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Alle Kommentare von stuforcedyou
Was wurde nicht auf der ersten Verfilmung des grünen Riesen aus dem Jahre 2003 herumgehackt. Zu lang, zu wenig Action dafür viel zu viel Drama und schwankende Effekte waren die größten Kritikpunkte von "Hulk" des taiwanesischen Regisseurs Ang Lee. Dennoch war "Hulk" kein schlechter Film, seine Schnitttechnik war einfach nur bemerkenswert und wenn es lärmte dann richtig. Die Fortsetzung nutzt die Vorgeschichte des Jahres 2003 nur grob, der Fixpunkt liegt hier nämlich nicht auf der inneren Zerrissenheit des Helden Bruce Banner sondern voll auf der Action und die ist düsterer und etwas härter als im Vorgänger, auch wenn die groß angekündigte Uncut Fassung (FSK 16) nicht so heftig ausgefallen ist, wie sich dass einige Fans erhofft hatten.
"Der unglaubliche Hulk" ist unkompliziertes Ba-Boom-Kino, also genau dass was man erwartet wenn man sich einen Film rund um den grünen Zerstörer ansieht. Leider sind auch hier die Effekte schwankend und auch hier versucht der Regisseur sich am Drama und liefert nur tumbes Gewäsch ab, welches die sichtlich unterforderten Darsteller lustlos abhandeln.
Ganz und gar nicht lustlos ist "Der unglaubliche Hulk" in Sachen Selbstironie. Immer wieder gibt es Augenzwickende Kleinigkeiten die vor allem die Fans von Hulk bei Laune halten bis endlich wieder kracht. Richtig krachen tut vor allem das Finale, dass wirkt im ganzen zwar viel zu kurz hat aber einige lärmende Schauwerte der extrem übertriebenen Sorte parat. Freunde des grünen Allesvernichters, die mit der ersten Verfilmung nicht glücklich waren werden evtl. hier ihren Spaß haben, genau wie Zuschauer die einfach nur mal kurz einen Film mit dem nötigen Wumms sehen wollen. Alle anderen können sich den zweiten Hulk getrost sparen, der im Übrigen hier aussieht wie eine Mischung aus King Kong, Frankensteins Monster und Kermit dem Frosch.
„Sauna“ ist durchaus bemerkenswert. Denn er besitzt eine unglaubliche Sogkraft, die mit meditativen Mitteln entsteht. Die triste und dennoch schöne Optik, die kurzen gewalttätigen Eruptionen, die schroffe aber klare Wirkung der skandinavischen Winterlandschaft. Alles greift ineinander und lässt vergessen, das „Sauna“ beim Versuch mysteriös zu erscheinen oftmals viel zu dick aufträgt.
Am Ende bleibt ein wirklich sehr spezieller Film. Für meinen Teil ist „Sauna“ eine filmische Meditation über Schuld und Sühne mit einigen teils verstörenden, teil wunderschönen Aufnahmen. Im heutigen Genrepool des Horrorfilms gewiss eine kleiner Schatz.
Das die Verfilmung zu „Tekken“ die Story aus den Spielen nicht aufgreift ist nicht sonderlich schlimm. Dass man nicht alle Kämpfer untergebracht hat ist für mich als „Tekken“-Spieler und Fan der ersten Stunde zwar schade aber durchaus verkraftbar, nur warum im heiligen Namen der Ten String Combo, warum haben die Fights keinen Pep. Die Kämpfer erinnern die meiste Zeit mehr an Pausenhofprügeleien, mit der Ausnahme, dass keine Handykameras im Spiel sind. Dass ist für mich als Fan des Franchise ärgerlich und drückt den Unterhaltungswert des Films tief nach unten. Genau so wie die Tatsache dass man bei den meisten Kämpfern keine wirklichen eigenen Kampfstil feststellen kann. Einzig Capoeira-Kämpfer Eddy sowie Powerboxer Bryan besitzen kampftechnisch Individualität. Im Gegensatz dazu verkommt der im Spiel an Bruce Lee erinnernde Law an einen billigen Straßenkämpfer der Mal zwei Gratisstunden Kung-Fu Training bei einem Preisausschreiben eines Asia-Lieferdienstes gewonnen hat.
