GlorreicherHalunke - Kommentare

Alle Kommentare von GlorreicherHalunke

  • Nach dem Piloten direkt zum Finale gesprungen; besser war das.

    Das Projekt wird also abgebrochen, weil die Menschen einfach noch nicht bereit für die Ideen der tollen Soziologin/Wissenschaftlerin waren; ja, andere GroßFantasten mit visionären Ideen in Deutschland haben sich - nachdem das Volk nicht im erwarteten Maße mitzog - andere Konsequenzen gezogen als in einer TalkShow von einer nächsten Revolution zu schwadronieren.
    Letztlich wäre es auch ihr Versagen gewesen, da sie dem Volk, welche in der letzten Folge eher wie demonstrierende Zombies inszeniert werden, ihre HeilsBotschaft einfach nicht gut genug erklärt hätten - ja, das erinnert an langjährigen SPD-Sprech.

    Es menschelt hier und da und überall.
    Als einzigen Gedanken habe ich mitgenommen, dass die Häftlinge im Gefängnisse auch vor den Angehörigen der Opfer geschützt werden; wobei das jetzt bestimmt nicht der allerneuste Gedanke ist, hatte ich so aber nicht auf dem Schirm.

    Interessantes Thema, ungenügend umgesetzt. kein Interesse.

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      zurzeit vollständig in der ARTE-Mediathek: https://www.arte.tv/de/videos/RC-025756/top-of-the-lake/

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        GlorreicherHalunke 22.01.2025, 20:46 Geändert 22.01.2025, 20:46

        - streamt zurzeit bei Freevee bzw. prime kostenlos mit ein paar wenigen Werbeunterbrechungen, die mich nicht gestört haben -

        Mit einem Streifen, der mit einem dreiseitigem Glossar beginnt und mit „Da Da Da“ aus der Neuen Deutschen Welle endet, kann irgendetwas nicht stimmen.
        So richtig mitgenommen hat mich dieser für mit Wissen Beschickte verständlichere Bilderstrom nicht – und wenn man weiß, dass Sorrentino das alles noch viel besser kann…

        Was bleibt? Italiens Politik der später 70er bis frühen 00er war ein Sumpf; vermutlich vorher schon und nachher auch.

        Und fast…ja fast wirkt das wie eine Rede unseres cum-ex-Noch-Kanzlers, bei dem man das Thema zwar irgendwie kennt, aber ständig abschweift und sich dann unwillkürlich denkt: Was schwadroniert der Kahle?
        Freilich streut Sorrentino hingegen auch immer wieder mal einen tollen RegieEinfall hinzu, aber so wirklich weitergebracht hat mich dieser SachbuchEintrag nicht; es ist ungefähr wie mit dem alten Gedankenexperiment, dass man allein anhand eines Lexikons eine Sprache nicht lernen kann, da zwar jedes Wort erklärt wird, aber alles ein großer Zirkelschluss für den völlig Uninformierten ist. Da bleibt mir nur noch eins zu singen: „Da Da Da….“

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          GlorreicherHalunke 21.01.2025, 20:34 Geändert 21.01.2025, 20:35

          Der Film, den DiCaprio und Maguire in USA und Kanada „verboten“ haben.
          Leo Dicaprio als pöbelnder und pobelnder Halbstarker, wenn er nicht gerade seinen Sack oder frei zugänglichen Busen bespielt, mit seinen Jungs und ein paar jungen Girls in der titelgebenden Kneipe. Ein typischer SamstagAbend. Wie Friends/himym in vulgärer Endlosschleife oder die Perpetuierung des Tischgesprächs aus Reservoir Dogs.

          Eine pennälerhafte Version von Linklaters mäandernder Streifen in dogmaesk-gröbsten schwarz-weiß-Korn.
          Gedreht in ein paar Tagen als ImproProjekt, nie vollendet und erst 5 Jahre nach Produktion erstmals auf der Berlinale gezeigt. Trotz alledem kein Mythos, viel mehr eine MomentAufnahme voller Skurilität und am Ende blanker Banalität – und gerade deswegen doch reizvoll.

