Mr.Film - Kommentare

Alle Kommentare von Mr.Film

  • Schön animiert, aber vom Unterhaltungswert nicht der Beste.

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    • Ich hab schon lange bevor ich die Filme gesehen habe alle möglichen Sachen als Lichtschwert benutzt. Das hab ich damals nur der Werbung verdankt. Hach, immer schön mit den Küchenrollen rumgefuchtelt und Sachen zerdeppert. Also wurde meine Lichtschwertgeilheit nicht erst nach den Filmen geboren :)

      • Schade, würde ich Harry Potter hassen könnte ich "Na der erträgt das auch nicht nüchtern" sagen.

        • 7 .5

          „Der Club der toten Dichter“, ein Zusammenschluss Jugendlicher die sich mit Gedichten befassen, nicht mit Texten Bushidos, die sich mit dem Motto „Carpe Diem“ vertraut machen, nicht damit irgendwie ihr Leben rum zu kriegen. Über hundertdreißig Minuten wird einem zugerufen: „Du da! Ja, du! Werde ein Freidenker, tu was du willst und lass dir nicht von anderen sagen das es schlecht ist was du willst.“ Diese Botschaft wird so herzlich verpackt, von Darstellern die allesamt sympathisch sind. Allen voran Robin Williams, der neue Lehrer an der Welton Academy. Auf dieses Internat werden die Schüler eigentlich geschickt um von schlechten Einflüssen geschützt zu werden, damit sie ohne Hindernisse ihren Karrieren als Anwälten, Bankern oder sonst was entgegen laufen können. Doch ausgerechnet dort, in Gestalt des Lehrers John Keating , werden die Schüler dazu animiert das in Frage zu stellen was ihre Eltern stellvertretend für sie entschieden haben. Zwar wird hier auch gerne viel und oft übertrieben, auch mit Klischees, dennoch tut es dem Film nur einen kleinen Abbruch, man hat Spaß, man lernt was dabei, das macht „Der Club der toten Dichter“ aus, das macht es zu etwas Besonderem. Die Poesie vermittelt die Botschaft eindrucksvoll, Gedichte und Zitate aus denen werden immer zu den richtigen Zeitpunkten eingesetzt. Eine der schönsten Inszenierungen gibt es auch, es wird gezeigt wie leicht man seine Sichtweise erweitern bzw. verändern kann, in Form dessen das Keating seine Schüler auffordert auf einen Tisch zu steigen, damit man das Leben aus einer anderen Perspektive sieht. Hört sich banal an, ist es aber nicht. Auch wenn man wohl nie so ein Internat und solche Schüler zu sehen bekommt, vor allem nicht in der heutigen Zeit wo man sich niemals in einer Gruppe treffen würde um Gedichte vorzulesen. Würde ich auch nicht. Doch dafür hab ich ja den Film. Realitätsfern, fast den ganzen Film über, doch eines ist es nicht. Die Aussage. Carpe Diem. Lebe den Tag, denn irgendwann liegst du unter der Erde und wirst von Würmern gefressen. Erkenne diese Botschaft nicht nur, nimm sie dir auch zu Herzen.

          "Mir boten sich zwei Wege da, ich nahm den der weniger betreten war."

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          • Gute Sache. Ich werds mir wohl mit einer Dose Katzenfutter auf der Couch gemütlich machen.

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            • Nach dem Ende in Teil 1 kanns auch nur weitergehen. Der erste war nicht schlecht, aber James Wan, du darfst dich gerne steigern :)

              • 1
                • Egal nach was für einer Klischeebombe das hier auch aussieht - Channing Tatum kann ja seine Gesichtsmuskeln benutzen! Mag ich.

                  • Dont forget to see my Film "Dame König Arsch..":D Sehr sympathisch.

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                    • 10
                      über Warrior

                      Ein Kunstwerk mit Blut und Schweiß von Gavin O'Connor gezeichnet, verziert mit Narben und Knochenbrüchen. Ein Gemälde das man über hundertvierzig Minuten betrachtet, bestaunt, bewundert, von dem man einfach nicht wegkommt, das nicht eine Sekunde enttäuscht. Mit so viel Leidenschaft und Hingabe gefertigt, doch ist es in Wirklichkeit ein Schlachtfeld der Gefühle und bitteren Enttäuschungen. Eine Kulisse gemacht für gefallene Persönlichkeiten, für wahre Helden.

