stuforcedyou - Kommentare
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Alle Kommentare von stuforcedyou
Stellt euch "Eraser" aus dem Jahre 1996 vor, nur ohne Arnold Schwarzenegger, großes Budget und ausladende Actionszenen. Wenn ihr euch das nicht vorstellen wollt, dann solltet ihr einen großen Bogen um "Ersaer: Reborn" machen, dem neusten Vertreter aus dem stetig anwachsenden Katalog der profitorientierten Direct-to-DVD-Sequels.
Das mit allerlei Effekten und Action visualisierte Best-of-Album von Guns n’ Roses heißt „Thor: Love and Thunder“. Ein tonal abwechslungsreicher, dabei stets aber auch kohärenter Blockbuster-Spaß, der überraschend gut für sich alleine steht, obwohl die Marvel Studios natürlich auch hier wieder Unmengen an Hinweisen und Markierungen für die Zukunft ihres Franchise setzen.
Ihr mochtet die Vorgänger und müsst lächeln, wenn ihr morgens euren Kaffee aus eurer Minions-Tasse trinkt? Wenn ja, dann viel Spaß im Kino. "Auf der Suche nach dem Mini-Boss" wird euch gewiss nicht enttäuschen. Außer ihr erwartet eine gute Geschichte, Gags, die nicht andauernd todgeritten werden und Figuren, die mehr sind als niedlich, quatschig sowie gelb und nervtötend. Es liegt (wie immer) an euch.
Was als 25-minütige Sketch-Show wunderbar funktionierte, verkommt als Kinofilm zu einem Schaulaufen diverser Gags und Pointen, die zu selten ins Schwarze treffen. Es fehlt "Die Geschichte der Menschheit - leicht gekürzt" darüber hinaus auch oft der Biss und der Mut, mal so richtig anzuecken. Absurd sind zwar viele der Episoden, aber viel zu selten dreht der Humor richtig frei. Wenn er es mal tut, dann reizt er durchaus gut das Zwerchfell.
Beschreibung der ersten Stunde mit einem Wort: Rausch. Danach wird's aufgedunsen, träge und trotzdem jappst man immer wieder nach Luft. Dank Baz Luhrmanns Inszenierung kommt das Gefühl auf, man selbst ist so leer und kraftlos wie der 42-jährige Elvis, wenn man das Kino verlässt.
Lieber Andy, wenn ich 8 Jahre alt gewesen wäre und diesen Film gesehen hätte, wäre es auch mein Lieblingsfilm gewesen. Leider bin ich fast 40.
Der Versuch, mit allerlei Superlativen einen qualitativ zumindest rudimentär ebenbürtigen Nachfolger zum Blockbuster-Meisterwerk von 1993 zu erzeugen, ist (mal wieder) gescheitert. "Jurassic Park" war eben nicht Größenwahn und Dino-Exzess. Es war ein inszenatorisches Paradestück eines Meisterregisseurs. Mag "Jurassic World: Ein neues Zeitalter" vereinzelt seine guten Momente haben, als Gesamtwerk betrachtet ist es nie mehr als eine Verkettung von inflationären Maßlosigkeiten. Dinos bis zum Abwinken, Dinos bis man kotzt. Wohl bekommt's.
"Chip und Chap: Die Retter des Rechts" ist weit davon entfernt, einfach nur ein Reboot zu sein. Viel mehr ist es eine Hommage und zeitgleich eine höchst unterhaltsame Satire auf die Animationswelten der Traumfabrik und ihre Regeln. Gewiss ist nicht jeder Gag ein Treffer und nicht jede Anspielung so bissig, wie sie es hätte sein können, aber alles in allem ein sehr amüsanter und - für Disney-Verhältnisse - fast schon hemmungsbefreiter Angriff gegen das System Hollywood, ohne diesem aber wirklich markante Kratzer beizufügen.
Eine militärische Fantasterei, hoch in den Wolken und unten in der Kaserne. Ein Sequel, welches es nicht gebraucht hätte und welches trotz technisch eindrucksvoller Flugszenen nie mehr als eine krampfhafte Verbeugung vor dem Original ist, ohne diesem etwas wirklich Neues abzugewinnen. Ein Film für Fans von Cruise und „Top Gun - Sie fürchten weder Tod noch Teufel“. Genau die dürften eine echt gute Zeit im Kino haben, wo der Film - trotz aller Kritik - definitiv hingehört.
