luis345 - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+20 Kommentare
-
The BondsmanThe Bondsman ist eine Actionserie aus dem Jahr 2025 von Grainger David mit Kevin Bacon und Jennifer Nettles.+18 Kommentare
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+16 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning182 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina151 Vormerkungen
-
Final Destination 6: Bloodlines118 Vormerkungen
Alle Kommentare von luis345
Mehr Konzeptzeichnungen zum abgebrochenen Film von Colin Trevorrow. Man sieht, wie Rey und Co. in der Eröffnungssequenz einen Sternzerstörer stehlen, mehrere neue Planeten sowie Fahrzeugdesigns, Kylo Rens Suche nach Tor Valum, mehr zur finalen Konfrontation auf Mortis und Reys Schicksal (+ ihren richtigen Namen: Rey Solana) bzw. das Ende des Films:
https://imgur.com/a/fbZFcbC
Konzeptzeichnungen Teil 1:
https://www.moviepilot.de/movies/star-wars-9-der-aufstieg-skywalkers/kritik/2042081
Lawrence Kasdan im Starlog Magazine, 1981: "I had much less of a free hand on Empire than anything else I’ve ever written…I mean, I had a big influence on Empire, but probably the smallest influence that I’ve ever had on a film that I’ve written." It’s worth pointing out that Kasdan worked closely with executive producer George Lucas and director Irvin Kershner as he wrote Empire, as well as the fact that he was working on the third draft of the script. Leigh Brackett wrote the first draft, Lucas wrote the second.
https://www.instagram.com/p/BZPkHxogDEH/?igshid=wfbw3myhubck
Wenn Rotten Tomatoes beide Star Wars-Trilogien NUR mit Rezensionen von den Originalveröffentlichungen bewertet hätte, würden die Scores ungefähr so aussehen:
https://www.instagram.com/p/BabliPeg7bu/?igshid=qceibms81pwd
Wenn Lucasfilm (Kathleen Kennedy) jetzt auch noch das in den Sand setzen...
https://i.giphy.com/media/3o6ZtokgzQv6ThHzj2/giphy.webp
Konzeptzeichnungen zu Colin Trevorrow's gestrichenen "Episode IX: Duel of the Fates". Unfassbar, dass Kathleen Kennedy sich gegen diesen Film entschieden hat. Er wäre düster, mutig, kreativ und kohärent zu "The Last Jedi" gewesen. Und schon die Konzepte atmen den Geist von "Star Wars" und George Lucas. Trevorrow hätte die Lore des Universums erweitert und mit frischen Ideen die Sequels beendet:
https://imgur.com/a/lX9JG8F
Beeindruckend und menschennah inszeniert. Sam Mendes' „1917“ schafft es die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts auf neue, hochintensive Weise zu präsentieren. Dabei wirkt die erste Hälfte des Films noch recht zurückhaltend und kommt nicht zwingend über den Status „gut gefilmt“ hinaus. Das Drama verdichtet sich jedoch von Minute zu Minute. „1917“ gelingt es besonders herausragend, die Stimmung der Soldaten und das Gefühl des Krieges zu vermitteln. Dabei sticht die Unvermeidbarkeit sowie Sinnlosigkeit heraus.
Die Geschichte ist grundsätzlich überaus einfach, speziell macht „1917“ jedoch die Nähe und Bindung an den Soldaten, den Einzelnen, der letztlich doch nur unbedeutend in der Masse verschwindet. Vom Alltag im Graben, dem Weg durchs Niemandsland, den zerstörten Vororten, den fast schon idyllischen Höfen neben den Frontverläufen bis zum Massenansturm tausender gesichtsloser Soldaten – „1917“ führt den Zuschauer einmal quer durch diesen Weltkrieg. Inszenatorische Tiefe kommt dadurch vor allem durch den „Fast“-One-Shot auf und den passend dramatischen Score von Thomas Newman. Dagegen verpasst Roger Deakins es die ganz große Bildsprache zu finden und der Film verlässt sich deutlich stärker auf das Konzept des One-Shots. Das überträgt sich ebenso auf die zwei Protagonisten, denen eigentlich keine große Charakterisierung zugeschrieben wird, deren Schicksal den Zuschauer dennoch tief berühren.
„1917“ ist alles andere als distanziert und kalt, wie es sich beispielsweise einem „Dunkirk“ zuschreiben lässt. Stattdessen mündet Sam Mendes sein Drama, ganz lose auf den Erzählungen seines Großvaters basierend, in ein ekstatisches, hochintensives Finale. Darin stimmt die Kombination aus Score, Inszenierung, Dramatik und Aufwand perfekt und entlädt das Erzählte in einen großartigen Schlusssprint, der jede Facette des Krieges konsequent sowie tief traurig verbindet und zu Ende führt. Großes Kino.
https://www.youtube.com/watch?v=KAHLwAxS7FI
„Weathering with you“ ist wohl bereits im Voraus der schwierigste Film für Regisseur Makoto Shinkai gewesen, der vor knapp drei Jahren seinen großen Durchbruch mit „Your Name.“ feiern konnte. „Your Name.“ war ein weltweites Phänomen, welches mit seiner Geschichte, dem Soundtrack und seiner visuellen Pracht eine riesige Gemeinschaft verzauberte. Shinkai war diese plötzliche Prominenz sichtlich unangenehm; er distanzierte sich sogar vom enormen Erfolg des Films, schließlich sei „Your Name.“ gar nicht so gut gewesen. Nun kommt mit „Weathering with you“ das nächste ersehnte Werk von ihm. Anders sollte er sein, kein „Your Name. 2.0“ und nach den ersten Kritiken, die seit einem halben Jahr im Netz kursieren, scheinbar auch etwas schwächer als der direkte Vorgänger. Mit diesen Erwartungen sollte man und bin ich in diesen Film gegangen: „Weathering with you“ ist einer der schwächsten Filme von Makoto Shinkai seit langer Zeit.
Diesen Anime-Film plagen so einige Probleme. Das mitunter größte davon betrifft die Dramaturgie der Geschichte, die weder optimal ausbalanciert ist, noch in der kurzen Laufzeit ausreichend ist, um den Charakteren einen befriedigenden Ausgang auf der gleichen emotionalen Höhe, wie in früheren Filmen zu schenken. Dieses mangelnde Gespür macht sich auch dadurch bemerkbar, dass „Weathering with you“ sogar fünf Minuten länger als „Your Name.“ ist und es dennoch nicht vermag die Handlung in der Weise auszuformulieren, wie es der Vorgänger in weniger Zeit geschafft hat und dabei dramaturgisch bedeutend runder war. Artikulieren lassen sich diese Defizite direkt zu Beginn. Die Geschichte benötigt viel zu lange, um Fahrt aufzunehmen und tatsächlich in die Handlung einzusteigen. Die ersten knapp 20 Minuten sind zu langatmig, die Protagonistin Hina wird zu spät in das Konstrukt integriert und zusammen mit Ausreißer Hodaka bleibt den beiden zu wenig Zeit, um eine tiefgründige, glaubhafte Beziehung zueinander aufzubauen. Das Finale wirkt deswegen leider gehetzt, die emotionalen Entscheidungen der Figuren wirken verkürzt und der gesamte Payoff der Handlung ist mehr forciert, als natürlich in die Geschichte integriert zu sein.
Insgesamt ist „Weathering with you“ generell überraschend konventionell geschrieben. Es gibt keine Wendungen oder keine tieferen erzählerischen Experimente. Die Geschichte ist geradewegs von A nach B erzählt. Das Ganze ist im Vergleich zu „Your Name.“ dann eben schon ein Rückschritt, da die Erzählung zu klassisch und eintönig geraten ist. Das Genre „Anime“ kann mehr, Shinkai kann mehr und das hat er erst vor wenigen Jahren bewiesen. „Your Name.“ konnte trotz der leicht verständlichen Geschichte zum Nachdenken anregen und war in seinen Botschaften deutlich tiefgründiger. Das Abenteuer von Mitsuha und Taki hatte mehr Bedeutung. Es gab mehr Subtext unter den einfachen Botschaften. Demgegenüber ist „Weathering with you“ leider viel zu konventionell und einfach auserzählt. Dagegen wäre grundsätzlich auch nichts einzuwenden, wenn die Erzählung dramaturgisch nicht so dürftig gelöst wäre.
Das betrifft damit einhergehend eben genauso die mythologische Tiefe. Obgleich sich Shinkai auch hier bemüht, bleibt der Ansatz oberflächlicher und uninteressanter. Davon abgesehen, dass es der Film kaum schafft den mythologischen Kern ausführlich zu erzählen und damit gut in die Geschichte zu integrieren, besitzt die Mythologie einen wesentlich ausgeprägteren Märchen- und Fantasycharakter. Auch hier ist Shinkais Vorgängerfilm schlicht überlegen, da er es schafft die Mythologie bedeutungsvoller sowie logischer zu integrieren. Sie hatte fast schon eine pseudowissenschaftliche Fundiertheit, die sich im Zusammenhang mit dem japanischen Glauben gut in eine ausgedachte Geschichte vereinen ließ. Im Gegensatz dazu wirkt der neue Versuch in „Weathering with you“ einfach nur noch erfunden und hält wissenschaftlich zu keinem Zeitpunkt mehr Stand. Beide mythologische Konzepte mögen in Japan so existieren und dennoch bot dasjenige aus „Your Name.“ eine deutlich glaubhaftere, differenziertere philosophische Tiefe, die sich sogar selbst heutzutage noch irgendwie mit physikalischen Gesetzmäßigkeiten vereinbaren lässt, eben genau die richtige „suspension of disbelief“ schafft, die natürlich rein erdacht ist, aber doch eine glaubhaft, möglicherweise existierende Variante präsentiert. Die Zeitreise ist physikalisch eben nur schwerlich definiert; das Wetter ist dagegen einfach durchweg erforscht und in seiner Erscheinung bewiesen.