                      Hier erlebt man kein nettes Sportlerdrama, die Gefühle werden in eine Waschmaschine geschmissen und im Schleudergang durchgewühlt, was das Dreiergespann Nick Nolte, Joel Edgerton und Tom Hardy hier abliefern lässt einen erschaudern, diese Charaktere haben so viel Facetten die so erstaunlich rübergebracht werden, das der Raum in dem man sitzt mitsamt der Atmosphäre bebt.

                      Die Geschichte scheint auf den ersten Blick weniger zu sein als sie wirklich ist, man muss sich als Zuschauer sogar ziemlich viel selber denken, denn vor allem Tom Hardy als Tom Conlon ist sehr wortkarg was sein früheres Leben in der gescheiterten Familie betrifft. Sein grandioses Schauspiel jedoch zeigt auf erstaunliche Weise was er in seiner Kindheit und in seiner Zeit als Marine durchmachen musste. Als er scheinbar gezwungenermaßen mit seinem Vater für das MMA-Turnier ‚Sparta‘ trainiert trifft er auch noch auf seinen Bruder, der ebenfalls am Turnier teilnimmt. Was die drei verbindet wird von Minute zu Minute klarer, der Atem wird immer schwerer.

                      Ich sitz hier vor meiner Tastatur, beobachte die Buchstaben die darauf geprägt sind, versuche Worte zu finden für das was ich gesehen, erlebt habe. Doch ich finde keine großen Worte. Eine Adjektivaneinanderreihung könnte ich einfügen, doch würden diese ganzen Wörter nicht das beschreiben können was ich wirklich erlebt habe. „Warrior“ ist wohl das intensivste Drama seit langem das auf mehreren Ebenen funktioniert. Es ist nicht nur das was man zu sehen bekommt, O’Connor hat bewusst ein paar Fragen offen gelassen, bewusst bestimmte Sachen nicht erwähnt, so dass man sich damit beschäftigen will und der Film einen immer mehr ergreift. Toll. Einfach toll.

                      „Klopf ab Tommy…es ist okay…“

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                          • Wusstet ihr das Nicholas Cage ein Angebot für Herr der Ringe hatte und absagte?
                            Zum Glück tat es Serkis nicht.

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                            • Irgendeine Highschool-Teenie-Komödie in der ein Basketball/Football/Lacrosse/Tennis/Fussball/Handball oder Hufeisenwerfen-Spiel gespielt wurde.

                              • Gönn ich ihm von Herzen, aber hoffentlich kann der Film auch sonst überzeugen.

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                                    Michel Hazanavicius ist mit seiner Idee im Jahre 2011 einen schwarz-weißen Stummfilm zu drehen aus der Masse gestochen und hat 10 Oscarnominierungen kassiert. Da ist man natürlich interessiert was sich hinter diesem Film mit dem Titel „THE ARTIST“ verbirgt, hinter einem Film der schon nach kurzer Zeit von vielen angehimmelt wird. Was ist so besonders an dem Film? Was beinhaltet der Film außer eine Hommage an die Stummfilmzeit?

                                    Man kriegt nichts zu hören, doch der Score der dann eigentlich an dieser Stelle das Ohr amüsieren sollte geht sehr schnell auf die Nervenstränge und man freut sich wenn es zu vollkommenen Ruhephasen kommt, und als ob das nicht reichen würde, kriegt man so viel Heiterkeit zu schlucken, das Dauergrinsen der Protagonisten das ab und zu mal doch etwas Dramatik unterbrochen wird ist kaum zum Aushalten. Dennoch waren die theatralischen Augenblicke noch schlimmer, denn in diesen Szenen kann „THE ARTIST“ nicht mal mit seinem Charme überzeugen.

                                    Mehr als nett kann ich die Geschichte auch nicht bezeichnen, zwar wirkt die Atmosphäre, jedenfalls zu Anfang, sehr charmant auf den Zuschauer, doch erlangt man immer schneller die Erkenntnis das einem ein Klischeefeuerwerk geboten wird das sich in einer abgekupferten Story wiederfindet. Man badet sich im Ruhm vergangener Zeiten, das ist das was ich persönlich schade finde, man liefert zwar einen netten Film ab, für manche ein Meisterwerk, dennoch leistete Hazanavicius wenig dafür. Inszenatorisch hätte er auch noch ein paar Sachen verbessern können. Dazu werden außerdem die Tatsachen der wirklichen 20er verdreht, es wird eine gehörige Portion Zuckerglasur aufgetragen – der Zuschauer fühlt sich wohlig warm und geborgen, und somit glücklich.
                                    Allein für Jean Dujardin finde ich keine bösen Worte, den Oscar kann er gerne kriegen, dafür hat er eine Menge getan. Nur die Grinsebacke hätte er nicht so raushängen lassen sollen.

