Christian Steiner - Kommentare

Alle Kommentare von Christian Steiner

  • Was für ein Film! Bildgewaltig, phantasievoll, mit einem kulturell Gespür und dem Herz am rechten Fleck. Dazu eine wunderbare Protagonistin, die mit ihrer Intuition und ihrem Dasein eigentlich schon alles weiß, was es zu wissen gilt!

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    • Möge die Oscar-Season beginnen! Ein schräg-überraschender Film mit brodelnden Charakteren, die es lieben aus ihren Schubladen auszubrechen. Phantastisches Drehbuch, großartige Performances und ein Film für das Jetzt und Hier!

      • Großartige Atmosphäre in einer ganz eigenen Welt. Stimmungsvolle Inszenierung, ein schöner Soundtrack und ein ikonischer Protagonist. Passt!

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        • Als Spätankömmling in der Indiana-Jones-Reihe fehlt mir ja jedwede Form der Nostalgie. Spaß macht's trotzdem. Auch wenn es hier ekliger/düsterer als vorher zu Sache geht.

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          • Endlich! Nachdem die Amis ja einen vielversprechenden, aber doch etwas verschenkten Godzilla 2014 durch die Kinos jagten, kommt er nun endlich wieder aus Japan. Und wie!

            Das Monster-Design ist fast perfekt (bisken steif), die Kameraperspektiven wahnsinnig stimmungsvoll und mit dem Fukushima-Motiv wahnsinnig zeitgemäß. Da fallen die gehetzte Inszenierung, die egalen Figuren und der etwas zu lange Film auch gar nicht mehr so groß ins Gewicht.

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            • Ich bin ja so, so sehr auf die Reaktionen zum Film gespannt! Rian Johnson macht in meinen Augen ganz viel richtiger als J.J. Abrams. Da wird mutig im Star-Wars-Mythos herumgerührt, da wird endlich mal nach vorne erzählt und nicht ständig auf die guten alten Tage zurückgeschaut. Und Motive angeschnitten, die ganz, ganz dringend in diese Filme gehören!

              Leider aber immer noch nicht konsequent genug. Der Film macht dann doch den einen oder anderen unnötigen Rückzieher, verfällt gerade in der zweiten Hälfte zu stark in alte Gewohnheiten. Und ist zu lang.

              Trotzdem eine schöne Ergänzung in der Saga.

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              • As Fortsetzung as it can be: Höher, schneller, weiter. Aber nicht wirklich tiefer. Macht aber auch nichts, dafür hat Blade noch immer eine fette Portion Styyyyyyyle!

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                • Stark! Ganz, ganz stark! Shyamalan beweist ein unglaubliches Gespür für das Genre, für die Tropes und für das Publikum. Zu einer Zeit, als noch niemand diese Filme wirklich ernst nahm.

                  Ganz besonders fein: Der Twist entpuppt sich zu einer Genreverschiebung. Wir gucken hier also lange Zeit einen Superheldenfilm, der gar kein Superheldenfilm sein will. Und dann: zack!

                  Ganz groß, ganz stark!

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                  • Nach dem eher ruhigen, behäbigen und vielleicht auch etwas langweiligen ersten Teil nun also Khan. KHAN! KHAAAAAAN!

                    Das Star-Trek-Pendel schwingt hier eindeutig Richtung Unterhaltung, Action und…Film. Ein herrlicher Bösewicht, ein schöner Dualismus zwischen Held und Feind, ein wunderschöner Filmtod. Alles, was ich im Kino sehen will!

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                    • Emma Stone. Steve Carell. Eine Geschichte über einen viel zu lauten Frauenfeind, der medienwirksam die beste Tennisspielerin seiner Zeit zu einem Match herausfordert. Der in Kostümen trainiert, immer einen Spruch auf den Lippen hart und trockene Reaktionen von seiner Kontrahentin erhält.

                      Wer denkt da nicht sofort an lockerleichte Komödienunterhaltung. So erging es mir zumindest. Falsch gedacht.

                      Ja, der Film weiß um die Medieninszenierung des Tennis-Matches als Kampf der Geschlechter zu unterhalten. Das ist aber nur die oberflächliche Ebene. Das Herz des Filmes besteht aus einer tragischen, leisen, manchmal zerbrechlichen Protagonistin. Die eben nicht im Alleingang den Sexismus abschafft, sondern Stück für Stück gegen eine ungerechte Welt ankämpft. Sich dabei verliebt, findet, scheitert, hinfällt, gewinnt und irgendwie auch verliert. Daneben ihr Kontrahent, der nicht einfach nur als Frauenhasser durch die Welt wandert. Sondern ebenfalls Sehnsüchte hat, scheitert, hinfällt und vielleicht auch irgendwie zum Ziel gelangt.