Wenn „Weathering with you“ spezifische Beats aus dem Vorgänger setzen möchte, fallen diese leider ebenfalls zurück. Das gilt zum einen für die erwähnte Mythologie, zum anderen für die Inszenierung. Gleich zu Beginn wartet man zwar vergeblich auf eine eröffnende, musikalische Montage der Geschichte, später folgen dann aber doch die zu erwartenden Montagen, welche durch den Soundtrack von Radwimps überlagert werden. Ähnliches erfolgt am Ende, wenn der Film noch einmal zur musikalischen sowie inszenatorischen Höchstform aufläuft. Auf gleiche mitreißende Weise wie in „Your Name.“ sitzen diese jedoch nicht. Das hängt einmal mehr mit der schwachen Dramaturgie zusammen, die nicht den nötigen Aufbau bietet, damit sich das Finale vollständig entfalten kann. Generell muss man auch hier wieder konstatieren, dass der Soundtrack zusammengenommen hinter den „Your Name.“-Score zurückfällt, wenn auch nur leicht. Ich habe mir die Stücke bereits Monate im Vorfeld angehört und da wirkten sie durchaus ebenbürtig und wirklich gut. Angewendet auf den fertigen Film ergibt sich nun ein Ungleichgewicht und Shinkai schafft es nicht die inszenatorischen Höhepunkte ausbalanciert zu setzen. In der ersten Hälfte des Films läuft gefühlt fast gar keine Musik; im Finale haut uns „Weathering with you“ dann jedoch gleich alle drei großartigen Songs hintereinander um die Ohren. Das macht Spaß, keine Frage, und lässt den Endspurt der Handlung zum Besten des gesamten Films werden. Dennoch hätte man das einfach besser aufteilen können. Abgesehen von den 3-4 starken Stücken des Soundtracks kann Radwimps dann auch nicht mehr allzu viel bieten. „Your Name.“ besaß abseits von den gesungenen Einlagen zusätzliche tolle Einzelstücke, vor allem natürlich Katawaredoki.
Dennoch ist das in der Gesamtheit natürlich Meckern auf hohem Niveau. Der Soundtrack ist sehr gut. Das Finale der Geschichte, wie schon erwähnt, ist sehr schön in Szene gesetzt und bietet einen fantastischen Höhepunkt nach dem anderen. Und obgleich aller Kritikpunkte, die ich mit dem Aufbau der Handlung habe, muss man Shinkai zugestehen, dass er zumindest halbwegs konsequent bleibt. Für das Ende des Films müssen durchaus Opfer erbracht werden und das ist in seiner Konsequenz sehr angenehm. Ebenso zu erwähnen ist der Humor von „Weathering with you“. Dieser ist einmal mehr auf den Punkt und ist wohl mit das einzige, was der Film tatsächlich besser als „Your Name.“ macht. Ich konnte an 4-5 Stellen wirklich sehr gut lachen.
Zu guter Letzt darf natürlich die Optik des Films nicht unerwähnt bleiben. Im Jahre 2016 hat Shinkai dahingehend tatsächlich einen neuen Standard gesetzt, da „Your Name.“ einfach nur großartig aussah. „Weathering with you“ besitzt nun auch wieder diesen Stil und die Trailer ließen bereits erahnen, dass uns hier eine ähnliche visuelle Pracht erwartet. Mit Blick auf den gesamten Film bleibt er hierbei leider ebenfalls hinter seinem unmittelbaren Vorgänger zurück. Shinkai hat sich wirklich keinen Gefallen damit getan gefühlt 80 % der Laufzeit im Regen und somit im Grauen stattfinden zu lassen. Das Farbenspiel und das Szenenbild sind im Vergleich deutlich reduziert. Da helfen dann auch nicht mehr die Momente der Sonne, die in ihrer Erscheinung keinen grundlegenden offenbarenden Kontrast erreichen. Man kann die ganze Szenerie jetzt natürlich symbolisch begründen und die Gründe dafür mit der Ausrichtung sowie der Vision der Geschichte rechtfertigen. Alles in allem bleibt der Film trotzdem hinter seinen visuellen Möglichkeiten zurück und wirkt fast schon wie ein Rückschritt. Schade.
Fazit: „Weathering with you“ ist keine Enttäuschung auf ganzer Linie, bringt allerdings so einige Probleme mit sich. Da wirkt die Punktedifferenz zum Vorgänger (9 Punkte) dann auch heftiger, als ich die beiden Filme im direkten Vergleich eigentlich sehen würde. Der Vergleich mit „Your Name.“ ist natürlich zwangsläufig und dem muss sich Makoto Shinkai einfach stellen. Man kann ihm zumindest zugutehalten, dass er dieses Mal etwas leicht anderes gemacht hat und eben (trotz einiger nicht zu leugnenden Beats) nicht „Your Name. Teil II“. Die Alternative dazu ist eine weniger spannende und tiefgründigere Geschichte. Sie ist sehr klassisch gehalten, ohne Risiken oder dem Drang großen Mut zu zeigen. Das übliche Thema von Shinkai, nämlich das der „Distanz“, zieht sich dieses Mal ebenfalls nicht mehr durch den Film. Shinkai bietet alternativ dazu jedoch einfach nichts Neues, Interessantes an. Stattdessen ist „Weathering with you“ eine schlichte Liebesgeschichte mit starkem Märchencharakter und das ist aufgrund der früheren Werke etwas schade. Ein kritischer Blick auf den Klimawandel, den manche Leute dem Film offenbar zugeschrieben haben, ergibt sich ebenso wenig, obwohl die Prämisse von „Weathering with you“ dies durchaus hergegeben hätte.
Liest sich überraschen gut. Obwohl viele Leute über Colin Trevorrow's Rauswurf glücklich waren, hätte man hiermit zumindest kein Fantheorie-Drehbuch mit verzweifelter Damage Control erhalten (falls der Leak stimmt). Wenigstens scheint er ein paar interessante Ideen gehabt zu haben und blieb halbwegs kohärent zu den Geschehnissen aus den letzten beiden Episoden.
Aber gut, war vermutlich zu riskant/kreativ und einen prominenten Planeten aus den Prequels zurückzuholen geht ja sowieso schon mal nicht. Außerdem wollte Trevorrow General Hux zu einer ernstzunehmenden Figur umschreiben (was hier nicht aufgezählt ist) und das hätte nach dem "Spaß", den wir mit ihm in "The Last Jedi" haben, sowieso niemand gewollt. Und Luke wäre tatsächlich mal nützlich in dieser Trilogie gewesen. Aber ne, ein Cameo reicht aus... (Ironie)
"Negativ fällt hingegen das Fehlen einer weiblichen Kandidatin beim Regie-Oscar auf. Wie leider zu erwarten war, wurde Greta Gerwig für ihre Literaturverfilmung Little Women in der Regie übergangen, (...).
Ebenso fällt auf, dass Lulu Wangs The Farewell von der Academy übergangen wurde."
Die Oscars sind (genauso wie die Golden Globes) eine Verleihung, die Qualität auszeichnen. Sie sind nicht dafür zuständig ein faires, diverses Bewerberfeld abzudecken. Wenn "Little Women" und "The Farewell" nicht berücksichtigt wurden, dann liegt das, Achtung: Schocker, an der Qualität. Das Problem befindet sich an anderer Stelle: Die Branche ist nach wie vor dominiert von Männern, also finden sich rein logisch immer deutlich mehr männliche Kollegen unter den Nominierten. Sobald Gleichberechtigung voranschreitet (was passiert) und mehr Frauen in die Regie-Positionen kommen, Filme drehen, Drehbücher schreiben etc., verliert sich das Problem von ganz alleine (zumindest sollte es das). Und selbst dann wird es nie das perfekte Gleichgewicht geben, da vermutlich nicht exakt 50% Männer und 50% Frauen diesen Beruf studieren (z.B. Regie). Wenn also die drei Frauen unter den 30 Männern nicht nominiert wurden, dann ist das nicht unfair und negativ, sondern schlicht eine folgerichtige Gegebenheit (https://www.youtube.com/watch?v=tLbJrdf-Jcs).
