kobbi88 - Kommentare

Alle Kommentare von kobbi88

  • 5

    Ich beginne mit einem Bild. Stellt euch vor, ihr wollt euch duschen. Dafür stellt ihr euch unter die Dusche, dreht das Wasser auf, seht es langsam, wie in Zeitlupe auf euch herabprasseln und – nichts. Ihr spürt kein Wasser. Nichts ist nass. Ihr seht das Wasser, aber ihr könnt es nicht fühlen. Es perlt einfach an eurem Körper ab. Und ähnlich ging es mir mit diesem Film.

    Ja, klar, die beiden Hauptdarsteller Omar Sy und Francois Cluzet spielen gut, keine Frage. Aber sympathisch ist über weite Strecken des Films nur die Figur Philippe. Driss hingegen kann ich bestimmt ne komplette Stunde überhaupt nicht ab. Und als er dann langsam anfängt, sympathischer zu werden, da kann ich ihn schon so wenig leiden, dass es mir schwer fällt. Die zahlreichen Klischees, die hier verwendet werden, machen es auch nicht gerade leichter. Was hingegen gut gemacht wurde, das war die Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren. Die Freundschaft, die gegenseitige Zuneigung. Die ist gut, die ist toll umgesetzt worden. Und auch originelle Ansätze sind zu finden.

    Ein bisschen Sozialkritik ist auch dabei, aber nur ganz ganz wenig. Der Dramenteil dieser Tragikomödie (welcher Tiefflieger hat denn das hässliche Wort „Dramödie“ erfunden?) ist zwar ganz gut, aber leider auch hier wird nur an der Oberfläche gekratzt. Wie unter der Dusche kommt das Dramatische angeflogen, aber irgendwie bewegt es nicht oder zumindest zu selten und dann zu wenig. Zumindest mich.

    Aber wenn der tragische Teil des Films wenigstens noch ein wenig zu spüren war, so frage ich mich immer noch: wo ist die Komödie? Auf der DVD-Hülle steht „Die Sensationskomödie des Jahres“. Nein, das war sie nicht. Ich fand den Film nicht mal lustig. Um in meinem eingangs aufgestellten Bild zu bleiben: Ja, ich habe gesehen, dass er an ganz vielen Stellen lustig sein will, nur hat er es nicht geschafft. Nicht lustig. Höchstens mal ein Schmunzeln. Bis auf die Rasurszene am Ende. Die ist wirklich verdammt komisch. Aber sonst: nichts. Kein lautes Lachen. Und ich kann doch von DER „Sensationskomödie des Jahres“ wenigstens ein bisschen mehr als nur EIN richtiges Lachen erwarten, oder?

    Insgesamt muss ich aber traurigerweise feststellen, dass ich schon sehr lange nicht mehr so extrem von einem Film enttäuscht wurde. Ja, vielleicht waren meine Erwartungen unrealistisch hoch, vielleicht hätte ich auch einfach ein bisschen Gras gebraucht, so wie Driss und Philippe. Außer der schönen Freundschaftsgeschichte hat der Film nichts zu bieten. Ist der Dramenteil vielleicht noch annehmbar, so fällt der Film bei seinem Komödienpart komplett durch. Eine Komödie, bei der ich nicht lachen muss ist wie eine Dusche, in der man nicht nass wird. So kann ich mir bei „Ziemlich beste Freunde“ nur extrem enttäuscht die Augen reiben und fragen, warum dieser Film länger als ein Jahr in unseren Kinos gelaufen ist. Die Vorhersage von 8,0 (wtf?!) wurde jedenfalls um Haaresbreite verfehlt.

    20
    • 5

      Wenn einer eine Reise macht, hat er viel zu erzählen...Teil 6
      ------------------------------------
      Liebes Tagebuch,

      nach meinen Erlebnissen in New York hatte ich immer noch den Marshmallow-Geruch in der Nase. Dabei war ich jetzt doch schon in New Orleans! Njuorlins, die Stadt des Jazz, des Rhythm and Blues. Auch Rock’n’Roll und Bluegrass kann man hören. Country und Folk sowieso. Ach, hier vermischen sich die verschiedensten Stile und bilden eine ganz eigene Atmosphäre. In jeder Bar, in jeder Kneipe konnte man coole Melodien hören, dort spielte ein Bluesmusiker, woanders eine Jazz-Band. Die Menschen sind locker und alle irgendwie cool. Ich weiß ja nicht, was Jules Winnfield machte, als er aus dem Restaurant in Pulp Fiction rausgegangen ist. Aber eine Option wäre sicher gewesen, nach New Orleans zu gehen, so coooooool wie er ist. Auf einem Platz mitten in der Stadt spielten sogar die „Soggy Bottom Boys“, die anscheinend gerade auf Tournee waren. Ihr berühmter Hit „I'm A Man Of Constant Sorrow“ brachte die Menge zum Kochen.

      Aber dann sah ich an einer verrauchten Eckkneipe ein großes Schild, auf dem stand: „Movies with Live-Music. Today: The Big Easy“. Einen Film in New Orleans zu sehen, der in New Orleans spielt und mit original New Orleaner Musik von original New Orleaner Musikern unterlegt wird? Wow. Das klingt mal nicht schlecht. Ich bin also rein. Es war heiß, der Rauch von Zigaretten (nur Zigaretten?) lag in der Luft. Eine Band stand in der Ecke. Und der Film begann.

      Der Film an sich war eigentlich nichts wirklich Besonderes. Die Story ist in Ordnung. Korruption, Wahrheit und Lüge. Ein Copthriller eben. Nichts was hängen bleibt. Die Dialoge wirken manchmal etwas merkwürdig. Dennis Quaid und Ellen Barkin harmonieren gut, auch wenn Barkin einfach zu heiß aussieht für ihre Rolle als Staatsanwältin. Achja, dann ist da noch diese gewisse Lässigkeit. Quaids Figur, die anderen Cops, eigentlich alle Figuren haben so ne gewisse Lockerheit inne, eine Coolness. Da mal ein lässiger Spruch, dann hier ne gewitzte Idee, die so wohl nur in Njuorlins vorkommen kann.

