RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
Teens haben dem bösen Michael Biehn die Uhr geklaut - natürlich nicht irgendeine, sondern eine, die sie relativistisch durch die Zeit gehen lässt, so dass die Zeit um die Teens quasi stehenbleibt......
In der ersten Hälfte ist 'Clockstoppers' (2002) mit den Ideen zur Anwendung und den Effekten noch interessant und unterhaltsam, doch aus der Story, die sich daraus entwickeln könnte, wird leider nichts. Stattdessen gibt es eine alberne Jagd auf die Teens und die Uhr, wobei auch die pathetischen Dialoge um Familienprobleme und die Abwendung des Schicksals nicht fehlen dürfen.....
Schade - was stark beginnt, driftet zunehmend in Genre-Einerlei und langweilt mit Einfallslosigkeit.
"Ha-ha, Charade You are" (Pink Floyd).
Das soll der Titel 'Charade' (1963) wohl auch über sich selbst sagen: der ganze Film ist eine betrügerische Farce. Fünf Männer, darunter damalige Stars wie Cary Grant, Walther Matthau und James Coburn, sind hinter Audrey Hepburn her, weil sie 250.000 $ von ihrem frisch ermordeten Mann bei ihr vermuten. Doch nichts ist, wie es scheint, und nur eines ist sicher: wer nicht aufpasst, beißt ins Gras. Das Verwirrspiel ist gekonnt aufgezogen, denn es wird erst zum spannenden Showdown klar, wo das Geld ist und wer die Widersacher mit einigem Erfindungsreichtum ausschaltet.
Dennoch präsentiert sich dieser Plot nicht todernst, sondern serviert die Story mit einigem Humor und Augenzwinkern - da kann es durchaus vorkommen, dass Grant in voller Montour unter die Dusche steigt......
......und natürlich bleibt ein Hepburn-Grant-Techtelmechtel nicht aus, auch wenn Grant eher als ihr graumelierter Sugardaddy durchgeht, denn als der unwiderstehliche Heiratskandidat, dem Hepburn bei jeder Gelegenheit hinterherrennt und ihre Liebe bekundet. So eine Charade, auch wenn sie aus heutiger Sicht noch so affig daherkommt, ist jedoch aus 50er/60er-Filmen nicht wegzudenken und reflektiert den sexistischen Zeitgeist.
Lockere, aber nichtsdestoweniger clever aufgebaute Unterhaltung, die auch nach über 50 Jahren ihre sehenswerte Frische nicht verloren hat.
Der Agenten-Kracher unter den Weihnachtsfilmen: Geena Davis mutiert vom lieben Hausmütterchen zur gnadenlosen Killerin, unterstützt vom unverwüstlichen Samuel L. Jackson. Auch David Morse und Brian Cox mischen kräftig mit. Bis über die Mitte überzeugt 'Tödliche Weihnachten' (1996) mit witzigen Auftritten und Sprüchen des Duos Davis/Jackson, wobei auch für Kurzweil und Spannung im Rahmen eines gelungenen Action-Thrillers gesorgt ist.
Das lässt leider in dem Maße nach, wie der Plot den Fokus auf eine hirnlose Verschwörungsstory legt und die Handlung zum üblichen Hin und Her der Bösen und der Guten verkommt. Witz und Spannung weichen einfallsloser Genre-Stereotypie, die man zum gefühlt hundertsten Mal vorgesetzt bekommt und wohl einer der Gründe für den damaligen Flop ist. Immerhin besinnt man sich zum Finale wieder der anfänglichen Qualitäten und legt einen ansehnlichen Showdown hin.
Unter dem Strich reicht es vor allem wegen der ersten Hälfte zu sehenswerter Unterhaltung, die mit einem besseren Drehbuch das Zeug zum Spitzenfilm gehabt hätte.
Das Marilyn Monroe-Tagebuch, wundersam lange nach ihrem Tod zutage gekommen - klingt nach einem Fake ähnlich der "Hitler-Tagebücher", die 'Der Spiegel' in der 80ern veröffentlichte. Tatsächlich ist das auch hier nicht anders (https://www.atlasobscura.com/articles/why-fake-diaries-can-be-as-powerful-as-the-real-thing), was aber die Macher von 'Love, Marilyn' (2012) nicht davon abhielt, es als Aufhänger für eine weitere Monroe-Doku zu verwenden.
Mehr noch, eine Garde an reputierten Schauspielern (Tomei, Brody, Thurman u.v.m.) zitiert daraus melancholische Inhalte mit dem gespielten Eindruck der innerlich zerrissenen Marilyn. Diese Einlagen kommen zwischen Doku-Beiträgen zu ihrem Werdegang seit den späten 40ern. Am beeindruckendsten ist dabei das Material um die berühmte Szene mit Marilyns hochgewehtem Kleid über dem U-Bahn-Schacht aus 'Das verflixte 7. Jahr' (1955). Die wurde wirklich auf der Straße gedreht und verursachte mitten in der Nacht einen Massenauflauf von Männern (weit über 1000), die Marilyn anfeuerten, was sie wiederum in Hochform brachte. Ein wahrhaft ikonischer Moment der Filmgeschichte, quasi aus der Totalen betrachtet.
