J.F.Lannister - Kommentare
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Alle Kommentare von J.F.Lannister
Ich kenne die Romanvorlage nicht, nur die Filmadaption von 1930, im Vergleich mit dieser handelt es sich hier jedoch sozusagen um eine Verschlimmschlimmerung, eine Abschwächung und Verdummisierung der Antikriegsbotschaft.
Viele essentielle und ausdrucksstarke Aspekte werden eingekürzt (der nationalistische Lehrer, der Kreislauf der Kriegskleidung, das Rendezvous mit den Französinnen, der Franzose im Bombenkrater) oder ausgelassen (Drillausbildung unter dem eigentlich freundlichen Briefträger, der desillusionierende Heimaturlaub), dafür dann durch die Waffenstillstandsverhandlungen sowie den überzeichneten und von Devid Striesow peinlich gespielten, deutschen General ersetzt.
Die neu eingefügten Handlungsstränge haben lediglich Relevanz für das Ende, ansonsten hätte man sie herausstreichen können, jenes Ende schlägt dann allerdings schon tief in die Magengrube und wird der Intention eines Antikriegsfilms gerecht. Die restliche Handlung zeigt redundant Soldaten im Schützengraben, die Laufzeit von 150 Minuten ist eigentlich nicht gerechtfertigt. Großes Lob gebührt unabhängig davon dem hervorragenden Einsatz der Kamera und der Filmmusik.
Warum Matthias Erzberger prophetisch protestieren darf, die Franzosen sollten einen gerechteren Vertrag anbieten, was sie bekanntlich nicht tun, sonst würde sich das unschuldige(!) deutsche Volk gegen die Verträge der Alliierten auflehnen, habe ich überhaupt nicht verstanden. Das Märchen von der alleinigen oder zumindest Hauptschuld des Versailler Vertrags am Aufstieg der Nazis. Der Perspektivwechsel zum Schluss weckt klar Sympathien für die Franzosen, davor werden die französischen Soldaten tendenziell einseitig und abwertend dargestellt. Die modernern Kriegstechnologien (Giftgas, Flammenwerfer, Panzer) sind hier einzig Mittel der Franzosen, mit denen sie über die ausschließlich mit Gewehr und Bajonett bewaffneten Deutschen hinwegrollen, in einer Szene wird ein sich ergebender Deutscher bestialisch verbrannt. Die Sinnlosigkeit des Krieges, der sich ständig wiederholende Kampf um den immer gleichen Landstrich, wird dadurch ins Gegenteil verkehrt. Ferner mutiert ein französischer Bauernsohn zur Horrorgestalt eines Backwoodslashers, den deutschen Delegierten in Compiègne werden süffisant und heimlich alte, nicht mehr schmackhafte Brötchen gereicht.
Die Meinung von damals Anfang der 2010er Jahre hat sich leider nicht geändert. Die erste Hälfte gefällt noch sehr, Richard Löwenherz, Robins Weg zurück nach England, Schutz der Krone und dann das Land der Loxleys nach sieben armen Jahren wieder strukturieren, aufbauen und bestellen.
Mit dem Magna-Carta-Plot, der Invasion Frankreichs inklusive der Jagd der Franzosen nach Robin überhebt sich das Drehbuch dann, zu überladen und/oder uninteressant. Merkwürdig auch, dass der D-Day hier als Angriffskriegsinvasion umgemünzt wird.
Das Mittelaltersetting und die Schlachtenszenen lassen sich dank Ridley Scott und der herausragenden Ausstattung allerdings schon gut angucken, das wertet den Film auf.
Amüsant aus heutiger Sicht ist es, die damals noch jungen und unbekannteren Oscar Issac und Léa Seydoux wiederzusehen. Zudem Mark Addy vor Robert Baratheon in GoT als Bruder Tuck. Die Hauptdarsteller sind tendenziell zu alt für ihre Rollen.
Netflix, We Want to Watch the Credits
https://www.change.org/p/netflix-we-want-to-watch-the-credits-netflixcredits
Mal eine sinnvolle Petition.
