Rajko Burchardt - Kommentare
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Alle Kommentare von Rajko Burchardt
[...] Im Gegensatz zur Romanvorlage bringt einen die Kinoadaption um zahlreiche Attraktionen, etwa die stymphalischen Vögel, Zauberin Kirke oder die Insel der Sirenen, schickt ihre Helden aber dafür in einen (ziemlich idiotischen) Vergnügungspark. Der fasst das Prinzip der so fürchterlich amerikanischen Percy-Jackson-Filme wiederum gut zusammen: In bunten Fahrgeschäften schlängeln sie sich etappenweise durch eine vereinnahmte Kulturgeschichte, aber der Eindruck gleicht dem des Halbbruders Tyson, der am Ende bezeichnenderweise feststellen muss: "Ich hätte gedacht, das würde mehr Spaß machen." [...]
Bitte nicht.
[...] Mit seinem Regiedebüt, das zugleich Abschlussfilm der dffb ist, schickt David Dietl sich an, relevante Themen (hier etwa: der gläserne Bürger) ähnlich bekömmlich aufzubereiten wie schon sein Vater Helmut Dietl, der Grandseigneur deutscher Qualitätsleichtigkeit. Was dann leider auch Veronica Ferres in der weiblichen Hauptrolle erklären dürfte, die im "König von Deutschland" eine maximale Fehlbesetzung ist.
[...] "Poltergeist" und "Amityville Horror", "Das Grauen" und "Der Exorzist" geistern als Verlinkungen durch einen Film, der sich vor allem im Bewusstsein seiner wohligen Gruselstrategien angenehm vom Einheitsbrei des Genres abhebt. Unübersehbar inspiriert aber ist "The Conjuring" vor allem von den sagenhaften Horroressays des Independent-Filmemachers Ti West, dessen Geister-Lustspiel "The Innkeepers" er in der Schlusseinstellung sogar frech imitiert. [...]
Hat mich leider nicht überzeugt. Einige interessante Ansätze (vor allem der kurze Schlenker zur Intentionalisierung), aber insgesamt ganz schön Kraut und Rüben - beziehungsweise selbst ein wenig zu nah dran an der gerügten "Oberfläche". Vielleicht fühle ich mich von dem Text aber auch einfach nicht in irgendeiner Weise "ertappt", weil derartige Gedankenspiele mich eigentlich täglich umtreiben.
[...] Der Schauplatz Paris ist, zumal derart touristisch verwendet, kaum origineller als das New York im ersten Film, liegt aber immerhin kulturell näher an der Vorlage. Von dieser ist die Fortsetzung indes immer noch meilenweit entfernt, von zotigem Witz und jedem Charme befreit. Die Abenteuer der CGI-Schlümpfe taugen hier maximal noch zur kleinkindgerechten, amerikanisierten Familienunterhaltung. Harmlos, lieb, keimfrei. Oder anders: Ein Film von Raja Gosnell eben, dem Regisseur von "Scooby-Doo", "Big Mamas Haus" und "Beverly Hills Chihuahua". [...]
[...] Eine Hommage zwischen Rehabilitierung und Affirmation, unter Verwendung von Originalmaterial, Video- und Audiodokumenten, Fotografien und Filmausschnitten. Von Nico Hofmann in bewährter teamworx-Manier zusammenproduziert. Für Fans von: "Nicht alle waren Mörder" und "Unsere Mütter, Unsere Väter". [...]
Ich verstehe die Wette nicht. Den Text auch nicht. Den Film schon gar nicht.
[...] Vielleicht braucht es gerade jetzt Filme wie die von Asylum, wenn in Hollywood ausgerechnet Steven Spielberg und George Lucas wegen zu hoher Produktionskosten vor einer Implosion des Systems warnen. In das Medienecho nach der Erstausstrahlung von "Sharknado" auf dem Syfy Channel spielt so gesehen möglicherweise auch die Sehnsucht nach mehr offenherzigen Mock- statt überproduzierten Blockbustern rein. [...]
Studentenfilmartig inszenierte Coming-of-Age-Geschichte um gleichermaßen sexuelles wie machtorientiertes Verlangen, pubertäre Wunschträume, adoleszenten Größenwahn und arbeitspolitische Korruption. Von Koji Wakamatsu ist das, nach dem großen Berlinale-Eklat, sprich, nach "Secrets Behind the Wall", weitgehend uneinheitlich mittels eines zuvorderst recht zornigen Lausbuben erzählt, der dem Titel durchaus gerecht wird. Dessen sinnfälliger Zusatz beschreibt sowohl die hormonellen erotischen Sehnsüchte des Jungen als auch das (Auf-)Begehren, sich erwachsener Vormundschaft mit drastischen Mitteln entgegen zu stellen. Die Mischung aus Pink- und Agitationsfilm, inklusive einer farbigen hypnotischen Traumsequenz und zahlreichen Impressionen juveniler Delinquenten, ist so super wie irgendwie auch super langweilig. Weltweit weder auf VHS noch DVD und auch nicht über cinephile Sonderwege erhältlich, kann "Akamoru" hierzulande Dank einer kürzlich wieder entdeckten deutschsprachigen 35mm-Kopie zumindest vereinzelt im Kino bestaunt werden. Die Hürde der Synchronisation, diesem großen kulturellen Übel, ließ sich aber zumindest von mir nicht problemlos nehmen: Symptomatische deutsche Schmierlappendialoge ("Saufen und ein bisschen Liebe, das ist immer noch das beste Rezept!") und Wakamatsus einprägsame Bildsprache ergeben einen disparaten, dem Film eher abträglichen Effekt.
