Roldur - Kommentare

Alle Kommentare von Roldur

  • 7

    Man stelle sich mal vor, die Coen-Brothers würden eine Folter-Komödie inszenieren. Mit genügend Witz, ruhigen Bildern, tollem Sound und eben Folter. Nicht vorstellbar? Wie wäre es dann mit „Big Bad Wolves“?
    Der Thriller von Navot Papushado aus dem Jahr 2013 macht dieses unmögliche Gedankenspiel zur Wahrheit. Gut, der Film ist aus Israel und die Coen-Brothers hatten damit nichts zu tun, dennoch wurde ich dieses Coen-Feeling hier einfach nicht los.
    Im Prinzip ähnelt die Story sehr stark „Prisoners“ von Denis Villeneuve, nur dass Cop, Vater und Sohnemann hier größtenteils an einem Strang ziehen. Gerade die Darsteller von Vater und Sohn hätte man besser nicht wählen können.

    Der Sohn: Ein gesetzter Typ, vermutlich um die 40, mit Halbglatze und riesiger Brille, trockener als die Atacama-Wüste.
    Der Vater: Ebenfalls bebrillt, der heutigen Jugend verdrossen, gesundheitlich angeschlagen, kann gut mit Bunsenbrennern umgehen.
    Der Cop: Verprügelt gerne mal Tatverdächtige mit Telefonbüchern und lässt sich dabei filmen.

    Das war erstmal ein kurzer Einblick in die Hauptcharaktere. Natürlich gibt es noch den vermeintlichen Täter, der mit seiner kleinen Brille und geringen Körpergröße eben genau das Klischee von einem Kinderschänder ist, was man sich so vorstellen kann.
    In nüchternen Aufnahmen und viel Witz wird die grausame Geschichte hier portraitiert und zeigt, dass man auch die heftigsten Themen nicht bierernst angehen muss. Die Mischung aus garstigem Humor und einer leichten Prise Tragik könnte auch aus Dänemark stammen. In seinem besten Momenten erinnert mich „Big Bad Wolves“ an „Adams Äpfel“ oder „A Serious Man“. Natürlich mit mehr Blut.
    Am Ende steht natürlich die Frage, wie der Film mit seiner Prämisse umgeht. Aber keine Angst, das macht er wunderbar. Vielleicht etwas vorhersehbar aber dafür nicht weniger verstörend. Mit „Big Bad Wolves“ kommt ein wirkliches Kleinod aus Israel, welches man sich als Fan von schwarzem Humor oder auch Horror-Comedy nicht entgehen lassen sollte. Von dem Gespann Vater und Sohn würde ich gerne sogar noch viel mehr sehn.

    „It might look like I'm enjoying this, and maybe I am in a way... but believe me, I'd be happy to stop breaking your fingers. Now would you please start talking!“

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    • 8

      „The future: a bleak desolate, place. Mutants and the humans who helped them, united in defeat by an enemy we could not stop. Is this the fate we have set for ourselves? Could we have done nothing to stop it?“

      Nach Ewigkeiten kehrt Bryan Singer auf den Regiestuhl der X-Men-Reihe zurück und versucht das wieder gut zu machen, was Brett Ratner versaut hat und hochwertig an das Prequel anzuknüpfen. Gelingt ihm das? Und wie!
      Wir befinden uns in der Zukunft. Durch sogenannte Sentinels fühlt sich die Menschheit sicher vor den Mutanten. In Kz-ähnliche Umstände gezwungen, unterjocht und chancenlos bilden Xavier, Magneto und Co. eine letzte Bastion gegen die totale Vernichtung. Magnetos pessimistische Weltsicht hat sich Bewahrheitet – schöne Scheiße. Bleibt also nur die Möglichkeit Wolverine in die Vergangenheit zu schicken und Mystique vor einem schweren Fehler zu bewahren.
      Zeitreisegeschichten sind so eine Sache. Meistens entstehen keine Logiklücken, es entstehen Logiktäler. Funktioniert der neue X-Men da besser?
      Also Logiklücken hat auch dieser Zeitreisefilm wie Sand am Meer. Bryan Singer scheißt einfach auf die Ereignisse aus X-Men 3 und revidiert einfach alles was ihm nicht gefällt und was seinen neuen Film beeinträchtigen könnte. Magneto kann wieder Metall kontrollieren, Xavier ist mysteriöserweise wieder von den Toten auferstanden – wer sich also gerne mal nach Filmfehlern umsieht: Achte besser nicht drauf!
      Aber mal ganz abgesehen von der fehlenden Logik verbindet „X-Men: Days of the Future Past“ gekonnt die verschiedenen Zeitebenen des X-Men-Universums. Wir bekommen nahezu jeden Charakter zu Gesicht, sogar einige, die man so nicht erwartet und das ist mit so viel Detailverliebtheit und Herz eingebunden, dass man sich die ganze Zeit denkt: „Hach, so muss ein Blockbuster aussehen.“
      Der Film spielt zum Großteil wieder in der Vergangenheit, heißt also man darf wieder McAvoy und Fassbender als ehemalige Freunde und zukünftige Erzrivalen bewundern. Wie glaubwürdig und emotional dieser Konflikt gespielt ist, zeigt sich ganz besonders, wenn der zeitreisende Logan versuchen muss beide von seiner Botschaft-aus-der-Zukunft-Geschichte zu überzeugen.
      Bryan Singer verbindet hier Fanservice, Action, Witz und Emotion so gekonnt, dass man gerne vergisst, dass „Days of the Future Past“ nie ganz die Grazie und Intensität seines direkten Vorgängers erreicht. Ausserdem weiß der Cast mal wieder durch die Bank zu begeistern. Der Film unterhält schlicht großartig und kann sogar mit einer Endszene aufwarten, die Lust auf einen weiteren Film mit den X-Men macht. Für sowas wird Kino gemacht!