      Aaber dann war da noch die Musik. Mal wareen es sommerliche Rhythmen, dann bluesige Gitarrenriffs oder Musik im Bluegrass-Style. Southern-Rock-Sound wurde abgelöst von souliger, romantischer und intensiver Saxophonmusik. Ruhige Gospelmusik. Und immer wieder heitere, folkige Tanzmusik, die die Cajun-Musik, die traditionelle Musik einer Bevölkerungsgruppe, die in Louisiana lebt, vor allem mit Fiedeln, Löffeln, Gitarren, kleinen Akkordeons und Triangeln. Diese Musik unterstrich die so eigene Atmosphäre enorm. Ne Mischung aus cool, lustig, lässig, schmutzig, rau, traurig und fröhlich. Zu jeder Szene bot New Orleans die passende Musik. Zum Unterstreichen der Gefühle, der Emotionen, des Verhaltens der Figuren. Die Musik und New Orleans. Das waren die eigentlichen Hauptfiguren dieses Films.

      Joah, wie gesagt, liebes Tagebuch. Der Film gestern an sich wäre mittelmäßig. Mittel spannend, mittel sinnvoll, die Dialoge mittel. Ne fette 5 von 10. Aber die Band, die unter der Leitung von Brad Fiedel (mit einem solchen Namen konnte er auch gar nichts anderes werden) mit den so unterschiedlichen Musikstilen aus New Orleans eine typische Atmosphäre schaffen konnte, das ist alles andere als mittel. Die ist herausragend, die ist der absolute Mittelpunkt des Films.

      Jetzt ist es der nächste Tag. Es ist noch früh. New Orleans erholt sich von der letzten Nacht. Aber ich muss weiter, denn ich wollte mir in Texas eine berühmte Westernstadt ansehen. Wilder Fluss heißt diese Stadt. Oder so ähnlich zumindest. Mein Wörterbuch spuckt leider nicht immer die besten Übersetzungen aus. Aber das werden wir ja dann morgen sehen. Bis dahin,

      Dein Kobbi

      PS: Meine bisherige Route: http://www.moviepilot.de/liste/mein-filmisches-reisetagebuch-kobbi88

      15
      • 8

        Wenn einer eine Reise macht, hat er viel zu erzählen… Teil 5
        ---------------------------------------------
        Ich glaubs nicht, liebes Tagebuch!!

        Helmut, mein Taxifahrer, der fährt wohl zum ersten Mal Auto!! Ich hab doch tatsächlich meinen Flug nach New Orleans verpasst. Er ist zwar ein supernetter Kerl, aber wohl auch ein wenig verwirrt. Hat mir immer von einem Jojo erzählt, das immer „Fuck“ gesagt hat. Und dieses Jojo gehörte wohl einer Angela, und die hat zu ihrem Jojo immer „Shut Up“ geschrien. Naja, und noch dazu konnte er nicht Autofahren. Zumindest nicht mit Automatik. Wir sind gehopst und hin und her gewackelt und nach einer Ewigkeit sind wir dann am Flughafen angekommen. Vielleicht hätte ich meinen Flug doch noch erwischt, wenn mich ein kleiner, blonder Junge nicht gefragt hätte, in welcher Stadt wir denn seien. „New York“, meinte ich. Und als der Junge dann sowas wie „schon wieder vergessen“ oder so vor sich hinplapperte, war ich erst mal so verwirrt, dass ich stehen bleiben musste. New York, Alter…. Sowas gibt’s nur in New York. Tja, und in der Zwischenzeit war das Flugzeug weg. Scheiße. Naja, also blieb mir nichts anderes übrig, als noch nen Tag in New York zu bleiben.

        Ich bin also wieder vom Flughafen weggegangen. „Schauste dich halt noch ein wenig um“, hab ich mir schon ein wenig verärgert gesagt. Ich war im Central Park, hab mir den Broadway angesehen, die Freiheitsstatue, all sowas eben. Große Lust hatte ich aber nicht mehr, darum hab ich mich dann ins „Central Perk“ gesetzt, ein kleines Café. Und dort ist etwas Merkwürdiges passiert. Ich saß da, ein wenig auch in Gedanken versunken, als plötzlich eine Frau laut aufschrie. „Iiiiiiiiiiiiiih!!!!!!!!!“, kreischte sie. Irgendwas schleimig Grünes sei in ihre Tasse gesprungen! Ich fands ja erst witzig, aber es passierte auch bei anderen Gästen. Und schließlich auch bei mir! Scheiße, das war mehr als eklig. Was war das? Ich hatte keine Erklärung. Naja, groß Zeit zum Nachdenken hatte ich auch nicht, denn plötzlich raste ein merkwürdiges Auto um die Ecke und vier Kerle in Overalls und mit… Staubsaugern auf dem Rücken sprangen heraus. „Keine Panik, das ist eine ganz natürliche unnatürliche Erscheinung“, versuchte uns einer zu beruhigen. Dann sagte einer, sie sollten nur nicht die Ströme kreuzen. Bevor ich mir überhaupt überlegen konnte, welche Ströme sie meinten, da nahmen sie ihre Staubsauger und so ne Art Laserstrahl kam heraus. Pure Zerstörung! Das halbe Café war zerstört! Aber dann sagten sie, es sei alles wieder in Ordnung und verschwanden wieder. Wot?! Krass. New York, Alter… sowas gibt nur in New York.

        Okay. Aus dem Café bin ich dann fast genauso schnell verschwunden wie diese Staubsaugertypen, aber nicht lange danach kam ein Mann mit einer dicken Brille auf mich zu. Eigentlich nichts Besonderes, sah ein wenig aus wie ein Steuerberater oder so. Aber dann: fast wie ein Hund hat er begonnen, mich zu beschnüffeln. Und als ob das nicht schon krank genug gewesen wäre, fragte er mich auch noch, ob ich der Torwächter bin. Er wäre nämlich der Schlüsselmeister und sucht mich. „Ähem“, hab ich gesagt, und diesen….Kerl von mir weggedrückt, „nein, da musst du mich verwechseln. Tut mir Leid“. Er ist dann auch relativ schnell wieder verschwunden. Schon wieder so ein merkwürdiges Erlebnis. New York, Alter. Sowas gibts nur in New York.

