeks zu empfehlen.

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            • 6 .5

              Natürlich vergleicht man "Rocketman" mit dem unglaublich guten "Bohemian Rhapsody". Da die beiden Filme fast zeitgleich in den Kinos liefen und beide von schillernden Rock-Legenden handeln, ist ein Vergleich einfach naheliegend. Für "Rocketman" hat dieser Vergleich einen eher negativen Effekt. Der Film ist gut, keine Frage. Taron Egerton spielt Elton John wirklich toll und leistet mit seinen Gesangsaufnahmen Grosses, aber gegen Freddy Mercury Darsteller Rami Malek zieht er dann halt doch den Kürzeren. Auch Drehbuch, Setting, Nebendarsteller etc. ist alles wirklich gut, aber irgendwie halt doch nicht ganz so Stimmig wie beim Kontrahenten. Dazu kommt noch, dass ich persönlich die Musik von Queen einfach besser finde als die von Elton John. Da es unfair wäre, den Film über den extrovertierten Engländer durch den Vergleich und den eingenen Musikgeschmack abzuwerten, versuche ich das Ganze neutral zu bewerten und gebe dem Film faire 6.5 Punkte. ^^

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              • 6
                dreamtraveller 21.08.2019, 09:19 Geändert 30.10.2020, 10:26
                über Lucky

                Melancholische und gleichzeitig auch witzige Mischung aus seeeeeeehr langsamen Szenen über einen alten Einsiedler, der langsam aber sicher erkennen muss, dass sich sein Leben dem Ende zuneigt. Er macht dabei spirituelle Erfahrungen und macht Bekanntschaften mit verschiedenen Personen, welche ihn auf dieser Odyssee der Selbstfindung im hohen Alter zur Seite stehen. Das Ganze ist durchaus sehenswert. Harry Dean Stanton macht hier klar den Unterschied aus. Er ist witzig und transportiert auch die Tiefe und Traurigkeit eines alten Mannes sehr glaubhaft. Hab ich schon erwähnt, dass der Film extrem laaangsaaam ist?

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                • 8

                  Wieso hat dieser Film so wenig Kommentare?! Es gibt ihn auf Netflix, er ist wirklich toll gemacht, macht über eines der aktuellsten Themen dieser Zeit aufmerksam und regt zum diskutieren an. Deshalb, an alle die diese Doku noch nicht gesehen haben: ANSCHAUEN. JETZT.

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                  • 7
                    über Dope

                    "Dope" von Rick Famuyiwa ist ein zweischneidiges Schwert. Zum einen überzeugt der Film mit Freshness pur, toll eingefangenen Bildern und einem Soundtrack num niederknien. Auch die Figuren sind authentisch und einfach alles andere wie 08/15. Die Idee für die Story ist ebenfalls sehr innovativ und zeitgemäss. Somit wären die Weichen für ein Top-Filmerlebnis gestellt, wenn nur nicht das nicht sehr ausgereifte Drehbuch wäre... Gewisse Szenen wirken einfach fehl am Platz und der rote Faden ist deswegen nicht immer klar ersichtlich. Alles in allem ein wirklich sympathischer Film mit viel Witz und unkonventionellen Elementen den man sich nicht entgehen lassen sollte, allerdings nur im O-Ton!

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                    • dreamtraveller 14.08.2019, 15:06 Geändert 14.08.2019, 15:40

                      Ich habe den Film nun gesehen und die Szene ist definitiv eine der lustigsten des gesamten Films. Das ganze Kino hat gelacht und man sollte das Ganze nicht wirklich ernst nehmen, auch als Bruce Lee Fan nicht.

