Gabe666 - Kommentare

Alle Kommentare von Gabe666

  • Den Sender empfange ich leider in meiner Wohnung nicht. Schade, der Film interessiert mich schon.
    Dafür schaue ich mir heute aber "A Girl Walks Home Alone At Night" im Kino an. Der lohnt sich bestimmt auch!

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    • Gabe666 11.05.2015, 21:37 Geändert 12.05.2015, 18:18

      War im Grunde vorauszusehen, dass es auch dazu eine Möchtegern-Parodie von den üblichen Verdächtigen geben wird. Wetten, dass Friedberg und Seltzer da noch nachziehen werden?
      Wobei mich an diesen ganzen fürchterlichen Was-weiß-ich-für-Movies weniger die Tatsache ihrer Existenz stört, sondern vielmehr, dass als Ausgleich qualitativ hochwertiges im Genre der Parodie schlicht nicht mehr zu finden ist. Der Bodensatz dominiert. Heutzutage gibt es anscheinend nur noch Brachialhumor und Geschmacklosigkeiten, fabriziert von Leuten, die sich mit der Materie kein bisschen auskennen. Dabei waren die Filme von Mel Brooks und ZAZ (zumindest bis "Rat Race") vor allem deswegen so lustig, weil die Macher Fans der Originale waren und genau wussten, wie sie die gut veralbern konnten. Gleichzeitig erwiesen sie ihnen damit auch ihre Wertschätzung. Heute dagegen gibt's nur sinnfreie Auftritte von Charakteren, die so ähnlich wie die aus den Originalfilmen aussehen und ähnliche Namen haben, und nur darüber soll man lachen. Einfach nur noch stumpf. Das Genre der Parodie scheint tot zu sein. Es wird zeit, dass sich das mal ändert.
      Ach, und: danke, dass du mich auf die anderen "Shades Of Black" aufmerksam gemacht hast, Mave.
      Ich empfehle noch eine dritte Variante (ohne die 50): https://www.youtube.com/watch?v=wxeFMvilwnc :D \m/

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      • Ein informatives und gleichzeitig sehr witziges Video. Sehr gut gemacht!
        Liefert einen guten Überblick. Mir war das meiste natürlich schon bekannt. Einen wesentlich detaillierteren und noch aufschlussreicheren Abriss des Themas bietet das Video hier: https://www.youtube.com/watch?v=O-NeJRrgoTY. Zu dem es ja auch schon eine News gab.
        In dem wird ja weniger das Rating an sich kritisiert, sondern vielmehr die Unverhältnismäßigkeit und Doppelmoral, mit denen es angewendet wird (wird mehrmals geflucht oder mal ein bisschen nackte Haut gezeigt, gibt es gleich ein R-Rating, was Gewalt angeht, kann diese zwar auch nicht explizit ausfallen - Blut darf da auch so gut wie keins spritzen - aber durchaus völlig unreflektiert dargestellt werden), verbunden mit schlichter Geldgier. So wurden ja in den letzten Jahren so einige Franchises, die eigentlich ein älteres Publikum ansprachen, aus profitablen Gründen für dieses Rating entschärft (u.a. "Terminator", "Stirb Langsam", "Expendables"). Und auch mehr als ein Filmemacher konnte seine Vorstellungen dadurch nicht umsetzen. Da muss sich auf jeden Fall mal was ändern!