"Hall" ist ambitioniertes, aber letztlich mehr ermattendes als ansprechendes Genre-Kino, mit einzelnen Qualitäten, die aber gegen eine konstante Schwunglosigkeit nicht viel ausrichten können.
Der Abschluss von Haußmanns DDR-Trilogie ist enttäuschend. Aufgedunsen und lange Zeit ohne eine wirkliche Stringenz erzählt "Stasikomödie" von so viel und doch über so wenig. Dass der Film dazu ungelenk zwischen Klamotte oder Aufarbeitung herum zittert, wirkt sich ebenfalls alles andere als gut auf die Geschichte vom Stasi-Mitarbeiter aus, der dank der Bohème des Prenzlauer Bergs zu sich selbst findet.
Thomas Rinkers Spielfilmdebüt mixt amüsante Absurdität mit hartem Überlebenskampf und hat dabei weder Scheu vor Fäkalien, noch vor Klamauk. Kein großer Scheiß, sondern eine spaßige Überraschung aus der Genre-Nasszelle Deutschlands.
Robert Eggers bleibt sich treu und erzählt lieber über Folklore und Mythen, als über Menschen. Das tut er archaisch, brachial und in seinem Kunstwillen kompromisslos auf allen erdenklichen Ebenen. Formativ ist der Nordmann ein feines Meisterstück. Emotional aber nicht mehr als eine Kapillarwelle am Heck der MS Meeresglück.
Die Hingabe suppt bei "Frank & Zed" aus allen Ritzen, genau wie beim großen Splatterfinale das Kunstblut aus den demolierten Watteleibern. Erzählerisch ist der Puppenfilm aber zu ungelenk, manchmal sogar regelrecht mühsam. Dennoch bleibt nichts anderes übrig, als den Macher*innen für ihre Leistung Respekt zu zollen. Das Ergebnis ihrer Mühen mag kein durchgängig überzeugender Film sein, aber einer den man sich anschauen sollte, wenn man mit Blutmatsche und Plüsch etwas anfangen kann und schon immer mal etwas sehen wollte, was so im Genre nicht alltäglich ist.
Einfach, aber zutiefst eindringlich erzählt der norwegische Filmemacher Eskil Vogt über die Welt der Kinder. Als Werkzeug nutzt er dafür bewährte Genre-Werkzeuge, die er aber niemals selbstzweckhaft einsetzt und dennoch damit eine Kraft entfesselt, die zerrüttend und aufbrodeln ist.
Das Narrativ kommt hin und wieder schonmal ins Stocken, aber ansonsten erweist sich "Dumbledores Geheimnis" als gelungene Fortführung der Saga, die nun endgültig der Finsternis mehr Raum gibt als verspieltem Zauber und knuffigen Tierwesen. Die Allegorien sind noch klarer ausformuliert, wie in den Vorgängern. Teil drei erzählt also mehr über unsere Realität, als über das Reich der Fantasie, in dem es spielt. Vielleicht hätte es der Geschichte gutgetan, noch einen oder zwei Schritte mehr in Richtung Abgrund zu gehen, aber dann hätten die Macher vermutlich vergessen, dass es sich immer noch um ein Märchen handelt. Ein Märchen, wie es politischer nicht hätte sein können.
Wenn Gleichgültigkeit eine Sportart wäre, dann wäre "Morbius" Mohammed Ali, Cristiano Ronaldo und Steffi Graf in Personalunion. Der Blockbuckster aus Sonys Spider-Man Universum ist so desinteressiert daran eine wirkliche Geschichte zu erzählen, dass einem die pure Wut überkommen könnte, wenn der Film nicht so elendig redundant wäre. Jedwede Form von Emotionen für und gegen "Morbius" ist nicht mehr als eine Verschwendung von Ressourcen.
