Framolf - Kommentare

Alle Kommentare von Framolf

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    Die erste Viertel Stunde lässt das Schlimmste befürchten, wenn beispielsweise Leute gezeigt werden, die sich selbst auf dem Klo filmen. Es ist schwer zu beurteilen, wie repräsentativ die gezeigten Clips für die Gesamtheit an Einsendungen sind, aber es scheint ein ordentlicher Teil an völlig inhaltsleerer Selbstdarstellung dabei gewesen zu sein. Zum Glück ist die Schnittfrequenz bei den meisten nichtssagenden Beiträgen doch sehr kurz und es bleibt einem viel geistiges Elend erspart... Manch einer hat dann aber tatsächlich etwas interessantes zu sagen. Ganz egal, ob man die Meinung der einzelnen Teilnehmer teilt, es ergibt sich zumindest ein buntes Potpourri verschiedenster Meinungen und Stilrichtungen. Einige Beiträge hätten gerne etwas länger dauern dürfen, andere nerven bereits nach zwei Sekunden. Vieles hängt auch immer von der entsprechenden musikalischen Untermalung ab. Das Konzept an sich ist durchaus interessant, der Titel aber ist deutlich zu hoch gegriffen. Der "Fehler" steckt ja quasi schon im Konzept, da ja bei derartigen Formaten oftmals ein bestimmter Charaktertyp deutlich überrepräsentiert ist, was dann auch in so manchen Clips klar zum Ausdruck kommt. Dennoch ist der Film durchaus eine Sichtung wert. Mir sind schon weit langweiligere Projekte untergekommen.

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    • 6
      Framolf 20.07.2016, 00:59 Geändert 05.01.2024, 05:55

      Tolle Besetzung sowie eine Geschichte, die um ein gewisses Niveau bemüht ist und immer wieder mal für ein Schmunzeln sorgt. Das Drehbuch hätte es etwas mehr Struktur (und dafür etwas weniger Apple Werbung) vertragen können, aber wie dem auch sei... :-)

      So manch einer dürfte sich selbst oder eine(n) Verwandte(n) in den Figuren wiedererkannt haben. Die Mutter meint es (zumeist) nur gut mit ihrer Tochter, aber "gut gemeint" ist ja bekanntlich meistens so etwas wie das Gegenteil von "gut gemacht". Mit ihren immer gleichen Redewendungen und Verhaltensweisen ist sie ziemlich anstrengend, aber tut eben vieles "mit besten Absichten"... Wie dem auch sei ^^ - es ist sowohl im wahren Leben, als auch auf der Leinwand nicht immer ganz einfach, dies zu ertragen, aber unter´m Strich steht eine doch recht ansprechende Tragikomödie.

      Wie dem auch sei *g* 6 von 10 Hühnern für 'Mit besten Absichten'.

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      • 5

        Die Kritiken haben das Allerschlimmste befürchten lassen, aber ganz so schlecht war der Film über Beklopptendorf... äh, Kloppendorf eigentlich gar nicht. StadtLandLiebe ist immer dann stark, wenn er völlig überdreht, maßlos übertreibt und sowohl Figuren als auch die Handlung ins Absurde übersteigert (begleitet von entsprechender Musik). Jedoch versucht Kreuzpaintner, die Handlung auch immer wieder durch konventionelle Elemente einer Beziehungskomödie bzw. eines Beziehungsdramas zu erden. Diese Mischung tut der Produktion nicht gut. So vergrault er sowohl die Fans von "klassischen" Beziehungskomödien als auch die Freunde von absurden, surrealen Stücken. Besser wäre es gewesen, sich für eine von beiden Richtungen zu entscheiden. Aber wer weiß, vielleicht haben ihm da auch die Geldgeber reingeredet und das Konzept verschlimmbessert. Damit wäre er jedenfalls nicht der Erste, dem das passiert...

        • 5

          Durchschnittliches Buddy Movie von der Stange bzw. nach Schema F. Halbwegs witzig, aber alles andere als originell. Der Film ist einigermaßen kurzweilig, aber fühlt sich schon bei der ersten Sichtung so an, als hätte man ihn schon mehrfach gesehen...