Auch heute noch ein frischer und erfrischender Mantel-und-Degen-Film. Errol Flynn ultimativ charismatisch als Robin Hood, dann noch Basil Rathbone, der aussieht wie Charles Dance, als fieser Hauptantagonist. Dazu die hochwertig umgesetzten Degenduelle und Bogenschießszenen, schließlich noch das neuartige Technicolor. Ein Rezept für den Erfolg damals.
Merkwürdig bis ulkig dieser Gesellschaftskampf zwischen den unterdrückten Angelsachsen und dem Herrschergeschlecht der Normannen, Richard Löwenherz erklärt am Ende dann alle zu Engländern. Das passt historisch meines Wissens nach überhaupt nicht, findet sich in weiteren Verfilmungen danach auch nicht mehr wieder. EDIT: Ok, findet sich doch auch später noch, zufällig nur in keiner der Verfilmungen, die ich bisher gesehen habe^^
Und wie einflussreich der Film war. Dass sich George Lucas die Lichtschwertduelle von "Robin Hood" absah, wusste ich auch noch nicht. Oder dass Stan Lee den Asgard-Krieger Fandral in den Comics auf Basis Errol Flynns konzipierte und er im MCU dann auch an Flynn angelehnt wurde.
Den Produktionshintergrund finde ich ebenfalls interessant, Warner Bros war in den 1920er Jahren für gesellschaftskritische und billiger produzierte Gangsterfilme und Melodramen bekannt, wollte in den 1930ern dann einen Imagewechsel und beweisen, dass sie auch aufwendig produzierte Unterhaltungsfilme können.
An die Macher des kommenden "American Pie"-Reboots, die sich nun überlegen müssen, wie man diese Art der Teenie-Abschlussballkomödie vernünftig in die heutige Zeit überträgt, seht euch "Booksmart" an.
Im Großen und Ganzen ein gelungener Film, witzig, mit sympathischen und nahbaren Charakteren und überzeugenden Schauspielerleistungen bishin zu den überdrehten Nebenrollen. Im letzten Drittel kommt "Booksmart" leider etwas ins Stolpern, möchte noch das große Drama sein, lenkt die Geschichte mit zweckdienlichen Plotpunkten in die gewünschte Richtung (der Pizzabote) und lässt die lesbische Protagonistin für meinen Geschmack zu oft ins Fettnäpfchen treten (Erbrechen, Poloch).
Origineller Abspann mit den Wasserbomben ins Gesicht eines jeden Schülers, das mochte ich.
Henry Cavill verlässt "The Witcher" (wegen seiner Superman-Rückkehr?), ab Staffel 4 übernimmt Liam Hemsworth.
Was für ein Kack. Sollte es tatsächlich an seiner Rückkehr ins DCU liegen, doppelt ärgerlich, in dem Scherbenhaufen hätte ich ihn gar nicht mehr benötigt.
https://www.netflix.com/tudum/articles/the-witcher-season-4-liam-hemsworth
Meine Lieblingsszene der zweiten Staffel stammt aus der fünften Episode, in der Arminius' römischer Sohn Gaius im nächtlichen Wald von einem Wolf bedroht wird. Nach anfänglicher Angst liefert er sich einen körperlosen Dominanzkampf mit dem Wolf und gewinnt diesen. Metaphorisch gesehen für Gaius der letzte Schritt des Wandels vom Römer zum Cherusker, mit dem Wolf besiegt er den Römer in sich und besteht gleichzeitig seine erste Bewährungsprobe in der barbarischen Wildnis.
Allgemein bewegt sich Staffel 2 qualitativ auf dem Niveau von Staffel 1, weder sonderlich gut noch sonderlich schlecht. Optisch macht die Staffel schon einiges her, schauspielerisch überzeugend, inhaltlich und charakterlich eher mau, mir fehlt es vor Allem an Dringlichkeit, an einem klaren Anreiz, warum man sich abseits der historischen Geschehnisse und Persönlichkeiten für die Geschichte interessieren sollte. Dass sich "Barbaren" an Mel Gibson orientiert und auf Sprachauthentizität setzt, gefällt mir, dies scheitert dann allerdings an der Umsetzung, wenn die Germanen Hochdeutsch und die Römer ein Latein-Italienisch-Gemisch sprechen.