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            Anstatt mir die Inauguration näher zu Gemüte zu führen, habe ich mich dazu entschieden, diese Lücke zu schließen – jetzt, wo schon keiner mehr über „Wicked“ spricht.
            Die DVD lag schon etwas vor der Zeit des ersten Wahlkampfes hier rum. Zeit wurde es also.

            Der Film ist über alle Zweifel erhaben und hat den viel bescholtenen Test der Zeit bestanden. Einzig und allein wollte der letzte Funke nicht überspringen; eine nicht nur für damalige Verhältnisse tolle Inszenierung, der ein wenig die Geschichte fehlt, wenngleich man am Ende mit einem kleinen MindFuck, der an „Life of Pi“ erinnert, aufwartet; und so vieles andere erinnert an dieses popkulturelles Kaleidoskop, dass ich es gar nicht aufzählen möchte.

            Ein großer Film, ein farbenfrohes Fest – mehr für Klein als Groß, aber was solls; wir waren alle mal klein und wollten jenseits des Regenbogens Abenteuer bestehen.

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              über Babylon

              Die 10 mit Herz sollte es werden – und dann ist es doch knapp gescheitert.
              Ich hatte den Streifen vor rund einem halben Jahr auf Netflix gesehen und er hat mich richtig gehend umgehauen. Endlich mal wieder ein mäanderndes FigurenKabinett – und dann noch in den Roaring Twenties samt adrenalin pumpenden Soundtrack und allem drum&dran. Ein Lobgesang und Abgesang auf Hollywood, die große Droge, von der man nie ganz loskommt, zugleich.

              Und ja – all diese Qualitäten kann ich nur unterstreichen; nun da der Film sich zeitweise von NF verabschiedet.
              Und doch fehlt mir hier etwas, was mich zum Herz zücken lässt.
              Etwas Ungreifbares bei diesem so eingänigem Werk. Der Streifen tänzelt spielend um seine MegaLaufzeit herum; keine Szene ist langweilig, viele Szenen schlichtweg großartig; das Finale immer noch atemberaubend. Und indes bei all dem Schwärmen gerät etwas Wehmut in den Topf; als hätte man diese Geschichte schon zu oft gesehen, um sie unschlagbar originell zu nennen – einen Umstand, den der Film selbst benennt – und sich vielleicht gerade deswegen eine Spur zu altklug gibt anstatt allein die Bilder sprechen zu lassen, von denen es viele großartige gibt in diesem KultFilm.

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                Als hätte David Lynch sich an „Pulp Fiction“ versucht – und dann wieder nicht.
                Neben „The Elephant Man“ das einzige Werk von ihm, das mich bisher rundweg überzeugt hat.
                In „Twin Peaks“, welches eine ähnlich alptraumhafte-schaurigschöne Atmosphäre, hatte ich vor über 10 Jahren nicht hineingefunden und beim SciFi-Versuch „Dune“ standen mir die Haare so zu Berge wie dem „Eraserhead“, den ich noch nicht gesehen habe.

                „Mulholland Drive“ überzeugt durch die gelungene Kamera, die – so scheint es – immer kurz davor ist zu schwenken und dem Publikum etwas Bedeutsames zu zeigen – und dann wieder nicht. Der Soundtrack zieht in dieses Werk hinein, bei dem bald klar ist, dass wenig so ist, wie es scheint – wenn es überhaupt „ist“. Die Überlänge macht sich ob des randvoll gefüllten makabren FigurenKabinetts kaum bis gar nicht bemerkbar.

                Für den Moment waren es mir am Ende ein paar Pirouetten zu viel, ohne dass es mich dazu angetrieben hätte, mich in diesen Film, der nicht hätte zu Ende gehen soll, zu graben; aber für eine erneute Sichtung bin ich früher oder später offen; man steigt hier sicher nicht in denselben Fluss – und dann wieder doch.