        Gut, nach diesem Schock war ich noch genervter. Erst die Taxifahrt, dann der Flug, das schleimige Erlebnis im Café mit vier skurrilen Typen und jetzt der schnüffelnde Hundewächter. Warum hab ich nur meinen Flug verpasst? Aber es hilft ja nichts. Also bin ich weiter. Und als ich dann mitten vor einem Altbau in der Stadt stand, da stiegen plötzlich wilde Farben, Rauch, merkwürdige Ströme und was weiß ich alles aus diesem Haus heraus. Erst dachte ich, da machen irgendwelche Leute ein Feuerwerk, aber das war was anderes! Gleichzeitig kamen ein paar Gestalten aus dem Haus gerannt. Waren das nicht die Overall-Heinis? Und auch dieser Schlüsselmeister-Hundetyp war dabei. Aha, die Verrückten in New York finden sich also früher oder später. Achja, die Ströme stiegen währenddessen immer weiter in den Himmel, wirbelten durch die Luft, zerstörten Häuser! War das ein Alptraum? Oder die Apocalypse? Der Himmel wurde dunkler. Ich hatte schon ein wenig Panik und irrte einigermaßen ziellos durch New York. Fuck, New York. Sowas gibt’s nur in New York.

        Ja und dann, es war irgendwann später Abend oder schon in der Nacht, ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren und der Himmel hatte sich mittlerweile tiefschwarz verfinstert, da sah ich plötzlich wieder diese vier Overalltypen. Scheiße, sind die denn Überall? Immer wenn die auftauchen, dann passiert wieder irgendwas Komisches. So viel wusste ich mittlerweile. Aber alle Umstehenden begannen zu jubeln! „Wer sind diese Kerle?“, fragte ich die Dame neben mir. „Das sind doch die Geisterjäger. Die Ghostbusters!“ Ghosbusters? Geister? Was? New York, Alter… Sowas gibt’s nur in New York.

        Ich wollte nicht mehr warten, ob diese Ghostbusters wieder etwas Neues anstellen. Ich konnte nicht mehr und hab mich schnell zum Flughafen verdrückt, um meinen nächsten Flug nach New Orleans auch wirklich zu bekommen. Und das, liebes Tagebuch, das hab ich auch zum Glück geschafft. Nach New York will ich nicht mehr so schnell zurück. Eindeutig zu viele Verrückte unterwegs. Achja, eins noch…als ich vorhin noch auf meinen Flug wartete, da hatte ich auf einmal den Eindruck, dass die ganze Luft nach Marshmallows roch. New York, Alter… Sowas gibt’s wirklich nur in New York.

        Dein Kobbi

        PS: Meine bisherige Route: http://www.moviepilot.de/liste/mein-filmisches-reisetagebuch-kobbi88

        22
        • 7

          Wenn einer eine Reise macht, hat er viel zu erzählen... Teil 4
          -----------------------------------------------------------
          Liebes Tagebuch,

          der Untergang der Titanic schlägt anscheinend doch größere Wellen (hahaha), als ich erwartet habe. Die Presse ist voll davon, überall nur Titanic Titanic Titanic. Interviews mit den Überlebenden („Ich überlebte, indem ich meinen Freund von einer Tür schubste“), Skandal(nackt)portraits tauchten auf und James Cameron hat sich zu einer möglichen Verfilmung der Tragödie geäußert.

          Ich wollte davon aber nichts mehr wissen. Und um dem ganzen Trubel zu entfliehen, verzog ich mich lieber in die unbekannteren Ecken New Yorks. In einer kleineren Bar, es war gestern schon recht spät, saß ein kleiner, älterer Mann am Tresen. Er hatte ziemlich buschige Augenbrauen und eine dunkle Hornbrille. Und mit diesem Mann kam ich ins Gespräch. Ich sollte ihn Marty nennen. Wir sprachen über dieses und jenes. Da ertönte im Radio eine wahrscheinlich jedem Menschen vertraute Stimme: „Starts spreadin‘ the news. I’m leaving today…“. Frank Sinatra. Entertainermäßig wahrscheinlich nur aber da ganz klar von Dean Martin übertroffen. Marty wurde ruhig und schwelgte anscheinend in Erinnerungen. „Weißt du was, Kobbi? Dieses Lied ist eigentlich gar nicht von Sinatra. Es ist ein Lied zweier hochtalentierter Musiker. Geschrieben von einem Saxophonisten, gesungen von seiner damaligen Ehefrau.“ Und dann begann er zu erzählen.

          Da war eine Sängerin namens Francine, eine wahnsinnige Stimme hatte sie, obwohl sie so eine zierliche Person war. Sie wirkte sehr unsicher, für sie stand nicht immer die Musik im Mittelpunkt. Liebe, Familie. Auch das war ihr wichtig. Und dennoch stieg diese zierliche Person mit der bombastischen Stimme von einer Nachtclubsängerin bis zum unumstrittenen Megastar auf.

          Und da war ein Saxophonspieler, kurz nach dem zweiten Weltkrieg. Jimmy hieß er. Er war einer der talentiertesten Kerle, die der alte Mann je spielen gehört hatte. Er hatte Griffe drauf, da konnte ihm kaum jemand das Wasser reichen. Er schaffte es, sich langsam nach oben zu arbeiten. Mit viel Ehrgeiz, Fleiß, aber auch übertrieben verbissen. Vom eher glücklosen Gelegenheitsmusiker hin zum Star in einer Band, hin zur eigenen Band mit landesweiten Auftritten. Aber er wollte seine Ideale nicht verraten. Er stand zwischen Kunst und Kommerz. Doch seine fanatische, seine einzig wahre Liebe gehörte der Musik. Er wollte die Musik machen, die ihm gefiel. Kreativ, künstlerisch. Harter BeBop-Jazz statt eingängiger Melodien war ihm lieber. Dass das nicht lange gut ging, das war klar. Und er versank wieder in der Bedeutungslosigkeit. Der vielleicht beste Saxophonspieler New Yorks

          Gemeinsam spielten und sangen Jimmy und Francine in den tollsten Nachclubs der USA, kamen aber immer wieder zurück in ihre Heimat, nach New York. Sie lernten sich kennen, sich lieben, aber sich auch hassen. Gemeinsam erlebten sie Liebe und Erfolg, aber auch Streit und Trennung. Und das alles in New York, das in den 40er und 50er Jahren noch immer eine der aufgesetztesten, künstlichsten Metropolen der Welt war, sagte der Mann. Die Beziehung ist zerbrochen, die Wege hatten sich getrennt. Durch unterschiedliche Auffassungen von Musik. Durch unterschiedliche Auffassungen von Familie. Durch ein gemeinsames Kind, für das Jimmy einfach noch nicht bereit war. Außer diesem Kind erinnert darum heute nur noch eine Sache an diese Beziehung der beiden Musiker: „New York, New York“. Kostprobe von Francines Sangeskünsten? Tadaaah: http://www.youtube.com/watch?v=BTwl6zTWOc0

