Mr. Pink - Kommentare
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Alle Kommentare von Mr. Pink
"Ein großer Krieger? Groß machen Kriege niemanden."
Ich habe die Kommentare hier bisher nur überflogen, aber aus durchaus verständlichen Gründen ist dieser Streifen ja anscheinend nicht sehr beliebt. Ich habe ihn jedoch nicht als glorifizierend oder gar als Propaganda empfunden, zwiespältig habe ich ihn zwar schon aufgenommen, grundsätzlich hat er mir aber gefallen. Denn ich gebe ja allem eine Chance, auch wenn die Reputation allgemein eher negativ ist, Bücher, Filme Menschen, bei "American Sniper" kommt sogar alles davon zusammen. Das Buch mag auf den ersten Blick wie eine interessante Lektüre erscheinen, die US-Armee und deren Kriege aus der Perspektive eines Einzelnen zu betrachten, war für mich aufgrund dessen Weltanschauung aber unerträglich zu lesen, weshalb ich auch recht lange gebraucht habe, mich da durch zu quälen, weil ich oft einfach keine Lust mehr hatte, mich länger in die meiner Meinung nach sehr schiefe Gedankenwelt dieses Menschen zu begeben. Dabei erschien Chris Kyle mir auf den Bildern in der Mitte des Buches, die ich mir bei dieser Art Literatur immer als erstes anschaue, noch recht sympathisch. Auf einem, das erste, das mir ins Auge fiel und ihn mit seiner Frau zeigt, sieht er eben wie ein ganz normaler Typ aus, wohingegen ein Kinderfoto des Waffennarren ihn als, der Unterschrift nach, Cowboy mit seiner Beute zeigt, was schon weniger charmant erscheint. Er hinterfragt in seinen Ausführungen dann zwar auch die Arbeitsweise des Militärs, aber niemals seinen Auftrag, der natürlich die Ermordung anderer Menschen einschließt, was ihm sogar Spaß zu machen scheint, da er so doch sein Vaterland, das für ihn noch über der Familie steht, beschützen kann. Er sieht die Dinge nur schwarz-weiß und die Menschen, die er durch sein Zielfernrohr betrachtet, sieht er nicht als solche, sie sind nur Ziele, die er wiederholt, und zwar allesamt, vollkommen unreflektiert als Schurken und Wilde bezeichnet. Vielleicht ist es auch genau diese Einstellung, die ihn zum perfekten Soldaten macht, nicht nachfragen und die Drecksarbeit mit Einsatz erledigen, was ihn ja schließlich auch, obwohl er sich selbst nie so gesehen hat, zu einer Legende unter seinen Kameraden und einem der erfolgreichsten Scharfschützen machte. Eine Bezeichnung, die mir Magenkrämpfe bereitet. Denn ist ein Soldat, der nicht gezwungen ist zu Töten weniger "erfolgreich"? Die langweilig zu lesende Autobiographie des SEALs, bei der man übrigens kaum etwas über die 1962 von US-Präsident Kennedy ins Leben gerufene, laut Eigenwerbung "schlagkräftigste Spezialeinheit der Welt" lernt, zeichnet für mich das Bild eines, verzeiht meine Wortwahl, kompletten Vollidioten, Mörders und Psychopathen mit grauenhaften Ansichten über die Welt, der durch seine fragwürdige Tätigkeit jedoch gesellschaftlich einen recht hohen Stand erringen konnte.
