McBabs - Kommentare

Alle Kommentare von McBabs

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    McBabs 08.10.2020, 12:56 Geändert 24.12.2021, 12:49

    McBabs' Filmkommentare, # 2995:

    Ehrlich gesagt musste ich mir direkt nach der Sichtung hier erstmal die Zusammenfassung der Handlung durchlesen. Die Geschichte ist durchaus komplex und erzählenswert, scheitert aber an der unzureichenden Fähigkeit der Regie, sie so dramatisch und verständlich für die erwünschte Wirkung notwendig rüberzubringen. Packe ich daher in die imaginäre "Fehlgriffe"-Kiste auf meinem ebenso imaginären Dachboden/Keller.

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      McBabs 08.10.2020, 10:46 Geändert 24.12.2021, 12:48
      über Saw

      McBabs' Filmkommentare, # 2994:

      Die weitgestreuten Bewertungen beeindrucken mich, heißt das doch immerhin, dass ein Film ebenso weitgestreute Aufmerksamkeit erfährt. In meinen Augen hat "Saw" eine neue Ära des Horrorgenres eingeläutet. Eine Abkehr vom 90er-Teenie-Slasher, eine zeitweise Abkehr von der Übernatürlichkeit, vor allem aber von simpelsten Drehbüchern, deren Inhalt auf wenige Seiten passt. Das Jigsaw-Franchise steht für Härte, Folter, Dreck, Blut und Sensationsgeilheit - nicht umsonst wird in dem Zusammenhang oft von Torture-Porn gesprochen - aber eben auch für unnachahmliche Spannung, komplexe Verstrickungen, intelligente Wendungen, ausgefeilte Geschichten und Figuren. Ein Mix aus klassischen Gore-Elementen und dem nervenzerreißenden Stil der Hannibal-Filme. Sein ganzes Potenzial entfaltet der Film dadurch, dass er den Zuschauer genauso wenig wissen lässt wie die Protagonisten, das führt zu einer mentalen Allianz zwischen den beiden gegen den Antagonisten Jigsaw, der ein echtes Unikat der Filmwelt darstellt.

      Jedenfalls steht die Saw-Reihe für mich gleichwertig neben "den Großen", namentlich "Nightmare on Elm Street", "Freitag der 13.", "Scream" uvm.
      Dass der erste Teil als Auftakt der Reihe gleichzeitig den besten darstellt, kann ich so nicht sagen. Nicht etwa, weil sich die Reihe einfach qualitativ steigert, sondern weil mithin in den Filmen unterschiedliche Schwerpunkte sichtbar werden. Während der erste Teil noch als intensives Escape Room- und Rätselabenteuer mit viel Zeitdruck daherkommt, gehen Teil 2 und 3 dann doch mehr in Richtung Torture Porn: das Publikum geierte nach mehr von Jigsaws diabolischen Fallen und so bekam es welche geboten. Ab Teil 4 dominiert in meinen Augen dann der Krimi-/Thrillercharakter und die Horrorelemente sind eher schmückendes und füllendes Beiwerk.

      Insgesamt großartig und einer der Filme, von denen ich nur schwer wegschalten kann, wenn ich ihn spätabends beim Zappen erwische.

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        McBabs 07.10.2020, 14:40 Geändert 24.12.2021, 12:46
        über Salt

        McBabs' Filmkommentare, # 2993:

        Sehr stylischer, temporeicher und vor allem stilvoller Action-Thriller mit hochwertiger Besetzung. Taugt einwandfrei für ein die graue Substanz schonendes, spektakuläres Filmerlebnis, für eine höhere Wertung fehlt es mir dann doch an inhaltlicher Substanz. In dem Genre ist sowas aber zu verkraften und wird mitunter vom Publikum nicht erwartet, von daher kein Problem.