                                    „THE ARTIST“ fährt auf der Schiene zwischen dem Arthouse- und Mainstream Kino, damit macht man für den finanziellen Erfolg ziemlich viel richtig, doch an der Freude um den Hype möchte ich wirklich nicht teilnehmen, dafür gibt es auch gar keinen Grund. Eine Hommage muss nicht zwingend eine gute sein.

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                                    • Guter Film, ist rührend und Andrew Garfield liefert eine tolle Leistung ab.

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                                        Das Ende der Trilogie, oder auch der Tag des jüngsten Gerichts, in dem diesesmal Milo(Zlatko Buric), der Gangsterboss gerichtet wird. In Sachen Beklemmung und Kontroverse werden die ersten zwei Teile in den Schatten gestellt, die Vorgänger haben nur ahnen lassen was in dem zerstörerischen Finale auf einen wartet. Es wird die Figur vorgestellt die während den ersten Teilen schon öfters die Fäden gezogen hat und als Boss und (Hin)Richter betitelt wird. Doch die sympathische und kaltschnäuzige Persönlichkeit des Milo, die man am Anfang nur erahnen konnte, baut sich zu etwas viel Größerem aus. Weiterhin spielt die Geschichte im Untergrund, doch auf einer deutlich höheren Ebene als sie Frank(e) und Tonny je erreicht hätten.

                                        Den Milo den man aus den Vorgängern kennt, dem es immer prächtig ging wenn man ihn sah, den gibt es nicht mehr. Er ist zu einem Mann geworden der im Kampf gegen die Drogen(Entzug) und in einem noch erbitterterem Kampf für die Drogen(die neue Generation macht ihm das Geschäft streitig) steht. In Teil 1 wurde erläutert wie ein Drogengeschäft zustande kommt und wie sich so etwas entwickelt, Teil 2 beschäftigt sich stark mit der Drogensucht an sich, in Teil 3 kommen wir nun zum Endstadium, nein nicht der Tod als Junkie, sondern die Einsicht eines Abhängigen und der Wille etwas zu ändern. Der Entzug, die Entgiftung, die vor allem für einen Drogenboss nicht leicht zu bewältigen ist. Und dann ist da auch noch der Geburtstag der Tochter, wo er für über 50 Leute kochen und organisieren muss, nebenbei wird ein Deal abgewickelt der nicht so reibungslos abläuft wie er es sich an diesem Tag gewünscht hat. Es ist abzusehen das Milo das nicht durchsteht und es irgendwann zu einer Katastrophe kommt.
                                        Refn formt Milo zu dem interessantesten Charakter der ganzen Trilogie, ein geplatzter Deal versetzt ihn in die gleiche Lage in die Milo Frank versetzt hatte, er hat Schulden und muss dieses Problem lösen. Schnell.

                                        Die Härte des Films ist nicht unbedingt das was man sieht, es ist das was man mit Milo durchleidet. Wo Frank im ersten Teil noch über 1 Woche Zeit hatte das Geld zu besorgen, muss Milo das an einem Abend machen, und das unter einem gewaltigem Druck. „Pusher 3“ strapaziert die Nerven des Zuschauers, das in jedem Fall, denn entweder findet man es langweilig was man dort sieht oder man erträgt den Schmerz den auch Milo erfahren muss. Es ist vor allem eine Qual weil Refn den Film so unfassbar ruhig gestaltet hat, die Kamera bewegt sich nicht viel, sie bleibt immer am Protagonisten und deren Taten kleben, der schrille Score unterstützt die dramaturgische Wirkung nur umso mehr.

                                        Die Leichenbeseitigung ist wohl das beste Beispiel für solch eine Szene. In zermürbenden Minuten muss man in Einstellung um Einstellung mit ansehen wie auf sauberste Weise eine Leiche ausgeblutet und zerstückelt wird. Das Gehirn frisst solche Bilder wie der Müllzerkleinerer die Eingeweide. Hilfe kann Milo alleine von seinem alten Freund Radovan(absolut starker Typ von dem ich in der gesamten Trilogie am liebsten noch mehr gesehen hätte)erwarten, er war Milos Auftragsschläger der ein Wunsch nach einem eigenen Restaurant hegte. So sehr ich es ihm in Teil 1 wünschte, so sehr freute ich mich als ich ihn und sein erfülltes Ziel dann gesehen habe.