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                      • 8 .5
                        dreamtraveller 14.08.2019, 10:34 Geändert 18.09.2019, 13:10

                        Tarantino erfüllt sich mit diesem Film einen Traum, das merkt man. "Once Upon a Time in Hollywood" ist eine Ode an das glamouröse aber trügerische Hollywood der späten 60er Jahre. In typischer Tarantino-Manier ist der Film vollgepackt mit ausufernden Dialogen, überbordender Coolness (vor allem von Brad Pitt), einem wahnsinns Soundtrack und der film strotzt nur so vor Kreativität. Es gibt zahlreiche Filme im Film, fantastisches Overacting vom grandiosen Leo Di Caprio und ein Finale wie wir es vom Quentin gewohnt sind. Alles in allem wirkt das Ganze manchmal etwas wirr. Zu wirr oder einfach nur genial unkonventionell? Ich weiss es nicht. Die Detailverliebtheit ist einfach nur grossartig. Margot Robbie's Sharon Tate ist allerdings total überflüssig. Hier hätte ich deutlich mehr erwartet. Es fehlt somit eine starke Frauenfigur. Margot darf gut aussehen, mehr nicht. Im Film passiert so unglaublich viel und dennoch fragt man sich am Schluss: Um was genau ging es hier eigentlich? Eine Story ist quasi nicht vorhanden und trotzdem wird das ganze Spektakel nie langweilig. Nichtsdestotrotz, storytechnisch gibt es deutlich bessere Filme vom Drehbuch-Meister Tarantino. Dafür habe ich bei keinem seiner Filme so sehr gelacht wie hier. Ich weiss nicht was da noch so alles kommt dieses Jahr aber Leo Di Caprio und Brad Pitt sind meiner Meinung nach DIE Oscar-Anwärter für die beste Hauptrolle und Nebenrolle 2020. Einfach einzigartig. Insgesammt ist "Once Upon a Time in Hollywood" also ein schier unmöglich zu bewertender Mix aus vielen Highlights und ein paar Enttäuschungen. Auf jeden Fall hebt sich Tarantino hier vom heutigen Einheitsbrei im Kino haushoch hervor und dafür sollten wir ihm dankbar sein.

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                        • Ich will und kann mich nicht für einen Regiesseur entscheiden und bedanke mich deshalb bei folgenden 4 Filmemachern für unvergessliche Film-Momente:

                          Hayao Miyazaki: Mononoke, Nausicaä, Chihiro
                          Quentin Tarantino: Pulp Fiction, Kill Bill, Django
                          Denis Villeneuve: Blade Runner 2049, Incendies, Prisoners, Dune (2020)
                          Christopher Nolan: Interstellar, Inception

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                          • dreamtraveller 13.08.2019, 14:59 Geändert 13.08.2019, 16:47

                            Hier merkt man, dass viele jüngere Leute bei der Abstimmung mitgemacht haben. Die neueren Filme sind somit eher präsent und deswegen bekommen Figuren aus Django oder Inglorious Basterds mehr Stimmen. Richtige und würdige Tarantino Kultfiguren sind Vincent, Jules und Mia aus Pulp Fiction oder Kiddo aus Kill Bill. Landa und Schulz sind toll und richtig gut geschriebene Charaktere. Auch toll verkörpert von Chistoph Waltz, keine Frage. Aber KULT heisst, es gibt unmengen an Poster, Film-Zitate und sogar Leute, die sich diese Figuren tätowieren lassen. Dies ist bei Landa und Schultz nicht der Fall.

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                            • 6 .5
                              dreamtraveller 13.08.2019, 11:01 Geändert 13.08.2019, 11:04

                              Gore Verbinski schenkt uns mit "A Cure for Wellness" einen optischen Leckerbissen. Der Film fesselt dank seiner Grundstimmung und Optik bereits nach den ersten fünf Minuten und die erste Stunde geöhrt zum Besten was das Horror-Kino in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Die gesellschaftskritische Botschaft verleiht dem Film die gewisse Tiefe und somit sind alle Grundvoraussetzungen für grosses Kino gegeben. Doch statt die Spannungsschraube danach einfach weiter zu drehen, verliert sich der Film danach in langgezogene Sequenzen und unnötig frühe Details zur Auflösung. Die Spannung nimmt stetig ab statt zu, was ungemein schade ist. Fazit: Die erste Stunde lässt Grosses erahnen, doch dann plätschert das Ganze nur noch so vor sich hin.