Bester Film (10 Nominierungen)
-------------------------------------------------------------------
--- Once Upon a Time ... in Hollywood
--- Le Mans 66 - Gegen jede Chance
--- Ad Astra - Zu den Sternen
--- Vice – Der zweite Mann
---
---
---
---
---
---
Beste Regie (10 Nominierungen)
-------------------------------------------------------------------
--- Quentin Tarantino (Once Upon a Time ... in Hollywood)
--- James Mangold (Le Mans 66 - Gegen jede Chance)
--- James Gray (Ad Astra - Zu den Sternen)
--- Adam McKay (Vice – Der zweite Mann)
--- Martin Scorsese (The Irishman)
---
---
---
---
---
Bestes Drehbuch (10 Nominierungen)
-------------------------------------------------------------------
--- Quentin Tarantino (Once Upon a Time ... in Hollywood)
--- Jez Butterworth, John-Henry Butterworth, Jason Keller (Le Mans 66 - Gegen jede Chance)
--- James Gray, Ethan Gross (Ad Astra - Zu den Sternen)
--- Adam McKay (Vice – Der zweite Mann)
---
---
---
---
---
---
Bester Darsteller (10 Nominierungen)
-------------------------------------------------------------------
--- Joaquin Phoenix (Joker)
--- Christian Bale (Vice – Der zweite Mann)
--- Christian Bale (Le Mans 66 - Gegen jede Chance)
--- Brad Pitt (Once Upon a Time ... in Hollywood)
--- Brad Pitt (Ad Astra – Zu den Sternen)
--- Godzilla (Godzilla II – King of the Monsters)
--- Hayden Christensen (Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers)
---
---
---
Beste Darstellerin (10 Nominierungen)
-------------------------------------------------------------------
--- Mothra (Godzilla II – King of the Monsters)
---
---
---
---
---
---
---
---
---
Kreativster/Ambitioniertester Film (5 Nominierungen)
-------------------------------------------------------------------
--- Godzilla II – King of the Monsters
--- Ad Astra – Zu den Sternen
--- Alita: Battle Angel
--- Vice – Der zweite Mann
---
Bester Independentfilm (5 Nominierungen)
-------------------------------------------------------------------
---
---
---
---
---
Bester Animationsfilm (5 Nominierungen)
-------------------------------------------------------------------
--- Batman: Hush
---
---
---
---
Bestes Design (5 Nominierungen)
-------------------------------------------------------------------
--- Godzilla II – King of the Monsters
--- Ad Astra – Zu den Sternen
--- Once Upon a Time ... in Hollywood
--- The Irishman
---
Bester Ton (5 Nominierungen)
-------------------------------------------------------------------
--- Godzilla II – King of the Monsters
--- Ad Astra – Zu den Sternen
--- Once Upon a Time ... in Hollywood
--- Joker
--- Le Mans 66 - Gegen jede Chance
Beste Musik (5 Nominierungen)
-------------------------------------------------------------------
--- Once Upon a Time ... in Hollywood
--- Ad Astra – Zu den Sternen
--- Vice – Der zweite Mann
---
---
Bester Schnitt (5 Nominierungen)
-------------------------------------------------------------------
--- Vice – Der zweite Mann
--- Once Upon a Time ... in Hollywood
---
---
---
Beste Effekte (5 Nominierungen)
-------------------------------------------------------------------
--- Godzilla II – King of the Monsters
--- Ad Astra – Zu den Sternen
--- Le Mans 66 - Gegen jede Chance
--- Alita: Battle Angel
--- Der König der Löwen
Beste Kamera (5 Nominierungen)
-------------------------------------------------------------------
--- Once Upon a Time ... in Hollywood
--- The Irishman
---
---
---
Schlechtester Film (5 Nominierungen)
-------------------------------------------------------------------
--- The Sisters Brothers
--- Mid90s
--- Spider-Man: Far From Home
--- Avengers: Endgame
--- Hard Powder
Beste Serie (5 Nominierungen)
-------------------------------------------------------------------
--- Doom Patrol
--- The Boys
--- Cobra Kai
--- The Marvelous Mrs. Maisel
---
Bester Seriendarsteller (5 Nominierungen)
-------------------------------------------------------------------
--- Henry Cavill (The Witcher)
--- Karl Urban (The Boys)
---
---
---
Beste Seriendarstellerin (5 Nominierungen)
-------------------------------------------------------------------
---
---
---
---
---
Bester Film der Dekade (5 Nominierungen)
-------------------------------------------------------------------
--- Marvel's The Avengers
--- Guardians of the Galaxy
--- Captain America: The Winter Soldier
--- The Hateful 8
--- Your Name. - Gestern, heute und für immer
Beste Serie der Dekade (5 Nominierungen)
-------------------------------------------------------------------
--- Daredevil
--- Sherlock
--- Orange
--- Cobra Kai
--- Die Legende von Korra
Die dritte Staffel von "The Marvelous Mrs. Maisel" ist noch einmal aufwendiger, größer und pompöser. Die Sets könnten nicht prachtvoller sein, die Kameraarbeit ist teilweise herausragend und die Inszenierung sprüht nur so vor Kreativität und Ideenreichtum. Dagegen fällt die Geschichte jedoch ein wenig zurück. Mit einigen Nebenfiguren weiß die Serie mittlerweile nicht mehr allzu viel anzufangen. Einiges an konstruiertem Drama, welches in der letzten Staffel noch für pure Unterhaltung sorgte, bleibt nun zu häufig, das, was es ist, nämlich konstruiert. Trotz der größeren Dimensionen, werden dabei auch Midges Auftritte zunehmend zweckmäßig, anstatt noch den Charme und (tatsächlich auch) Witz von früher zu beinhalten. All das täuscht nicht darüber hinweg, dass auch diese Staffel wieder für großartige Unterhaltung, Absurditäten und Spaß sorgt. Nur eben nicht ganz auf dem Level der letzten beiden Läufe.
Da mein ursprünglicher Kommentar gesperrt wurde, ist hier erneut meine (ergänzte) Reaktion auf die Aussagen dieses Artikels.
Zuerst stimme ich mit dieser Meinung nicht überein. Daher der Link zu diesem Gif:
https://media1.tenor.com/images/8d6fcf01abf0246f6e49957b5bdd318b/tenor.gif?itemid=4793800
Es folgt ein erster YouTube-Link zum Video "Comparing The Prequel And Sequel Lightsaber Duels In a Very Simple Way". Trotz der neutralen Gegenüberstellung der Kämpfe, veranschaulicht es bereits sehr gut, wieso die Lichtschwertkämpfe in den Sequels so schwach sind:
https://www.youtube.com/watch?v=eyXPebv4KXE
Disney's Star Wars versteht Lichtschwerter darüber hinaus als ein Ganzes nicht, wie dieses aufschlussreiche Video analysiert. Ab ca. Minute 8 gibt es außerdem eine erste Analyse zum Kampf aus Episode 8 im Thronsaal:
https://www.youtube.com/watch?v=c85KaDSMIRM
Noch offensichtlicher wird es durch die Reaktion eines professionellen Stuntmans, der im Juli bei den VFX-Experten des Kanals "Corridor Crew" zu der Thronsaal-Sequenz reagiert hat. Es wird deutlich, dass die Choreografie objektiv schlecht ist (ungeachtet des Unterhaltungswertes):
https://www.youtube.com/watch?v=OL83p4GxAvw&t=254s
Eine weitere Gegenüberstellung liefert derweil das Video "How to Film a Good Sword Fight", in dem gezeigt wird, dass die Sequels keine physisch guten sowie fachgerechten Lichtschwerkämpfe inszenieren können (im Gegensatz zu den Prequels):
https://www.youtube.com/watch?v=eemLg-9r6xc
Zu guter Letzt gibt es das Analyse-Video vom YouTuber "Thor Skywalker", der zusammen mit seiner Community ebenfalls konstatiert, dass die Lichtschwertkämpfe in den Sequels zu einer großen Schwäche geraten sind, obwohl dieses Metier einst die Stärke des Franchises war:
https://www.youtube.com/watch?v=v99S5zmV5tA
Mittlerweile verliere ich jedwede Sympathie für Kevin Feige. Da hat sich Disney wirklich gleich den richtigen Studioboss mit eingekauft, als man Marvel übernommen hat. Kein Mut, keine Kreativität, keine Eier erwünscht. Der erste "scary horror MCU film", ja von wegen! Da dachte sich Scott Derrickson nach Feiges letzter Aussage (https://comicbook.com/marvel/2019/12/30/marvel-studios-doctor-strange-multiverse-of-madness-scary-sequences-not-horror-movie-kevin-feige/): "Okay, bye, hat mich gefreut."
Als Executive Producer ist nun auch besiegelt, dass Derrickson praktisch keinen Einfluss mehr auf das Projekt haben wird. Am Ende wird es die gleiche Marvel-Suppe mit zwei Jumpscares, die uns das Unternehmen dann als Horror-Film verkaufen möchte. Ich hatte ein bisschen Hoffnung, dass Phase 4 von Marvel wieder etwas experimenteller und mutiger wird. Aber nein, ich hab jetzt schon keine Lust mehr auf die Filme.
Lasst den Mann bloß nicht in die Nähe des "Star Wars"-Franchises... 😖
"The Witcher" ist eine Serie, die sicherlich für Fans der Bücher und Games interessant ist, in der man sich als Laie jedoch sehr schnell verliert. Die Geschichte ist maximal durchschnittlich und wenig spannend erzählt. Mit den unterschiedlichen Zeitebenen hat man etwas Nettes versucht, was insgesamt aber nicht richtig funktionieren möchte. Der Erzählstil, mit meist in sich abgeschlossenen Episoden und nur einer losen übergreifenden Handlungen, ist im Ansatz interessant umgesetzt, stößt aufgrund fehlender einführender Narrative aber schnell an seine Grenzen. Die Welt und Charaktere werden derweil kaum erklärt; mit den ganzen Begriffen, Ereignissen und Zaubern wird der Zuschauer alleine gelassen; Worldbuilding ist im Prinzip nicht vorhanden. Die Serie setzt scheinbar voraus, dass einem das alles etwas sagen soll. Als Nicht-Fan und Neueinsteiger ist man allerdings schnell verwirrt. Weiter gereizt wird das Ganze noch durch teils übertriebenen und unverständlichen Zeitsprüngen von mehreren Jahren, die sich überhaupt nicht logisch einfügen. Geralts Begleiter verschwindet und taucht wieder auf, wie es ihm beliebt. Einziger Lichtblick und Grund für die Serie ist Henry Cavill, der mit seiner Art und seinem Spiel zumindest durchweg unterhält. Dagegen wirkt der restliche Cast leider zu flach und ist in der Breite einfach mit vielen Unbekannten bestückt. Wenn das Netflix' neues Flaggschiff werden sollte, dann ist man mit der 1. Staffel "The Witcher" aber noch ganz weit entfernt.
https://media1.tenor.com/images/8d6fcf01abf0246f6e49957b5bdd318b/tenor.gif
https://www.youtube.com/watch?v=OL83p4GxAvw&t=254s
https://www.youtube.com/watch?v=eemLg-9r6xc
https://www.youtube.com/watch?v=c85KaDSMIRM
https://www.youtube.com/watch?v=v99S5zmV5tA
https://www.youtube.com/watch?v=eyXPebv4KXE
Letztlich auch egal, ob man jetzt J.J. Abrams oder Rian Johnson das Scheitern der Sequels zuspricht. Klar ist, dass beide Regisseure aktiv gegeneinander gearbeitet haben, was jedoch nicht ausschließt, dass bereits mit Episode 7 das falsche Fundament gelegt wurde. Es hätte schlicht einen vorher konzipierten Plan für die Trilogie gebraucht; dahingehend ist sich die Fanbase einig. Und wer glaubt, dass die Geschichte von vorneherein aus erzählt war: George Lucas besaß ein Treatment für die gesamten Sequels. Das hätte Kathleen Kennedy einfach benutzten und darauf aufbauen können, als Lucas ihr das Vertrauen in die Hände gelegt hat. Stattdessen erhielten wir drei uninspirierte Einträge ins Star Wars Universum, ohne Vision und Ideen, welches nur damit beschäftigt war der Original-Trilogie nachzueifern und Fans zufriedenzustellen (auch Ep. 8).
