EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

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    EudoraFletcher68 17.12.2017, 10:07 Geändert 16.05.2020, 18:04

    Ein Durchschnittsmann (Michel Bouqet, kenne ich nicht, da ich mit den alten französischen Filmen wenig Erfahrung habe) tötet seine Geliebte. Lustig, die Darstellung des Mordes, so wie auch in „Zwei Freundinnen“, nur angedeutet, seine Hand an der Gurgel der Frau, die sich nicht wehrt. Irgendwie imponiert mir diese Darstellung, Chabrol hat es scheint´s nicht nötig, effektheischerisch einen Mord zu zeigen, es genügt ihm diesen nur anzudeuten.

    Die Einrichtung der Wohnung ist großartig, auch das Sammelsurium unterschiedlichster Muster an Tapeten und Vorhang. Danach geht der Kerl in eine Bar und trinkt ein paar Whiskey und trifft dort einen Freund. Bei dem Hauptprotagonisten Zuhause wartet seine Familie in einem schönen Haus. Seine Frau wird von Stéphane Audran, die ich sehr schätze, gespielt. Es stellt sich heraus, dass die Ermordete die Frau seines Freundes war.
    Alle Charaktere sind wenig emotional, wirken auf mich eher depressiv. Als der Mann der Ermordeten vom Inspektor vom Mord an seiner Frau erfährt, reagiert er sachlich, fast kalt. Nur die Putzfrau zeigt ein bisschen Gefühle.
    Vielleicht ist das ein Stilmittle von Chabrol, so wie der angedeutete Mord? Wahrscheinlich müsste ich mich erstmal einlesen, um ein Gefühl für Chabrols alte Filme zu bekommen. Ich habe den Eindruck, dass das was Woody Allen für die USA ist, ist Chabrol vielleicht für Europa? Ich komme darauf, weil er ähnliche Themen bearbeitet, ähnliche Stilmittel verwendet und seine Schauspieler teilweise auch ähnlich auf mich wirken wie in manchen älteren Woody Allen-Filmen, die ich alle gesehen habe. Auch verwendet er bestimmte Schauspieler häufiger, wie eben seine Ehefrau Stéphane Audran. In „Vor Einbruch der Nacht“ geht es scheint mir um die (misslungene) Bewältigung von Schuld(gefühlen), ein Thema das Woody Allen auch in vielen Filmen variiert hat. Nur gibt es hier überhaupt keinen Humor oder Slapstick.

    Man erfährt, dass der Hauptprotagonist in einer Werbeagentur arbeitet und dann kommt da ein Waschmittel vor, dass „Culpa“ heißt und alles rein wäscht. Die Idee finde ich schon recht gelungen, aber eben sehr abstrahierend inszeniert. Der Film soll wohl auch eine Gesellschaftskritik sein: Die verlogene obere Mittelschicht wird durch den Kakao gezogen, indem z.B. die Großmutter sagt: Eure Kinder sind fantastisch erzogen! Bei Tisch benehmen sie sich wie Erwachsene und sie gehen ohne Wiederrede ins Bett.

    Insgesamt geht alles recht langsam ohne Dynamik von statten. Das machte „Vor Einbruch der Nacht“ für mich etwas mühsam. Auch die leicht überdrehte Mutter des Hauptprotagonisten ist nur bedingt lustig. Was ich dagegen gelungen fand, war die „Beichte“, die der Protagonist dann bei seiner Frau ablegt. Er will sich entlasten und erzählt ihr alles über seine Beziehung zu seiner Geliebten bis hin zur Ermordung – grausam, die arme Frau, allerdings wird nicht sichtbar, dass sie darunter leidet. Insgesamt haben mich bei dem Film vor allem Bilder und Atmosphäre angesprochen. Sehr schön das 70er Jahre Flair auch die Aufnahmen von Paris.
    Weder die Geschichte noch deren Umsetzung hat mir aber so richtig gefallen. Unglaublich aber war, obwohl ich 1968er Jahrgang bin ist Chabrol bis auf die herrlichen Fantomas-Filme an mir vorbei gegangen, bzw. ich kann mich nicht erinnern. „Vor Einbruch der Nacht“ ist nun der dritte bewusst von mir angesehene Chabrol-Film. Ich fürchte, mir fehlt grundsätzlich die Liebe zum französischen Film, bin aber gerade dabei mich aus Bildungsgründen damit zu beschäftigen.

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      EudoraFletcher68 16.12.2017, 22:31 Geändert 18.12.2017, 08:24

      Traumatisierter Android. Sehr schön zeigt der Film wie traumatisierende (Beziehungs-)Erfahrungen die KI formen und ihr Wesen verändern, sie zu einem gewalttätigen Geschöpf machen. Auch wenn ich am Anfang dachte, ach das kenn ich schon aus „Ex Machina“ und „Westworld“ fand ich das „Morgan Projekt“ sehr sehenswert. Eigentlich sogar besser, weil vielschichtiger und komplexer (im Gegensatz zur KI in Ex Machina, die nur Opfer ist und sich zu befreien versucht, wird hier hervorragend die Entwicklung vom Opfer zum Täter in einer Person beschrieben). Das emotionale Problem das entsteht, wenn ein Team ein Wesen erschafft und es vermenschlicht. Gleichzeitig darf es aber von Anfang an nicht wie ein Mensch leben und kann so grundlegende Erfahrungen nicht machen, die es ihr ermöglicht hätten ihre Gefühle und Impulse zu regulieren. Auf Grund von Überforderung, Verlassenheit und Angst muss sie aggressiv und gefährlich werden. Mir ist die Zeit in dem die KI ausbüchst und Verwüstung anstellt im Verhältnis zu ihrer Entwicklungsgeschichte im Labor zu lang. Trotzdem hat mir der Film bis auf das Ende gefallen. Das Ende zerstört für mich die ganze Story.

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        EudoraFletcher68 15.12.2017, 22:10 Geändert 20.07.2018, 19:37

        Gähnend langweilig und moralinsauer finde ich "Zoomania". Was für ein saublöder infantiler Sch...... Ich bin an sich schon mal bereit einen Zeichentrickfilm anzuschauen, „Watership down“, „der König der Löwen“, „Ratatouille“ und „Operation Nussknacker“ haben mir soweit gefallen. Das hier finde ich einfach nur saublöd. Manchmal möchte ich an der Menschheit verzweifeln. Könnt ihr denn alle nicht zwischen intelligenten und hochwertigen Filmen und zusammen gewürfelten und dramaturgisch primitivsten Billigschrott unterscheiden? Mir kommt es so vor, als wäre hier ein Algorithmus am Werk gewesen.
        Und die Moral von der Geschicht: Eigentlich haben wir uns doch alle ganz doll lieb, wenn es nur diese Verschwörung nicht geben würde, die Raubtiere wieder zu Raubtieren werden lässt. Egal ob da ein dummes Schaf oder ein Löwe dahinter steckt. Das einzig halbwegs Lustige war die Szene bei der Behörde mit dem Faultier.