          Schön, aber auch ein bisschen traurig fand ich diese Geschichte des alten Mannes. Ein wenig zu aufgesetzt vielleicht. Der alte Marty hat wohl auch versucht, das Showbiz immer wieder zu kritisieren. Aber so richtig ist ihm das in seiner Erzählung nicht gelungen. Spannung war auch nicht immer vorhanden. Aber eine schöne Geschichte hat er auf jeden Fall erzählt. Die Musik, die er mir immer wieder vorgebrummt hat, die er mir beschrieben hat. Und die Emotionen, die sind gut rübergekommen in seiner Geschichte.
          So, jetzt muss ich aber Schluss machen, liebes Tagebuch. Heute werde ich nämlich weiterziehen. Ich habe mir ein Taxi bestellt. Helmut Grokenberger, mit dem ich vorhin telefoniert hatte, wird mich gleich zum Flughafen bringen. Klingt nach einem Deutschen. Schön, auch hier Landsleute zu treffen. Wohins geht? Na, das liegt doch auf der Hand. Jetzt wo ich dank Marty so auf Jazz, Blues, Bigband-Sound und überhaupt Musik getrimmt bin, jetzt geht es nach New Orleans. Hab schon viel von der Musikkultur dort gehört, das wird sicher toll.

          Dein Kobbi

          PS: Meine bisherige Route: http://www.moviepilot.de/liste/mein-filmisches-reisetagebuch-kobbi88

          15
          • Natürlich ist das alles nicht schön und so, aber andererseits ist mir das ZDF in seiner jetzigen Form noch immer tausendmal lieber als RTL, Sat1, Pro7 und Co...

            6
            • 9
              über Titanic

              Wenn einer eine Reise tut, hat er viel zu erzählen... Teil 3
              ------------------------------------------
              Liebes Tagebuch,

              seit meinem letzten Eintrag ist so einiges passiert. Von Paris bin ich mit dem Zug nach Cherbourg gefahren, an die Küste der Normandie. Dort war ich auf der Suche nach einem kleinen Dorf, das der Legende nach nie von den Römern eingenommen werden konnte. Ich habe gesucht und gesucht, aber nichts gefunden. Dafür fand ich an der Küste, im Hafen von Cherbourg, ein großes Schiff, das von Southampton aus nach New York wollte und hier einen Zwischenstopp machte. Und was soll ich sagen: Wahnsinn, das war vielleicht ein Schiff, ein Koloss, ein Gigant! So etwas Großes habe ich noch nie gesehen. Gefühlte 10000 Menschen waren da drauf, aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten. Ein älterer Herr – langes, weißes Haar, langer Bart, eine Sichel in der Hand, stand am Steg und meinte, er würde mir gerne sein Ticket überlassen. Seine letzte Reise nach Amerika sei ihm nicht so gut bekommen. Amerika? Ich zögerte nicht lange, das doofe Dorf oder einen seiner Einwohner würde ich eh nicht finden. Also bin ich an Bord und hab mich auch gleich mit ein paar Leuten angefreundet. Da war der Ire Tommy, der Italiener Fabrizio und der junge Jack. Supernette Kerle, hatten nur Quatsch im Sinn.

              Eines Abends, hat mir Jack dann erzählt, er habe sich verliebt. Auf dem Schiff hier. In eine dieser reichen Damen aus der Upperclass. Rose hieß sie. Sie war aber mit einem anderen Mann zusammen und dieser Verlobte hatte natürlich überhaupt kein Interesse daran, dass sich Jack ständig in Roses Nähe aufhielt. Aber Jack meinte, er wolle sich davon nicht einschüchtern lassen und er ist sich sicher, dass auch Rose ihn lieben würde. Dann ist er aufgestanden und wollte zu ihr. Zu Rose.

              Keine 20 Minuten später hat es einen wahnsinnigen Ruck gegeben – das ganze Schiff hat gebebt. Erst haben wir uns nichts dabei gedacht, aber schon bald machte sich die Nachricht breit, wir hätten einen Eisblock gerammt und das Schiff würde sinken. Wir konnten es nicht glauben, aber wir wollten uns selbst ein Bild der Lage machen und an Deck gehen. Doch man ließ uns nicht! Die Angestellten des Schiffs haben die Verbindungstüren abgesperrt. Und plötzlich kam das Wasser. Eisig kalt und unaufhaltsam. Tommy, Fabrizio und ich rannten von Tür zu Tür, doch alle waren abgesperrt. Unterwegs trafen wir Jack wieder, der zusammen mit dieser Rose ebenfalls hier unten war. Irgendwie haben wirs dann doch geschafft, aber das machte unsere Lage nicht unbedingt besser. An Deck herrschte das absolute Chaos. Kreischende Frauen, weinende Kinder. Die Matrosen brüllten Befehle, alles rannte herum. Noch nie habe ich so viel Panik bei Menschen erlebt, so viel Angst in deren Augen gesehen. Angst was passieren würde, vor dem Ertrinken, vor dem Erfrieren. Vier Männer spielten ein trauriges aber irgendwie hoffnungsvolles Lied auf ihren Geigen, aber keiner hörte zu. Wir rempelten uns an, stolperten, hofften, dass wir einen Platz in den Rettungsbooten bekamen. Doch es gab viel zu wenige Boote. Nicht mal die Hälfte passte dort rein! Und erst mal durften nur Frauen und Kinder hinein.

              Jack setzte also Rose in eines der Boote, auch ihr Verlobter stand mit dabei. Er sagte, er würde uns mit in ein Rettungsboot für Männer nehmen, wenn Rose sich jetzt mit diesem Boot in Sicherheit brächte. Wir wussten, dass dies eine Lüge war, aber wir sagten nichts. Doch Rose sprang wieder aus dem Boot hinaus und Jack war es, der zu ihr rannte. Nicht der gegeelte Lackaffe. Spätestens da war absolut klar: Die Liebe zwischen Jack und Rose ist wohl eine der größten Liebesgeschichten aller Zeiten. Sie würde dieses Schiff, was auch immer noch passieren würde, überleben. Sie würde ewig halten. Jack rannte also zu Rose. Und danach hab ich die beiden nie wieder gesehen.

