AddoMoody - Kommentare

Alle Kommentare von AddoMoody

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    Addo's Filmkritik #203

    Offizielle die zweite Fortsetzung zum meisterhaften ersten Teil der Predator-Reihe. Inszeniert von Nimrod Natal, hat der dritte Predator eine großartige Ausgangslage. Acht hartgesottene Söldner aus den verschiedensten Winkeln der Erde, werden auf einem fremden Planeten fallengelassen und zur Jagd freigegeben…

    Der Film punktet mit seinem dreckig brutalen 80ies-Stil & einem unterhaltsamen hohen Tempo. Sprich optisch macht der Film was her, was der Atmosphäre enorm zugutekommt. Die Einführung ist sehr gut gelungen und die verschiedenen Figuren (u.a. Yakuza-Killer, Special Forces, Mexikanischer Sicario) und ihre aussichtslose Lage garantieren in der ersten Hälfte Spannung. Der Härtegrad und das Machohafte ist wie in den ersten beiden Teilen zwar da, aber dieser wirkt hier teilweise aufgesetzt. Die Gruppendynamik ist im ersten Drittel aufregend, wird jedoch schnell durch irritierende Storylines geopfert.

    Das führt mich nahtlos zu der ersten großen Schwäche im Film. Die Besetzung der Hauptrolle/das Alpha Tier der Gruppe – mit einem drahtigen Adrien Brody, ist sagen wir mal, unglücklich gewählt. Obwohl Brody ein klasse Schauspieler ist und für die Rolle ordentlich an Muskelmaße draufgepackt hat, wirkt er wie ein ständiger Fremdkörper in der Welt der Predatoren. Da haben andere Figuren im Film, wie etwa der Russe oder Walton Goggins Part sichtlich mehr Potenzial gehabt.

    Dass der Film in sich auch nicht stimmig ist, darüber kann man noch hinwegsehen. Aber der Umgang mit der Predator-Mythologie und die Erweiterung davon (Unterschiedliche Rassen!) raubt dem Jäger seine Bedrohlichkeit. Was den Film aber weiter nach unten drückt, sind die Figuren von Lawrence Fishburne und Topher Grace. Der Psycho Kannibalen Abklatsch & der hinterlistige „Arzt“ bremsen den Film aus und haben absolut keinen Mehrwert. Genau hier hätten man sich bei der konsequenten Inszenierung des ersten Teils inspirieren lassen können. Das unrunde Ende, um die Möglichkeit eine Fortsetzung zu generieren, tut da ihr übriges.

    Solider Beitrag zum „Predatoren“-Franchise, das jedoch seine starke Ausgangsidee & das daraus vorhandene Potenzial nur halbgar ausschöpft!

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    • 7
      über Prey

      Addo's Filmkritik #202

      Das „Predator“- Franchise hat im neuen Jahrtausend mit zwei eigenständigen Filmen (Predators & Upgrade) & den beiden „Alien vs. Predator„ - Ablegern, nicht nachhaltig überzeugen können. Da kam es gerade recht das Dan Trachtenberg (10 Cloverfield Lane) mit der Idee eines Prequels daherkam, das sich an dem meisterhaften ersten Teil orientiert. Getreu dem Motto “Back tot he Roots“! Das spannenden daran, die Inspiration für den Streifen, ist laut Trachtenberg, durch die Figur des Halb-Sioux Billy (Sonny Landham) aus dem ersten Teil entstanden.

      Somit verschlägt es uns wieder in ein wildes Natursetting, nur mit dem Kniff das dieser 200 Jahre vor den Ereignissen des ersten bzw. zweiten Teils angesiedelt ist. Die Anspielung auf die ersten zwei Teile sind bewusst vorhanden und glücklicherweise werden die restlichen Filme außer Acht gelassen. In großartigen Landschaftsaufnahmen begleiten wir die Comanchen Naru (überzeugend Amber Midthunder) wie Sie in ihrem Stamm um Emanzipation als Jägerin kämpft & als einzige wittert, das Sie selbst zu gejagten werden…

      Mit dieser Ausgangslage besinnt sich die Reihe auf Ihre Wurzeln. Das kommt der Atmosphäre besonders zugute. Das Predator Design erinnert wieder an die ersten Teile und ist kein wildes Experiment mehr. Zwar ist der Film vorhersehbar, aber dafür hat er einen guten Aufbau, der sich stetig steigert. Schade das erst im letzten Drittel so richtig die Post abgeht.