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                  Funktioniert nur im Original; ansonsten gehen neben der Britishness sicherlich auch viele Wortwitze verloren.
                  Die Kunstfigur „Philomena Cunk“ klappert in ihrer XXL-BühnenShow die halbe Welt ab, um die gängigen Tropen rund um den Sinn des Lebens auf ihre britisch-düster-ulkige Art zu erkunden.
                  Co-Autor Charlie Brooker (Schöpfer von „Black Mirror“) liefert ihr dabei oft richtig zündende Gags und manchmal auch Rohrkrieper.

                  Die 70 Minuten haben sich ob der Wiederholung der Witze teils dann doch etwas gezogen; als SerienFormat á 30 Minuten geht das sicher besser auf.
                  Auch die Experten, die dann oftmals einfach gar nichts mehr sagen, hätte man sich sparen können; aber wie ich Brooker kenne, müssen das gar keine echten Experten gewesen sein; so oder so hätte man es wegen mir auch weglassen können.
                  „Streamberry“ taucht an einer Stelle auch wieder auf und NF darf sich für 15 Sekunden selbst durch den Kakao ziehen.

                  Kann man mal anschauen, aber man verpasst nichts Essentielles, wenn man es nicht tut.

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                    Durchschnittlichste Anbandel/AusspannTeenieRomanze. Ob man nun auf dem Weg zum Mars oder zum Supermarkt ist, spielt dabei überhaupt keine Rolle.

                    Zach Braff mal wieder zu sehen hat etwas Freude bereitet, aber seine Rolle war jetzt eher nicht fordernd.

                    Ansonsten hat man das Ganze bald wieder vergessen.

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                      Dieser NF-Streifen macht von vorn bis hinten einfach nur Spaß.
                      Klar, es ist etwas schade, dass im cold opening gleich die beste Action weggeballert wird, aber Jamie Foxx und die wieder aufgetauchte Cameron Diaz, die tatsächlich attraktiv wie eh und je wirkt, unterhalten auch in den langweiligeren Familienpassagen samt marottenhafter TeenieKids; auch die Nebencharaktare überzeugen, allen voran die sich britisch gebende Glenn Close, aber auch Kyle Chandler, den ich in dieser kompetent-nüchternen Rolle seit „Wolf of Wall Street“ immer gerne sehe; einzig und allein der talentierte Andrew Scott bleibt etwas auf der Strecke, aber sei´s drum.
                      Der Soundtrack trumpft mächtig auf und die Bilder können leider, gerade gegen Ende, nicht immer ganz mithalten, aber das ist verschmerzbar.

                      Überzeugender no-brainer-Action für Fans von Spy Kids & BuddyActionFilmen.

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                        GlorreicherHalunke 17.01.2025, 06:43 Geändert 17.01.2025, 06:44

                        ...für MovieJones ungewöhnlich hart; der Begründung kann ich auch nicht folgen.

                        "Hundreds of Beavers hätte als 80-Minüter ein großer Wurf werden können, da man dem Film seine kreativen Ideen und die leidenschaftliche Machart nicht absprechen kann. Mit einer Länge von 108 Minuten ist er für unseren Geschmack aber eindeutig zu lang geraten. Wer außergewöhnliche Filme und kreatives Low-Budget-Filmemachen schätzt, sollte sich die absurde Slapstick-Komödie dennoch nicht entgehen lassen."
                        3/5 Hüte

                        Link: https://www.moviejones.de/filme/51167/kritik/kritik-hundreds-of-beavers_8341.html

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                        • Der 2-jährige Rhythmus wird beibehalten.

                          "Das neue Asterix-Album erscheint am 23. Oktober 2025"
                          Link: https://asterix.com/de/das-neue-asterix-album-erscheint-am-23-oktober-2025/#:~:text=Im%20Jahr%202025%20legen%20Éditions,AUF%20EINE%20NEUE%20ATEMBERAUBENDE%20REISE!

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                          • Pilotfolge

                            Das Konzept bzw. die Kernfrage spricht mich an.
                            Braucht man Gefängnisse oder kann man das nicht irgendwie anders regeln?
                            Ähnlich wie bei dem deutschem Fetisch, auch bei Eisesglätte Auto zu fahren und dabei Metallschrott und vorzeitiges Ableben in Kauf zunehmen, kann man auch immer anders denken.