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          McBabs 06.10.2020, 14:56 Geändert 24.12.2021, 12:42

          McBabs' Filmkommentare, # 2992:

          Williams mal in einer ganz ungewohnten, aber andererseits wie gewohnt gekonnt verkörperten Rolle. Gekonnt vor allem, weil er mit Bravour den fast unmöglichen Spagat zwischen Sympathie und Antipathie bewältigt: Trotz seines klischeehaften Äußeren und des psychopathischen Wesens hat man als Zuschauer irgendwo Mitleid mit ihm und wünscht ihm ein erfülltes Leben. "OneHourPhoto" ist ein Paradebeispiel dafür, dass soziale Verfehlungen und straffälliges Verhalten oftmals aus Umständen folgt, die der Täter nicht oder nur bedingt beeinflussen kann. Äußerer Druck kann zu innerem führen und sich im Affekt, bspw. im Rahmen eines mentalen Zusammenbruchs (der hier offensichtlich stattfindet) explosionsartig entladen. Romaneks Werk, das als unbestimmtes Drama beginnt und sich schnell zum unangenehmen Psychothriller entwickelt (und auf der Metaebene doch immer Drama bleibt) wirkt vielleicht ein bisschen angestaubt und ist nicht gerade für die große Leinwand gemacht, beweist jedoch hohe Qualitäten in Drehbuch und Intention: endgültige Urteile werden dem Zuschauer überlassen, das Geschehen bleibt von Seiten der Regie weitgehend unkommentiert.

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            McBabs 04.10.2020, 19:53 Geändert 24.12.2021, 12:42

            McBabs' Filmkommentare, # 2991:

            Gerade habe ich den zu Grunde liegenden Kurzroman von King beendet, da sehe ich, dass es auf Netflix eine Verfilmung davon gibt. Ich ging mit niedrigen Erwartungen heran, da die Erfahrung lehrt, dass es leider sehr viele mittelmäßige TV-Adaptionen von Kings Geschichten gibt. "Der Musterschüler" ist keine davon. Vielmehr hat man hier mit McKellen einen großen Treffer gelandet, die Handlung überaus atmosphärisch und nah an der Literaturvorlage inszeniert. Ein hohes Maß an Spannung, ausgefeilte Dialoge, aber - und ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal zu einer King-Adaption, die aus unerfindlichen Gründen immer zur unsinnigen Überlänge neigen, mal sage - man hätte sich mehr Zeit lassen können. Markante Szenen reihen sich wie die Hühner auf der Stange aneinander, es geht Schlag auf Schlag. Dadurch wird es zwar nie langweilig, man hat aber auch keine Verschnaufpausen, in denen man mal den Kopf kurz abschalten kann.
            Absolute Empfehlung, sowohl Buch als auch Film.

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              McBabs 04.10.2020, 14:45 Geändert 24.12.2021, 12:42

              McBabs' Filmkommentare, # 2990:

              Gelungenes Familien- und Beziehungsdrama mit ein bisschen Coming-of-Age und einer der größten Friendzone-Aktionen der Filmwelt. Die Darsteller machen ihre Sache sehr gut und das Drehbuch bringt eine gute Mischung aus Ernsthaftigkeit und Feelgood-Flair mit, was es dem Zuschauer leicht macht, mit Spaß am Ball zu bleiben. Irgendwelche großen Themen werden aber nicht behandelt, alles wird immer nur ein bisschen angeschnitten. Aus diesem Grund spielt "Carolina" auch nicht in der Liga der großen Dramen mit, sondern verbleibt außerhalb des Mainstream-Fokus und hat auch bei mir ein jahrelanges Schattendasein im DVD-Schrank gefristet. Nun ja, es war ein angenehmes Filmerlebnis, aber man nimmt nichts davon mit.

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                McBabs 03.10.2020, 13:36 Geändert 24.12.2021, 12:42

                McBabs' Filmkommentare, # 2989:

                Ziemlich platter Actionstreifen, der zu Gunsten der temporeichen Inszenierung auf die notwendige Komplexität der Handlung verzichtet. Wie schon jemand weiter unten schrieb, ein Produkt "von der Stange".

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                  McBabs 02.10.2020, 15:31 Geändert 24.12.2021, 12:40

                  McBabs' Filmkommentare, # 2988:

                  Titel und Grundidee beziehen sich ja mehr oder weniger auf die griechische Mythologie, episch ist der Film deswegen aber nicht. Vielmehr erhielt ich den Eindruck der Unentschlossenheit, unsortierten Ideenvielfalt und des wilden, nicht immer sinnvollen Einsatzes diverser Stilmittel. Nachdem ich Lanthimos "The Lobster" ganz ansprechend, wenn auch nicht einfach verständlich fand, dachte ich, mit "The Killing of a Sacred Deer" kann ich bestimmt nichts verkehrt machen und nun ja, es war kein Reinfall, aber auch nicht unbedingt eine positive Erfahrung. Zwar kann ich die Handlung nachvollziehen, aber die ganze Sache erscheint mir sehr unrund, was vielleicht auch im gewollt unangenehmen Inszenierungsstil begründet ist. Aber (!): Schauspiel gut, Kameraarbeit und Optik sehenswert. Inhaltlich vor allem was für Fans schräg-makaberer Filme wie bspw. "The House That Jack Built".

