Christian H. - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
Dept. QDept. Q ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Scott Frank mit Matthew Goode und Alexej Manvelov.+25 Kommentare
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+18 Kommentare
-
Das ReservatDas Reservat ist eine Drama aus dem Jahr 2025 von Ingeborg Topsøe mit Marie Bach Hansen und Danica Curcic.+15 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
28 Years Later392 Vormerkungen
-
The Fantastic Four: First Steps94 Vormerkungen
-
Jurassic World 4: Die Wiedergeburt93 Vormerkungen
-
Weapons - Die Stunde des Verschwindens87 Vormerkungen
Alle Kommentare von Christian H.
[...]Es sollte von daher offensichtlich ein Spaß-Projekt der Coens werden, die die Rollen ihren Schauspielern derart auf den Leib geschrieben haben, dass man diesen die Lust am Schauspielen wirklich in jeder Szene ansieht. Es ist von deshalb umso bedauerlicher, dass das Potential der Story vor diesem Hintergrund vernachlässigt wurde. „Burn after Reading“ hätte ganz ohne Zweifel das Potential zu Mehr gehabt, hätte mit beißender Satire ein Gesellschaftsbild skizzieren können, dass dieser den Spiegel vorhält, doch ist dies nur im Ansatz gelungen. Doch wäre dies mit Sicherheit zu verschmerzen gewesen, wenn der Makel des Verharrens in Ansätzen nicht auch für die restlichen Aspekte gelten würde: Der Humor, der Spaß, die Dialoge – All dies beschränkt sich leider auf (immerhin) gut gemachte Ausgangspunkte. „Wer verbrennt sich hier die Finger“ ist der deutsche Untertitel von „Burn after Reading“. Nach Sichtung des Films muss konstatiert werden, dass es die Coens selbst sind, die sich diesmal verdammt heiße Pfoten eingehandelt haben, denn das war knapp!
[...]„Wolke 9“ ist ganz ohne jeden Zweifel ein wichtiger Film, der faszinierend und eindrücklich erzählt ist, der den Zuschauer beeindrucken und zur Reflektion zwingen wird. Der somit Viel von dem in sich trägt, was Kino in seiner besten Form ausmachen kann, auch weil Andres Dresen über die gesamte Spielzeit die richtigen Fragen anspricht – Das ist sehr viel Wert! Und doch begeht der Film in seiner letztendlichen Hinwendung einen entscheidenden Fehler, der sich aus einer misslungenen Konzeption des Drehbuchs speist. Ein Fehler, der so schwerwiegend ist, dass er viel von dem wieder zerstört, was sich der Film vorher aufgebaut hat. Dies ist ausdrücklich zu bedauern, kann aber eben nicht geleugnet werden. Plötzlich bedient der Film konventionelle gesellschaftliche Stereotypen, erhebt den sprichwörtlichen Zeigefinger und propagiert moralische Dogmen, die eine eindeutige Haltung implizieren, welche dem Anspruch von „Wolke 9“ nicht gerecht werden und zu hinterfragen sind. Andreas Dresen begeht explizit den Fehler klare Antworten auf die im Film thematisierten Fragen geben zu wollen, auf die er besser keine Antwort gegeben hätte und übersieht somit, dass nicht die Antwort das Ziel war, sondern die Frage an sich.[...]
[...]„Die Mumie“ ist reinstes Popcorn-Kino, das aber einfach gut gemacht ist. Ausgestattet mit einer Riege von guten bis ausgezeichneten Schauspielern erzählt der Film seine Geschichte auf äußerst amüsante und unterhaltsame Art und Weise. Die visuellen Effekte wissen weite Strecken der Spielzeit ebenso zu überzeugen, wie die Geschichte an sich die natürlich auch in diesem Fall nur der Mittel zum Zweck ist, der man dies aber nicht sofort ansieht. Und wenn am Ende die Mumie besiegt ist und das siegreiche Liebespaar auf ihren Kamelen der untergehenden Wüssten-Sonne entgegen reitet, ist schlussendlich zu konstatieren, dass Stephen Sommers „Die Mumie“ immer wieder Gerne gesehen wird, ganz im Gegensatz zu seinen zahlreichen Nachfolgern.[...]
