McBabs - Kommentare

Alle Kommentare von McBabs

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    McBabs 12.06.2020, 10:50 Geändert 22.12.2021, 23:42
    über Rage

    McBabs' Filmkommentare, # 2870:

    Experimentalfilme sind in der Regel nur zu ertragen, wenn wenigstens das Narrativ überzeugen kann. Bei "Rage" war das nicht der Fall, von daher: für den Otto-Normal-Filmfan unbrauchbares Nischenprodukt.

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      McBabs 10.06.2020, 15:35 Geändert 22.12.2021, 23:41

      McBabs' Filmkommentare, # 2869:

      Von Anfang an kam mir die Story (die man ja schon komplett dem Trailer entnehmen konnte) viel zu knapp vor, um einen 90-minütigen Film zu füllen. Das haben sich die Produzenten vermutlich auch gedacht und sich daher von vornherein an der zeitlichen Untergrenze für Spielfilme orientiert. Ganz kurz: es macht praktisch keinen Unterschied, ob man den vollständigen Film oder nur den Trailer schaut, man weiß nach dem einen genauso viel wie nach dem anderen. Die Geschichte enthält sich jeglicher Überraschungen und innovativer Ideen und setzt primär auf emotionales Schauspiel und eine buchstäblich dunkle Atmosphäre. Nach "V wie Vendetta" von vor 15 Jahren habe ich von McTeigue hier mehr erwartet, aber naja - damals hatte er ja schon eine künstlerisch für sich schon wertvolle Vorlage.

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        McBabs 10.06.2020, 15:04 Geändert 22.12.2021, 23:41

        McBabs' Filmkommentare, # 2868:

        Interessanter Ansatz, schöne Idee, innovatives Konzept. Aber irgendwie wirkt "Kleine Germanen" in vielen Elementen wie realitätsferne Fiktion und genau das sollte bei Dokumentationen ja keineswegs der Fall sein. Womöglich liegt das an dem seltsamen Mix von Darstellungsformen, die der Film achronistisch durcheinanderwürfelt - in jedem Fall schwächt es die Wirkung der Intention der versuchten episodischen Erzählung enorm ab und nimmt dem Film den nötigen Impaktfaktor, um im Gedächtnis der Leute hängenzubleiben.

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          McBabs 10.06.2020, 14:55 Geändert 22.12.2021, 23:40
          über The Nun

          McBabs' Filmkommentare, # 2867:

          ... und so kann man ein Franchise in den Abgrund stürzen. Als komplett eigenständiger Film würde "The Nun" von James Wan vielleicht noch als durchschnittlicher Horrorkram mit wenigstens guten Effekten durchgehen. Als Prequel/Spin Off zur Conjuring-Reihe steht er aber in schwachem Licht. Die zahlreichen Jumpscares sind vorhersehbarer denn je und kaum kreativ, das Klostersetting ist okay. In Sachen Schauspiel bekommt man nichts erwähnenswertes geboten, das gibt die Story (die zeitweise fast schon in die Robert Langdon-Welt abdriftet, Stichwort: Blut Christi) auch gar nicht her. Der Film hätte besser ins Exorzisten-Franchise gepasst. Langfristig bleibt er so in meiner Erinnerung nur ein düsteres, aber gleichzeitig blasses Gruselfilmchen.

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            McBabs 10.06.2020, 11:51 Geändert 22.12.2021, 23:40

            McBabs' Filmkommentare, # 2866:

            Interessanter Einblick in das künstlerische Westberlin der 1980er Jahre, wo die Boheme keine Scheu hatte, Symbiosen mit dem Punk einzugehen. Als Unterhaltungsfilm zu dokumentarisch und zu sehr Arthouse, aber als kleiner Einblick in die Vergangenheit brauchbar und inspirierend.

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              McBabs 09.06.2020, 12:47 Geändert 22.12.2021, 23:39

              McBabs' Filmkommentare, # 2865:

              Mit "Kingpin" hat es mal wieder ein genialer Zufallstreffer in meinen Bildschirm geschafft, der noch von der Ära der harmloseren Komödien zeugt, vor der Inflation des Fäkal-, Sex- und Kifferhumors à la Seth Rogen (der ja mittlerweile aber auch glücklicherweise stark zurückrudert). Die Besetzung ist erste Sahne und ein kleines Who-is-Who der 90er-Comedy, das Setting gemütlich und verrückt zusammengewürfelt, genau wie die Figuren. Einen Film über Bowling sehenswert zu machen, ist sicher keine leichte Aufgabe, aber hier hat man das Vorhaben gemeistert. Lediglich die Laufzeit hätte auch 15-20 Minuten kürzer sein dürfen.