„The Mandalorian“ galt seit den ersten Folgen als der heilige „Star Wars“-Gral unter Fans, den uns Lucasfilm nach Jahren der Abstinenz guter Geschichten beschert hat. Ich hingegen war seit dem ersten Trailer skeptisch. Das nicht veröffentlichte Material der Star-Wars-Celebrations im April war noch das Beste und Umfangreichste, wohingegen die späteren offiziellen Trailer nur auf Atmosphäre und wenig Geschichte setzten. Und obwohl jeder diese hochwertigen Bilder lobten, blieb mir die Serie bis zum Start distanziert und ließ mich kalt. Für das Budget (über 100 Mio. Dollar) sah es eben doch nur wie eine Serie aus. Meine Wahrnehmung hat mich nicht getäuscht. [Die Kritik enthält kleine Spoiler]
Wenn man wollte, dann könnte man „The Mandalorian“ ziemlich gut verreißen. Die erste Folge ist vielversprechend, bietet kreative Einfälle, neue Kreaturen und Welten. Die Atmosphäre, Action, Optik und der Soundtrack passen sehr gut. Ebenso funktioniert der dezente Humor, was sich bis zur letzten Folge hält. Und dennoch verfestigt sich von Woche zu Woche das Bild, dass diese Serie erschreckend wenig zu erzählen hat. Es wird noch ärgerlicher: Wer hier in kurzweiligen acht Folgen eine verdichtete, knackige, gute neue „Star Wars“-Geschichte erwartet hat, der wacht schnell aus seinen naiven Träumen auf. Gut die Hälfte dieser Serie sind waschechte Filler-Episoden. Nicht genau vier Folgen, aber definitiv drei davon (Folge 2, 5 und 6) und mit Abstrichen auch die 4. Folge. Jon Favreau hatte die Idee dieser Serie und hat das Drehbuch geschrieben. Als großer Autor ist er ja ohnehin nicht bekannt, aber dass die Handlung so minimalistisch und erzählerisch aufs Nötigste reduziert ausfällt, hat mich dann doch überrascht. Die erste, dritte und letzten beiden Folgen bringen als Einzige diese Handlung voran und schaffen den Rahmen dafür, dass überhaupt irgendetwas passiert. Das Ding hat schon nur acht Folgen á 40 Minuten und noch nicht mal die schafft ihr vernünftig auszufüllen? Deswegen sahen die Trailer so leer aus…
Co-Creator von „The Mandalorian“ ist Dave Filoni, der Schüler von George Lucas und die einzige Person bei Lucasfilm, dem viele Fans nachsagen, er solle doch bitte mal Kathleen Kennedy ablösen. Er ist schließlich George Lucas‘ Schützling und Padawan. Tja, mit der Serie zeigt sich dann leider, wieso das vielleicht doch nicht die allerbeste Lösung wäre. Nichts gegen Filoni, er hat „The Clone Wars“ und „Rebels“ entworfen (wobei Letzteres schon sehr mittelmäßig war, bis auf Staffel 4), aber er ist eben doch noch nur der „Anmiations“-Knabe. „The Mandalorian“ ist nämlich stark beeinflusst von den letzten Animationsserien; man könnte fast meinen, die Serie stammt aus erster Hand von ihm und nicht von Jon Favreau. In den ersten Folgen ist es mir noch nicht so aufgefallen (obwohl viele Kritiker schon ab Folge 1 diesen Gedanken geäußert haben), aber ab spätestens der Hälfte und wenn sich die Filler-Folgen häufen, merkt man, wie „The Mandalorian“ zu einem Großteil einfach ein Nachfolger von „Rebels“ hätte sein können, aber stattdessen real gedreht wurde. Wirklich diese puren Filler, ich habe sie schon in „Rebels“ gehasst, und die Struktur der einzelnen Geschichten, die Folgenlänge (teils nur 30 Minuten), die Charaktere, es erinnert alles an die früheren Serien von Filoni. Und auf diesem erzählerischen Niveau bewegen sich die Geschichten dann auch leider.
Bereits nach der zweiten Folge war ich sehr irritiert, welchen Weg die Serie einschlägt. Mal davon abgesehen, dass diese Folge ein reiner Filler war und objektiv einer der schlechtesten der gesamten Serie, durfte ich hier schon alle Hoffnungen aus dem Fenster werfen, dass wir hiermit endlich mal eine dreckige, harte Kopfgeldjäger-Serie erhalten. Derweil entpuppt sich der Hauptcast auch als kleine Mogelpackung. Petro Pascal steckt sowieso die ganze Zeit unter seinem Helm, das ist kein Problem, aber dass Gina Carano nur in drei von acht Folgen auftaucht, ist schon seltsam. Carl Weathers ist ebenso nur in vier Folgen zu sehen, eben dann, wenn in dieser Serie Handlung stattfindet (daran kann man es perfekt festmachen). Wieso haben diese Darsteller die Serie vermarktet? Genauso gut hätte es Taika Waititi (spricht IG-11) oder Nick Nolte tun können, die insgesamt fast dieselbe Screentime haben.
Viele Fans meinten, es fühle sich endlich wieder nach „Star Wars“ an. Das tut es durchaus, aber eben auch nur, weil mal wieder alte Stärken und Klischees kopiert und wiederverwurstet werden. Das wird zwar kompetent umgesetzt, kann jedoch nicht über die einfallslosen und überraschungsarmen Geschichten hinwegtäuschen. Javas gibt es jetzt übrigens einfach auf jedem Planeten. Nein, man kann sich keine neue Spezies ausdenken, man spielt die Fanservice-Karte und sie existieren nun überall (mit den exakt selben Sandcrawlern). In den ersten drei Folgen fühlt sich „The Mandalorian“ auch wie ein Rollenspiel an. Bei Episode IX haben es ebenfalls einige Kritiken bemängelt, weil die Charaktere permanent von A nach B nach C, mit neuen Hindernissen geschickt werden. Aber verbildlicht euch das mal bei dieser Serie: Mando macht einen Auftrag, geht dann zu seinem Questgeber (Carl Weathers), der in immer derselben Bar am exakt gleichen Tisch sitzt und ihm die nächste Quest gibt. Danach erhält Mando seine Belohnung, geht damit zum örtlichen Schmied, bei dem er seine Belohnung für neuen Rüstungsupgrades einzahlt. Eine neue Panzerung, dann neue Waffen, später ein Jetpack… Ab der Hälfte fliegt er zu einem Dorf, welches ihn darum bittet, bei der Verteidigung vor Räubern zu helfen; „The Mandalorian“ könnte tatsächlich als waschechtes RPG durchgehen, nur eben als Serie im „Star Wars“-Universum.
Folge 3 und 4 und generell die Geschichte bis dahin sind trotz alledem ziemlich solide. Die vierte Folge entschleunigt zwar die Handlung, aber bis dahin und dann auch über die gesamte Laufzeit zeigen sich zwei Entwicklungen: Dave Filoni hat die Regie bei Folge 1 und 5 übernommen und das gelingt ihm überaus gut. Es ist seine erste Live-Action Arbeit und dafür, dass einige andere erfahrende Regisseure hierbei Folgen inszeniert haben, fällt seine Arbeit dagegen nicht ab. Allgemein ist „The Mandalorian“ von seinem Ton und Stil sehr einheitlich. Die unterschiedlichen Regisseure (rund um Filoni, Waititi, Bryce Dallas Howard und Rick Famuyiwa) bemerkt man kaum. Stattdessen fällt Deborah Chow auf, die mit Folge 3 und 7 zwei der besten Folgen inszeniert hat. Das ist insofern interessant, als das sie demnächst die gesamte Obi-Wan-Serie übernimmt und ich dieser nun deutlich entspannter entgegenblicke.
Schließlich reihen sich die fünfte und sechste Folge ein, die mal wieder überwiegend Filler sind. Folge 5 hat es dahingehend auf die Spitze getrieben. Nichts gegen Filonis Regie, aber diese Geschichte ist einfach nur noch zum Haare raufen. Mando macht mal wieder einen Zwischenstopp… auf Tatooine (wo auch sonst); dort landet er in einer Stadt… Mos Eisley (logisch); darin betritt er diese eine Kantine… Ernsthaft? Und ich dachte J.J. Abrams Fanservice wäre schlimm. Die Folge ist nicht schlechter als andere Filler-Episoden, aber ab da wurde es wirklich albern. Folge 6 war dann an sich wieder deutlich runder und interessanter. Eine gute, in sich geschlossene Geschichte, die an die besseren „The Clone Wars“-Folgen erinnert. Und dennoch war auch das nichts Weltbewegendes. Man weiß nicht, wohin diese Serie eigentlich möchte. Alles sieht nett und hochwertig aus, jedoch ohne Zusammenhang und übergreifende Geschichte.
Unerwähnt darf natürlich nicht der ultimative „Spoiler“ der Serie, Baby Yoda, bleiben. Ich war nach den ersten zwei Folgen skeptisch, da ich nicht wollte, dass „The Mandalorian“ ausgerechnet so eine Richtung einschlägt. Aber für den Rest der Serie ist er mir, wie jedem anderen, wirklich ans Herz gewachsen. Baby Yoda haben sie vom Design, den Bewegungen, dem Verhalten einfach absolut perfekt hinbekommen. Er ist süß und teils sehr witzig in Szene gesetzt. Nach kurzer Eingewöhnungsphase möchte man ihn nicht mehr missen. Man muss jedoch fairerweise sagen: Wenn Rey in den Sequels overpowered ist, dann ist es Baby Yoda definitiv auch. Es ist kein Problem, dass Yodas Rasse offensichtlich machtsensibler ist, als jede andere Spezies; aber was Baby Yoda hier teils vollbringt, ist schon sehr übertrieben. Davon abgesehen ist IG-11 ein klares Highlight der Staffel.
Das Finale der ersten Staffel bildet schließlich Folge 7 und 8. Dieses Finale entschädigt so einiges und ist sehr gut gelungen. Endlich wird alles zusammengeführt, es entsteht Spannung, es ist actiongeladen und die Staffel endet auf einer sehr aufregenden Note. Ein weiter Pluspukt ist die Inszenierung der imperialen Truppen; das (übrige) Imperium fühlte sich lange nicht mehr so bedrohlich an, gerade im Vergleich zu diesem Witz, der sich Erste Ordnung nennt. Dieses Finale hätte theoretisch einfach direkt nach Folge 4 kommen können und niemand hätte etwas vermisst.