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        • Machete textet also doch - und das verdammt sympathisch! :D
          Ich glaube, es gab bis jetzt noch keine beantworteten "7 Fragen" (das hier sind ja ganze 11!), bei denen ich so oft grinsen oder anerkennend den Daumen nach oben recken musste. Du bist bei vielem meiner Meinung und sprichst mir teilweise sogar aus der Seele.
          Die "Werner"-Filme gehörten ebenfalls zu meiner Kindheit. Allesamt sind sie extrem witzig und liebevoll gemacht. Gebe ich mir auch heute noch sehr gerne (außer den fünften, den kenne ich noch garnicht, aber als der rauskam, war ich auch kein Kind mehr). Wobei ich aber Teil 3 und 4 persönlich am unterhaltsamsten finde. Die Mischung aus Real- und Zeichentrickfilm beim ersten hat mich damals ziemlich irritiert und tat ihm mMn nicht so gut. Den zweiten (ab dem es ja dann reine Zeichentrick-Filme waren) finde ich einfach nicht so lustig wie die danach.
          Die Disney-Serien waren natürlich ebenfalls ein Teil meiner Kindheit und prägten mich stark. Würde ich mir auch immer noch gerne anschauen und finde sie 1000000-mal besser als das, was heute im Kinderfernsehen läuft!
          Bei den "X-Men"-Filmen war es bei mir anders. Ich habe zuerst den zweiten Teil mal im Fernsehen gesehen und mich sofort in die Welt der X-Men verliebt. Nur wenige Monate später (wir schrieben damals das Jahr 2006, auch wieder neun Jahre her - Junge, wie die Zeit vergeht!) habe ich dann den dritten Teil gesehen, der mir, allen Unkenrufen zum Trotz, auch heute noch sehr gut gefällt. Den ersten dann später auf DVD. Ab da dann alle anderen im Kino. Wobei mich tatsächlich der erste Soloausflug von Wolverine wesentlich stärker enttäuscht hat, als es der zweite tat. Aber auch den finde ich letztendlich immer noch unterhaltsam. Einen wirklich schlechten gibt es da mMn nicht.
          Was du zur Handlung von "Avengers" schreibst, stimmt, aber ich rechne das dem Film nicht negativ an. Bei großen Leinwandspektakeln sind Action und Humor das wichtigste - und besonders letzterer funktionierte bei dem perfekt. DEn Film gucke ich mir immer noch sehr gerne an.
          Bei den "über/unterschätzten Persönlichkeiten" stimme ich dir voll und ganz zu, vor allem bei Rebecca Romijn! <3 Ich liebe die Frau! Die einzig wahre Mystique (auch wenn die Lawrence natürlich ebenfalls eine sehr gute Arbeit abgeliefert hat) und vor allem als "Femme Fatale" hat sie mich sehr beeindruckt. Der Film könnte im Grunde auch fast ein Spin-Off ihrer Rolle als Mystique sein, da ihr Charakter, den sie da verkörpert, dem Marvel-Charakter doch sehr ähnlich ist. Im Übrigen frage ich mich, warum sie darauf keine Rolle in einem Bond-Film bekommen hat. Ihre "X-Men"-Kolleginnen Famke Janssen und Halle Berry durften in dem Franchise ja auch in starken Frauenrollen glänzen. Und mit ihrer Rolle in "Femme Fatale" hat sie sich dafür doch praktisch empfohlen. Ich hätte sie ja sehr gerne in so einer ähnlichen Rolle wie die Janssen damals in "Goldeneye" gesehen. Manipulativ, bösartig, gefährlich - das kann sie gut!
          Und dazu frage ich mich auch, warum sie in "X-Men:Days Of Future Past" nicht dabei war. Von Professor X und Magneto sieht man ja auch sowohl die älteren, als auch die jüngeren Versionen. Warum also nicht auch von Mystique? Sie hätte in die Zukunftsszenen gut reingepasst. Fand ich schade. Generell hat man in den letzten Jahren viel zu wenig von ihr gesehen (hauptsächlich nur in kleineren Fernsehserien). Die braucht endlich mal wieder 'ne größere Rolle!
          Bei Sandler und Bay bin auch vollkommen deiner Meinung. Zwei absolut talentfreie Dilettanten, denen man die Berufslizenz entziehen sollte! Besonders durch Bays "Transformers"-Filme habe ich mich geradezu gequält! Auch wegen der ebenfalls talentfreien Fox ("Ninja Turtles" hab ich noch nicht gesehen).
          Den ersten "Beverly Hills Cop" kenne ich leider auch noch nicht (tatsächlich bisher nur den dritten), kann dazu also noch nichts sagen. Bei Eckhart und "The Dark Knight" stimme ich dir jedoch mal nicht zu. Ich fand ihn tatsächlich besser als Jones. Der hat den Charakter viel zu überdreht und albern dargestellt. Eckhart hingegen wirkte viel gefährlicher. Ein total überzeichneter Two-Face hätte in Nolans düstere Trilogie ohnehin nicht gepasst.
