jacker - Kommentare
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Alle Kommentare von jacker
Eine tolle persönliche Geschichte!
Finde es schön zu lesen, wie die Liebe entfacht wurde, nach und nach gewachsen ist und nun schon seit langem einen festen teil des Lebens darstellt.
Ich kann nicht konkret eine Geschichte benennen, die mich zum Film gebracht hat. Allerdings gibt es eine handvoll Filme, die mir innerhalb eines Zeitraums von 1-2 Jahren um die Jahrtausendwende herum erstmalig unbeschreibliche emotionale Achterbahnfahrten beschert haben und mein Verhältnis zu Film, meinen Geschmack und meine Sicht darauf was Film leisten kann nachhaltig verändert/geprägt haben. Vielleicht schreibe ich da selber mal meine Origin-Story auf..
Deine Mutter hatte übrigens recht: Ohne Fernseher ist man besser dran. Ohne Abspielgerät für Filme hingegen wesentlich schlechter. Deswegen einen schön großen TV kaufen, aber sich den Sendersuchlauf einfach sparen ;)
[...] Da faselt ein Colonel beiläufig von der “Abschaltung des Internets”, Caster vernetzt sich mit seinen digitalisierten Schergen zu einer höheren Wi-Fi-Lebensform, die jedoch AUF PAPIER mitschreibt, wie viele Personen sie gerade an Zulauf bekommen und häufig werden eher allgemeingültige Phrasen gedroschen, als präzises Sci-Fi-Worldbuilding zu betreiben. Von Johnny Depp’s unterirdischer Anti-Leistung gar nicht zu reden. Oder der schlechten, viel zu matschigen Ausleuchtung des Films (was wirklich nicht für den arroganten Herrn Pfister spricht).
Und dennoch deutet der Film einige höchst wahre und menschliche Dilemmata an. Zwischen den Zeilen steht viel über die Ambivalenz zwischen Möglichkeiten und Gefahren, die so vielen Facetten des technischen Fortschritts innewohnt. Alles kann zur Verbesserung genutzt werden (Caster’s Hauptmotiv), oder ins Gegenteil gekehrt. Wie also umgehen damit? Und auch hier trifft TRANSCENDENCE, wenn auch brachial plakativ, ins Schwarze: Was nicht verstanden wird und vor allem was droht den Menschen als Spezies zu transzendieren, muss militärisch in Schach gehalten werden, am besten direkt zerstört. Neu und unbekannt ist immer mit Gefahr gleichzusetzen. [...]
David Lynch #9 - 1988: THE COWBOY AND THE FRENCHMAN
[...] Da nicht nur der titelgebende Franzose durch die Baskenmütze, den Bart, sowie Schnecken, Käse und Froschschenkel im Gepäck wirklich maßlos überzeichnet ist, sondern ihm durch den ebenfalls titelgebenden spuckenden, nuschelnd-fluchenden und vor allem nicht gerade mit Weitblick gesegneten Cowboy ein gelungenes Gegenstück vor die Nase gesetzt wird, entsteht gekonnt eine humorvolle Satire: Lynch (der durch seinen kurzen Lebensabschnitt in Salzburg alles andere als einen Klischee-verklärten Blick nach Europa besaß) tritt eben nicht besagte Stereotypen breit, sondern greift Eigenarten auf, überspitzt sie ins Extrem und hält geschickt den Leuten den Spiegel vor, die aus Unwissenheit eben diesen Unsinn für bare Münze und gültige Wahrheit halten. [...]
[...] Der Fernsehfilm VORSICHT VOR LEUTEN widmet sich pointiert und von skurrilem Humor durchzogen den Verlockungen des schnellen Geldes. Maertens als geleckter, windiger Abzocker, der mit getürkten Großprojekten reichlich Investoren die Taschen leert, trifft auf Charly Hübner, den lahm-grauen, übergewichtigen Beamten aus der Stadtverwaltung, der sich mit Notlügen durchs Leben schummelt und in Konsequenz gerade seine Frau verloren hat. Hübner ist fasziniert von dieser aalglatten Person (und dessen heißer, wesentlich jüngeren Frau) und durch einen Zufall heißt es schnell: mit gefangen, mit gehangen im schmierigen Betrüger-Business. [...]