Die Serie nimmt sich einige Freiheiten, dass sie weiterhin auf die Vereinigung der Germanen pocht, gerät merkwürkig. Da schließen sich die westlichen Stämme mit den Markomannen gegen die Römer zusammen und wählen dessen Stammesführer Marbod zum König, obwohl die Markomannen laut historischer Überlieferung eigentlich für die Römer gegen die Arminius-Koalition kämpften. Unfreiwillig amüsant wirkt der letzte philosophische Monolog Thusneldas über den Kampf für die Freiheit, in 1000 Tausend würden die Germanen in friedlicheren Zeiten und in Freiheit ohne römischen Einfluss leben. Könnte man ihr nur erzählen, dass sich die deutschen Königreiche des Mittelalters als Nachfolger des Römischen Reichs verstanden.
Ein sehr berührender, charmanter und humorvoller Film, dem es mit einer perfekten Mischung aus Dramatik und Witz gelingt, das Lebensgefühl gebeutelter Menschen während der Great Depression auf die Leinwand zu bringen. Mein Comedyhighlight war der Abschnitt am Schluss, als der Tramp im Café kellnern und singen muss, das erste nicht hinbekommt, dafür wider Erwarten aber eine improvisierte, begeisternde Gesangs- und Tanzshow abliefert. Hervorragende Kombination von Stumm- und Tonfilm darüberhinaus.
Beim Sehen musste ich während der ersten Filmhälfte oft an das Arbeiterlied "The Popular Wobbly" denken.
https://www.youtube.com/watch?v=QNSq0dBmWuY
They go wild, simply wild over me.
Though I’ve never done them harm that I can see.
I’m as gentle as a lamb
But they take me for a ram,
They go wild, simply wild over me.
Oh the cop he went wild over me,
And he held his gun where everyone could see,
He was breathing rather hard
When he saw my union card
He went wild, simply wild over me.
Then the judge he went wild over me.
And I plainly saw we never could agree,
So I let the man obey
What his conscience had to say.
He went wild, simply wild over me.
Then the jailer he went wild over me,
And he locked me up and threw away the key
Oh, it seems to be the rage
So they keep me in a cage,
He went wild, simply wild over me.
Die ersten 17 Sekunden haben überraschenderweise schöne Spider-Tobey-Vibes.
Und Bill Murray spielt einen Schurken, lol. Kann ich mir gar nicht vorstellen.
Audiovisuell und schauspielerisch sicherlich eine Meisterleistung.
Nur, diese vollkommen schwülstig und romantisch-nostalgische Verklärung der Südstaaten kann ich nicht erstnehmen. Der einzige Unterschied zu "The Birth of a Nation" besteht letztendlich darin, dass sich "Vom Winde verweht" nicht so radikal sondern gemäßigter präsentiert, seinen Rassismus subtiler verpackt, insbesondere indem er das menschenverachtende Dasein der Sklaven einfach ignoriert.
Die Rolle der Frau in der früheren Gesellschaft hat der Film wiederum gut herausgearbeitet. Als Drama über die Irrationalitäten der Liebe - jahrelang an der Möglichkeit einer wahren Liebe festhalten und dabei die andere Liebe und das Glück im Bestehenden übersehen, um deswegen am Ende beides zu verlieren - ebenfalls stark. Beide Punkte verbindend dann noch die Heirat aus Liebe oder Zweck.
Dafür hätte es ein kürzerer Film allerdings auch getan.
Staffel 4, Epsode 13 "Dinner Party"
Michael und Jan laden einige Leute aus dem Büro zu sich nach Hause zu einer Dinnerparty ein. Was zum Teufel habe ich da gerade gesehen? Die Geschehnisse lassen sich kaum in Worte fassen. Mit fortschreitender Stunde wird es (für die Gäste) immer unangenehmer und schlimmer, bis es eskaliert, gemessen am Verlegenheitslevel hätte das theoretisch auch ein Homehorrorfilm sein können. Die toxische Liebesbeziehung zwischen Michael und Jan wird dadurch perfekt charakterisiert, gleichzeitig werden dieser noch drei andere Beziehungen gegenübergestellt. Mit Jim und Pam eine gesunde Liebe, mit Andy und Angela eine Beziehung, die bereits in den Ansätzen scheitert, und schließlich was auch immer das für eine fleischliche Beziehung zwischen Dwight und seiner Babysitterin sein soll. Definitiv eine der besten Episoden der Serie.