                            Die 8teilige NDR-Serie spielt also das Szenario anhand eines PilotModells in der fiktiven Rheinstadt durch.
                            Der Pilot changiert zwischen belangloser TeleNovela und auch ein paar interessanten Ansätzen wie z.B., dass ein Häftling vorübergehend doch nicht entlassen wird; ganz zur Freude der Hinterbliebenen seines Opfers...alles in allem hätte ich mir von der Professorin, die das Projekt Trust (pink-blau-weißes Logo) wissenschaftlich leitet, einen kurzen Abriss darüber, wie es überhaupt zu Gefängnisstrafen als schärftes Schwert des modernen deutschen Rechtsstaats gekommen ist, aber vllt kommt das ja noch; da bleibe ich mal halbwegs gespannt am Ball, erwarte aber etwas Halbgares.

                            auch zu der Frage, was mit dem Gefängnispersonal und den Gebäuden etc. geschehen soll, also bezüglich des KonversionsManagements, hat man sich bislang nicht geäußert.

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                              warum habe ich diesen Soundtrack vergessen=
                              Damit ich ihn genau jetzt wieder entdecke.

                              Lisa Gerrard, schon kongenial bei Gladiator, zieht hier ihr emotionalstes Register: https://www.youtube.com/watch?v=KPfJZolQOPU

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                                über Extra 3

                                Zu schnell gefahren? ja
                                Rechtfertigender Notstand? ja
                                Bußgeld? trotzdem!
                                Warum? zu langsam zu schnell gefahren.

                                Link: https://www.youtube.com/watch?v=w1GQZ9PJR5c&pp=ygUHZXh0cmEgMw%3D%3D (Extra 3)

                                wem das zu seriös ist: https://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/notfall-einsatz-bussgeld-weil-arzthelferin-zu-langsam-fuhr-67853683a21b1554a3e6385a

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                                  GlorreicherHalunke 15.01.2025, 07:56 Geändert 15.01.2025, 08:17

                                  Der nächstes Jarmusch, der mir gerade wegen seiner grenzenlosen Behäbigkeit, zusagt.

                                  Bill Murray schafft es mit einem gleichbleibenden, nicht zwingend stoischen, aber doch in sich ruhenden Blick, über das gesamte Werk zu unterhalten. Oder ist da nicht doch etwas, das in Don Johnston ("mit t") brodelt; ein Bedürfnis, welches er als einstiger Don Juan nicht befriedigt hat?
                                  nolens volens angestachtelt von seinem nerdigem Kumpel geht er auf die Reise, um herauszufinden, welcher seiner einstigen Geliebten der Brief ohne Unterschrift, aber mit rosa Tinte schrieb, der von einem 19jährigem Sohn von ihm spricht.
                                  Die Atmosphäre ist genau das, was ich mit Jarmusch verbinde. Ulkig, etwas bräsig, melancholisch und auf eine feine Art "egal".
                                  Dabei setzt der Film seine Themen einerseits plakativ, ohne je vulgär oder meinungsstark zu werden; andererseits feinsinnig, ohne zu arg artsifartsi zu werden.
                                  Gelungener Cocktail - oder sollte man sagen: CockTale?

                                  Und nur Jarmusch kann es wohl schaffen, dass ein Film trotz Nackedei in voller FrontAnsicht mit einer FSK 0 wegkommt, während die Amis ein R-Rating gezückt haben. Kulturelle Unterschiede - hach.

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                                    offtopic.
                                    Interessanter und noch? frei zugänglicher BlogBeitrag von S. Lobo.

                                    "Wie kaufen wir in fünf Jahren ein? Vielleicht ist unser Startpunkt dann nicht mehr zwingend eine der großen Plattformen oder einer unter Tausenden Spezialhändlern, sondern eine KI, ein AI-Shopping-Agent, den wir mit hingeworfenen Worten beauftragen und der überall einkaufen könnte, inklusive der automatisierten Anmeldung, Bezahlung und Abwicklung samt Tracking. Weil es schneller geht, einfacher und bequemer – und weil wir im besten Fall mit AI-Shopping eine Instanz zwischen uns und den Verkäufer schalten können, die auf unserer Seite ist. Hoffentlich."