Ich habe vom „Tekken“-Film nun wirklich keinen Top-Hit erwartet. Es war klar, dass der Film saudumm sein wird, weil die Spiele (Fan sei stark) ebenfalls saudumm sind, aber die Spiele besitzen Dynamik. Ein schneller Kampf am besten gegen einen Freund ist immer drin und vertreibt Langeweile im Nu. Beim passiven Medium Film muss „Tekken“ diese Dynamik und vor allem diesen Spaß irgendwie anders erzeugen. Doch es gelingt nicht. Die billigen Kostüme, die unterirdischen Darsteller und wie bereits erwähnten lausigen Fights machen „Tekken“ zwar zu Trash, aber leider nicht zu unterhaltsamen Trash sondern zu der Gattung zu denen bereits „Dead or Alive“, „Street Fighter“ oder „Mortal Kombat“ gehörten. Den einen Gnadenpunkt gibt’s als Fanbonus.
Es folgt ein kleiner Dialog zwischen der Popstars-Jury (Die, Der & Das) und einer Kandidatin die gerade absolut wunderbar vorgesungen hat. Nennen wir die Kandidatin mal Uschi.
Die: Voll schön gesungen.
Der: Ja und so emotional. Dich verbindet etwas mit diesem Song, oder?
Uschi: Öh, is’ halt ein schöner Song.
Das: Mit welchen Song verbindest du denn etwas Emotionales?
Uschi: Hä?
Das: Na, welches Lied wurde bei der Beerdigung deiner Eltern gespielt?
Uschi: Äh, meine Eltern leben noch.
Die: Aber kein Bruder ist tot?
Uschi: Ich hab nur zwei Schwestern.
Der: Aber die sind Drogensüchtig und gehen auf den Strich?
Uschi: Nein. Die eine studiert und die andere...
Das: Hat dich immer niedergemacht.
Uschi: Nein, die andere ist sieben und geht zur Schule.
Die: Aber sie ist behindert?
Uschi: Nein.
Der: Aber deine Eltern lieben sie mehr als dich.
Uschi: Glaube ich nicht.
Das: Auch nicht nachdem du mit Drogen experimentiert hast?
Uschi: Ich nehme keine Drogen.
Die: Ja, aber du hast Freunde durch Drogen verloren?
Uschi: Nö.
Der: Selbstmord?
Uschi: Äh, nein.
Das: Sekten?
Uschi: Nee.
Die: Aber du leidest an einer Erbkrankheit und kannst deshalb keine Kinder bekommen.
Uschi: Ich bin gesund.
Das: Okay, aber es war schon hart mit 13 Drillinge zu bekommen?
Uschi: Äh...
Der: Vor allem weil der Vater drogensüchtig ist, im Knast sitzt und eigentlich zur Magato-Sekte gehört.
Uschi: Was? Nein!
Die: Aber du wurdest gemoppt, weil du so gut in der Schule warst.
Uschi: Nö, ich hab nen 2er Durchschnitt.
Das: Aha, also wirst du als Streber beschimpft.
Uschi: Nicht dass ich wüsste.
Der: Sind deine Verwandten vielleicht Verrückt oder vielleicht...
Die: Altnazis. Ja, Altnazis wären auch eine Option.
Das: Ja, die emotionale Geschichte von Uschi die sich gegen ihre Nazi-Sippschaft auflehnt und Popstar wird.
Uschi: Ich kenne keine Nazis.
Die: Was willst du dann hier?
Uschi: Na, ich will singen. Ich will in eine Band.
Der: Liebe Uschi, aber mit diesem Leben bist du für Pro7 uninteressant.
Die: Wir suchen Talente, keine Musiker.