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          EudoraFletcher68 14.12.2017, 15:06 Geändert 13.02.2022, 17:00

          Reinster trash - Ich kenne den ersten UNIVERSAL SOLDIERS und fand ihn damals eigentlich ganz nett und auch eine lustige Idee. Dann stolperte ich über den hier in meinem sky Abo und musste mich wundern.... Die Handlung ist nichts außergewöhnliches, Terroristen besetzen den Reaktor von Tschernobyl, um politische Gefangene frei zu bekommen und Unabhängigkeit für ihr Fantasie-Land zu erpressen. Soldaten breiten sich auf einen Angriff vor. Währenddessen versucht eine Therapeutin Luc deveraux (Jean Claude van Damme), den Universal soldier aus dem ersten Film erfolglos in die Gesellschaft zu reintegrieren. Die Geschichte nimmt ihrem Verlauf. Was ist nun mein Problem?

          Abgesehn davon, dass es keinen Bezug zu den Vorgängern gibt, ist das ganze total billig gemacht, die neue Generation der Universal soldiers überzeugen nicht und sind total unattraktiv. Es wirkt eigentlich alles nur trashig und die Dialoge sind, äh, eigentlich, quasi, ähm, hohl...

          Wenn man darauf steht, ist das vielleicht ganz lustig, meins ist es nicht. Überraschend, was einem da so manchmal begegnet.
          Ah ja, habe eben in Wikipedia nachgelesen, es ist eine reine DVD-Produktion....

          Länger als 45 Minuten habe ich es nicht ausgehalten.

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            EudoraFletcher68 14.12.2017, 14:57 Geändert 13.02.2022, 16:59

            Die Serie beginnt nach der Invasion sechsbeiniger Aliens (nicht Neues). Die Aliens haben die meisten Menschen umgebracht, die Kinder versklavt, indem sie ihnen eine Gerätschaft in den Rücken implantieren, die sich mit dem Rückenmark verbindet und die Kinder willenlos macht.

            Die Geschichte dreht sich um eine Gruppe von ca. 200 Personen, die z.T. aus Zivilisten, z.T. aus Soldaten besteht, die einerseits auf der Flucht vor den Aliens sind, andererseits vorhaben, die Aliens zu besiegen. Problem: Der etwas differenziertere Zuschauer bekommt eventuell den Eindruck, dass diese Serie von der amerikanischen Waffenlobby produziert wurde (mir gings jedenfalls so): Man sieht eigentlich fast nur schwer bewaffnete Leute herum rennen, sowohl das Klischee der sexy Frauen, bis an die Zähne bewaffnet, als auch des Soldaten, als auch des Einzelkämpfer, als auch des Ganoven, werden bedient. Und es sind halt Klischees, fast schmerzhafte schon, und sonst nichts. Vielleicht ist das Zielpublikum der bildungsferne Waffenfreak? Handlung findet jedenfalls wenig statt, Logik fehlt. Die Beziehungen der Leute untereinander sind unglaublich flach und leer.

            Ich habe nur die ersten 4 Folgen angesehen, vielleicht wird es irgendwann besser. So lange konnte ich nicht durchalten.

            Zusammenfassend kann ich nur sagen: Wer auf TWD steht, wird hiermit wahrscheinlich nichts anfangen können. Ich bin kein wirklicher Fan von SciFi, aber wenn sie gut gemacht sind, wie z.B. ALIEN schaue ich sie gerne.

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              über Dexter

              Ich hatte mir die Serie aufgrund der vielen positiven Rezensionen 2012 besorgt. Nach der 1. Staffel war ich erstmal enttäuscht. Hauptproblem an der ganzen Geschichte ist für mich die fehlende Nachvollziehbarkeit des Charakters von Dexter. Wie ist er so geworden? Hierfür gibt es - zumindest für mich - keine schlüssige Antwort. Auch finde ich ihn nicht besonders interessant als Typ. Nach außen lieb, nett und superangepasst und innerlich blutrünstig. Ob ihn eigentlich in der Tiefe irgendetwas berührt, außer dass er Angst vor Intimität hat, erfuhr man nicht. Er ist flach und langweilig. Als Psychotherapeutin bin ich erfahren in der Beschreibung von Psychodynamiken und Charakteren. Eine Serie um mir einen Typen anzusehen, der andere in Stücke schneidet, hält mich nicht bei der Stange. Merkwürdig finde ich außerdem, dass er sein Labor im Großraumstil in den Räumen der Polizei hat. Das ist wahrscheinlich nur deshalb so geschrieben worden, damit er Interna der Ermittlungen mitbekommt, ohne unmittelbar daran beteiligt zu sein. Also ein völlig unrealistisches Polizeirevier. Vielleicht war es im Budget nicht drin, dass er ein eigenes Labor hat? Die gesamte Atmosphäre finde ich tendenziell gekünstelt.
              Was ich noch sehr unelegant finde, ist dass man Dexters Gedanken „hört“, also quasi einen Erzähler hat, um die Geschichte voran zu bringen. Ich würde sagen, so ein Erzählstil ist eher primitiv. Einige Zeit später habe ich weiter geschaut und war dann eher positiv überrascht. Dexters Persönlichkeitsstörung wird wenigstens ansatzweise erklärt, wenn auch ungenügend. Warum man an der wichtigsten Stelle der Geschichte keinen Profi einsetzt, der die Figur vernünftig erklärt, ist mir unbegreiflich. Die Beziehungen der Protagonisten entwickeln sich dann halbwegs unterhaltsam weiter. Trotzdem habe ich in der Mitte der 4. Staffel wieder aufgehört, weil es mich nicht genug packt. Die Geschichte reicht einfach nicht für eine so lange Serie. Letztlich ist mein Problem mit der Serie, dass der Typ "Dexter" mich weder als Mann anspricht (schwer traumatisiert, wahrscheinlich impotent, unglaublich zwanghaft, Angst vor Nähe, unehrlich, eigentlich eine arme Sau), noch das Thema `böse Killer, die es verdient haben, gekillt zu werden`.

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                Netter Kinderfilm auch für Erwachsene, die sonst nicht so auf Kinderfilme stehen. Die Tierwesen sind hübsch anzusehen, die Handlung des Films naja.