          Der letzte "X-Men" und der erste "Rambo" haben auf jeden Fall sehr emotionale Momente, auch wenn mich die nicht so sehr wie dich berührt haben. "Die Indianer von Cleveland" kenne ich leider auch noch nicht. Du hättest da übrigens besser eine Spoiler-Warnung einfügen sollen. :)
          Bei "Daredevil" bin ich aber auf jeden Fall wieder ganz bei dir. Kann eigentlich nicht verstehen, warum der Film über die Jahre so niedergemacht wurde (auch bei der Kinofassung, die ich im Grunde ganz in Ordnung finde). Er ist souverän inszeniert, hat durchaus ordentliche Schauspieler, coole Actionszenen und einen sehr geilen Soundtrack von Evanescence (eine meiner Lieblings-Bands! \m/). Kann man sich durchaus angucken.
          Das "Batman"-Zitat ist auf jeden Fall klasse. Würd ich auch gerne mal anwenden. Sehr Bad-Ass! :D
          Und für deine Amtshandlungen als "König von Hollywood" würde ich vor dir niederknien! Da sprichst du mir echt aus der Seele! Genau SO sollte man's machen - bis auf die Sache mit der Lauflänge von Filmen. Ich finde, darauf kommt es im Grunde nicht an. Wichtiger ist doch, wie diese Laufzeit gefüllt wird. Allerdings gebe ich dir insofern recht, dass es sich bei manchen Genres eher anbietet, die Handlung nicht so stark auszuwalzen. Und dazu gehören eben schon solche Action-Blockbuster. Die letzten drei "Fast & Furious"-Filme, die allesamt über zwei Stunden dauerten (die davor gingen tatsächlich alle um die 100 Minuten, was ich für einen Action- oder auch einen Horror-Film als die ideale Laufzeit ansehen würde), wurden dadurch unnötig gestreckt. Auch bei anderen Spektakeln, wie zuletzt dem zweiten "Avengers", war doch anzumerken, dass da unnötiges Füllmaterial reingestopft wurde. Dabei sollte bei solchen Filmen der Fokus eher auf der Action liegen. Ich stimme dir in dem Punkt zu, dass es in den letzten Jahren so einigen Filmen besser getan hätte, schneller auf den Punkt zu kommen (von "Transformers", die man als Paradebeispiel ansehen könnte, will ich da garnicht erst anfangen).
          Beim Rest bin ich da aber vollkommen bei dir. Insbesondere "Hulk Vs. Wolverine" (und noch so manch anderes Crossover) würde ich verdammt gerne sehen. Am Besten im Stil von dem sehr cool gemachten Mash-Up-Trailer hier: https://www.youtube.com/watch?v=R_HghH7ehyk
          Beim vierten "Pirates Of The Caribbean" kann ich dir dann leider nicht zustimmen. Er hat mich einfach so verdammt enttäuscht. Alle drei Teile davor fand ich wesentlich besser.
          "From Dusk Till Dawn" besitze ich ebenfalls als ungeschnittene Fassung, die allerdings als Blu-Ray und dazu in der Special-Edition. War nicht ganz billig und gehört für zu den wertvollsten Stücken in meiner Sammlung.
          Generell habe ich in den letzten Jahren meine Filmsammlung durch Uncut-Importe aus Österreich aufgestockt. Dass ich einen Film ungeschnitten im Regal stehen habe, ist mir mittlerweile sehr wichtig. Die beiden von dir genannten ("Punisher" im Extended Cut und "John Rambo" - welche ist das eigentlich? Kinofassung oder Direcor's Cut?) leider noch nicht, will ich mir aber definitiv noch zulegen.
          Und der "A-Team"-Film hat mir auch nicht wirklich zugesagt. Wobei das aber weniger an den Darstellern lag (ok, mit Ausnahme vom neuen B.A.; da wäre Terry Crews wohl wirklich eine wesentlich bessere Wahl gewesen), als vielmehr an der viel zu hektischen Inszenierung und den albernen Dialogen. Da fände ich ein Remake wirklich auch mal wirklich angemessen.
          Wie gesagt, sehr tolle Antworten! Wären wir nicht schon längst befreundet, bekämst du dafür garantiert eine Anfrage! :)

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          • Alter, ist das geil! Ich werd nicht mehr! xDDD
            Auch weil sie über sich selbst lachen kann, mag ich die Scarlett. Jetzt will ich aber auch einen - echten! - Black-Widow-Film!