[...] Dass der 3D-Trend auch Tierhorrorfilmen einen neuen Schub verlieh, erklärt wohl die internationale Kinoauswertung eines solch kostengünstigen und eigentlich eher für tiefer gelegte Videothekenregale geeigneten Monsterquatsches. Zumindest der deutsche Kinostart aber wurde kurzfristig abgesagt, und so schwimmen die Haie hierzulande doch gleich direkt durchs Wohnzimmer. Schlechter als etwa "Der Weiße Hai 3D" oder jüngst "Shark Night 3D" ist der von Kimble Rendall inszenierte Unterwasser-Ulk aber auch nicht. [...]
Notiz für Berliner Suzuki-Freunde:
Im August 2013 laufen 13 seiner Filme im Arsenal Kino, darunter der rare und nicht untertitelt erhältliche "Carmen from Kawachi", alles OmE und auf 35mm. Authentisches Material. Wahres Kino.
FMI: http://tinyurl.com/p8t9sgt
[...] Replik-Kino halt, so originell wie ein Kneipenquiz in der Videothek. Mit Latte macchiato statt Bier. Und natürlich auch ein Prätentionsfilm. Also ein Film, der vorgibt etwas zu sein, das er nicht ist. Oder auch ein Film, der das, was er ist, so demonstrativ vorgibt, dass es zur Belästigung wird. [...]
Von wenigen ihm (noch) wohlgesonnenen Kritikern wird er gern als einzig legitimer Nachfolger von Jerry Lewis ausgegeben. Eigentlich ist das eine Beleidigung. Für Adam Sandler.
[...] Dass "Grown Ups 2" schlussendlich auch mit den aktuellen, festgefahrenen Klischees des Genres bricht, sich nie behaupten oder das Publikum belehren muss, macht ihn umso mehr besonders. Dies ist eine völlig eigene, dusselige und liebenswürdige Form von Klamauk, und sie strahlt ein Vertrauen in sich selbst aus, das die ganze Hemmungslosigkeit letztlich sehr menschlich macht. Würde John Waters heute (noch) Filme im Mainstream drehen, könnten diese Kindsköpfe darin problemlos die Hauptrollen spielen.
"Killer Party" beginnt aus unerfindlichen Gründen mit einem Film im Film, der wiederum aus noch unerfindlicheren Gründen in ein Musikvideo eingebettet ist. "Killer Party" also beginnt mit einer Film-im-Musikvideo-im-Film-Sequenz. Super! Eine Stunde lang ist "Killer Party" dann so etwas wie eine Campus-Komödie, eine irritierend unbeholfene, möglicherweise eine spöttische, eine unbarmherzig langweilige auf jeden Fall. Auch super, irgendwie. Es folgt schließlich die Killer Party, die man da eigentlich schon vergessen hatte. 20 Minuten komprimiertes Slasherfilm-Vergnügen, bei dem einzig die Auflagen des R-Ratings wirklich feiern. Das Ergebnis ist so rätselhaft wie dusselig, Teasing und Verzicht auf die Spitze getrieben. Es geht vor allem um Aprilscherze, mehr als in "April Fool's Day", mehr als in Slashern üblich – aber immer ist auch die Option mitinszeniert, irgendetwas übersehen, irgendetwas nicht verstanden zu haben. Berechenbar ist "Killer Party" nicht, ironisch eigentlich kaum, interessant gescheitert am Ehesten. Die letzten 10 Minuten sind nur noch Jazz, etwas Vergleichbares gibt es in keinem anderen Slasherfilm der 80er Jahre zu sehen. Unfassbar, dass MGM das tatsächlich ins Kino brachte. 1986, als so etwas ja eigentlich ohnehin niemand mehr ins Kino brachte. Um "Killer Party" zu begreifen, muss man das Genre im Kleinen noch mal anders denken, am Besten bedepperter.
Verglichen mit den Facebook-Kommentaren muss man die meisten Wortmeldungen hier wohl noch unter "moderat" verbuchen. Finster ist aber beides. Ganz finster.