                                    Link: https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/ai-shopping-wie-kuenstliche-intelligenz-den-e-commerce-veraendert-kolumne-a-184f53ae-270f-44fa-8927-05fbb4dfe7fa

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                                      Brad Pitt gießt seine Rolle als „Lt. Aldo Raine“ aus „Inglorious Basterds“ als in Bürokratie gefangener Parodie auf; das Problem dabei: Seine „Nazis tötende“ Performance war schon glänzend überzeichnet.

                                      Fast fühlt man sich bei dem Film, als hätten die CoenBrothers (nicht umsonst trägt Pitt hier grau-meliertes Haar) oder Adam McKay (Don´t Look Up) hier selbst Hand angelegt.

                                      Die BegleitStimme aus dem Off ohne Gesicht, die sich genau dann kurz nach der Halbzeit entpuppt, als man dann auch langsam an Fahrt verliert, hat mich jedenfalls überzeugt.

                                      Netflix hat die Rechte für den Film 2015 für angeblich 60 Mio. $ erworben. Der Film legt bloß, dass der MilitärEinsatz in Afghanistan nichts wird; an das bitter-realsatirische nunmehr faktische Ende hat damals auch in dieser Groteske noch keiner gedacht.

                                      Hin und wieder treten ein paar bekannte HollyWoodGesichter, die man meist um ein Haar nicht erkannt hätte, auf. Großes Zugpferd bleibt Brad Pitt in einer am Ende zu sehr überzeichneten Rollen, um wirklich Eindruck hinterlassen zu können.
                                      Retrospektiv lässt sich also sagen: Typischer NF-Film.

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                                        Wieder mal einer dieser Filme, bei denen mir schon während der Sichtung ein paar Einfälle zum Einstieg in die Kritik kommen.
                                        Wie verändert der christliche Glaube die persönlichen Taten?
                                        Ist es nicht so, dass jeder seine Form der Erlösung auf das biblische Heilswerk projiziert?
                                        Die Rationalen suchen das Logische; die, die gern high sind, bekommen ihren Kick in ausgedehnten LobPreisSessions und mehr als nur einer Prise des „Heiligen Geists“; die Faulen suchen ihr Heil bei Luther usw.

                                        Sam Childers, fabelhaft porträtiert von Gerard „harteSau“ Butler, wird als rabiater Mensch eingeführt; „ab jetzt können Sie mich am Arsch lecken“ ranzt er dem Gefängniswärter, der ihn aus der Haft entlasst, entgegen, danach schiebt er in der Rostlaube schnell eine Nummer mit seiner Geliebten und lässt sich dann von Ma zuhaus in der Wohnwagensiedlung empfangen, bevor er im BikerClub schon wieder high wird. Dazwischen erfährt er zu seiner Unzufriedenheit noch, dass seine Schnecke nicht mehr strippt – aus religiösen Gründen. Nachdem alle Gäule mal wieder mit ihm durchgegangen sind, lässt er sich taufen. Bald darauf geht er nach der Predigt eines Missionars zwischen Uganda und Sudan selbst dorthin und baut parallel in Amerika sein eigenes BauUnternehmen/Kirche und in Uganda ein Waisenhaus auf, das er – wie es der Titel vermuten lässt – mit Waffengewalt als „afrikanischer Rambo“ schützt. Zunehmend wird ihm seine missionarische Berufung wichtiger als seine eigene Familie.

                                        Weniger ein guter ActionFilm (auch wenn die Teile gut gemacht sind) denn eine gelungene Charakterstudie, die an den entscheidenden Stellen noch etwas Schliff gebraucht hätte, aber auch so auf die grausamen Dilemmata hinweisen. „Nein, du bekommst keine Limo zu deinem AbschlussBall – ich muss in Afrika Kinder ernähren!“ – so rüde geht er seine eigene Tochter an, aber auch in Afrika hat er sich dann nicht mehr unter Kontrolle und stößt ein Kind zu Boden, dass ihm versehentlich warmen Tee über die Hand gegoßen hat. An dieser späten Stelle im Film hätte man noch tiefer graben müssen. Vorher erleben wir einen Gerard Butler, den ich gerne in einer BibelVerfilmung als David sehen würde, bei demfaszinierenderweise nie klar wird, ob er seine Wandlung zum „aufrechten Mann“ nun ernst oder nur als Tarnung für sein brutales Wesen meint.