Allein schon diese Szene macht die Doku sehenswert, wobei auch der Rest die Ansprüche erfüllt und die Einlagen der Stars ansprechend gemacht sind - ob das nun auf einem Fake beruht oder nicht, ist kaum der Punkt.
Sigourney Weaver erlebt den Alptraum aller Eltern - auf dem Spielplatz ist sie kurz beschäftigt, und schon ist die dreijährige Tochter verschwunden. Sie kommt nie darüber hinweg, freundet sich aber sechzehn Jahre danach mit einer Streunerin an, die Unterstützung nötig hat und theoretisch ihre Tochter sein könnte (Kate Bosworth).....
Die Handlung um das Zusammenkommen der beiden, argwöhnisch betrachtet von Weavers Sohn, ist ansprechend, zuweilen bewegend und durchgängig interessant, auch weil man mit Weaver hofft, dass Bosworth tatsächlich die verlorene Tochter ist. Vor allem Weaver spielt sehr stark und wirkt absolut glaubhaft in dieser Rolle. Weniger überzeugend ist dagegen ihr vom Drehbuch vorgegebenes Auftreten zum Ende hin, und das einfallslose Finale
(SPOILER: obwohl sie sich selbst nie sicher war, und Bosworth das unübersehbare Muttermal der verschwundenen Tochter nicht hat, kommt Weaver plötzlich mit der völlig irrationalen Ankündigung vor versammeltem Familienkreis, dass die Tochter mit am Tisch sitze, als ob Weaver quasi unzurechnungsfähig wäre. Das passt überhaut nicht zu ihrem sonstigen Verhalten. In einem besseren, dramaturgisch ausgereiften Finale hätte sie ihre Tochter tatsächlich wiedergefunden, nämlich über den Hinweis von Bosworth, dass sie bei religiösen Fanatikern aufgewachsen ist, die anscheinend 9 Kleinkinder entführten und großzogen.......
SPOILER ENDE)
Auch wenn 'Girl in the Park' (2007) zum Schluss nicht überzeugt, so ist er bis dahin doch ein sehenswerter, einfühlsamer Film mit einer beeindruckenden Sigourney Weaver.
Man muss nur ein paar Buchstaben vertauschen, und schon wird aus Santa Satan - der wahre Santa, natürlich direkt aus der Hölle.
Etwa bis zur Mitte punktet dieser Trash mit genügend starken, derben Ideen und witzigen Einlagen für ansprechende Unterhaltung, dann wird es leider zunehmend flach. In so einem Film auch noch zu versuchen, eine Story mit kitschigem Engel-Gegenspieler und Teens anzusetzen, die wieder einmal den Tag retten, war keine gute Idee. Dadurch verliert 'Santa's Slay' (2005) seinen Drive und die witzigen Momente und verkommt zum billigen B-Movie, auch wenn Santa seinen bösen Charakter natürlich nicht verliert.
Vor allem wegen der ersten Hälfte können Genre-Fans und Weihnachts-Abseiler durchaus einen Blick wagen.
Inhaltlich ist 'Truth' (2015) top, ebenso wie seine Besetzung mit Redford, Blanchett, Quaid & Greenwood. Eine weitere ambitionierte Abrechnung mit der Bush-Ära (2001-2008), dem wohl düstersten Kapitel der jüngeren US-Geschichte nach dem Vietnamkrieg.
In dieser wahren Story des investigativen Journalismus wollte die Reporterin Mary Mapes (Blanchett) aufdecken, dass Bush sich um den Einsatz im Vietnamkrieg gedrückt hat. Das Thema finde ich zwar nicht uninteressant, aber die cineastische Aufbereitung ist für mein Empfinden deutlich zu trocken geraten - Details, Details, Argumente und Diskussionen um Zeugenaussagen, Schriftbilder von Schreibmaschinen, ungenügende Recherchen. Das packende Politdrama wird hier definitiv nicht geboten, und wenn ich es genau wissen wollte, fände ich eine Doku oder ein Buch hilfreicher.
Unter dem Strich bleiben zwei etwas zähe Geschichtsstunden zur Auffrischung und Vertiefung eines Themas, das mir aus den Nachrichten jener Zeit noch bekannt war.