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                    McBabs 01.10.2020, 14:06 Geändert 24.12.2021, 12:40
                    über Ruinen

                    McBabs' Filmkommentare, # 2987:

                    Obwohl die Idee eigentlich recht innovativ und interessant ist, konnte "Ruinen" mich als Gesamtwerk nicht überzeugen. Da war einfach zu wenig Inhalt für die Laufzeit, zu wenige Schauplatzwechsel, es mangelt generell an Abwechslung. Mir kam es so vor, als sei dieser Film nur eine Szene, entnommen aus einem vollwertigen Abenteuerfilm. Als Lückenfüller für den Horrorfilmabend taugt er vielleicht, als erinnerungswertes Kinoerlebnis eher nicht.

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                      McBabs 30.09.2020, 13:53 Geändert 24.12.2021, 12:40

                      McBabs' Filmkommentare, # 2986:

                      Mh.

                      War das wieder so ein Fall, wo "der Film selbst das Erlebnis" war? Oder steckt tatsächlich eine konkrete Intention hinter dieser kryptischen Inszenierung eines surrealen Trips? Ich habe keine Ahnung. Ich habe zwar bemerkt, dass "I'm Thinking of Ending Things" ein paar brauchbare Ideen mitbringt, die von den Darstellern auch gekonnt verpackt werden, aber so richtig inhaltlich einordnen konnte ich die nicht. Generell fällt es mir schwer, den Inhalt des Films nachzuvollziehen, sofern das überhaupt möglich ist. Es gibt zu viel Interpretationsspielraum, da wünsche ich mir doch einen kleinen Hinweis, eine thematische Eingrenzung, etwas, das den Interpretationsraum zu einem Interpretationskorridor verengt. So bleibt Kaufmans künstlerischer Erguss für mich ein einziges großes Rätsel, das ich vor Ehrfurcht nicht mehr zu lösen gewillt bin.

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                        McBabs 29.09.2020, 17:14 Geändert 24.12.2021, 12:40

                        McBabs' Filmkommentare, # 2985:

                        Ich habe die wilden Stachelbeeren und die Rugrats als Kind sehr gemocht und "Die Rugrats auf Achse" war daher ein willkommener Ausflug in die Vergangenheit. Ganz unterhaltsam, aber für Personen, denen die zugehörigen Serien nicht bekannt sind, wohl eher bizarr und über die Maßen gewöhnungsbedürftig. Der Film ist folglich ein netter Fan-Service, nicht mehr und nicht weniger.

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                          McBabs 29.09.2020, 10:56 Geändert 24.12.2021, 12:39

                          McBabs' Filmkommentare, # 2984:

                          Ich verbuche "Der Name der Rose" freudig als "Da Vinci Code" der späten Achtziger. Von vorne bis hinten spannend, obwohl überwiegend ruhig erzählt. Mysteriös, rätselhaft, lehrreich und intellektuell fordernd. An der ein oder anderen Stelle hat man vielleicht etwas übertrieben und den Pfad der Realitätsnähe verlassen, aber das dürfte wohl eher der Vorlage zu schulden sein (?). Die Leistung der Darsteller jedenfalls ist überaus zufriedenstellend und die Kulissen entführen einen glaubhaft ins klerikale Spätmittelalter. Zugegeben, der Film wirkt mittlerweile schwer angestaubt - der inhaltlichen Überzeugungskraft tut das allerdings keinen großen Abbruch.