                      Komplexer, tiefer, vielschichtiger als die Trailer es vermuten lassen.

                      • Alles hat ein Ende nur Harry Potter hat zwei. Und das hier ist das endgültige Finale der großen, monumentalen Reihe. Enttäuschte mich nicht.

                        Zuallererst: Hut ab vor J.K. Rowling! Ich habe zwar bisher nur Zugang über die Filme gefunden, aber auch hier blitzten großartige Metaphern, Analogien und Bilder über das Menschsein auf. Wie Rowling die Sprache des Genres nutzt um über uns, die Welt und unsere urmenschlichen Themen zu sprechen, hat mich vollauf begeistert. Dementoren als Metapher der Depression. Harrys und Voldis Dualität zwischen Liebe und Hass, Leben und Tod. Harrys Heldenreise vom Auserwählten Superstar, zum angekratzten Idol bis hin zum strahlenden Superhelden hat mich nicht nur begeistert, sondern an den richtigen Stellen auch berührt. Ich hab jetzt richtig Lust auf die Bücher bekommen und werde mich auch in den nächsten Jahren immer mal wieder mit Harry und Hogwarts beschäftigen. Dabei ist mir diese ganze Zauberwelt immer noch relativ egal und ein Fantasy-Fan bin ich immer noch keiner geworden. Aber ein Harry-Rowling-Fan.

                        Das große Gesamtbild überwiegt dann schlussendlich auch beim Eindruck dieses konkreten Filmes. Ich finde Horkruxe immer noch eine unnötige Verdinglichung metaphysischer Bildsprache, der Plot ist an manchen Stellen etwas zweckgetrieben und die Inszenierung von Zauberei durch richtig dolle große Laserstrahlen etwas mau. Aber: Geschenkt. Das alles ist nicht der Rede wert in Anbetracht dieser großen Erzählung, dieser großen Bilder und dieses monumentalen Mythos'.

                        Ich bin begeistert, ich bin beeindruckt und ich bin ein kleines bisschen traurig, dass es nun vorbei ist.

                        • über Coco

                          Schönes Ding! Pixar ist mittlerweile ja ein wenig vom Thron gefallen. Fortsetzungen, die manchmal ganz schön zweckmäßig ausfallen, lenken zu leicht von den ehemaligen Stärken des Studios ab. Meine Erwartungen waren daher eher niedrig. Die Trailer sehen auch eher uninspiriert aus.

                          Falsch gedacht! COCO hat mich durch seine Geschichte über das kreative Leben, das Sterben und das Erinnern in der Familie direkt ins klitzekleine Herzchen getroffen. Inklusive feuchter Augen. Schönes Ding, das besonders durch die Verankerung urmenschlicher Geschichten in kulturellen Bräuchen meinen höchsten Respekt verdient!

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                          • Endlich! Wir landen im Jahr 200 und starten mit den X-Men. Ein wichtiger Genre-Vertreter, der bereits in der ersten Einstellung klarmacht: Wir sind hier nicht mehr in den 70ern oder 90ern. Shit just got real!

                            Der Film bringt das Superheldengenre voran und ist eine direkte Vorbereitung für Nolans spätere Erdung. Gleichzeitig setzt der Film eine bis heute andauernde Abneigung gegenüber Superheldenkostümen. Zwei Schritte nach vorn, einer zurück.

                            Trotzdem ein wichtiger Schritt, ein Meilenstein des Genres und auch heute noch passender Umgang der Vorlage.

                            • Puh. Lange ist es her, dass ich mir diesen Film angeschaut habe. In der Zwischenzeit wurden mir die vielen Verrisse klarer. Was mich dann immer gern in das Gegenlager zieht. Daher bin ich den Film und habe ein verkanntes Meisterwerk erhofft.

                              Aber leider nicht bekommen. Ja, er ist ruhig, zu ruhig. Und zäh. Und lang. Allerdings schafft er auch kleine Highlights. Die Inszenierung der Enterprise und Kirks Rückkehr sind phantastisch. In dem Moment bin ich sofort zum Fan geworden! Darüber hinaus trifft der hoffnungsvolle Wissenschaftsgedanke natürlich direkt in mein Herz. Wir müssen erstmal verstehen, bevor wir angreifen. Schön. Sehr, sehr schön!