Tom Tykwer inszenierte mit "Heaven" nicht nur seinen ersten internationalen Film, sondern verfilmte auch eines der letzten Drehbücher der polnischen Regielegende Krzysztof Kieslowski ("Drei Farben"). Das Ergebnis ist eine wunderschön photographierte Geschichte, bei der jede Bewegung, jeder Ton bewusst sensibel und anhaltend wirkt. Was anfangs passt, wird nach und nach zum Stolperstein, denn diese zwanghaft auf Ästhetik aufgelegte Geschichte verliert so viel von ihrer wahren Schönheit und die liegt nicht in satten Farben oder geflüsterten Dialogen sondern bei den Liebenden selbst.
Die Fortsetzung von Kevin Smiths Debüt und allerersten Kultfilm "Clerks" ist ein einfacher, sehr launischer und politisch völlig unkorrekter Spaß, bei dem wie fast bei allen Kevin Smith Filmen mehr geredet als gehandelt wird. Den Fans wird dieser schräge Spaß sicherlich gefallen, alle anderen sein gewarnt, die typische Kevin Smith Mixtur aus derben Lebensweisheiten und Dialogen sowie seinen recht chaotischen aber irgendwie liebenswerten Figuren werden vielen nicht gefallen. Der Schreiber dieser Zeilen findet aber auch Teil zwei richtig gut und verzeiht dem Film gerne, dass er am Ende eher untypisch pathetisch und rührselig daher kommt. Als echter Fan von Kevin Smith muss man eh jeden Film gucken (mit Ausnahme von „Jersey Girl“) um zu überprüfen ob Silent Bob Text hat oder nicht.
Das Debüt von Kevin Smith ist so einfach und clever sinnfrei, dass er vor Originalität fast platzt. In schwarzweiß wird hier die meiste Zeit geredet. Hier werden wichtige Fragen gestellt, zumindest für die Hauptfiguren und dies fügt sich alles so gut zusammen, dass man am Ende das Gefühl hat, das man Morgen unbedingt mal wieder bei den "Clerks" reinschauen sollte.
George A. Romero, der Großmeister der Untoten kehrte (mal) wieder zu seinen Wurzeln zurück. Nach dem, für seine Verhältnisse, hoch budgetierten aber letztlich doch enttäuschenden "Land of the Dead" erzählt der Regisseur mit der markanten, dickglasigen Brille auf der Nase, die Geschichte einer Filmstudentengruppe die ihren Kampf gegen die Untoten mit der Videokamera festhalten. Das Ergebnis ist eine Mischung aus diversen „…of the Dead" - Filmen und "Blair Witch Project" dass niemals die Sogwirkung, Spannung und Intensität der alten Romero- Filme oder gar des stilistisch ähnlichen, aber um Welten besseren "Rec" aus Spanien erreicht. Romeros langweiliger weil viel zu oft quacksalbernder Film verzichtet wie gewohnt nicht auf Splattereinlagen, die echte Anhänger von Blutfontänen aber wohl eher als mickrig empfinden werden und natürlich kann Romero auch nicht die Finger von Sozial-, Medien- und Gesellschaftskritik lassen, doch damit schneidet er sich ins eigenen Fleisch, denn seine Anklagen wirken kraftlos und über weite Strecken zu selbstgefällig. Dies alles macht aus diesem Videotagebuch des Grauens einen öden Zombiereißer der in seltene Ausnahmen Spannung zu suggerieren vermag, der aber auch viel zu zwanghaft versucht partiell stark angestaubte Inhalte in neue Schablonen zu pressen.
Die wahre Geschichte um Mark Whitacre hätte durchaus Potenzial gehabt für einen altmodischen aber ansprechenden Firmenthriller mit doppeltem Boden und einer Figurenbezogenen Dramaturgie. Eigentlich geht Steven Soderbergh auch diesen Weg bei seiner fünften Zusammenarbeit mit Hauptdarsteller Matt Damon, der trotz Gewichtszunahme und Schnauzbart recht deplaziert in der Rolle des Informanten wirkt. Das Problem bei Soderberghs Film ist, dass er steif umherpendelt und dabei weder spannende Spionageelemente hat, noch unterschwellige, humoristische Akzente besitzt, die dem Film allein vom Look her gut gestanden hätte.