Michael Bay tobt sich nach dem filmischen Streaming-Verbrechen "6 Underground" wieder auf der großen Leinwand aus. Herausgekommen dabei ist ein ansehnlicher Actionfilm, der alle Trademarks seines Regisseurs brav befolgt und somit die klaren Stärken wie auch Schwächen offensiv zur Schau stellt.
Als persönliche Aufarbeitung einer Mutter-Tochter-Beziehung hätte "ROT" ein großer Titel für Pixar werden können. Doch dafür hätte sich die Geschichte aus der Komfortzone gefälliger Fantasy-Bespaßung herausbewegen müssen. Was bleibt, ist ein Film, der perfekt durch das Wort "Standard" repräsentiert wird.
Weder der Heiland, der uns aus dem Tal der miserablen Videospielverfilmungen führt, noch die erwartbare Vollkatastrophe. "Uncharted" ist die filmische Personifizierung des Adjektivs „nett“. Nicht mehr und nicht weniger. Ob das ausreicht, liegt an euch.
Erzählerisch beschränkt, dadurch aber unglaublich effektiv und darüber hinaus inszenatorisch wirklich gelungen. Netflix' Version eines Sequel zum Kultklassikers "Blutgericht in Texas" ist schmackhafte, grobe Blutwurst – zumindest wenn einem der Geruch von Verwesung und ranzigem Fleisch nichts ausmacht.
Was beginnt wie eine Komödie, entwickelt sich mehr und mehr zu einem Porträt von Existenzen an ihrem ganz persönlichen Abgrund. Amüsant ist das auch weiterhin und dennoch, im Verlauf der acht Episoden gelingt es der Mini-Serie aus Postermotiven echte Menschen zu machen. Das Ergebnis ist so ehren- wie auch empfehlenswert.
Boll war und ist immer eine streitbare Figur der Öffentlichkeit. Rückblickend kann ich nicht recht verstehen, dass seine Persona solch ein großes, nie enden wollendes Thema war. Klar, er hat schlechte Filme gedreht, sehr viele sogar, aber das haben andere auch. Viele seiner Entscheidungen waren geprägt aus finanziellen und marketingtechnischen Gründen. [Wir] haben diese ganze Schose aus Kritiker-Boxkämpfen und lautstarken Podiums-Diskussionen herzlich angenommen. Es hat eine Weile Spaß gemacht.
Nun sind Floskeln wie „Der schlechteste Regisseur aller Zeiten“ und andere abfällige Äußerungen über ihn aber eigentlich nur noch fade und öd. Wer sich heutzutage immer noch an Bolls Schaffen pseudo-scharfzüngig abarbeitet, gehört wohl zu denen, die glauben, eine Rezension ist nur dann komplett, wenn ganze viel Sarkasmus und Zynismus drin ist.
Die Ruhe vor Bolls Filmen, aber auch vor seinen Anti-Fans war wirklich schön. Natürlich hat er sich immer wieder zu Wort gemeldet. Wer immer noch nicht satt war von ihm, konnte danke Facebook und YouTube seinen Meinungen lauschen. Warum auch nicht? Tun ja viele, selbst ich tippe diese Zeilen in meine Computer, weil ich hoffe, dass sie irgendeine verlorene Seele mal lesen wird. Falls du das gerade tust: Danke und Entschuldigung, dass ich dir deine Zeit stehle.
Jetzt hat Boll aber doch wieder einen Film gemacht. Es geht um den Terroranschlag von Hanau aus dem Jahre 2020. Ein 43-jähriger psychisch kranker Rechtsextremist tötete neun Menschen, danach seine Mutter und dann sich selbst. Die Polizei versagte. Der Aufschrei damals war groß, die Ohnmacht noch größer. Wie so oft wurde daraus später Zorn und Zorn war schon oft für Boll der Motor, der ihn bei seinen Filmen antrieb.
Zorn ist es auch, den man durchaus bei seinem HANU bemerkt. Aber Boll war noch die ein Künstler hinter der Kamera. Er war und ist immer ein Handwerker und vor allem Buchhalter. Sein neuer filmischer Aufschrei, ist als solcher nicht zu erkennen. Die Wut des Filmemachers ist sichtbar, aber Wut visuell zu kanalisieren ist einfach. Sie spürbar zu machen ist schon schwerer. Was HANAU aber vollkommen fehlt, ist die Ohnmacht. Boll hat schon immer versucht große, schockierende Werke zu produzieren, die einen fassungslos zurücklassen sollen. Er wollte schon so oft die menschliche Grausamkeit ungeschönt und direkt zeigen. In meinen Augen hat er das nie geschafft.