[..]„Der Baader-Meinhof Komplex“ hätte ohne Zweifel großes Potential gehabt, doch hatten die Macher augenscheinlich nicht den Mut dies auch auszuschöpfen. Wo Tiefe erforderlich gewesen wäre, bietet der Film nur (gutgemachte) Bilder und simple Trivialität. Wo Bedächtigkeit erforderlich gewesen wäre, schlägt der Film ein scharfes Tempo ein. Wo eine Positionierung von Nöten gewesen wäre, bleibt der Film ohne Haltung. Eichinger und Aust berufen sich immer wieder auf die kompromisslose Darstellung der Morde der RAF, doch ist dies nicht ausreichend für einen Film, der sich der RAF annehmen will. Menschen definieren sich durch Taten, das mag richtig sein, doch das Zeigen der Taten bleibt ohne Deutung inhaltslos.[...]
[...]Möchte man "Lost Highway" wenigstens ansatzweise erfassen, so scheint es mir essentiell sich gedanklich von den narrativen Grundgerüsten, die einem Film typischerweise zu Grunde liegen, zu trennen und sein Augenmerk auf eine weitaus abstraktere Ebene zu fokussieren. Anders ausgedrückt bedeutetet dies, um mit Lynch zu sprechen, sich an das zu halten, was auf der Leinwand gezeigt wird und sich nicht zwanghaft an dem festuzuklammern, was einem von seinen Sehgewohnheiten innerlich aufoktroyiert wird. In dem Moment, wo dieses geschieht, wird "Lost Highway" zu einem persönlichen Spiegel, zu einen Film der den konventionellen Film in seiner logisch-narrativen Konnotation von Grund auf zerstört, um schlussendlich zu einer Allegorie zu werden, welche den eigentlichen Spielfilm transzendiert, weil Lynch es jedem Einzelnen ermöglicht seine eigenen Schlüsse zu ziehen. In diesem Augenblick gibt es kein "Richtig" und kein "Falsch" mehr, der Film mag sich für den Einzelnen zu einem kohärenten Gesamtbild zusammen fügen, oder eben auch nicht. Der Eine wird aus dem Gesehenen heraus Antworten generieren können, der Andere kann dies vielleicht nicht.[...]
Alles in allem ist zu konstatieren, dass „Tropic Thunder“ eine wirklich gelungene Satire darstellt, die über ihre gesamte Spielzeit zu überzeugen weiß. Das es nicht zum ganz großen Wurf reicht, liegt an den Faktoren, die im Vorigen angesprochen worden sind. Dazu hätte es eben von Allem eines etwas größeren Nachschlags bedurft. Mehr Witz, mehr Satire, dichtere Handlung und mehr Balance zwischen den Protagonisten wären ohne Zweifel von Vorteil gewesen.
[...]Jeder, der Wert auf einen unterhaltsamen und actionlastigen Kino-Abend legt, der sogar noch ein ganz klein wenig nachdenklich angehaucht ist, wird mit „Eagle Eye“ nicht viel verkehrt machen können, gerade wenn man ein Anhänger von Shia Shia LaBeouf ist. Für den Rest sei der Besuch von „Wanted“ empfohlen, der unter dem Gesichtspunkt des Actioners die bessere Wahl ist[..]
[...]Sofia Coppola fängt diese Emotionen und Stimmungen ein und kleidet sie in feinsinnige Bilder, die stets den richtigen Ton treffen. Ihr Inszenierungsstil ist behutsam und zurückhaltend. Kein Wort zu viel kommt über die Lippen der Akteure, es sind viel mehr die Bilder die hier sprechen. Der Plot, die zu Grund liegende Story-Line ist simpel, es geschieht Wenig und doch aber so Viel. Das lakonische Spiel Bill Murrays, das nuancierte und bezaubernde Spiel von Johansson tragen diesen Film, lassen ihn ruhig daher gleiten. Jeder Ton des wundervollen Scores, der sich in perfekter Weise an seine jeweilige Umgebung anpasst, ist an der richtigen Stelle. Nichts wirkt aufgesetzt, nichts übertrieben,[...]
