JackoXL - Kommentare
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Alle Kommentare von JackoXL
[...] Während nie genau klar ist, ob unsere Helden gerade vor dem Gesetz und ihren eigenen Arbeitgebern flüchten (warum auch, aber so kommt es die ganze Zeit rüber?), nehmen sie und das Terroristen-Pärchen sich immer abwechselnd als Geiseln. Dabei wollten sie doch eigentlich den Tod ihres Freundes rächen? Und die anderen wollten einfach nur abhauen? Trotzdem schleppen sie sich durchgehend gegenseitig mit, was überhaupt keinen Sinn macht und – noch viel schlimmer – verdammt öde ist. Vor den immer gleichen, kargen Wüsten-Kulissen (das ist jetzt nicht Lawrence von Arabien) und unterlegt von dem anfangs ganz netten, aber auch immer gleichen Theme von Riz Ortolani, das eh eher Urlaubsstimmung vermittelt und somit völlig deplatziert ist, verkommt der Plot zum konfusen Durcheinander. Nicht mal aufgewertet durch gute Actionszenen oder sonst irgendwelche erinnerungswürdigen Momente. Zwei Szenen fallen auf. Positiv (weil irgendwie ulkig, aber nicht gut): Ein Duell zwischen Franco Nero und einem der Schurken – mit Baumaschinen! Extrem negativ: „Held“ Nero überzeugt die weibliche Gegenspielerin es ihm zu besorgen, in der Hoffnung, dass er sie dafür freilässt. Macht er natürlich nicht. Also das Freilassen, den Rest schon. Sexueller Missbrauch aus einer Machtposition, ein Kavaliersdelikt. Kann man mal machen, wenn die Alte es nicht besser verdient hat. Uff. [...]
[...] Selbstverständlich sollte niemand bei Orgazmo auf besonders feinsinnigen und subtilen Humor hoffen. Das Duo Parker/Stone lässt ein schlüpfriges und vulgäres Gagfeuerwerk ab, das aber sehr wohl satirische Qualitäten besitzt. Für sein kleines, praktisch auch durch Tür zu Tür und Handarbeit irgendwie zusammen geklaubtes Budget und mehr Herz als Professionalität fällt das Endprodukt erstaunlich gelungen aus. Vieles ist auf flachem Niveau tatsächlich ziemlich witzig, beinhaltet einige flotte, schön absurde Ideen und besonders der Cast hatte scheinbar richtig Bock auf die Nummer. Die spielen praktisch alle mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht, darunter auch „echte Genre-Größen“ wie Ron Jeremy (Der blutige Pfad Gottes), der trotz seines nicht unbedingt makellosen Äußeren wohl prominenteste Pornodarsteller der USA. Liebevoller Unfug von nie ganz erwachsen gewordenen, immer noch wild vor sich hin pubertierenden Jungs, die ihren in sehr bierseligen (und vermutlich höchst amüsanten) „Meetings“ entsprungenen Spinnereien filmisch ungefiltert Luft machen dürfen. Das ist so hemmungslos albern wie brachial charmant. Wenn die Latte (haha) schon nicht besonders hoch hängt, dann doch bitte so.
„I’am Sancho!“ [...]
[...] Das blonde Reibeisen Nick Nolte (Tropic Thunder) gibt den modernen Großstadt-Marshall mit der Bourbon-Fahne, der nicht viel von Beziehungspflege, diskreten Ermittlungen und politisch korrekter Ausdrucksweise versteht, dafür echte Wadenbeißer-Qualitäten mit sich bringt. Ihm zur Seite steht ein durch fast dreijährigen Knastaufenthalt hormongestautes, extrem läufiges Plappermaul mit windiger Straßenschläue, das Spielfilmdebüt des gerade 21-jährigen Eddie Murphy. Schon wenige Jahre später die dauerquaselnde, hochgradig überbewertete Nervensäge par excellence, funktioniert er hier als unverbrauchtes, freches und dynamisches Gesicht hervorragend, die (Anti)Chemie mit Nolte ist perfekt. Kaum zu glauben, wenn man Murphy nur noch seit den 90ern kennt und zu Recht hassen gelernt hat. Ja, in den 80ern konnte man ihn glatt mögen und sein erster Auftritt rechtfertigte tatsächlich die große Karriere, die er zumindest eine ganze Weile ernsthaft genießen durfte. Die Harmonie der Hauptdarsteller in der Disharmonie ihrer Figuren ist ein nicht unwichtiger Aspekt für die Funktionalität des gesamten Films. Sie gehen sich auf den Sack, sie hauen sich auch mal respektabel auf die Fresse, aber man merkt sofort, die passen trotzdem wie Arsch auf Eimer. [...]