Es ist insgesamt schade, dass uns „The Mandalorian“ so wenig zu erzählen hatte. Die Serie erfüllt handlungstechnisch das Mindestlevel an Anforderung. Sie hat definitiv ihre Momente und klaren Highlights und von einer ersten „Star Wars“-Live-Action Serie darf zu Beginn vielleicht einfach nicht zu viel erwarten. Aber wer hierin jetzt das Allheilmittel aller Fanwünsche und kompetenten „Star Wars“-Materials sieht, der sollte echt nochmal seine Sehgewohnheiten überprüfen. „The Madalorian“ ist ein netter Start für Disney+, Jon Favreau/Dave Filoni und was da im Serienbereich noch kommen mag. Vor allem für Kinder und Jugendliche dürfte die Serie am interessantesten sein (so wie natürlich eigentlich alles aus Star Wars). Wer in das Universum einsteigt, der bekommt hier eine völlig solide Serie; oder wer maßgeblich mit den letzten Animationsserien aufgewachsen ist. Ich habe von dem Team Favreau/Filoni jedoch einfach deutlich mehr erwartet und dachte, dass wenn mal wieder etwas richtig Herausragendes aus diesem Universum kommt, dann nur von ihnen. Daher warte ich lieber auf die Rückkehr von Obi-Wan und die nächste Trilogie und hoffe auf das Beste (wer glaubte, dass auf den ersten Satz des zweiten Absatzes noch ein „Aber“ folgen wird: Gotcha).
Mein Episoden-Ranking:
Folge 8 – 7,5 Punkte
Folge 3 – 7,5 Punkte
Folge 7 – 7 Punkte
Folge 1 – 6,5 Punkte
Folge 4/6 – 6 Punkte
Folge 5 – 5 Punkte
Folge 2 – 4 Punkte
1. Das Imperium schlägt zurück (10 Punkte)
2. Die Rache der Sith (10 Punkte)
3. Krieg der Sterne (9,5 Punkte)
4. Die Rückkehr der Jedi-Ritter (9 Punkte)
5. Angriff der Klonkrieger (7,5 Punkte)
6. Die dunkle Bedrohung (7 Punkte)
7. Das Erwachen der Macht (7 Punkte)
8. Rogue One: A Star Wars Story (6,5 Punkte)
9. Der Aufstieg Skywalkers (6 Punkte)
10. Solo: A Star Wars Story (5,5 Punkte)
11. Die letzten Jedi (4 Punkte)
Komplette Liste:
https://www.moviepilot.de/liste/star-wars-filme-luis345
Laut den Aussagen der Regisseure wurde sich sogar abgesprochen. Während der Entstehung von Ep. VIII hatte J.J. nur kaum Zeit dafür, da er Ep. VII gedreht hat. Und laut J.J. gab es nach Ep. VIII genauso wieder Gespräche mit Rian. Nur glauben kann man das als Zuschauer nicht.
https://twitter.com/ar1aster/status/1208313875176673280
J.J. Abrams kann noch so häufig behaupten, wie sehr er "The Last Jedi" mochte und all das so kollaborativ verlief. Die Filme sprechen eine andere Sprache. Wenn Luke Skywalker plötzlich das Lichtschwert auffängt und auch noch sagt, dass eine Jedi-Waffe mit mehr Respekt zu behandeln sei, dann steckt da eine Metaebene drin, die J.J. einfach nicht wegdiskutieren kann. Man hätte es auf jede andere erdenkliche Art subtiler inszenieren können.
Die Sequel-Trilogie bleibt ein modernes Beispiel dafür, dass die volle kreative Freiheit eben doch nicht das heilige Mittel für Qualität ist. Kathleen Kennedy hat sich mit der Wahl, unterschiedliche Regisseure zu nehmen, an der Original-Trilogie orientiert. Aber damals schwebte über all dem George Lucas als Showrunner. Der Mann, mit der Vision und der vorgegebenen Geschichte. Kennedy hatte stattdessen wohl weder eine Idee, noch eine Vision für Star Wars. Und anstatt sie dann wenigstens 1-2 Autoren verpflichtet, welche die ganze Trilogie ausarbeiten, kommen mit J.J. und Rian zwei Kreative, die ihre ganz eigene Vorstellung von Star Wars haben.
Davon abgesehen wundert es mich, wie viele Leute erst nach Ep. IX zur Erkenntnis kommen, dass ja diese ganze Trilogie nicht geplant war. Das ist bereits seit zwei Jahren Fakt; seitdem Rian Johnson einen Großteil ignoriert hat und jeden interessanten Plotpoint abgetötet und die Trilogie in die langweiligste Ausgangslage gestellt hat, die man sich nur vorstellen kann. J.J. war gezwungen sich irgendetwas aus dem Ärmel zu ziehen, schließlich ist nach Ep. VIII nichts mehr übrig geblieben. Und das war nun mal Palpatine.
Und alle die sich jetzt beschweren, dass J.J. Abrams so vieles aus Rian Johnson Vision ignoriert oder rückgängig gemacht hat: Genau so hat sich ein großer Teil der Fanbase vor exakt zwei Jahren gefühlt. Rian shot first... J.J. hat nun zurückgeschossen.
Zurückhaltende Zustimmung. Selbst das Potenzial dieser Beziehung bleibt mit Rückblick auf die Trilogie nicht ausgereizt. Interessant wäre es geworden, wenn Rey am Ende von "The Last Jedi" Kylo Rens Hand genommen hätte. Stattdessen mündet der Film ins ewig gleiche Gut gegen Böse, an dessen Ende sich niemand weiterentwickelt hat.
[Spoiler!]
Die Enthüllung, dass Rey nun doch jemand ist, nämlich eine Palpatine, kommt letztendlich zu spät. Es bleibt keine Zeit mehr dies auszuführen. Der Enkel des Skywalkers kämpft auf der dunklen Seite gegen die Enkelin des Palpatines auf der hellen Seite; der ewige Konflikt, nur eben umgedreht. In einem letzten Film, der zu sehr damit beschäftigt ist, jeden anderen Konfliktherd aus Ep. VIII wieder zurechtzurücken, bleibt diese Grundidee auf der Strecke. Diese Enthüllung hätte längst passieren müssen, eben in "The Last Jedi", als Vorbereitung auf das Finale (denn so funktioniert eine intakte Trilogie).
Dazu kommt der fehlende Mut in dieser sich kreuzenden Beziehung: Kylo Ren wird bereits seit Ep. VII vom Dunklen ins Licht gezogen. Folglich wäre die logische Charakterentwicklung in Ep. VIII ein aufkeimender Konflikt in ihm (obwohl er seinen Vater als vermeintlich finalen Akt getötet hat), der sich schließlich in Ep. IX zur Bekehrung zurück auf die gute Seite entlädt. Weil "The Last Jedi" jedoch munter andere Pläne verfolgt hat, die für Kylo Ren als Charakter nicht mal Sinn ergeben, muss dieser letzte Film nun all das in seine wenigen verbleibenden Minuten stopfen. Folglich wechselt Ben Solo nahezu unbegründet und ohne langen Vorlauf die Seiten, weil er es eben muss.
Dasselbe Spiel mit Rey. Sie ist eigentlich der Gegensatz zu Kylo Ren. Sie steht im tiefen Konflikt mit sich; sie ist der benötigte Gegenpol, welcher im Verlauf der Trilogie jedoch nicht stagnierend auf der hellen Seite verkümmert, sondern langsam und schleichend ins Verderben gezogen wird. Die Enthüllung ihrer Herkunft ist nicht der letzte Schritt, aber die entscheidende Saat, welche schließlich in Ep. IX dazu hätte führen sollen, dass Rey unter all der Belastung und dem Druck zerbricht. Rey nimmt zwangsläufig ihren rechtmäßigen Platz ein, wird gefressen von der Dunkelheit, während Ben Solo im gleichen Prozess zurück zum Guten findet. Das mündet letztlich im alles entscheidenden Kampf zwischen Gut und Böse, indem sich Ben Solo als letzter Skywalker opfert und Rey Palpatine... ich weiß nicht, sich dafür am Ende, realisierend ihrer Taten und in tiefer Schuld und Liebe zu Ben Solo, selbst umbringt? Das hätte wohl fast schon die Poesie eines George Lucas' und entspräche ganz seinem Vorbild der griechischen und Shakespeare Tragödien. Aber wer bin ich schon... die ausgebildeten und mit Millionenbeträgen bezahlten Regisseuren und Drehbuchautoren von Lucasfilm können das bestimmt viel besser...
„Und so endet dieser Eintrag in das Star Wars Universum und lässt J.J. Abrams einen riesigen Scherbenhaufen zurück. (…) Die neue Trilogie ist tot. (…) Selbst Abrams kann das nicht mehr retten, nicht bei der Ausgangslage.“ – So lautete mein Fazit vor genau zwei Jahren. Dieser letzte Film konnte nicht mehr funktionieren; den Karren nicht mehr aus dem Dreck ziehen. Und nun sitze ich hier und muss zu meiner Enttäuschung feststellen: Ich hatte leider recht. „The Rise of Skywalker“ ist alles und gar nichts. Dieser dritte und letzte Film der Sequel-Trilogie ist nicht gut, bei weitem nicht so desaströs wie Episode VIII, aber wenn man wirklich mit halbwegs objektiven Kriterien an diese neunte Episode herangeht (auch wenn ich dieses Wort „objektiv“ nicht mag), dann bleibt einem nichts anderes übrig, als zu konstatieren – ein sehr mittelmäßiger Abschluss.