      P.S. Ich möchte jetzt gerne einen Quicksilver-Spin-Off. Wie genial war die Szene denn bitte?

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      • 9

        Als ich anno 2010 mit gefühlten 3 Leuten in der Premiere von „Kick-Ass“ saß, da war Matthew Vaughn mein Held. Ein blutiger und enorm witziger Superheldenfilm mit genug Köpchen? Endlich funktionierte das mal. So versöhnte mich „Kick-Ass“ damals wieder mit dem Superhelden-Genre und nun schafft Vaughn es mich wieder mit den „X-Men“ zu versöhnen. Nach dem hohlen „X-Men: Der letzte Widerstand“ liefert der Beginn der Prequel-Filme nicht nur ein unglaublich spaßiges Spektakel sondern auch den bisher besten „X-Men“-Film ab (von Days of the future Past mal abgesehn, der wird noch geguckt).
        Wie schon in X-Men 1 beginnt der Film ganz klassisch im KZ mit dem Erik Lensherr, den wir alle als Magneto lieben lernten. Es werden also mal wieder Tore verbogen und ab geht es in die Vergangenheit der Mutanten-Saga.
        Was „Der letzte Widerstand“ für mich zerstört hat, das baut dieser Teil wieder mühsam alles auf. Michael Fassbender als Magneto, James McAvoy als Charles Xavier und Kevin Bacon als Mutanten-Nazi? Hätte man einen besseren Cast wählen können? Klar, Patrick Stewart und Ian McKellen fehlen zwar etwas, aber vor allem Fassbender macht das mit seiner Spitzen-Performance mehr als wett.
        Auch die Handlung weiß voll und ganz zu überzeugen. Hier gibt es keinen blödsinnigen Super-Mutanten-Frauen, hier findet alles seinen Anfang und hier ist alles noch Hammerrecht. Kalter Krieg, Nazis und verbogenes Stacheldraht. Die Action ist wuchtig, der Soundtrack bombastisch und die Dialoge flott und witzig und der große Konflikt zwischen Mensch und Mutant findet seine Anfänge, während die Distanz zwischen Magneto und Xavier immer weiter wächst. Für mich hatte der Film gleich mehrere Szenen, welche Emotional auf höchstem Niveau funktionierten, etwas was man im Genre höchst selten erlebt. Ich muss hier quasi mit Superlativen um mich werfen. Vielleicht ist die Begeisterung auch nur so groß, weil die X-Men Trilogie so schwach endete. Aber das ist mir herzlich egal.
        Bis auf Kevin Bacons extrem schwaches Deutsch (als DEUTSCHER Mutant?!) stimmt hier wirklich alles. Ich will definitiv mehr davon sehen und hoffe, dass Bryan Singer die X-Men-Reihe da aufnimmt wo Matthew Vaughn sie verlassen hat. Jedenfalls gehört „X-Men: Erste Entscheidung“ jetzt zu meinen neuen Marvel-Favoriten.

        „Us turning on each other, it's what they want. I tried to warn you, Charles. I want you by my side. We're brothers, you and I. All of together, protecting each other. We want the same thing.“

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        • 4 .5

          Nachdem ich „X-Men 1+2“ vor einigen Tagen zum ersten Mal gesehen habe, war ich begeistert von der ganzen Welt rund um Charles Xavier, Magneto und Wolverine. Bryan Singer hat die ersten beiden Teile so spannend umgesetzt, dass wirklich kein Auge des geneigten Marve-Fans trocken bleiben sollte. Ein Wunder, wie ich das habe so lange an mir vorübergehen lassen. Dabei ist es eigentlich umso beschissener, dass ich jetzt ausgrechnet Teil 3 der Reihe eine Kritik widmen muss. Der Teil, der leider nicht so wirklich ins supergeile Gesamtbild der beiden ersten Teile passt.

          Der folgende Teil kann Spoiler enthalten (Teil 2+3 sind zum weiterlesen Pflicht):

          Zunächst einmal der startet der Film mit der Auferstehung der Jean Grey. Eine Stufe-5-Mutantin, die im vorigen Teil effektvoll ihr Leben ließ. Dass Totgeglaubte wiederkehren ist zunächst mal im Genre nichts Neues und Schauspielerin Famke Janssen wird ihrer Rolle als Mutanten-Ober-Mufti nicht Ansatzweise gerecht. Für wahre Unberechenbarkeit reicht leider nicht der Hayden Christensen-Blick und apokalyptische Effektschlachten. Obwohl diese ganzen Spielereien schon verdammt gut aussehen, dabei ist der Film jetzt schon 8 Jahre alt.
          Diese eher schwächliche Über-Böse Jean Grey hätte ich dem Film aber verziehen, ich hätte sogar den Kitsch und die diversen Charakter-Brüche verziehen. Aber eines verbricht Regisseur Brett Ratner, eine Sache, die wirklich unverzeihlich ist: Er entmystifiziert Magneto. Macht ihn fast lächerlich.
          Ich weiß nicht inwiefern das mit den Comics übereinstimmt, ich muss mich da ganz auf die Filme verlassen, aber wie langweilig und öde Magneto hier präsentiert wird ist schlicht eine Gemeinheit. Ian McKellen hat grade in Teil 2 eine solche Präsenz gehabt, dass er mein ganz persönlicher Hauptcharakter wurde. Hier bleibt nur noch ein trauriges Überbleibsel vom Magneto der ersten beiden Teile. Einzig und allein Wolverine bleibt genießbar und witzig.