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                McBabs 09.06.2020, 11:05 Geändert 22.12.2021, 23:38

                McBabs' Filmkommentare, # 2864:

                Mit dem konnte ich echt wenig anfangen. Den optischen Stil muss man mögen. Die vielen großen Namen der Synchronsprecher bringen mir in der deutschen Version nichts und mit den Figuren wurde ich bis zum Schluss nicht warm. Die Story war ebenso nicht mein Ding, aber das sind alles persönliche Präferenzen, die nicht befriedigt werden. Objektiver betrachtet geht "Flutsch und Weg" vermutlich als durchschnittlicher Animationsfilm durch, weshalb ich mich auch bewertungstechnisch dort einordne.

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                  McBabs 09.06.2020, 08:52 Geändert 22.12.2021, 23:38

                  McBabs' Filmkommentare, # 2863:

                  Hatte mehr erwartet. Das mit dem Roboter war für den Film irgendwie nicht von Bedeutung, sondern sollte nur ein kleines Gimmick sein. Auch sonst wirkt die Handlung auf mich nicht so ganz durchdacht, so als hätte man gemeint "Wir schicken Leute auf den Mars. Sie kommen an und können da rumlaufen. Ist das nicht Sensation genug?!" Alles, was da oben auf der roten Kugel geschieht, ist nur noch halbherzig gestaltet und die Sichtung nicht wert. Das mit den Algen war ein vielversprechender Ansatz, aber die Umsetzung erweist sich als mangelhaft. Vielleicht war das im Jahr 2000 auch schon genug, um die Leute ins Kino zu locken. Mit heutigen Sci-Fi-Produktionen kann "Red Planet" nicht mithalten.

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                    McBabs 08.06.2020, 15:58 Geändert 22.12.2021, 23:38

                    McBabs' Filmkommentare, # 2862:

                    "Richie Rich" ist quasi ein modernes Märchen. Culkin passt als frecher, kleiner Knilch perfekt in die zentrale Rolle. Der Film ist überzogen wo es geht und soll einfach nur Spaß machen, ist auch eindeutig auf jüngere Zielgruppen zugeschnitten. Bisweilen auch nervig. Einmal sehen reicht auf jeden Fall.

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                      McBabs 08.06.2020, 13:18 Geändert 22.12.2021, 23:38

                      McBabs' Filmkommentare, # 2861:

                      Lars von Trier kann's und will's nicht lassen: Mit "The House That Jack Built" verteidigt er erneut seinen Status als exzellenter Provokateur und lässt die Welt an seinen abnormen Gedankenspielen teilhaben. Zwischen ausgeprägter Psychopathie und gewaltästhetisierender Lyrik, biologistischem Weltverständnis und natürlichem Charme siedelt er seine Hauptfigur an, baut seine Psyche auf und reißt sie wieder nieder, wirft mit Metaphern, Gleichnissen und Zitaten um sich. Mithilfe namhafter und wirklich fähiger Darsteller wird eine Perle des grausamen, verstörenden Surrealismus geschaffen, in Episoden erzählt, von der Gegenwart unterbrochen, um final (vor dem Abstieg in die Unterwelt) mit einer immense Abscheu erzeugenden Szene zu schockieren. Von Trier lässt wie gewohnt weitläufige Interpretationsspielräume, wobei man nie weiß, was sich denn nun tatsächlich zu deuten lohnt, und welche Elemente bloß Mittel zum Zweck der Provokation und Effekthascherei sind.
                      Seine Filme sind Geschmackssache. Meinen hat er hier getroffen, andere seiner Werke gaben mir gar nichts.