[...] Ein Übermaß an Greenscreen, exzessives Colorgrading und die vollkommen unnütze 3D-Konvertierung bestätigen die Merkwürdigkeit des disparaten Konzepts. Alles wirkt derart künstlich gezimmert, dass wirkliche Einblicke in die Welt verborgen bleiben. "Upside Down" wurde zudem auf Film (35mm) gedreht, aber digital so verfremdet, dass das Resultat eher den Eindruck eines verhinderten Bilder-Mashups erweckt. Regisseur Juan Solanas, der 2003 für seinen Kurzfilm "Der Mann ohne Kopf" in Cannes den Preis der Jury gewann, versäumt es vollständig, die thematisierten physikalischen Gegensätze oder mindestens ein annähernd haptisches Gespür für die kreierte Welt zu vermitteln. [...]
[...] Kaum eine Figur hat sich innerhalb der Serie so stark entwickelt wie Jaime Lannister. Sein "Walk of Punishment" befriedigt weniger frühere "Rachegelüste" des Zuschauers, als es vielmehr die neuerlichen Sympathien für den Königsmörder unterstreicht. In der herausragenden Bade-Szene mit Brienne verleihen die Autoren (bzw. George R. R. Martin) dem Charakter ein vollkommen neues Profil. Dieses Spiel mit Ambivalenzen gehört zu den großen Stärken der Serie, die ihre Höhepunkte immer auch im Kleinen findet. [...]
Review Season 3: http://tinyurl.com/ls5fcgf
[...] Auch die zweite Staffel "Game of Thrones" wird bestimmt von moralischen Konflikten, von Intrigen und Korruption, von Missgunst und Zwietracht. Manche Figuren kämpfen um Macht, andere ums Überleben, allen gleich jedoch ist die Bedrängung durch familiäre Verästelungen, die sie in ständige Zwangslagen manövrieren. Die emotionalen Gefechte sind das Herz der Serie, ihnen gilt das große Melodrama, das die Show oft auch als eine Art Seifenoper im Mittelalter darstellt. [...]
Review Season 2: http://tinyurl.com/kounzys
[...] Der Schauplatz Irrenanstalt ist natürlich ein ähnlich ikonenhafter wie das verfluchte Haus, Genre-Neuland betritt auch die zweite AHS-Staffel nicht. Vielmehr zelebriert sie ebenfalls lustvoll abgehangene amerikanische Horrormythen und manövriert sich spielerisch von einem Uraltklischee zum nächsten. In einem verschrobenen Motivgemenge übertrifft sie das fast unverschämt zusammengeklaubte Potpourri der Vorgänger-Staffel um Längen: "American Horror Story: Asylum" ist postmoderne Exploitation in Fernsehform. [...]
Review Season 2: http://tinyurl.com/lxa6lz4
[…] "Pacific Rim" erinnert weniger an NGE oder selige Kaijū-Abenteuer aus Kindheitstagen, als bedauerlicherweise an den üblichen lautstarken CGI-Bombast des aktuellen Blockbuster-Kinos. In dem Versuch eines japanischen Monsterspektakels auf "Hollywoodniveau" bewegt sich Guillermo del Toro sogar gefährlich nahe am Emmerich-Debakel des 98er-Godzillas: Aufgeplusterte Nerd- bzw. Otaku-Fantasien, eingebettet in die Konventionen des Sommerhit-Crowdpleasers. Oder: Wenn die Liebe zu B-Stoffen mit den Gepflogenheiten des A-Filmemachens kollidieren. […]
[...] Schlimmste Rollenklischees, abgehangener Frau-Mann-Humor, idiotischstes Geschlechtergebaren. Hier dann eben in der x-ten Variation von "Landei" und "Stadtplfänzchen", im unzähligsten Versuch, Gender-Typen so festzulegen, dass wohl nur ein greises Zielpublikum dazu noch in die Keksdose greifen mag. [...]
Betont gemäßigte Räuberpistole, deren wohlgestaltet kunstvolle Folie aber auch nur ein betagtes Freund-Feind-Schema und ausgenudelte Gangster-Cop-Meriten unter Verschluss zu halten versucht. Von vereinzelt sanftmütigen, ins Genrekorsett eingeschnürten soziopolitischen Implikationen (ungleich Spitzen) abgesehen, kann Johnnie To sein abgestandenes Actionplötchen auch nicht durch dessen Verlagerung aufs chinesische Festland vor dem ganz großen Gähnen bewahren. "Drug War" ist erstaunlich bieder, uninteressant, zuweilen gar komatös in Szene gesetzt, bevor ein unerwartet niedergedrückter, geradezu unerbittlicher Endspurt abermals eindrucksvoll Tos sinnliche Regiefertigkeiten veranschaulicht. Bis dahin aber ist es ein mühsames Rudern durch zigfach Gesehenes und das trübe Meer orangeblauer DI-Soße.
Ich kann Adkins ja leider nur bedingt ernstnehmen. Grund: Eine frappierende Ähnlichkeit mit Ben Affleck und http://image-upload.de/image/Vl80It/2ab8ecdff0.jpg.