          Was letztendlich präsent bleibt ist die unglaubliche Schlacht gegen Ende und einige wirklich innovative Ideen seitens der Mutationen. Großen Teilen der interessanten und spannenden Prämisse der beiden ersten Teile wurde das Herz entrissen und übrig bleibt ein mäßig spannender Film, der nur über die Action noch halbwegs das Niveau halten kann.
          Jetzt waren also noch „First Class“ und „Days of the Future Past“ - hoffentlich können die wieder begeisten.

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          • 6

            Die große Welle der Abneigung, die „Machete Kills“ kurz nach seinem Release entgegen rollte, machte mich zunächst auch stutzig. Ich wollte nicht für einen Film ins Kino gehen, der unter Umständen total scheiße ist. Jetzt, einige Monate später, habe ich mir „Machete Kills“ auch endlich zu Gemüte geführt und ich traue mich fast nicht das laut auszusprechen: Ich fühlte mich unterhalten...
            Aber um an das Ganze vorsichtig heranzugehen, fangen wir mal mit den Parts an, die wirklich was auf die Fresse verdienen. Was war denn mit den Effekten los? Die schaffen ja selbst Amateure besser. Jedes verdammte Youtube-Video schafft professionellere CGI-Spritzer. Einerseits ist ja billiges CGI-Blut quasi der Tomatenketchup von heute, das macht es aber nicht weniger schmerzhaft. Rodriquez bringt hier also den gefühlt 20.000sten Aufguss der Neo-Grindhouse-Welle und saut so richtig rum. Gaststars geben sich die Hand, sind aber nie lange genug anwesend um wirklich teuer zu werden und der geneigte Zuschauer darf mal wieder die Penis-Pistole bewundern, die mittlerweile fast genauso langweilig ist wie Chuck Norris-Witze. Die bekommt diesmal sogar noch eine Erweiterung... die auch nicht wirklich witzig ist.
            Viele haben rumgemeckert wegen der plumpen Witzchen auf Collegehumour-Niveau. Heißt also: Blödsinnige Star Wars-Anleihen und noch blödere Charlie Sheen-ist-ja-so-ein-harter-Ficker-Witze.
            Da ging wohl der pubertierende Teenager in mir durch, der auf literweise Blut, knapp bekleidete „Babes“ und Mel Gibson steht. Ich meine: Wie cool war Mel Gibson da bitte? So richtig cool. Da kann mir auch keiner reinreden. Mel Gibson war in diesem Film einfach verdammt awesome. Und diese ganze Star-Wars-Scheiße war auch cool. Bösewichte mit Atombomben in irgendwelchen Super-Festungen, in denen eigentlich nur das Haifischbecken fehlt, auch cool.
            Ja, „Machete Kills“ ist strunzdoof und hat echt beschissene Effekte und auch ziemlich blöde Witze. Ich hatte aber meistens meinen Spaß und das ist ja grade in diesem Genre das Wichtigste. Hatte ich schon erwähnt, dass Mel Gibson voll cool war?

            „I just gotta say that you are one genuine article, Genghis Khan, high-caliber, fucker-people-upper.“

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            • 6 .5

              Familienleben. Man steht morgens auf und weiß: Papa hat das Frühstück gemacht/wahlweise auch Mama. Die Familie gibt Sicherheit, nimmt Zukunftsängste und versorgt mit genügend Nahrung und Getränken. Natürlich kann eine Familie noch mehr aber das würde hier zu weit gehen...
              Alfredo und Julián sowie Mama und Schwester sehen sich nach dem Tode ihres Vaters einer ganz beschissenen Situation ausgesetzt. Was passiert wenn das gewählte Familienoberhaupt einer religiös-fanatischen Kannibalen-Familie ins Gras beißt? Man braucht ein neues Oberhaupt und da bleiben eigentlich nur Alfredo und Julián.
              Jorge Michel Grau verankert seinen Film in der Realität einer Familie in Mexico-City. Die schroffen braun-grauen Bilder sind so staubig und ungefiltert wie einst in Tobe Hoopers „Texas Chainsaw Massacre“ was gleich zu Beginn eine subtil-fiese Atmosphäre aufkommen lässt. Anders als man bei dem Thema erwarten würde, inszeniert Grau seine Story sehr sehr langsam. Wir werden in der kurzen Spielzeit von 85 Minuten eher an die innere Dynamik der Familie herangeführt als an ihr Essverhalten. Natürlich gibt es hier auch die Genre-übliche deftige Gewaltdarstellung, dennoch sind diese Spitzen extrem rar gesät.
              Die Probleme von „Somos lo que hay“ liegen also weder bei den Schauspielern noch an der Inszenierung, der Film ist schlicht zu lahmarschig und zerstört seine augenscheinliche Subtilität gegen Ende selbst. Ich bin gerne in diese dreckige Welt eingetaucht, habe mich hin und wieder positiv an „City of God“ erinnert, jedoch hatte der Film letztendlich viel zu wenig zu erzählen. Da hilft dann leider auch nicht mehr die obligatorische Eskalation.
              Aber auch wenn hier nicht wirklich viel erzählt wird und der Film sicher nicht zu den Besten des Genres gehört, so ist er definitiv angenehm anders und hat Bilder, die mir so schnell nicht aus dem Kopf gehen werden. Denn wenn das Ticken der Uhren ertönt, dann sind ihre Opfer wahrlich an der letzten Station angelangt.