          • 5
            Framolf 14.07.2016, 03:04 Geändert 14.07.2016, 11:43

            Sowas kommt dabei raus, wenn man 165 Mio. für Stars und Effekte, aber nur 500 $ für das Drehbuch ausgibt. Überspitzt gesagt könnte man diesen Edeltrash als eines der teuersten B-Movies aller Zeiten bezeichnen. "Independence Day 2" lässt sich irgendwo zwischen "Battleship" und Der-POTUS-rettet-die-Welt-Trash wie "Big Game", "London / Olympus has fallen", "White House Down" und "Pixels" verorten. Rein optisch erinnert der Film in mehreren Szenen an "Star Wars". Zur Handlung an sich lässt sich nicht viel sagen, denn sie ist kaum vorhanden. Eine haarsträubende Plattitüde jagt die nächste und es kommt immer wieder der Verdacht auf, dass die eine oder andere trashige Szene noch nicht mal ironisch, sondern tatsächlich ernst gemeint war. Immerhin ist der Film noch einigermaßen kurzweilig geraten und man sieht viele Figuren aus dem ersten Teil wieder. Der Film tut niemandem weh, aber das erhoffte Spektakel wurde er auch nicht.

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            • 7
              Framolf 13.07.2016, 18:12 Geändert 13.07.2016, 18:16

              Sehr sperriger und unbequemer Film, der im Nachgang aber auch zu so manchem Gedankenexperiment anregt: Wie hätte man sich selbst oder wie hätte sich Person X in dieser oder jener Situation verhalten - und was wären dann die Konsequenzen gewesen? Was, wenn sich jemand exakt so wie Melanie verhalten hätte, aber äußerlich anders aufgetreten wäre? Was, wenn Melanie mit gespielter Selbstsicherheit aufgetreten wäre? Jeder Zuschauer kennt vermutlich mindestens eine Person, die Melanie irgendwie ähnelt. Und in wirklich jedem von uns steckt auch ein kleines bisschen von Melanies Verhalten. Selbst der selbstsicherste Mensch wird irgendwann mal in eine Situation geraten, die ihn (zumindest innerlich) verunsichert. Insofern ist dieser Film über eine junge Frau, die völlig verloren durch ihren Alltag irrlichtert, auch eine Botschaft an jeden einzelnen Zuschauer, sein eigenes Verhalten, aber auch das der anderen, ruhig mal gelegentlich zu überdenken. Spaß macht dieser Film nicht, sehenswert ist er dennoch! Daumen hoch dafür!

              Selten habe ich mich bei der Punktevergabe derart schwer getan. Kann gut sein, dass ich demnächst nochmal ein bisschen was drauflegen werde. Aber mal sehen...

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              • 8 .5
                Framolf 13.07.2016, 02:18 Geändert 02.02.2023, 06:16

                Oscar Madness Film 289 (1 Nominierung)

                'Toni Erdmann' ist ein anspruchsvolles, allegorisches Melodram, das ein intelligentes Publikum voraussetzt. Der Film funktioniert zwar auch als einfache Komödie, seine wahre Botschaft verbreitet er jedoch auf einer eher subtilen Ebene. Der wesentliche Kern der Handlung spielt sich - wie es sich für ein gutes Drama gehört - unter der Oberfläche ab. Protagonist Winfried alias Toni scheint dabei als eine augenzwinkernde Karikatur des erwarteten bzw. typischen (Arthouse-)Publikums konzipiert zu sein und trifft dabei auf einen nicht minder zugespitzten Gegenpol, als er seine Tochter in Rumänien besucht. Diese lebt in einer Welt, in der Profitdenken, Oberflächlichkeit und Kurzatmigkeit dominieren. Gespräche dauern dabei selten länger als nur wenige Augenblicke, das gesamte Handeln erscheint flüchtig und profitorientiert. Emotionslos wird über die Schicksale von tausenden Menschen entschieden. Jedoch wird mehrfach deutlich, dass sich der für diese Profession nötige Mangel an Empathie oftmals auch als blinder Fleck erweist. Mehr als trivialpsychologische Taschenspielertricks scheinen nicht zum Repertoire der Akteure zu gehören (siehe das Beispiel mit den beiden unannehmbaren Extremvorschlägen und dem eigenen Konzept als vermeintlichem Idealweg in der Mitte).