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            • Toll geschriebene Klassikerwürdigung. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich den Film bisher leider noch nicht gesehen habe. Muss das unbedingt nachholen, was allerdings auch nicht so einfach ist, da er im Heimkino hierzulande ja bisher eher stiefmütterlich behandelt wurde (und man dabei dazu aufpassen muss, dass man nicht die 30th Anniversary Edition erwischt, in der Material entfernt und sinnfrei neu gedrehtes mit einem komischen Priester eingefügt wurde; siehe dazu das Video hier: https://www.youtube.com/watch?v=TAi2Uz3Tzxw). Das Remake von Tom Savini, das hier in Deutschland sogar beschlagnahmt wurde, interessiert mich definitiv auch.

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              • Ziemlich sensibles Thema, was ich bei dem Film nicht erwartet hätte. Würde aber dazu passen, wenn es wirklich ernsthaft umgesetzt wird, umso besser. Ein Actionfilm, der einem dazu auch Denkanstöße liefert, ist immer gut. Dass in apokalyptischen oder kriegerischen Szenarien Frauen leider oft als Freiwild betrachtet werden, ist eine Thematik, die immer noch viel zu wenig im filmischer Form reflektiert wurde. George R. R. Martin hat mit "Game Of Thrones" ja auch schon gezeigt, dass sich sowas auch im phantastischen Genre umsetzen lässt.
                Aber wieso man für so eine Rolle ausgerechnet die Huntington-Whiteley gecastet hat, erschließt sich mir beim besten Willen nicht. Eine der untalentiertesten Schauspielerinnen, die je in einem Film zu sehen war. Dass die diese Rolle überzeugend rüberbringt, wage ich stark zu bezweifeln.
                Aber gut, ich lasse mich auch gern überraschen. Den Film gucke ich mir so oder so an!

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                • Das ist mal ein wirklich angebrachter Aufreger! TTIP und die beiden anderen geplanten Freihandelsabkommen CETA und TISA - besonders letzteres, siehe dazu auch das Video hier: https://www.youtube.com/watch?v=PZgP8mGSt8s - bereiten mir schon seit langem Sorgen. Gut, dass du auch hier darauf aufmerksam machst!

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                  • Gabe666 30.04.2015, 22:00 Geändert 30.04.2015, 22:00

                    Und schon geht's wieder los! Hört dieser Hass eigentlich auch mal auf?
                    Ich versteh's echt nicht!

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                    • Ganz ehrlich? Ich kann diesen wirklich extremen, teils vollkommen irrationalen Hass auf den Charakter nicht verstehen! Nur weil er komisch spricht? Weil ihm dauernd was passiert? Als Kind fand ich Jar Jar witzig und heute tue ich das immer noch. Steinigt mich, los! Ich stehe dazu!
                      Die Prequeltrilogie schaue ich mir auch immer noch gern an. Ok, von "Episode II" vielleicht nur den Showdown. ;)
                      Ahmed Best ist auf jeden Fall ein sympathischer Typ. Find's schon schade, dass er außerhalb von "Star Wars" kaum in größeren Rollen zu sehen bzw. zu hören war. Übrigens sprach er in der "Robot Chicken"-Parodie auf "Star Wars" ebenfalls Jar Jar. Er kann also auch über sich selber lachen.

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                      • Toller Auftakt für eine Artikelreihe zu einem wirklich interessanten Thema. Ich selbst habe noch nicht ganz so viele "New Hollywood"-Filme gesehen, aber die Mischung aus Anspruch und Massentauglichkeit, die damals offensichtlich vielen Filmemachern gelang, fasziniert mich. Werde die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen.

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                        • Das würde ich mir verdammt gerne ansehen! Die Artisten des "Cirque du Soleil" gehören mit zu den besten weltweit und haben schon im tollen Film "Traumwelten" (der ja auch von James Cameron produziert worden ist) ihr Können eindrucksvoll gezeigt. Dann noch eine Show im Setting meines Lieblingsfilms - klasse!
                          Ich denke, die Show an sich könnte sogar "Avatar"-Hassern gefallen. Das Wichtigste ist hier ja im Grunde die Artistik und nicht die Geschichte.

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                          • Auf dem Bild sieht's irgendwie so aus, als würde der Teddy rauchen. :D

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                            • Gabe666 26.04.2015, 22:12 Geändert 26.04.2015, 22:12

                              Respekt für diesen Hammer-Artikel! Einer der besten, die ich hier je lesen durfte!
                              Wenn ich ihn liken könnte, würde ich glatt zehnmal auf "Gefällt mir" drücken. Richtig gute Arbeit! Ein schönes, wenn auch ungewohntes Format, tolle Infografiken, dazu wurde offensichtlich auch richtig gut recherchiert. Manche der Infos (hauptsächlich, was die Social-Media-Aktivitäten betrifft) waren mir selbst noch nicht bekannt. Dazu wird Marvels Kino-Universum auch durchaus kritisch beleuchtet. Kann den Kritikpunkten dabei auch durchaus zustimmen.
                              Jedenfalls ein wahnsinnig guter, sehr informativer Überblick. Großes Lob an alle Beteiligten! Sowas darf es gerne öfters geben!
                              Demnächst vielleicht zu DC, "Star Wars", James Bond, Harry Potter...? Müssen ja nicht nur aktuell laufende Franchises sein. Da gibt's viele Möglichkeiten. Bin schon gespannt auf das nächste Special.

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                              • Sehr schöne Antworten!
                                Dein Soundtrack hört sich echt toll an, "Amélie" ist echt schön, Kiddo aus "Kill Bill" finde ich auch verdammt cool und die Verfilmung von "Eragon" hat mich ebenfalls gewaltig enttäuscht - allerdings finde ich da die Bücher nach wie vor klasse und ich würde neben Malkovich und Hedlund auch noch Robert Carlyle, Jeremy Irons und Djimon Hounsou behalten. Ich finde, die passten auch sehr gut zu ihren Rollen und spielten nicht schlecht (der Film krankte, was die Besetzung betrifft, ja weniger an den Neben-, sondern vielmehr an den Hauptdarstellern). Zum Rest kann ich nichts sagen (abgesehen vom "Letzten Einhorn", den ich auch sehr schön finde). Liest sich jedenfalls sehr sympathisch.
                                Wären wir nicht schon längst befreundet, bekämst du dafür wohl eine Anfrage. :)

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                                • Respektvoller, aber auch sehr kritischer Kommentar zum Geburtstag. Mal was anderes.
                                  Kann dir da im Großen und Ganzen nur zustimmen. Pacino finde ich auch großartig, aber seine letzten Rollen waren jetzt nicht so das Wahre. Würde ihn auch gerne mal wieder in einem richtig guten Kinofilm sehen.