[...] Die letzten drei Episoden sind hervorragend. Bei dem komplett in Schwarz-Weiß gehaltenen Muñecas von Jorge Michel Grau wird man ohne Erklärung mehr oder weniger direkt in das Finale eines Backwood-Terror-Films geworfen, der fast ohne ein gesprochenes Wort richtig Druck macht. Verstörend und stilistisch bockstark. In nur etwas mehr als 10 Minuten. Die Steigerung folgt in der besten Episode Siete Veces Siete von Ulises Guzman, in der verbitterte Rache in dem Tod trotzender Dauerschleife praktiziert wird. Mündet im Finale Día de los Muertos, der als Liebeserklärung für Robert Rodriguez und seinen From Dusk Till Dawn im Rob Zombie-Look verstanden werden darf. Wenn das mal nichts ist. [...]
[...] Pimped kratzt nur gerade so mit seinen schlanken 80 Minuten an der Untergrenze heutiger Spielfilm-Gewohnheiten und wirkt generell mehr wie die XXL-Version eines Horror-Anthology-Bausteins. Dann aber oftmals wohl das Highlight einer solchen Sammlung kurzweiliger, fieser und oft eben auch im Wesentlichen sehr sarkastischer, zynischer Amuse-Gueule aus der diesmal sogar leicht gehobenen Genre-Küche. Der Plot ist flott und etwas einfach gestrickt, könnte bei Logik-Fetischisten auch seine (unwichtigen) Probleme bekommen, wichtig is‘ auf’m Platz. Und da zieht das Ding ziemlich straff die Schrauben an. Beginnt wie ein Psychothriller, droht beinah zum Rape & Revenge zu werden und findet seinen Main-Part in rabenschwarzer, garstiger Thriller-Groteske, die zu einer auch für die Beteiligten befremdlich einigen, miteinander (fast) harmonisierenden Symbiose zweier Menschen endet, die normalerweise ihren „Konflikt“ nur gegeneinander austragen sollten. Verrückt. Was sogar dazu führt, dass selbst das imaginäre Teufelchen auf der Schulter ab einem gewissen Punkt sich erst als Stimme der Vernunft versucht und danach erschrocken das Weite sucht. Die echte Sarah ist warmgelaufen. Und egal wie „gut“ das Ende erscheinen mag, dieses Pulverfass spielt vielleicht gerade erst mit dem Feuer, die ganz große Explosion ist immer noch möglich. Die Lunte ist nun auf jeden Fall wesentlich kürzer und der Funke könnte ab sofort wesentlich nichtiger, unvorbereiteter sein. [...]
[...] Fast schon wie ein Kammerspiel erscheint die positiv frühreife Western-Demontage Der Scharfschütze, geschieht das Meiste doch im Saloon von Barkeeper Mac (trotz Nebenrolle allein durch sein Auftreten sofort omnipräsent: Karl Malden, Die Faust im Nacken), in dem der gefürchtete und gerne vorschnell berüchtigte Ringo eigentlich nur Buße tut, fast wie im Beichtstuhl. Abschließt mit seiner ambivalenten Vergangenheit und bereit ist für einen – vielleicht einfach zu spät eingeläuteten – Neuanfang. Wenn von allen Seiten die Scharfrichter lauern und jede Form von Reue, sei sie berechtigt oder nicht, nur noch ungehört zerschellt an der eigenen Legende, die immer wieder neue Konkurrenten und Trophäenjäger aus dem Boden stampfen wird. Alles nur eine Frage der Zeit, das Grab ist schon geschaufelt. Statt auf saftige Shootouts oder manipulative Elemente (bis auf Vor- und Abspann gibt es keine Musik im Film) beruft sich Der Scharfschütze rein auf seine bemerkenswert naturalistischen, geerdeten und inhaltlichen Qualitäten. Festigt lieber die Dramaturgie und stärkt die Figurenzeichnung, anstatt den Effekt in den Vordergrund zu rücken. Am Ende ist es eine zwar logische und damit vorhersehbare, nichtsdestotrotz bewegende Tragödie, die alles was am Western bis dato meist als ehrbar und heroisch darstellte mit den eigenen Waffen aus dem Sattel befördert. [...]