Episode IX steht momentan bei 57% auf Rotten Tomatoes. Dass ich das nochmal erleben darf. Da kommt ja beinahe Prequel-Nostalgie hoch. Und ich kann es den Kritikern nicht mal sonderlich verübeln. Bei „The Last Jedi“ noch völlig vom Publikum entfremdet, kann ich mich jetzt doch einfach nur anschließen. „The Rise of Skywalker“ ist voll, wirklich vollgestopft. Es gibt so unfassbar viel zu besprechen, zu verarbeiten, zu überdenken. Allein mit den ganzen letzten zwei Jahren im Nacken; zwei Jahren, welche die Star Wars Community zutiefst gespalten hat, zwei Jahre voller Gegensätze, Analysen, Erklärungsversuche und Unverständnis. Nun folgt der Versuch einer Kritik. Der Versuch all dies in einen Text zu verpacken. Von einem Fan, der die Original-Trilogie und Prequels liebt und der „The Last Jedi“ seinerzeit verachtet hat. Here we go, one last time:
Vor einem Tag habe ich mir extra noch eine Liste angefertigt. Ich habe mir alle Erwartungen und offene Fragen aufgeschrieben, die J.J. Abrams mit diesem letzten Film bewältigen muss. Am Ende sind zwanzig Punkte mit noch weit mehr Fragen aufgekommen. Nachdem Rian Johnson dieses ganze Konstrukt, diese Trilogie eingerissen hat und dabei entweder nichts beantwortet und eine Fortsetzung in Form eines riesigen Ladebildschirms inszeniert hat, oder Charaktere ruiniert und den Kanon sowie Plot der Sequels gebrochen hat, übernimmt schließlich wieder J.J. das Ruder und steht vor dieser riesigen Mammutaufgabe. Ohne, dass hier jetzt Punkt für Punkt abarbeiten zu wollen, aber mit diesem letzten Film muss einfach so unfassbar viel angesprochen werden.
[Es folgen bald Spoiler]
„The Rise of Skywalker“ beantwortet mehr Fragen, als ich mir je erträumt hätte. Dieser Film steht so offensichtlich im Schatten von Episode VIII und dem Bemühen, die Fans nun doch endlich zufriedenzustellen. Was Abrams hier betreibt ist reinste Damage Control, anders lässt es sich nicht sagen. Lucasfilm beugt sich den „Hatern“ und Enttäuschten, was ich in dieser Extremform nicht für möglich gehalten hätte. Scheinbar waren wir doch nicht in der Minderheit. Und nun haben wir alle verloren, wir haben die ganze Trilogie verloren. Fans von TLJ werden diesen Film nur verachten können und die andere Seite wird dem hinterhertrauern, was hätte sein können. Denn was Episode IX hier nun fabriziert, ist nicht nur Schadensbegrenzung, sondern so übertrieben vollgesifft mit Fanbefriedigung. Ich würde das nicht mal als Fanservice beschreiben. Viele Reviews schreiben „Fanservice“. Nein, Fanservice ist, wenn permanent die Original-Trilogie zitiert wird. Aber das hier ist kein „Return of the Jedi 2.0“, zum Glück nicht. Das hier ist wie, wenn Lucasfilm auf Reddit, Youtube und jedes andere Fanforum gegangen wäre und sich jeden verrückten Wunsch und jede durchgedrehte Theorie durchgelesen hätte. Und dann auch noch 1 zu 1 übernommen hat! Das ist teilweise so over the top und gezwungen in the face auf die Zwölf, dass sich selbst jeder Fan nur noch im Kinosessel schämen kann. Kennt ihr noch diese eine Theorie über Rey, noch vor Episode VIII entstanden, dass sie womöglich die Tochter oder Enkelin von Palpatine ist? Das war meiner Meinung nach die beste Fantheorie, die ich zu den Sequels gelesen habe. Guess what, Rey ist nun tatsächlich die Enkelin von Imperator Palpatine! Und das ist noch eine der besseren Ideen des Films. Aber im Kino dachte ich mir nur: „Haben wir Fans gerade wirklich das Drehbuch bestimmt? Ach du meine Güte.“ Und es war weder der erste noch letzte Retcon zu „The Last Jedi“. Denn dieser Film retconned und korrigiert so verdammt viel aus Rian Johnsons Totalschaden. Es ist herrlich mit anzuschauen und gleichzeitig unfassbar erschreckend, wie viel J.J. Abrams nun tatsächlich versucht in die ursprünglichen Bahnen zu lenken. „Star Wars: Episode IX – Damage Control“, directed by J.J. Fantheory-Service Abrams.
Aber nun kurz zu den technischen und strukturellen Aspekten des Films. TROS [so kürze ich Ep. IX ab jetzt] hat ein Kernproblem, welches nicht überrascht: Er ist viel zu voll und überladen an Figuren, Geschichten und Antworten. In 142 Minuten muss TROS so viel unter einen Hut bringen, dass die Charaktere regelrecht durch diese Geschichte gepeitscht werden. Es wird von Planet zu Planet, von Figur zu Figur gesprungen, gehetzt, gehechelt. Überall muss schnell ein weiterer Handlungspunkt abgehakt werden, um möglichst zügig zum nächsten zu gelangen. Wie kann man es J.J. verdenken? Der Stillstand aus Episode VIII hat schließlich nicht viel zur Geschichte beigetragen. Nun muss dieser dritte Film alles auf einmal aufklären und dabei noch den Fanerwartungen gerecht werden. Hier wurden zwei Filme in knapp zweieinhalb Stunden gepresst. TROS ist diese Hektik jedoch teilweise selbst schuld, da viel zu viele neue Figuren eingeführt werden. Zorii Bliss (Keri Russell), diese Reiterin (Naomi Ackie), der neue First Order General (Richard E. Grant), der neue kleine Droide und Lando Calrissian stopfen TROS nur unnötig aus, wodurch die Geschichte noch mehr an allen Ecken und Enden zu zerreißen droht.
Das wirkt sich letztlich auch auf die Inszenierung aus. Die Sprünge zwischen den Sequenzen sind zu abrupt, die Action meist zu hektisch und unübersichtlich. TROS kommt nie zur Ruhe, kann sich keinen Moment nehmen und sprintet bis zur letzten Minute durch. An den Effekten ist derweil natürlich wieder wenig auszusetzen. Die visuellen Effekten sehen sehr gut aus, die Hintergründe wirken stimmig. Hinzu kommt eine gewisse Kreativität bei den Planeten und Settings. Es ist nicht immer die x-te-Wüste und der zehnte Waldplanet (obgleich es diese dennoch gibt) und die unbekannten Regionen mit Palpatines Sitz sind tatsächlich mal interessant umgesetzt. Natürlich ist auch dieses Sequel weit von George Lucas und den kreativen Designs der Prequels entfernt, aber besser als eine einschläfernde Salzwüste ist es allemal. Dadurch kehrt dann auch wieder ein bisschen die Größe und Vielfalt des Universums zurück, welches in Episode VIII noch so lächerlich klein degradiert wurde. Einzig zunichte gemacht, wird dies durch die gehetzte Verfolgungsjagd zwischen Rey und Kylo Ren. Kylo und die Erste Ordnung springen innerhalb von Sekunden zu den nächsten Planeten, als würden sie alle im gleichen Sonnensystem liegen. Hier wäre wenigstens ein bisschen mehr Zeitgefühl gut gewesen, damit Kylo nicht immer nach zwei Minuten auf dem gleichen Planeten wie Rey ist. Insgesamt ist die Inszenierung in Ordnung, aber von J.J. Abrams war ich auch schon besseres gewohnt. Ein Teil dazu trägt sicherlich auch der Soundtrack bei, der leider mal wieder sehr mittelmäßig geworden ist. John Williams hat es in den Sequels einfach nicht mehr drauf und ich weiß nicht, ob es an ihm oder den Anweisungen liegt. Noch nicht mal der Schwertkampf zwischen Rey und Kylo erhält irgendein cooles, einprägsames Theme. Sehr schade.
Bei den Figuren hat J.J. Abrams sein Versprechen eingehalten und alle Hauptfiguren endlich ein gemeinsames Abenteuer erleben lassen. Streng genommen schon das erste „F*** you“ an Episode VIII. Einfach mal den kompletten Maincast aufteilen, was für eine dämlich Idee; nein, jetzt sind alle zusammen und kämpfen gemeinsam. Für Rey ist es vermutlich die beste Performance der Trilogie. Zu Beginn trainiert sie erstmal fleißig unter den Anweisungen von Leia. Sie muss sich ihm Verlauf mehrfach abmühen und mit sich selbst kämpfen. Plötzlich hat sie Ängste, Fehler und besteht nicht jede Prüfung. Streng genommen verliert sie sogar den Schwertkampf gegen Kylo Ren; wer hätte das für möglich gehalten? Rey ist das erste Mal keine Mary Sue mehr und in diesem Punkt hat Lucasfilm genau richtig zugehört. Kylo Ren wirkt daher auch endlich halbwegs bedrohlich und insgesamt einfach weniger Bubi-haft. Das einzige Problem ist seine Wandlung im Film. Das ist eine der größten Schwächen von TROS, wenn sich Kylo Ren fast schon zufällig zum Guten wandelt. Weil er spürt wie seine Mutter stirbt? Das ist sehr forciert und schlicht schwach geschrieben.
Es folgen Finn und Poe, die endlich mehr zu tun bekommen. Finn ist wieder der Besorgte um Rey und teilt vielleicht einmal die Leinwand mit Rose, die in TROS zu einer winzigen Rolle degradiert wird und in höchstens 5-6 Szenen auftaucht. Am Ende erhält er schließlich seine kleine Heldentat, indem er entgegen der Rufe von Rose eine Laserkanone umprogrammiert und so ein Kontrollschiff des Imperiums ausschaltet. Das nächste „F*** you“ an Episode VIII. Zudem gesteht J.J. ihm nun auch endlich leichte Machtfähigkeiten zu, wie in Episode VII bereits angedeutet und von vielen Fans vermutet worden war. Eine der größten Retcons ist aber die Figur Poe Dameron. Er wird so offensichtlich als Hitzkopf charakterisiert, als wäre „The Last Jedi“ komplett vergessen. Er ist ungestüm, fängt mit jedem das Diskutieren an und wird nichtsdestotrotz am Ende zum General und Nachfolger von Leia bestimmt. Komplettes „F*** you“, Rian Johnson. Großartig ist da auch der Moment mit Chewbacca. Vermutlich überinterpretiere ich hier, aber als Chewbacca mit dem Schiff vermeintlich in die Luft gesprengt wird, musste ich nur an den Tod von Snoke und Luke in „The Last Jedi“ denken. Ein kompletter Schlag ins Gesicht jedes Fans. Aber so dämlich ist J.J. natürlich nicht (zum Glück, denn für einen Moment habe ich es wirklich geglaubt) und entlässt die Fans kurze Zeit später mit der Gewissheit, dass Chewie doch nicht auf dem Schiff war. Armer Rian, dabei waren doch seine Expectations gerade so schön subverted… Gotcha!