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                                  • Gabe666 25.04.2015, 22:58 Geändert 26.04.2015, 22:14

                                    Was für ein Zufall - gestern habe ich einen Kommentar zum Film verfasst.
                                    Herzlichen Glückwunsch, pleasant! Man spürt deine Euphorie aus jeder Zeile des Textes. Ich hatte auch eine Menge Spaß beim Kinobesuch, auch wenn ich nicht ganz so begeistert war wie du. Und mich der Trailer zuerst tatsächlich eher kalt gelassen hat. Gut, dass ich doch noch reingegangen bin.

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                                    • Und wieder neue Vorschläge:
                                      "Chappie". Statt FSK 12 ab 16. Da wird ein Mann sehr blutig in zwei Hälften gerissen! Was war mit den Prüfern nur los?
                                      Als Ausgleich dazu hier aber auch seit langem mal wieder von mir welche, die runtergesetzt gehören:
                                      "300: Rise Of An Empire" und "Kick-Ass 2". Beide von FSK 18 runter auf 16.
                                      Sind beide nicht sonderlich brutaler als die jeweiligen Vorgänger (die ja ab 16 sind) und unterscheiden sich auch in der stilistischen Darstellung der Gewalt nicht wirklich von ihnen. Hat mich bei beiden gewundert, warum die jetzt härter sein sollen.

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                                        Ein toll animierter, witziger Kinderfilm mit liebenswerten Charakteren und wertvoller Botschaft. "Home" erzählt eine außerirdische Invasion mal aus der Sicht der Außerirdischen, die eigentlich auch nichts Böses wollen, aber auf der Suche nach einer sicheren Zuflucht die Menschen mal eben umsiedeln, ohne sie vorher gefragt zu haben. Hauptfigur ist ein ungeliebter Außenseiter unter ihnen, der durch einen dummen Fehler alle gegen sich aufbringt und auf der Flucht eine Partnerschaft mit einem jungen menschlichen, afroamerikanischen Mädchen namens Tip macht, das auf der Suche nach seiner Mutter ist. Aus dieser anfangs zweckmäßigen Partnerschaft wird im Laufe des Films dann natürlich Freundschaft.
                                        "Home" ist, wie gesagt, sehr schön animiert und toll anzusehen. Die kunterbunten Bilder und flüssigen Bewegungen schaut man sich gerne an. Die Boovs mit ihren Glubschaugen, die bei Gemütswechseln ihre Farbe verändern und Grammatik offensichtlich bei Yoda gelernt haben, kann man dazu nur niedlich finden. Der hyperaktive Hauptcharakter Oh, im Original gesprochen von "Dr. Sheldon Cooper" Jim Parsons und in der deutschen Synchro von Bastian Pastewka (in den Trailern war es noch Gerrit Schmidt-Foß, der Sprecher von Jim Parsons in TBBT und u.a. Leonardo Di Caprio), ist in seiner Naivität auch einfach einfach liebenswert, ebenso wie die toughe Tip, die im Original von Rihanna und in der deutschen Fassung von Maja Maneiro (nicht Josephine Preuß, wie hier gelistet!) gesprochen wird. Im englischen Originalton kenne ich den Film noch nicht, aber die deutschen Sprecher, vor allem Pastewka, der in den letzten Jahren die Synchronisation von Animationsfilmen anscheinend zu einem zweiten Standbein machte, leisten hier eine sehr gute Arbeit.
                                        Negativ ins Gewicht fällt bei dem Film freilich, dass er leider ziemlich vorhersehbar ist. Was die grobe Handlung betrifft, war im Grunde alles schon mal da und man kann sich relativ früh zusammenreiman was wie passieren wird. Dazu ist Ohs Hyperaktivität offensichtlich auch auf die Macher des Films übergesprungen. Der Film ist teils sehr hektisch inszeniert, hetzt nur so durch die Handlung und nimmt sich nur selten Zeit für einen ruhigeren Moment. Und was die Charaktere betrifft, handeln sie auch nicht immer logisch.
                                        [SPOILER: Oh versucht ja anfangs, vor Tip geheim zu halten, dass er von seinen Artgenossen gejagt wird. Als sie es dann erfährt, macht ihr das jedoch überhaupt nichts aus, obwohl sie beide zu dem Zeitpunkt noch keine wirklichen Freunde sind.
                                        Dass die Boovs ihren vormaligen Captain Smek zum Schluss nicht bestrafen, wunderte mich auch, schließlich war er es ja, der ihnen den ganzen Schlamassel erst eingebrockt hat.]
                                        Außerdem will auch die im Film gespielte Musik, bei der es sich natürlich hauptsächlich um Titel von Rihanna handelt, mehrmals nicht wirklich zu den jeweiligen Szenen passen. In den emotionalen Szenen sind die Lieder zu seicht. Zudem wirkt es schon sehr narzißtisch, wenn Rihannas Charakter im Film ihre eigenen Lieder gefallen (bei "Chappie" fand ich solche Eigenwerbung noch charmant, hier wirkt es jedoch viel zu sehr kalkuliert; zumal Die Antwoord ihre Musik nicht so penetrant in den Vordergrund rückten). Teilweise kommt der Film so auch wie ein bloßer überlanger Werbespot für sie rüber.
                                        Glücklicherweise kommt dieser Eindruck aber nur vereinzelt auf. Und auch wenn die Handlung vorhersehbar ist - die Auflösung zum Schluss kam dennoch ziemlich unerwartet und war originell.
                                        Im Großen und Ganzen macht der Film auch trotz seiner Mängel viel Spaß. Die meisten Gags sitzen, die farbenfrohen Animationen bieten ordentlich Futter fürs Auge, die Charaktere muss man einfach mögen und die Botschaft, dass man Außenseiter tolerieren, mit anderen die Verständigung suchen und seine Fehler akzeptieren sollte, ist für Kleinkinder auf jeden Fall wertvoll.
                                        Obwohl ich mir hier mehr erwartet hätte, also dennoch ein schöner Kinderfilm.
                                        Übrigens ist das 3D hier glücklicherweise wieder sehr gut gelungen. Die Kinokarte lohnt sich.