Ja, DARFUR oder SIEGBURG hatten heftige Szenen, aber auch hier fehlte die Synkope, die mir durch Mark und Bein ging, etwa als ich Joshua Oppenheimers THE ACT OF KILLING schaute oder Elem Klimows KOMM UND SIEH. Filme, die Krieg, Gewalt, Grausamkeit ehrlich und ungeschönt thematisierten. Filme, die man nicht sieht, sondern aushält und die man mit sich selbst ausfechten muss. Ein harter Kampf und ich habe keinen einzigen Frame davon bereut. Dagegen sind Stolz-Märchen wie DER SOLDAT JAMES RYAN oder HACKSAW RIDGE nicht mehr als gut gemachte, aber sinnlose Gewaltschaukästen.
HANAU will auch so sein Film wie KOMM UND SIEH sein. Aber Boll gelingt es einfach nicht. 45 der rund 80 Minuten sieht man, wie der Amokläufer mit imaginären Agenten spricht und von Verschwörungen säuselt. Dann werden Menschen erschossen. Das Blut spritzt und gluckert aus den Wunden, während gezeigt wird, wie die Polizei damals versagte. Es folgt der Suizid und ab der 60. Minute, sehen wir Boll höchstselbst, wie er in Hanau vor den einzelnen Tatorten steht und das Geschehen noch einmal zusammenfasst. Danach folgt das Beste am Film, eine Auflistung aller Opfer von rechtsextremem Terror in Deutschland aus den letzten Jahrzehnten.
HANAU ist eine Schulstunde, aber kein Kunstwerk und damit auch kein (guter) Film. Wer den Wikipedia-Eintrag, die Berichterstattung bei Spiegel oder Zeit nicht gelesen hat, kann das fehlende Wissen hier nachholen. Als Bonus gibt es dank der blutigen Einzelheiten und einem stilistisch mehr als unpassenden Abspann, auch eine gute Portion Genre-Einerlei obendrauf. Wer sich im Vorfeld aufregte, dass dieser Film so kurz nach dem Terrorakt realisiert wurde, wird also viel finden, um Bolls neuste Regiearbeit erst recht auf den Scheiterhaufen zu werfen.
Ob die Existenz von HANAU moralisch und ethisch jetzt okay oder verwerflich ist, sollen andere entscheiden. Meinem Empfinden nach wird der Film nach seinem Release (er erscheint nur fürs Heimkino) ein paar Tage hier und da Thema sein, dann aber wieder verschwinden und vielleicht Ende 2022 in ein Jahresrückblicken auftauchen. Zu mehr ist diese Produktion nicht fähig. Wie gesagt, es fehlt die Ohnmacht. Wut ist einfach immer so allgegenwärtig, sie ist nicht erinnerungswürdig. Aber das Empfinden von Schutz- und Machtlosigkeit brennt sich in die Köpfe ein, wie ein heißes Eisen. HANAU kann gesehen und damit mühelos ausgehalten werden und das ist das große Problem des Films. Er ist zum Vergessen verdammt. Im Kontext zu dem, um was es geht, konnte er nicht größer scheitern.
Bitterböse Mischung aus Generationenkonflikt und Weihnachtskomödie. Stellenweise herrlich fies sowie betäubend fatalistisch, auch wenn sich insgesamt zu viele Figuren um den Tisch der Henkersmahlzeit versammeln.
Was einst den Eindruck erweckte, etwas Unverbrauchtes und Frisches zu sein, mieft mit dem Prequel nur noch halbtot vor sich hin. "The King’s Man - The Beginning" ist entsetzliches Kino. Entsetzlich fade, entsetzlich blass, entsetzlich mühselig. Ein Werk, das tonal und narrativ so verkorkst ist, dass es schwerfällt zu glauben, dass daraus noch ein gutes und vor allem funktionelles Filmuniversum entstehen, bzw. weitergeführt werden kann.