[...] Auch wenn die einzigartige Bette Davis das Geschehen mal wieder droht komplett an sich zu reißen, ihre außergewöhnliche Performance bildet nicht das herausragende Alleinstellungsmerkmal von Wiegenlied für eine Leiche. Allein darstellerisch wird sie nicht nur flankiert, sondern perfekt ergänzt durch Olivia de Havilland und Agnes Moorehead. Ein bärenstarkes, weibliches Dreigestirn. Stilistisch beeindruckt Robert Aldrich erneut durch eine gewagte und damals immer noch ungewohnte Kombination aus modernem Thriller, Gruselfilm und Psychodrama. Die eleganten Halbdunkel-Fotographien, das Setting und die allgemeine Grundstimmung eines von unruhigen Seelen heimgesuchten Herrenhauses erinnern sowohl an Werke der schwarzen Serie wie Der unheimliche Gast, an Hitchcock’s Rebecca, Robert Wise‘ kurz zuvor veröffentlichtes Haunted-House-Klassiker Bis das Blut gefriert und nicht zuletzt Henri-Georges Clouzot’s Die Teuflischen, zu dem er auch inhaltlich in deutlichster Verwandtschaft steht. Das ist auch der einzig ernsthafte Kritikpunkt an einem ansonsten fabelhaften, spannenden und melodramatisch gar berührenden Film: Er wirkt manchmal schon so stark von Die Teuflischen inspiriert, das es bei Vorkenntnis von diesem das Sehvergnügen etwas trüben kann. Aber wenn es der einzige Makel ist, sich deutlich an zeitlosen Meisterwerken anzulehnen und dieses mit Bravour zu bewerkstelligen, dann dürfte es ein Probleme sein, von denen andere nur träumen können. [...]
[...] Wayne’s World 2 ist baugleich mit dem Vorgänger und daher erschließt sich die negative Grundhaltung ihm gegenüber nur schwer. Klar ließe sich damit argumentieren, dass keine Experimente gewagt werden, aber mal ganz ehrlich, wer hat das ernsthaft erwartet – oder gewollt? Wie schon ein Jahr zuvor ein charmantes, witziges Spot-Festival voller Anspielungen und Parodien, zahlreicher Gastauftritte und Gags zwischen albernem Unfug und clever-durchdachtem Sarkasmus. Sogar etwas rasanter und einfallsreicher als der Vorgänger. Und das Christopher Walken eigentlich nur 1:1 den Part von Rob Lowe einnimmt ist auch nicht schlimm – weil Christopher Walken Rob Lowe ersetzt! Also bitte...Hinzu mal wieder ein richtig schönes Finale, das diesmal einen anderen, wunderschönen New-Hollywood-Klassiker elegant durch den Kakao zieht. [...]
[...] Natürlich lässt sich die Herkunft von Wayne’s World nicht verschleiern, es wird ja nicht einmal versucht. Ein grob konstruierter Baukasten-Plot dient lediglich um einen roten Faden zwischen den einzelnen Gags zu etablieren. Es ist ein reines Spot-Fest, bei dem dann auch nicht alles von gleicher Qualität ist und manche Pointe nur als Insider-Joke richtig funktioniert. Aber auch das macht diesen Film irgendwie aus. Er will gar nicht mit jedem Moment jedem zwingend gefallen. Das ist keine Konsens-Komödie, das ist wilder Unfug mit einem hohen Spaß-Faktor und Herzblut bei der Entstehung, was sich dem Endprodukt jederzeit entnehmen lässt. Das ist bestimmt nicht großartig, aber sehr, sehr liebenswert. Inklusiv der womöglich coolsten Headbanging-Szene der Filmgeschichte und einem herrlich absurden Finale.
-„And do you know what is the worst part of it all? I’ve never learned to read!“
-„Is that true?“
-„Yes…everything excapt the reading-part.“ [...]
[...] Im Grunde wird über die gesamte Zeit der selbe, lahme Gag immer wieder auf andere Art und Weise variiert: Scheiße, sind wir alt geworden, trotzdem drücken wir noch mal auf die Tube. Eine Altherren-Sketch-Parade ohne echte Pointen, die dem Thema nicht etwa kreative oder würdevolle Momente entlocken kann, sondern auf platte Sprüche und flache Witze über das Seniorendasein baut. Sich auf vorhersehbar-schablonenhaften Abläufen ausruht und bis auf seinen Cast eigentlich rein gar nichts zu bieten hat, über das sich großartig sprechen ließe. Zumindest über weite Strecken. Gegen Ende wird es zwar wie zu erwarten leicht rührselig und absehbar Sentimental, da finden sich aber immerhin doch noch so was wie halbwegs ernstzunehmende Feststellungen. Über den Wert von wahrer Freundschaft, über Ehrlichkeit vor anderen und vor allem sich selbst, über das Akzeptieren von nicht zu beeinflussenden Umständen und die Bereitschaft, auch im Spätherbst des Lebens sich noch mal auf Veränderungen einzulassen. Das ist ganz in Ordnung und die Chemie der natürlich immer noch großen Darsteller untereinander ist bemerkenswert gut. Fast authentisch, da spielt eben die große Routine und Qualität mit rein. Mit einer anderen Besetzung wäre das rein gar nichts. Dass ihre Rollen allesamt nicht besonders gut entwickelt sind und theoretisch sogar ziemlich unsympathische Züge besitzen (besonders die von Kevin Kline, was er aber durch seine Leistung aber extrem geschickt kaschieren kann) kommt erschwerend hinzu. [...]