Orangutan driving golf cart like in The Sopranos
Monkepranos, I like. Orangutan drives, like he totally owns the place.
https://www.youtube.com/watch?v=DJsn1QivbKM
"Breaking Bad" vor dem Hintergrund von "Better Call Saul":
In circa sechs Handlungsjahren "Better Call Saul" (inklusive des Zeitsprungs) begleiten wir Saul Goodman, Mike Ehrmantraut und Gus Fring beim Aufbau ihrer (semi)kriminellen Karrieren, nur um dann in 1-2 Handlungsjahren "Breaking Bad" zu erleben, wie ein Hochschullehrer und kompletter Amateur all dies bis auf die Grundfesten niederreißt und die Personen ins Grab bringt oder zum Untertauchen zwingt. Das ist unter diesem Blickwinkel betrachtet unberechenbar und gewaltig, Walter White als Schimpanse mit Maschinengewehr.
Nicht nur Saul, Mike und Gus betrifft das, auch Hank hat Walt auf dem Gewissen, hier lassen sich sogar Parallelen zu Howard Hamlin erkennen. Beide Charaktere befinden sich in einem Konflikt mit dem/den Hauptprotagonisten, beide Charaktere werden kurz nach dem Höhepunkt des Konflikts unerwartet von einer dritten Partei erschossen, zu der sie vorher keinen Kontakt hatten. Mitten im Satz und mit einer Pistole per Kopfschuss, während die Hauptprotagonisten in Schock zusehen müssen. Beide Charaktere werden schließlich zusammen mit einer zweiten Person an einer von Walts Kochstellen in einem Loch vergraben.
In der vorletzten Episode "Breaking Bad" werden beide Serien durch die jeweiligen Szenen im Untergrundraum des Staubsaugerverkäufers Ed Galbraith miteinander verknüpft. Spannenderweise versucht Saul in der "Breaking Bad"-Szene, Walter davon zu überzeugen nicht unterzutauchen, sondern sich zum Wohle seiner Familie zu stellen und die Schuld auf sich zu nehmen. Walter verneint, beide Männer tauchen vorrübergehend unter. Der Unterschied liegt nun darin, Walter kehrt nach Albuquerque zurück, um Rache zu nehmen, und regelt seine Angelegenheiten auf alte kriminelle Weise, Saul hingegen wendet sich nach seiner Rückkehr letztendlich von seinen alten Methoden ab und bekennt seine Schuld.
Oh man :(
Aber, wie es Robbie Coltrane selbst mit einem Lachen im Reunion Special sagte:
"I'll not be here sadly. But Hagrid will, yes!"
Eine Ausnahme unter den Dschungelbuch-Adaptionen, bei dieser man sich mal nicht die Mogli-Geschichten heraussuchte sondern die Erzählung "Toomai von den Elefanten". Der Junge Toomai lebt zusammen mit seinem Vater und ihrem Elefanten Kala Nag, sie bewerben sich erfolgreich für die Expedition eines britischen Elefantenjägers. Toomai möchte auch einmal Elefantenjäger werden, wird von den Erwachsenen aber nicht ernstgenommen, er solle laut ihnen erst einmal die Elefanten tanzen sehen, was bisher jedoch noch niemandem gelungen ist.
Als Abenteuerfilm in Ordnung, dahingehend lebt "Elephant Boy" vor Allem von der Handschrift Robert J. Flahertys ("Nanook of the North", "Moana"), der hier erneut eine fiktionale Handlung mit Dokumentaraufnahmen kombiniert und damit das Zusammenleben und -arbeiten von Menschen und Elefanten vortrefflich in Szene setzt. Daran anknüpfend Aufnahmen von wilden Elefanten, einem Koboldmaki(?) und einem Tiger. Des weiteren wird der Film getragen vom Hauptdarsteller Sabu, später insbesondere aus Abenteuerfilmen der 40er Jahre bekannt, sowie von Walter Hudd als Expeditionsleter, der mich hier an den jungen Alec Guinness erinnert.