                                        Teil 3, eigentlich die ganze Trilogie, wird nach dem Schauen noch lange im Kopf nachhallen, Refn hat sich furchtlos an dieses schwere Thema herangewagt und es so famos und höchst dramatisch umgesetzt. Es brauchte mal wieder keine Effektüberschüttung, es brauchte einfach nur Persönlichkeiten deren Tiefgang bis nach China reichen und eine Story die so viele rote Fäden verfolgt dass einem schwindlig wird.
                                        Franke, Tonny, Radovan und Milo und sein Essen muss man einfach kennengelernt haben.

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                                          • Er verdient allein für seine Existenz einen Oscar.

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                                            • 8

                                              "Pusher II" ist noch härter, noch realer, noch ergreifender und noch deprimierender. Und er ist mit Mads Mikkelsen. Dieses Mal wird Frank, aus dem ersten Teil, vollkommen ausgelassen und der Fokus wird auf Tonny(Mikkelsen) gelegt. Daran erkennt man schon mal das Refn keine normale Trilogie drehen wollte, er hat die Geschichte aus Teil 1 nicht stur weiter verfolgt, er ist ganz neue Ansätze angegangen – klar, ein gewisses Risiko besteht, denn so was kann leicht mal in die Hose gehen, aber er hat seine Idee gekonnt umgesetzt.

                                              „Du sollst nicht stehlen.“ Dieses Gebot wird knallhart ignoriert, sei es Autodiebstahl oder eine kleine Ausraubung der Minibar des Freundes. Mit ehrlichen Sachen haben die Protagonisten auch hier nicht viel am Hut. Nebenbei stecken sie ihre Nasen noch öfters in den weißen Schnee – nein wirklich, hätte man daraus ein Trinkspiel gemacht: „Immer wenn die eine Line ziehen trinken wir einen kurzen“, man würde schon nach einer halben Stunde im süßen Land der Träume verweilen. Oder auch vor der Kloschüssel.
                                              Man könnte meinen das genau das die ganze Sache unrealistisch macht, jedoch kommt man gar nicht erst auf den Gedanken, denn die Charakter sind so kaputt und so am Ende das man alles nachvollziehen kann.

                                              Wie gesagt übernimmt dieses Mal Mads Mikkelsen die Hauptrolle, er spielt Tonny der grade erst aus dem Knast gekommen ist und im Geschäft seines Vaters Fuß fassen möchte. Dort will er vor allem die nötige Anerkennung und Zuneigung von seinem Vater gewinnen die er nie hatte. Und dann wäre da auch noch seine drogensüchtige Exfreundin, die ihm seinen neugeborenen Sohn vor die Nase hält.
                                              "Pusher II" wurde mit echten Straftätern besetzt, dass macht die ganze Sache natürlich umso authentischer(in „City of God“ hat dieses Prinzip schon sehr gut funktioniert) und schauspielerisch kann sich das auch sehen lassen. Dennoch kann es absolut keiner mit Mikkelsen aufnehmen, was er seinem Charakter alles abverlangt ist ganz groß, er verkörpert eine so ergreifende und (anfangs) schwer verstehende Person die mit so vielen Gesichtern durch den Film trottet. Er stellt (erneut) eine gescheiterte Existenz dar, und dennoch bettelt er nie nach Mitleid, erträgt jeden Schlag in die Magengrube, seien es die Prostituierten die ihn auslachen weil er keinen hoch kriegt, oder sein Vater der ihn immer wieder als einen Nichtsnutz hinstellt. Wieder einmal wird das Tattoo, „RESPECT“, das er auf seinem kahlen Hinterkopf trägt, zu einer Farce. Niemand hat vor Respekt ihm, und so wird es schwer für Tonny Respekt zu zeigen. Sein Leben wäre nicht so verkommen wenn er wenigstens eine gute Beziehung zu seinen Eltern hätte, jedoch ist seine Mutter verstorben und mit seinem Vater führt er einer der schwierigsten Vater-Sohn-Beziehungen die man jemals gesehen hat.

                                              Actionfetischisten kommen auch beim zweiten Teil der Trilogie nicht auf ihre Kosten, so etwas braucht man an aber auch nicht wenn die Charaktere und deren Handlungen so faszinierend sind. Es ist einfach etwas ganz anderes was man in diesem Film zu sehen bekommt, Refn liefert keinen schablonenhaften Gangsterstreifen ab, er hegt Zuneigung zu seinen Figuren und das spürt man die ganze Laufzeit über.