[...] Auf manipulative Elemente in der Inszenierung wird konsequent verzichtet, was Gomorrha – Reise in das Herz der Camorra nur noch authentischer, nüchterner macht und trotzdem mit so einer emotionalen Wucht versorgt, da einem die geschilderten Einzelschicksale umso näher gehen. Sie sind greifbar, glaubhaft und von einer grausamen Ausweglosigkeit wie Ungerechtigkeit gekennzeichnet. Nahezu alle Facetten der von der Mafia dominierten Existenzen werden beleuchtet und in Episoden zusammengeführt. Von Kinder, die ihre einzige Perspektive in der Kriminalität sehen. Von kleinen Gaunern, die sich in ihrem Größenwahn mit den falschen Leuten anlegen. Von angeblichen Häuptlingen, die selbst nur die Drecksarbeit erledigen, während das echte Geld längst nicht mehr mit Drogen und Rotlicht verdient wird. Die wahren Bosse arbeiten eng zusammen mit Politik und Wirtschaft, nutzen ihre Provinzen im wahrsten Sinne des Wortes als Abfalleimer und sind klug genug, sich im halbseidenen, stets schnell abzustoßenden Rahmen zu bewegen, da viel zu eng und kompliziert vernetzt, um die Verursacher direkt zur Verantwortung zu ziehen. Richtige Entscheidungsträger sieht man in Gomorrha – Reise in das Reich der Camorra eigentlich nur in einer Sequenze (die erste Deponie-Szene), ansonsten erlebt man nur Handlanger bei der Arbeit, wobei deren Status von Lokalpolitiker bis hin zu Botenjunge alles beinhaltet. [...]
[...] Dummdreist, einfalls- und hilflos entpuppt sich der dritte Schwertschwinger als billiges Reboot des gerne und ausgiebig zitierten Originals, da ihm sonst nichts mehr bleibt. Wenigstens kein so geistiger und respektloser Dünnpfiff wie noch beim ausgeblendeten Vorgänger, der war aber immerhin noch „kreativ“. Davon ist hier nichts zu spüren. Aber er tut letztlich sogar gut daran, denn noch so eine Vollkatastrophe wäre nicht mal mehr auf dem reinen VHS-Markt verwertbar gewesen. Highlander III – Die Legende ist das, was man mit Pessimismus bereits 1991 erwartet hätte. Nur, jetzt wirkt es wie eine Steigerung. Dieser Eindruck ist verwässert, leider bleibt es als Fakt bestehen: Diese Gurke ist das erträglichste Sequel des großartigen Erstlings. Weil er einfach 40% dessen Inhalts schlampig kopiert und daraus 90% des eigenen Plots macht. Und das reicht…auf dem vergleichbaren Niveau zum Rest. Selbst die groß angekündigte Neuerung der Illusion findet erst richtig in den letzten Minuten statt. Aber auch wohl nur, weil sich jemanden zufällig an den Titel des Scripts erinnert hat. Nervig so was. Zwingend direkt nach Teil 2 zu sehen, sonst ist das nur schwer verständlich. [...]
[...] Weil sich Highlander II – Die Rückkehr von vornherein einen Dreck um alles schert was im Vorgänger passierte und eh wie ein schizophrener Blindgänger jedwede Konstante der Lächerlichkeit preisgibt, dann darf Sean Connery seine Gage nicht nur mit langweilige Flashbacks verdienen, er taucht plötzlich auch wieder in Fleisch und Blut auf. Warum, das weiß wirklich niemand mehr. Bezahlt ist bezahlt, da muss er nun einfach durch. Wie der Zuschauer, der dummerweise damals vielleicht ein Kinoticket dafür gelöst hat. Das Auftauchen von Connery sorgt – so abgrundtief dämlich es trotzdem ist und bleibt – für wenigstens zwei isoliert unterhaltsame Momentaufnahmen. Dazu hat offensichtlich nur Michael Ironside kapiert, in was für einen Irrsinn er sich hier verlaufen hat und kontert das mit einer verzweifelten Overacting-Gegenoffensive. Der Jon Voight-Anaconda-Effekt. Hilft wenig, ist aber immerhin ein Versuch. Genauso wie ein rein theoretisch interessantes Cyber-Punk/Neo-Noir-Setting in verfallenen Blade Runner- Restkulissen, was den ganzen Schwachsinn aber nicht ernsthaft abfedern kann. Sobald mal wenigsten ein Hauch von Hoffnung aufkommt (und wir reden hier von versehentlich ordentlichen Bildmontagen und gar nicht so schlechten Effekten), kommt wieder ein obskurer Unfug um die Ecke. Gipfelnd in einem Finale, das sich kein Spoof-Movie rausnehmen würde. [...]