Als ich zum vorgeblichen SF/Horror-Thriller 'Shortwave' (2016) das erste Mal nach etwa zwanzig Minuten dachte: "bin ich hier in einem Arthouse-Film gelandet?", kam auch gleich der Genre-Klassiker hinterher (die Masturbationsszene). Nichts gegen Einstellungen, die absichtlich in der Hälfte des Bilds unscharf sind, aber das permanente Synthie-Geschwurbel geht irgendwann auf die Nerven. Vor allem, wenn ansonsten nichts passiert und fast nur das Leben eines Pärchens im neuen Haus beleuchtet wird. Flash-artig werden alptraumhafte Halluzinationen der Frau mit entsprechendem Psycho-Score eingeblendet, die zeigen, dass Übles in der Luft liegt. Leider bleibt der Plot sehr lange im Andeutungsmodus und plätschert u.a. mit pseudo-wissenschaftlichem Geschwafel vor sich hin, ohne einen Sinn zu ergeben oder eine Handlung im Sinne eines SF/Horror-Thrillers aufzubauen.
Im letzten Drittel fließt schließlich etwas Blut im Rahmen von abstrusen Situationen, die im Argento-Rotlichtambiente gefilmt sind und eher Ratlosigkeit als Thrill oder Spannung verursachen. Weniger ein SF/Horror-Thriller, dafür mehr abstruses Arthouse.
Von Michael Crichton (Drehbuch & Regie) hatte ich mehr erwartet. Unmittelbar vor 'Der große Eisenbahnraub' (1978) machte er im selben Jahr den ausgezeichneten SF-Thriller 'Koma', doch mit der Verfilmung des Heist-Coups von 1855 ist er meilenweit davon entfernt, trotz der starken Besetzung mit Sean Connery & Donald Sutherland.
In einem anderen Kommentar schreibt Vitellone treffend: "die Mechanismen des Films waren schon bei seiner Veröffentlichung angestaubt". Im Klartext: ein zäher Schinken, der durch und durch 70er-Erzählkino mit langgezogenen Szenen repräsentiert und damit den Handlungsfluss zu einem Rinnsal ausdünnt. Spannung kommt tatsächlich in einigen Szenen auf, bleibt jedoch beim gelegentlichen Strohfeuer und kann sich nicht zu einem durchgehenden Spannungsbogen erheben.
Die Story nach der wahren Begebenheit ist gut, auch stark gespielt und ansehnlich ausgestattet, aber viel zu langatmig erzählt. So dauert es schon über eine Stunde, bis nur ein paar Safeschlüssel kopiert sind. Erst im letzten Viertel kommt Bewegung in diesen der Plot, der am Ende jedoch komplett versagt. Ausgerechnet der interessanteste Teil mit dem besten dramaturgischen Potential wird in ein paar Minuten gequetscht, ist zudem kaum nachvollziehbar
(SPOILER: die komplette Sequenz mit Connerys Verhaftung, Anklage, der Flucht und wie sie organisiert ist;
SPOILER ENDE),
und hinterlässt den bitteren Nachgeschmack, dass sich das Aushalten doch nicht gelohnt hat.
Heute ist 'Assault' (1976) unumstößlich mit dem Werk der Horror-Legende John Carpenter verknüpft und wird entsprechend verklärt, doch in den 70ern war dieser Film ein mit 100.000 $ produzierter Independent-Streifen, den so gut wie niemand sehen wollte. Das offizielle Einspielergebnis beträgt 11.748 $, und das, obwohl er erst 1979 nach Carpenters Kassen-Erfolg 'Halloween' (1978) in die Kinos kam. Vorher hätten Kinobetreiber 'Assault' nicht einmal mit der Beißzange angefasst.
Die Gründe liegen auf der Hand: Carpenter verzichtet weitgehend auf Handlung, stellt lange nur seine Charaktere mit Alltagsaktionen und entsprechenden Dialogen vor: der beste Weg, die Aufmerksamkeit von Zuschauern zu verspielen, die von endloser Charakter-/Milieudarstellung weniger halten und einen packenden, spannenden Thriller erwarten. Im Gegenzug versucht Carpenter, die wohl beabsichtigte Lethargie seines Plots mit harten Aktionen kontrastieren zu lassen, arbeitet dazu mit schonungsloser Brutalität, wie z.B. dem kaltblütigen Erschießen eines kleinen Mädchens. Dass er sich mit alldem stilistisch an Kubrick und dem fünf Jahre zuvor erschienen 'Clockwork Orange' (1971) orientiert, ist offensichtlich.
Etwa ab der Mitte nehmen Terroristen ein unterbesetztes Polizeirevier unter Beschuss und erschießen jeden, der ihnen vor die Flinte kommt. Kugelhagel statt Handlung. Zermürbende Diskussionen um einen Ausweg, statt Spannung. Mehr gibt es nicht, außer Verhalten zum Kopfschütteln: als ein Verteidiger drei von denen locker hätte abknallen können (nachdem sie ihr Tuch mit der Parole abgegelegt hatten), macht er es nicht, ballert aber fleißig, als ihre Kugeln wieder geflogen kommen. Zudem stellen sich die Angreifer beim Eindringen so dämlich an und lassen sich so willenlos abknallen, dass die Dummheit beim Zusehen schmerzt. Erst in der letzten Viertelstunde kommen ein paar gute Ideen und etwas Spannung in diesen Plot, aber retten kann das den Film auch nicht mehr.