Wieso gerade Bradley Cooper, außer dass er vielleicht mal einen Soldaten spielen wollte, nun so sehr daran gelegen war, diese Geschichte zu verfilmen, erschließt sich mir nicht so ganz, aber immerhin sind für ihn und seine angefutterten und antrainierten Extrakilos ja eine verdiente Oscarnominierung rausgesprungen. Denn er spielt die Rolle wirklich hervorragend und auch tiefgründig. Schnell wird nämlich klar, dass dies ein ganz anderer Chris Kyle ist, als der, den ich aus dem Buch kenne. Vielleicht ist das näher an der Wahrheit, vielleicht war er gar kein so schlimmer Mensch, in diesem Fall hätte er sich aber mit dem Buch keinen Gefallen getan. Regisseur Clint Eastwood jedenfalls beweist auch hier wieder, dass er sein Handwerk versteht und präsentiert die Geschichte eines Mannes, der, soweit bleibt er der Vorlage treu, an das glaubt, was er tut und in seinen Gedankengängen seiner Funktion und seinen Feindbildern gegenüber eingeschränkt wirkt, der allerdings, und hier liegt dann der Vorteil des Films, auch menschlich erscheint und dem Zweifel erlaubt sind. Die Zerrissenheit dieser Figur zwischen Vaterlands- und Familienliebe hätte gerne noch deutlicher herausgearbeitet werden dürfen, aber auch so zeigt "American Sniper" in kalten, beinahe sterilen, bedrückenden Bildern und nachhallendem Tondesign, welch eine psychische Belastung der Krieg darstellt, was er mit einem Menschen anstellen und wie man an solch grausiger Gewalt zerbrechen kann, wie schwer es ist, nach solchen Extremsituationen wieder zur Normalität zurückzufinden. Außerdem werden Chris Kyle, obwohl sein grundsätzlicher Charakter erhalten bleibt, hier deutlich mehr Facetten zugesprochen als es für mich persönlich im Buch erkennbar gewesen ist. Er wirkt weit weniger platt, menschlicher. Auch wird er, außer in den letzten (realen) Szenen dann, nicht als Erretter der Nation oder besonders heldenhaft dargestellt, sondern als jemand, der nur aus (auch hier für mich nicht ganz nachvollziehbarem) übertriebenem Nationalstolz heraus in den Krieg zieht und sich notgedrungen mit seiner Tätigkeit anfreundet, letztendlich aber an diesem Druck zerbricht, die ganze Figur war für mich hier greifbarer. All das macht "American Sniper" zu einem effektiven Antikriegsfilm, auch wenn er sich selbstredend zu keiner Zeit mit den ganz Großen dieses Genres messen kann. Es ist aber ein sehenswerter Film, den ich nur nicht komplett genießen konnte, weil aufgrund des Wissens um die Hintergrundgeschichte und die für mich wegen ihrer Biografie sehr unsympathische reale Person hinter diesem Werk eben doch noch ein unschöner Nachgeschmack bleibt.
Durchwachsene Filmographie, aber dafür ganz sicher der Typ mit dem coolsten Namen im Filmbiz.
Das ist viel interessanter als die ganzen anderen Star-Wars-News hier. Sehr informativ geschrieben! :)
But that's the way I like it, baby. I don't wanna live forever.
"Those aren't shorts. Those are pants. THESE are shorts. I'm cool."
https://pbs.twimg.com/media/B_He9S6XIAEXy3R.jpg
Rocke in Frieden!
So, ich werde den Schnitt jetzt einfach mal noch weiter nach oben drücken. Nachdem ich es heute nämlich das gefühlt dreihundertzehnte Mal gesehen habe, es sowieso zwei bis dreimal pro Jahr angucke, die fetchen Dialoge schon fast mitsprechen kann und Lindsay hier mit das Niedlichste seit Erfindung des Tierbabys ist, bekommt dieses Meisterwerk von mir hier endlich die Bewertung, die es verdient. ♥
Die Zeitschrift bekommst du zwar echt nicht, aber mit dieser Dachzeile und Eingangstext hast du trotzdem gewonnen.
Miley Christmas, Freunde. Ich wünsche euch schöne Feiertage und ganz viel
http://www.eonline.com/eol_images/Entire_Site/20131030/rs_1024x576-131130081902-1024.Miley-Cyrus-Love-Magazine.jl.113013.jpg
♥
"Eyes Wide Shut" ist auf jeden Fall einer von Kubricks besten! Und welche Cosmic Shells fehlen dir denn noch, bzw. hast du anzubieten? ;)
Die Daisy hat mir auch gut gefallen. Und "Anchorman" ist doch eigentlich immer die bessere Alternative zu "Gladiator", egal zu welcher Uhrzeit. :)
"Fifty Shades of Grey" macht also wortwörtlich krank, habe ich's doch gewusst. :D
Und "Pan" klingt schön, ich hatte den ja erst mal ausgelassen (auch, weil ich von "Anna Karenina" ein bisschen enttäuscht war), werde ihn aber auf jeden Fall irgendwann noch nachholen.