                                              Ich musste mir bei einem Gangster/Drogendrama nie eine Träne verkneifen. Warum auch? Was könnte einen dazu bringen? Ganz einfach: Es ist das Baby was Refn mit eingebaut hat, und jeder der sagt das dies nicht in so einen Film reinpasst liegt falsch, natürlich tut es manchen Szenen weh hinzuschauen, doch das absolut grandiose, herzerwärmende Finale macht alles vergessen und man möchte Refn persönlich für das tolle Ende danken. Mikkelsen verleiht seiner Persönlichkeit so viel Tiefgang wie es selten jemand in dem Genre geschafft hat. Einfühlsam und (un)menschlich in jeder Sekunde.

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                                              • Pitt kann mehr als die Coole Sau zu mimen, hat er schon oft genug bewiesen. Ich mag ihn.

                                                • 7 .5
                                                  über Pusher

                                                  Drogen, Drogen, Drogen und Schulden, Schulden, Schulden. Eine schlechte Mischung wie Guttenberg und ehrliche Arbeit, wie Reiner Calmund und kalorienarmes Essen, wie...eine schlechte Mischung eben. Vor allem nicht wenn die Summe ins 6 Stellige geht. Das merkt auch Frank(Kim Bodnia). Er hat sich es wegen einem verpatzten Drogenschäft mächtig bei dem Gangster Milo(Zlatko Buric) verscherzt. Was anfangs noch eine stabile Freundschaft darstellte, entwickelt sich mit der Zeit zu einer Hassliebe wo die „Liebe“ jedoch immer mehr verblasst.

                                                  „Pusher“ wird gerne als die dänische Variante „Goodfellas“ dargestellt, das möchte ich nicht unbedingt unterstützen. Es geht um Drogenhandel, zwar auch in einem Gangstergewerbe, jedoch gehen einem dann auch schon die Vergleiche aus. Dort wird nämlich eine Geschichte erzählt die über Jahrzehnte geht, hier jedoch wird 1 Woche zusammengefasst. „Pusher“ gehört jedenfalls in dieses Genre „Gangsterfilm“ und sticht dennoch extrem stark aus der Menge. Das vor allem wegen der Authenzität die Refn so gut wie möglich rüberbringen wollte. Hat er geschafft. Man sieht die Coolness der Darsteller und riecht gleichzeitig ihren Angstschweiß. Es gibt keine Schonungsphase, nicht für Frank, nicht für den Zuschauer, man sitzt in diesem bitterbös wirkenden Drogenthriller fest und muss diesen ganzen Mist mit Frank durchstehen. Währenddessen entdeckt man mehr als Franks eigenes, verkommenes Leben, wo man nur hinschaut, welcher Person man auch in die Augen blickt –überall liegen gescheiterte Existenzen verteilt. Junkies und weitere Drogendealer…hat man alles schon mal gesehen, aber die Atmosphäre die mit dieser Realitätsnahen Fassade zusammen wirkt lässt das Ganze viel düsterer und aggressiver wirken. Man ist immer wieder von dieser erschreckenden Brutalität geschockt.

                                                  Was „Pusher“ sehr einzigartig (und eigenartig) macht, sind die Charaktere die ich für meinen Teil noch nie so gesehen habe. Man mag irgendwie gar keinen. Und doch mag man alle. Das liegt daran das (fast) alle Charaktere so facettenreich sind und man immer wieder ein neues Bild von Ihnen kriegt. Ein gutes Beispiel dafür stellt wohl Franks bester Freund Tonny(Mads Mikkelsen, seine erste „große“ Rolle(die er auch gut gemeistert hat)) dar, bis zum Drogengeschäft das verpatzt wird sind er und Frank unzertrennlich und können über alles reden, doch sobald die Cops eingreifen packt er aus. Da sollte er seine Tättoowierung, RESPECT, die er auf seinem kahlen Hinterkopf trägt, nochmal überdenken, denn es spricht nicht dafür dass er Respekt vor seinem Freund hat wenn er ihn sofort verpfeift. Doch die Charaktere würden nicht ohne die richtigen Darsteller zur Geltung kommen. Der Cast war klasse, bis auf ein paar Außnahmen schaut man einfach jedem gerne zu, in mein Herz habe ich Slavko Labovic geschlossen, ein Schläger der am liebsten ein Restaurant eröffnen möchte, hach, so was ist doch schön.

                                                  „Pusher“ hat mich etwas vergewaltigt zurückgelassen. Unverblümt wird einem die ekelhafte Welt des Drogengeschäfts ins Gesicht geschmissen. Doch faszinierend war’s allemal.

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                                                  • Euch ist da ein Fehler unterlaufen, "Der Hobbit" nicht in der Top 10 der am meisten erwarteten Filme?

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