Rajko Burchardt - Kommentare

Alle Kommentare von Rajko Burchardt

  • 3

    [...] Nur, und das ist das eigentlich perfide dieses weiteren sinnlosen Remakes eines 70er-Jahre-Genreklassikers, wirkt all die ausgestellte Gewalt – so glatt gebügelt und wenig schockierend sie auch erscheinen mag – dadurch nur umso unnötiger: Was einst einen subversiven Geist versprühte und bedauerlicherweise noch immer die Zensuranstalten beschäftigt, wirkt heute nur noch sinnentstellt, dümmlich und reichlich menschenverachtend. [...]

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    • 5

      [...] Leider fällt es dem Drehbuch ab der zweiten Hälfte schwer, die durchaus spannende Geschichte der jungen Helden ohne künstlichen Sci-Fi-Pomp und eine irreführende Zeitreisestory zu erzählen. Die sorgfältig entwickelten Figuren werden zunehmend gegen lautstarkes Spektakel ausgespielt – und Abrams flüchtet sich in effektüberladene Weltraumschlachten und arg verschnittene Actioneinlagen, bei denen er auf dieselben anstrengenden Farbsättigungen setzt, die schon bei seiner Interpretation des "Mission:Impossible"-Franchise Augenschmerzen bereiteten.

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      • 6

        [...] Nach dem Erfolgszug mit seinem Regiedebüt „Michael Clayton“, das letztes Jahr für sieben Oscars nominiert wurde, bleibt Autor und Regisseur Tony Gilroy der Welt der Geheimagenten, Spione und Wirtschaftsmächtigen treu. Unterhaltsam, betont locker und sicher nicht unclever ist „Duplicity“ allemal, doch wirkt Gilroys Versuch, eine eigenständige romantische Komödie ebenso wie eine Reflektion über das Genre anzustimmen, ein wenig überambitioniert. Nichtkenner der viel beschworenen Vorbilder könnten sich dabei gepflegt langweilen.

        • 7

          [...] Dass genau das Ende des ersten Abschnitts erstmals wirkliches Interesse für den fragwürdigen Helden und das Gefühl einer verselbstständigten Figur, die die Handlung bestimmt und nicht durch sie bestimmt wird, aufkeimen lässt, darf dabei wohl nicht zuletzt als Teaser-Konzept für den mit erwartungsgemäßen Höhepunkten angereicherten zweiten Film verstanden werden. Bleibt abzuwarten, ob Richet auch weiterhin darauf verzichtet, Mesrine im Film als jenen edelmütigen Quasi-Robin-Hood zu bebildern, als den das kollektive Bewusstsein der französischen Geschichte ihn in der romantischen Rückschau wohl abgespeichert haben dürfte. [...]

          • 4

            [...] Richard Curtis, der Briten liebster Regisseur für heitere Nostalgie und romantische Komödien, hat nach "Tatsächlich Liebe" erneut mit großem Ensemble einen wirkungsvollen Feel-Good-Stoff auf die Leinwand gezaubert. Fast keine Szene, in der nicht irgendein Rocksong das richtige Gefühl vermitteln soll, nahezu keine Figur, die nicht nur Überbringer diverser Drehbuchgags sein darf, und überdies eine Geschichte im Mittelpunkt, die eigentlich keine ist, sondern nur für viele Einzelepisoden um den gemeinsamen Nenner genügt: Rock. So wie er leibt und lebt. [...]

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            • 5

              [...] Trotz prächtiger Pinewood-Sets und einer selbstredend schaurig-schönen Atmosphäre ist "Draculas Hexenjagd" zu durchsichtig in seinem Konzept, sich mit Schmuddelelementen am zeitgemäß grobschlächtigen Trend des Genres zu orientieren. Was sich damit freilich veritabel gibt, ist im Ergebnis dennoch oft trashig, hölzern und, gemessen an den Hammer-Produktionen der 50er und 60er Jahre, zu billig und effekthascherisch heruntergekurbelt.