              Kurz darauf wurde ich in dem ganzen Trubel auch von Fabrizio und Tommy getrennt. Ich hab nichts mehr von ihnen gehört, aber ich hoffe, sie haben es geschafft. Ich selbst wurde über die Reling gestoßen. Nicht mit Absicht. Aber in dem Trubel, da war es plötzlich so eng. Und als sich ein Matrose unglücklich drehte, da war es schon passiert. Mein großes Glück war aber, dass ein Rettungsboot nur wenige Meter weiter unten hing und gerade zu Wasser gelassen wurde. Dort fiel ich rein. Zum Aussteigen war nicht genügend Zeit und so saß ich zwischen Frauen und Kindern und einem einzigen Mann mit einem dünnen Oberlippenbart in diesem Rettungsboot. Während wir abgelassen wurden, da hörte ich einen Schuss, laute Schreie, noch einen Schuss und ein Mann fiel an unserem Boot vorbei in das eisig kalte Wasser. Jetzt geht’s los, dachte ich. Die endgültige Verzweiflung. Und das zu recht, denn nicht lange danach, wir haben uns bereits ein Stückchen von der Titanic entfernt, da brach das gigantische Schiff auseinander und die eine Seite hob sich an, bis sie senkrecht in der Luft stand. Aus der Ferne sah ich Menschen in die Tiefe springen, vielleicht auch stürzen. Und dann sank das Schiff. Ein schreckliches, ein grausames, aber auch ein faszinierendes und mit Sicherheit unvergessliches Schauspiel. Wir im Boot hörten die Schreie. „Lasst uns doch hinfahren“, rief eine Frau aus einem der andern Boote. Aber der Matrose sagte, wir könnten ihnen nicht helfen, auch nicht zu ihnen fahren und sie ins Boot ziehen. Sie würden unser Boot zum kentern bringen.

              Nach und nach verstummten die Schreie. Es müssen hunderte gewesen sein, die dort auf der Titanic statt eines neuen Lebens in den USA den Tod gefunden haben, die jämmerlich erfroren und ertrunken sind. Aus dem Eiswasser des Atlantiks konnten, wie ich gehört habe, nur ganz wenige Menschen gerettet werden. Wir sind nach New York gebracht worden. Was mit Tommy und Fabrizio, mit Jack und Rose passiert ist, das kann ich dir leider auch nicht sagen. Aber an ihre Namen werde ich mich wohl immer erinnern können

              So liebes Tagebuch. Ich bin nun in New York. Und das nur durch verdammtes Glück.In New York, dem Big Apple, der Stadt, die angeblich niemals schläft. Mal sehen, vielleicht komme ich ja ausgerechnet hier mal zu ein bisschen Erholung. Ich melde mich wieder!

              Dein Kobbi

              PS: Meine bisherige Route: http://www.moviepilot.de/liste/mein-filmisches-reisetagebuch-kobbi88

              22
              • Nein...Neeeeeeeeiiiiin... beste Serie aller Zeiten. Hoffentlich beglückt uns Christine Neubauer in Zukunft mit anderen großen TV-Produktionen. Am besten und zur Abwechslung mal in der Rolle einer starken Frau. Die Chrisi macht sich in der deutschen Fernsehlandschaft viel zu rar, leider.

                1
                • 8

                  Wenn einer eine Reise macht, hat er viel zu erzählen... Teil 2
                  ---------------------------------------------------------
                  Liebes Tagebuch,

                  ich bin jetzt schon ein paar Tage in Paris und natürlich gut angekommen. Ich wohne bei meinem Freund Francois. Wir haben zusammen für ein paar Semester Lehramt studiert, aber er ist wieder nach Frankreich zurückgegangen und unterrichtet da mittlerweile in einer Schule in einem Problembezirk der Stadt, in dem ein sehr hoher Anteil an Migranten vorhanden ist, während ich mein Examen wieder hinausgeschoben habe und lieber als Sekretär beim Coca Cola-Chef arbeitete, aber darum geht es jetzt nicht.

                  Anstatt die üblichen Touristen-Attraktionen abzuklappern hat Francois mir vorgeschlagen, ich könne ihn doch in seinen Unterricht begleiten. Hab ich auch gemacht und es war eine spannende Erfahrung, ihm einige Zeit über die Schultern kucken zu können. Und nicht nur Francois habe ich hier näher beobachten können, auch die anderen Lehrer waren sehr offen und man erfährt so einiges über ihren Alltag und den Umgang mit ihren zahlreichen Problemschülern.

                  Und doch stellt Francois einen Sonderfall dar. Er ist ein wenig isoliert unter seinen Kollegen. Er schmeißt Störenfriede nicht einfach raus oder bestraft sie. Nein, er versucht mit den Schülern zu reden, auf sie einzugehen, ihr Vertrauen zu gewinnen. Er versucht, das Gute in seinen Schülern zu sehen. Er behandelt sie von gleich zu gleich. Denn die Schüler sind nicht dumm. Sie wollen nur nicht. Und Francois versucht, den Spaß am Unterricht in ihnen zu wecken. Aber das ist seeeehr schwer, vor allem da viele Schüler sehr unaufmerksam sind, den Unterricht stören, andere Schüler ablenken. Und die meiste Zeit bleibt Francois ruhig. Bewundernswert, denn diese Klasse, diese bunt gemischte Klasse mit einem enorm hohen Anteil an Migranten, fordert Francois schon sehr. Ich weiß nicht, ob ich da so ruhig bleiben könnte.

                  Manchmal hat seine Methode Erfolg und seine Schüler arbeiten tatsächlich mit. Ein andermal kann auch er sich nicht mehr zurückhalten und Schüler wenden sich von ihm ab. Dass sich Francois auch selbst manchmal falsch verhält, das ist ihm glaub ich selbst klar. Ob er oder die anderen Lehrer ihr Handeln immer mit ihrem Gewissen vereinbaren können weiß ich nicht. Vielleicht sind auch viele schon so sehr abgestumpft, dass es ihnen egal ist. Denn der Druck ist immens. Und er wird leider noch größer. Ständige Konfrontationen mit Schülern, Eltern, Kollegen, mittlerweile sogar Anwälten, der Sozialstruktur Frankreichs und dem französischem Schulsystem, das wahrscheinlich genauso bescheiden ist wie bei uns in Deutschland.