Langatmig, dialoglastig, oft hanebüchen in den Aktionen und daher unspannend.
Man merkt es wieder einmal an den ambivalent gestreuten Kommentaren: 'Wunder' (2017) kann verzücken, hat aber seine Tücken. Dem Augenschein nach ein Drama um einen seit der Geburt entstellten Zehnjährigen, der nach Akzeptanz und Anschluss bei Gleichaltrigen strebt und diese schließlich in vollem Umfang erhält. Ein Film, wie geschaffen für die Vorweihnachtszeit.
Doch ist das wirklich ein Drama? Ich würde den Plot eher als modernes Märchen bezeichnen, oder als Sozial-Fantasy, und nur unter dieser Prämisse kann das funktionieren. Denn was hier passiert, ist einfach zu weit von der Realität entfernt, um dieser standhalten zu können. Die Charaktere der Kinder, aber auch mancher Erwachsener sind beinahe schon so standardisiert in gut und böse aufgeteilt, wie in Fantasy-Filmen. Zehnjährige zeigen teilweise ein derart ausgeprägtes Sozialverhalten mit entsprechenden Dialogen, dass sie wie Erwachsene mit Helfersyndrom klingen. Dazu kommt ein radikaler Charakterwandel, der selbst aus üblen Schul-Assos im Handumdrehen Gutmenschen macht. Ich kann jeden verstehen, der das als zu dick aufgetragen wahrnimmt.
Dieser Film wirkt über Emotionen - wer von dem märchenhaften Inhalt ergriffen ist, wird mitfühlen, wohl auch Tränen vergießen und eine Spitzenbewertung zücken. Oft geht es mir auch so, aber gerade bei dieser Thematik bräuchte ich mehr Nachvollziehbarkeit, um mich damit zu identifizieren und gefühlsmäßig einzutauchen. Zudem geht es hier nicht nur um den entstellten Jungen, sondern man beleuchtet ausführlich weitere Beziehungen: die Eltern (top besetzt mit Julia Roberts und Owen Wilson), ein Techtelmechtel der Schwester mit einem Schwarzen; andere Charaktere werden mit extra betitelten Kapiteln ausgiebig dargestellt. Man kann es mit der Charakter-/Beziehungsbeleuchtung auch übertreiben.......
So bleibt es in meiner Wahrnehmung bei ein paar bewegenden Momenten in einer Story, die zwar gut gemeint ist, mit ihren Inhalten jedoch über das Ziel hinausschießt und den Fokus zu sehr auf die Darstellung seiner Charaktere auf Kosten von Handlung legt. Vom Filmerlebnis her ein "geht so", aber für die gute Absicht und weil bald Weihnachten ist, legen wir noch einen Zähler drauf.
Didi Hallervorden und Veronica Ferres in einer neuen deutschen Komödie - beide sehe ich gerne, und sie retten 'Liebe auf den ersten Trick' (2018) mit ein paar gelungenen Szenen in der Tat vor dem Totalabsturz (v.a. Hallervorden beim Gleitfliegen). Eine Trickbetrügerkomödie, worin jeder jeden austrickst, hat einiges an Potential, aber dieses Drehbuch liefert leider überwiegend langweilige, altbackene Dialoge, die nicht einmal einen Lacher hervorbringen. Dramaturgisch ist das flach wie die Ebene Norddeutschlands - typisch deutscher Film. Das bemerkenswerteste ist eine 53jährige Veronica Ferres, die aussieht wie Anfang vierzig und anscheinend einen besseren Schönheitschirurgen hat als die meisten Hollywoodstars, deren Lifting zuweilen etwas scharf ausfällt (wie zuletzt bei Michelle Pfeiffer).
Es gibt zwar wesentlich Schlimmeres aus heimischen Produktionen, aber das ist weniger ein Trost für diesen Film, als Armutszeugnis für die hiesige Filmlandschaft.
Nach dem Erstling 'Hunger Games' (2012) hatte ich eigentlich schon genug der 'Tribute von Panem' gesehen, geriet aber durch Zufall in eine Sichtung des bis dato letzten Teils 'Mockingjay 2' (2015), der entgegen der Befürchtungen erstaunlich gut unterhielt (6,5). Warum also nicht 'Mockingjay 1' (2014)?
Doch man sollte sein Schicksal nicht herausfordern. Frohen Mutes heranzugehen, ist eine Sache, aber als nach einer halben Stunde immer noch nichts außer furchtbar pathetischen Dialogen um das ach so wichtige Schicksal, die Beziehungen und Spielchen der Charaktere kamen, verschwand zunächst der Mut, und irgendwann auch die Geduld. Beinahe schon bizarr muten in diesem Festival der Banalitäten Auftritte von Stars an, die man sonst eher aus anspruchsvollen Rollen kennt, wie Julianne Moore, Ph.S. Hoffman, D. Sutherland und Woody Harrelson.