                • 5

                  [...] Weniger komplex hingegen sind die eigentlichen Familienprobleme, die auf Rachels Hochzeit nach und nach ins gegenwärtige Bewusstsein vorrücken. Was das große Drama lange ankündigt, entlädt sich schließlich in recht banalen und brav verhandelten Schicksalsereignissen, deren verstörenden Charakter die als vermeintlich intim ausgestellte Kamera lieber nicht in den Fokus rücken mag. Gegen Thomas Vinterbergs verstörendes “Festen” oder selbst “A Wedding” von Robert Altman, dem sich Demme im Abspann zu Dank verpflichtet fühlt, wirken die Familienprobleme in “Rachel Getting Married” ziemlich normal und rechtfertigen den enorm niederschlagenden Tonfall des Films mitsamt seiner forcierten Konflikte letztlich zu keiner Zeit. [...]

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                  • 9
                    über Titanic

                    James Camerons Erzählkino, mehr Liebesfilm und scheinobjektive Bebilderung eines großen tragischen Unglücks, denn historische Rekonstruktion. Das klassische individuelle Liebesmelodram ist die eigentliche Attraktion, nicht die Wiederherstellung von illusorischen Kinobildern, die in der Tradition von Klassikern wie "Gone with the Wind" stehen. Und ein Film, der sowohl über die Rahmen- als auch Binnenhandlung ein für Camerons bisheriges Gender-Verständnis ungewöhnliches Frauenbild vermittelt – "Titanic" ist, bis zuletzt, von einem weiblichen Blick bestimmt. Er ist wunderbar sentimental, er scheut nie den Weg des ausladenden Gefühlskitsches, und er stellt – anders als Camerons bisherige Regiearbeiten – das Technokratische der Geschichte nie aus, in den Vordergrund oder überhaupt je vor sein entzückend ersponnenes Liebesdrama, das mit der Katastrophe als Rückgrat das rhetorische Einmaleins eines Megamelodrams bildet. Insbesondere der Epilog, bei dem das Staunen über die eigene Struktur, die Bilder verschiedener zeitlicher und räumlicher Zusammenhänge letztlich zu einer – banalen? – Romantik der Wiedervereinigung zweier auf ewig Liebender überleitet, ist von einer vereinnahmenden emotionalen Größe durchdrungen – schöner kann ein solches Kino kaum sein.

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                    • 5

                      Die Geschichte eines 11jährigen Mädchens, das in den 60er Jahren zu einer sexuellen Identität, Selbstbestimmung und Beziehung zum Tod findet – als Tochter eines verwitweten Bestattungsunternehmers. Mit ihrem gleichaltrigen Freund fährt sie auf klapprigen Rädern durch die Vorstadt, hüpft auf Bäumen herum oder begießt mit ihm die Blutsbrüderschaft. "My Girl" ist dabei wohl so etwas wie der perfekte Thanksgiving-Film: Er täuscht mit sommerlichen Schön-Bildern und passenden Stimmungsliedern eine warmherzige Nostalgie vor, die er mit dramaturgischen Hauruckmethoden beständig unterbricht, um rührige Emotionen beim Zuschauer hervorzukitzeln. So durchschaubar der Film geschrieben und inszeniert sein mag, so großartig ist er hingehen auch besetzt. Anna Chlumsky schultert Howard Zieffs Film eindrucksvoll, sie lässt fast vergessen wie schade es eigentlich ist, dass diese an allen Ecken und Kanten abgeschliffene Familienunterhaltung ihre Fähigkeiten nicht ausspielt – "My Girl" hätte schließlich, würde er nicht einige seiner Figuren gegen typische Drehbucheffekte ausspielen, eines der wenigen Melodramen mit Kindern als Protagonisten sein können.