[...] Egal in welcher Version bleibt über die Personalie Peckinpah nur ein Urteil zu fällen: Inszenatorisch ist das schon großes Tennis und selbst die Kinofassung verfügt über damals ungewöhnlich drastische Gewaltspitzen. Das ist nichts gegen „The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz“, aber so radikal waren Großproduktionen in der Regel nicht. Dazu auch ohne die Peckinpah’sche Slow Motion ziemlich wuchtig und beeindruckend vorgetragen. Fürs Auge ist das alles fantastisch. Seien es die tollen Sets, die aufwändigen Aufnahmen, die knackigen Actionszenen oder der tolle Cast, aus dem besonders Richard Harris heraussticht und dem notorischen Platzhirsch Charlton Heston hinten herum die Show stiehlt. Schade, dass besonders in der zweiten Hälfte das Skript fahrig und seltsam unkonzentriert wirkt, was vermutlich auf die drastischen Kürzungen zurückzuführen sein könnte. Kann so aber niemand beweisen, der damals nicht dabei war. Was von „Sierra Charriba“ übrig blieb (und dankenswerter Weise noch ergänzt wurde) zeugt von dem hohen Talent seines Regisseurs und hat absolut Qualität, wirkt aber längst nicht vollendet. [...]
Kein neuer ROGUE, aber echt knapp dran. Aus dem simplen Muster strickt der wiedererstarkte Alexandre Aja einen echt fetzigen Tier-Horror-Survival-Streifen. Natürlich verhalten sich die Protagonisten mehr als einmal fragwürdig und der prinzipiell ständig gleiche Jumpscare wird gerne immer wieder verwendet, aber das dürfte nun wirklich nicht als Knüppel zwischen die Beine geworfen werden. Für seine Verhältnisse ist CRAWL ziemlich anständig geworden. Kurzweilig, bissfest und immer im rechten Moment mit einer Location-Verlagerung, wenn das bisherige Setting alles ausgereizt hat. Steigert sich konsequent in Tempo und Adrenalinausschuss, am Ende ist da richtig Zunder drin. Schön inszeniert, schlicht, aber effektiv. CRAWL ist guter Kroko-Home-Invasion-Terror mit ordentlichen Effekten und einigen Autsch-Momenten.
Ein Märchen aus einer der spannendsten Epochen der Traumfabrik, basierend auf zum Teil wahren Ereignissen und echten Figuren oder gerne auch nur deutlich orientiert an selbigen. Allerdings rein gar nicht interessiert daran, auch nur im Entferntesten für bare Münze genommen zu werden. So geduldig wie lange nicht mehr treibt Quentin Tarantino einen echten Plot nur dezent im Hintergrund voran und erschafft mehr eine verspielte, ironische und mit Referenzen vollgestopfte Satire einer Milieustudie. Inzwischen hat er seinen One-Man-Mikrokosmos so weit ausgebaut, dass er in der Lage ist sich mühelos selbst fast drei Stunden lang zu zitieren, ohne dabei aufdringlich oder arrogant zu wirken. Er kann und er darf es einfach, vor allem auf diese nie eitle Art und Weise. Aber die Selbstbeweihräucherung ist eh nie sein Anliegen. ONCE UPON A TIME IN HOLLYWOOD ist einmal mehr eine Liebeserklärung an den Film und besonders seine diversen Sorgenkinder, die auf Umwegen doch noch gewürdigt wurden. Die es schafft aus im ersten Moment viel zu langen und vielleicht sogar banal anmutenden Sequenzen Dinge zu extrahieren, die für den weiteren Verlauf von essenzieller Bedeutung sein werden. Ohne zu viel zu verraten zu dürfen. Denn Tarantino macht es sich wahnsinnig geschickt zu Nutze, dass er mit einer bestimmten Erwartungshaltung spielt und einfach voraussetzt, dass er ein Publikum bedienen darf, welches dafür zugänglich ist. Über Hintergrundwissen verfügt und daraus seine voreiligen Schlussfolgerungen zieht, obwohl ihm schon schnell klar wird, dass hier nichts in Stein gemeißelt ist. Bis zu einem furiosen Showdown, der so geschmack- und pietätlos hätte werden können, aber nahezu alles der letzten Jahre in den Schatten stellt. Plus einer herzlichen, ja wirklich märchenhaften Note, die den Schrecken der Realität nicht vergessen macht, aber für den Moment einen in ein Paralleluniversum führt. Das sollte das Medium im Idealfall meistens machen, dafür wurde es einst erschaffen. Wenn das einer verinnerlicht hat, dann der ewige Kino-Nerd Tarantino, der mit diesem sicherlich von einigen Seiten unverstandenen und wenig wertgeschätzten Kleinod seine beste Arbeit seit KILL BILL abliefert.