Nach einer dreiviertel Stunde passiert endlich etwas - wahre Helden, die Flugzeuge mit Pfeil und Bogen abschießen.....
Die Umsetzung einer Story, die auf einem Bierdeckel Platz fände, lebt in der Folge von einem Mix aus Action-Szenen und dem weit überwiegenden, pathetischen Blabla ihrer Protagonisten - nach einer Stunde war damit die Grenze der Erträglichkeit überschritten.
Gewiss, der Film richtet sich an ein Zielpublikum, zu dem ich nicht gehöre, aber auch solche Filme sind häufig wenigstens noch erträglich bis solide unterhaltend (wie der letzte Teil dieser Reihe). Immerhin weiß ich nun, dass ich mir den zweiten für alle Zeiten sparen kann.
Ein Suff-Detective, der einen Mord aufklären muss, trifft auf den Geist der Ermordeten und freundet sich mit ihm/ihr an. Man wäre eher geneigt, "ihr" zu sagen, denn sie erscheint wie aus Fleisch und Blut und kuschelt sogar, um den innerlich zerrissenen Detective zu trösten. Das klingt etwas gewöhnungsbedürftig, ist aber ansprechend - mit dem Geist hätte ich auch gekuschelt :D
Daneben gibt es eine Story um ihre mutmaßlichen Mörder, denen man schon von Weitem den Dreck am Stecken ansieht. Irgendwo läuft noch ein Serienmörder herum.....
Inhaltlich ist das interessant gemacht, und kaum vorhersehbar. Die Umsetzung leidet jedoch an langen Phasen der Stagnation, die im Verein mit dem gemächlichen Tempo Langamtigkeit induzieren. Vor allem in der ersten Hälfte wirkt es durch die ausführliche Darstellung des Cop-Milieus, der Interaktion der Charaktere und den Aufbau einer Beziehung mit einer mysteriösen Frau (dem Geist) Neo-Noir-artig, was mit H2 in einen konventionellen Thriller übergeht.
Leider wirkt 'Little Murder' (2011) sowohl stilistisch wie auch inhaltlich etwas wie Stückwerk und stand kurz vor Schluss an der Kippe 5,5 zu 6, bringt zum Ende aber einen starken Lacher, der das Pendel nach oben zog.
Ein sehr guter Artikel. Letztlich haben wir es also den Chinesen zu verdanken, dass Kino zu einer Einrichtung für Superheldenfilme und Franchises nach immer demselben Strickuster verkommt. Das trifft wohl ins Schwarze - ohne diesen Markt wären die Verkaufszahlen lange nicht so gut, die der einzige Grund für die Produktion dieser Filme sind. Und solange der chinesische Markt wächst, wachsen auch die Einnahmen. Dabei kommt zupass, dass die Mehrheit des chinesischen Publikums sich mit solcher Stereotypie anscheinend pudelwohl fühlt, zumindest wohler als das Gros der Europäer und Amerikaner. Warum sollte die Globalisierung auch ausgerechnet vor dem Kino haltmachen?
Doch weshalb floppte 'Han Solo'? Vielleicht hatten die Chinesen einen History-Fantasy-Actioner zu ihrer Han-Dynastie erwartet und waren enttäuscht? Dieses Genre lieben sie besonders, was gewiss in der Marktanalyse und Titelgebung zum nächsten Disney-Film seine finanz-optimierte Berücksichtigung finden wird *Ironie off*
Welch eine starke Besetzung, welch ein schwacher Plot. Mark Wahlberg, J.K. Simmons, Kate Beckinsale und Giovanni Ribisi bemühen sich redlich in einem Action-Thriller. Wahlberg muss einen letzten Deal durchziehen, nachdem er sich schon lange zur friedlichen Ruhe gesetzt hatte, aber durch eine dumme Aktion des idiotischen Schwagers dazu genötigt wird. Die Story wirkt wie dutzende Male gesehen und bedient schon im Aufbau nur Genre-Stereotypie, sowohl mit der Handlung, als auch mit den Charakteren.
Natürlich läuft der Deal schief und Wahlberg muss improvisieren - aus unerfindlichen Gründen nimmt er den idiotischen Schwager mit, damit er für weiteren Ärger sorgt. Dummheit als Dramaturgie-Rezept. Lediglich die ab und zu gesetzte Action mit reichlich Geballer sorgt wenigstens streckenweise für Kurzweil, doch ansonsten ist das eher Genre-Einheitskost vom Fließband, die sich erst zum Ende etwas steigert. Gänzlich unerwartet kommt 10-15 min vor Schluss tatsächlich noch eine gute Idee in diesen Plot, doch auch das kann den Eindruck topbesetzter Einfalls- und Spannungslosigkeit nicht mehr verdrängen. Immerhin ist das solide inszeniert, was manchem Genre-Fan schon für gute Unterhaltung reichen dürfte.