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                      • 7

                        Ein seltsamer Film, den Nanni Moretti hier geschrieben, produziert und inszeniert hat, und in dessen Mittelpunkt nur er stehen mag – wo "Das Zimmer meines Sohnes" doch den unbegreiflichen Verlust eines Kindes, den sinnlosen und irrationalen Tod eines geliebten Menschen, aus Sicht einer italienischen Mittelstandsfamilie und damit als klassisches Melodramenmaterial verhandelt. Seltsam nicht nur, weil Morettis Figur und vermutlich auch seine Person sich in ihrer Vordergründigkeit so gar nicht in die Geschichte einfügen wollen, die von individueller Trauer eben auch aus Perspektive von Tochter und Frau (großartig: Laura Morante) berichtet, sondern seltsam auch im Unwillen zum Ausspielen und der oft abrupten, irritierenden Montage. Wenn man diesen milde egozentrischen Ansatz und mit ihm den Verzicht auf Stil, Schmuck und klare Formsprache in Morettis Inszenierung akzeptiert, kann der Film als stilles und hilfloses Sinnieren über unvermeidliche Affekte unter Einsatz einer herzzerreißenden Musik von Nicola Piovani jene schmerzliche Intimität und Privatheit erfahrbar machen, für die das Melodram überhaupt erst erschaffen werden musste.

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                        • 7

                          Nicholas Roegs Adaption des Buches von Roald Dahl erschien mir immer als nahezu perfekter Kinderfilm, als – selbstredend – moralisches Märchen, das gruselige, bizarre und komische Zutaten problemlos miteinander vermischt. Letztlich ist "The Witches" ein Horrorfilm, der aus konsequent kindlicher Perspektive typische Ängste Heranwachsender durchspielt und mit einer phantastischen Geschichte unbekümmert kombiniert. Die gewöhnungsbedürftige Kameraarbeit und manch schlampiges Detail in den von Jim Henson entworfenen und meist sehr durchsichtigen Masken und Tricks sind nun hingegen schwer zu übersehen. Aber es haben sich auch neue Stärken ausgemacht: Die originelle Titelsequenz etwa, die spielerische Musik und, natürlich, die großartige Anjelica Huston. Was für eine Diva!

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                          • 4

                            [...] Dass die alles andere als unbeschwerten Ereignisse der Kids gleich zu Beginn wie irrwitzige Abenteuer anmuten, der Film das Wüten durch Abfall und Mist wie ein lustiges Kinderspiel in Szene setzt, stimmt befremdlich. Als exotische Variation des Oliver-Twist-Stoffes nimmt sich “Slumdog Millionaire” nie tatsächlich Zeit, die Umstände seiner Geschichte zu erforschen: Die schaulustige Schönästhetik jeder noch so erschreckenden Elendsabbildung scheint stets direkt den Wohlfühlsinn des Publikums ankitzeln zu wollen, nie aber begibt sich der Film auf Augenhöhe seiner jungen Helden. Der fast museale Blick auf die Geschichte und ihre Ereignisse wirkt, gemessen am Sujet, dagegen eher geschmacklos und erinnert in mehrfacher Hinsicht an den ebenso blödsinnigen, verharmlosenden und bis aufs Letzte dramaturgisch gebündelten "City of God". [...]

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                            • 7

                              [...] So sehr man diesen nur um Eastwoods (Kino-)Person herumentwickelten Film auch eitel finden kann, es ist ein später und notwendiger Kommentar des Regisseurs zum eigenen Wirken. „Gran Torino“ ist ganz spürbar eine Herzensangelegenheit, ein persönliches Alterswerk, das bei seinem Publikum und den Fans zweifellos manch nostalgisches Gefühl hervorrufen wird. Und es ist dies womöglich Eastwoods letzter großer Auftritt vor der Kamera – wahrlich schwierig dabei nicht in Wehmut zu verfallen, wenn er zuletzt verwegen die ersten Worte des Schlusssongs haucht.