"Der Informant" erweist sich als lang gezogenes Neutrum. Hier will nichts richtig funktionieren und dass die komplizierte Geschichte mit all ihren Charakteren, Lügen und Verwicklungen dabei noch sträflicherweise weder entschlackt noch aufgelockert wurde, macht aus Steven Soderberghs Film ein Werk dessen Unterhaltsamkeit penibel auf Sparflamme gehalten wird.
Was man nicht vergessen darf, ist das die Studios mit Sequel Geld verdienen. Dieses Geld wird zwar oft für weitere Sequels genutzt, aber es werden damit auch neue Stoffe und Filmemacher unterstützt.
Zwei herausragende Persönlichkeiten der amerikanischen Filmindustrie, deren Sterne während der 1990er im Sinkflug waren, taten sich hier zusammen um ihr Können im jeweiligen Genre miteinander zu verbinden, doch weder der Horrorteil des Films noch der komödiantische kann überzeugen, alles ist ein unverdaulicher Brei geworden und nach gut der Hälfte fühlt es sich fast so an, als ob aus der Koalition zwischen Horror und Komödie, zwischen Regisseur Wes Craven und Ulknudel Eddie Murphy ein waschechter Hahnenkampf geworden ist, der mit öden Spannungseffekten und angestaubten Klamauk ausgefochten wird.
ich mag sie auch, nur nicht die meisten ihrer filme, so
Dave Lizewski, der gerade im Endstadium der Pubertät steht, ist wenig heldenhaft, mal abgesehen davon, dass er wegen seiner enormen Masturbationsquote der Kleenexindustrie super Umsätze beschert. Solche Figuren wie Dave sind an sich schwierig. Zu oft gab es den netten, etwas schusseligen und schlaksigen Teenager in amerikanischen Komödie zu bestaunen. Meist im Zusammenhang mit derb-infantilen Sexwitzchen oder als All American Loser des Independent Hollywood Kinos. Regisseur Matthew Vaughn gelingt es Dave zwischen diese zwei übermächtigen Pole zu stecken und gönnt ihm obendrein noch eine ordentliche Portion unbeholfenen Charme. Eine gute Entscheidung. Seit langem war keine Teenagerfigur mehr so sympathisch wie der gute Dave. Vor allem weil ein Großteil von „Kick-Ass“ als High School Comedy angelegt ist. So meistert „Kick-Ass“ auch etwas drögere Stellen, die sich im High School Segment versteckt halten.
Außerhalb des Schulbetriebs lässt „Kick-Ass“ aber uneingeschränkt seine Unterhaltungsmuskeln spielen. Ohne Respekt, durchaus mit Hintersinn und wunderbar temporeich nimmt sich der Film, nach dem Comics von Mark Millar und John Romita, die bekannten Klischees von Comic und deren Verfilmungen an und schustert sich daraus ein wildes Potpourri, dass so einige Überraschungen für Zuschauer parat hält, die glauben dass „Kick-Ass“ nur wieder bekannte Formen des Genres abspult, denn „Kick-Ass“ hat vor allem eins: Sich von Stagnation befreiende Exzentrik.