                                        Das große Dilemma liegt auf der Hand und ist schon von John Rambo lakonisch gefasst worden: „Ohne Waffen werdet ihr gar nichts ändern."

                                        Sam Childers fasst es in einer seiner – passenderweise mit Wackelkamera – eingefangener Predigt so: „Gott interessiert sich nicht für eure Gedanken und guten Absichten. Was er will, sind Taten, sind euer Blut und Schweiß, auf dem sein Reich errichtet wird.“

                                        Man kann ihm in diesem Punkt keine Heuchelei vorwerfen, sofern man ihn nach seinen Taten erkennt.

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                                        • Sei mal froh, wenn das nicht verfilmt wird.

                                          https://www.amazon.de/Gemolken-vom-Mountain-Daddy-jungfräulicher/dp/B0CSX4NVW5

                                          was es nicht alles gibt; über ein BookTube-Video darauf gestoßen-

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                                          • 7 .5

                                            Ridley Scott beweist 1 Jahr nach „Gladiator“ abermals sein Talent für große ActionSets und sein Gespür für emotionale Stoffe.

                                            Nach einer halbstündigen Einführung, die etwas zu lang geraten ist, wird in den restlichen 90Minuten einer der wohl schwärzesteten Tage der US-Militärgeschichte geschildert; was sich anfangs als gut geplante MilitärAktion anbahnte, mündet in einem blutigem Fiasko. Ist es zu Beginn noch der Schweiß Mogadischus, der den SpezialSoldaten im Gesicht klebt, ist es später Blut, Verzweiflung und Tod.
                                            Alles in diesem Film wirkt echt; und trotz des Chaos in der Häuserschlacht verliert man als Zuschauer weder den Überblick noch das Interesse und auch wenn ich die Soldaten nicht wirklich voneinander unterscheiden konnte, war ich emotional dabei.

                                            An den klassischen Anti-Kriegs-Dialogen kommt dieser Film zwar nicht vorbei, aber die zwei Dialoge dazu waren nicht wirklich überzeugend, was vielleicht Absicht wie die teils schlechte Ausleuchtung der Sets gewesen sein könnte.
                                            Freilich ist die Geschichte aus Sicht der US-Soldaten erzählt; das Leben eines Feindes zählt nichts.

                                            Der Film kritisiert diesen interventionistischen Einsatz nicht; vielmehr bildet er ihn einfach ab, wobei der „Triumph“ bzw. vielmehr das Überleben ein sehr schaler bleibt.

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                                              Warum begegnen mir heute nicht mehr solche MusikStücke, die vor dem Innerem Auge zu Film werden, wenngleich kein schöner...

                                              Jeanny, komm
                                              Steh auf, bitte, du wirst ganz nass
                                              Schon spät, komm
                                              Wo ist dein Schuh? Du hast ihn verloren
                                              Als ich dir den Weg zeigen musste
                                              Wer hat verloren? Du dich?
                                              Ich mich? Oder, oder wir uns?
                                              Jeanny
                                              Jeanny
                                              Es ist kalt, wir müssen weg hier, komm
                                              Dein Lippenstift ist verwischt
                                              Du hast ihn gekauft und ich habe es gesehen
                                              Zu viel rot auf deinen Lippen, und du hast gesagt
                                              "Mach mich nicht an"
                                              Aber du warst durchschaut, Augen sagen mehr als Worte
                                              Du brauchst mich doch, hmh?
                                              Alle wissen, dass wir zusammen sind ab heute
                                              Jetzt hör' ich sie, sie kommen
                                              Sie kommen dich zu holen
                                              Sie werden dich nicht finden
                                              Niemand wird dich finden, du bist bei mir
                                              Jeanny, quit livin' on dreams
                                              Jeanny (du bist bei mir)
                                              Jeanny, life is not what it seems
                                              In den letzten Monaten ist die Zahl der vermissten Personen dramatisch angestiegen
                                              Die jüngste Veröffentlichung der lokalen Polizeibehörde berichtet von einem weiteren tragischen Fall
                                              Es handelt sich um ein neunzehnjähriges Mädchen, das zuletzt vor vierzehn Tagen gesehen wurde
                                              Die Polizei schließt die Möglichkeit nicht aus, dass es sich hier um ein Verbrechen handelt
                                              Jeanny, quit livin' on dreams
                                              Jeanny, life is not what it seems
                                              Jeanny, there's someone (Jeanny) who needs you