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                                          Gabe666 24.04.2015, 21:32 Geändert 25.04.2015, 22:55

                                          "Kingsman" ist eine spaßige Hommage an die Agentenfilme der 60er-Jahre, jedoch wesentlich temporeicher und blutiger inszeniert als diese. Das Dreamteam Mark Millar und Matthew Vaughn arbeitete nach "Kick-Ass" ein weiteres Mal zusammen - was sich eindeutig nicht als Fehler herausgestellt hat, denn ihr Projekt ist sehr unterhaltsam, temporeich inszeniert, mit ordentlicher Action und dazu sehr guten Schauspielern, die teils sehr gegen den Strich besetzt sind.
                                          Colin Firth , den man vor allem in der Rolle des Gentlemans kennt, überrascht hier als harter Kämpfer und Actionheld und persifliert dabei zugleich auch sein früheres Image. Er fungiert auch gleichzeitig als Mentor des Hauptcharakters, der vom noch relativ unbekannten Jungschauspieler Taron Egerton durchaus überzeugend verkörpert wird. Egerton hat hiermit seine Visitenkarte abgegeben. Man wird in Zukunft sicher noch häufiger von ihm hören.
                                          In einer sehr schrulligen Rolle ist hier Samuel L. Jackson als lispelnder Bösewicht dabei, der eigentlich durchaus hehre Absichten hat, allerdings zu moralisch extrem fragwürdigen Mitteln greift - und zudem auch scheinheilig ist, da er sich selbst als friedliebend und umweltbewusst ansieht, dem aber die gemeine Bevölkerung völlig gleichgültig ist und der ausgerechnet die Leute vor seiner apokalyptischen Waffe rettet, die den Planeten doch erst in den Schlamassel geritten haben, den er bekämpfen will - die Reichen, die politischen Führer und die Konzernchefs. Auch ziemlich ungewohnt, ihn so zu sehen, andererseits aber auch erfrischend. Zudem ist er hier für die meisten Gags verantwortlich.
                                          Seine im wahrsten Sinne des Wortes messerscharfe Gespielin wird von der Tänzerin Sofia Boutella verkörpert, die bisher vor allem in Musikvideos bekannter Popinterpreten und Werbespots sowie in dem Tanzfilm "Street Dance 2" zu sehen war. Hier stellt sie auch ihre Action-Qualitäten unter Beweis.
                                          Die wie Egerton noch relativ unbekannte Sophie Cookson, die Hailee Steinfeld etwas ähnlich sieht, spielt seine Partnerin und macht das auch sehr gut. Allerdings störte mich an ihrem Charakter, dass sie für eine kämpferische Agentenanwärterin viel zu ängstlich war. Wirkte nicht sehr glaubwürdig.
                                          Die beiden erfahrenen Schauspieler Michael Caine und Mark Strong sind in weiteren Rollen als wichtigste Geheimdienstmitarbeiter zu sehen und agieren gewohnt souverän. Außerdem ist niemand geringeres als "Luke Skywalker" Mark Hamill in einer kleinen Nebenrolle als bemitleidenswerter Wissenschaftler dabei. Ziemlich witziger Auftritt. Habe ihn während des Films sogar überhaupt nicht erkannt.
                                          In "Kingsman", welcher wie "Kick-Ass" auf einem Comic von Mark Millar basiert (welchen ich noch nicht gelesen habe), zollen Millar und Vaughn ihren großen Vorbildern, hauptsächlich Sean Connerys Verkörperung des Bond, Tribut, ironisieren diese aber auch. Man hat hier viele bekannte Elemente des Franchise - den vornehm gekleideten Agenten, den überdrehten Bösewicht mit gefährlichem Sidekick, ausgefeilte Gadgets und völlig unrealistische Actionszenen. Gleichzeitig werden diese und andere altbekannte Klischees auf originelle Weise gebrochen oder parodiert, um letztendlich dann doch zu bedient werden. Zudem wimmelt es im Film auch an Anspielungen auf die Bond-Filme und andere bekannte dieses Subgenres (wobei Millar und Vaughn keinen Hehl aus ihrer Ablehnung der düsteren, realistischeren Herangehensweise der Craig-Bond-Filme machen). Mehrmals im Film fällt amüsanterweise der Satz "Das hier ist nun mal keiner dieser Agentenfilme", obwohl eben genau das zutrifft. Man könnte ihn also auch als Meta-Reflexion auf das Subgenre des Agentenfilms betrachten, so wie "Scream" und "The Cabin In The Woods" dies für das des Slasher- bzw. generell des Horrorfilms darstellten.
                                          Was dem Film aber vorzuwerfen ist, ist die Tatsache, dass er seinen Humor teils in Szenen einsetzt, in denen dieser völlig fehl am Platz ist. Das betrifft die beiden Szenen, in denen der Bösewicht seine Waffe einsetzt, die gewöhnliche Menschen in eine Art Wut-Zombies, ähnlich den Infizierten aus "The Crazies", verwandelt. Letztlich gehen dabei unschuldige Menschen aufeinander los, verletzen sich und bringen einander um und lustig ist daran eigentlich überhaupt nichts. Wenn Colin Firth, ebenfalls infiziert, in einer Kirche reihenweise Leute teils ziemlich blutig ins Jenseits befördert, erscheint es höchst befremdlich, dass man die Szene mit fetziger Rockmusik unterlegt hat. Auch wenn es sich bei den Betroffenen um verblendete, hasserfüllte Fanatiker handelt - deswegen haben sie noch lange nicht den Tod verdient. Die viel zu sorglose Missachtung von Menschenleben ist hier sehr bedenklich. Das ist auch beim Showdown der Fall, bei dem Partymusik während des weltweiten Chaos läuft - obwohl in derselben Szene eine Mutter gerade im Begriff ist, ihr Baby zu töten. Samt "Shining"-Zitat.
                                          Und auch die Sequenz mit den explodierenden Köpfen war mir dann doch zu viel des Guten. Auch wenn das rücksichtslose Leute sind, die sich nicht um die gemeine Bevölkerung scheren - müssen sie deswegen gleich sterben? Zuerst habe ich zwar tatsächlich gelacht (weil das, im Gegensatz zum Rest, nicht so blutig inszeniert war), aber das Lachen blieb mir dann doch im Halse stecken.
                                          [SPOILER: Außerdem war es ziemlich unlogisch, dass am Ende offensichtlich alles wieder in gewohnten Bahnen weiter ging - obwohl anscheinend die gesamte politische Elite der Erde ausradiert wurde. Wie sollen die denn da so schnell eine neue Regierung gegründet haben? Eher wäre da Anarchie ausgebrochen.
                                          Zudem hat mich gestört, dass der Kingsman-Anwärter, der sich im Showdown als Verräter herausgestellt hat, in der Szene eben nur diesen winzigen Auftritt hat. Wenn man ihn im Vorfeld schon als Rivalen etabliert, wäre es doch viel passender gewesen, wenn er sich dann im Showdown einen richtigen Kampf mit dem Protagonisten geliefert hätte. Wozu hat man den Charakter denn dann überhaupt etabliert?
                                          Zudem sind auch die Ausbildungsmethoden der Kingsmen ziemlich fragwürdig. Aber immerhin wird da nicht über Leichen gegangen, sondern das nur vorgetäuscht (was es freilich immer noch nicht moralisch vertretbar macht). Dass der Film das einfach so unreflektiert zeigt, sorgte schon für einen bitteren Beigeschmack.]
                                          Sieht man von diesen bedenklichen Aspekten ab, ist aber kaum etwas auszusetzen am Film. Er ist gut inszeniert, spannend, actionreich, witzig, mit geschliffenen Dialogen und mit talentierten Schauspielern besetzt. Außerdem hat er dazu einen epischen Score (mal wieder) von Henry Jackman und einen coolen Soundtrack (so hört man während des originell gestalteten Vorspanns, bei dem sich ein 3D-Effekt gut gemacht hätte, den Klassiker "Money For Nothing" von den Dire Straits), auch wenn der, wie erwähnt, nicht immer optimal eingesetzt wird. Insgesamt betrachtet also durchaus lohnenswert. Selbstironisch, selbstreferenziell, aber auch als eigenständiger Genrefilm überzeugend, so wie es auch "Scream" war. Für Fans des Doppelnull-Agenten (und auch gewisser anderer Agenten mit denselben Initalen^^) definitiv einen Blick wert.