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              • Expendables waren nie sonderlich gut... jetzt wird das letzte Stück Herz rausgerissen!

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                • 5

                  Zunächst einmal muss ich dem geneigten Leser gestehen, dass ich weder das „Godzilla“-Original noch Gareth Edwards „Monsters“ gesehen habe. Ich kenne lediglich die hochnotpeinliche Emmerich-Version. So, das wäre geklärt.

                  Meine ersten Gedanken waren also: Godzilla? Das ist doch dieses riesige Dinosaurier-Monster mit dem markanten Schrei? Wird bestimmt geil den mal auf der Leinwand zu sehn...
                  Mit „Archiv-Aufnahmen“ und einem klassischen Vorspann fängt das Ganze also an. Langsam lernen wir Bryan Cranstons Charakter Joe Brody kennen, seinen Sohn Ford und noch irgendeinen japanischen Doktor, gespielt von Ken Watanabe.
                  Ich hatte natürlich hohe Erwartungen. Zerstörung, Watanabe, Cranston, Kick-Ass... leider sollte sich der Film teilweise als echt lahmarschig erweisen.
                  Zunächst einmal sind die Hauptcharaktere komplett uninteressant. Ford interessiert mich genauso wenig wie der Doktor und Cranstons Charakter hat einfach zu wenig Screentime um auch nur ansatzweise faszinieren zu können. Sprich, auf menschlicher Ebene kann man Edwards Film komplett vergessen. Nahezu die ganze Handlung hätte auch komplett ohne menschliche Eingriffe stattfinden können. Ich würde sogar behaupten sie wäre um einiges interessanter gewesen.
                  So schauen wir dem frisch gebackenen Soldaten Ford beim herumirren durch Ruinen zu, dem Doktor beim herumirren durch Höhlen und Fords Frau beim rumheulen vor Angst.
                  Wenn dann aber mal Godzilla oder einer der Mutos die Leinwand erblicken dürfen, was leider recht selten passiert, dann geht richtig die Post ab. Da vergisst man schnell kleinere Logiklücken bei solch einer Bombast-Action. In total düsterer Atmosphäre beweist Edwards ein wahres Zerstörungstalent. Kein Stein bleibt auf dem Anderen und der Sound untermalt das ganze auf angenehm wuchtige Weise. Hätte er sich mehr auf die Monster-Action konzentriert wäre dieser „Godzilla“ wohl ein richtiger Kracher geworden. Sollte man schon im Kino gesehen haben aber man muss gleich beide Augen zudrücken um diesen Witz von Handlung zu ertragen...
                  Meine Wertung ist so wohlwollend weil Godzilla einfach 'ne geile Sau ist und das Ding hier riesiger ist als je zuvor. Außerdem hab ich jetzt richtig Bock auf das japanische Original und seine 100 Nachfolger!

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                  • ?

                    Allein dafür, dass Lithgow und Molina hier ein paar spielen gibts das Sternchen. Das könnte was ganz Großes werden!

                    • Dann guck ichs auch endlich mal <3

                      • 6

                        Bei Nicholas Stollers Komödie „Neighbors“ verhält es sich bei mir in etwa genau so wie bei „Get him to the Greek“(alias „Männertrip“): War eigentlich ganz nett.
                        Normalerweise ist „nett“ ja der kleine Bruder von „scheiße“, was ich in diesem Fall aber verneinen muss. Dafür war ich zu oft zu amüsiert. Also ähnlich wie bei „Männertrip“.

                        Zunächst mag ich ja Seth Rogen total gerne. Das sympathische Dickerchen hat nicht nur die komischste Lache aller Zeiten, sondern macht mit seiner entspannten Art sogar manch' schlechte Filme ein Stückchen besser. Zumal Rogen hier mit Australierin Rose Byrne ein typisches Vorstadtpärchen verkörpern darf... und, das passt einfach wunderbar. Die beiden funktionieren wunderbar zusammen und haben eine Chemie, die im Genre ihresgleichen sucht.
                        Auch Zac Efron gibt sich hier überraschend selbstironisch: Als Anführer des Frat-Packs gibt er mitsamt Waschbrettbauch und Baseballschläger eine angenehm frische Mischung aus Bösewicht und Sunny-Boy ab. Gerne mehr davon!