Im Nachgang zum Hauptfilm produzierte Disney zwei Jahre später das kurze Special 'Rapunzel - Verföhnt, Verlobt, Verheiratet' (2012). Es schließt inhaltlich perfekt an und zeigt die Hochzeit von Rapunzel & Flynn, bei der jedoch etwas massiv schief läuft, wodurch Max, das Pferd und Pascal, das Chamäleon in die Hauptrollen schlüpfen.
Für Rasanz und Witz zu kurzweiligster Unterhaltung ist gesorgt - wem der Hauptfilm gefällt, sollte das nicht verpassen. Auf YouTube als 'Tangled Ever After' in ordentlicher Auflösung, aber natürlich kommt das besser in echtem HD.
Kaum ein anderer Film blieb mir so als Kinoerlebnis in Erinnerung wie 'Rapunzel - Neu verföhnt' (2010), obwohl ich das Genre eher am Rande beachte. Damals waren meine Kinder mit 9 und 11 genau im richtigen Alter, und es musste natürlich die 3D-Vorstellung sein, die sich bei anderen Filmen kaum lohnte. Doch hier trug die Beharrlichkeit der Kids Früchte: für die Szene mit den fliegenden Laternen über dem Boot mit Rapunzel und Flynn Rider wurde der Raumeffekt voll ausgenutzt, und die Laternen schienen im ganzen Saal zu schweben - die Kinder versuchten sogar, nach ihnen zu greifen. Welch eine wunderbare Stimmung. Solche Momente wird man nie vergessen, und, ja, deswegen die 10 mit Herz, und deswegen wird es Kino immer geben. Ist es nicht auch der eine unvergessene Moment, der einen Lieblingsfilm ausmacht?
Doch auch ohne diesen Bonus ist das ein starker Disney-Film, dem ich 7 Punkte geben würde. Die Geschichte ist interessant erzählt, langweilt nicht mit altbackenen Dialogen, sondern lässt ihre Charaktere frech und aufsässig erscheinen. Dazu hat man mit dem Pferd Max und dem Chamäleon Pascal zwei Figuren, die einen witzigen Touch in diesen Plot bringen. Das Tempo stimmt, und für Spannung ist mit den nie nachlassenden Aktionen der bösen Entführerin gesorgt. Hier kommen Erwachsene wie Kinder gleichermaßen auf ihre Kosten, zumindest die meisten.
Childhood Illusions.
Selten gelingt es mir, einen Film losgelöst von gewissen Kriterien zu betrachten, die den Sehgewohnheiten entsprechen. Der Forderung nach einer stringenten, nicht vorhersehbaren Handlung etwa, oder einem hohen Spannungsbogen. Wahrscheinlich ist es das, was die vielen mittelmäßigen Bewertungen zu 'L'âge de raison' (2010) verursacht: wer sich von den Inhalten nicht angesprochen fühlt, wird hier nichts Besonderes erkennen, diesen Film als "naiv", "lieb und nett" oder gar "hektisch" bezeichnen. Ausflüchte, um sich der Thematik um vergessene oder verdrängte Kindheitsträume nicht stellen zu müssen? Selbst wenn er mir nicht gefallen hätte, würde ich das nicht als hektisch bezeichnen, und ich reagiere allergisch auf hektische Darstellung.
Ich fühlte mich mehr als angesprochen, sogar ergriffen von dieser Story, die mit Sophie Marceau eine starke Protagonistin liefert. Die harte, eiskalte Geschäftsfrau bekommt Post aus längst vergangenen Zeiten: Briefe, die sie mit sieben Jahren selbst verfasste und einem mit ihren Ersparnissen bezahlten Notar übergab. Er sollte sie ihr wieder aushändigen, wenn sie vierzig ist. Der Notar hält Wort.....
Marceaus moderne Einstellung lässt sie die Briefe zunächst ignorieren, denn sie will ihre Kindheit mit aller Macht verdrängen. Die Ursache dafür eröffnet sich im Verlauf ebenso wie Marceau selbst, deren Neugier und Drift in die Illusionen und Visionen ihrer Kindheit allmählich überwiegen. Einmal drin, ist es wie ein Sog, der sich nicht mehr aufhalten lässt und die im Lauf der Zeit unweigerlich verinnerlichten, rationalen Werte unserer Gesellschaft mehr und mehr hinterfragt. Naiv? Mitnichten - das mag an der Oberfläche einen märchenhaften Touch haben, trifft aber im tieferen Sinn messerscharf ins Mark.
Ein stark erdachtes und gespieltes modernes Märchen, in dem wir uns alle ein Stück weit erkennnen können, wenn wir es zulassen. Vielleicht führt es bei manchem sogar wie für Marceau zum Ausstieg aus dem magengeschwür- und krebserzeugenden Rennen um Geld, Einfluss und Macht.