      Auf der anderen Seite überzeugt das CGI, insbesondere bei den Tieranimation nicht so richtig. Obwohl die Comanchen & ihr Leben authentisch rüberkommen, ist die Hochglanzoptik des Films nicht perfekt gewählt. Ein dreckigerer oder wilderer Look hätte, dem Film noch viel besser gestanden. Das Brutale bzw. der Gore Anteil ist da, aber er wird, warum auch immer, nicht konsequent gezeigt. Das funktioniert in einigen Passagen sehr gut, wirkt aber auf Dauer & spätestens im letzten Drittel mutlos. Wohlmöglich hat hier wieder mal Disney seine Finger im Spiel, da die Rechte beim Mäusekonzern liegen.

      An den ersten beiden Teilen kommt „Prey“ zugegebenermaßen nicht heran, nichtsdestotrotz ist der Film überraschend unterhaltsam & gibt der Reihe wieder einiges von Ihrem Selbstbewusstsein zurück!

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      • 8

        Addo's Filmkritik #201

        Wieder ist ein Predator auf der Jagd nach Trophäen, diesmal im Großstadtdschungel von Los Angeles, der hier als schwüler Hexenkessel voller eskalierender Gewalt dargestellt wird. Mittendrin kämpft das LAPD gegen die anschwellende Bandenkriminalität zwischen Jamaikanischen und kolumbianischen Gangs an & erhält mit dem Predator einem übermächtigen neuen Spieler dazu. Der hochdekorierte & aufbrausende Detektive Mike Harrigan (Danny Glover), der eine persönliche Rechnung mit dem „Predator“ offen hat, nimmt die Fährte des außerirdischen Jägers auf…

        Da Schwarzenegger mit dem Dreh zu Terminator 2 beschäftigt war und John McTiernan der Regisseur des ersten Teils lieber „Jagd auf roter Oktober“ drehte, mussten die Schlüsselpositionen für die Predator Fortsetzungen neu besetzt werden. Mit Hauptdarsteller Danny Glover (Lethal Weapon) & Regisseur Stephen Hopkins (u.a. Der Geist und die Dunkelheit, Explosiv – Blown Away) wurde jedoch ein passender & wirkungsvoller Ersatz gefunden. Allen voran Danny Glover, entpuppt sich als würdiger Ersatz & bedankt sich mit einer brachial charismatischen Vorstellung für diese Chancen.

        Mit dem Setting Wechsel zusammen, bekommen wir von Grund auf einen frischen Ansatz, der es noch dazu tatsächlich schafft, die Atmosphäre des Originals teilweise zu erreichen. Wie im ersten Teil wird man so richtig gut in den Film reinversetzt. Auch handwerklich sind sich beide Filme ähnlich & speziell beim Schnitt ist die Qualität auf einem Level. Zwar kann er in Sachen Spannung & genreübergreifenden Storytelling nicht mit dem Erstling mithalten, dafür überzeugt er als knallhart unterhaltsamer Sc-Fi-Actioner auf ganzer Linie. Und selbstverständlich darf Alan Silvestri Musik nicht fehlen, die dem Predator Thema noch punktuelle Facetten (z.b. jamaikanischen Rhythmen) hinzufügt.

        Typisch für eine Fortsetzung wird hier die Mythologie (Raumschiff, Jagdrituale) weitergespannt, aber in sinnvollen Dosen. Den Predator bekommen wir vielmehr in Nahkampfsituation zu Gesicht & das perfekte Kreaturen Design aus dem ersten Teil wird uns hier noch nähergebracht. Als spaßiger Easter-Egg gedacht, bekommen wir noch einen kleinen Verweis auf das Alien-Franchise! Nur die Gang Rivalitäten, die in der ersten Hälfte vorkommen, werden derb überzeichnet.