Diese Überschrift verwundert mich kein bisschen. :D
"A paranoid schizophrenic walks into a bar..."
Reggie Kray hat als er im Gefängnis saß Charlie Bronson getroffen (und diesen Spielenachmittag später als "the most frightening visit of my life" bezeichnet). Schade, dass dieses Treffen hier nicht noch mit eingebaut wurde, aber nur zweimal Tom Hardy ist ja auch schon mindestens doppelt so gut. Tom Hardy und Tom Hardy sind für mich dann auch das allerbeste an diesem Film gewesen, weil so eine Doppelrolle ja eine gute Möglichkeit ist, eine ausgiebige Bandbreite seines Schauspielspektrums zu präsentieren, was die beiden hier auch ganz ausgezeichnet tun. "Legend" unterhält dadurch tadellos und erlaubt in mit einem tollen Soundtrack unterlegten, vortrefflich eingefangenen Bildern einen interessanten Einblick in die Britische Unterwelt, auch wenn dieser klassisch aufgebaute Gangsterfilm dem Genre keine neuen Aspekte abringt und der Mittelweg zwischen komödiantischer Inszenierungsweise und tragischem Inhalt nicht immer ganz bis in Letzte geglückt ist.
Und schon wieder bevor das Jahr überhaupt vorbei ist...
Ich habe Episode I vor kurzem mal wieder gesehen, nachdem ich ihn die letzten Male meistens unauffällig ausgelassen hatte, zu kindisch, zu langweilig, Jar Jar zu nervtötend, aber diesmal hat mir der Film wirklich wieder jede Menge Spaß gemacht. Er ist zwar deutlich schwächer als die restlichen Teile, aber obwohl ich trotz enormer Vorfreude auf die anstehende Fortsetzung der Sternensaga ob der penetranten Werbung momentan schon fast übersättigt vom Thema sein müsste, war ich von "The Phantom Menace" tatsächlich wieder sehr angetan. Was Episode I nämlich gut zeigt ist, wie wichtig ein guter Score für das Gelingen eines Films und wie großartig John Williams‘ Arbeit an dieser Reihe ist. Denn als Stummfilm, nur mit der musikalischen Untermalung, hätte dieser Film vielleicht sogar noch etwas besser funktioniert, da die Dialoge hier, und das gilt ebenso für II & III, anschaulich zeigen, wo George Lucas‘ Stärken definitiv nicht liegen. Die Musik hingegen, die hier neue Motive liefert, die trotzdem hin und wieder an die alten Melodien erinnern können, trägt den Film und erzeugt zu jeder Zeit die richtige Stimmung. Mit "Duel of the Fates" gibt es sogar gleich eines der besten Stücke der ganzen Reihe zu hören, wenn im Finalkampf gegen Darth Maul die Spannung ihren Höhepunkt erreicht. Dieser Lichtschwertkampf ist übrigens (vielleicht ein wenig kurz geraten, verglichen zum Beispiel mit dem sich insgesamt doch etwas hinziehenden Abschnitt auf Tatooine, aber dennoch) extrem cool gestaltet und hervorragend choreografiert. Die Rolle des mysteriösen Gegenspielers hätte meinetwegen sogar gerne noch mehr ausgebaut werden können, zeigt sie doch, was mich hier beeindruckt, denn was an "Star Wars" so begeistert sind doch die Unmengen an fremden Wesen und fernen Welten, und davon gibt es auch hier wieder reichlich. Ein Planet, der aus einer einzigen gigantischen Metropole besteht, eine Unterwasserstadt, ein Wüstenplanet, außergewöhnliche Orte, die faszinieren und mit den sonderbarsten Gestalten bevölkert sind, eine fette, gierige Fliege, riesige Fische, und sogar den guten alten Jar Jar finde ich ganz akzeptabel, auch wenn seine übertriebene Komik bisweilen noch immer recht aufdringlich daherkommt. Unter den menschlichen Wesen dieses Universums ist Ewan McGregor das mit Abstand Beste der Teile I-III, weil er nicht nur als junge Version von Alec Guinness durchgeht, sondern auch dessen Darstellung ordentlich studiert haben muss und so einen ganz und gar großartigen jungen Obi-Wan abgibt. Liam Neesons Darbietung als Meister Qui-Gon ist ein weiterer Grund für diesen Film, und