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                  EudoraFletcher68 10.12.2017, 18:50 Geändert 03.12.2021, 19:59

                  Zuerst muss man davon absehen, dass das Szenario so unrealistisch ist, dass einem schon in den ersten Minuten so viele Ungereimtheiten auffallen (die Erde ist im ewigen Eis und nur noch ein langer Zug mit den letzten Überlebenden fährt durch die Gegend - was soll denn das? Jeden Winter kann man erleben, wie Züge Verspätung haben bzw ausfallen, weil Bäume auf Gleise gefallen bzw Gleise durch die Kälte defekt sind u.s.w., u.s.w. Wo fährt der Zug eigentlich hin? Wieviele km Gleise hat man da wohl verbaut? Und vor allem: Wer macht draußen die Reparaturen, wenn es so kalt ist, dass man nach wenigen Minuten kristallisiert? Dann ist die Perspektive im Zug so, dass man den Eindruck hat, da ist wahnsinnig viel Platz. Man bekommt nicht mit, ob besonders die armen Leute einer Arbeit nachgehen - auf mich hat es so gewirkt, als ob die meisten nur abhängen und glibberige Kakerlaken-Protein-Riegel essen...), dass man besser nicht darüber nachdenkt, sonst kann man dem Film gar nicht anschauen.

                  Es beginnt damit, dass die Armen aus der 3. Klasse, einem Aufstand machen, gegen die Reichen aus der 1. Klasse. Ich habe nichts gegen Filme, in denen sich der Sinn erst nach einer Weile oder von mir aus auch am Schluss erschließt, aber dann muss es zwischendrin etwas geben, was mich anspricht. Das war hier nicht der Fall. Keine interessanten Charaktere, kein Humor, keine sich entwickelnden Beziehungen, keine Leidenschaft, kein Sex.... Nur sinnloses aufeinander einprügeln und sich abschlachten. Gähn...

                  Jemand hat „Snowpiercer“ mit „Matrix“ verglichen. Das finde ich ziemlich gewagt! „Matrix“ war meines Wissens 1999 der erste seiner Art und hat ziemlich hohe Maßstäbe gesetzt, technisch, schauspielerisch, hinsichtlich der Story, der Charaktere und was die Beziehungsdynamiken angeht. Nichts davon findet man bei „Snowpiercer“.

                  Zumindest ein Beitrag für meine Kakerlakenliste: https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/cockroaches/

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                    EudoraFletcher68 10.12.2017, 18:08 Geändert 08.05.2020, 08:06

                    Was mich an „Dead man walking“ beeindruckt, ist, wie der Film es schafft, dass man als Zuschauer Mitgefühl mit einem unsympathischen Kriminellen (richtiges Arsch!) bekommt. Es wird hier auf sehr einfühlsame Weise, ohne es explizit in Wort zu fassen, die Sinnlosigkeit der Todesstrafe dargestellt. Susan Sarandon, eine sehr vielseitige Schauspielerin, die ich seit der „Rocky Horror Picture Show“ liebe, spielt eine ernste und erwachsene Rolle. Sie kämpft als Ordensschwester Helen für das Leben des wegen Mordes zur Todesstrafe verurteilten Matthew (Sean Penn). Es geht dabei nicht um einen Freispruch, sondern um eine Umwandlung in lebenslange Haft. Regisseur Tim Robbins und Exmann von Susan Sarandon, hat nur drei Filme gemacht und ist bekannter als Schauspieler. Warum das so ist, weiß ich nicht. Jedenfalls ist er politisch engagiert und das merkt man seinem Fim auf gute Weise an. „Dead Man Walking“ ist sowohl dramaturgisch als auch schauspielerisch ein echtes Meisterwerk!
                    Er schafft es wie nebenbei, ohne erhobenen Zeigefinger eine sehr wichtige gesellschaftspolitische Botschaft zu transportieren. Als Zuschauer ist man gezwungen, sich mit der Frage auseinander zu setzen, wie eine Gesellschaft mit Straftätern umgehen sollte. Man muss anerkennen, dass es darauf keine einfache Antwort geben kann.
                    Wenn man bereit ist, sich auf „Dead man walking“ einzulassen, geht er so unter die Haut, dass er einem nach 20 Jahren noch präsent ist und das kann ich nur von sehr wenigen Filmen behaupten.
                    Sean Penn ist für mich einer der besten Schauspieler. So vielseitig und vor allem überzeugend wie er, sind nur wenige („Sweet and lowdown“, „the gunman“, "all the king´s men", „die Dolmetscherin“, „Milk“)

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                      über Godless

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                      Wie viele aktuellere Serien gibt es einen Erzählstrang der sich fortsetzenden Geschichte und in eingestreuten Rückblenden erfährt man etwas mehr über die Hintergründe. Ich kann noch nicht absehen, ob mir die Charaktere genug ans Herz wachsen werden, dass ich an der Serie dran bleiben werde und ob die Geschichte genug für weitere Staffeln hergibt. Aber die 1. Staffel hat mir sehr gut gefallen und ich hab sie in einem Rutsch durchgeschaut.

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                        EudoraFletcher68 08.12.2017, 18:34 Geändert 17.02.2020, 18:50

                        Wenn man davon absieht, dass die Message ein typisches Beispiel für einen Pol der USA darstellt, den ich unerträglich und gefährlich finde (an Dummheit grenzendes eindimensionales Weltbild, Borniertheit, Spaltung (Freund/Feind, gut/böse), Hang zu fürchterlichen Klischees, grauenhafte Heldenstilisierung, Prüderie usw) und die Geschichte ziemlich dumm ist, fand ich den Film doch unterhaltsam: schöne Bilder, nette Kampfszenen und eine weiblich Heldin, die mich aber genervt hat, weil sie oft eine ziemlich lange Leitung hat und ihr Schwert aus der Hand gibt.
                        Unbegreiflich ist mir, wie man für Filme so viel Geld ausgeben kann und es dabei nicht gelingt, eine halbwegs schlüssige Geschichte zu erzählen und diese mit einigermaßen authentischen Charakteren zu versehen. Wieso man in Europa einen Indianer als Scout einsetzen muss, entzieht sich meiner Logik. Warum Diana kaum gegen den Co-Bösewicht ankommt, obwohl sie sich schon im Kampf gegen mehrere Gegner gleichzeitig bewährt hatte....
                        Naja man darf halt nicht nachdenken beim Zuschauen.
                        Ich werde "Wonderwoman" wahrscheinlich bald vergessen haben (Und dass, obwohl ich so von 10-15 ein absoluter Fan der deutschen Wundergirl-Comics war. Ich hatte ganz, ganz viele Hefte gesammelt, aber leider habe ich sie dann bei einem meiner Umzüge, so im Alter von 23,24 entsorgt).
                        Insoweit ist es für mich ein schlechter Film.