                              • Ich bin ja ein großer Superhelden- und Marvelfan. Ich bin immer noch fasziniert vom größten Filmserien-Experiment dieser Tage. Das MCU ist mein Serien-Ersatz. Ich mag die Charaktere, ich freue mich auf die große Reise und hoffe, wir kommen an einem zufriedenstellenden Ort an. Oder kommen überhaupt mal an.

                                Deshalb fühlt sich Thor: Ragnarok etwas doppelseitig für mich. Einerseits gibt er mir alles, was ich von einem Marvel-Film will: Wunderbare Charaktere, deren Beziehungen aus der gesamten Reihe tragen. Querverweise zu Vorgänger-Filmen, die hier widerhallen. Dazu ein knallbuntes Set-Design, ein herrlicher Cast, der ohne Bremsen spielen darf. Und zu guter Letzt: Eine locker-leichte Stimmung, die im Kinosessel Spaß macht.

                                Das funktionierte schon bei den Guardians, das funktioniert auch hier. Das funktioniert aber eben am besten als Episode 17 der ersten großen MCU-Staffel. Als Zwischenakt. Als Film aber? Eher weniger. Das größte Problem ist dabei eben jene locker-leichte Spaß-Stimmung, die sämtliche Dramaturgie überschattet. Da können wir ZuschauerInnen nichts fühlen, weil wir in den unpassendsten Momenten lachen müssen. Oder sollen.

                                Das verschenkt leider eine Menge Potential.

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                                • Wunderschön anzuschauender, ruhiger Film über die Verbindung zweier Seelen, die als Menschen so ihre Schwierigkeiten haben zueinanderzufinden.

                                  Besonders die Lichtsetzung und die Inszenierung Borbélys erzeugen eine ganz eigene Schönheit. Motivisch wäre aber noch mehr drin gewesen.

                                  • über Life

                                    Ach. Was wird hier nur für Potential verschenkt. Das Setting ist super, der Cast ist noch besser und ein paar schöne Ideen in der Inszenierung gibt es auch. Leider bleibt alles so verdammt mittelmäßig und das meiste Potential auf dem Papier. Die Figuren sind hauchdünn, der Plot ärgerlich zweckmäßig und der Film thematisch leer. Achja.

                                    • Puh. Kein leichter Happen. Aber eine verdammt konsequente, starke Fortsetzung. Im Guten wie im Schlechten.

                                      Das Gute: Auch dieser Film tropft aus jeder Pore! Die verregneten Stadtkulissen, die einsamen Landschaften, die grellen Neon-Werbetafeln. Das alles zeigt eine isolierende Welt, aus der es kein Entkommen gibt. Was für eine Atmosphäre! Hinzu kommen die Kostüme, das Production Design, die Inszenierung. Das Auge bekommt eine Menge geliefert.

                                      Das Herz? Weniger. Wobei wir beim Schlechten wären. Den tiefenphilosophischen Hype um den Vorgänger hab ich noch nie so ganz verstanden. Sehe ich, spüre ich nicht. Wenn schon die Schönheit, die Vergänglichkeit, die Zerbrechlichkeit des Lebens beschworen werden soll, dann will ich das auch fühlen. Tu ich aber nie bei diesen Blade-Runner-Filmen. Mein Herz bleibt genauso kalt wie das Ego von Wallace. Hinzu nervt es mich einfach, dass die Welt zwar an Atmosphäre überschwappt, ich aber nie ein Gefühl für die Verhältnisse in dieser Welt habe. Eine simple Texttafel reicht mir einfach nicht, um die Beziehung zwischen Menschen und Replikanten zu erfahren, zu spüren und zu verstehen. Auch hier: Bloße Kälte.

                                      Dennoch schimmert es. Ein kleiner Lichtblick in den viel zu kalten Geschichten des Blade-Runner-Universums existiert. Sein Name ist "K" und seine Reise wird mich wohl noch weiter beschäftigen. Mehr als Deckhard, mehr als die sozialen Verhältnisse zwischen Menschen und Replikanten, mindestens so stark wie die Atmosphäre der Welt. Das ist schön.