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                        McBabs 08.06.2020, 11:25 Geändert 22.12.2021, 23:37

                        McBabs' Filmkommentare, # 2860:

                        Locker-leichte, harmlos witzige RomCom, die in den Anfängen des kommerziell geprägten Internet-Zeitalters spielt. Ist ja eigentlich nicht das Paradegenre von Hanks, aber im Zusammenspiel mit Meg Ryan funktioniert das hier hervorragend. Insgeheim bin ich ja schon ein Fan von schleimigen Schnulzen und "e-m@il für Dich" hat noch diesen höchst angenehmen Touch der 80er und 90er, der einen einfach in die unschuldige Filmwelt einsinken lässt, wo die Nostalgie bereits in der Produktion enthalten ist. Wenig Anspruch, viel Gefühl, eine Story, die in einem Satz erzählt werden kann. Ein Film für den romantischen Abend zu zweit, in Decken eingerollt und Kakao oder Rotwein trinkend.

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                          McBabs 08.06.2020, 10:54 Geändert 22.12.2021, 23:37

                          McBabs' Filmkommentare, # 2859:

                          "Unsere Mütter, unsere Väter" beweist mal wieder, dass auch die deutsche Filmindustrie mit den Produktionen aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten mithalten kann. Tom Schilling ist eine Bereicherung für jeden Cast und auch die übrige Besetzung besteht offensichtlich nicht aus Hobbydarstellern, sondern Personen, die ihr Handwerk gelernt und was drauf haben. Leider muss ich sagen, dass mir das Drehbuch hier nicht so sehr gefallen hat. Ausstattung, Atmosphäre, Optik und Sound, alles ist vom Feinsten - aber weder konnte ich Sympathien für die Hauptfiguren entwickeln, noch hat mich die erzählte Geschichte sonderlich mitgerissen. Alle drei Episoden dieses Projekts plätscherten ohne viel Trara an mir vorbei, ich fühlte mich fast ausschließlich als teilnahmsloser Beobachter. Da haben mir die emotionalen Extreme gefehlt, aber vielleicht wäre das auch "zu viel Hollywood" gewesen und gar nicht das Anliegen dieser Produktion. Was aber ganz toll dargestellt wird, ist die Tatsache, dass nicht alle Deutsche sich während der NS-Herrschaft mit Leib und Seele dem Nationalsozialismus und dem Endsieg verschrieben hatten. Auch die Deutschen von damals waren Mütter, Väter, Kinder, Menschen mit und ohne Moral, Träumen, Ängsten, eben allem, was zum Menschsein gehört. Dazu gehört es auch, Fehler zu machen. Wichtig ist, dass wir aus diesen Fehlern und vor allem der großen Singularität des zweiten Weltkriegs und allem, was damit zusammenhängt, lernen. Dieser Intention genügt das Drehbuch voll und ganz.

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                            McBabs 08.06.2020, 10:13 Geändert 22.12.2021, 23:36

                            McBabs' Filmkommentare, # 2858:

                            Typisch Cronenberg. Surreal und in einzelnen Aspekten wirklich ekelerregend, aber visionär. Die späten Neunziger waren eine Zeit, in der man zwar das Potenzial der neuesten Technik erkannte, sich aber mit Blick auf die ungeahnten Möglichkeiten auch gerne in Horrordystopien verlor und die Frage danach, wer in Zukunft die Kontrolle hat - Mensch oder Maschine - wurde gerne zum zentralen Motiv erhoben. Gedankenstimulierend sind die Eigenheiten des Spiels "eXistenZ" selbst, beispielsweise die Überlegungen zum freien Willen und Determination, aber auch das Inception-artige Mehrebenensystem und der damit einhergehenden Auflösung der klaren Grenze zwischen Realität und Virtualität. Schließlich ist es aber auch einigermaßen frustrierend, dass die heutige VR-Technologie 21 Jahre nach Erscheinen des Films noch erschreckend weit von der hier betriebenen Darstellung entfernt ist. Trotzdem ein sehr guter Film, wobei das Ende eher stumpf daherkommt.

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                              McBabs 08.06.2020, 08:06 Geändert 22.12.2021, 23:36

                              McBabs' Filmkommentare, # 2857:

                              Ramsay hat einen ganz eigenartigen Stil bei der Gestaltung ihrerFilme, das habe ich schon bei "We Need to Talk About Kevin" bemerkt. In "A Beautiful Day" holt sie sich mit Phoenix einen erfahrenen Charakterdarsteller an Bord, wodurch ihr Film auch ohne ausgedehnte Dialoge und erklärende Sequenzen funktioniert. Die Atmosphäre ist von Hoffnungslosigkeit, Trauer und unterdrückter Wut geprägt, was sich deutlich in Optik und Pacing niederschlägt. Als Zuschauer kann man da entweder mitfühlen oder ist ganz weit vom Protagonisten entfernt, was teilweise die Nachvollziehbarkeit der Handlungen erschwert. Insgesamt ein guter Film, aber seine Wirkung ist sehr stimmungsabhängig und wird eher ins negative Umschlagen, wenn man gerade eher in Feelgood-Movie-Laune ist.