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                          EudoraFletcher68 08.12.2017, 18:08 Geändert 12.10.2021, 08:22

                          Auf der Suche nach mehr Information, was man an dem Film finden kann, bin ich auf die Kritik von „GetarnteKatze“ gestoßen, die mir geholfen hat, zumindest eine Ahnung zu bekommen, was überhaupt die Idee von „Inland Empire“ sein könnte. Insoweit würde ich sagen, hat „Inland Empire“ seine Berechtigung, macht aber NULL Vergnügen beim Ansehen. Er ist nicht lustig (weder in den Dialogen noch in der Handlung), er ist nicht spannend, er ist nicht emotional. Zum Teil störte mich das Overacting (Die Frau kreisch, kreisch "billy! Billy!" total unecht) . Die Geschichte hat sich für mich quälend langsam entwickelt und ich fand die Perspektive sehr distanziert. Die Kamera ist interessant, manchmal ganz nah am Gesicht und dann unscharf, wie am Anfang mit dieser gruseligen Russin. Die Atmosphäre ist zum Teil wie in einem Alptraum/Drogenrausch.
                          Obwohl ich Psychoanalytikerin bin, konnte ich mit der Art und Weise, wie hier unbewusstes Material präsentiert wird, nichts anfangen, bzw. es hat mich gestresst. Allerdings wird mir auch eine gewisse Oberflächlichkeit nachgesagt.
                          Mit einer Laufzeit von über 3 Stunden war „Inland Empire“ für mich wahnsinnig zäh, zumal ich ihn in der Synchro sehen musste, weil ich keine OV zum Streamen gefunden habe.
                          Filme, in denen es um Film oder Theater geht gibt´s für meinen Geschmack bessere, z.B. „Stardust Memories“ oder „Barton Fink“. Filme über desolate Beziehungen gibt´s auch andere, mit denen ich mehr anfangen kann.

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                            EudoraFletcher68 08.12.2017, 16:52 Geändert 30.01.2022, 21:14

                            Sollte man in der OV sehen, da miese Synchro. Das Gift gegen die Kakerlaken
                            müsste Käfer-Pulver statt Wanzen-Pulver heißen (Bug-powder). Es erstaunt mich immer wieder, wie schlecht viele Leute, die sogar fürs Übersetzen bezahlt werden, des Englischen mächtig sind. Kurzer Exkurs: nachdem mir der Ausdruck „Public Viewing“ von Anfang an quasi spanisch vorkam, fragte ich einen amerikanischen Freund, wie er den Ausdruck verstünde und er meinte, eher so in die Richtung, dass man sich selbst (eventuell nackt) in die Öffentlichkeit stellt, um sich betrachten zu lassen. Kurz der Ausdruck existiert im Englischen nicht.

                            Zurück zum Film: ich finde ihn eindrücklich, was Ästhetik, Atmosphäre (Mischung aus Fantasy und Realität, sowie einer Art 1950er Jahre im Orient mit US-Amerikanern) und Bilder angeht, die Schauspieler sind überzeugend, die Handlung irgendwie unheimlich und teilweise abstoßend.

                            Der Kammerjäger Bill (Peter Weller) ist mit dem „Bugpowder“ hinter den Kakerlaken her. Nach seiner Arbeit gibt es eine Szene, in der er mit seinen Kollegen darüber diskutiert, dass jeder rationale Gedanke exterminiert werden muss. Es kommt zu kafkaesken Situationen, er wird von einer Art Geheimdienst-Leuten verhört, weil er von dem Pulver etwas „verloren“ hat. Dann erfährt man, dass seine Frau Joan süchtig danach ist. Es entspinnt sich eine ziemlich mysteriöse Geschichte, in der Schreibmaschinen sich in komische Käfer verwandeln, die durch Arschlöcher (konkret!) sprechen. In einer Interpretation habe ich nachgelesen, dass die Kakerlaken Metaphern für das Denken wären- das finde ich interessant. Somit wird dann klar, warum erst Joan und dann er selbst das Pulver konsumieren, quasi, um sich von der Vernunft bzw. vom Bewusstsein zu befreien. Und das passiert dann auch. Man weiß oft nicht, ob Bill halluziniert, oder ob wirklich passiert, was er erlebt. Es geht anscheinend auch um den kreativen Prozess des Schreibens, Schreibmaschinen und Organisches vermischen sich. Das erinnerte mich etwas an die „Borg“ aus Star Treck, die ungefähr zur selben Zeit erfunden wurden. Aber natürlich sind die Borg total Clean im Vergleich zu den Wesen aus NAKED LUNCH. Es geht dann noch um Sex, (verleugnete) Homosexualität und Liebe. Man kann sich wahrscheinlich eine ganze Weile mit der Deutung von „Naked lunch“ beschäftigen. Mir war nicht wichtig, alles genau zu verstehen, ich fand dem Film ein Erlebnis und somit sehenswert.

                            https://boxd.it/2sMNK

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                              EudoraFletcher68 07.12.2017, 08:37 Geändert 26.06.2023, 08:54
                              über Zoo

                              Unfassbarer Schwachsinn! Wegen mir muss es keine fantastischen Effekte geben, auch nicht Mord und Totschlag am laufenden Band, aber bitte sehr, die Story sollte schon spannend und in sich stimmig sein. Vor allem sollte die Handlung irgendeine Art von Nachvollziehbarkeit besitzen. In der ersten Folge habe ich mich ein bisschen gewundert, dass die Löwen ihre menschliche Beute auf einem Baum „lagern“, da ich meinte mich aus Tierdokumentationen zu erinnern, dass das nur Leoparden machen (damit anderer Raubtiere nicht dran kommen) und Löwen gar nicht auf Bäume klettern. Aber gut dachte ich mir, sei mal nicht so spitzfindig, dann machen die das jetzt halt.
                              Konzentrier dich auf die Geschichte, vielleicht ist es ja doch was. Als dann in der 3. Folge Wölfe in ein Gefängnis eindringen, weil die Wärter (die Angst vor den Wölfen haben) ihnen beim Weglaufen noch schnell die Türen aufsperren, damit diese gut rein kommen, um dann alle umzubringen, da war es dann vorbei. So kann man doch keine Geschichte erzählen! Dann hat man sich noch schnell ein Feuer ausgedacht (Ursache?), damit die Spuren hinterher nicht so leicht zu recherchieren sind. Hinzu kommt, dass sich alles recht langsam entwickelt, es aber dabei nichts anderes gibt, was selbst den geneigten Zuschauer fesseln könnte.