                                      • Ich mag den Lehmann. Bisher vor allem wegen der gepfefferten Dialoge, schrulligen Typen und allen voran der guten Besetzung. Drehbuch stimmt, Regie stimmt, Schauspiel stimmt. Was ich jetzt durch den Podcast lernen durfte: Es ist vor allem eine schöne, kleine, fast schon unscheinbare Heldengeschichte. Hier rettet der Tresenheld weder die Welt, noch kriegt er das Mädchen. Stattdessen findet er vor allem zu sich selbst und rettet sich. Ein schönes Bild.

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                                        • über Sicario

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                                          • John Wick war ein kleiner Film mit einer großen Überraschung: Reeves kann es noch, Hollywood-Action kann es noch können, kleine Filme können mit dem richtigen Ansatz groß wirken.

                                            Brauchte es eine Fortsetzung? Eigentlich nicht. Trotzdem ist der zweite Teil das perfekte Sequel: Mehr von dem, was funktionierte. Mehr von dem, was nur angedeutet wurde. Und vor allem: Konsequenzen für das, was wir im ersten Teil sahen!

                                            John Wick: Action
                                            John Wick Chapter 2: Konsequenzen

                                            • Craig ist mein absoluter Lieblingsbond und ich habe mir schon lange eine Rolle wie hier gewünscht. Während er drüben im Agenten-Franchise mit Testosteron, Kälte und Härte auftrumpft, bricht er hier wunderbar mit all diesen Eigenschaften. Selten hat er eine Rolle so sehr genossen wie hier.

                                              Der Rest des Casts ist ebenfalls perfekt. Für Driver hege ich schon seit Episode 7 eine heimliche Liebschaft, einfach weil er untypisch spielt. Tatum beweist erneut, dass er sich selbst weitaus weniger ernst nimmt als vermutet.

                                              Die Geschichte arbeitet wunderbar durch ihre Figuren, Soderberghs Regie lässt keine Wünsche offen, die Gags sitzen und insgesamt macht das Ding einfach großen Spaß! Davon hatten wir im Kinosommer ja leider viel zu wenig.

                                              • Puh. So langsam geht die Reihe dem Ende entgegen und so langsam merke ich einen leichten Verschliss. Mehr bei mir als bei den Filmen. Mein größtes Problem ist das Tempo in diesem und dem vorherigen Film. Ich erwarte ein großes Finale, ich erwarte Momentum zu diesem großen Finale. Stattdessen kriege ich weitere Setups, weitere MacGuffins präsentiert, wir drehen hier eine weitere große Ehrenrunde. Das enttäuscht mich erstmal.

                                                Andererseits kann sich dieser Film endlich mal etwas mehr Zeit für seine Figuren nehmen. Was auch wunderbar funktioniert! Besonders Ron hat mir hier in manch kleinem Moment das Herz gebrochen.* Harrys Heldenreise pausiert vielleicht ein bisschen im Großen, im Kleinen glänzt aber auch er. Und Hermine trifft hier eine fundamental wichtige Entscheidung.

                                                Die Potter-Reihe ist kein leichter Happen. Mir fehlt das Wissen um die Bücher und natürlich die Auflösung im großen Finale. Für den Moment verbleibe ich ein bisschen enttäuscht mit diesem Film, erwarte aber nachträglich eine Korrektur sobald ich die komplette Geschichte kennen und diesen Film besser einordnen kann. Bis dahin verbleibe ich neugierig, freue mich auf das große Finale und erkenne mehr und mehr, wer die größte Heldenrolle in diesem Mega-Franchise einnimmt: J.K. Rowling <3

                                                *Gibt es in diesem Franchise eigentlich auch Teams? Falls ja: #TeamRon, Baby!

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                                                • Ach, Linklater. Dein Sinn für Typen, Momente und Nostalgie ist kaum vergleichbar. Selten macht das filmische Rumhängen so viel Spaß wie hier. Plot oder Story ist dabei weit weniger wichtig als Momente wie das Gemeinsame Singen im Auto, das Abhängen in der Arcade oder das Schnurrbartkämmen vor dem Diskoabend. Schönes Ding.

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                                                  • über Dunkirk

                                                    Was für ein Erlebnis! Im IMAX-Kino mit dicker Soundkulisse, großen Bildern kaum Zeit zum Atmen ist der Film ein einzigartiges Spektakel. Die große Frage bleibt für mich aber etwas unbeantwortet: Was bleibt danach? Was nehme ich neben diesen ersten Reaktionen eigentlich mit?

                                                    Schwer zu sagen. Und vermutlich mein größter Kritikpunkt am Film. Viel Adrenalin, wenig Fleisch.

                                                    Dennoch ein schönes Puzzlestück in Nolans Schaffen.