Dakota Fanning als Autistin, und Toni Collette als Heimleiterin - eigentlich gute Voraussetzungen für ein ergreifendes Sozialdrama, doch 'Please Stand By' (2017) leidet an einem schwachen Drehbuch, worin Teile der Handlung erzwungen und überkonstruiert wirken, um der flachen Dramaturgie entgegenzutreten. Man versucht den Spagat zwischen Sozialdrama und Feelgood-Movie, worin Fanning allen zeigt, dass sie selbstständig sein kann und nicht permanent bevormundet werden muss. Doch leider überzeugt die Story inhaltlich ebenso wenig wie Dakota Fanning als Autistin.
Anfangs, im Heim, spielt Fanning die in ihrer Welt eingeschlossene, schwer zu erreichende Autistin gut, was zwar ereignislos das erste Drittel einnimmt, aber als etwas zu lange Einführung noch in Ordnung ist. Danach türmt sie, um auf eigene Faust nach L.A. zu kommen. Plötzlich hat sie kaum noch Berührungsängste und geht von selbst auf fremde(!) Menschen zu, als ob Autismus so einfach zu überwinden wäre. Eine Frau erkennt zwar ihre Behinderung, doch alle anderen machen ihr nur das Leben schwer, rauben sie aus, betrügen sie (selbst ein Verkäufer in einem Laden, der Böse), oder was sich zu dramaturgischen Zwecken sonst noch konstruieren lässt.
Gut gemeint, aber mit der plätschernden und in den Aktionen kaum überzeugenden Handlung ist das weit entfernt von einem ergreifenden Autisten-Road-Trip. Daher, trotz der Stars, wohl auch nur Direct-to-DVD.
Wenn in einem Horrorfilm jede Aktion mit Ansage kommt, hat das für mich keinen Reiz. Doch leider versucht 'Stay Alive' (2006), vorwiegend davon zu leben. Gamer geraten an ein Gruselspiel, das seine Spieler mittels eines Dämonen tötet, wenn sie im Spiel sterben, und zwar auf dieselbe Art wie im Spiel.
Atmosphärisch und über die Parallelen des Games zur Realität ist das ansprechend gemacht. Aber Spannung entsteht so gut wie keine, von Grusel ganz zu schweigen (außer zum Ende hin), weil immer klar ist, was als nächstes nach dem "Zehn kleine Gamerlein"-Prinzip passiert. In diesem Film zwangsläufig auch noch, wie es passiert. Wem das egal ist, der mag hier ordentliche Unterhaltung mitnehmen - im Grunde ist es in den meisten Slasher-Filmen kaum anders. Doch zur Mitte hatte der Plot meine Aufmerksamkeit verspielt, wonach ich mich nebenher mit anderen Dingen zur Unterhaltung beschäftigen musste. Ich blieb nur am Ball, um zu sehen, ob das Ende so eintritt, wie es sich schon lange vorher ankündigt - und fast genauso läuft es auch ab.
Eine gute Grundidee, das Game mit der Realität zu verknüpfen, aber einfallslos umgesetzt.
Die coole, britische Art, Skurrilität und Schrulligkeit als Humor zu verkaufen, ist leider nicht die meine. Ein Friseur, der keiner sein sollte, weil er die Kunden vergrault *blöd den Kunden anmach* - wie lustig. Der "aus Versehen" seinen Arbeitgeber umbringt, welcher ihn entlassen will. Der die üblichen Probleme hat, die Leiche zu entsorgen. Der unter der Fuchtel seiner Mutter steht, die sich der Sache annimmt.......
All das erscheint mir so altbacken, so vorhersehbar, weil hochgradig stereotyp; geradezu auf Unmöglichkeit getrimmt. Dazu ein Typ, der mit bemüht zerknirschtem Gesichtsausdruck durch den Plot geht, sich aufgesetzt skurril und dämlich verhält, aber nicht einen guten Gag oder gelungene, spontane Situationskomik bringt - das kann doch unmöglich witzig sein. Wie immer gibt es auf jeden Topf einen Deckel mit erstaunlichen Spitzenbewertungen, und natürlich hat auch dieses Werk des Brithumors sein Publikum. Ich gehöre nicht dazu.
Wie hat man denn all diese Diven ans Set bekommen, ohne dass sie sich gegenseitig zerfleischt haben ?
Hat sich die Qualität der Fragen verbessert? Noch nie haben so viele in meiner FL sich dran gemacht, das zu beantworten - na dann.......
1. Was denkst du über die "Jugend von heute"?
Finde es gut, dass sie über Hitler-Gags lachen, die auf ihren Smartphones kursieren, bei denen sich deutsche Regisseure vor Angst in die Hosen machen würden, im Ausland aber niemand.