                              Weder sind die Schauspieler gut, noch die Charaktere, noch die Entwicklung der Beziehungen zueinander. Auch haben die angreifenden Tiere insgesamt in etwa denselben Grusel-Effekt wie bei Hitchcocks DIE VÖGEL, sprich gar keinen. DIE VÖGEL war damals gut, weil neu und durch die Musik und das laute Geschrei eine entsprechende Atmosphäre geschaffen wurde, aber mit demselben Stilmittel 50 Jahre später daher zu kommen und dann auch noch eine Serie daraus zu machen, also ich weiß nicht....

                              Dann trifft die ins Leben gerufene, natürlich geheime Task-Force (von mir so bezeichnet), die der Sache auf den Grund gehen soll, das erste Mal aufeinander, einer sagt etwas provokantes über den Vater eines anderen, woraufhin dieser beschließt, mit ersterem nie mehr etwas zu tun haben zu wollen (und nein, er ist keine 15 Jahre alt).... Seufz. Die Mitglieder spazieren durch das Gefängnis, in dem die Wölfe unterwegs waren, obwohl sie keinerlei Autorisierung dafür haben und den Wachleuten auch nicht verraten, worum es überhaupt geht. Erstaunlich, dass man die da reingelassen hat.

                              Ach ja und von dem Gründen für das geänderte Tier-Verhalten und den Umgang damit will ich gar nicht sprechen. Wenn sich der Drehbuch-Autor schon dafür entscheidet, dass die Tiere den Menschen plötzlich als Feind wahrnehmen und anfangen ihn zu bekämpfen, warum verwendet man dann Haustiere, die ja wohl den geringsten Grund haben, uns als Feind anzusehen? Ich mein, die werden gut versorgt und verwöhnt, die wären doch schön blöd, wenn sie sich ihre eigene Lebensgrundlage zerstören würden. Warum verwendet man nicht beispielsweise sogenannte Nutztiere? Gut, das könnte ja vielleicht tieferen Sinn ergeben, der sich mir nicht erschlossen hat, aber ich fürchte, man hat sich einfach keine Mühe gegeben, auch nur ein bisschen nachzudenken. Die 4. Und 5. Folge habe ich dann noch aus wissenschaftlichem Interesse angeschaut.

                              Weitere Fragen taten sich auf:

                              Ab hier KLEINE SPOILER
                              Wieso führt man in die Antarktis ortsfremde Tiere ein, die dann eine Forschungs-Station bekämpfen, wenn das doch auch einheimische Tiere hätten erledigen können? Und Die Forschungs-Station bezieht ihre gesamte Elektrizität ausschließlich über eine Solaranlage - kein Backup Generator (bzw. Ein kleiner Heizlüfter, der von der Fledermaus zerstört wird, soll dann der Generator gewesen sein?). Das ist ja auch besonders sinnvoll an einem Ort, an dem es viel schneit, wo man Dann ständig den Schnee von den Panels entfernen müsste, bzw. was macht man eigentlich, wenn es wochenlang schlechtes Wetter gibt? Dann dringt eine einzelne Fledermaus in die Station ein und die beiden Forscherinnen werden total hysterisch. Hilfe, Hilfe eine Maus!!! Dann lässt man die Fledermaus auch noch anatomisch völlig falsch landen! Und den Fledermäusen macht die antarktische Kälte gar nichts aus, während unsere beiden Forscherinnen jämmerlich erfrieren. Für wie blöd halten die eigentlich ihre Zuschauer? Aber offensichtlich gibt´s ja genug. An anderer Stelle steckt der afrikanische Safariguide Hölzchen in den Boden, um sich in Amerikas unwirtlicher Wildnis nicht zu verirren - das hat mich ein bisschen an Hänsel und Gretel erinnert. Auf der Wanderung wird dann ernsthaft der Wolfsbau (schon mal davon gelesen, dass Wölfe in einer Art Bau leben?) In einer Erdhöhle entdeckt! Unsere Protagonisten stolpern wie Trottel durch den Wald, finden einen verletzten Wolf, nehmen ihn mit und funktionieren ihr Hotelzimmer schnell geschwind in ein OP bzw. Labor um - tadaaa. Unfassbar! Dann fliegen unsere fünf Helden nach Rio, weil „tausende Fledermäuse“ (Boah, echt? Der Wahnsinn!) bei Tageslicht unterwegs sind. Wenn man nur kurz bei Wikipedia unter „Fledermaus“ nachschaut, kann man erfahren, dass es Schwärme gibt, die aus Millionen Tieren bestehen. Das hätte bei einer Millionenstadt wie Rio wahrscheinlich auch Sinn ergeben. Denn ein paar tausend würden wahrscheinlich gar nicht auffallen. Und so geht es dann immer weiter....
                              Spoiler Ende

                              Wenn es einem Wettbewerb für die schlechtesten Serien aller Zeiten gibt, würde ich ZOO gerne dafür nominieren!

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                                EudoraFletcher68 07.12.2017, 08:19 Geändert 30.05.2021, 21:20

                                Abgedreht - nur aus Bildungsgründen um aktuelle Verschwörungstheorien kennen zu lernen zu empfehlen.
                                Filmisch schlecht aufbereitet, wahrscheinlich mit geringem Budget gedrehte Pseudodoku, die mich etwas ratlos zurück lässt. Ich habe gelesen, dass dieser Film eine relativ große Fangemeinde hat. Ich wollte diese Bildungslücke schließen. Es werden interessante Themen angeschnitten: Erklärungsversuche für Gemeinsamkeiten des Gottesbilds (zB Geburt des Erlösers) der großen und einiger kleinerer Religionen werden aufgegriffen und kurz zusammengefasst. Verschwörungstheorie zu 9/11 - war es ein Terroranschlag oder ein vom amerikanischen Geheimdienst inszeniertes Geschehen, um die nachfolgenden Kriege zu rechtfertigen?
                                Nachdem ich mich einige Jahre später dank Corona und Trump vertiefter mit QAnon und Konsorten beschäftigt habe, ist meine Einschätzung, dass es bei den Behauptungen über die unendliche Macht der Rothschilds in erster Linie um Antisemitismus handelt.
                                Die Idee eines geheimen Plans einer Weltregierung hat 2020 wieder neuen Aufwind bekommen und die Anhänger fühlen sich auf Grund der Corona-Maßnahmen darin bestätigt.
                                Problematisch finde ich, dass MP in der Beschreibung angibt, dass es sich um einen "Dokumentarfilm" handelt, denn das ist er sicher nicht.