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                                              • 4 .5
                                                über Legende

                                                Ich habe nicht in diesen FantasyFilm gefunden. Vllt auch nur diesmal nicht, vllt in ein paar Jahren wieder.

                                                Ridley Scott führt einen blutjungen Tom Cruise in eine FantasyWelt mit Feen, Einhörnern, Gnomen, Zwergen etc. – so hätte Narnia oder Herr der Ringe also in den 80ern ausgesehen.

                                                Der taghelle Beginn mit dem putzigem WorldBuilding ist noch ganz nett; dann fängt die holde Prinzessin kurz an zu singen; dann wird es dunkel und ich verliere dann wie immer allmählich das Interesse und widme mich meinem „zweitem Bildschirm“.

                                                Das ist er also. Scotts erster KritikerFlop – für heute schließe ich mich ihnen an; mit jeden 5 Minuten, die vorbeigehen, entwickelt es sich weiter zum „clusterfuck“; kein per se schlechter FantasyFilm, aber keinen, den die Welt gebraucht hätte, aber wer weiß, vllt holt er mich beim nächsten Mal mehr ab, wenn ich weiß, worauf ich mich einzulassen habe.

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                                                  Der Film hat mich vor Jahren zwischen 7 und 10 Tacken gekostet und nie hatte ich die Muse dafür; doch einmal hatte ich ihn schon kurz eingelegt, lang genug, um mich zu erinnern, dass Ridley Scotts erstes KinoBild also darin bestand, Gänse einen halbwegs flachen Anhang hoch scheuchen zu lassen von einer bildhübschen Bäuerin – dann hatte ich den Film wieder abgeschalten, für so etwas war ich noch nicht in Stimmung – oder noch nicht reif genug?

                                                  Beim mittäglichen SchwarzBier (BockBier hat die Stube bedauerlicherweise nicht) und den sechs scharfen HähnchenSchenkel habe ich die Diskussion mit meinem jüngerem wenig guckenden Arbeitskollegen über unsere unterschiedlichen AnsichtsWeisen, was ein Film liefern muss, um gut zu sein, wieder aufleben lassen. Aufhänger ist immer, dass ich ihn „damals“ in Furiosa (Mad Max) geschleppt habe und er den Film doof fand, weil er keine bzw. nur wenig Handlung hätte; Fury Road hat er dann auch noch im FreeTV reingeschaut, den fand er auch doof.
                                                  Ich muss bzw. darf an dieser Stelle gestehen, dass es mir immer schwer fällt, Handlung zu folgen, wenn sie auf Dialogen basiert – und so auch bei „Die Duellisten“; als mich die – um auf den Begriff zurückzukommen – bildhübsche Ausstattung des Streifens schon längst in ihren Bann gezogen hatten, war ich dennoch überfordert, eine Handlung auszumachen; also – ganz schnell – nebenbei den WikiEintrag gecheckt – achso, es geht um eine lebenslange Feindschaft zwischen zwei degenschwingenden Soldaten – ich war im Bilde und konnte den Film genießen. Nicht dergestalt, dass mich die Handlung, also wer der Bezopften am Ende siegreich aus den Duellen, die sich um die Zeit Napoleons (hätte Scott es mal dabei belassen) u.a. in Augsburg und Lübeck, aber nie in „Londinium“ oder einer anderen britischen Stadt stattfinden, hervorgehen würde.