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                            McBabs 28.09.2020, 15:57 Geändert 24.12.2021, 12:39

                            McBabs' Filmkommentare, # 2983:

                            Vom Härtegrad geht "Scary Stories to Tell in the Dark" (klobiger, viel zu langer Titel!) schon in Richtung Familienhorror. Unblutig, dafür wirklich schaurig und kreativ, wenn auch einige Elemente in nur dezent abgewandelter Form schon oft in anderen Geschichten vorkamen. Im Endeffekt hat man hier dann doch wieder das Konzept "Final Destination", nur dass hier nicht jede der Figuren ihren eigenen Splatter- sondern eigenen kleinen Gruselschocker bekommt. Die vorkommenden Kreaturen sind großartig gestaltet und ich liebe es, wenn sich Horror mal nicht nur in bedrohlicher Finsternis, sondern ausnahmsweise im hell erleuchteten Zimmer abspielt ("Wer hat meinen Zeh?"). Atmosphärisch ansprechend, aber die Figurenzeichnung bleibt genregerecht hinter ihren Möglichkeiten, obwohl man hier im Vergleich zu ähnlichen Produktionen schon 'ne Schippe draufgelegt hat.

                            Der Film ist eine nette Abwechslung zu den Blutwettbewerben und einfallslosen Jumpscare-Orgien, die man sonst so in den letzten Jahren zu Gesicht bekam. Der episodische Touch des Drehbuchs und die "Harmlosigkeit" der Inhalte erinnert mich ein bisschen an "Trick'r'Treat", welcher mir ebenfalls gut gefallen hat!

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                              McBabs 27.09.2020, 09:39 Geändert 24.12.2021, 12:39

                              McBabs' Filmkommentare, # 2982:

                              Wer hat das geschrieben? Wer hat das synchronisiert und gedreht? Kehricht von vorne bis hinten, das kann jede Video-AG der 8. Klasse besser.

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                                McBabs 27.09.2020, 09:35 Geändert 24.12.2021, 12:38

                                McBabs' Filmkommentare, # 2981:

                                In meiner imaginären Schweighöfer-Liste rangiert "Rubbeldiekatz" ziemlich weit, wenn nicht sogar ganz unten. Der Humor basiert einzig und allein auf dem Travestie-Element, alles andere ist nur drum herum gebaut, damit ein abendfüllender Film dabei herauskommt. Drehbuch, Schauspiel, Idee - alles sehr mittelmäßig, kann man sich sparen.

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                                  McBabs 24.09.2020, 21:13 Geändert 24.12.2021, 12:37

                                  McBabs' Filmkommentare, # 2980:

                                  War okay. Der optische Stil ist gewöhnungsbedürftig und die Gags bedienen eher eine Nische des Humors. Figuren, Handlung und Drehbuch sind okay. Kann man sich mal anschauen, wenn man nichts besseres zu tun hat; bereuen wird man es kaum, aber ein Erlebnis zum Weitererzählen ist es auch nicht.

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                                    McBabs 24.09.2020, 20:43 Geändert 24.12.2021, 12:37

                                    McBabs' Filmkommentare, # 2979:

                                    Auch wenn der nachgeschobene (zweite) Abschluss der originären Rocky-Saga etwas langatmig daherkommt, scheint er mir einen würdigen Abschluss darzustellen. Die Stimmung ist zutiefst melancholisch, nachdenklich, von Selbstreflexion und Verarbeitung der eigenen Vergangenheit geprägt. Auf dem Cover steht "Rocky Balboa" und der Inhalt IST 100% Rocky Balboa. Ein erwachsener, teilweise gebrochener, im Kern aber noch derselbe gebliebene Balboa. Mir persönlich sagt der Film am ehesten von allen zu, da ich mehr Fan von Dialog und Ruhe und weniger von Sport, Gewalt und Triumphen bin. Das macht ihn aber objektiv nicht zum besten der Reihe.

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                                      McBabs 23.09.2020, 15:05 Geändert 24.12.2021, 12:37
                                      über Rocky V

                                      McBabs' Filmkommentare, # 2978:

                                      Mit "Rocky V" gab es nichts neues am Boxerhimmel. Der Film wirkt eher wie die notwendige Beendigung einer Saga, das trockene Fazit einer erfolgreichen Reihe. Die Legende Rocky Balboa neigt sich ihrem Ende zu, steigt aus dem Ring und kümmert sich um Nachschu- Pardon, Nachwuchs natürlich. Stilistisch wagt man hier keine Experimente, der Film dient offensichtlich als Mittel zum Zweck. Der Zweck ist es, die treuen Rocky-Fans, die trotz repetitiver Storyelemente Film für Film stets durchgehalten haben, friedlich aus dem Franchise zu entlassen. Ein Signal, das bedeutet: ihr dürft euch nun anderem Output der Kinos zuwenden, müsst nicht mehr Jahr um Jahr harren und auf neue Anekdoten aus dem Boxring warten. Es geht schon irgendwie weiter, keine Angst. Geht hin und entdeckt die Weiten anderer Genres!