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                              • 6 .5
                                über Mustang

                                "Mustang" schenkt uns einen Einblick in tief verwurzelte türkische Traditionen und dessen Auswüchse mit ihren Folgen für heranwachsende Mädchen einer kleinen türkischen Gemeinde, fernab vom modernen und weltoffenen Istanbul. Mir war der Film teilweise etwas zu wenig konsequent. Die weichen und lichtdurchfluteten (wirklich schönen) Bilder beissen sich meiner Meinung nach machmal mit der doch sehr schweren Thematik. Dafür schenken sie dem Film eine gewisse Leichtigkeit und Schönheit. Teilweise scheint es aber, als ob die patriarchale und grauenhafte Freiheitseinschränkung der Mädchen keine grossen negativen Auswirkungen auf deren Psyche hat. Bis sich dann plötzlich mir nichts dir nichts doch eines der Mädchen die logischen Konsequenzen daraus zieht... Auf jeden Fall ist "Mustang" ein wichtiger Film mit vielen Stärken und fehlender Konsequenz.

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                                • 9

                                  Der diesjährige Palm D'Or Gewinner vom koreanischen Ausnahme-Regiesseur Joon-Ho Bong ist auf jeden Fall ein einzigartiges Kino-Erlebnis und sollte dieses Jahr von jedem Kino-Begeisterten Menschen auf dieser Welt gesehen werden. Wie schon bei seinem "Snowpiercer" geht es hier um Gesellschaftsschichten, um die Schere zwischen arm und reich und die damit verbundenen Hürden und Abgründe. Die ganze Thematik verpakt Bong in eine überragend geschriebene und erzählte Geschichte die phantastisch unterhält und fesselt. Viel Humor und einige unvorhergesehene Wendungen kombiniert man hier mit skurrilen und liebensweren Figuren. Kunstvolle Bilder und einige Schockmomente geben dem Ganzen Werk noch die benötigte Würze. Alles in allem bekommt man hier 132 Minuten pures Kinovergnügen geboten. GO FOR IT!

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                                  • 7 .5

                                    Man kann Netflix nicht vorwerfen nicht mutig zu sein und nur Mainstream zu produzieren. Mit "To the Bone" wagt sich der Streaming-Dienst nämlich an ein unglaublich sensibles Thema ran, bei dem man eigentlich nur verlieren kann. Zu blauäugig, zu sensationsgeil, zu oberflächlich, nicht dramatisch genug, zu wenig Fakten und zu viele Fragen, nicht therapeutisch genug, etc. Magersucht und andere Essstörungen werden von der Allgemeinheit selten verstanden, vor allem wenn man nicht mal im Entferntesten in Berührung mit einer solchen Krankheit gekommen ist. Deshalb rechne ich es Netflix hoch an, einen solchen Film zu produzieren und es zumindest zu versuchen, die Gesellschaft auf das Thema aufmerksam zu machen. Es ist kein Film der Betroffenen Hoffnung schenken soll, und es ist auch kein Film der dokumentarische Hintergründe liefert. Aber es ist auf jeden Fall ein Film der ein tabuisiertes Thema aufgreift, zum Nachdenken anregt und dabei sein Herz am rechten Fleck hat. Lily Collins spielt grossartig und ihr vielschichtiger Charakter zeigt meiner Meinung nach recht gut auf, wie schwierig es für Betroffene und deren Umfeld ist, mit einer solchen Sucht zu leben, sie zu akzeptieren und doch die Hoffnung nicht zu verlieren.