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                                          • 8 .5
                                            über Chappie

                                            Das war mal ein wirklich unterhaltsamer Film!
                                            "Chappie" könnte man als Mischung aus "Nummer 5 Lebt", "I, Robot", "Der 200-Jahre-Mann", "Robocop" und Neill Blomkamps Erstling "District 9" bezeichnen. Die Idee der künstlichen Intelligenz, die ein menschliches Bewusstsein und Gefühle entwickelt, ist ja nicht gerade neu und wurde vor allem in den drei erstgenannten Filmen ausführlich bearbeitet. Blomkamp gelingt es, der Thematik dennoch neue Aspekte abzugewinnen.
                                            Wie schon "District 9" ist auch "Chappie" vor allem ein Porträt von Blomkamps Heimatstadt Johannesburg. Es werden viele Ansichten der Stadt gezeigt, die ansässige Kultur, aber auch Probleme wie hohe Arbeitslosigkeit und Kriminaltität werden thematisiert. Die in nicht allzu ferner Zukunft angesiedelte Handlung behandelt eine Dystopie, in der sich zunehmend auf Maschinen verlassen wird, um für Sicherheit zu sorgen.
                                            Diese Thematik wird jedoch nicht allzu weit ausgebaut; der Film fokussiert sich stattdessen auf die zunehmende "Vermenschlichung" des titelgebenden Roboters. Und ich muss sagen, das wurde wirklich nicht schlecht umgesetzt. Vom noch völlig unerfahrenen, eher instinktiv agierenden Baby zu einem selbstständig denkenden Charakter wird die Wandlung Chappies glaubwürdig dargestellt und in dem perfekt animierten Roboter meint man tatsächlich einen Menschen zu erkennen. Zu verdanken ist das dem großartigen Sharlto Copley, der Chappie per Motion Capture seine Bewegungen und, in der Originalfassung, seine Stimme leiht. Und vor allem durch letztere kann man auch als Zuschauer eine emotionale Bindung zu ihm aufbauen. Copley im englischen Original und in der deutschen Synchro Timmo Niesner, der Sprecher von u.a. Elijah Wood und Peter Saarsgard, leisten hier beide eine sehr gute Arbeit.
                                            Ebenso profitiert der Film auch von der restlichen Besetzung. Der aufstrebende Jungstar Dev Patel spielt einen nerdigen Wissenschaftler, der Chappie erschafft, und liefert eine durchaus solide Leistung ab. Eine besonders gute Entscheidung war es aber, zwei wichtige Nebenrollen mit Ninja und Yolandi Visser, den beiden wichtigsten Mitgliedern der südafrikanischen Rap-Rave-Formation Die Antwoord, zu besetzen. Die beiden tragen im Film genau dieselben Namen und spielen sich quasi selbst. Mit ihrer Gangster-Attitüde und schrägen Erscheinung ziehen sie zwangsläufig die Ausmerksamkeit auf sich. Witzig ist auch, dass sie im Film einfach mal auf ziemlich dreiste Weise Werbung für sich selbst machen. So trägt Watkin Tudor Jones alias Ninja in einigen Szenen beispielsweise ein Die Antwoord-Shirt. Schauspielerisch sind sie auch nicht schlecht. Ninja überzeugt als aggressiver Proll-Gangster mit einem weichen Kern, Yolandi Visser ist als seine selbstbewusste Freundin, die zu einer Art Mutterfigur für Chappie wird, auch klasse.
                                            [SPOILER: Wobei mich an ihrer Rolle allerdings auch etwas irritiert hat. Den Großteil des Films ist sie ja dagegen, dass Chappie bei dem Überfall ihrer Gang mitmacht und dass er zu einer Kampfmaschine gemacht werden soll. Unmittelbar vor und während des Überfalls erscheint sie dann aber seltsam teilnahmslos und hat offensichtlich nichts dagegen, dass er sich ihnen anschließt und sogar Menschen verletzt. War schon ziemlich eigenartig.]
                                            Am besten von den "menschlichen" Akteuren gefiel mir jedoch mit Abstand Hugh Jackman, der hier mal den Bösewicht gibt und sichtlich Spaß an seiner Rolle hat. Den missgünstigen, egomanischen, gleichzeitig aber auch ziemlich feigen Fanatiker verkörpert er perfekt. Sowas kann er gerne öfters machen.
                                            Außerdem ist noch die großartige Sigourney Weaver dabei, deren Part sich jedoch nur auf eine sehr kleine Nebenrolle beschränkt.
                                            Was das Handwerkliche betrifft, kann man Blomkamp jedenfalls nicht viel vorwerfen. Der Film ist sehr dynamisch inszeniert, bietet teils brachiale Action, nimmt aber auch immer mal wieder das Tempo raus und nimmt sich Zeit für seine Charaktere. Dazu ist er auch sehr witzig. Von besonderem Unterhaltungswert sind dabei Ninjas "Erziehungsversuche", bei denen Chappie dann dessen Gangster-Slang nachahmt.
                                            Zu bemängeln wäre am Film, dass das Drehbuch etwas überfrachtet ist und speziell in den letzten zwanzig Minuten sich die Entwicklungen überschlagen und zu viele Handlungsstränge zu hektisch abgehandelt werden. Was die Gesellschaftskritik und die philosophischen Gedanken, besonders zum Bewusstsein betrifft, muss gesagt werden, dass diese leider viel zu banal gelöst und nicht wirklich vertieft werden. Die letzten Wendungen erscheinen außerdem ziemlich weit hergeholt, aber immerhin gelingt es, das ganze in einen schlüssigen Zusammenhang zu bringen, sodass keine offenen Fragen übrig bleiben. Das Ende ist schon ziemlich abgespaced, war aber immerhin konsequent. Außerdem finde ich das Schlussbild sehr schön. ^^
                                            Insgesamt betrachtet also ein sehr spaßiger und optisch ansprechender Film. "Chappie" hat alles, Action, Spannung und Humor, dazu auch sehr gute Schauspieler und viele originelle Elemente. Außerdem finden sich an mehreren Stellen amüsante Anspielungen auf oder Zitate aus anderen Werken (von einem Ausschnitt aus der 80er-Jahre-Zeichentrick-Serie "Masters Of The Universe" bis hin zum Design von Chappies Nemesis, einem Riesenroboter, das sicher nicht von ungefähr an ED-209 aus Paul Verhoevens "Robocop" erinnert) und der Film ist unterlegt mit einem coolen Soundtrack, der natürlich hauptsächlich aus bekannten Liedern von Die Antwoord besteht. Auch wenn das nicht mein bevorzugtes Musikgenre ist - mir hat es durchaus gefallen. Und "Chappie" war auf jeden Fall ein Kinobesuch, der sich gelohnt hat.
                                            Aber was die FSK hier mal wieder geritten hat, frage ich mich wirklich. Man sieht hier explizit, wie ein Mann ziemlich blutig in zwei Hälften zerrissen wird - und die geben den ab 12 frei?! Was zum Henker ist mit denen los?!