                +ab hier Spoiler+

                Nach längerer gemeinsam mit dem Vater verbrachter Zeit scheint der Protagonistin dies auch gewahr zu werden, als sie entscheidet, sich mal nicht in ein Korsett (hier: Kleid) zwängen zu lassen und die Fassade fallen zu lassen und einfach mal auszuprobieren, was dann passiert. Der (wie man vorher sehen konnte) keineswegs prüde Tim nimmt erwartungsgemäß sofort Abstand von Ines, als er um seine berufliche Reputation fürchten muss. Der Chef, der etwas freier in seinen Entscheidungen ist, ändert seine anfängliche Meinung und die Assistentin tut eben, was von ihr erwartet wird... Letztlich führt genau die hier gewonnene Erkenntnis für Ines dazu, ihren beruflichen Traum verwirklichen und weiter aufsteigen zu können. Ihr blinder Fleck scheint beseitigt. Ihr Vater hat ihr somit enorm geholfen, aber nicht in der Hinsicht, in der er es vermutlich vorgehabt hatte...

                Selbstverständlich ist dies bei weitem nicht die einzige Interpretationsmöglichkeit, und der Film funktioniert auch noch auf einigen weiteren Ebenen (etwa unter dem Aspekt der Annäherung zwischen Vater und Tochter oder den sozialen Unterschieden, die in Bukarest auftreten usw.). Aber um den Rahmen nicht zu sprengen, habe ich mich hier eben in erster Linie auf den Aspekt der verschiedenen Konzeptionen von Lebensgestaltung beschränkt.

                Nachtrag: 2017 wurde 'Toni Erdmann' für einen Oscar in der Sparte "Bester fremdsprachiger Film" nominiert.

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                • 7 .5
                  Framolf 12.07.2016, 03:28 Geändert 22.01.2021, 06:27

                  ++ Enthält leichte SPOILER ++

                  Interessanter Politthriller, der frei nach wahren Begebenheiten inszeniert wurde. Die ETA wird hier nicht als homogene Einheit dargestellt. Vielmehr zieht sich das Ringen (um Einfluss) verschiedener Fraktionen wie ein roter Faden durch die gesamte Handlung. Somit hebt sich 'Sanctuaire' wohltuend von zahlreichen anderen Produktionen ab, in denen Terrororganisationen trivialisiert als uniform und homogen dargestellt werden. Überdies wird hier auch die Rolle der französischen Politik beleuchtet, die ebenso wie die ETA selbst, dem im Film genannten Motiv von Axt und Schlange (Gewalt und List) zu folgen scheint. Interessant ist die Thematik auch und vor allem deshalb, weil sie hier mal den französischen Aspekt (statt des spanischen) in den Vordergrund stellt. Umso verwunderlicher ist die Übersetzung des Titel mit "Heiligtum". Der Verdacht liegt nahe, dass der Übersetzer des Titels den Film nicht gesehen hat. Anders ist es nicht zu erklären, dass hier nicht die Übersetzung als "Refugium" gewählt wurde, da es hier doch im gesamten Film in allererster Linie um den Rückzugsraum geht, den Frankreich (vermeintlich) den Aktivisten und Terroristen bietet.

                  Die Wertung liegt für mich genau zwischen 7,0 und 7,5 Punkten. Aber da der Film einige inhaltliche Aspekte bietet, die man in dieser Form bzw. Kombination noch nicht gesehen hat, gibt es eben die bessere davon. Daumen hoch für 'Sanctuaire'!

                  • 5 .5

                    Bisher schwächster Teil der Reihe, aber dennoch besser als so manch anderer Animationsfilm. Natürlich sind (aufgrund der bisherigen Teile) die Erwartungen an einen "Ice Age"-Film höher als an eine Produktion mit einem unbekannten Namen - daher ist bei "Kollision voraus!" Unzufriedenheit bei so manchem Zuschauer quasi schon vorprogrammiert. Aber trotz vieler Unzulänglichkeiten (überwiegend kleinkindlicher Humor, haarsträubende und völlig zerfahrene Story, langweilige neue Figuren) ist der Film kein kompletter Reinfall. Aber der Kracher, den man bei dem Titel "Ice Age" erwarten könnte, ist er leider auch nicht geworden. Hier und da kann etwas geschmunzelt werden und trotz allem kommt es ja zu einem Wiedersehen mit den "altbekannten" Figuren - auch wenn Sid und Diego mittlerweile zu Nebenfiguren degradiert wurden. Vermutlich wollten die Macher ganz bewusst an ein paar Schrauben drehen und ein paar Sachen verändern. Nur leider wurde dabei einiges auch verschlimmbessert. Der Plan hätte funktionieren können, wenn man dem Film ein besseres Drehbuch zugrunde gelegt hätte. So bleibt es aber nur ein durchschnittlicher Animationsfilm, der mit seinen Vorgängern leider nicht mithalten kann.