Die finale, positiv konnotierte Elefantenjagd schmälert das Sehvergnügen leider deutlich, da wird eine verängstigte Elefantenherde durch den Wald und einen Fluss getrieben, wobei Jungtiere möglicherweise beinahe ertrinken. In diesem Zusammenhang handelt es sich bei Kiplings Vorlage im Vergleich um ein zeitloses Werk, eine solche Elefantenjagd beschreibt er eben nicht, sondern legt den Fokus auf den oben erwähnten Tanz der Elefanten. Im Film etwas ulkig umgesetzt, ein Tier dirigiert die anderen Elefanten mit seinem Rüssel als Taktstock^^
Zu sehen auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=zlaXQ9VwmFA
Haben sie dem Film das Budget gekürzt oder ist das Interesse unter den Hollywoodschauspielern nicht mehr so groß wie früher? Die beiden Vorgänger bewarben sich selbst unter Anderem ja durch einen Cast voller großer Namen, den neuen Cast müsste ich bis auf Michelle Yeoh erst einmal googlen.
Naturhorror: Chris Pratt tötet einen Waschbär und fällt einen Baum.
1823, das westafrikanische Königreich Dahomey ist mit dem Oyo-Imperium verfeindet, sie bekämpfen sich gegenseitig oder andere Stämme und verkaufen die Gefangenen dann an die portugiesischen Sklavenhändler. Der neue, junge König der Dahomey (John Boyega) möchte den Sklavenhandel beenden, für ihn kämpft eine Elitetruppe an Soldatinnen, die Agojie (u.A. Viola Davis und Lashana Lynch), die das Privileg genießen, auch ohne Ehemann eine Stellung in der Gesellschaft innezuhaben und eine Meinung vertreten zu dürfen.
Insgesamt scheitert der Film für mich am standardisierten und vereinfachten Drehbuch. Neben der Generalin Nanisca (Davis) steht die Ausbildung und der Werdegang des aufmüpfigen Mädels Nawi (Thuso Mbedu) im Zentrum, die jeden potentiellen Ehemann abwies, daher zu den Agojie geschickt wurde und es fortan jedem beweisen möchte. Es folgen Verwicklungen mit der Generalin und einem Afroportugiesen, der mit den Sklavenhändlern reist. Die Grenzen zwischen Gut und Böse sind deutlich abgesteckt, der Konfliktverlauf ist altbekannt und emotional gewollt herbeigeführt. In meinen Augen steht es dem Film auch zu sehr auf die Stirn geschrieben, etwas über starke und unabhängige Frauen, über Unterdrückung durch Männer, über Rassismus und den Sklavenhandel erzählen zu wollen, anstatt es abgesehen von Allgemeinplätzen und Kampfparolen dann auch tiefergehend zu tun. Der gesamte Themenkomplex hätte echt ein besseres Drehbuch verdient gehabt.
Abgesehen davon bewegen sich Szenenbild, Kostüme und so weiter wie zu erwarten auf hohem Produktionsniveau, Viola Davis spielt großartig wie gewohnt und gefühlt alle an die Wand. Ansonsten gefiel mir Lashana Lynch noch sehr, sie verkörpert die toughe Ausbilderin der Agojie, performt mehr von der physischen Seite aus, die ideale Kriegerin, und hat hier und da noch einen flotten Spruch auf den Lippen.
Allgemein würde ich behaupten, wer eine realhistorische Version von "Black Panther" sehen möchte, dem wird "The Woman King" zusagen. Hauptinspirationsquellen waren "Der letzte Mohikaner", "Braveheart" und "Gladiator".
Stabiler Film. In den ersten 50-60 Minuten sehr dynamische und adrenalingeladene Action wie selten zuletzt gesehen, danach folgt ein bitteres Drama über Verlust und Rache. "Athena" erreicht als Milieu- und Gesellschaftsstudie Frankreichs zwar nicht die Tiefe des geistigen Vorgängers "Les Misérables" (Ladj Ly wieder Drehbuchautor), setzt den Fokus ohnehin anders, aber lohnt sich nichtsdestotrotz alleine schon wegen der Stärke der Inszenierung.