                        Das Grundkonzept stimmt. Der Film bietet immer wieder ordentliche Lacher und weiß grade zu Anfang wirklich zu überzeugen. Bis er dann nach und nach immer mehr Richtung Teenie-Party-Filmchen abdriftet und die Penis und Tittenwitze Überhand nehmen.
                        Aber scheiß drauf, genau das hatte ich erwartet und ich habe letztendlich sogar mehr bekommen. Ich kann mir gut vorstellen, dass daran viele ordentlich Spaß haben werden und Zac Efron bekommt für die Rolle einen Handkuss von mir, falls er mir mal über den Weg läuft...

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                        • Rockwell wäre als Iron Man einfach nur awesome gewesen! Buscemi als Hulk stell ich mir egentlich auch ganz geil vor. Wobei Goldblum da echt erste Wahl wäre.

                          • 8

                            „Ich wollt' sie nämlich ins Kino einladen. Mit ihnen würd' ich mir sogar n' DEFA-Film angucken.“

                            Nachdem mich Frank Beyers Film „Nackt unter Wölfen“ nicht wirklich überzeugen konnte und letztendlich mehr Propaganda als Spielfilm war, ist ihm mit „Spur der Steine“ ein richtiges Kleinod gelungen.
                            Hannes Balla, Kopf der Balla-Brigade auf einer Großbaustelle, ist ein dreckiger kleiner Rebell: Parteilos, große Klappe und klauen tut er auch noch – sowas kann die SED ja wirklich nicht gebrauchen! Aber Balla macht gute Arbeit und hat die Großbaustelle in der Tasche. Eines Tages steht dann Werner Horrath vor der Tür und eine junge Ingenieurin namens Kati Klee krempelt das Leben der beiden ordentlich um.
                            Drei Tage hatten die DDR-Bürger Zeit um die „Spur der Steine“ im Kino zu bewundern. Danach war aber Sense. Zu gewitzt und zu scharfsinnig nahm Frank Beyers Baustellen-Western die Planwirtschaft, Parteihörigkeit und kommunistische Moralvorstellungen auf die Schippe. Während „Nackt unter Wölfen“ noch wortwörtlich nach „der Partei“ schrie, scheint sich hier ein gewisser Zynismus eingestellt zu haben, ein Zynismus der geradezu großartig von Manfred Krug alias Hannes Balla auf den Zuschauer übertragen wird. Mit großer Leichtigkeit und smarter Selbstironie haucht Krug seiner Figur Leben ein. Ein Wunder eigentlich, dass die „Spur der Steine“ nicht zu einem echten Klassiker geworden ist. Systemkritisch, unterhaltsam und wunderbar geschrieben, war keine der 132 Minuten langweilig. Der Film beweist Mut und hat weit mehr Eier als manch' ein moderner Polit-Film und Hannes Balla hat jetzt einen festen Platz in meinem Herzen. Einen Platz mit genug Baumaterial, Bier, ein Platz an dem auch die Parteilosen eine gerechte Behandlung erfahren.
                            Hier ist meine DEFA-Tour also erstmal auf dem Höhepunkt angelangt, hoffen wir, dass es so hochkarätig weitergeht.

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                            • 5

                              DEFA-Overview #2:
                              Das KZ Buchenwald. Kurz vor Kriegsende um 1945. Zu Beginn kommt ein polnischer Häftling mit einem Kind im Koffer nach Buchenwald, eine Aktion, die die Handlung des Films einleitet. Kapo Höfel (Armin Mueller-Stahl) sowie eine kommunistische Widerstandsgruppe innerhalb des Lagers sind Feuer und Flamme für den Schutz des Kindes. Wie dieser Schutz bewerkstelligt wird und welche Auswirkung das Kriegsende für das Konzentrationslager und seinen Führungsstab hat, prägt die fortlaufende Handlung des Films.
                              Bereits 1963 gedreht, ist „Nackt unter Wölfen“ eine der ersten größeren Produktionen, die sich mit dem Innenleben eines KZ beschäftigen. Hier werden jedoch keinen offensichtlichen Gräueltaten gezeigt sondern vielmehr die soziale Struktur und die Feigheit auch innerhalb der Lagerführer. Klar haben wir es hier nicht mit einem detaillierten Portrait von KZ-Häftlingen zu tun, dennoch werden einige interessante Themen angeschnitten, die ausreichend Einblick in den KZ-Alltag geben. Des weiteren ist auch schauspielerisch nichts auszusetzen. Gerade Armin Mueller-Stahl als Höfel in einer seiner ersten Rollen, weiß voll und ganz zu überzeugen.
                              Während man „Nackt unter Wölfen“ sieht wird jedoch die, der Zeit geschuldete, eindeutige politische Ausrichtung schnell klar. Das geht vom Schreien nach „Der Partei“ bis hin zu einer fantasievollen Umsetzung der Befreiung von Buchenwald. „Nackt unter Wölfen“ ist so gesehen ein guter Film, der leider hier und da viel zu sehr nach Propaganda riecht um ihn voll und ganz genießen zu können. Filmhistorisch gesehen sollte man Frank Beyers freier Interpretation der Befreiung Buchenwalds aber dennoch eine Chance geben.