[...] Stilistisch wie inhaltlich liefert Pedro Almodóvar bei High Heels seine endgültige Reifeprüfung ab, ohne seine Wurzeln als frecher, unabhängiger und immer irgendwie aneckender, unbequemer Filmemacher im gleichen Zuge abzulegen. Er transferiert sie nur auf einen höheren Level und streicht etwas planlose, aber angriffslustige Provokation zu Gunsten von erzählerischer Raffinesse und emotionaler Tiefe. Zwischen kontroverser wie tragischer Mutter-Tochter-Beziehung (an exakt der richtigen Stelle wird direkt Ingmar Bergman’s Meisterwerk Herbstsonate erwähnt, denn genau da begegnen sie sich kurz auf Augenhöhe), durchaus auch auf Spannung erpichten Whodunnit-Thriller und schwarzer Komödie spannt Almodóvar durch seinen immer noch sehr individuellen Stil eine aufregende, komische und aufwühlende Brücke, die auch nicht vor schrillen Musical-Einlagen zurückschreckt, wenn man schon im Frauenknast ist. Zudem mit einem symbolischen, beinah schon narrativen Faible für die Farbe Rot, wie sie es zuvor eigentlich nur Profondo Rosso – Die Farbe des Todes von Dario Argento zelebrierte. Diesmal allerdings nicht stellvertretend für vergossenes Blut, sondern als Ausdruck purer, verführerischer (und dadurch im Umkehrschluss vielleicht doch tödlicher) Weiblichkeit. [...]
[...] So sehr Easy Rider der landschaftlichen Schönheit der USA wie auch seinem theoretisch immer propagierten Freiheitsdrang seine unbändige Liebe zollt, so sehr zerstört er den letzteren Gedanken Stück für Stück. Das „Captain America“ Wyatt – der die US-Flagge auf Bike, Jacke und Helm trägt, aber dennoch nicht ein Teil dieser Nation sein darf – und Billy von schäbigen Motels als Gäste abgelehnt werden, nehmen sie noch mit einem dezenten Fuck You hin. Bis irgendwann gesetzliche Willkür bis barbarische Selbstjustiz ihnen jede Hoffnung raubt. Auch weil zumindest einer von ihnen erkennen muss, das sie selbst nur einem nichtexistenten Goldtopf am Ende des Regenbogens hinterherjagen. Sie sich und ihren nie genau definierten, trotzdem als wichtig und vom Rest des verhassten Establishment abgrenzenden Idealen auch nicht gerecht werden können. Nicht so ehrlich gegenüberstehen, wie sie immer gedacht haben. Es ist das Leben eines ausgebrannten Traums, ein Weglaufen vor der Realität, nicht das Streben nach Freiheit und Autonomie. Sie könnten sie gar nicht packen, selbst wenn sie doch noch wie durch ein Wunder auf dem Silbertablett serviert werden würde. Eine Sackgasse auf dem Weg in ein vorher so euphorisch prophezeites Utopia. [...]
[...] Schräger als Fiktion startet hoffnungsvoll als erfrischend lebendige Meta-Spielerei zwischen grotesker Komödie und ernsthaftem Liebesfilm, verläuft sich jedoch früh in dafür erstaunlich banaler Routine. Die Idee ist originell und die Ansätze vielschichtig, die Umsetzung hingegen enttäuschend. Der erlesenen Cast, angeführt von dem wunderbar tragisch-komischen Trauerkloß Will Ferrell, über Maggie Gyllenhall (The Dark Knight), Emma Thompson (Men in Black: International) oder Dustin Hoffman (Die Unbestechlichen) ist selbstverständlich über jeden Zweifel erhaben und selbst bei der eindeutigen Prätention eines unausgereiften Plots noch ein Lichtblick. Bezeichnet für Schräger als Fiktion ist die eigene Selbsteinschätzung, die sich eigentlich nur auf die Handlung in der Handlung bezieht: Nicht schlecht…aber keinesfalls bedeutend. Für den realen Film ist es eher eine dürftige, aber wenigstens realistische Reflektion. Schräger als Fiktion würde gerne einen erzählerischen Diskurs anstoßen, ist dessen aber erschreckend unfähig. Einzig und allein die großartige Besetzung und isolierte Momentaufnahmen können noch den Gedanken am Leben erhalten, der eher seiner rudimentären Natur erliegt. [...]
[...] Charlie Chaplin war ein begnadeter Filmemacher, seiner Zeit weit voraus. Ohne ihn würde es das Kino wie wir es heute kennen vermutlich gar nicht geben. Zu viel hat er erschaffen und inspiriert, was zu den essentiellen Bestandteilen des modernen Films zählt. Mit Der Vagabund und das Kind gelang es ihm erstmals, dieses im vollen Umfang nachhaltig zu bestätigen. Ohne jedwede zeitliche Abnutzung, trotz seiner Kürze nicht zu knapp bemessen und mit einem höheren Anspruch versehen, als das Publikum durch die Kapriolen eines immer leicht melancholisch anmutenden Clowns nur kurzzeitig zum Lachen zu bringen. Der Film geht einem tatsächlich sehr nah und zeigt seinen Regisseur von einer sensiblen, intimen und verletzlichen Seite, die ihn viel nahbarer macht als jemals zuvor oder danach. [...]