Tim Burton's „Corpse Bride“ besticht zum Einen durch seine erzählte Geschichte, doch kann die nur ihre volle Kraft entfalten, weil Burton um Diese herum zum Anderen seine expressionistischen Visionen verwirklicht, voller skurriler Charaktere und Einfälle, in Bildern die auf der einen Seite matt und milchig, dann wieder knallbunt und strahlend sind. Der Film besticht durch seine Einfälle, aber eben vor allem durch seinen Score, der natürlich von Burton's kongenialen Partner Dany Elfman komponiert wurde, und in seiner Bandbreite von ruhigen und melancholischen, bis hin zu jazzigen und fröhlichen Stücken reicht, und sich in den Film so mühelos einpasst, als sei der Film für diese Musik gedreht worden, und nicht umgekehrt. „Corpse Bride“ animiert zum Lachen, ebenso wie er zu Bewegen vermag. Man kann sich ohne weiteres in seinen Bildern verlieren, oder aber auch in jeden einzelnen Ton seiner Musik. Oder aber man lässt alles gleichzeitig auf sich wirken, und erfreut sich an einem Film der, wollte man ihn in zwei Worten zusammenfassen, schlicht und ergreifend „wundervoll und bezaubernd“ geworden ist.
[...]Die erzählte Geschichte ist dabei in diesem Fall nur Mittel zum Zweck, die Comic-Vorlage nur die Folie vor dessen Hintergrund sich die Ereignisse des Films entspinnen. Eine Story, die in dieser Form weder besonders originell, noch innovativ ist, sondern sich vielmehr darauf verlässt schon bekannte Versatzstücke aufzugreifen und zu zitieren. „Wanted“ macht aus diesem Sachverhalt erfreulicherweise jedoch auch überhaupt keinen Hehl und suggeriert dementsprechend auch gar nicht etwas Anderes sein zu wollen, als grundsolide und rasant inszenierte Action und das trifft an dieser Stelle auf wohlwollende Anerkennung[...]
Eigentlich wurde jetzt auch alles Wesentliche zu diesem kleinen, unwichtigen, aber nichts desto trotz durchaus spaßigen Film gesagt, der in seiner Konzeption zu Unterhalten weiß, vor allem wenn man ihn das Erste mal sieht. Beim zweiten, dritten Mal verliert er, doch liegt das wohl in der Natur der Sache. „Wild Things“ ist nicht mehr als Trash, der dies allerdings ziemlich gut zu kaschieren weiß und gar nicht mal so schlecht gemacht ist, und das ist dann zu guter Letzt auch in Ordnung – Für einen launigen DVD-Abend zum Beispiel.
"Pans Labyrinth" von Guillermo del Toro ist ein faszinierendes Stück Film. Dieser Eindruck verhaftet sich bei jeder weiterer Sichtung ein bisschen mehr. Ein Film, der in seiner Narration sowie in der Sprache seiner Bilder etwas Außergewöhnliches darstellt, deshalb viel vom Zuschauer einfordert, eben weil er in seinen Allegorien so vielschichtig, so schwer zu fassen ist, aber auch für Diejenigen, die bereit sind sich auf den Film einzulassen, mindestens genauso viel wieder zurück gibt. Mit „Pans Labyrinth“ hat del Toro, da bin ich mir ziemlich sicher, einen Klassiker der modernen Films abgeliefert. Einen Film, der unter verschiedenen Gesichtspunkten gesehen und gelesen werden kann, der somit relativ unabhängig von der Intention seines Regisseurs, die mal mehr und mal weniger offensichtlich ist, frei interpretiert und gedeutet werden kann.
[...]Es ist ein schrill kreischender Nihilismus der da mit dem Joker die Bühne des Geschehens betritt. Die ultimative und absolute Nemesis von Batman, der in Gotham City so lange für Recht und Ordnung sorgte, bis die Oberhäupter der Mafia so gewaltig unter Druck gerieten, dass sie die Büchse der Pandorra öffneten und den Joker in das Spiel mit einbezogen. Der Joker ist nicht mehr länger der simple Harlekin, der Spaßmacher, sondern ein Psychopath sondergleichen. Nicht Macht, nicht Gier, nicht Geld motivieren ihn, in seiner Psychologie ist er diesen materiellen Dingen, die ihm nichts bedeuten, enthoben. Das unterscheidet ihn von der Mafia, von anderen Anatagonisten die sich anderen Helden in den Weg stellen. Nolans Joker ist der pure, ideologisierte Wahnsinn ohne Sinn, ohne Regeln und ohne Plan. Er ist per definitionem der absolute Inbegriff des Amoralen.[...]