Das Epizentrum dieser Exzentrik ist gewiss Hit-Girl. Die 11-jährige Tochter des Batman Epigonen Big Daddy metzelt sich mit Schwert, Pistole und Messer durch Horden von Schwerbewaffneten Mafiahandlangern und erreicht dabei einen Coolness- und Wow-Faktor wie es ihn lange nicht mehr im Kino gab. Dass eine Elfjährige sich gnadenlos durch Ganoven und Gangster mordet, dazu ein Schimpfwort nach dem anderen raus haut und sich sogar on ihrem Vater anschießen lässt um die schusssichere Westen zu testen, wird einigen gewiss sauer aufstoßen. Schön. Denn nach all den zurechtgestutzten Helden und Geschichten die das Kino (nicht nur das Amerikanische) in den letzten Jahren hervor gebracht hat, bringt „Kick-Ass“ eine dynamische, schwarzhumorige Frische mit sich, die sich in eruptiven Gewaltexzessen und ethischen Niveaulosigkeiten, aber auch in zeitgeistlicher Satire entlädt. Trotz dieser Übertreibungen gelingt es dem Film Hit-Giri auch als verletzliches, kleines Mädchen zu präsentieren, dass man nach einem Schicksalsschlag gerne in den Arm nehmen würde, wenn es nur nicht diesen Granantengürtel um hätte.
So kommt der Film dem Medium Comic weit aus näher als so manch großes Fimepos. Dass der Film dabei noch eine Geschichte erzählt, die nicht komplett zweitklassig ist, ist ein weiterer großer Pluspunkt.
„Kick-Ass“ ist eine gelungener Zeig mit dem Mittelfinger gegen über Moralisten sowie den bekannten Superheldenmodellen, an den sich die Filmindustrie seit langem labt. Selbstverständlich gehört auch „Kick-Ass“ zu dieser Gattung Film, aber er fühlt sich ganz anders an: Frecher, brutaler, witziger, autonomer. Dafür lässt man gerne auch mal kleines Mädchen auf eine Horde bewaffnete Killer los.
Ich vermisse "Keinen" bei der Auswahlliste.
Diese eher schlecht gealterte Kriegsaction aus Italien gilt als Inspiration für Tarantinos Nazijagd, doch eigentlich haben die Filme bis auf den ähnlichen Titel und die Soldaten im Feindesland nicht viel Gemeinsam. Die Action ist nicht nur sichtbar billig produziert, ihr fehlt auch jegliche Dynamik. Die Figuren, die eigentlich so überzeichnet sind dass es Parodien sein könnten, sind uninteressant und haben die dumme Angewohnheit unentwegt zähe Sprüche zu reißen. Ja, dass hätte alles Potenzial für einen schönen, altmodischen Euro-Actioner, doch Regisseur Castellardi besitzt keinerlei Sinn für Timing. Der Film wirkt unförmig zusammen gekloppt, wie ein Haufen von Zahnrädern die nicht ineinander greifen. Da kann der Film noch sehr als B-Movie-Klassiker gehandelt werden, für mich ist „Ein Haufen verwegener Hunde“ nur eine müde Meute, kurz vor der Einschläferung.
Banken als Bösewichter preisen sich nach der Finanzkrise gerade zu an. "The International" von Tom Tykwer nutzt die negative Stimmung gegen die Kreditinstitute um einen altmodischen aber spannenden Thriller zu erzählen, dessen Highlight gewiss die Schießerei im (echten) New Yorker Guggenheim Museum ist, denn hier wird die vom Film aufgeladene Spannung in einem kurzen aber äußerst eruptiven Inferno aus fliegenden Patronen und zersplitternden Glas und platzenden Stein entladen. Bis dahin folgt man den Spuren der Bösen wie es auch Interpol-Agent Salinger tut, den Clive Owen wie eine Mischung aus modernen Bond und moralischen Cop mimt. Seine Kollegin Naomi Watts bleibt im Gegensatz zu ihm eher blass und lustlos. Dies stört allerdings nur marginal, da die Klimax des Films klar auf den Helden so wie der Auf- und Entladung der Spannung besteht.
Die Kamera zaubert malerische Bilder mit Farbspielereien von hoher Intensität. Die überaus gelungene Ausstattung, die guten Darsteller und die wunderbaren Kampfszenen, machen aus "House of flying Daggers" einen überaus faszinierenden Eastern im Stile der alten bzw. neuen Klassiker wie etwas Ang Lees „Tiger & Dragon“. Die fehlende Substanz ist schade, aber nicht sonderlich prägnant.