                                      Zumindest die nächsten paar Jahre. Denn wie ihr wisst, ist Balboa nicht kaputt zu kriegen und gibt selbstverständlich nie auf. Und in ein bisschen mehr als anderthalb Dekaden treffen wir Fans und hier alle wieder und wagen einen melancholischen Rückblick auf den altgewordenen Rocky.

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                                        McBabs 23.09.2020, 09:14 Geändert 24.12.2021, 12:36

                                        McBabs' Filmkommentare, # 2977:

                                        Auch wenn sich die Animationstechnik nochmal um ein µ verbessert hat, muss ich sagen: "Die Eiskönigin 2" ist ein Sequel, dass es meiner Meinung nach nicht gebraucht hätte. Bis auf eines empfand ich die Lieder als sehr generisch, ohne Wiedererkennungswert und wenig "catchy", die Geschichte war bisweilen schon fast wirr und ich bezweifle, dass die jüngsten den Handlungsablauf zur Gänze verstünden. Die große Vielzahl hübscher Bilder konnte mich auch hier nicht darüber hinwegtrösten, dass ich Kristoff und Olaf mehr nervig denn witzig finde, sorgt aber für eine gewisse Tauglichkeit für's "Nebenbei laufen lassen". Naja, die Welt hat nach einer Fortsetzung geschrien, sie hat sie bekommen. Merchandise wurde verhökert, Kinder sprangen monatelang vor Freude im Kreis. Der Verleih hat einen ordentlichen Batzen Gewinn eingefahren und die Filmwelt wurde nicht in ihren Grundfesten erschüttert. Von daher einfach nur eine Multiwin-Aktion, an der ich kein Teilhaber bin ;-)

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                                          McBabs 22.09.2020, 15:58 Geändert 24.12.2021, 12:36

                                          McBabs' Filmkommentare, # 2976:

                                          "Die Bienenhüterin" ist sowohl intimes Familien- als auch politisches Gesellschaftsdrama und bewegt sich m. E. in der Qualitätsliga großer Produktionen wie "Die Farbe Lila". Das Schauspiel bewegt sich durch alle Rollen auf verdammt hohem Niveau und für den oder die ein oder andere/n Darsteller/in, in meinen Augen vor allem Dakota Fanning, könnte dies die bisher beste Performance darstellen. Die Laufzeit zeigt sich für den umfangreichen Inhalt des Drehbuchs angemessen, die Inszenierung kann vor allem mit treffsicheren Dialogen, Sprachästhetik und dem einzigartig eingefangenen Flair der US-amerikanischen Südstaaten des mittleren 20. Jahrhunderts überzeugen. Prince-Bythewood und ihr Team scheuen sich nicht, auch mal provokant zu werden und offensiv soziale Probleme anzusprechen - wobei sich dies nicht auf den amerikanischen Rassenkonflikt beschränkt, sondern auch auf Klassen- und Generationenkonflikte ausstrahlt. Wer allerdings auf ausgeprägte Spannungsbögen und Handlungsspitzen steht, wird sich hier über weite Strecken langweilen. Dieser Film benötigt Zeit und die volle Aufmerksamkeit des Zuschauers und ist beileibe nichts, um nebenher am Smartphone zu daddeln.

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                                            McBabs 21.09.2020, 14:42 Geändert 24.12.2021, 12:34

                                            McBabs' Filmkommentare, # 2975:

                                            Mittlerweile gibt es im Horrogenre einige Filme, die nach dem hier gewählten Schema ablaufen, beispielhaft seien hier nur "Final Destination", "Wish Upon" oder "Wahrheit oder Pflicht" genannt. Eine Gruppe Teenies, praktischerweise ohne jeden Wiedererkennungswert (man will ja hier nicht um die Todesfälle weinen), erhält durch einen (un)glücklichen Zufall Zugang oder Kontakt zu einem Fluch oder einem verfluchten/besessenen Gegenstand und muss fortan versuchen, dem unweigerlich bevorstehenden Tod von der Schippe zu springen. Dieser tritt hier CGI-lastig, aber ganz nett designt auf und stellt bei der Durchsetzung seines Vorhabens allerlei Kreativität unter Beweis, wie es sich für einen Film dieser Art gehört. Die Geschichte ist auch erfreulich detailliert ausgearbeitet.