                    • 6
                      Framolf 09.07.2016, 02:14 Geändert 28.01.2021, 05:18

                      Sehr kurzweilige und nette kleine Komödie über Freundschaft, die Verwirklichung von Träumen und im weitesten Sinne über ein erfülltes Leben - sowie über Schein und Sein. Einige Szenen erinnern eher an einen Fernsehfilm, andere jedoch auch an typische französische Kinoproduktionen. Die Figuren sind recht gut aus dem Leben gegriffen, auch wenn sich die Darsteller hier und da etwas schwer tun... Wer französische Filme mag und nicht mit allzu hohen Erwartungen an den Film herangeht, kann durchaus Freude an 'Das Talent meiner Freunde' haben.

                      • 4

                        Stellt Euch vor, ihr bekommt ein Geschenk in einer richtig kreativen und schönen Verpackung. Tolles Geschenkpapier, schöne Schleife und sogar noch parfümiert! Nach dem Auspacken findet Ihr in der Schachtel aber erstmal nichts. Erst nach längerem Hinsehen entdeckt man dann darin doch noch eine nette Kleinigkeit.

                        So ungefähr hat sich für uns das Anschauen dieses Filmes angefühlt. Das Äußere ist wirklich toll. Kreative Kameraführung, flotte Schnitte und absolut passende Musik, die stilsicher eingesetzt wird. Aber auf der Handlungsebene kann dieses Hohe Maß an Kreativität nicht wirklich gehalten werden. Man darf die Protagonisten zwar bei ihrem hippen Leben begleiten, aber das war es dann erstmal auch. Erst gegen Ende hin (oder vielleicht ungefähr ab der Hälfte) entdeckt der Film auch eine nachdenklichere Ebene, was ihm sichtlich guttut. Dennoch scheint die flotte Art der Inszenierung oftmals zum Selbstzweck zu verkommen. Vielen visuellen Spielereien scheint nicht wirklich ein tieferer Bezug zum gezeigten Geschehen zugrunde zu liegen. Somit bleibt es eben größtenteils bei einer Hommage auf das hippe Berlin, auch wenn das Potential zu Größerem sichtlich vorhanden gewesen wäre.

                        • 7
                          Framolf 06.07.2016, 00:14 Geändert 27.01.2021, 05:58

                          Ein durchstilisiertes Drama über ein oberflächliches und krankes Business, das seine Beteiligten auffrisst, wieder ausspuckt - und dann gleich nochmal frisst. Hier wurde ein Drehbuch, das noch dünner ist als die dünnsten Magermodels, stilistisch virtuos umgesetzt. 'Suspiria' lässt grüßen... Aber auch am inhaltlich sowie stilistisch deutlich unterschiedlich ausgearbeiteten 'Mulholland Drive' kommt man bei der Rezeption von "The Neon Demon" nicht völlig vorbei. Ich muss zugeben, dass ich allenfalls einen Teil der Bildsprache enträtseln konnte; bin mir aber auch nicht ganz sicher, ob es sich tatsächlich lohnen würde, viel mehr Mühe in die Interpretation zu stecken. Vermutlich eher nicht.

                          Dennoch: Dieser visuelle Trip kann für ein avantgardistisches Nischenpublikum (diese Bezeichnung ist ausdrücklich augenzwinkernd gemeint! ;-) ) durchaus interessant sein, wenn einen der Film zur rechten Zeit erwischt. Bei mir war das durchaus der Fall :-)

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                            Framolf 05.07.2016, 00:28 Geändert 05.07.2016, 00:28

                            Als heute klar wurde, dass in der Sneak ein französischer Film gezeigt wird, ging erstmal ein lautes Raunen, Stöhnen und Gemecker durch den Saal. Aber "Frühstück bei Monsieur Henri" hat es schnell geschafft, das Publikum auf seine Seite zu ziehen. Es wurde viel gelacht und (was in meinem Stadt allenfalls jedem vierten oder fünften Film in der Sneak gelingt) niemand hat vorzeitig den Saal verlassen. Alleine das ist bei dem eher Action- und Thriller-lastigen Publikum in meinem Stammkino schon recht bemerkenswert und als Kompliment für den Film zu werten.