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                              • 2 .5

                                [...] Winslet spielt die KZ-Aufseherin als ein Häufchen Elend: So geduckt und so zerbrechlich, so mitleidig und Verständnis erregend, wie man sich die höchst problematische Figur im kühl und distanziert verfassten Roman niemals zu erträumen gewagt hätte. Dass die Scham des Analphabetismus somit stets gegen die Schuld des Tötens zu argumentieren versucht, ist wohl gewiss kein Versehen, sondern die einfache Fahrlässigkeit eines höchst fragwürdigen Stoffes. „Der Vorleser“ ist, als Buch wie als Film, kein Appell für einen differenzierten Umgang mit Naziverbrechern, es ist mehr eine unangenehme Reinwaschung, eine Geschichte fürs gute Gewissen. [...]

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                                • 8

                                  [...] Es ist also eine kleine Sensation, dieser Film. Unheimlich reduziert und nahe am Geschehen erzählt Aronofsky die anrührende Geschichte eines abgehalfterten Helden. Und es ist, natürlich, auch ein Film über die Karriere von Mickey Rourke, der mit „The Wrestler“ noch einmal in den Schauspiel-Ring steigt – im Film, wie auch auf den Bühnen der vielen hiesigen Preisverleihungen, kann er dafür nur bejubelt werden.

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                                  • Gut möglich... eigentlich soll es mir egal sein, von den fünf Best-Picture-Nominees fand ich nur einen großartig, die anderen misslungen bis mies, insofern bin ich außen vor...

                                    • Es läuft ja wohl auf SLUMDOG vs. BENNY KNOPF hinaus.

                                      Alle wetten auf ersteren... ich vermute aber die Exotik zieht nicht. Und der konventionellere und anbiederndere Stoff gewinnt, also FORREST GUMP II.

                                      • 9
                                        über Milk

                                        Regisseur Gus Van Sant konzentriert sich auf den privat und beruflich entscheidenden 10jährigen Lebensabschnitt Harvey Milks. Gradlinig erzählt, setzt er Dustin Lance Blacks faktenreiches Drehbuch als kraftvolles, enorm versiertes Biopic um. Der visuelle Ideenreichtum in der Rekonstruktion des politischen und gesellschaftlichen Zeitgeists ist atemberaubend. "Milk" im schlicht strukturierten, konventionellen Mainstreamformat zu inszenieren, erscheint die einzig logische Möglichkeit, den von Epstein vorbereiteten Stoff zu dramatisieren. Klug und sensibel, voller Zwischentöne und überlegter Figuren überrascht die Differenziertheit der Interpretation, insbesondere in der Skizzierung Dan Whites. Der Film lebt letztlich von Sean Penn in der Rolle seines Lebens, dessen Transformation begnügt sich nicht mit imitiertem Sprach- und Bewegungsgestus, sondern bildet eine lebhafte, glaubwürdige und fein nuancierte Schauspielleistung.

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                                        • 3

                                          [...] Zunächst erinnert das stille Nebenherlaufen der beiden Figuren, verbunden mit gewollt poetischen Bildern von Sinnsuche und Ziellosigkeit, an Gus Van Sants "Gerry". Recht zügig schummeln sich in den Experimentalcharakter des Films aber klare dramaturgische Linien ein, ehe er sich in der zweiten Hälfte nur noch mit Erzählen aufhält. Die dabei zur Durchsicht freigegebene Geschichte jedoch ist uninspiriert, unfreiwillig komisch und irgendwann nur noch schrecklich uninteressant. [...]

                                          • 4

                                            Darren Aronofskys überinszenierter Blick auf eine Gesellschaft, die der Abhängigkeit verfallen ist. Die sozialkritischen Thesen des Films sind platt und unkonkret, die Bildmontage außergewöhnlich, experimentell und faszinierend. Aronofskys visuelle Handfertigkeiten wirken dabei aber zunehmend redundant und unkontrolliert, was dem erschöpfenden und verstörenden Charakter des Films hingegen nur zuträglich ist. Am Eindrücklichsten arbeitet "Requiem for a Dream" mit Filmmusik, die hier all ihre positiven und negativen Eigenschaften voll ausspielt. Der Handlungsteil um eine dem Suchtwahnsinn verfallende Ellen Burstyn ist besonders beispielhaft für Aronofskys penetrante Strategie der Zuschauermanipulation und ärgerlich insbesondere deshalb, weil er unglaubwürdig und wissenschaftlich irgendwo in den 70ern stecken geblieben ist. Wenn sich die dramatischen Ereignisse zum Ende zuspitzen und die Schnittfrequenz immer weiter erhöht wird, kann man Aronofskys Übermut durchaus schon als emotionale Vergewaltigung bezeichnen.