                                            Fazit: Innovationskraft niedrig, Spaßfaktor recht hoch, aber überschaubar.

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                                              McBabs 21.09.2020, 14:08 Geändert 24.12.2021, 12:34
                                              über Kater

                                              McBabs' Filmkommentare, # 2974:

                                              Ungewöhnliches und psychologisch tiefschürfendes Drama um ein eingespieltes Paar, das auf Grund eines kurzen, heftigen Impulses seine Beziehung und Glaubenssätze hinterfragen muss. Weitab vom Stile pompöser Hollywoodproduktionen bewegt Regisseur Händl sich in der bedeutungsschwangeren Kammerspielecke, ja, fast schon in Arthousegefilden. "Kater" verlangt Geduld und kontrolliertes Einfühlungsvermögen und ist - reden wir nicht um den heißen Brei - überhaupt nichts für den gelegentlichen Kinogänger, sondern eher was für Filmfestival-Fans und Liebhaber von Nischenproduktionen. Die Machart erschien mir sehr gewöhnungsbedürftig und ich habe lange Zeit gerätselt, auf was der Film überhaupt hinaus will. Schlussendlich hat man es hier nicht mit einer Perle des Indie-Films, aber doch mit einem interessanten Beziehungsdrama zu tun.

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                                                McBabs 20.09.2020, 22:30 Geändert 24.12.2021, 12:34

                                                McBabs' Filmkommentare, # 2973:

                                                "Rocky IV" ist eine konventionelle Fortführung der Geschichte, die dieses mal aber mit einer gelungenen Rahmenhandlung und politischem Hintergrund punkten kann. Fremdelt m. E. ein wenig mit dem Rest der Reihe, die ja doch eher unpolitisch daherkommt und sich auf's reine Sportlerdrama fokussiert. Davon abgesehen hatte ich es hier aber mit einem gut gemachten Boxerfilm zu tun, an dem leider der Zahn der Zeit ordentlich genagt hat.

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                                                  McBabs 15.09.2020, 20:14 Geändert 24.12.2021, 12:33

                                                  McBabs' Filmkommentare, # 2972:

                                                  Auch wenn sich das ewige Geleier langsam etwas doof anhören mag - für einen deutschen Fernsehfilm ist "Sommer vorm Balkon" nicht schlecht, auch wenn es sich eindeutig mehr um ein Drama denn um eine Komödie handelt. Witzig ist hier wenig, vielmehr steckt eine ausgeprägte Alltagstragik in den Geschehnissen rund um die beiden Freundinnen Katrin und Nike. Aus der unwiderlegbaren Authentizität des Drehbuchs entspringt eine intensive Identifikation des Zuschauers mit den Widrigkeiten, denen die Hauptdarstellerinnen zu trotzen haben - selbst wenn man derartige nicht oder kaum kennt. Leider ist das die einzige Stärke des Films - von technischer Seite ist er vor allem von repetitiver Langeweile und prüder Einfallslosigkeit geprägt. Würde ich den jüngergebliebenen im Seniorenheim empfehlen.

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                                                    McBabs 15.09.2020, 13:50 Geändert 24.12.2021, 12:33

                                                    McBabs' Filmkommentare, # 2971:

                                                    "Ganz gut" passt hier schon wie die Faust auf's Auge. Koepper hat auf dem Regiestuhl nie den großen Coup gelandet, aber teilweise anschaubares Material ("Premium Rush", "Das geheime Fenster") fabriziert. Für "Echoes" war Bacon auf jeden Fall die richtige Wahl, er trägt den Film zu großen Teilen fast allein und haucht dem soliden, wenn auch spannungstechnisch verbesserungswürdigen Drehbuch wenigstens etwas Leben ein. Authentisch, realitätsnah, für die Mystery-Schiene geradezu bescheiden - das beschreibt den Film vermutlich am besten.

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