                            Ähnlich wie schon bei "Ziemlich beste Freunde", "Willkommen bei den Sch´tis" und "Familie zu vermieten" begegnen sich auch hier wieder zwei Protagonisten, die auf den ersten Blick kaum unterschiedlicher sein könnten, im Verlauf der Handlung dann aber doch einen recht guten Draht zueinander finden. Der Erzählton ist recht heiter und wahrt über die gesamte Dauer ein gewisses Niveau.

                            "Frühstück bei Monsieur" ist eine heitere Komödie mit einigen Dramaelementen, die zwar nicht sonderlich innovativ ist, aber auch nicht viel falsch macht - und daher durchaus gute Unterhaltung bietet.

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                              Framolf 29.06.2016, 14:12 Geändert 27.01.2021, 07:46

                              'Dark Places' hat auf jeden Fall mehr Qualitäten zu bieten, als es manche Verrisse hier befürchten lassen. Trotz einiger Unzulänglichkeiten ist es ein eher düsterer, fast schon depressiver Thriller mit vielen Dramaelementen geworden, in dem ein lange zurückliegender Kriminalfall neu aufgerollt wird. Ob es dazu jetzt diesen ominösen Club braucht, sei mal dahingestellt, aber für den Fortgang der Handlung ist dieser ja ohnehin eher nebensächlich. Der Film beleuchtet diverse psychische Nachwirkungen der Tat und versucht, dem "alten" Geheimnis nachzugehen. Die Parallelmontage gegen Ende empfand ich persönlich als ziemlich missraten, aber das ist vielleicht auch Geschmackssache.

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                              • 6 .5

                                Ich habe mir den Film völlig ungespoilert angesehen und wusste rein gar nichts darüber - noch nicht mal das Genre. Daher ging ich zu Beginn davon aus, dass es sowas wie "All is lost" werden könnte. Mit einem derart heiteren Erzählton hatte ich - trotz des recht witzigen Interviews am Anfang - nicht gerechnet. Daher war ich dann doch ziemlich positiv überrascht, einen recht kurzweiligen und unterhaltsamen Film zu sehen zu bekommen. Der Humor ist okay, die beiden Hauptdarsteller liefern gewohnt gute Arbeit ab und ansonsten ist es eben ein typisches Feelgood-Buddy-Roadmovie. Mir hat der Film gut gefallen - auch wenn er natürlich nichts wirklich Neues war.

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                                • 3 .5

                                  Ich als Sparks-Laie würde sagen: "Kennste einen, kennste alle". Für mich stehen und fallen seine Inszenierungen daher mit den Darstellern. Und die in "Kein Ort ohne dich" sind leider nur bedingt beeindruckend...

                                  Die Binnenhandlung war für mich etwas interessanter als die Rahmenhandlung, die mir alleine schon wegen dem lächerlichen Cowboy auf die Nerven ging. Aber gut, eine der Figuren hat ja sinngemäß gesagt, dass sie keine Frau kennt, die nicht auf Cowboys steht. Und da Luke ja anscheinend der coolste von allen ist, muss das wohl alles so sein... :-)

                                  Der Film an sich ist okay, mehr aber auch nicht.

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                                    Framolf 29.06.2016, 01:53 Geändert 28.01.2021, 04:59

                                    Was´n Schrott! Als hätte man die noch trashigere Version einer Trashvariante von Terminator gedreht. Immerhin sind die "special effects" hier tatsächlich special. Ganz ehrlich, derart schlechte Animationen hat man seit gut und gerne 15 Jahren nicht mehr gesehen. Und schon gar nicht in solch einer Häufung. Es ist keine Schande, wenn das Budget nicht für ordentliche Effekte reicht. Weshalb man sie aber dann dennoch derart exzessiv einsetzt, wird wohl für immer das Geheimnis des Regisseurs bleiben.

                                    Um Missverständnisse zu vermeiden: Trashige C-Movies dürfen ruhig schlecht sein in Story und Umsetzung - deshalb sind sie ja Trashfilme. Aber irgendwo ist bei "Echelon-Desaster" ein Punkt erreicht, an dem man sich einfach nur noch fragt, was das alles soll. Die Handlung ist noch nicht mal ansatzweise logisch, das Wetter wechselt (je nach Kameraeinstellung) teilweise im Sekundentakt, die Dialoge sind unterste Schublade, die Darsteller sowieso und die schlechte Synchro gibt dem Film den Rest.