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                                über Con Air

                                Nicolas Cage die geile Sau! Nic im Muscle-Shirt mit langen Haaren, 3-Tage Bart und einem Gerechtigkeitssinn wie Robocop als kleines Mädchen? Gehts noch lächerlicher?
                                Diesmal sitzt Nic Cage alias Cameron Poe im Knast und soll jetzt mit einem Flugzeug in die Freiheit transportiert werden. Leider hat er nicht mit John Malkovich, Steve Buscemi und Ving Rhames gerechnet. Da hilft auch kein John Cusack als Boden-Backup mehr. Fortan bleibt Cameron Poe nur noch ein Ausweg – er muss für das Gesetz, Amerika, seine Frau und seine Tochter kämpfen...
                                Und wie er das tut! Er klopft harte Sprüche („Sorry boss, but there's only two men I trust. One of them's me. The other's not you.“), dreht sich bei Explosionen nicht um und lässt seine Haare im Wind wehen! Cage dürfte einer der lachhaftesten Actionhelden überhaupt sein, „Con Air“ hat so ziemlich die dümmste Action-Story seit „Phantom Kommando“ und dazu ist der ganze Scheiß patriotischer und stupider als alle Michael Bay Filme zusammen. Genau das macht den Film so geil. Spätestens als Steve Buscemi als 37-Facher Mörder einem kleinen Mädchen gegenüber sitzt und „He got the whole world in his hands...“ singt, spätestens da hatte ich den Film lieb. Wenn man seine Ansprüche auf ein Minimum schraubt, große Stars in einem dämlichen B-Movie bzw. in einer riesigen Zerstörungsorgie sehen will, dann ist man mit „Con Air“ genau an der richtigen Adresse. Ist das ein guter Film? Ganz sicher nicht. Aber wer braucht schon gute Filme wenn er solche Sprüche haben kann:

                                „Put... the bunny... back... in the box.“

                                oder

                                „Of course you're having trouble reaching him. He's off saving the rain forest, or recycling his sandals or some shit.“

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                                • 7

                                  Meine DEFA-Overview beginne ich also jetzt mit Wolfgang Staudtes „Der Untertan“. Eine deutsche Politsatire aus dem Jahre 1951, die den Umgang eines Mannes mit dem Machtbegriff thematisiert.
                                  Werner Peters alias Diederich Hessling wird gleich zu beginn als ein „verweichlichtes“ Kind voller Angst und Zweifel in die Handlung eingeführt. Fortan schlängelt sich Hessling durch das preußische Machtgefüge stets auf der Hut keinem der mächtigen Männer auf die Füße zu treten. In seiner ständigen Furcht vor den Konsequenzen einer eigenen Meinung wettert er gegen Sozialdemokraten, überschüttet den Kaiser mit blinder Verehrung um letztendlich, bei der Einweihung eines Kaiserdenkmals, seine goldenen fünf Minuten zu erhalten.
                                  Wolfgang Staudte dekonstruiert mit viel Witz und Charme die deutsche Obrigkeitshörigkeit und macht Heinrich Manns Geschichte auch auf der Leinwand allgemeingültig. Denn hier spielt es nicht die größte Rolle ob die Handlung in Preußen stattfindet oder zu einer beliebigen anderen Zeit, die Botschaft bleibt klar und gilt heute wie damals. Da kann man die unverfrorene Selbstbeweihräucherung der Sozialdemokraten und die stark angestaubte Machart leicht vergessen, denn „Der Untertan“ ist definitiv sehenswert. Dennoch kann man dem Film eine gewisse Sprunghaftigeit unterstellen, die jedoch größere Längen geschickt umgeht.
                                  Das Ende und die Klopapier-Szene dürften übrigens die großartigsten im Film sein, allein deshalb sollte man den Film nicht missen.

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                                  • Könnte schön werden. Auch wenn Ghandolfini der mit Abstand beste Darsteller der Sirie war könnte ein Prequel aus der Feder des Meisters David Chase echt noch was werden. Hoffen und Daumen drücken. Gespannt wäre ich drauf!

                                    Aber: Ghandolfini werd ich trotz allem schmerzlich vermissen.

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                                      Dead Ringers – Die Unzertrennlichen

                                      Nach „Videodrome“ schafft es ein zweiter Cronenberg direkt in mein Herz. Dass es ausgerechnet „Dead Ringers“ werden würde, das hätte ich nicht erwartet...
                                      Die Zwillinge Beverly und Elliot sind beide Chirurgen und teilen nahezu ihren gesamten Alltag. Jeder darf mal andere Aufgaben übernehmen, die beiden teilen sogar ihre Frauen brüderlich untereinander. Eine Reihe unglücklicher Ereignisse befördert Beverly in eine unaufhaltsame Abwärtsspirale, die auch Elliot langsam aber sich mit hinunterzieht.
                                      Sexualität und Körperlichkeit nehmen hier auch wieder großen Raum ein, sind aber für Cronenberg recht dezent im Hintergrund anwesend. Viel eher schafft er es mit „Dead Ringers“ ein unheimlich gefühlvolles Charakterdrama über Individualität und Empathie zu kreieren, welches mehr als einmal leichtfüßig alle Ecken und Kanten des Genres meistert. Jeremy Irons brilliert in einer großartigen Doppelrolle und gibt dem Film durch sein herausragendes Spiel gleich noch eine ganz neue emotionale Ebene, die die ansonsten eher distanzierten Cronenberg-Filme so nie erreicht haben.
                                      Für mich ist „Dead Ringers“ kein typischer Cronenberg, dennoch werden alle reizvollen Elemente aus Cronenbergs Vita beibehalten und zu etwas ganz Großem vermischt. Hier passt einfach alles – die surrealen Momente, der Body-Horror... alles. Alles führt von einem berührenden Moment zum anderen und hat mich immer tiefer hineingezogen in die tragische Geschichte der Zwillinge. War das jetzt eher Drama oder Horror? Cronenberg sollte man in kein Genre zwängen, das sollte spätestens jetzt klar sein. Ich werde diesen Film wohl nie wieder vergessen und Cronenberg ist noch immer unangefochten an der Spitze meiner Lieblingsregisseure. „Maps to the Stars“ kann kommen!