natürlich Padmé, gespielt von Natalie Portman, in die ich mich damals im zweiten (und meinem ersten im Kino) Teil verguckt habe, in welchem ich nebenbei Hayden Christensens Performance positiv erwähnen möchte. Nun ist er, außer in "Shattered Glass", nicht gerade das, was man einen guten Schauspieler nennen würde, auch hier nicht, aber, und das zeigt sich besonders in Episode III, was etwa seine Bewegungsweise und Körperhaltung angeht, kommt er Darth Vader aus den alten Filmen sehr nah, und ich hatte beim zeitnahen Sehen aller Teile wie bei Obi-Wan wirklich das Gefühl immer dieselbe Figur vor mir zu haben.
Die Romanze zwischen Padmé und Anakin nimmt dann auch ihren Anfang, während der restliche Film, bis er schließlich in ein unglaublich packendes Finale mündet, sich unter anderem ausgiebig mit dem Funktionieren, bzw. Nichtfunktionieren des politischen Systems der Republik befasst, wo Intrigen gesponnen werden, in die auch Anakin verwickelt wird, und die sich letztendlich immer weiter steigern, bis all diese Konflikte in Episode III schließlich den vorläufigen Höhepunkt erreichen und das Schicksal aller besiegelt scheint. Anakins Werdegang, stellenweise gut vorbereitet, wirkt dann nicht immer gänzlich nachvollziehbar erzählt und Christopher Lees Auftritt scheint ihm fast nicht würdig, aber dieses düsterste Kapitel von allen ist, etwa in Optik und Design, ein gekonnter Übergang zur Originaltrilogie, der einfach imposant inszeniert und im spannungsgeladenen, tragischen Finale, wenn es zur Order 66 und der Geburt Darth Vaders kommt, emotional äußerst packend gestaltet ist.
"Krieg der Sterne" ist dann der Ursprung, bzw. in der neuen Zählweise im Anschluss an diese Ereignisse ein hoffnungsvoller Neuanfang, und erzählt die klassische Heldenreise im Gewand einer überwältigenden Weltraumoper, die mich jedes Mal aufs Neue begeistert und deren Figuren ich jedes Mal fast noch mehr liebgewinne. Ob nun der eiskalte Widersacher Darth Vader oder unsere Helden, die wunderschöne und tatkräftige Prinzessin, der furchtlose kleine Droide und sein bester Freund, der wirrköpfige Philosoph, der draufgängerische Raumschiffkapitän und sein treuer, haariger Freund oder im nächsten Teil dann der kauzige und weise Jedi-Meister, sie alle erwecken diese Geschichte und damit Träume zum Leben und kämpfen weiter, obwohl sich mit "Das Imperium schlägt zurück" wieder ein sehr dunkler Teil anschließt, der noch immer mein Favorit ist. Die Rebellen erleiden schwerwiegende Verluste, ein klassisches Happy End ist diesmal ausgeschlossen und trotzdem schimmert immer noch Hoffnung durch, die Geschichte ist dabei perfekt erzählt, weil alles so fokussiert ist, dass man trotz unzähliger Namen, Orte und Ereignisse stets den Überblick behält, was übrigens für die gesamte Saga und in inszenatorischer Sicht etwa für die Raumschlachten genauso gilt. Auch die Wendung am Schluss erzielt für mich jedes Mal erneut seine Wirkung, einzig über das etwas offene Ende könnte man meckern, würde es nicht im letzten Film aufgelöst werden, und das zu meiner vollsten Zufriedenheit, wenn "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" diese ikonische Weltraumsaga zu einem schönen Ende bringt und wir unsere Helden ein letztes Mal begleiten dürfen, wie sie sich gegen das Imperium zur Wehr setzen und das, Spoileralarm, diesmal erfolgreicher als in Episode V. So laut wie es leise begann, schließt dieser Teil die Sternensaga, die ich so sehr ins Herz geschlossen habe, dann also (vorläufig) ab, eine Geschichte, die ich mir immer wieder gerne erzählen lasse und dabei auch immer wieder hell wie ein Lichtschwert glühende Augen bekomme, eine Geschichte, die zu den tollsten gehört, die jemals erzählt wurden.