                                    Merke: Wenn dich ein Schwarm tödlicher Killerbienenroboter verfolgt, einfach die Tür zumachen.

                                    'Das Echelon-Desaster' ist ein klarer Kandidat für Kalkofes SchleFaZ! Dieser Film ist tatsächlich ein Desaster. Und leider keines von der lustigen Sorte...

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                                      Framolf 29.06.2016, 01:35 Geändert 29.06.2016, 01:36

                                      ...Zeit mich hier mal richtig unbeliebt zu machen :-)

                                      Wenn bereits im Trailer ein absolut lahmer und unlustiger Witz in vierfacher Variation gebracht wird (Stichwort Gandalf), lässt dies nichts gutes für den Humor des gesamten Filmes erwarten. Und dieser erste Eindruck täuscht nicht. Es gibt vieles, was man an "How to be Single" kritisieren könnte: Die lausige Story, die teils nervigen Charaktere, das schwache Drehbuch (säen und ernten der billigsten Art und enorme Logikschwächen gegen Ende hin), die schlechten Schauspieler oder das klischeehafte und anachronistische Geschlechterbild... Aber alles halb so wild bei einer Komödie, so lange nur der Witz und die Unterhaltung stimmen. Aber selbst daran scheitert Christian Ditters Machwerk krachend. Wer immer und immer wieder darüber kichern kann, wenn jemand in einem Film "Penis" oder "Schwanz" sagt, kann vielleicht noch eine gewisse Freude an "How to be Single" haben, aber es dürfte mindestens genauso viele Zuschauer geben, die während dieser 100 Minuten kein einziges mal schmunzeln können. Ich persönlich jedenfalls konnte der Grundkonstellation, in der eine völlig psychotische, verkorkste und soziopathische Robin der eigentlich völlig normalen (und geistig gesunden) Alice Lebenshilfetipps (garniert mit zahllosen unlustigen Beleidigungen) gibt, nichts abgewinnen.

                                      Jeweils einen halben Punkt gibt es von mir trotzdem: (ernst gemeint) für Alison Brie und Leslie Mann und einen weiteren halben aus Mitleid für Dakota Johnson, die bestimmt noch vieles im Leben werden kann - aber eine richtige Schauspielerin wohl nicht...

                                      Der Humor ist jedoch stellenweise so schlecht und asozial, dass ich gleich wieder einen Punkt abziehen muss... Ganz ehrlich, ich habe keinerlei Berührungsängste mit derben Komödien. Aber bei einem derartigen Schund wird es sogar mir zu viel.

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                                        Framolf 22.06.2016, 15:11 Geändert 22.01.2021, 06:21

                                        'Suspiria' ist gekennzeichnet durch brutal schlechtes Overacting und die Figuren handeln mitunter völlig irrational. Die stümperhafte Synchronisation tut ihr übriges dazu, aber aufgrund zahlreicher stilistischer Raffinessen geht dann eben doch eine bizarre Faszination von diesem Werk aus. Der innovative, morbide Soundtrack verleiht auf diabolische Weise so manchen Szenen einen enormen Mehrwert, wirkt aber stellenweise auch völlig deplatziert.

                                        Gemessen an den Standards der 70er Jahre hätte der Film sicherlich eine bessere Bewertung verdient, als er sie von mir bekommen hat, aber nach heutigen Maßstäben ist er für mich eben nur unterer Durchschnitt.

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                                          Framolf 22.06.2016, 02:21 Geändert 22.06.2016, 02:23
                                          über Oculus

                                          "Oculus" ist für mich extrem schwer zu bewerten, was die Punktzahl betrifft. Den Anfang empfand ich als eher schleppend, ab der Erklärung des Versuchsaufbaus baut sich aber durchaus eine gewisse Spannung auf. Leider wird die Inszenierung gegen Ende hin ziemlich konfus, was auch die gesamte Handlung zeitweise als relativ abstrus erscheinen lässt. Zwar lässt sich das Finale schon vorher einigermaßen erahnen - und es verleiht dem Gesehenen auch durchaus einen gewissen Sinn. Aber dennoch fällt es einem als Zuschauer schwer, einen wirklichen Zugang zu den Ereignissen zu bekommen (zumindest ging es mir so).