Manchmal gucke ich Filme nur wegen Bill Murray.
Manchmal reicht Bill Murray, um einen durchschnittlichen Film massiv aufzuwerten.
Manchmal nicht.
Letzteres trifft auf HYDE PARK AM HUDSON zu.
Zwar liefert der gute Bill in seiner Verkörperung des US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt äußerst stark ab (und vor allem ganz anders als der Rahmen seines aktuell gängigen Spiels momentan definiert ist), aber alles andere an diesem Film ist leider höchst uninteressant. [...]
Krass, hattest du ELYSIUM nicht mal ganze drei Punkte höher eingestuft?
[...] Die formelle Brillanz, mit der Jeremy Saulnier einen Blick in eine Welt, in der es sich für NICHTS mehr zu leben lohnt gewährt, lässt keine Zweifel an seiner Erfahrung (und Qualifikation) als Kameramann aufkommen. Kühl, fast schon dokumentarisch-steril porträtiert er einige Tage eines Daseins, dessen Antriebsflamme schon vor Jahren erloschen ist. Falsch: AUSGELÖSCHT wurde. Durch Gewalt. Dwight’s Familie ist Opfer dieser Gewalt geworden und auch wenn es nicht sein Leben gewesen ist, welches körperlich beendet wurde, so hat der Tod dennoch in vergleichbarem Maße seinen Lebenswillen getroffen. Nichts mehr da, nur noch eine emotionale Talfahrt ohne Notbremse und erkennbaren Boden. [...]
[...] Nun wird WALTER MITTY gelegentlich vorgeworfen, der Film sei heuchlerisch, weil er die Medien-, Hollywood- und Werbungs-induzierten Tagträume seines Protagonisten schamlos durch eine glatte Reisekatalogs-Ästhetik an den realen Ziele ersetze und dem Zuschauer vorgaukle, niemand könne Erfüllung finden, der nicht mit dem Skateboard Island bereist hat. Ich hingegen sehe zunächst in den Inhalten der anfänglichen Blackouts einen gelungenen Kommentar auf die medial induzierten, stereotypen, unerreichbaren Idole und Ziele der heutigen Zeit und finde die Motivwahl im Weiteren ziemlich stringent und folgerichtig. Denn auch wenn der Zuschauer aus dem Film sehr viel für sich selbst mitnehmen kann, geht es immerhin um die Selbstfindung des Herrn Mitty. Und der arbeitet nun mal seit 30 Jahren für das LIFE-Magazin in der Foto-Abteilung, sieht dort ebenfalls seit 30 Jahren aus seiner kleinen Kammer im Keller durch 9 mal 15 Zentimeter große Fenster in die weite Welt, ohne je selbst vom Fleck zu kommen und erlebt ständig mit, wie der von Freigeist getriebene Fotograf Sean O’Connell (Sean Penn) das in seinen Augen abenteuerlichste aller denkbaren Leben führt. Ein Mann, der irgendwo auf der Welt unterwegs ist, Erlebnis für Erlebnis auf Film bannt und so frei es nur geht zu sein scheint, stellt den absoluten Gegenentwurf zu Walter’s Sicht auf das eigene Dasein dar. Dass er sich im Moment seines beginnenden Wandels am Lebensmodell dieses Mannes orientiert macht Sinn (erst recht, da er ja schließlich aufbricht, um O’Connell hinterher zu reisen). [...]
Ein lesenswerter Artikel zum Werk der Wachowski-Geschwister:
http://realvirtuality.info/2015/02/die-missverstandenen-das-kino-der-wachowskis
RUSH HOUR war nice, RUSH HOUR 2 unnötig aber erträglich, Teil 3 ist aber sowas von daneben, dass er einer meiner Hassfilme ist. Ekelhaft.
HERO und TIGER & DRAGON hab ich lange nicht gesehen, aber auch als visuell stark beeindruckend in Erinnerung! Geht IP MAN in die Richtung? Die BluRays liegen hier nämlich noch ungesehen.
Wie, um alles in der Welt, konnte ich diesen Film denn "nur" als sehr gut in Erinnerung haben? Nun ja, in den bald 10 Jahren seit Erscheinen von CHILDREN OF MEN hat sich meine Filmrezeption sicher maßgeblich verändert und nun kann ich keine andere Bezeichnung als "Meisterwerk" finden!
