Die Arthouse Empfehlungen für 2012

04.12.2011 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Die Arthouse Empfehlungen 2012
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Die Arthouse Empfehlungen 2012
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Action und Spektakel allein machen auch nicht (immer) glücklich. Deswegen wollen wir euch auch über die kommenden Arthouse-Ereignisse informieren. Gerade der Anfang des Jahres lässt für Freunde des besonderen Films keine Wünsche offen.

Bereits vor ein paar Tagen haben wir euch einen Vorgeschmack auf das Blockbuster-Filmjahr 2012 gegeben. Die andere Seite des Kinoprogramms will natürlich auch beleuchtet werden. Um euch bei den Arthouse- und Independentfilmen 2012 nicht im Dunkeln tappen zu lassen, gibt es hier einen kleinen Überblick zu einigen der wichtigsten besonderen Filme des kommenden Jahres.

Ein guter Start ins Jahr
Wie jedes Jahr ballen sich die hochkarätigen Alternativproduktionen aus dem Ausland erst im Frühjahr bei uns an den Leinwänden. Die meisten dieser Filme stehen auch beim Oscar Rennen hoch im Kurs, werden für die meisten aber erst nach der Verleihung erreichbar sein. Wohl am ehesten erwartet wird dabei The Artist (26. Januar) von Michel Hazanavicius, die Hommage an die Stummfilmzeit mit Jean Dujardin als an Bedeutung verlierender Schauspieler, Bérénice Bejo und John Goodman. In der deutschen Produktion Kriegerin (David Wnendt) wird die deutsche Neonazi-Szene aus der Sicht der eifrigen Mitläuferin Marisa (Alina Levshin) unter die Lupe genommen. Doch vorher, am 5. Januar, geht es ab in die Fantasie von Marjane Satrapi mit Huhn mit Pflaumen, der Verfilmung ihrer gleichnamigen Graphic Novel über einen manischen Geiger (Mathieu Amalric) und seine tragikomische Familiengeschichte. Ebenfalls heiß erwartet wird Drive (26. Januar) von Nicolas Winding Refn, dessen von Ryan Gosling herübergebrachte Stunt und Fluchtfahrerromantik schon einige Preise gewann. Mit dem Familiendrama The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten (Alexander Payne) sorgt George Clooney nach The Ides of March – Tage des Verrats auch bei uns ab dem 26. Januar dafür, dass er in Erinnerung bleibt.

In Dame König As Spion (Tomas Alfredson) wird Anti-Bond Gary Oldman ab dem 2. Februar nahezu lautlos die Geheimdienstbürokratie unsicher machen. Gleichzeitig startet endlich die Baseballbiographie Die Kunst zu gewinnen – Moneyball von Bennett Miller, mit Brad Pitt und Jonah Hill in den unternehmerischen Hauptrollen. Bereits mehrfach ausgezeichnet ist auch Der Junge mit dem Fahrrad von Jean-Pierre Dardenne und Luc Dardenne. Das Drama über einen französischen Jungen, der sich auf der aussichtslosen Suche nach seinem Vater befindet, kommt am 9. Februar in die Kinos. Mit Extrem laut und unglaublich nah (Stephen Daldry) erscheint am 16. Februar die zweite Verfilmung eines Romans von Jonathan Safran Foer auch bei uns. Das Drama mit Tom Hanks und Sandra Bullock befasst sich mit der Trauer eines Jungen, der am 11. September 2011 seinen Vater verlor.

Am 1. März ist es Die Eiserne Lady von Phyllida Lloyd, in dem Meryl Streep die wohl umstrittenste Staatsführerin der Geschichte, Margaret Thatcher, mimt. Gleichzeitig startet ein sexsüchtiger und inzestiös veranlagter Michael Fassbender mit Shame von Steve McQueen so richtig durch, nur um im emotionalen Burn-Out zu landen. Lohnen wird sich auch Take Shelter – Ein Sturm zieht auf (26. März) von Jeff Nichols, der die unheilverkündenden Träume eines Ehemannes (Michael Shannon) und dessen Beziehung zu seiner Frau (Jessica Chastain) auf die Probe stellen lässt.

Was können wir noch erwarten?
Nach der Arthouse-Fülle des Jahresanfangs dünnt sich der Rest des Jahres erst einmal aus. Für die meisten Independent- und Kunstproduktionen wie Being Flynn (Being Flynn) hat sich noch kein Deutschland-Start gefunden. Im Mai wartet zunächst aber Hinter der Tür mit Helen Mirren auf uns. Als verschrobene Haushälterin wird sie sich in diesem ungarischen Drama von István Szabó um den Haushalt von Martina Gedeck kümmern. 50/50 – Freunde fürs ÜberLeben (3. Mai) von Jonathan Levine konnte schon einige Preise abräumen und behandelt das Thema Krebs, mit dessen Diagnose Joseph Gordon-Levitt und Seth Rogen zurechtkommen müssen.

Im Sommer wird darüber hinaus ordentlich gegendert: Tomboy von Céline Sciamma beschäftigt sich mit der Geschichte eines Mädchens (Zoé Héran), das aussieht wie ein Junge und sich auch sonst so verhält (3. Mai). Am 10. Mai wird Noordzee, Texas (Bavo Defurne) dieselbe Kerbe schlagen, wenn sich Pim (Jelle Florizoone) in seinen besten Freund Gino (Mathias Vergels) verliebt und mit den immer noch verhärteten Geschlechteransichten seiner Heimat zu kämpfen hat. Skandalös geht es im Haus der Sünde (31. Mai) zu, dass zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Bordell existierte und in seiner Filminkarnation Regisseur Hafsia Herzi Cannes-Ruhm bescherte. Musikalisch-dramatisch wird es gleichzeitig mit The Music Never Stopped von Jim Kohlberg, in dem ein Vater (J.K. Simmons) über die Lieblingsmusik seines todkranken Sohnes (Lou Taylor Pucci) den Draht zu diesem wiederfindet.

Einen langen Weg aus dem Jahr 2010 hat Dein Weg (Emilio Estevez) mit Martin Sheen hinter sich, in dem der Hauptdarsteller mit der Asche seines Sohnes durch Südfrankreich reist. Der Oktober wird ein historischer Monat mit der für ihre Zeit kontroversen Philosophin Hannah Arendt (Margarethe von Trotta, 11. Oktober), gespielt von Barbara Sukowa. Anna Karenina (Joe Wright, 25. Oktober), die Verfilmung des Monumentalromans von Leo Tolstoi wartet mit einem beeindruckenden Cast von unter anderem Keira Knightley und Jude Law auf. Gegen Jahresende (20. Dezember) meldet sich Ang Lee mit Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger zurück. In der Literaturverfilmung wird es um einen schiffbrüchigenm indischen Teenager (Suraj Sharma) gehen, der sich mit den Tieren aus dem Zoo seiner Familie auf einem Rettungsboot wiederfindet. Tobey Maguire wird als Reporter den gealterten Pi (Irrfan Khan) interviewen.

Weitere interessante Starttermine werden sicher noch folgen. Was sind eure besonderen Filme für das Jahr 2012?

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