                  Unter dem Strich war es hochinteressant, einen Einblick in den Schulalltag einer französischen Problemschule zu erhalten. Einen Einblick in einen enorm anstrengenden Job. Aber gleichzeitig war es sogar für mich anstrengend, obwohl ich nur dabei gesessen bin. Vielleicht muss man (zumindest angehender) Lehrer sein, um das zu verstehen. Aber es war stressig.

                  Auch wenn ich mit Francois gerne noch ein bisschen mehr unternommen hätte, kann ich verstehen, dass er keine wirklich große Lust mehr hat, nach Ende seines Arbeitstages noch groß was zu machen. Wenn man überhaupt von einem Ende des Arbeitstages reden kann. Aber ich hab Ferien. Und darum mach ich mich wieder auf. Ich hab gehört, an der Nord-West-Küste Frankreichs soll es die Überreste eines kleinen Dorfes geben, das selbst zu Caesars Zeiten von den Römern nie eingenommen werden konnte. Das werde ich als nächstes suchen, wenn ichs gefunden habe, melde ich mich wieder.

                  Dein Kobbi

                  PS: Meine bisherige Route: http://www.moviepilot.de/liste/mein-filmisches-reisetagebuch-kobbi88

                  16
                  • 9

                    Wenn einer eine Reise macht, hat er viel zu erzählen... Teil 1
                    --------------------------------------------------------
                    [Vorwort]
                    Heute beginnen in Berlin die Sommerferien. Und so hat mein MP-Buddy lieber_tee beschlossen, in den Urlaub zu fahren. Filmisch. Natürlich nicht allein, das wäre ja langweilig. Und auch wenn ick kein Bear-Leaner bin und bei uns in Bayern die Sommerferien erst beginnen, wenn die in Berlin schon wieder enden, so hab ich mich doch dazu entschlossen, ebenfalls mit Hilfe von Filmen zu verreisen und darüber zu berichten. Denn mehr Personen = mehr Spaß.
                    Eins vorneweg: dieses filmische Reisetagebuch ist so nie passiert. Es verbindet verschiedenste Zeiten, Personen und Abenteuer, die so nie zusammen aufgetreten sind. Entfernungen und Reisezeiten, Historie und was weiß ich noch alles stimmen vorne und hinten nicht. Es sind fiktionale, fast surreale Texte und ich will keinerlei Statements abgeben zu irgendwelchen brisanten (politischen oder sonst was) Themen. Wenn es doch mal passiert: hey, es ist ein Tagebuch, privat und obendrein eben noch fiktional. Und es könnte immer wieder mal nen kleinen Spoiler geben (versteht sich bei einem Tagebuch von selbst), auch gerne mal rückblickend auf einen der vorherigen Kommentare. Wollte es nur mal gesagt haben, falls wieder so ein penibler Pfennigfuchser kommt und sich wegen fehlender Spoilerwarnungen beklagt ;) Er wird dann nur auf diesen ersten Kommentar verwiesen.
                    ---------------------------------------------------------
                    Liebes Tagebuch,

                    was waren die letzten Tage verrückt. Ein Chaos sag ich dir. Zwar irre witzig, aber auch chaotisch ohne Ende.

                    Du weißt ja, ich arbeite in meinem Ferienjob als Vertreter des Sekretärs des Chefs bei der deutschen CocaCola-Niederlassung in West-Berlin. James Cagney heißt der Mann. Und ich hab dir ja auch schon gesagt, dass die Tochter des Ober-Cola-Chefs für ein paar Wochen bei meinem Chef zu Gast ist. Eigentlich ein ganz hübsches Mädel, ein bisschen naiv vielleicht. Naja, zumindest wollte sie ihr Vater nun abholen und dafür extra nach Berlin kommen. Aber sie war verschwunden! Einfach weg! Alle waren in Aufruhr. Und nachdem Chef Cagney alle Hebel in Bewegung gesetzt hat und quasi die halbe CoCoCo (Coca Cola Company) auf der Suche nach ihr war, da steht sie plötzlich vor ihm, verheiratet mit einem jungen Kommunisten aus Ost-Berlin. Otto. Oder Horst. Ach nein, ich weiß seinen Namen einfach nicht mehr, aber auf jeden Fall war er extrem antikapitalistisch eingestellt und damit sowohl meinem Chef und bestimmt auch dem Ober-Cola-Chef als Ehemann seiner lieben Frau Tochter ein Dorn im Auge. Als mein Chef gerufen hat „Zum Teufel mit Chruschtschow“ antwortet er nur „Zum Teufel mit Frank Sinatra“. Frank Sinatra! Der spinnt doch! So geht’s ja dann doch nicht!

                    Und gemeinsam wollen sie nach Moskau gehen, der Horst-Otto und die süße Kleine. Und das, wo sich doch der ChefChef, ihr Vater, angekündigt hat! Cagney wollte das natürlich verhindern. Mit einem Trick hat er (ich hab natürlich mithelfen müssen) den jungen Buchholz als Spion verhaften lassen, die Ehe sollte annulliert werden.
                    Es schien, als wäre die verrückte Geschichte gelöst, keiner hätte etwas zu befürchten. Und da? Das Mädchen Scarlett war schwanger! Von diesem Kommunisten! Das geht ja erst recht nicht. Ihr Vater würde ausflippen und meinen Chef rauswerfen! Also muss der Mann wieder her. Und der Befreiungsplan, bei dem ich natürlich wieder unfreiwillig involviert war, war noch lange nicht das Ende vom Lied, es ging da erst richtig los! Wahnsinn, was für ein Tohuwabohu, was für ein Chaos, ich kann dir gar nicht sagen, was das alles war! Nur so viel: Wir haben versucht, einen überzeugten und unangepassten Kommunisten in einen kapitalistischen und kulturell gebildeten Adeligen zu verwandeln.