Das World-Building, die Authentizität der Settings, die Verschmelzung von Endzeit und Dystopie, die unbeschreibliche, Maßstäbe setzende Kamera-Arbeit, die Details, das Spiel, die Intensität. Woooooooow! Ich bin völlig umgehauen, in der Auto-Überfall-Szene war ich vor Spannung nah am Wegklappen!
Nicht ein Staubkorn wirkt in dieser dreckig-hoffnungslosen Filmwelt out-of-place. Ein Blick in eine Zukunft, die sich niemand von uns wünscht, welcher fast schon beiläufig essentielle Merkmale des Totalitarismus zu Tage fördert.
Spätestens nach einem Blick in die Extras der BluRay ist mir klar geworden, dass hier auch technisch das Unmögliche möglich gemacht worden ist. Voll weggeflasht, knumsayn bruv? Wicked!
[...] Was anfänglich nur wie eine atmosphärisch eingefangene Gaunergeschichte anmutet, bekommt schnell Elemente einer Romanze, sowie eines Beziehungsdramas und nimmt zu guterletzt die Abzweigung in den Sumpf tief psychologischer Traumata – der Meister jongliert mal wieder höchst (post)modern mit Filmgenres und verschmilzt sie zu einem Ganzen. Mark, hier in der Blüte von Connery’s Testosteron-geschwängertem Charisma verkörprt, gibt sich nicht mit Abspeisungen zufrieden und beginnt in Marnie’s Vergangenheit zu bohren. Diese sträubt sich immens, doch je mehr ihrer geschundenen Seele er in mühsamer, teils ruppiger psychologischer Kleinstarbeit freilegt, umso tiefer fällt sie in ein Loch. Die Wahrheit zu verdrängen ist oft leichter, als ihr ins Gesicht zu schauen. Stück für Stück erfahren wir mehr aus ihrer Vergangenheit, kriegen eine Ahnung, um welche schlimme Wahrheit es gehen könnte, doch das endgültige Bild formt sich nie klar genug, um die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen – Hitchcock, halt. [...]
David Lynch #8 - 1986: BLUE VELVET
[...] BLUE VELVET sucht nach dem düsteren Fleck in jedem von uns. Dem Widerspruch. Versteckten Abgründen und dem Kontrast zum Offensichtlichen. Ein Kontrast, den Lynch visuell wie inhaltlich auszuloten sucht. Den grünen Vorgärten und bunten Blumen der Eröffnungssequenz steht die unheilbringende Nacht gegenüber. Gefahr lauert, denn in den dunklen Stunden kommen die dunklen Seelen aus ihren Löchern, um auf Jagd zu gehen. Lynch findet exakt die passende Bildsprache, um diese Facette des Seins erlebbar zu machen: Schatten dominieren, umschmiegen und saugen in sich auf, die Nacht ist stiller Protagonist. In Verbindung mit dem einzigartigen, an klassische Hollywood-Filme angelegten Score erschafft Lynch ein brodelndes Zitat des Film Noirs von unbeschreiblicher Wirkung. [...]
In DER FALL BRUCKNER begleiten wir die großartige Corinna Harfouch bei ihrer zermürbenden Arbeit als Sozialarbeiterin auf dem Jugendamt. Täglich ist sie (bzw. ist allgemein dieser Berufsstand) mit Brutalität, Ungerechtigkeit und (das ist vielleicht das Zermürbendste daran) mit der eigenen Handlungsunfähigkeit konfrontiert.
Da in meinem persönlichen Umfeld Menschen eben diesen Beruf ausüben und ich schon die haarsträubendsten, im unangenehmsten Sinne des Wortes unbegreiflichsten Dinge gehört habe, hatte ich doch (beinah) über die gesamte Laufzeit dieses (auch audiovisuell ansprechenden) Films das Gefühl eine relativ authentische Darstellung der Problematik zu sehen. [...]