Symbolisch ist auch der Umgang mit General Hux. Diese Figur hat neben Luke Skywalker vermutlich am meisten in Episode VIII gelitten, wurde zur kompletten Witzfigur degradiert und durfte den Trottel neben Kylo Ren spielen. J.J. Abrams ignoriert ihn nun nahezu komplett. Er hat kaum Szene und ab der Hälfte wird schließlich enthüllt, dass er ein Spion ist und dem Widerstand Geheiminformationen zugeschoben hat. Warum auch immer. Weil er Kylo Ren eins auswischen möchte? Kurz darauf wird er kommentarlos erschossen. TROS fühlt sich sogar dazu verpflichtet das kanonbrechende Holdo-Manöver anzusprechen. Lucasfilm weiß, was es angerichtet hat und nun fühlt man sich genötigt kurz klarzustellen, wieso die Imperatorflotte nicht einfach kurzer Hand per Lichtgeschwindigkeit ausradiert werden kann. Herrlich. Leia erhält ihre wenigen Minuten recycelte Screentime, die überraschend gut funktionieren und zu einem würdigen Ende führen. Lando Calrissian wird währenddessen irgendwie in den Plot gezwungen, was eigentlich nur die Frage aufwirft, wo er denn bitte in den anderen beiden Episoden war. Dennoch stört er nicht und sein Auftritt fühlt sich weniger nach Fanservice an, als so manch andere Aktion in dieser Trilogie. Er hat nur leider kaum etwas zu tun und seine Erscheinung bleibt letztlich genauso redundant, wie die der vielen anderen neu eingeführten Nebenfiguren.
Dann verbleibt natürlich noch Palpatine. Man hat seine Figur nicht „ruiniert“, so viel steht fest. Der Film schreit förmlich nach ihm. Alleine der Eröffnungstext steht Synonym dafür. Hier ist Palpatine, alle Suchen nach Palpatine, Palpatine hat überlebt. Oder anders ausgedrückt: „Hey, wir haben nichts mehr zu erzählen, weil der letzte Film alles ausradiert hat. Aber hier ist PALPATINE. Yay!“ Ich hätte gedacht, dass wenigstens noch irgendein Handlungselement übrig geblieben ist, aber nein, Palpatine wurde und musste natürlich nur eingeführt werden, um noch eine Geschichte konstruieren zu können. TROS versucht das gar nicht erst zu verschleiern. Demgemäß ist Snoke nur ein von Palpatine installiertet Strohmann gewesen. Wie auch immer das funktioniert haben soll? Scheinbar durch klonen. Aber wie war er dann so unfassbar stark? Und wieso ihn überhaupt erschaffen? Das wusste natürlich niemand bei Lucasfilm. Dennoch ist das mehr Erklärung als ich gedacht hätte. Dagegen wird weniger erklärt, wie Palpatine überhaupt überlebt hat. Er ist kein Klon, sondern ist scheinbar irgendwie aus dem 2. Todesstern entkommen. Wie? Keine Ahnung. Aber wir brauchten halt irgendwen, nachdem Rian alles Interessante munter und fröhlich abgetötet hat. Dadurch wird letztendlich auch unausweichlich das Ende von Episode VI entkräftet. Aber ganz ehrlich, es ist mir mittlerweile auch egal. Diese Trilogie wird niemals Episode 7-9 für mich sein und TROS wird niemals der Abschluss der Skywalker-Saga sein.
Insgesamt war Palpatine aber solide inszeniert. Er hatte nicht viel Screentime, aber das, was er hatte, war von Ian McDiarmid wieder toll gespielt. Einzig die Inszenierung hat mich manchmal gestört. Das Finale war ohnehin sehr trashig, aber die Machtblitze von ihm sahen schon komisch aus, genauso wie die Tatsache, dass Rey einfach mal locker einhändig mit einem Lichtschwert die volle Ladung Blitze abwehren kann. „Unlimited Power“: Fehlanzeige. Und dann kam noch dieser Endgame-Moment am Schluss. Ich bin sicher nicht der einzige, dem das aufgefallen ist und J.J. kann sich das auch unmöglich von Marvel abgeschaut haben; schließlich liegen nur 7-8 Monate zwischen „Avengers: Endgame“ und TROS. Aber mehr Tony Stark geht nicht. Auch schön, dass man dabei die Stimmen der anderen Jedi hört. Hayden Christensen durfte wenigstens ein paar Sätze einsprechen. Immerhin etwas. Die Saga darf nicht ohne den Auserwählten zu Ende gehen (auch wenn er das laut den Sequels streng genommen nicht mehr ist).
Zwei Konzepte aus „The Last Jedi“ hat man dann aber doch übernommen. Zum einen wurde die Machtbeziehung zwischen Kylo und Rey stark ausgebaut. Jetzt können sie tatsächlich Gegenstände zwischen einander teleportieren, wenn sie sich treffen. Das fand ich bis zu dem Punkt in Ordnung, als Rey im Finale ihr Lichtschwert zu Kylo „teleportiert“. Ab da wurde es lächerlich. Zum anderen hat man das neue Konzept der Machtgeister weiter fortgeführt. Ja, Yodas Eingriff in Episode VIII war schwachsinnig. J.J. hat es nun jedoch übernommen und Luke Skywalker kann nun als Geist sogar Gegenstände greifen und seinen alten X-Wing aus dem Wasser heben. Herrlicher Unfug, aber mittlerweile ist es mir auch einfach egal. Sie können jetzt halt als Geister in die normale Welt eingreifen, I don’t care anymore. Apropos Luke Sykwalker. Seine Rolle ist, wie zu erwarten, nur noch sehr klein gewesen. Als Machtgeist durfte er für eine Szene Rey helfen und das war es dann auch. Mir tut Mark Hamill einfach nur noch leid. Während „The Last Jedi“ hat er permanent gegen Rian Johnsons Vision angekämpft und in den beiden anderen Episode bleibt ihm nicht mehr als ein Cameo. Das war also die Sequel-Trilogie mit Luke Skywalker auf die wir seit 30 Jahren gewartet haben... Einen kleinen Schockmoment heimst uns J.J. dann auch noch mit Han Solo ein. Nein, er ist zum Glück kein Machtgeist gewesen. Puh, Glück gehabt.
Ein paar Fragen bleiben trotz alldem offen. TROS bemüht sich wirklich, sehr sogar. J.J.s Eigenkreation, die Knights of Ren, bleiben dabei jedoch seltsam unterrepräsentiert. Sie sind zu Beginn einfach anwesend, dürfen dann gemeinsam mit Kylo auf Suche gehen, ohne irgendetwas zu machen, um dann am Ende gegen den bekehrten Kylo umgebracht zu werden. Wer waren die jetzt? Fehlanzeige. Wieso laufen die plötzlich ganz selbstverständlich neben Kylo her, obwohl sie in Episode VII (bis auf die Rückblende) und in Episode VIII nicht anwesend waren? Es gibt kein Wortwechsel, nichts. Hinzu kommt die Galaxie als Ganzes. Die Trilogie bleibt uns bis zuletzt schuldig zu erklären, woher die Erste Ordnung eigentlich genau kam. Wie konnten sie sich erheben? Was ist in der neuen Republik in den letzten 30 Jahren so verdammt schief gelaufen? Dass das womöglich mittlerweile alles in den Büchern erklärt wurde, ist mir bewusst, aber sorry, so etwas gehört in die Filme. Nur anhand der Filme verstehe ich bis heute nicht, was überhaupt die Erste Ordnung sein soll.
Ein paar Kleinigkeiten muss ich TROS dann aber doch zugutehalten, z.B. den Einsatz von Humor. „The Last Jedi“ hat uns in dieser Hinsicht ja wirklich ein Trauma verpasst. Slapstick-Humor aus der Hölle, der fast im Alleingang das Seherlebnis ruiniert. Ohnehin fällt schon seit Episode VII dieser gezwungen, kopierte Marvel-Humor auf. TROS nimmt sich nun zurück. Es gibt immer noch Humor, aber der Film ist deutlich befreiter davon. Und wenn er eingesetzt wird, dann verhältnismäßig angenehm und nicht mit der Marvel-Ironie-Brechstange. Ähnliches gilt für den Fanservice. Da bin ich vermutlich einer der wenigen, weil ich überall „viel Fanservice“ in den Reviews lese. Aber wenn wir die Fantheorien mal auf Seite lassen, dann kopiert TROS relativ wenige Momente aus der Original-Trilogie. Es gibt nicht so offensichtliche 1 zu 1 Sequenzen wie in TFA und TLJ. Klar, es gibt sie und mittlerweile hat man sich vielleicht einfach daran gewöhnt. Aber dieses offensichtliche „in the face“-Referenzielle gab es meiner Einschätzung nach weniger. Ansonsten ist zu konstatieren, dass TROS natürlich besser als TLJ ist. Allein die ersten Minuten sind kreativer, spannender und interessanter als all das, was von Rian Johnson jemals hätte kommen können.
Das ändert natürlich wenig am Gesamtresultat. TROS ist nicht annähernd so ein tolles und befriedigendes Finale wie „Return of the Jedi“. Er besitzt weder die Emotionalität, noch die nötigen Payoffs. Eines Finales der Skywalker-Saga ist das kaum würdig und das konnte es auch nie sein. Vor allem das Finale des Films driftet zu sehr in den Trash ab und biedert sich ziemlich unverschämt einigen Fangruppen an. Ich mein, wenn Palpatine seine komischen Blitze schießt, die Energie von Rey und Kylo in sich aufsaugt und dann am Ende Kylo Rey heilt und sich beide zu allem Überfluss auch noch küssen. Das wirkte teilweise schon echt peinlich. Das ist nett für alle Reylo-Fans, aber war eben aus der Handlung heraus komplett unbegründet. Insgesamt fühlte sich das Finale wie ein Fanfilm mit 200 Mio. Dollar Budget an.