                                                  Die Bilder sprachen mich an. Naturalistisch und malerisch zugleich; romantisch eben (im WikiArtikel steht, welche Künstler hier hommagiert (lol, Word kennt dieses Word…äh Wort) wurden). Wald, Schnee, Laub, alte Gemäuer, Schnauzer, Degen, Pistolen – eine urige Atmossphäre baut sich auf, die weniger von der Spannung, sondern dem „Sein an sich“ entsteht.

                                                  „Deutsch“ war ein Fach mit dem ich mich bis zur Oberstufe sehr schwer stand. Ein Lehrer mit russisch klingendem Nachnamen hat mich dann bekehrt; in der allerletzten der ein Dutzend Klassen. Es ging also gar nicht darum, was ich schreibe, sondern wie ich es schreibe; dieser Dreh war augenöffnend! Jetzt machte die Sentenz aus Scotts Gladiator von Oliver Reed (hätte beinahe hier auch mitgespielt) endlich Sinn: „Ich war nicht der Beste, weil ich schnell getötet habe. Ich war der Beste, weil die Menge mich liebte. Gewinne die Menge und du bekommst deine Freiheit.“ Die Menge war unterhalten dadurch, wie er tötete, nicht allein dadurch, dass.
                                                  Im DeutschUnterricht wurde dann die Formel „Kunst = Natur – x“ gelernt. Als wir zum Symbolismus kamen, forderte der besagte Lehrkörper uns auf, Assoziationen dazu zu finden. Faul wie ich nunmal bin habe ich „Symbolismus = Natur + x“ auf die KarteiKarte geschrieben; auf die Frage des Lehrers, wer dies geschrieben hätte, folgte ein allzu zögerliches HändeHeben. Dafür, dass mir dieser Lehrer auf einen ProbeAufsatz seinerseits glatte 0 Punkte gab, bin ich ihn bis heute dankbar. In der Abiturprüfung gab er mir 12 Punkte auf die Interpretation eines romantischen Gedichts.

                                                  Dieser Film erweitert die Formel nunmehr nach über 13 Jahren Kunst ist selbstverständlich Natur –x + x. Es hat zwar lange gedauert, bis Ridley Scott mich mit seinem rundum gelungenem DebutFilm darauf gestoßen hat; die Wartezeit war es allemal wert!

                                                  Die Handlung, geprägt von Ehrrührseligkeiten, die man heute – 200 Jahre danach – kaum mehr nachvollziehen kann (oder wer könnte sich schon ein FechtDuell zwischen Elon, dem Großen und Olaf, dem „Narren“ vorstellen?), lässt gerade deswegen eine nostalgische Sehnsucht nach den „guten alten Zeiten (die es nie gab)“ oder eben dem „Utopischen“ entstehen; damals jenseits des Paradieses war die Welt noch in Ordnung. Ridley Scott durchbricht die alte patriarchiale Ordnung in einem kurzem WortGefecht zwischen einer Frau und einem Mann.
                                                  M: „Ich kannte mal einen Mann, der wurde von seiner Frau erdolcht – die größte Überraschung seines Lebens.“
                                                  - die Herren umher grinsen und lachen.
                                                  F: „Ich kannte mal eine Frau, die wurde von ihrem Mann totgeschlagen; die war bestimmt gar nicht überrascht.“

                                                  So viele Jahre vor me2 blitzt hier die feministische Seite, die Scott v.a. in Alien, Thelma und Louis als auch in Gladiator etc. gezeigt hat, auf.

                                                  Nichtsdestotrotz überzeugt Scotts DebutFilm feinsinnig durch eine wunderbare Kulisse, umrahmt von einem Soundtrack, was in einem urigen, aber zeitlosen KunstWerk mündet.

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                                                    Den legendären Soundtrack hatte ich schon länger nicht mehr am Stück gehört.
                                                    Gerade nebenbei mal runterspielen lassen.

                                                    Emotional wie eh und je... m.E. Zimmers Bester.

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