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                                    • 5 .5

                                      Das zweite Kapitel mit John Wick ist nichts anderes als eine Aneinanderreihung von wilden Schiesserein. Diese sind zwar wahnsinnig gut choreografiert, aber wenn hier John Wick als sogenannte Ein-Mann-Armee einfach mal so hunderte von Gegner nieder mäht und dann ohne grosse Kratzer davon kommt, ist mir das etwas zu viel des Guten. Mir ist klar, dass das Ganze nicht ernst gemeint ist und es hier hauptsächlich um die Action geht. Wenn man aber voll und ganz auf jegliche Tiefe und Charakter-Momente verzichtet und ich so NULL Bindung zu allen im Film vorkommenden Figuren aufbauen kann, lässt mich diese Achterbahnfahrt einfach nur kalt. Fazit: Ich werde einfach nicht warm mit Jonathan Wick und schaue deshalb lieber nochmals zum 20gsten Mal Léon der Profi. So stelle ich mir nämlich einen guten Profi-Killer-Film vor.

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                                      • 8
                                        über Wunder

                                        Ja, "Wonder" ist vorhersehbar, kitschig und teilweise recht blauäugig. Die Familie Pullman ist sowas von schnulzig perfekt und die Figuren grösstenteils stereotypisch. ....ABER - Unterdrücken wir hier einfach mal das Kritiker-Gen und lassen uns von diesem Film verzaubern. Denn das gelingt diesem Streifen einfach nur hervorragend! Die Botschaft zum Thema Mobbing alleine ist GOLD wert und viele Filmzitate sind wertvolle Botschaften die zum Denken anregen. Ein Beispiel gefällig? "Sei gütig, denn alle Menschen, denen du begegnest, kämpfen einen schweren Kampf." Sehr schön. Aber das ist noch nicht alles. Auch handwerklich ist der Film einfach nur klasse. Warme Farben, passende Musik, hervorragende Darsteller, nicht übermässig kitschig wie bei anderen Genre-Vertretern und die richtige Portion Humor. Ich kann den einfach nur weiterempfehlen und würde den in jeder Schule ins Pflichtprogramm aufnehmen.

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                                        • 6 .5
                                          über Elle

                                          "Elle" vom holländischen Ausnahme-Regiesseur Paul Verhoeven ist wahrlich kein einfach zu verdauender Film. Der Film dreht sich hauptsächlich um die völlig kaputte Hauptfigur Michèle, verkörpert durch die überragende Isabelle Huppert. Die Schauspielerin verleiht der Figur so unglaublich viele Facetten und schafft es, die seelische Zerstörtheit dieser Frau glaubhaft rüber zu bringen. Somit handelt es sich hier nicht wirklich um einen Thriller sondern eher um ein tiefgründiges Psycho-Drama. Spannung gibt es daher nur teilweise. Viel mehr muss man versuchen, sich in die Figur der Michèle Leblanc einzufühlen. Das kann schon unangenehm und manchmal auch anstrengend sein. Alles in allem ist das kein angenehmer Film, aber aufgrund der fantastischen Leistung Hupperts kann man sich hier schon in den Sog menschlicher Abründe ziehen lassen.

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                                          • 7 .5
                                            dreamtraveller 17.07.2019, 16:17 Geändert 05.08.2019, 11:26

                                            Mit der 3. Staffel Stranger Things werden wir endlich wieder ins surreale 80er-Jahre-Retro-Neon-Hawkins katapultiert. Endlich dürfen wir wieder mitfiebern mit unseren liebgewonnenen Aussenseitern, bei ihrem Kampf gegen das Grauen aus der Parallelwelt. Die Qualität hat meiner Meinung nach nicht abgenommen. Das Ganze Spektakel ist vollgestopft mit 80er Jahre Details, einfach nur grossartig! Ich sage nur Back to the Future... ^^ Die Kids sind nun Teenies, was wiederum frischen Wind in deren Leben und Abenteuer bringt. Die dritte Staffel ist schriller, bunter, lauter und actionreicher als die beiden ersten. Der Charme geht minim verloren, dafür steigt die Spannung und der Humor leicht an. Neue Charaktere wie Murray Bauman als verrückter Kautz und Robyn Buckley als nerdige Eisverkäuferin passen perfekt ins Gefüge der Serie. Stranger Things ist aktuell einfach etwas vom Besten was Netflix zu bieten hat. Trotzdem gibts noch Potential nach oben und ich bin mir nicht sicher, ob nun nach dieser Staffel die Luft langsam draussen ist. Ich bin gespannt...