[...] Ein Schuss im Dunkeln ist trotz seiner Hektik und des ganzen Nonsens ein Paradebeispiel für die hohe Kunst der Komödie. Da hängt es noch mehr als bei fast jedem anderen Genre an winzig kleinen Nuancen, die das Ganze auch in die entgegengesetzte Richtung kippen lassen können. Sellers ist so famos, er verwandelt jeden noch so schlichten Stolper-Scherz in einen echten Brüller. Dazu kommt eine Fülle von Runninggags, die allesamt mehr als gelungen sind, und ein auffallend makabrer Humor, der irgendwann droht vom Bodycount John Rambo Konkurrenz zu machen. In einem sind sich die ersten beiden Clouseau-Filme aber sehr ähnlich: Im Finale drehen sie richtig auf. Schon der Schlussspurt von Der rosarote Panther war exzellent, das Tempo hält der Nachfolger locker. Besonders Sellers ist hier einfach nur göttlich. Ein heilloses Durcheinander, das sich am Ende sogar kein Stück für den eigentlichen Whodunnit-Plot interessiert. Aber ist ja auch völlig schnuppe. Wer das sehen möchte, kann ja Hitchcock gucken. Um sich bei erlesenen Blödsinn ein fettes Grinsen auf’s Gesicht zaubern zu lassen, da ist man hier goldrichtig. [...]
[...] Die Gefahr droht nur anfangs mal ganz kurz von außen, sonst konzentriert sich Anthony Mann rein auf den brodelnden Konflikt innerhalb der Gruppe und demaskiert damit auch im Subtext den amerikanischen Traum, den sonstigen Western dieser Tage gerne noch hochleben ließen. Desillusioniert sind die gebrochenen Figuren, allesamt unzufrieden und nur noch angetrieben von der Hoffnung auf das schnelle Geld, da ihr bisheriges Streben im Sande verlaufen ist. Ein gehörnter Beinah-Ehemann, der um sein Grund und Boden betrogen wurde. Ein Goldgräber, der sich aufgrund von Erfolglosigkeit eigentlich gar nicht als solcher bezeichnen dürfte und ein Ex-Soldat, auf dessen Dienste lieber verzichtet wurde. Die drei „Helden“ von Nackte Gewalt sind gescheiterte Verlierer, die den Banditen brauchen, um ihre letzte Chance am Schopf zu packen. Was dieser schnell versteht und für seine Zwecke verwendet. Der relativ simple Plot enthält neben einer spannenden Grund-Prämisse viele ätzende Querverweise auf die Schönfärbung und Idealisierung üblicher Western und der generellen Außendarstellung amerikanischer Werte, die eben oftmals eine Kehrseite besitzen. Blutgeld, der letzte Strohhalm einer verrohten Nation, die voller Hoffnungen aufbrach und (am eigenen Anspruch) krachend scheiterte. [...]
[...] In seinem surrealen Auftreten steckt neben philosophisch angehauchten, gar von biblischen Motiven geprägten Fragen über Leben und Tod ebenso viel subversiver Politthriller, paranoide Identitätssuche, engagiertes Anti-Kriegskino und furchteinflößender Horrorfilm, der etliche Klassiker jedes dieser Genre eindeutig zitiert und dadurch selbst beinah zum Klassiker wird. Mario Kassar & Andrew G. Vajna produzierten wenige Jahre zuvor bereits das oft zu wenig gewürdigte Meisterwerk Angel Heart und gefühlt sind sich diesen beiden Filme in vielen Punkten - wie besonders der erdrückenden, unangenehmen Stimmung – sehr nahe. Dessen Brillanz kann er nicht das Wasser reichen und generell fehlt ein kleines Stück Finesse um sich ganz oben festzusetzen, für eine mehr als glasklare Empfehlung reicht es aber bei nur haarspalterischen Kritikpunkten dicke.
„You know, you look like an angel.“ [...]
[...] Eine hanebüchene konstruierte Räuberpistole auf Groschenroman-Niveau, die oftmals wirkt wie der Fantasie eines (immerhin) kreativen 12jährigen entsprungen. Das ist natürlich völliger Quatsch, hat aber genau diesen charmanten und flotten Unterhaltungswert, der auch die besseren RIALTO-Werke so amüsant macht. Obwohl die Entwicklungen gleichermaßen abstrus wie trotzdem viel zu vorhersehbar sind (das bekommt so auch nicht jeder hin), langweilig wird dieser Film definitiv nie. Neben dem für Wallace-Filme typischen Kunststück, dass sich für so was eigentlich viel zu gute Darsteller hergeben und offensichtlich auch richtig Spaß dabei haben (diesmal auch Dracula-Star Christopher Lee, dessen markante Statur und besonders Stimme ihn trotz Maske nach 2 Sekunden enttarnen), ist dieser spezielle Serien-Höhepunkt dem internationalen Markt auch näher, als man es zunächst wahrnehmen könnte.