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                                            • 6

                                              Auf einer mit schwermütigem globalen Problemstoff angereicherten Berlinale ist "High Life", besonders im Panorama, unentbehrliches Unterhaltungsfutter für zwischendurch. Der Film ist kurzweilig, charmant und frei von jedweder Originalität. Tarantino stand Pate, Guy Ritchie und Edgar Wright auch. Macht hingegen alles nix, die kanadische Indie-Produktion hat vier ziemlich urige Hauptdarsteller auf ihrer Seite – selbst der für gewöhnlich ein wenig beschränkte Timothy Olyphant gefällt als trotteliger Aushilfsgangster.

                                              • 8

                                                Rob Epsteins Dokumentation der politischen Hochzeit des ersten schwulen Supervisors von San Francisco. Nüchtern und überlegt rekonstruiert der Film die Ereignisse bis zum gewaltsamen Tod Harvey Milks Ende der 70er, befragt Angehörige und Freunde, und untersucht die Entstehung einer Subkultur rund um das heute legendäre Castro-Viertel. Harvey Fiersteins Voice-Over verleiht dem Film dabei eine nicht immer geglückte Sentimentalität, ansonsten ist Epsteins Faktenanalyse jedoch von großem Referenzwert. Nicht zuletzt Gus Van Sant beweist das mit seiner dramatisierten Version der Ereignisse, die sich in vielerlei Hinsicht streng an "The Times of Harvey Milk" orientiert.

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                                                • 3

                                                  [...] Was also ein Film hätte werden können, der sich seine absurde Ausgangsidee zu Eigen macht, um eine allegorische, metaphorische oder – wenn es denn nun sein muss – auch intellektuelle Meditation über die Diskrepanz zwischen Körper und Geist, über Vergänglichkeit, die Wertigkeit von Zeit und natürlich den Irrsinn der Liebe anzustimmen, ist eben doch nur ein Beweihräuchern an der eigenen Genialität. Die Idee, und das ist alles: die Idee, bleibt grotesk, albern und schwachsinnig, weil sie nicht in ein Märchen übersetzt, sondern immer wieder vorgeführt wird. Hier ist der Film, neben zahlreichen banalen Übereinstimmungen in der Plot-Struktur, seinem geistigen Vorgänger “Forrest Gump” am Ähnlichsten. Nicht gerade wunderlich, dass in beiden Fällen derselbe Drehbuchautor zugange war. [...]

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                                                  • 3 .5

                                                    [...] Und damit ist es ja auch nicht getan, sich vielleicht zu begnügen mit einem vielleicht guten Thriller. Denn das verschenkte Potential wird dadurch auch nicht wiederhergestellt: Wen interessiert schon Geschichtsverfälschung (außer Guido Knopp), wenn der Film gar nichts zur Fälschung anbietet – seine Figuren haben keine Eigenschaften, keine Motivationen, keine Ziele. Es gibt schlicht keinen politischen Kontext in dieser Geschichte, man weiß nicht einmal, warum da jetzt soundso viele Männer an einem soundso geheimen Plan tüfteln, und was die Erfüllung desselbigen für eine Bedeutung haben würde. Mal ein wenig anzudeuten, wer dieser Stauffenberg eigentlich ist, dieser ideologische Nazi-Beförderer, der fest entschlossen den Führer zu stürzen bereit ist – das hätte schon mal eine gute Vorraussetzung für einen … ähm … soliden Thriller ergeben können.

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