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                                McBabs 05.06.2020, 15:45 Geändert 22.12.2021, 23:36

                                McBabs' Filmkommentare, # 2856:

                                Für einen Erstling macht "Cabin Fever" doch eine ganz gute Figur. Die Handlung bietet für einen Horrorfilm dieser Art ausreichend Tiefe, die Anzahl der Figuren beschränkt sich gerade noch auf ein gesundes Maß. Die Gefahr ist erfrischenderweise keine übernatürlich-abstrakte, sondern ein simples Virus. Die Schauspielkünste sind ebenfalls dem Genre angemessen, die Effekte okay, wenn auch oft over the top: manchmal spritzt das Blut ja geradezu in alle Richtungen. Beim Setting hätte Roth sich aber ruhig mal mehr Mühe geben können... das ist ja 1:1 abgekupfert von "Tanz der Teufel" und mittlerweile bis auf die Knochen abgenagt, wobei ich mir nicht sicher bin, ob Roth das nicht als Hommage eingebaut hat.
                                Kann man sich mal anschauen, wenn man mal wieder Lust auf einen standardisierten Splatterfilm hat, der zum einen Ohr rein- und zum anderen rausgeht.

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                                  McBabs 05.06.2020, 14:05 Geändert 22.12.2021, 23:36

                                  McBabs' Filmkommentare, # 2855:

                                  Ich glaube, dieser Film hätte besser als Serie funktioniert. Die grandiose Optik, die nahezu perfekten Effekte und die einzigartige, eigentümlich düster-futuristische Atmosphäre (obwohl der Film im kalten Krieg spielt) sowie die starke Besetzung und das fantastische Design der Kreatur können leider Gottes nicht über den Eindruck hinwegtäuschen, dass "Shape of Water" zu viel auf einmal will. Die ungewöhnliche Liebesgeschichte hat zwar so einige wunderschöne Szenen und Momentaufnahmen zu bieten, funktioniert aber nur bedingt als abgeschlossene Handlung in der gegebenen Laufzeit. Dennoch lohnt sich ein Blick, schon allein auf Grund des Casts!

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                                    McBabs 05.06.2020, 11:08 Geändert 22.12.2021, 23:35

                                    McBabs' Filmkommentare, # 2854:

                                    "Die Erfindung der Wahrheit" besticht nicht nur mit einer offensichtlich sehr fähigen Besetzung, die ihr Handwerk versteht und in der Lage ist, die größtenteils sehr detailliert ausgearbeiteten Figuren angemessen zu verkörpern. Der Film verlangt seinen Zuschauern zwar einiges ab, nämlich langfristige Konzentrationsfähigkeit und einen Hang zum Mitdenken, belohnt aber dafür mit einer technisch einwandfreien Inszenierung des ausgereiften Drehbuchs. Der mir ansonsten aus der Regie unbekannte Madden legt hier nicht nur Politthriller, sondern auch schwerlastendes Drama vor und verzichtet dabei darauf, dem Zuschauer auf hollywoodeske Weise jeden Gedanken und jede Emotion auf dem Silbertablett zu servieren und jeden Fortschritt in der Handlung "für Dumme" zu erklären. Dem ambivalenten Dasein von Lobbyisten und Lobbyistinnen kommt nicht nur, aber gerade in den Vereinigten Staaten eine fortwährend wachsende Bedeutung zu, weshalb es durchaus sinnvoll ist, dies ab und an auch in der Filmwelt zu thematisieren. Das ist aber sicherlich nie ein leichtes Unterfangen, bei einem so schwierigen und intransparenten Thema kann jeder Versuch schnell nach hinten losgehen. Madden hat jedoch alle Fallstricke erfolgreich umgangen, weshalb mein Fazit ein schlichtes "sehenswert" sein soll.