[...]Während das IOC sich dazu entscheidet die Spiele fortzusetzen - „The Games must go on!“ - die in Folge natürlich unter dem schwarzen Schatten des Terrors stehen, beginnen in Israel die innenpolitischen Überlegungen, wie auf diesen Terror-Akt zu reagieren wäre. In dessen Zuge wird der Plan gefasst die Hintermänner der Geiselnahme von München durch ein Kommando des Mossad liquidieren zu lassen. An diesem Punkt schließlich setzt der Spielfilm „München“ ein, der nach „Schindlers Liste“, wohl das Werk von Steven Spielberg ist, welches mit der meisten gesellschaftlichen Relevanz, aber eben auch Brisanz, ausgestattet ist. Der künstlerische Ansatz von Spielberg historische Fakten und fiktive Elemente miteinander zu vermischen, musste wohl zwangsläufig diverse Kontroversen nach sich ziehen[...]
„Underworld“ war ohne Zweifel einer der Überraschunghits im Kinojahr 2003. Den Produktionskosten von circa zwanzig Millionen Dollar stand am Ende ein weltweites Einspielergebnis gegenüber, dass sich auf circa 100 Millionen Dollar belief – Der Ertrag aus den DVD-Verkäufen noch nicht einmal eingerechnet. Einige Zeit später wurde dann auch noch ein Extended Cut auf den Markt gebracht, der im Übrigen die Grundlage für diese Rezension bildet. Der Film muss jedenfalls einen Nerv getroffen haben, eben jenen stilistischen Zeitgeist, wie er spätestens Ende des Jahrtausends mit Filmen wie „Blade“ und vor allem „The Matrix“ in den Diskurs der cineastischen Kultur Einzug gehalten hatte.
„Little Miss Sunshine“ ist völlig zu Recht ein Erfolg geworden, darf gefeiert und über den grünen Klee gelobt werden. Der Film erzählt nicht nur von der verbindenden Kraft, die eine Familie entwickeln kann (und sollte), man merkt ihm auch das Engagement was die Beteiligten in diese kleine Komödie gesteckt haben. Eine Komödie die witzig, aber nicht albern ist. Eine Komödie die manchmal ätzend ist, ohne seine Protagonisten der Lächerlichkeit preiszugeben. Ein Film der eine grundehrliche Message verbreiten möchte, ohne den Zeigefinger zu erheben. Ein Film der zu Rühren vermag, ohne in Kitsch zu verfallen. Ein Film, der optimistisch ist, ohne den Zuschauer für Blöd zu verkaufen. Das alles ist „Little Miss Sunshine. Und wenn ich dem Film an dieser Stelle keine 10 Punkte gebe, dann aus dem Grund weil er den Hype, der sich um ihm aufgebaut hat, nicht nötig hat, ebenso wenig wie er zur Gänze perfekt ist, eben ganz genau wie das „richtige Leben“. Fazit: 9 von 10 Punkten.
[...]„It's a strange World“, diese Worte legt Lynch Jeffrey an mehreren Stellen in den Mund, und dieser Satz spiegelt das Unverständnis, das Erstauen seines Protagonisten wieder, der durch "das Ohr" aus der behüteten Idylle der heilen Welt hinaus, und in eine andere Welt eingetreten ist. Eine Welt, die grausam und dreckig ist, die jedoch vorhanden ist, und das nicht irgendwo, sondern eben in derselben Stadt.[...]
„Tagebuch eines Skandals“, ein Film einem Kammerspiel gleichend, getragen von seinen zwei brillant aufspielenden Darstellerinnen. Keine leichte Kost, aber doch gleichzeitig Haute Cuisinse, weil es den Kern eines Films verdichtet, auf den Punkt bringt, und somit auf das wesentliche reduziert. Eine Geschichte aus dem Leben, in all ihren Facetten, eine Studie über die Einsamkeit, und was diese mit dem Menschen anrichten kann, aber auch über Begehren und (fehlgeleitete) Liebe. In ihrem Tenor ohne unnötigen Pomp vorgetragen, sondern nuanciert erzählt, selbst wenn das Eine oder andere gesellschaftliche Stereotyp bemüht wird, ebenso berührend wie verstörend.
[...]Das Ergebnis eines Tennis-Matches wird eben von mehr bestimmt, als von der Summe der Fähigkeiten seiner Spieler. Talent, Ehrgeiz, Mut, sicher, das gehört alles irgendwie dazu, ist das Leben, doch im entscheidenden winzigen Moment, ist es dann der Zufall, der über Sieg oder Niederlage bestimmt. In der Sekunde, wo der Ball an der Netzkante hängen bleibt, wo beides möglich ist, nämlich dass der Ball auf die andere Seite fällt, oder eben zurück auf die eigene Seite tropft, entscheidet sich das Schicksal, das Spiel, vielleicht das Leben.