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                                  EudoraFletcher68 07.12.2017, 08:06 Geändert 09.07.2022, 07:17

                                  Ein Muss für Haderfans .... Ansonsten eine etwas halbherzige Angelegenheit.
                                  Natürlich musste ich mir „Wilde Maus“ anschauen. Der von mir geschätzte österreichische Kabarettist Josef Hader hat hier erstmals auch das Drehbuch geschrieben und Regie geführt. Als Schauspieler kennt man ihn ja bereits aus den Brenner-Filmen („komm süßer Tod“, „Silentium“), die ich allesamt um einiges besser finde, als „Wilde Maus“.
                                  Der alternde Wiener Musikkritiker Georg (Hader) wird entlassen. Für ihn bricht eine Welt zusammen, da er keine Idee hat, was er sonst machen könnte. Gleichzeitig will seine ungefähr 20 Jahre jüngere Frau unbedingt noch schwanger werden, was ihn ängstigt. Er sagt ihr nichts von der Kündigung (vermutlich aus Scham) und tut so, als ob er jeden Tag weiter in die Redaktion fährt. Stattdessen geht er in den Prater. Dabei entwickelt er eine rasende Wut auf seinen ehemaligen Chef, der die Kündigung ausgesprochen hat und beginnt, ihm Schaden zuzufügen. Er lernt im Prater einen zwielichtigen Typen kennen, mit dem er sich anfreundet und beginnt immer mehr ein Doppelleben zu führen. Seine Frau überlegt, sich von ihm zu trennen, weil er für Sie immer ungreifbarer wird. Am Ende kommt es zu einer Art Slapstick-Showdown in den Bergen. Die Beziehungsentwicklungen und Motive wurden für mich nicht nachvollziehbar. So kann man zB nur Vermutungen anstellen, was zwischen dem Hauptprotagonisten Georg (Hader), einem Musikkritiker und seiner Frau Johanna (Pia Hierzegger), einer gequälten Psychotherapeutin, eigentlich los ist. Auch fand ich Georgs Rachefeldzug nicht so ganz plausibel. Dann gibt es noch eine Parallelerzählung, die den Titel des Films erklärt. Die Erzählstränge kommen aber nie zusammen und auch die Männer-Freundschaft ist zwar ganz nett inszeniert, führt aber nirgendwohin. Am wenigsten hat mir das Ende gefallen. Ich habe auch irgendwie keine wirkliche Message entdecken können, außer vielleicht ein gewisses Selbstdarstellungsbedürfnis von Hader. Ansonsten sind die Charaktere schon irgendwie ganz witzig und schauspielerisch kann man nichts Negatives sagen. Ich vermute, dass ich den Film in wenigen Monaten vergessen haben werde, auch wenn es einige komische Momente gab, die mich zum Schmunzeln brachten.

                                  https://boxd.it/3Maow

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                                    EudoraFletcher68 06.12.2017, 23:40 Geändert 06.01.2021, 21:07

                                    Abgesehen davon, dass die Schauspieler natürlich 1a sind und die Kamera toll, ist mir der Film zu übertrieben: zu lang, zu viel Gewalt (das mit dem Bären fand ich schrecklich, verstehe nicht, wozu das nötig ist), die pathetische Mystik, dann das mit der Kälte: man merkt gar nichts davon, nicht mal einen Husten kriegt der Held, obwohl er dauernd in der Eiseskälte liegt und sitzt und ständig nass wird und alles. Er überlebt auch alles Mögliche und Unmögliche, tiefe Stürze und Mordanschläge usw. Als ob der Bären-Angriff allein nicht schon reichen würde. Und dann wird es im irgendwann doch zu kalt und er übernachtet auch noch im Pferdeleib.
                                    Ich weiß nicht....
                                    Kann mir schon vorstellen, dass die Bilder im Kino beeindruckend waren, aber ich kann mit Übertreibungen nur etwas anfangen, wenn sie als schwarzhumoriges Stilmittel eingesetzt werden, sind sie ernst gemeint, wie hier, dann langweilt mich das. Leonardo dicaprio mag ich an sich, am besten mit ihm gefällt mir immer noch „Gilbert Grape“. Die Figur, die er hier verkörpert ist völlig leer. Was zu meiner Langeweile beitrug.
                                    Aus meiner Sicht ein schlechtes Drehbuch.

                                    Nachdem ich einige Jahre später "Seraphim Falls" gesehen habe, stellte ich fest, dass Herr Alejandro González Iñárritu hemmungslos an diesem Film bedient hat, was bei mir zu einer Herabwertung von "the Revenant" führt.

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                                      EudoraFletcher68 06.12.2017, 22:29 Geändert 05.02.2023, 22:10

                                      Nachdem ich REVOLUTION eine entfernte Assoziation zum PLANET DER AFFEN angeschaut habe und total enttäuscht war, musste ich mir nach 30 Jahren das Original ansehen.

                                      Mal abgesehen davon, dass die Affen halt aufgrund der technischen Möglichkeiten zu dieser Zeit nicht der Wahnsinn sind (aber so schlecht sind sie auch nicht!), ist der Film einfach gigantisch und REVOLUTION kann in keinster Weise auch nur im Ansatz mitthalten. Auch die Animationen von 2014 haben mich nicht angesprochen. Jetzt aber zurück zum Original.

                                      Eine Crew, die von der Erde in den 1970er Jahren gestartet ist, ist 2 Jahre unterwegs im künstlichen Tiefschlaf und hat in der Zwischenzeit aufgrund ihrer Geschwindigkeit eine Art Zeitsprung gemacht. Inzwischen ist es das Jahr 3978 und das Raumschiff macht eine Bruchlandung in einem See auf einem unbekannten Planeten. Ein Crewmitglied ist tot, die drei Überlebenden retten sich ans Ufer. Sie durchqueren eine Wüstenlandschaft, entdecken eine Oase mit Wasser. Dort wird ihnen Kleidung und Ausrüstung gestohlen. Sie verfolgen die Diebe und stoßen auf eine Gruppe stummer Menschen, die wie Bettler aussehen. Dann stürmt ein Trupp reitender und bewaffneter Gorillas heran und macht Jagd auf die Menschen. Einer der Crewmitglieder wird erschossen, ein anderer bewusstlos geschlagen und Taylor erleidet eine Verletzung am Hals, weswegen er eine Weile nicht sprechen kann. Er ist Gefangener in der Stadt der Affen, stellt mit Erstaunen fest, dass es dort eine Rollenumkehr gibt, die Affen sind die intelligenten und höheren Lebewesen, sprechen und die Menschen sind bestenfalls Sklaven und haben keine Sprache und es entwickelt sich eine spannende Geschichte mit einem fantastischen Ende, wie ich finde. Auch die philosphisch-politischen und gesellschaftskritischen Elemente finde ich sehr gelungen.