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                                            • 8

                                              Dieser Film ist Balsam für die Seele. Mit viel Herz und Humor beschenkt uns "Instant Family" zwei wundervolle Stunden voller Situationskomik und kitschig berührenden Momenten. Ich kann hier einfach nicht objektiv bewerten und muss diesem Film einfach eine Höchstwertung verleihen. Wer diesen Film nicht mag hat ein Herz aus Stein. ^^

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                                              • 7 .5
                                                über Hautnah

                                                Was wäre "Closer" von Mike Nichols nur ohne seine vier Hauptdarsteller?
                                                Die Geschichte um die verhängnisvolle Vierecksbeziehung ist an sich nichts Besonderes, vieleicht sogar belanglos. Schon zig mal hat man solch verstrickte Beziehungsdramen in irgend einer ähnlichen Form schon gesehen. Dieser Film aber lebt einzig und allein von den knisternden Momenten, den unglaublich viel aussagenden Blicken und den messerscharfen Dialogen zwischen eben diesen unglaublich talentierten Protagonisten. Natalie Portman, so verführerisch und verletzlich zugleich. Julia Roberts, meisterhaft in einer ihr sonst fremden Rolle - Intrigant und doch menschlich. Jude Law, gutaussehend, verspielt und sensibel. Clive Owen, die Verkörperung der Männlichkeit und sprudelnd vor Sehnsucht und Verlangen. Allesamt eine Wucht!

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                                                • 6

                                                  "Life Partners" ist eine erfrischend einfache Queer-Rom-Com mit sympathischen Darstellern und einigen interessanten Disskussionen über Beziehungen oder auch das Leben selbt. Den beiden authentischen Hauptdarstellerinnen nimmt man ihre Freundschaft auch wirklich ab. Das Ganze ist schlussendlich aber etwas belanglos und bleibt nicht lange haften. Auch der Humor bleibt hier eher subtil, mehr sympathisch als witzig. Somit kann ich den Film nur denen empfehlen, die einfach einen gemütlichen Abend haben wollen, ohne grosse Ansprüche für cineastische Meisterleistungen.

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                                                  • 8 .5
                                                    dreamtraveller 01.07.2019, 09:27 Geändert 01.07.2019, 09:28

                                                    "Green Book" ist DER Oscar-Film wie man ihn sich nicht besser vorstellen kann. Durch die herzerwärmende Story und die nötige Portion Political Correctness wirft man dem Film vor, gezielt die Euphorie der Academy Awards herauskitzeln zu wollen. Das mag ja alles sein und tatsächlich hat der Film an den letzten Preisvergabe trotz schwächelndem Plot und vorhersehbarer Story abgeräumt. Nach meiner Sichtung kann ich das Ganze jetzt auch nachvollziehen. Der Film hat mich auf eine herzerwärmende Reise in die Südstaaten entführt. Ich lachte viel, verdrückte die einte oder andere Träne und die beiden Haupdarsteller Viggo Mortensen und Mahershala Ali katapultieren sich spätestens mit diesem Film in meinen persönlichen Olymp Hollywoods. Fazit: Grosses Gefühlskino in dem man das Kritiker-Auge mal für einen Moment schliessen sollte und sich dem Film einfach nur entspannt hingeben sollte. Übrigens, die Musik ist auch einfach nur Klasse!

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