                                          [Ab hier leichte Spoiler und möglicherweise etwas seltsame Gedanken...] :-)

                                          Die Verwirrung begann für mich bereits mit dem Filmtitel. Der Spiegel im Film ist kein Oculus-Spiegel im eigentlichen Sinne. Also gehe ich mal davon aus, dass der Titel auf das menschliche Auge verweisen soll. Eben jenem Auge können weder die Figuren noch die Zuschauer dieses Filmes trauen. Es erweist sich als unzuverlässig. Wie schon bei E.T.A. Hoffmanns "Sandmann" entspinnt sich auch hier ein Bezug zwischen dem Auge und auftretendem Wahnsinn. Während das Perspektiv bei Hoffmann den Wahnsinn eher noch verstärkt, sollen hier diverse Kameras (und andere technische Gerätschaften) vermeintlich objektiv das Geschehen festhalten. Der Fehler ist jedoch bereits im Versuchsaufbau angelegt: Selbst wenn die Kameras das objektiv Geschehene festhalten, so müssen die aufgezeichneten Bilder ja dennoch durch das (unzuverlässige) menschliche Auge betrachtet werden.

                                          Lange Rede, kurzer Sinn: Der Film lässt durchaus Interpretationsmöglichkeiten offen, aber mir persönlich war/ist er einfach zu konfus inszeniert, als dass ich mich eingehender (bzw. ein zweites mal) damit auseinandersetzen wollte.

                                          Von der Idee her ein guter Film, aber durch Abzüge in der B-Note (konfuse Inszenierung, unnötig verwirrendes Drehbuch) nur unterer Durchschnitt - zumindest für mich.

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                                            Grundsolider Spionagethriller, der zwar sehr konventionell, aber dennoch recht ansprechend daherkommt. Getragen von guten Darstellern (allen voran Skarsgård) entfaltet sich eine Geschichte, die zwar nicht unbedingt übermäßig originell, aber doch recht stimmungsvoll inszeniert wurde. Für Genrefans auf jeden Fall eine Empfehlung wert; alle anderen sollten sich im Klaren sein, dass hier nur relativ wenig Action geboten wird und überwiegend ruhigere Töne angeschlagen werden. Wer Spionagefilme alter Schule mag, macht aber ganz bestimmt nicht viel verkehrt mit einer Sichtung von "Verräter wie wir".

                                            6 von 10 USB-Sticks für "Verräter wie wir".

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                                            • 6 .5
                                              Framolf 22.06.2016, 01:43 Geändert 22.06.2016, 01:44

                                              Grundsolider Thriller. Man bekommt genau das, was man vorher erwartet: Einen relativ düsteren, sehr europäisch/skanidinavisch geprägten Krimi, der in menschliche Abgründe blicken lässt, stets ein gewisses Niveau wahrt und durchaus in manchen Szenen auch seine Bilder für sich sprechen lässt. Wer einen fundierten (!) Verriss darüber schreiben will, wird sich relativ schwer damit tun, da von den Machern nur sehr wenig falsch gemacht wird. Für Zuschauer, die gerne mitraten, ist der Film nicht unbedingt geeignet; hier ist eher der Weg das Ziel. Und dieser Weg fällt durchaus interessant aus. Ob man das alles zwingend im Kino sehen muss, sei mal dahingestellt, aber grundsätzlich kann man den Film an Fans europäischer Krimis und Thriller bedenkenlos weiterempfehlen.

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                                              • 6

                                                "Central Intelligence" ist eine sichere Nummer: Eine solide Actionkomödie, die wenig falsch macht, aber auch nur wenig Mut zu Innovationen zeigt. Die Agenten-Geschichte an sich hat man so oder so ähnlich schon mindestens 50 mal gesehen. Der Mobbing-Hintergrund verleiht dem Film aber dann doch eine eigene Note. Dwayne Johnsons selbstironisches Spiel wertet den Film nochmal zusätzlich auf. Er ist sich nicht zu schade, sich selbst (und sein Image) ordentlich auf´s Korn zu nehmen und sorgt so für einige Lacher. Ein weiterer Pluspunkt sind die namhaft besetzten Nebenrollen (Jason Bateman, Aaron Paul, Melissa McCarthy u.a.). Insgesamt ist "Central Intelligence" ein netter Zeitvertreib, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

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                                                  Framolf 16.06.2016, 15:33 Geändert 16.06.2016, 15:34