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                                      McBabs 04.06.2020, 15:58 Geändert 22.12.2021, 23:35

                                      McBabs' Filmkommentare, # 2853:

                                      Letztens hatte ich mich auch mal dem Covid19-Druck gebeugt und mich zum ersten mal in meinem kurzen Leben in ein Autokino begeben. Der Sound und die Verpflegung waren super, aber das Bild wäre auf der heimischen Glotze größer gewesen und die Annahme, im Autokino würden einem nicht so viele Leute auf den Keks gehen wie im Kinosaal, erwies sich als grundlegend falsch. Dazu kam dann die Erkenntnis, dass ich mit dem "The Grudge"-Reboot einen der schwächsten Gruselfilmchen der letzten Jahre vor mir hatte. Nachdem ich erstmal 30 Minuten brauchte, um mich an das neue Setting (außerhalb des Films) zu gewöhnen, gefiel mir der Rest des Films auch nicht so. Zum Franchise trägt dieser Teil nichts neues bei und die Figuren bleiben allesamt farblos, ebenso der Plot. Kommt bei mir daher gnadenlos in die Sparte "überflüssig".

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                                        McBabs 04.06.2020, 15:44 Geändert 22.12.2021, 23:34

                                        McBabs' Filmkommentare, # 2852:

                                        Nicht so stark wie Teil 1 und eigentlich ziemlich konventionell. Man nimmt den Vorgänger, reist ein paar Jahre in die Zukunft und projiziert die schon bekannte Handlung leicht verändert einfach auf die Tochter. Dann gibt's neue Songs, spektakulärere Aufnahmen und Choreographien und nicht zu vergessen: Rückblenden. Dann kann gar nichts mehr schiefgehen! Im Endeffekt ist "Mamma Mia 2!" ein gelungenes Sequel, wobei Fortsetzungen im Musicalbereich ohnehin recht selten sind und dem Film dadurch ein Sonderstatus zukommt. Die Formel Gute Laune + schönes Mittelmeer-Setting + viele große Darsteller = Kassenschlager funktioniert auch hier einwandfrei. Macht Spaß und muss einem auch als Mann nicht peinlich sein!

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                                          McBabs 03.06.2020, 15:56 Geändert 22.12.2021, 23:34

                                          McBabs' Filmkommentare, # 2851:

                                          Wenn Ari Aster diesen Weg weiterhin einschlägt, wird er noch zum ernstzunehmenden Rivalen für Lars von Trier. Im Gegensatz zu "Hereditary", der auf mich einfach zu unentschlossen in der Genrewahl wirkte, umgibt den Zuschauer in "Midsommar" eine für einen Horrorfilm absolut einzigartige Stimmung. Kein Gewitter und Regen, keine einsamen Hütten in knorrigen Wäldern oder übernatürliche Bestien, stattdessen strahlender Sonnenschein und Taghelle über Schwedens saftigen grünen Wiesen und ein mehrtägiges Volksfest. Der Schrecken nährt sich hier vorwiegend aus der fremdartigen und schwer einschätzbaren Folklore, den Abgründen der menschlichen Psyche und der Schlucht zwischen dem, was man als Zuschauer an abscheulichen Taten sieht und dem, was der bruchstückhaft porträtierte Kult selbst darin zu finden vermeint: Ästhetik, Göttlichkeit, eine Möglichkeit zur Transzendenz...?

                                          Müsste ich diesen, zugegeben, überlangen Film einem Genre zuordnen, würde ich dieses wohl am ehesten als "Arthouse-Psychohorror" bezeichnen. Was, abgesehen von den Szenen vor der Reise nach Schweden, daran ein Trennungsfilm sein soll, ist mir noch ein Rätsel, für eine Zweitsichtung fehlt mir aktuell allerdings noch die Lust, denn der Film ist zweifelsohne anstrengend. Nichts zum nebenbei laufen lassen und vielleicht sollte man auch das Grübeln und Interpretieren zeitweise ruhen lassen, sonst verfängt man sich bei einem Machwerk wie diesem leicht in verstörenden Gedankenschleifen.

                                          Prädikat "interessant". Kein Kino-Entertainment.