Ich liebe Clooney in MICHAEL CLAYTON. Allgemein finde ich den Film herausragend, allein schon bei den Figuren.
Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Martin Suter ist eine grundsympathische Komödie. Dank netter Charaktere, denen man gerne Empathie entgegen bringt und einer Handlung die zwar nicht wirklich realistisch ist, aber dennoch wirkt als wäre sie überaus lebensnah, macht der Film Spaß. Zwar wirken einige Attribute des Films durch ihre strikte Befolgung von handelsüblichen Mechanismen recht abgewirtschaftet, doch „Lila, Lila“ bleibt dennoch qualitativ standhaft. So ist die Komödie mit Daniel Brühl, Hannah Herzsprung und dem grandiosen Henry Hübchen zwar kein wirkliches Highlight (außer man sieht „Zweiohrküken“ als Glanzpunkt des neuen deutschen Kinos an), dafür aber ein netter Zeitvertreib und weit davon entfernt ein Ärgernis zu sein.
Ron Underwood ist ein liebevoller und skurriler Horrorfilm gelungen, der gekonnt mit den Genre- Klischees spielt ohne dabei an Rasanz oder Spannung einzubüßen. Ebenfalls eine Stärke des nicht ganz so ernst gemeinte Grusel- Spaßes sind die Kreaturen selbst, die aussehen wie eine Mischung aus einem Alien und den Sandwürmern aus "Dune". "Tremors" ist anspruchsloser Grusel mit Pfiff und Witz.
Geschmackvoller Witz? Professionelle Darsteller? Eine interessante Geschichte? Nein, wer so etwas sucht hat sich bei der Wahl des wahnwitzigen »The Devil Dared Me To« definitiv den falschen Film ausgesucht. Fans von billigen Trash-Movies, die trotz des geringen Budgets mit sichtbar viel Hingabe und Spaß entstanden sind, werden eher mit diesem schrillen Film glücklich. Ein bunter, dreckiger und überaus geschmackloser Film mit netten Splattereinlagen und verschrobenen Figuren, die allerdings in der deutschen Synchronfassung nicht so gut rüber kommen wie im Original. Dass der Film insgesamt viel zu holprig erzählt ist und sich etwas zu oft Langeweile einschleicht wird echte Fans von Trash-Perlen sicher nicht stören, alle anderen sollten eh die Finger davon lassen.
Das Action- Feuerwerk schlechthin! Stilsicher, wild, gemein, laut, schnell und faszinierend. Cage zeigt wie gut er den Wahnsinn verkörpern kann. Die Shoot- Outs sind grandios und man merkt mit jeder Einstellung, dass Hollywood sich bei diesem Film an John Woo verkauft hat und nicht wie heutzutage Woo an Hollywood.
"Absolute Giganten" ist ein durch und durch liebenswerter Film, der zwar des Öfteren bei seinen Figuren zu dick aufträgt, dafür aber neben angepissten Elvis- Imitatoren auch noch eines der spannendsten Fußballspiele der Filmgeschichte bietet, Tischfußball wohl gemerkt.
Durchaus spannender Thriller, der zwar in seinem Ablauf keine besonderen Neuerung oder Überraschungen bietet, dank seiner Darsteller und der sauberen Inszenierung aber dennoch an die Mattscheibe fesselt.
Ein Mikrokosmos aus Gewalt, Beiläufigkeit und Elegie stellt Roger Avary bei seinem Regiedebüt auf die wackeligen Beine. „Killing Zoé“ ist eine Studie eines gescheiterten Banküberfalls sowie eine Romanze, doch beides funktioniert nicht. Der Banküberfall sowie seine Figuren wären selbst als Comicfiguren zu überzeichnet und die Chemie zwischen Julie Delpy und Eric Stoltz wirkt frostig und generiert. Letztlich ist der Film eine lange Aneinanderreihung von plumpen Gewalt- und erkünstelten Liebesszenen.