Und dann stirbt Kylo. Ist das jetzt eigentlich neuerdings so ein Familiending, dass alle Skywalkers unbegründet sterben? Luke stirbt, weil … keine Ahnung. Seine Machtprojektion hat ihn so angestrengt? Leia stirbt … einfach so. Damit Kylo bekehrt wird? Und Kylo heilt Rey und kippt dann einfach um. Kann mal bitte wieder irgendwer ganz klassisch durch ein Lichtschwert sterben? Es endet mit Rey Skywalker (?) auf Tatooine und ihrem goldenen Lichtschwert. Zuvor sieht man kurz drei Planeten, welche die Zerstörung der Ersten Ordnung feiern. Langweiliger kann ein Abschluss kaum in Szene gesetzt werden. Durchgehetzt und schnell eine Kurzversion vom „Return of the Jedi“-Ende erstellt, nur in schlechter. Und wenn wir schon von Emotionalität sprechen, dann kann man auch den Vergleich mit „Revenge of the Sith“ ziehen. Da gab es große Lichtschwerkämpfe und herzzerreißende Auseinandersetzungen. Dagegen ist der Kampf in TROS ein trauriger Witz. An Kylo vs Rey ist nichts spannend inszeniert; das hat von der Choreographie genau das gleiche, winzige Level, wie noch in Episode VII. Kein Gefühl, keine Spannung, gar nichts. Und das war schließlich der einzige und letzte Kampf dieser Trilogie. Traurig.
Fazit: Dieser Film ist der größtmögliche Denkzettel an Rian Johnson und „The Last Jedi“. Von wegen Episode VIII hat die Pläne nicht entgleisen lassen, von wegen J.J. Abrams mag fast alles an diesem Film, von wegen Rey war immer als ein Niemand geplant und dieser Grundstein wurde bereits von Episode VII gelegt – größtes Gotcha ever! Rian Johnson hat J.J. Abrams Vision umgeschrieben, J.J. schreibt nun Rian Johnsons Vision wieder in seine um. TROS ist der Beweis für J.J.s Meinung gegenüber TLJ, ansonsten hätte er nicht jede verdammte Antwort gegeben. Daher bleibt am Ende eine Trilogie, die auch als das Doublefeature des J.J. Abrams durchgehen könnte, in dem alles aus „The Last Jedi“ mit Mühen ignoriert und fallen gelassen wird. Episode VIII wird in diesem Sandwich immer das hässliche schwarze Schaf bleiben, dass diese Trilogie gebrochen hat und nicht nur für die Spaltung der Fans, sondern nun auch für den überambitionierten, forcierten, alles erklären wollenden TROS verantwortlich ist. TROS ist das Ergebnis, wenn in einer Trilogie nach zwei Filmen immer noch nichts erklärt, nichts beantwortet und fortgeführt wurde; wenn ein Regisseur mit der Aufgabe zurückgelassen wird, all diese vertanen Chancen in einen letzten zweieinhalbstündigen Film stopfen zu müssen, der sowohl die eigene Trilogie, als auch die Saga abschließen möchte. Dann kommt ein Produkt dabei heraus, welches mindestens zwei Filme oder vier Stunden Zeit benötigt hätte. Jetzt haben wir endlich unsere Antworten, jedoch auf die forcierteste, übertriebenste und anbiedernste Art und Weise. Lucasfilm wollte endlich alle zufriedenstellen und dabei kommt ein Produkt heraus, welches seine Geschichte offensichtlich aus Fantheorien zusammengeschrieben und all das in einen unmöglichen Film gesteckt hat; ein Film, der an allen Enden platzt und verzweifelt versucht, dieses furchtbarer Erbe des Vorgängers noch irgendwie ins Ziel zu retten; und daran schließlich zerbricht.
Seit wann schreibt MP negativ über Episode VIII? Ich hab das schon selbst in die Hand genommen, nachdem bereits George Lucas' Gefühle über die Sequels ignoriert wurden:
https://www.moviepilot.de/movies/star-wars-9-der-aufstieg-skywalkers/kritik/2026130
https://www.moviepilot.de/movies/star-wars-9-der-aufstieg-skywalkers/kritik/1998687
Der Regisseur und Cast von "The Rise of Skywalker" äußern plötzlich überraschend viel Kritik zu "The Last Jedi" und dem Ansatz von Rian Johnson. Nachdem sich Mark Hamill bereits Wochen vor dem Release von Episode VIII abwertend über den Film geäußert hat, sind diese Enthüllung doch etwas unerwartet. Dabei hieß es doch, dass alle, bis auf ein paar lautstarke Fans, den Film mögen (?)
John Boyega und seine Gefühle zum Sturmtruppler Finn:
"Finn’s character arc in this new Star Wars trilogy has tracked his journey to break away from the conformity of the First Order Stormtroopers and discover his own identity. However, the follow-up film The Last Jedi sidetracked that character progression, much to the chagrin of fans and Boyega himself: “The Force Awakens I think was the beginning of something quite solid, The Last Jedi if I'm being honest I'd say that was feeling a bit iffy for me,” Boyega says. “I didn't necessarily agree with a lot of the choices in that and that's something that spoke to Mark [Hamill] a lot about and we had conversations about it. And it was hard for all of us, because we were separated.”
Boyega has been candid on Twitter about his feelings on Finn’s story, and much to his surprise, Star Wars fans have responded to say they craved more of his story. He believes there’s more to be told with the character, but not as a standalone project, as he thinks Finn truly shines when he’s paired with Daisy Ridley’s Rey and Oscar Isaac’s Poe Dameron: “I guess the original Star Wars films there was much more of a trio feel where it was essentially about Luke's journey, but Han and Leia there was a strong dynamic, which I think, I don't know how quickly we're going to be able to establish that longterm dynamic with [Episode] Nine. But if it's exploring that dynamic, then that would be cool,” he notes. “I do feel even after three films still, we don't know them as much as we got to know Han, Luke, Leia. And maybe that's a great opportunity to get to know them a little bit more.”
https://hypebeast.com/2019/12/john-boyega-star-wars-rise-of-skywalker-interview-cover
Obwohl J.J. Abrams sich immer bemüht hat positiv in Bezug auf den Mittelteil der Sequel-Trilogie zu sein und doch die Herausforderungen sowie Möglichkeiten betonte, die sich nun mit Episode IX ergeben, kommt nun kurz vor Kinostart das erste Mal ein kritischer Blick:
"Abrams praised “The Last Jedi” for being “full of surprises and subversion and all sorts of bold choices.”
“On the other hand,” he added, “it’s a bit of a meta approach to the story. I don’t think that people go to ‘Star Wars’ to be told, ‘This doesn’t matter.’”
Even so, Abrams said “The Last Jedi” laid the groundwork for “The Rise of Skywalker” and “a story that I think needed a pendulum swing in one direction in order to swing in the other.”"
Etwas Ähnliches gilt für den Cast, der wohl eine große Erleichterung gespürt hat, nachdem J.J. Abrams wieder dazu beauftragt wurde, das Ruder zu übernehmen, in der Hoffnung endlich zu erfahren, wohin diese Geschichte gehen soll:
"But when it was announced that Abrams was indeed returning, his actors breathed sighs of relief. “I cried,” Ridley said, explaining that the director brought a comforting sense of structure and security. Boyega said he was glad that Abrams would get to finish the tale he’d begun in Episode VII. “Even as a normal person in the audience, I wanted to see where that story was going,” Boyega said."
https://www.nytimes.com/2019/12/11/movies/star-wars-the-rise-of-skywalker-jj-abrams.html
Eine witzige, auch wenn sicherlich nicht allzu ernstzunehmende Parallele ist, wenn Adam Driver einfach mal den Titel von Episode VIII (im Gegensatz zu Episode VII) komplett vergisst:
https://comicbook.com/starwars/2019/12/11/star-wars-actor-adam-driver-forgetting-title-last-jedi-goes-vira/
Niemals vergessen sind aber natürlich alle Äußerungen von Mark Hamill:
https://www.youtube.com/watch?v=K-bENZW7Jyw
https://www.youtube.com/watch?v=i0biqMZrxJ0
https://www.youtube.com/watch?v=WKlo-plLJZI
Disney ignoriert seit Episode VII die Prequel-Fans. Ist also nichts Neues.
Stattdessen biedert man sich seit Jahren den alten OT-Fanboys an, die doch von den angeblich so gehassten drei Episoden der frühen 2000er gekränkt wurden. Der Prequel-Generation, die mittlerweile Erwachsen geworden ist und endlich den Diskurs im Internet bestimmt, geht das natürlich ordentlich auf den Sack. Das merkt man nicht erst seit diesem Video (Bsp.: https://www.youtube.com/watch?v=mml9IGoDia8).
Zumal die Prequels spätestens seit den ersten Disney-Star-Wars-Filmen sowieso eine Renaissance erleben. Im direkten Vergleich merkt ein Großteil der Fans nun eben doch, dass eine gut entwickelte Geschichte, funktionierende Charaktere und ein Gespür für Emotionen, Größe und Vision, einer flachen Abhandlung der bestehenden Geschichte, gespickt mit plumpem Fanservice, schlechtem Writing und dem Fehlen jeglichen Gespürs für irgendeinen alten Charakter überlegen ist. Da verbleiben Dialoge, Schauspiel und digitaler Einsatz dann als letzte verkümmerte Kritikpunkte, die nicht überdecken können (und noch nie dazu in der Lage waren), was George Lucas dem Universum mit der Vorgeschichte geschenkt hat. Und die Kinder von damals treten nun dafür ein.
Colin Trevorrow hat mittlerweile auf Twitter bekannt gegeben, dass nichts davon der Wahrheit entspricht:
https://twitter.com/colintrevorrow/status/1202598819915091969