Zum Glück habe ich keine Nase.
Cool, cool, cool. Ob der Film nun gut oder schlecht wird, ist mir erstmal egal (Staffel 6 war auch schon nicht mehr das Gelbe vom Ei), Hauptsache der Film erscheint.
Eine Rückkehr von Donald Glover wäre noch das i-Tüpfelchen. Bei Chevy Chase halte ich es nach den kreativen Differenzen zwischen ihm und Harmon und dem unschönen Abgang aber echt für unwahrscheinlich. Vielleicht ja wieder als Hologramm^^
"Breaking Bad" vor dem Hintergrund von "Better Call Saul"
Hector Salamanca tritt in "Better Call Saul" in 22 Episoden auf, in zwei Staffeln der Serie als Hauptantagonist. In "Breaking Bad" hingegen sieht man ihn nur in insgesamt acht Episoden als kleinen Nebencharakter. Auf den ersten Blick erscheint dies vor dem BCS-Hintergrund als merkwürdig und es frustriert. Auch wenn in "Breaking Bad" natürlich klar Walt und Jesse im Zentrum stehen, hätte ich mir für Hector, diesen ehemals so einflussreichen Don, eine größere Rolle gewünscht, zumal er im Duell gegen Gus auch eine entscheidende Rolle spielt.
Auf den zweiten Blick fügt sich dies jedoch sehr schön in den Gesamtkontext ein. Mit Lalo, Tuco, Marco, Leonel und Joaquin, mit Juan Bolsa, Eladio Vuente und seinen Capos verliert Hector nach und nach all seine Familienmitglieder und früheren Kartellbeziehungen, in den meisten Fällen direkt oder im Hintergrund verantwortet durch Gus Fring. Seit seinem Herzanfall ist Hector über Jahre hinweg an das Pflegeheim Casa Tranquila gebunden, für ihn eine langweilige und banale Welt, ein Gefängnis der anderen Art. Er vereinsamt, mit jedem der oben genannten Verluste mehr, zum Schluss ist er sozial isoliert. Persönlich habe ich die Vermutung, dass ihn dabei insbesondere der Tod von Lalo getroffen hat, intellektuell scheint er mir der einzige Salamanca auf Hectors Augenhöhe gewesen zu sein. Dass Hector nun in "Breaking Bad" zum kleinen Nebencharakter degradiert wird, zeugt schlussendlich vom Offensichtlichen, seine letzten Lebensjahre haben nichts Erwähnenswertes und Bedeutsames mehr an sich, es bleibt nur die Langeweile, Banalität und Isolation des Pflegeheims. Seit Lalos Tod ist Hectors Stern im Untergang begriffen.
Als ihm Walt den Deal zur Ermordung Gus Frings unterbreitet, wird dies Hectors einzige Möglichkeit sein, sich nicht nur final an seinem größten Feind zu rächen, sondern auch noch ein letztes Mal in sein altes Leben als Gangster und Kartellgröße einzutreten. Noch einmal den Cops bzw. der DEA ans Bein pinkeln, noch einmal sich mit Widersachern messen, noch einmal das letzte Machtwort sprechen. Die Salamancas legten stets Wert auf ihr Familienblut als Teilfundament des Kartells, hier vergießen sie nun ihr letztes.
Überlegung: Freya Allen spielt die aus dem Original bekannte Nova als junge Frau, die bereits in "Survial" als kleines Mädchen eingeführt wurde.
"I think, the Saul who served seven years, is the sauliest Saul who ever sauled."
Sympathischer Podcast zur Serie mit Co-Showrunner Peter Gould sowie den Drehbuchautoren Tom Schnauz, Gordon Smith, Alison Tatlock, Ann Cherkis und Ariel Levine.
(Steht in der Playlist aktuell auf Platz 3 von oben.)
https://foreverdogpodcasts.com/podcasts/the-writers-panel/
After his death in 2016, Rickman left a trove of revealing journals. In this exclusive extract, he recounts his 10 years playing Professor Snape – and the many political and Hollywood dramas along the way
https://www.theguardian.com/film/2022/sep/24/alan-rickmans-secret-showbiz-diaries-harry-potter