                                      "Well, fish don't need sex because they just lay the eggs and fertilize them in the water. Humans can't do that because they don't live in the water. They have to - internalize the water. Therefore we have sex. "

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                                        Sidney Lumet schuf mit seinem Debut „12 Angry Men“ einen richtigen Klassiker. Ein klassiker der heute, 57 Jahre später, noch genau so funktioniert.
                                        12 Geschworene treffen sich nach der Verhandlung eines Mordfalls in einem Raum. An ihnen hängt letztlich die Entscheidung ob der Mörder die Todesstrafe bekommt oder den Freispruch erhält. Das ganze scheint schnell abzulaufen bis Geschworener Nr.8 berechtigten Zweifel anmeldet. Und hier beginnt die eigentliche Handlung.
                                        Drehbuchautor Reginald Rose entwirft 12 total unterschiedliche Charaktere die in diesem etwa 1,5 Stunden langen Gespräch einen Typus Mensch widerspiegeln. Der weltoffene alte Mann, der gekränkte Vater, der Intolerante oder derjenige, der das alles nur schnell hinter sich bringen möchte.
                                        Auf gewitzte und äußerst spannende Art und Weise, stellt der Film das amerikanische Justiz-System in Frage und diskutiert gleichzeitig den Wert eines Lebens und ob der Mensch überhaupt darüber entscheiden darf.
                                        Die Handlung nahezu nie den Raum und ist trotz allem hochinteressant und hat bis heute nichts an ihrer Aktualität eingebüßt. Ein Klassiker der den Titel mehr als verdient hat.

                                        „It's always difficult to keep personal prejudice out of a thing like this. And wherever you run into it, prejudice always obscures the truth. I don't really know what the truth is. I don't suppose anybody will ever really know.“

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                                          „The Legend of Hercules“ oder auch „Captain Greece“. Da kämpft sich Twilight-Tetra-Pack Kellan Lutz durch die griechische Mythologie und darf sogar mit flatternden Umhang episch in die Ferne schaun. Das ist erstmal die Kurzfassung.
                                          Jahre nach „Stirb Langsam 2“ inszeniert Regisseur Renny Harlin mit diesem Film ein Machwerk von epischem Ausmaße. Weit weg von der Coolness eines Disney-Herkules stolpert dieser Herkules wie ein muskelbepackter Neandertaler von einer Zeitlupe in die Nächste nur um nach getaner Arbeit einen kitschigen Dialog zu versauen. Wobei Kellan Lutz nur eine von vielen unterirdischen Leistungen in diesem Mantel und Sandalen-Verbrechen darstellt.
                                          Scott Adkins zum Beispiel als König Amphitryon darf hier beweisen, dass er schon in „Universal Soldier: Day of Reckoning“ richtig schlecht war... aber den fanden ja viele irgendwie toll... aber das ist eine ganz andere Geschichte.
                                          Am Ende der Sneak-Preview hatte ich jedenfalls viel gelacht und habe mit eigenen Augen bewundern können, was man bei einer Herkules-Verfilmung so alles falsch machen kann.
                                          Noch ein kleiner Kommentar zu den Kämpfen: „300“ mochte ich wegen der ganzen Zeitlupe schon nicht besonders - „The Legend of Hercules“ kann es aber noch schlechter, denn da gibt’s weder Blut noch Titten. Vermutlich hätte das den Film aber auch nicht retten können.
                                          Den einen Punkt bekommt der Film wegen Scott Adkins Super-Stimmbändern, die mir das Ende doch sehr versüßt haben. Wer die 99 Minuten hinter sich hat, wird wissen was ich meine. Ansonsten bleibt nur Eines noch zu sagen: Ich rate ab.

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                                            Was ein Brett von Film! Joon Ho-Bong begeistert mich nach „The Host“ gleich ein zweites Mal und setzt noch einen drauf. Ho-Bong's erste Regiearbeit in Amerika ist ein richtiger Kracher geworden, der mich über seine 2 Stunden und 6 Minuten nahezu durchgehend unterhalten hat.
                                            Die Menschheit ist am Ende. 2031, 17 Jahre nach dem Ausbruch einer globalen Eiszeit, hocken die letzten Überlebenden in einem endlos langen Zug, der als ewig ratternde Arche die kläglichen Reste der Menschheit um die Erde transportiert – selbstverständlich ohne Haltestelle...
                                            Wilford, Schöpfer der „Engine“ und Erretter des Homo Sapiens hat in den vergangenen 17 Jahren eine Schreckensherrschaft auf Schienen errichtet und in dieser Situation findet sich Captain America alias Chris Evans alias Curtis der Revolutionär wieder.
                                            Joon Ho-Bong schafft eine grimmige und düstere Dystopie von hanebüchener Logik. Die Logik ist in diesem Fall aber egal denn so kreativ ist die holde Menschlichkeit noch nie vor die Hunde gegangen. Proteinblöcke, ein Klassensystem, viel zu enge Waggons, Saunen, Bäder und Vieles mehr für die Obrigkeit, Ed Harris im Bademantel. Ich denke man kann schwer überlesen wie faszinierend ich die Idee eines rollenden Klassensystems fand.
                                            Was „Snowpiercer“ am Ende jedoch so großartig ist das Zusammenspiel von all diesen Faktoren. Der Film hat wuchtige, toll inszenierte Action, wunderschöne Kamerafahrten, extrem detaillierte , interessante Sets und eine Schauspielriege, die fast durchgängig zu begeistern weiß. Allen voran übrigens Tilda Swinton als die unattraktive, zahnlose Mason, die hier eine wunderbare Mischung aus Dummheit und Boshaftigkeit an den Tag legt.
                                            Mit „Snowpiercer“ habe ich einen der Besten Sci-Fi-Filme (wenn ich ihn den Sci-Fi nennen darf) der letzten Jahre gesehen und spreche eine uneingeschränkte Empfehlung für jeden Fan von guter Action, guten Darstellern... guten Filmen aus!