Die gesellschaftlichen Probleme gleichgeschlechtlicher Liebe in den 50ern werden hier zwar thematisiert, dennoch steht die Homosexualität in "Carol" gar nicht unbedingt immer im Vordergrund, sondern der Film erzählt einfach eine Liebesgeschichte, die eben zufällig zwischen zwei Frauen stattfindet. Obwohl das Tempo mir fast schon ein wenig zu bedächtig war, konnte diese feinsinnige Highsmith-Verfilmung mich für sich gewinnen, weil Kostüme und Kulisse ganz wunderprächtig strahlen und eigentlich nur noch von den beiden famosen Hauptdarstellerinnen übertroffen werden.
Bradley Cooper hat mich hier als beinahe einziges bei Laune gehalten. Er spielt einen arrogant ekstatischen Koch, der unbedingt seinen dritten Stern im Michelin Guide bekommen will und sich dafür seine sieben Küchensamurai zusammensucht, um die Töpfe zum Glühen zu bringen. Seine Vorgeschichte, in der es um Drogen, Sucht, Schulden und Paris geht, bleibt dabei zu leer und eigentlich irrelevant; immer wird einiges angedeutet, das die Handlung aber wenn überhaupt nur minimal weiterbringt und auch zur Charakterzeichnung nichts beisteuert. Von der Geschichte her konnte mich der Streifen also nicht überzeugen und auch als Food Porn taugt er wenig, da konnte mich "Chef" viel, viel mehr begeistern. "Burnt" ist kein schlechter Film, aber auch keiner, den man unbedingt gesehen haben muss, weil er so ein bisschen was von einer Gourmetmahlzeit hat, sieht besser aus als es schmeckt und satt wird man davon auch nicht.
Ein Film.
Der Amerikanische Akzent von Nicholas Hoult klingt echt gut, und sowieso überzeugten mich vor allem die Schauspieler; wie etwa Charlize Theron, die nach der Buchlektüre vielleicht nicht die erste Wahl für die Hauptrolle wäre und besonders Christina Hendricks, die mit ihrer tollen Leistung als liebende, aber am Ende ihrer Kräfte angelangte Mutter für mich das Highlight des Films ist. Dieser ist leider trotzdem ein nie langweiliger, aber eher durchschnittlicher Krimi mit überschaubarem Spannungslevel, sowie lächerlicher Darstellung von Satanismus, ich weiß gerade gar nicht mehr, ob das in der (empfehlenswerteren) Vorlage auch so schlimm war. Der ganz große Wurf ist "Dark Places" also nicht, aber was soll's, es kann eben nicht immer "Gone Girl" sein.
Seth Rogens überdrehte Mimik, die alle Regler auf elf gefahren hat wenn er hier auf seinem Drogentrip unterwegs ist, ist einfach zum Schießen. Auch sonst hatte ich dank der unterhaltsamen Besetzung sehr viel zu lachen. Der Humor hat mir einfach zugesagt und obwohl es manchmal schon sehr vulgär wurde, vernachlässigt "The Night Before" die gefühlvollen Aspekte der Geschichte um die drei Freunde nie. Es ist mal ein etwas anderer Adventsfilm als die üblichen, für ein bisschen Spaß und gute Laune in dieser stressigen Jahreszeit aber genau richtig, denn zu guter Letzt kommt, was bei diesem Thema ja das Wichtigste sein sollte, auch schöne Weihnachtsstimmung auf.