                                      Ich finde PLANET DER AFFEN und auch seine 1. Fortsetzung dramaturgisch topp!

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                                        EudoraFletcher68 06.12.2017, 09:51 Geändert 04.07.2025, 17:27
                                        über Okja

                                        Uninspiriertes Märchen über ein armes Monsterschwein, das mit einem kleinen koreanischen Mädchen befreundet ist und ihr eines Tages von einem gemeinen Nahrungsmittelkonzern genommen werden soll, um schließlich verzehrt zu werden. Aber vorher soll es noch nach New York auf eine Messe, wo das schönste Schwein gekürt wird. Das Mädchen versucht ihr Monsterschwein zu befreien und dann mischt noch eine Tierrettungsaktivistengruppe mit.
                                        Einzig Giancarlo Esposito (Gus aus „Breaking Bad“) war ein Lichtblick, aber das allein reicht dann doch nicht.
                                        Es ist wahrscheinlich kein richtiger Kinderfilm, sondern einfach nur extrem infantil. Das machen manche Asiaten gerne so: Total übertriebene, flache eindimensionale Charaktere, die infantil fühlen, sprechen und handeln- grauenhaft. Es gibt recht gute südkoreanische Produktionen, aber für mich ist diese Art von Mainstreamfilm auf einfach nur gruselig.
                                        Unansehbar.

                                        Nachtrag von Februar 2020: Das war nach "Snowpiercer" mein 2. Film des Oscarpreisträgers Joon-ho Bong. Ich habe wenig Hoffnung auf ein positives Filmerlebnis für "Parasite".

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                                          EudoraFletcher68 06.12.2017, 09:22 Geändert 04.07.2025, 17:34

                                          Ich habe „letzte Ausfahrt Brooklyn“ damals im Kino gesehen und erinnerte mich 26 Jahre später nur noch, dass er mich emotional ziemlich mitgenommen hatte, vor allem weil am Schluss die

                                          ANFANG HANDLUNGSSPOILER
                                          Protagonistin Opfer einer Massen-Vergewaltigung wird. Er spielt mit dem damaligen Umgang mit Sexualität, der (verleugneten) sexuellen Orientierung, Prostitution und der gruseligen Doppelmoral. Dann geht es noch um einen Fabrikarbeiter-Streik und die Lebensumstände der Arbeiter. Es beginnt mit einer nächtlichen Szene in Brooklyn 1952. Drei Soldaten spazieren durch die Straßen und kommen an einer primitiven Streit-Szene zwischen einer attraktiven aber herunter gekommenen Blondine und einem Mann vorbei. Einer der Soldaten mischt sich ein, der andere ruft seine Kumpels, die Soldaten ergreifen die Flucht. Einer von ihnen ist nicht schnell genug und wird übel verprügelt. Die Polizei kommt und will wissen, was passiert ist. Der Schläger behauptet, die Soldaten hätten seine Frau „Tralala“ (Jennifer Jason Leigh,) beleidigt und sie bestätigt seine Version der Geschichte. Stephen Lang als Gewerkschafter Harry Black taucht auf und bestätigt die Version der Schläger.
                                          ENDE HANDLUNGSSPIELER

                                          Der toughe Hetero-Macho Stephen Lang als wütender Homosexueller, allein schon dafür lohnt sich der Film! Wem der Name nichts sagt: er wird scheint's gern für Militär- oder Polizei-Rollen gecastet. In AVATAR spielte er zB den Col. Quaritch und zuletzt konnte man ihn in der Serie TERRA NOVA als schwer bewaffneter Commander Taylor bewundern. Jedenfalls kann man hier überhaupt mal sehen, dass er schauspielerisch echt was drauf hat. Eine recht mutige Rolle zudem!
                                          Dann gibt es noch Burt Young, ua bekannt aus den ROCKY-Filmen und ES WAR EINMAL IN AMERIKA, als Big Joe, der so dringend muss, dass er zum Fenster raus pinkelt, weil das Klo von seiner schwangeren Tochter besetzt ist.

                                          LETZTE AUSFAHRT BROOKLYN hat sowohl guten Humor als auch sehr viel Tiefgang. Das gibt's heutzutage nur noch selten. Ich empfehle die OV, da gut verständlich und ich mir eine Übersetzung der verwendeten Sprache nicht gut vorstellen kann.

                                          Spätestens nach dem Tod eines der Protagonisten ahnt man allerdings, dass die Geschichte für einige kein gutes Ende nehmen wird.

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                                            Saukomische Mischung aus gutem Humor ohne Pipikacka zum Thema Mittelalterfreaks trifft auf Horror/Fantasy mit ordentlich Blut mit super Besetzung: Ryan Kwanten (Jason Stackhouse aus “True blood“). Steve Zahn (Davis aus der leider viel zu wenig beachteten HBO-Serie „Treme“), Peter Dinklage (Tyron Lennister aus “Game of Thrones“), Danny Pudy (Abed aus der wunderbaren Serie „Community“). Alles Schauspieler, die perfekt geeignet für so einen Film sind! Da kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen.
                                            Ich könnte mir vorstellen, dass Fans von diesen Mittelalterspielen sich doch evtl verarscht fühlen, aber ich fand allein die konkurrierenden Rittergruppen in der OV fantastisch: Freakend Warriors, Gnomeland Security, Fair-leather Friends (Fetischritter, wunderbar!). Dann tauchen auch noch Paintball-hinterwäldler auf! Und eine schöne Referenz zu „Jurassic park“ gibt es auch.
                                            Wer „this is the end“ von Seth Rogen halbwegs lustig findet, wird „Badassdom“ lieben!

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                                              „Hidden“ habe ich mir hauptsächlich wegen Alexander Skarsgård (Eric Northman aus „True Blood") angeschaut. Auch mag ich Filme, die nur von ihren Darstellern und der Interaktion leben, wenn diese denn gut inszeniert ist. Und das ist nicht so einfach.
                                              „Hidden“ gelingt das für meinen Geschmack nur mittelmäßig, ähnlich wie bei „Air“ den ich mir wegen Norman Reedus (Daryl aus „the walking Dead“ und Murphy aus den „Boondock Saints“) angeschaut habe. Den fand ich noch viel zäher.
                                              Ich finde das Kind nicht überzeugend, da Kinder in schwierigen Situationen meist viel cooler als Erwachsene sind, solange sie sich ihrer Eltern sicher sind. Mir kommt das Mädchen völlig hysterisch und panne vor. Auch dass sie mit ihren ungefähr 8,9 Jahren mit einer Puppe für 3- oder 4jährige spielt, finde ich mehr als seltsam.
                                              Skarsgård ist wie immer gut, kann aber meines Erachtens sein Potential nicht ausschöpfen. Mir gefällt es nicht so gut, wenn sich dieser riesige Kerl so klein macht, auch wenn er das überzeugend tut. Wie auch immer, ich finde „Hidden“ bestenfalls mittelmäßig. Die Auflösung ist total doof.... Ein misslungener Versuch auf der Zombiewelle mitzuschwimmen.