Das einleitende Heist-Motiv ist nicht mehr als ein Macguffin à la Hitchcock, der wie in Psycho einen Diebstahl lediglich dazu verwendet, eine Serienmörderstory an einen sehr speziellen Schauplatz zu verlagern. Dort nimmt das stellenweise frühreife Züge des Giallo an (in der deutschen Kinofassung durch Kürzungen abgemildert). Eine sanfte Metamorphose, die bei den letzten beiden Wallace-Filme Das Geheimnis der grünen Stecknadel und Das Rätsel des silbernen Halbmondes 1972 mit einem Ruck abgeschlossen wurde. So weit geht man hier noch lange nicht, die Tendenz schimmert gelegentlich jedoch bereits durch. [...]
Vor fast 100 Jahren erschuf Robert Wiene mit DAS CABINET DES DR. CALIGARI einen der wichtigsten Beiträge zum deutschen Expressionismus und des Horrorfilms bis heute, das lässt sich kaum übertreffen. ORLACS HÄNDE gelingt dieses freilich auch nicht, aber nicht nur filmhistorisch ein äußerst interessantes wie handwerklich grandioses Dokument, das vielleicht als die Geburtsstunde des Body-Horrors bezeichnet werden könnte. Die Hände eines Konzertpianisten und leidenschaftlichen Liebhabers sind sein kostbarstes, sein einzig unersetzbares Gut. Wenn sie durch einen tragischen Schicksalsschlag unbrauchbar werden, stirbt damit praktisch auch der Mensch dahinter. Angetrieben von dieser persönlichen Tragödie, dem verzweifelten Flehen der Gattin und ein Wenig natürlich auch dem wissenschaftlichen Ehrgeiz entschließt sich der behandelnden Arzt zu einer gewagten Operation: Die Hände des frisch hingerichteten Mörders Vasseur werden Paul Orlac transplantiert. Alles sieht nach einer astreinen Arbeit aus, bis Orlac durch einen anonymen Hinweis erfährt, woher die neuen „Werkzeuge“ stammen. Fortan werden sie zum Feind am eigenen Körper. Immer mehr verliert er sich in einem Strudel aus Identitätskrise, Schizophrenie und Paranoia, mit dem Drang zu Gewalt und Mord. „Der Geist regiert die Hand…die Natur und ein fester Wille vermögen alles“, mit diesen Worten will ihn sein Arzt kurz nach der OP Mut zusprechen, es wird zum prophetischen Fluch. Bald dominieren nur noch Mordphantasien seinen Geist…bis sie zur Realität werden.
In seiner Präsentation ist ORLACS HÄNDE oftmals einfach grandios. Obwohl speziell die recht ausführliche Szenerie rund um das einleitende Eisenbahnunglück fast spektakulär in Sachen Settdesign und Statisten-Aufkommen ausfällt, wirken gerade die danach bewusst spartanisch eingesetzten Kulissen umso bedrohlicher und ausgefeilter. Allein die dreimal verwendete Keller-Spielunke erscheint jedesmal noch beklemmender, gerade weil sie auf den ersten Blick so dürftig (aber bereits da schon unheimlich) erscheint. Es passt hervorragend zur dominierenden Stimmung, die Robert Wiene behutsam entwickelt. Indem er seinen Protagonisten immer weiter in den Wahnsinn abdriften lässt; die Angst vor Kontrollverlust und subversiver Manipulation geschickt mit Elementen des phantastischen Horrorfilms wie tiefergehenden Psychothrillers verwebt. Besonders interessant ist in dem Zusammenhang die etwas überraschende, sicherlich nicht ideale, aber rückwirkend relativ selbstbewusste und (damals) ungewöhnliche Auflösung. Sie raubt dem Ganzen objektiv betrachtet bestimmt etwas an Atmosphäre, erweist sich aber als ein Vorbote des modernen Plot-Twists und dem Wechselspiel zwischen surrealem Grusel, psychologischer Spielerei und hinterlistigem Krimi, was so auch nicht jeder hinbekommt. Speziell zu dieser Zeit. Gekleidet in eine beeindruckende Bildsprache und eine nervöse Musikuntermalung, die fast dem Tonfilm vorweggreift: In ausgewählten Szenen wird eine verzerrtes Murmel unter die Tonspur gemischt, die quasi das gesprochene Wort simuliert. Clever und so bis dahin nie verwendet.