[...] In ST. VINCENT regiert zunächst ein kruder Humor, der sich angenehm mit den warmen, sonnendurchfluteten Bildern beißt. Bill Murray als Vincent ist ein saufendes Total-Arschloch, versucht jegliche Situation zu seinem Vorteil zu drehen und kommt offensichtlich nicht wirklich mit dem Leben klar – das abgewrackte Haus, die Schuldeneintreiber auf der Rennbahn und seine dauerhaft üble Laune sprechen eine deutliche Sprache. Doch als Vince gegen wucherhafte Bezahlung beginnt regelmäßig auf den kleinen Nachbarsjungen aufzupassen, bekommt die grummelige Fassade Risse. Es bröckelt und hinter all den Gags kommt die frage auf, wer dieser Mann unter der ungenießbaren Hülle in Wahrheit ist. Ob er schon immer so war und wenn nicht, was ihn zu dem gemacht hat? [...]
[...] Allein gut 25 Minuten nimmt sich der Film bereits, um die ersten zwei (von fünf) Hauptfiguren einzuführen – viel zu lang, inhaltlich zu dünn, und erzählerisch zu holprig, denn nach der endlos-Exposition hat man zwar schon Kostüme und Kulissen en Masse gesehen, jedoch noch nicht das geringste Gefühl für das Wesen der Figuren. Ähnlich geht es weiter: Ausstattung in schillernder Fülle täuscht darüber hinweg, dass auch die weiteren Charaktere eigentlich nur Platzhalter sind – fatal in einem Film, der von der Eigenheit seiner Figuren zehren (und nähren) soll. Und zudem höchst seltsam, denn besodners Cooper, Renner und Adams sind eigentlich fähig durch Präsenz und Ausstrahlung zu punkten, Russel scheint jedoch keinen Schimmer zu haben, wie er diese zu Tage fördert, oder muss schlicht katastrophale Regie-Anweisungen gegeben haben. Bale, den ich nicht für den über-Schauspieler, aber durchaus solide halte, wirkte selten bemühter (fast schon ironisch, dass Kritiker seines Spiels hier den großen Befreiungsschlag feierten), Adams ist nicht die Figur Sidney Prosser, sondern Amy Adams in Maske und Cooper steht in dauerhaftem Zwist zwischen dem alten HANGOVER-Quatschkopf und einer unvollendeten Version seiner neueren Charakterdarstellungen vollends neben sich. [...]
[...] Die Geschehnisse im “Königreich” – so heißt das alte, in klassischer Horror-Manier auf unheilvollem Grund errichtete Krankenhaus – sind vielfältig. Die kautzige Frau Druse hört kleine Mädchen im Fahrstuhlschacht um Hilfe schreien, der arrogante Oberarzt Stieg Helmer verachtet seine Kollegen und überhaupt den ganzen “dänischen Abschaum“ (Trier schlachtet genüsslich die uralten Schweden-Dänemark Rivalitäten aus), im Schlaflabor wird TEXAS CHAINSAW MASSACRE geschaut, und, und, und… Toll daran ist ganz klar die Figurenzeichnung – obwohl die meisten Beteiligten oftmals ein bisschen ZU schräg und überdreht geschrieben sind, zweifelt man nie an, dass es die tatsächlich in ähnlicher Form geben könnte, weil viel wahrer, menschlicher Kern in ihnen steckt. Vielschichtigkeit ist hier das Stichwort: Keiner ist nur Arschloch, nur Sympathieträger, oder nur verrückt, vielmehr malt von Trier so gut es geht in Grautönen, gibt entspannten Träumern eine dunkle Seite und arroganten Widerlingen einen herzlichen Kern. Ihr Zusammenspiel funktioniert und die entstehenden Konflikte erzählen auf humoristisch überhöhte Weise von den Reibungsflächen zwischen Menschen von verschiedenem Schlag. [...]
Köstliche Kurzkommentare, die mich motivieren, mir da einiges mal anzusehen!
Nur 10 von 50. Viel zu gucken, freu mich drauf!
Nach 25 Minuten voll wirrer, zusammenhangsloser Szenen war Schluss...
Nie mehr französische Komödien!