                                                  James Ward Byrkit ist ganz offensichtlich ein brillianter Drehbuchschreiber, aber ein lausiger Regisseur. Fast jede seiner Regieentscheidungen erweist sich als Eigentor. Wenn man jedoch bedenkt, dass ihm für den Dreh von "Coherence" gerade mal 50.000 $ zur Verfügung standen, relativiert sich vieles wieder. Die allenfalls mittelmäßigen Darstellerleistungen und diverse Probleme bei Ton und Beleuchtung sollte man daher nicht überbewerten. Seine "künstlerischen" Entscheidungen sind jedoch oftmals kaum nachzuvollziehen. Die Entscheidung zur Handkamera ist zwar vermutlich eher aus finanzieller Not geboren, soll aber sicherlich auch dem Ganzen eine pseudodokumentarische Aura verleihen. Ähnlich verhält es sich mit dem wilden Durcheinander bei den Dialogen. Mag sein, dass es so etwas realistischer wirkt und sogar etwas Tempo aufgebaut wird, aber gerade die ersten 15 Minuten erweisen sich schon als arg anstrengend für den Zuschauer. Was man sich aber beim Schnitt des Materials gedacht hat, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Selbiges gilt für diverse Entscheidungen in Sachen Schärfentiefe, die teilweise den Blick auf das Wesentliche verstellen (bspw. beim Betrachten der Fotos).

                                                  Wie auch immer: Das Drehbuch ist höchst innovativ und sehr originell. Während der Anfang noch sehr an "The Invitation" erinnert, biegt der Film doch recht zügig Richtung "Outer Limits" ab und baut ein Szenario auf, das einerseits vollkommen verrückt, aber andererseits dennoch plausibel genug wirkt, um als halbwegs logisch durchzugehen. Auf sehr clevere Art und Weise spielt Byrkit mit den wenigen Requisiten, die ihm zur Verfügung stehen und liefert genau so viel an Information, dass der Rezipient trotz aller wissenschaftlicher Extravaganz einen Teil der Twists zwar erahnen, aber nicht wirklich vorhersehen kann. So wirkt sein Film auch nach dem Abspann noch eine ganze Weile nach. Geschickt wurden auch einige Hinweise eingestreut, die das Gesehene durchaus wieder in Frage stellen. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Charaktere durchweg wissenschaftliche Laien sind und somit ihre Theorien immer wieder revidieren müssen. [SPOILER] So wurde im Verlauf des Filmes zwar das meiste erklärt, es bleiben aber dennoch einige Fragen offen (z.B. ob es nur eine oder mehrere "schwarze Zonen" gibt oder ob die Multiversen gleichzeitig entstanden sind usw.). Vielleicht fehlt mir aber auch nur das wissenschaftliche Verständnis dafür. :-)

                                                  Unter´m Strich aufgrund des innovativen Drehbuchs 7 von 10 (blauen!) Knicklichtern für "Coherence".

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                                                  • 6

                                                    "Vor ihren Augen" ist schon irgendwie gut - aber eben nur irgendwie. Regisseur Billy Ray ist sichtlich darum bemüht, eine düstere Atmosphäre zu kreieren. Die Erzählung kommt relativ unaufgeregt daher und entfaltet nicht die volle Wucht, die eigentlich möglich gewesen wäre. Vieles bleibt nur angedeutet. Dennoch ist es die Geschichte absolut wert, ihr zu folgen.

                                                    In Anbetracht der Tatsache, dass Regisseur Billy Ray hier zwei Oscar-Preisträgerinnen und ein Oscar nominierter (2014, 12 Years a slave) Hauptdarsteller zur Verfügung standen, hätte er seinen Protagonisten durchaus noch etwas mehr schwierige Szenen zumuten können. So wirklich herausgefordert wird eigentlich nur Julia Roberts. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Auch Kidman und Ejiofor liefern gute Leistungen ab. Nur wahrscheinlich hätte man noch mehr aus ihnen herauskitzeln können. Bei der Gelegenheit seien auch kurz die namhaft besetzten Nebenrollen erwähnt: Dean Norris, Alfred Molina und Michael Kelly runden den ordentlichen Eindruck ab, den die drei Hauptdarsteller hinterlassen.

                                                    Nicht unbedingt schlecht, aber durchaus gewöhnungsbedürftig ist die Tatsache, dass einige wichtige Fragen letztlich offen bleiben. Da der Film einige hervorragende Qualitäten, aber auch ein paar Mängel aufbietet, ist das Ergebnis letztlich gehobener Durchschnitt.

                                                    6 von 10 Kanistern Bleichmittel für "Vor ihren Augen".