                    So im Nachhinein war die Geschichte natürlich mehr als skurril. Alle haben ihr Fett weggekriegt. Deutsche, Sowjets, Amis, deutsche demokratische Russki-Republikaner, sowjetische Kapital-Kommunisten, amerikanische Naivlingstöchter, alte vaterlandstreue deutsche Militaristen. Einfach alle sind hier mehr oder weniger ins Fettnäpfchen getreten. Ich natürlich auch. Und wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Cagneys Ehefrau einen so grandiosen Humor besitzt und einen trockenen Spruch nach dem anderen raushaut. Die hat sich glaub ich prächtig amüsiert. Und auch ich bin mir fast schon vorgekommen wie in einer Filmkomödie! Turbulent, hektisch, satirisch! Kapitalismus und Kommunismus sind bei dieser Geschichte auf den Arm genommen worden. Und wenn ich nicht selbst beteiligt gewesen wäre, ich denke ich wäre aus dem Grinsen nicht mehr herausgekommen.

                    Mensch, liebes Tagebuch, so viel Trubel halte ich auf Dauer nicht aus. Und da mein Chef jetzt wieder nach Atlanta zurückgeht, hab ich bis zum Start der Uni nichts zu tun. Jetzt brauch ich erst mal ein bisschen Zeit für mich. Die ist wirklich bitter nötig. Ich brauch Ferien. Irgendwo hin, wo ich meine Ruhe habe. Weg aus Berlin, weg aus Deutschland, einfach in die weite Welt. Ich denke, ich werde zuerst nach Paris reisen und meinen Freund Francois besuchen. Dort melde ich mich wieder, bis dahin!

                    Dein Kobbi

                    PS: Meine bisherige Route: http://www.moviepilot.de/liste/mein-filmisches-reisetagebuch-kobbi88

                    19
                    • Manuel Andrack, bekannt als (ehemaliger) Assi von Harald Schmidt, deckt auf: Das Feuilleton der FAZ klaut bei "Die Ärzte"

                      http://www.youtube.com/watch?v=-8YoE1JNxOQ

                      4
                      • 6

                        Es ist spät, ich bin müde, gerade ziemlich faul und zu diesem soliden Actionfilm, der mit einem wie immer übertriebenen aber starken Nic Cage, einem verdammt coolen Vinnie "Die Axt" Jones, ein paar Gags, tollen Autos und einigen starken Actionszenen aufwarten kann, fällt mir ehrlich gesagt nicht viel mehr ein. Perfekte Voraussetzungen also und damit Vorhang auf für...

                        "Sachen, die mein Gehirn sich ausdenkt, während ich einen Film schaue." (kobbiright by Alex.de.Large)

                        #1: "Hat 'Scrubs' tatsächlich von diesem Film geklaut? Die Fremde, das gepfiffene Thema der "Andy Griffith Show" und die Synchronstimme von Bob Kelso?"

                        12
                        • Von allen seichten Ami-Late-Night-Shows finde ich "The Graham Norton Show" mit Abstand am witzigsten. Die Interviews sind superunterhaltsam, die Zuschauer haben Spaß, seine (Megastar-)Gäste haben Spaß, der Moderator hat Spaß. Und ich hab Tränen gelacht!
                          Kleiner Vorgeschmack? Robin Williams über seinen Oscar und Elijah Wood über Jack Nicholson: http://www.youtube.com/watch?v=gZOj3143iP0

                          Und: Pine Nuts vs. Cumberbitches! http://www.youtube.com/watch?v=UvTzoQqa1g0

                          Achja, und einmal mehr ein Beweis (als ob man das noch bräuchte), wie scheißcool Benedict Cumberbatch ist!

                          9
                          • 1
                            • Ich finde durchaus, dass ne gewisse Ähnlichkeit vorhanden ist, Gesichtszügetechnisch... Ich jedenfalls kann mir Redmayne sehr gut als Hawking vorstellen

                              1
                              • Cumberbatch und Fiennes in einem Justizthriller-Biopic unter Gary Oldmans Regie, der dann auch noch selbst auftritt?

                                Boah, worauf warten die alle noch, ich will, dass dieser Film gemacht wird!

                                6
                                • Toller Trailer...aber wollte Scorsese wirklich ne Komödie drehen? Ich dachte, es wird ein Thriller... irgendwie haben sich jetzt meine Erwartungen verschoben

                                  2
                                  • 9 .5

                                    „Cocopalmariocasas. So heißt unser Nest Nest. Und was da so alles abläuft, Da haltet euch fest fest“

                                    Am Ufer des großen Cocopalmario, da liegt das Örtchen Cocopalmarioscasas. Man kommt dort nur mit dem Schiff oder dem Boot hin. Und dort leben drei Kinder/Jugendliche. Das Nilpferdmädchen Elinor, der Schreitvogel Zapp und der Affe Bubu, der eigentlich Bübü heißt, aber das „Ü“ nicht aussprechen kann. Die drei sind Detektive und müssen so manch kniffligen Fall lösen. Mal wird das Schiff von Kapitän Süßwasser-Charly von den berüchtigten Krokos gekapert, dann verhält sich Herr Panda sehr merkwürdig oder der Kühlschrank von Jojo, dem Eisdielenbesitzer verschwindet in der Nacht und taucht an völlig unterschiedlichen Orten wieder auf. Elinor ist dabei die Draufgängerin der Truppe. Mutig, kann hervorragend Stimmen nachmachen (vor allem von Inspektor Camembert). Bubu ist der Sportler, aber auch der Kreativling (spielt Xulophon). Und Zapp ist der schlauste der Drei und arbeitet so manchen tollen Plan aus.

                                    Dass die Augsburger Puppenkiste tolle Marionettenserien macht, das ist ja allgemein bekannt. Kater Mikesch, Urmel aus dem Eis, Jim Knopf oder der kleine König Kalle Wirsch, um nur einige zu nennen. Aber die drei Dschungeldetektive können das alles für mich noch toppen.
                                    Es gibt die skurrilsten Charaktere, die alle unterschiedliche Tiere sind, natürlich auch mit ihren typischen Klischees, oder sagen wir mit ihren typischen Eigenschaften. Zum Beispiel den Gürtelmacher „Gürtli“, ein, ihr habt es erraten, Gürteltier. Die Postbotin Frau Känguruh mit ihrem Beutel, der wahrscheinlich Adelige Herr von Pelikan oder Nickel Kanin, ein guter Freund der drei Helden und in Windeseile durch den Urwald hopst (ratet mal, was der für ein Tier sein könnte). Und dann ist da der selbstverliebte Paradiesvogel mit Spiegel und seinem Lied. Ein absoluter Running Gag.
                                    „Die drei Dschungeldetektive“ sind moderner als andere Produktionen der Augsburger Puppenkiste. Und doch haben sie den Charme der (richtig) alten Serien. Sie bieten Spannung, Kreativität und Unterhaltung. Sogar ein bisschen Mystery und Action ist dabei. Kriminalgeschichten für Kinder. Nicht nur für die kleinen (aber für die besonders), sondern auch für alle großen Kinder.