Ihr wisst ja, ich bin alles andere als ein Fan der Hungerspiele. Berlin, Philip Seymour Hoffmans Abschiedsvorstellung (auch wenn so ein Franchise-Schmarrn ihm natürlich nie und nimmer gerecht wird) und die Freikarten (ich gebe zu, die ganz besonders) konnten mich für "Mockingjay Part Deux" aber trotzdem ins Kino locken. Vollkommen überzeugt hat mich auch der letzte Teil nicht, zweigeteilte Finale sind eben nicht sehr proper und machen die Geschichte hier insgesamt, also zusammen mit dem, woran ich mich vom letzten Jahr noch erinnern kann, doch ein wenig zu lang, während einige Parts dennoch zu hurtig wirken, wenn beispielsweise einige Charaktere im heroischen Kampf ihr Leben lassen müssen und das in wenigen Sekunden abgefertigt wird, wodurch es mich, der sowieso schon keine enge emotionale Bindung ans Geschehen hat, eher kalt lässt. Vieles hat mir aber auch gut gefallen, dieser ist auf jeden Fall der beste Teil, die Dystopie und die Unruhe, die Ungewissheit, die Gefahr des Krieges sind spürbar, auch ein bisschen mehr Politik gibt es endlich, die Konflikte lassen sich fühlen; hübsch gefilmt und ordentlich gespielt ist das Ganze außerdem, da frage ich mich, wieso nicht gleich so, dann wäre ich jetzt eventuell auch johlender Fan. So bin ich aber mit dem Abschluss dieser Reihe, die mich anfangs noch so verärgert hat, immerhin recht zufrieden.
Ist ein äußerst starkes Argument für HD-Fernsehen. Ihre Augenringe und der dazugehörige verdorben unschuldige Schlafzimmerblick sind das sexieste, was in letzter Zeit so über den Bildschirm geflimmert ist. Schade, dass sie bei "Anger Management" so schnell wieder rausgeschmissen wurde.
Joaquin Phoenix ist ja immer ein guter Grund, sich einen Film anzusehen. So auch hier, wo er sich exquisit als Philosophie-Professor durch eine Sinnkrise trinkt und mit der reizenden Emma Stone anbandelt. Die dabei aufkeimende Romanze und auch etwaige Versuche, Philosophie zu vermitteln verblassen jedoch nach und nach, weil sich "Irrational Man" unerwartet in einen Suspense-Krimi verwandelt, beinahe so als wollte Woody Allen mal einen auf Hitchcock machen. Seinem eigenen Stil bleibt der Regisseur dabei aber trotzdem treu und so ist dieser Film ganz und gar nicht irrationaler Weise eine sehr feine, geistreich elegante, prima besetzte Komödie.
Eine langweilig erzählte Geschichte, unlustige Gags mit schlechtem Timing und Johnny Depp spielt so, als wolle er Johnny Depp parodieren.
Steve Jobs ist jemand, der mich so ziemlich überhaupt nicht interessiert, Äpfel mag ich eigentlich nur aus dem Obstkorb. Das macht aber gar nichts, denn einer der vielseitigsten aktiven Regisseure und einer der besten Drehbuchautoren sind natürlich schon gute Gründe, sich mit diesem Biopic zu befassen. Im Skript liegt dann auch die Stärke des dialoglastigen Films, weil jede Zeile punktgenau sitzt und auch von den großartigen Darstellern perfekt rübergebracht wird. Michael Fassbender sieht Steve Jobs nun nicht zum Verwechseln ähnlich, hat sein Wesen aber gut erfasst, als Gegenpol zu ihm gibt es unter anderem die wie immer sehr tolle Kate Winslet zu bewundern, und dank Danny Boyles firmer Regie wird aus alledem trotz der an sich eher schematischen Geschichte eine überzeugende Vorstellung.
So viel Enthusiasmus, fantastisch!