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                                                EudoraFletcher68 05.12.2017, 23:05 Geändert 07.12.2022, 07:09

                                                Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass hier ein sehr langsamer Film ohne viel äußerer Handlung auf einen zukommt, in sw. Die Originalsprache deutsch. Da Wim Wenders viele Filme in englischer Sprache gedreht hat, ist das vielleicht erwähnenswert. Außerdem hat Peter Handke am Drehbuch mitgeschrieben. Wer schon mal was von ihm gelesen hat, ahnt vielleicht schon, was ihn erwartet. Wer ihn nicht kennt: schöne Sprache, oft nicht ohne weiteres zu verstehen.
                                                Es beginnt mit einem Engel auf der Berliner Gedächtnis-Kirche. Nur zwei Kinder und eine Frau sehen ihn. Ein paar zusammenhanglose Szenen von Menschen mit und ohne Kindern und Menschen im Landeanflug auf Berlin oder in ihren Wohnungen. Man hört ihre Gedanken. Langsam kriegt man mit, dass da manchmal jemand dem Geschehen beiwohnt, den die Leute nicht sehen können. Zwei Engel, die den Gedanken der Menschen lauschen und ihnen Mut machen. Ich finde die stroposkopartigen Bilder, wie Mosaiksteinchen, die aber kein richtiges Gesamtbild ergeben wollen, in Kombination mit den lauten Gedanken der Leute ziemlich anstrengend. Nach Minute 25 wird das Bild plötzlich für kurze Zeit farbig. Man denkt erst nanu, aber mit der Zeit versteht man wieso.
                                                Der Film ist ein historisches Dokument, besonders die Aufnahmen von Todes-Streifen am Potsdamer Platz. „Der Himmel über Berlin“ ist sehr künstlerisch, vermutlich nur für ein relativ kleines Publikum. Für mich war er schon ziemlich an der Grenze. Nicht ganz so mühsam wie „der Stand der Dinge“.

                                                https://boxd.it/2ushS

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                                                  GesellschaftskritischeTragikkomödie um einen Aussteiger-Vater, der mehrere Jahre mit seiner Frau und seinen sechs Kindern in der Wildnis verbracht hat. Er unterrichtet sie in den Dingen, die er für richtig hält. Am Anfang des Films stirbt die Mutter nach einer mehrmonatigen Abwesenheit und nach einigen hin und her macht sich der Vater mit den Kindern auf in die Zivilisation. Die entstehende Spannung fand ich wirklich gelungen dargestellt.
                                                  Die Dialoge zwischen Vater und Kindern und den Kindern untereinander sind schlicht genial, vor allem wenn es um Politik geht und der pubertierende Sohn über Marx, Trotzki und Mao redet und die kleine Tochter über das „faschistische System“ in dem wir leben. Diese Dialoge findet man besonders dann saukomisch, wenn man sich mit (linker) Politik und der Szene auskennt, aus der der Vater stammt. Aber auch andere Themen werden mit richtig guten Humor dargestellt:
                                                  Die ungefähr 15 jährige Tochter liest „Lolita“ und der Vater fragt sie, wie sie darüber denkt. Sehr differenziert äußert sie sich darüber, dass der Hauptprotagonist ein zwölfjähriges Mädchen sexuell missbraucht, dabei aber auch seine große Liebe spürbar wird und sie ihn einerseits für seine Handlungen hasst andererseits er ihr aber auch leid tut. In dem Zusammenhang fragt dann die fünfjährige Tochter: „What is rape?“ Ganz sachlich erklärt ihr der Vater: „Wenn jemand üblicherweise ein Mann, einen anderen, üblicherweise eine Frau mit Gewalt zum Geschlechtsverkehr zwingt.“ Die Tochter fragt nach kurzem Überlegen: „Was ist Geschlechtsverkehr?“ Der Vater: „When a man sticks his penis into a woman's vagina.“ Die Tochter irritiert: “Why would a man stick his penis into a woman's vagina?” Das Gespräch setzt sich noch eine Weile fort und es hat mir gefallen, wie ernst der Vater seine kleine Tochter nimmt. Später auf die Frage eines der Kinder im Diner: „What's cola?“ Antwortet der Vater zutreffend: „Poison water“. Bei der Geschichte hat sich jemand richtig etwas gedacht.
                                                  Was mir noch sehr gut an „Captain Fantastic“ gefällt, ist dass das Leben in der Wildnis nicht als ideal dargestellt wird und die Gründe dafür, dass die Eltern ausgestiegen sind, auch mit ihnen etwas zu tun haben, sprich, dass diese eben auch keine unkomplizierten Charaktere sind/waren.
                                                  Der Film war keine Sekunde langweilig und ich konnte ihm meine volle Aufmerksamkeit schenken, was mir heutzutage bei vielen Filmen eher schwer fällt. Die Schauspieler fand ich alle sehr gut, bis auf Steve Zahn (Davis aus der fantastischen Serie „Treme“) und Kathryn Hahn („Broadway Therapy“, „Transparent“) kannte ich keinen von ihnen.

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                                                    Der Film ist genial. Er ist spannend, ultra-komisch, blutig und man sieht noch was von Belgien - was kann man mehr wollen? Zwei irische Auftragskiller, Ray (Collin farrel) und Ken (Brendan Gleeson), müssen über Weihnachten in Brügge untertauchen. Es gibt nur noch ein Zimmer für sie. Der komplett ungebildete Ray findet es total doof und beschwert sich die ganze Zeit, bis er endlich eine nette Frau kennen lernt. Ken gefällt es in Brügge und er möchte in Ruhe Sightseeing machen. Es entwickeln sich allerlei Komplikationen, schon allein wegen der unterschiedlichen Interessen der beiden. Ray ist politisch inkorrekt, respektlos und wo er auch hinkommt, bringt er die Leute gegen sich auf. Nach und nach erfährt man etwas darüber, was ihn eigentlich nach Brügge gebracht hat. Die Story ist spannend und schlüssig, die Schauspieler sind super, es gibt Situationskomik und überraschende Wendungen - toller Film!

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