2. Bist du ein Tierliebhaber? Hast du vielleicht selber Tiere zu Hause?
Tiere in der Natur sind unser allerhöchstes Gut - umso mehr schmerzt es mich, wie wir systematisch deren Ausrottung betreiben: das Fangen und bestialische Einschnüren von Gürteltieren für Restaurants in Vietnam und Schuppenpulver für impotente, abergläubische Chinesen; das jährliche Abschlachten zigtausender Delphine in Japan; der barbarische Walfang vergangener Zeiten, der immer noch von wenigen Nationen weiterbetrieben wird - die Liste ließe sich endlos fortsetzen und macht mich schlaflos; von der Massentierhaltung ganz zu schweigen.
Bei mir huschen ab und zu ein paar Wüstenrennmäuse durch die Wohnung, wenn sie nicht im Käfig sitzen.
4. Was ist dein Lieblingssong von einer Serie!
Die Simpsons - und zwar in dieser Version:
https://www.youtube.com/watch?v=uG43R7-sN6g
5. Was ist dein Lieblingsbuch-Genre?
Sachbücher zu Weltraumforschung, Archäologie, Geschichte
6. Wer ist deine Lieblingsschauspielerin? Wieso magst du sie?
Ich liebe sie alle, sogar Veronica Ferres.
7. Was denkst du über die Deutsche Sprache?
Bin froh, dass ich sie kann.
9. Was denkst du über Piercings und Tattoos?
Wer's braucht..... so richtig originell fände ich einen Schamlippenreißverschluss.
10. Was hast du letztens geträumt?
Dass ich noch irgendeinen Depri-Streifen mit 2 Punkten bewerten muss.
11. Was ist dein Lieblingsbuch? Erzähl mal die Handlung davon?
Da würde wohl keiner mehr weiterlesen.
12. Wie viele Sprachen sprichst du denn?
Einschließlich der Tiersprachen?
13. Disney oder DreamWorks?
Pixar (also doch Disney)
14. Was hast du als Kind gerne gespielt? Waren es Brettspiele oder waren es Videospiele?
Bei mir flogen gerne mal die Mensch ärgere dich nicht-Männchen durch das Zimmer....
16. Wovor hast du Angst?
Dass mich eines Nachts ein MP-Troll im Schlaf überrumpelt.
17. Was ist deine Meinung über RTL?
Wäre im alten Rom sicher gut angekommen.
18. Glaubst du, dass es ein Leben nach dem Tod gibt?
Ja - alles andere wäre doch eine Enttäuschung.
19. Bist du ein politisch korrekter Mensch?
Habe erst kürzlich "Mohrenkopf" gesagt, und dann auch noch "Altersheim", ohne mich zu schämen. Irgendwann lande ich noch im Irrenhaus.
20. Wie geht es dir?
Richtig gut, nachdem ich kürzlich 'Wishmaster' wieder sah.
Es gibt sie immer wieder, die nicht gesehenen Perlen aus vergangenen Zeiten - vielleicht ist es in manchem Fall auch zu lange her, um sich zu erinnern. 70er-Thriller finde ich meistens zu langatmig und zu sehr auf Milieu-/Charakterbeleuchtung ausgelegt, um Spannung zu erzeugen, aber das Jahr 1978 bildet eine erstaunliche Anomalie. Neben den sehr starken 'Koma' und 'Die Augen der Laura Mars' erschien in jenem Jahr auch 'Die Schrecken der Medusa'. Allen ist gemeinsam, dass sie Mystery/SF-Inhalte geschickt in die Thriller-Handlung einfließen lassen.
Lino Ventura ermittelt im Mordversuch an Richard Burton, dessen Schädel so eingeschlagen wurde, dass er eigentlich tot sein müsste. Doch sein Gehirn lebt weiter, solange sein Körper im Krankenhaus versorgt wird. In Rückblenden wird erzählt, was es mit dem stark spielenden, angstmachenden Burton auf sich hat und wie er von klein auf eine dunkle Macht auf seine Umgebung projizieren konnte....
Die so entstehende Handlung bleibt immer interessant, hat keine Längen und weiß sich in ihrer Intensität zu steigern, womit Spannung erzeugt wird. Dabei wird wohlüberlegt nie zu viel preisgegeben, so dass sich die kaum vorhersehbaren Inhalte erst nach und nach eröffnen. Ein starkes Drehbuch, von Jack Gold (Regie) und den Akteuren ebenso stark umgesetzt. Allerdings hätte man zumindest phasenweise das Tempo einen Zacken anziehen können. Der Plot leidet für mein Empfinden an der etwas trägen Umsetzung und einer flachen Dramaturgie, was aber ein typisches Merkmal von 70er-Thrillern ist, mit dem man leben muss. Erst zum Ende kommt wirklich Leben in die Bude.
Für diese Zeit ist 'The Medusa Touch' dennoch ein außergewöhlicher Film, der vor allem inhaltlich auf ganzer Linie überzeugt, aber auch seine Charaktere detailliert herausarbeitet.
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P.S.: Im Jahre 1978 erschien auch 'Halloween', aber den finde ich genremäßig etwas zu weit entfernt, um ihn mit den genannten Filmen in eine Reihe zu setzen.