Es ist diese schön photographierte Sequenz zu Beginn des Films, die dem Zuschauer verdeutlicht, worum es in „Match Point“ gehen wird, aber eben nicht nur. Woody Allen hat mit diesem Drama einen vielschichtigen Film geschaffen, welcher zahlreiche Genres miteinander vermischt, erstaunlich kalt, zeitweise wie eine Groteske auf die britische Upper-Class, in Wahrheit jedoch vielmehr als das, nämlich eben auch – philosophisch angehaucht – ein Statement hinsichtlich der Tatsache, dass das Leben nicht immer gerecht, dass das Glück nicht wählerisch ist, und das der Zufall sich nicht um Anstand und Moral schert.[...]
Sam Mendes hat mit diesem Film einen sehr nachdenklichen Streifen abgeliefert, in seinem Aufbau zwar stringent, aber eben auch teilweise quälend langsam, äquivalent zur Quälerei des Wartens der Soldaten. Der Krieg bleibt über weite Strecken des Films für uns Zuschauer ebenso gesichtslos, wie für die Protagonisten des Films, und damit löst er sich in gewisser Weise von der konkreten Begebenheit des zweiten Golfkrieges, hin zu einer universell gültigen Aussage.
Gibt sich der Anfang dieser Komödie so locker und leicht, wie das malerische Ambiente des Films, so wird diese doch im Laufe der Zeit immer behäbiger. Im Aufbau zu redundant, in der Inszenierung mit zu wenig Esprit, so könnte man eines der Kernprobleme von „Good Woman“ auf den Punkt bringen. Spätestens nach der Hälfte des Films weiß der geneigte Zuschauer wie der Hase läuft, und hat mehr als nur eine Ahnung wie die Geschichte enden wird.
"Nur noch 60 Sekunden" ist schlicht und ergreifend zu glatt, konturenlos, langweilig, ohne Charme und Flair. Er tut niemandem weh, weil er in seiner Anlage zu unerheblich ist, um zu reizen. Er ist noch nicht einmal richtig schlecht, dann würde er ja wenigstens auffallen. „Nur noch 60 Sekunden“ ist der Belanglosigkeit angeklagt und in diesem Sinne für schuldig befunden worden. Das Urteil: Eine Wertung von 5 Punkten, ein Inbegriff des reinen Durchschnitt, für diese graue Maus des Action-Films.
„Face/Off - Im Körper des Feindes", unter der Regie des Action Spezialisten John Woo, gehört ohne Zweifel zu den besten Action-Filmen der neunziger Jahre, und hätte auch gute Chancen in jedem Ranking der besten Actioner überhaupt gelistet zu werden. „Face/Off“ ist aber auch der Film, in dem Nicolas Cage, der im selben Jahr auch in „Con Air“ „brillieren“ durfte, in einem Action-Film beweist, dass er dazu fähig ist, einem Charakter Tiefe zu verleihen.
Wenn also unser Held am Ende zu Frau und Kind findet, die Bösen (fast) alle ihr gerechtes Ende gefunden haben, dann hat der Zuschauer einen etwas schwächeren Actionfilm der neunziger Jahre gesehen. Glattgebügelt und flach in seinem Aufbau ordnet er seine Protagonisten der Action unter, die zwar von Zeit zu Zeit ansprechend inszeniert ist, den Film aber dennoch nicht über die gesamte Spielzeit tragen kann. Das hört sich nun alles aber schlimmer an, als es ist: Auf der anderen Seite steht nämlich auch ein außergewöhnlich illustres Ensemble, welches wenigstens von Zeit zu Zeit für amüsante Szenen sorgen kann. „Con Air“ hätte es somit also sicher nicht gebraucht, kurzweilige Unterhaltung mit wenig Anspruch ist dieser Film aber auf jeden Fall.
Es ist mir völlig unbegreiflich wie man ein so ambitioniertes Projekt, mit einem finanziellen Aufwand von 18 Millionen Euro, international bekannten Schauspielern, so dermaßen vor die Wand fahren kann. Was die ganze Sache noch schlimmer macht ist die Tatsache, dass ich noch nicht mal auf die völlig lächerliche Stilisierung von Richthofen als geläuterten Pazifisten zu sprechen kommen müsste, um dieses Machwerk in die sprichwörtliche Tonne zu schreiben. Es würde vollkommen genügen sich auf das mehr als seichte Drehbuch, die hanebüchene Story und die Inszenierung zu beschränken.