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                                            • 7 .5
                                              Gabe666 22.04.2015, 20:18 Geändert 24.04.2015, 19:24

                                              Da ich mir Musicals gerne anschaue und mich auch moderne Märcheninterpretationen interessieren, war ich ziemlich gespannt auf "Into The Woods". Letztendlich war er nicht ganz so gut, wie ich es mir erhofft hatte, aber immer noch sehenswert.
                                              Zunächst sind die musikalischen Kompositionen aus der Feder von Stephen Sondheim sehr schön und eingängig, besonders das Hauptmotiv bleibt einem im Gedächtnis. Das prächtig anzusehende und detaillierte Szenenbild, die Kostüme sowie Make-Up und Effekte sind auch hervorzuheben. Und natürlich profitiert der Film auch von der exzellenten Darstellerriege, die dazu auch alle gesanglich talentiert sind.
                                              In der Handlung werden die vier Märchen "Rotkäppchen", "Aschenputtel", "Rapunzel" und "Hans (im Original Jack) und die Bohnenranke" (welches als einziges kein Märchen der Gebrüder Grimm ist, sondern aus England stammt) miteinander verbunden, wobei eine von den Autoren des Musicals selbst erdachte fünfte Geschichte um einen Bäcker und seine Frau als Bindeglied zwischen den anderen fungiert. Seinen Unterhaltungswert zieht der Film dabei auch aus der Ironisierung und Parodierung typischer Märchenklischees, die vor allem in der ersten Hälfte aufblitzen. Besonders witzig ist dabei das Duett der zwei Prinzen (Chris Pine und Billy Magnussen), die über die Qualen ihrer Liebe klagen ("Agonyyy!" xD).
                                              Interessant sind auch die teils beiläufigen, teils gravierenden Änderungen der Geschichten. So ist beispielsweise die "Gute Fee", die Aschenputtel bzw. Cinderella hilft, hier der Geist ihrer verstorbenen Mutter. Und Cinderella (toll verkörpert von Anna Kendrick) flieht nicht etwa ein ums andere Mal vom Ball, weil sie keine Zeit mehr hätte, sondern weil sie unentschlossen ist, ob sie wirklich beim Prinzen bleiben will. Und ihren Schuh verliert sie hier nicht, sondern lässt ihn absichtlich zurück, um den Prinzen auf die Probe zu stellen. Die Frauenfiguren werden hier also teils weitaus emanzipierter als in den ursprünglichen Geschichten dargestellt.
                                              Während die erste Hälfte des Films nun also größtenteils die bekannte Geschichte der Märchen abhandelt und dann auch zu einem scheinbaren Happy End führt, gibt es dann einen plötzlichen Bruch und die Geschichte schlägt einen ungewohnt düsteren Ton an. Das vermeintliche Glück der Protagonisten durch ihre erfüllten Wünsche wird infrage gestellt.
                                              Leider geht dieser vielversprechende Ansatz im Film nicht ganz auf. Die Geschichte zerfasert in zu viele chaotische Handlungsstränge, die Beziehungen der Charaktere ändern sich teils viel zu plötzlich, ihre Verhaltensweisen erscheinen auch nicht immer logisch und so manche Szene ist nicht wirklich gut inszeniert.
                                              [SPOILER: Als Emily Blunts Charakter in den Tod stürzt, geht das zum Einen so schnell, dass man kaum begreift, was Sache ist, zum Anderen kommen dabei kaum Emotionen auf. Davon abgesehen, dass ihr Charakter zu den wirklich interessanten zählte und ich es als ziemlich unpassend empfand, sie einfach so aus der Geschichte zu streichen.]
                                              Und der wohl größte Schwachpunkt des Films sind leider gerade die Lieder, welche bei einem Musical eigentlich zu den Höhepunkten zählen sollten. Die Lieder in der ersten Hälfte und speziell die direkt zu Beginn wirken oftmals kitschig und albern, was an der hohen, fast schon schrillen Tonlage und der rührselig wirkenden Melodie liegt. Und die Texte machen es nicht besser. Im Grunde wirken fast alle Liedtexte im Film banal oder dämlich, und das, obwohl sogar löblicherweise darauf verzichtet wurde, sie in der deutschen Synchro zu übersetzen.
                                              Zudem hemmen sie auch oftmals den Erzählfluss. Auch wenn die Gesangsleistung der Darsteller mehr als ordentlich ist und man den meisten gerne zuhört, sind manche viel zu sehr in die Länge gezogen worden. Das Duett zwischen Pine und Blunt beispielsweise, bei dem ich mir nach einer Weile nur noch dachte "jetzt macht endlich hinne!", obwohl sie nicht schlecht sangen.
                                              Und was mich dann wirklich enttäuschte, war, dass Johnny Depps Auftritt viel zu kurz geriet. Er hat im Film die coolste Performance und liefert die beste Gesangsleistung ab (hat dazu auch das beste Lied) und dann sieht man ihn im ganzen Film nur für fünf Minuten! Sehr schade.
                                              Nichtsdestotrotz ein durchaus unterhaltsames Erlebnis. Von der Handlung her zwar nicht ganz ausgereift (die zumal ohnehin von der Bühnenversion, auf welcher der Film basiert, nicht unbeträchtlich abweicht), teilweise arg kitschig und was die Ironisierung der Märchenthematik angeht, nicht konsequent genug umgesetzt (was in der Vorlage wohl auch stärker zum Vorschein kam), aber gut gespielt, gut gesungen und sehr schön anzusehen. Das nicht wirkliche "Happy End" sagte mir durchaus zu und die Moral, dass man vorsichtig mit seinen Wünschen sein, sich nicht zu sehr in sie hineinsteigern, sein Handeln und seine Verantwortung gegenüber anderen bedenken und manche Wünsche ganz einfach Wünsche sein lassen bzw. nicht zu viel wollen sollte, ist durchaus wertvoll für kleinere Zuschauer.
                                              Insgesamt gesehen durchaus ansprechend, wenn auch mehr drin gewesen wäre.
                                              PS: Dass ich diese Kritik über einen Monat nach der Filmsichtung und über zwei Monate nach meiner letzten Filmrezension schreibe, müsst ihr mir nachsehen. Die letzten Monate waren für mich außerhalb des Internets etwas stressig und auch was Rezensionen betrifft, kann man mal von einer Schreibblockade befallen werden. :)
                                              Da ich mir da schon einigermaßen hohe Ansprüche stelle, ist es für mich selbst nicht immer leicht, ihnen gerecht zu werden.

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                                              • In meiner Kindheit hab ich zahlreiche Serien geschaut, so viele, dass ich schon selbst kaum noch weiß, was alles. Ich hab hier 'ne Liste angelegt mit denen, die mir am ehesten im Gedächtnis geblieben sind, geordnet nach den Sendern, auf denen sie liefen. Und die ist schon ziemlich lang. Dazu fallen mir auch immer mal wieder welche ein, die ich noch vergessen habe (von denen einige hier sogar noch gar keinen Eintrag haben; manche haben ihn auch erst durch mich bekommen).
                                                Mir haben auch viele sehr gut gefallen, aber die, die mir wohl mit Abstand am besten gefielen und von denen ich wohl die meisten Folgen gesehen habe, waren "Darkwing Duck", "Bob Morane", "Mummies Alive!" und die "Gargoyles". Ja, das düstere Zeug hat mich schon damals fasziniert. :D
                                                Achso, und wenn's um Animes geht: natürlich "Pokémon", "Monster Rancher", "Detektiv Conan" und "Yu-Gi-Oh!".

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                                                • Oh Mann! Der interessiert mich seit seinem Erscheinen! Zum Einen wegen der Thematik und zum Anderen wegen Rooney Mara. <3
                                                  Eine meiner Lieblingsschauspielerinnen.
                                                  Blöd nur, dass zeitgleich "Eastern Promises" läuft, den ich auch noch nicht gesehen habe, und den ich als Cronenberg-Fan auch sehen muss. Jetzt hab ich die Qual der Wahl. Was nehm ich nur?

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                                                  • Sehr schöne Antworten!
                                                    Das mit "Star Wars" und "Herr der Ringe" macht dich auf jeden Fall richtig sympathisch, "Gladiator" finde ich auch toll, Joaquin Phoenix ist echt ein großartiger Schauspieler, die filmreife Szene hört sich übel an, aber mittlerweile geht's dir sicher wieder gut (;-), das mit den Gollum-Zitaten finde ich sehr lustig (und die Memes erst! xD) und du hast mich jetzt auf "Justified" neugierig gemacht. Sie war mir vorher schon bekannt, aber so richtig beachtet habe ich sie bisher nicht. Werde sie dann wohl mal irgendwann in nächster Zeit antesten. Was deinen Wunsch-Film betrifft: gibt es davon nicht schon welche? Gangsterfilme wie "Der Pate" sind ja jetzt nicht gerade wenige vorhanden. Andererseits geht es da in den meisten für die Hauptfigur nicht wirklich gut aus. Mir fiele da jetzt auf die Schnelle keiner ein. Obwohl, wenn's allgemein um Bösewichter geht: wie wär's mit "Ich - Einfach Unverbesserlich" oder "Megamind"? ;D
                                                    Jedenfalls sehr sympathisch. Wären wir nicht schon befreundet, bekämst du dafür garantiert eine Anfrage!

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