                                    Und wer jetzt noch keine Lust auf diese tolle Serie hat, dem kann ich nur das Titellied und Intro ans Herz legen. Spätestens dann sollte man überzeugt sein, dass es eine wunderbare Kinderserie ist.

                                    http://www.youtube.com/watch?v=R1IfC8YAdvI

                                    10
                                    • Lieber Dr. Fonda,
                                      meine Einstellung zu Nachos und Batman ist da die genau gleiche :)
                                      Tolle Antworten :D

                                      3
                                      • 9

                                        [...]

                                        Der Film ist sperrig und unangenehm. Und er braucht seine Zeit. Anfangs könnte man meinen, dass es ein klischeeüberladener Film über schwierige Jugendliche wird. Aber im Lauf der Spieldauer wird der Film immer intensiver und es entwickelt sich nach und nach eine angespannte Atmosphäre. Besonders die direkte Konfrontation von Ben und der Leiterin Eva ist hochpackend.

                                        [...]

                                        Wieder mal beweist ein kleiner Film, dass in der deutsch(sprachig)en Filmlandschaft nicht alles verloren ist. Lars-Gunnar Lotz' "Schuld sind immer die anderen" ist ein wahrer Lichtblick! Hoffentlich wars nicht wieder nur ein kurzes Aufflackern.

                                        9
                                        • 22:40 Uhr, ARTE: "Schuld sind immer die Anderen"

                                          Lange vorgemerkt, kam aber leider nur in wenigen Kinos. Darum jetzt umso erfreulicher, dass er so schnell im TV zu sehen ist. Danke, ARTE :)

                                          1
                                          • JAKE und ELWOOD! Okay, is aber auch nur ne Abwandlung ;)

                                            1
                                            • 9
                                              über Rebecca

                                              Eine junge Frau (Joan Fontaine) aus einfachen Verhältnissen trifft auf einer Reise an die Riviera auf den Adligen Maxim de Winter (Laurence Olivier). Nach einer turbulenten Romanze und Heirat kehren beide auf den prachtvollen Landsitz Mandalay in England zurück. Hier muss sie feststellen, dass sie bei den Hausangestellten nicht unbedingt willkommen ist. De Winters Haushälterin Mrs. Danvers (Judith Anderson) ist ganz offensichtlich eine Bewunderin ihrer ehemaligen Hausherrin Rebecca. Eugentlich schon versessen will sie keine neue Mrs. De Winter an der Seite Maxims akzeptieren und setzt ihr nach und nach immer mehr zu.

                                              Die Darsteller sind alle stark. Egal ob Olivier, Anderson, der man zeitweise den Wahnsinn schon in ihren Mundwinkeln ablesen kann, oder die zahlreichen Nebenrollen. Aber besonders Joan Fontaine hat es mir angetan. Mal ehrlich: wer würde sich nicht in dieses süße Mädchen verlieben. Ein einfaches Mädchen, aber bildhübsch. Ziemlich verschüchtert, aber dennoch höflich, nett. Ein bisschen naiv vielleicht, ein bisschen zu leichtgläubig. Aber auch so fröhlich. Ein wunderbares Lachen.

                                              Hitch mixt hier für seinen ersten Film verschiedene Genres zusammen. Okay, so verwunderliche ist das natürlich nicht, das macht er in vielen Filmen. Aber irgendwie ist hier eine so klare Trennung vorhanden, wie man sie bei Hitch selten sieht. Da ist anfänglich eine leichte und beschwingliche Romanze. Nett anzusehen, aber auch völlig an den Haaren herbeigezogen. Das Ende wird, wie man es von Hitchcock kennt, eine durchaus spannende Kriminalgeschichte und dazwischen, eigentlich ab der Ankunft in Manderlay, ist es ein beklemmendes Psychodrama. Dazu sind in der Geschichte so zahlreiche und absolut unerwartete Wendungen, die besonders in der zweiten Filmhälfte den Film zu einem Hochgenuss werden lassen. Die erste Hälfte hätte man hingegen schon um ein gutes Stück kürzen können. Vor allem die Romanze eben oder auch die Anfänge in Manderlay.

                                              Überhaupt, Manderlay. Ein riesiger Haufen Stein. Ein Schloss. Eine Burg. Alt, dunkel, dominant. Es strahlt eine Ruhe aus, wacht über allem. Ist immer da. Immer präsent. Und genauso ist auch Rebecca, die tote erste Frau von Maxim. Vielleicht nicht alt und dunkel, da sie nie als Gestalt auftaucht. Aber sie ist dominant. Sie ist immer präsent. Immer da. Durch Kleider. Durch den Westflügel. Durch Erinnerungen. Oder einfach durch Mrs. Danvers. Manderlay und Rebecca erzeugen eine unheimliche, eine beklemmende Atmosphäre, die durch Kamera und Licht noch zusätzlich unterstrichen wird.

                                              Achja, weil der Film ein wirklich guter Film ist, weil er spannend, abwechslungsreich, unheimlich, mysteriös, wunderbar gespielt und meisterhaft gefilmt ist, werde ich mir jeglichen Kommentar verkneifen, der die Worte „Oscar“, „unverdient“, „stattdessen“ und „Der große Diktator“ beinhaltet.

                                              15
                                              • Wenn er Sechstklässlern in Mathe "Saw" zeigt, dann geschiehts im recht!

                                                Aber dennoch: "Saw" ist kein Torture Porn!! Das fing erst ab (ein bisschen) Teil 2 und dann so richtig ab dem dritten Teil an.!

                                                3
                                                • Woah, tolle Liste. Und dass bei Chaplins "Der große Diktator" ne 0/5 dahinterstehen muss, das gehört für mich mit zu den größten Schanden/Skandalen derr Oscargeschichte!

                                                  1
                                                  • WENN das stimmt, dann wäre Chloe Grace Moretz (HITGIRL) wohl die Idealbesetzung für das Jedi-Mädchen. Aber ob das so gut für ihre Karriere wäre, ich bin skeptisch.

                                                    2