[...] Wie es die Natur der Sache mit sich bringt, lässt Curran die Bilder seiner Kamerafrau Mandy Walker in gemütlichem Fluss die Finger nach den Zuschauern ausstrecken, um sie langsam in ihre von Aufbruchsgeist beflügelte Welt aus Staub, Sand und Hitze hinein zu ziehen, an Mia Wasikowskas Seite die Glut unter den Fußsohlen spüren zu lassen, sich in der endlosen Wüste zu verlieren. Funktioniert. Die Bilder wirken, der träumerische Soundtrack untermalt stimmungsvoll die emotionale Richtung und besonders der herausragende Schnitt von Alexandre De Franceschi gibt dem sandigen “Road”trip in stillen wie auch belebten Momenten einen besonderen Rhythmus, schafft Struktur und assistiert den für sich mächtigen Bildern, bei der Erfüllung ihrer Mission. [...]
[...] Nun läge es an LIEBE UM JEDEN PREIS uns nachfühlen zu lassen, warum diese Frau trotzdem “liebens”wert ist. So liebenswert, dass unser Depp vom Dienst mit Schlafzimmerblick sein ganzes nicht-Vermögen für sie auf den Kopf haut und ihr wie ein treues Schoßhündchen hinterher dackelt. Doch das versäumt der Film, da regt sich nichts. Insofern leistet er schon etwas, denn man muss klar sagen: Audrey Tautou NICHT bezaubernd in Szene zu setzen, schaffen die wenigsten! [...]
Die zitierten Textzeilen (sofern nicht gänzlich aus dem Kontext gerissen) zeugen ja wirklich von vollkomen weltfremden Fortschrittsängsten. Ganz bitter. CDs oder MP3s sind übrigens ähnlich diabolisch wie VOD - nur Konzertgänger sind wahre Musikliebhaber.
"Bei einem Kinomarathon von bis zu sieben gesehenen Filmen pro Tag gibt es keinen Raum mehr, um über Filme nachdenken oder diskutieren, geschweige denn ihnen respektvoll entgegenkommen zu können."
Zum Thema Wertschätzung habe ich mir schon oft ähnlich Gedanken gemacht: Was hat das schauen von 4-6 (oder wie hier genannt sogar 7!) Filmen am Tag mit Genuss zu tun? Wie soll da irgendwie noch Reflektion stattfinden. Ist sicher personenspezifisch, aber ich bin (auch wenn ich Zeit habe) mit 2 pro Tag bedient, eben weil ich mich nicht beim Abspann gedanklich schon im nächsten Film (und bei dessen orspann noch in dem davor) befinden will. Wohl nicht ohne Grund habe ich schon öfter bei Festival-berichten Aussagen wie: "Es war der vierte Film des Tages, aber ich hab eh schon kaum noch was mitbekommen" gelesen / gehört. Drinsitzen, des Drinsitzen wegens? Dabeisein ist alles? Muss jeder selbst wissen, aber für mich persönlich geht der selektiven Auswahl bei Netflix weit mehr vorweg (und hintendran) als bei der genannten bewussten Rauschüberflutung!
Für mich ist MP vor allem der Austausch mit anderen Usern (was am besten klappt, wenn man mal gegen den Strich wertet und schreibt, siehe mein WOLF OF WALL STREET Kommentar), das entdecken von Filmen über den geschmack anderer User und ich nutze es zum loggen meiner gesehenen Filme / Serien. Als Tagebuch ist Letterboxd zwar besser, die haben aber keine Serien.
Was ich doof finde:
- Nach wie vor keine vollständige Funktionalität in App/Mobilseite (ist ja das gleiche)! Leute, es ist das Jahr des Hoverboards, sowas muss laufen!!
- News sind eigentlich fast nurnoch heiße Luft (wie viele Artikel gehen gerade z.B. für den Spiderman quatsch raus? Hab sie mal alles angeklickt, um die Unterschiede zu sehen - es gibt keine)
- kleinere technische Funktionsmängel: z.B. kein mehrfaches kommentieren von Filmen möglich (Personen, oder Serien gingen dafür früher schon). Meinungen ändern sich und alte texte sind ein Zeitdokument. Ebenso kein doppeltes Hinzufügen zu Listen - gerade wenn amn sie als Logbuch nutzt nervt das, weil man bei Rewatches immer Platzhalter nutzen muss. Und dann der ewige Kritikpunkt: Bewertungsbalken in den Filmografien! Das kann doch nicht so schwer sein!
Mensch, wie schade, dann gibt es ja nur noch alle 2 Monate einen Superhelden-Film. Damn.