                                            „Have you ever been alone on this train? When was the last time you were alone? You can't remember, can you? So please do. Take your time.“ - Wilford

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                                            • 6

                                              Stell dir vor du wachst mitten in einem Berg aus Leichen auf. Dein Gedächtnis komplett im Arsch und beschissenerweise deutet auch noch alles darauf hin, dass du vielleicht der warst, der die Knarre bedient hat. Deine einizige „Hilfe“ - einige andere Menschen die ebenfalls nicht einmal mehr wissen, wie sie heißen...
                                              Das ist also die Ausgangslage für Gonzalo López-Gallego's Horrorfilm „Open Grave“. Komplett planlos wackeln wir an der Seite von Sharlto Copley alias Jonah durchs gottverlassene Land und tappen wirklich unangenehm lange im Dunkeln. Man fragt sich im Prinzip ständig was denn passiert sein könnte, dennoch kann man die Lage nie ganz umreißen.
                                              „Open Grave“ schlägt sich stilistisch erstaunlich wacker und hat mit Sharlto Copley auch einen wirklich fähigen Hauptdarsteller an der Front. Wie es sich für einen Horrorfilm gehört kommen auch die Spannungs- und Gewaltspitzen nicht zu kurz und so bietet „Open Grave“ eine ausgezeichnete Ausgangslage für einen nihilistisch-böses Filmchen. Denn wenn Stacheldraht den Wald umrankt, Leichen durch unerfindliche Gründe die Bäume zieren und eigenartige Flashbacks den Erzählfluss unterbrechen, dann fragt man sich wirklich was denn da eigentlich los war.
                                              Was „Open Grave“ letztendlich den Rang abläuft ist das Finale. Ich hatte bis zum Ende so viele verschiedene Möglichkeiten erdacht, wie das jetzt beendet werden könnte, dass mich die Lösung schwer enttäuschte.
                                              Man kann also festhalten, dass „Open Grave“ ein wirklich spannender, schön anzusehender Film ist, der letztendlich leider nicht ansatzweise das halten kann, was er verspricht.
                                              Aber hey: Sharlto Copley ist einfach ein toller Typ <3

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                                                Die Fusion zwischen Mensch und Maschine geht 1992 also hemmungslos weiter. Shinya Tsukamoto liebt es noch immer mittels Stop-Motion, Gebein in Metall zu verwandeln.
                                                Diesmal wird also der Familienvater Taniguchi in eine menschliche Waffe transformiert (im Übrigen mal wieder der gleiche Hauptdarsteller wie noch in Teil 1). Was folgt ist eine krude Geschichte rund um Bruderliebe, Genexperimente und Mutantenarmeen. Wie schon bei Teil 1 nichts wirklich beeindruckendes. Schauspielerisch werden noch immer extreme Grimassen geschnitten und es wird gnadenlos overacted, wobei Shinya Tsukamoto himself als Bruder Yatsu zu überzeugen weiß.
                                                Was „Tetsuo II: Body Hammer“ ähnlich groß macht wie seinen Vorgänger ist die unverkennbare Liebe zur Hemmungslosigkeit und die zum schneiden dichte Atmosphäre. In feinster Trash-Manier wachsen wieder große Metallbeulen aus Körpern, spritzen Blutfontänen und werden obskure Verfolgungsjagden veranstaltet. Wenn ich mich trotz professioneller wirkender Sets und Farbe statt stylischem Schwarz/Weiß noch immer auf jede rostende, mit mattem Licht beschienene Wand freue, dann fühle ich mich wieder ganz zu Hause.
                                                Klar, wer „Tetsuo: The Iron Man“ nicht mochte, der wird wohl kaum etwas mit Teil II anfangen können, ich jedoch freue mich über eine interessante und optisch großartige Fortsetzung, die nahtlos an Teil 1 anknüpft und lediglich dessen trashig-rohe Ader teils vermissen lässt. Achja, der wuchtige Industrial-Sound ist natürlich auch wieder an Bord und lässt kein Auge trocken.

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                                                • Bittebitte lass es so großartig werden, wie ich es mir erhoffe <3

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                                                    Beim Croni wird das schon was (bittebitte kein Dunkle Begierde-Desaster) !! :3

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