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                                            McBabs 03.06.2020, 12:33 Geändert 22.12.2021, 23:33
                                            über The Nun

                                            McBabs' Filmkommentare, # 2850:

                                            Obwohl "The Nun" aus dem Jahr 2005 stellenweise "billig" wirkt, macht er als einfacher Horrorfilm für zwischendurch recht viel Spaß. Gegen Ende zeigen sich allerdings so einige Logiklöcher und man hat den Eindruck, dass Geld und Ideen ausgegangen sind und man den Film zackig zum Abschluss bringen wollte. Die Nonne war aber gut designt, die Geschichte völlig in Ordnung und die Effekte auch ganz nett.

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                                              McBabs' Filmkommentare, # 2849:

                                              "BlacKkKlansmen" (sehr innovativer Titel, hihi) ist einer der besseren Filme der letzten Jahre. Er verbindet Spannung mit geistreichem Witz und umfassender Gesellschaftskritik und erhielt nun durch den neuen Vorfall in den USA - wie jedes Jahr - erneut aktuelle Relevanz. Quasi ein Buddy-Cop-Movie mit ordentlich ernsthaftem Einschlag, was auch und gerade die Einspieler am Schluss des Films verdeutlichen. Der Humor entsteht zu einem großen Teil aus der Diskrepanz zwischen Stallworth' und Zimmermans Intelligenz und dem eingeengten Redneck-Rassisten-Weltbild der Klanmitglieder. Die schauspielerischen Leistungen sind erstklassig und Setting sowie technische Umsetzung lassen keine Wünsche offen. Einzig und allein der Soundtrack erschien mir an einigen Stellen unpassend.
                                              In gewisser Weise erinnert mich der Streifen in seiner Balance von Sozialkritik und Humor an die deutsche Produktion "Er ist wieder da", der ebenfalls eine Geschichte (jedoch eine fiktive) erzählt und vor dem Abspann dann Parallelen zur aktuellen gesellschaftspolitischen Lage durch eingespieltes Archivmaterial zieht, z. B. von Pegida-Demonstrationen.
                                              Tatsächlich kannte ich bis auf "Malcolm X" bisher nichts von Regisseur Spike Lee - angesichts der Tatsachen sollte ich ihm aber wohl mal ein paar mehr Chancen geben. "BlacKkKlansmen" ist definitiv sehenswert und nicht überwiegend Komödie, sondern besitzt durchaus zeitgeschichtlichen Wert.

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                                                McBabs 02.06.2020, 17:59 Geändert 22.12.2021, 23:31

                                                McBabs' Filmkommentare, # 2848:

                                                Regisseur Richard Jobson war mir bisher kein Begriff und sein Schaffen scheint auch noch nicht sehr umfangreich zu sein. Trotzdem hat er mit "16 Years of Alcohol" ein eher unkonventionelles Skinhead- bzw. Aussteigerdrama mit deutlichem Indie-Charme vorgelegt, das sich ohne Scham sehen lassen kann. Inszenierung (z. B. Optik) und Drehbuch sind noch verbesserungswürdig, aber die Auswahl der Besetzung ist gelungen und die Idee reicht für einen Film aus. Hat sich irgendwie von der Masse abgehoben, aber den konkreten Grund dafür konnte ich nicht ausmachen.

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                                                  McBabs 01.06.2020, 21:25 Geändert 22.12.2021, 23:31

                                                  McBabs' Filmkommentare, # 2847:

                                                  Nette Geschichte mit interessantem Mix aus Erotik und Thriller/Film Noir. Woher "Basic Instinct" seinen Kultstatus bezieht, bleibt mir aber schleierhaft. In meinen Augen ist es nicht mehr als ein Durchschnittsfilm, der von seiner stringent durchgezogenen Suspense-Atmosphäre lebt, darüber hinaus aber nichts herausragendes verkörpert. Zufriedenstellend, aber nicht euphorisierend.

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                                                    McBabs 31.05.2020, 14:22 Geändert 22.12.2021, 23:31

                                                    McBabs' Filmkommentare, # 2846:

                                                    Schon in den ersten fünf Minuten hatte ich unweigerlich den Eindruck, dass man hier einen Film für das Duo Spencer & Hill konzipiert hat, diese aber nicht zum Mitmachen überzeugen konnte. Dabei hat "Ein Halleluja für zwei linke Brüder" keineswegs B-Movie-Qualität, der Film wirkt lediglich wie ein Abziehbild der bereits bestehenden Italowestern und ist damit gewissermaßen überflüssig. Spaß macht er trotzdem.

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