        Obwohl der zweite Teil ohne Schwarzenegger auskommen musste, ist „Predator 2“ ein starkes Sequel, das sich komplett auf den Actionanteil konzentriert!

        6
        • 10

          Addo's Filmkritik #200

          „Predator“ gehört zu den seltenen Filmen, wo die Konstellation der Sterne richtig Stehen & alle Elemente sich zu was Besonderem verbinden. Dabei ist die Ausgangslage, dass ein Macho-Trupp von hartgesottenen Soldaten auf eine Rettungsmission in den Lateinamerikanischen Dschungel entsendet wird & sich dann einem Außerirdischen Jäger gegenübersieht, nicht gerade tiefgründige oder gar eine meisterhafte Vorlage.

          Zu Anfang kriegen wir einen vordergründigen harten 80er Söldnerfilm, der wie ein, zu der Zeit typisches Arnold Vehikel aussieht & scheinbar die ausgehende Ronald Reegan Ära & seine “Law & Order“ Mentalität huldigt. Wäre da nicht kurze Anfangssequenz mit dem Rauschiff, wüsste man nicht was auf einen zukommt. Noch im ersten Drittel passiert dann ein Wunder, was man getrost als Sternstunde des Actionkinos ansehen kann. Der Film wandelt sich von Minute zu Minute in einen konsequent effektiven, mehrere Genres übergreifenden Sc-Fi-Horror-Kriegs-Action-Abenteuer-Film. Das dies funktioniert hat mehrere Gründe.

          „Es geschieht nur in ganz heißen Sommern und diesen Sommer wird es sehr heiß!“

          Da haben wir als erstes den zu dieser Zeit unbekannten Regisseur John McTiernan. Dieser musste anfangs mit einer schwierigen Vorproduktion kämpfen, was hauptsächlich an dem Monster Design lag & dadurch unter enormen Zeitdruck stand. Um das Problem mit dem Monsterdesign zu lösen, übernahmen der legendäre Puppenbauer Stan Winston (u.a. Jurassic Park, Terminator, Aliens) zusammen mit James Cameron diese Aufgabe. Die Entscheidung den 2,20 großen Robert Peter Hall, anstelle des deutlich kleineren Jean-Claude van Damme in das neue Kostüm zu stecken, erwies sich als fundamental richtige Entscheidung.

          "Major, wir sind voll in die Scheiße getreten!!"

          Dazu kam das zeitlose & beklemmend wirkende Urwald Setting. Nicht nur atmosphärisch hat die Setting Wahl eine Bedeutung, sondern auch das amerikanische Trauma Vietnamkrieg, mit dem unsichtbaren Feind da draußen im Dschungel wird hier unterschwellig verarbeitet. Durch die geniale Kameraarbeit ist der Zuschauer immer mittendrin & behält stets die Übersicht. Das wir den Predator in der ersten Hälfte nur aus seiner eigenen, aus Infrarot Aufnahmen bestehenden Ego Perspektive wahrnehmen ist eine kluge Entscheidung. Das hat was Bedrohliches, wirkt unberechenbaren, steigert stets die Spannung & verleiht dem Jäger ein Mantra der Überlegenheit. Die Mythologie des Predator bleibt hier größtenteils unbekannt, es dauert lange bis wir den Außerirdischen in voller Pracht zu Gesicht bekommen. Es verhält sich ähnlich wie beim „Weißen Hai“ & ist aus Spannungstechnischer Sicht simpel, aber dennoch ein genialer Schachzug.

          „Sie sagt: Der Dschungel wurde lebendig und hat ihn geholt“

          Die Musik von Alan Silvestri verstärkt dieses bedrohliche Gefühl ungemein & ist das atmosphärische Rückgrat des Films. Der Score ist für mich das Paradebeispiel wie perfekt ein Score zum Film passt. Das John McTiernan es auch noch meisterlich hinbekommt die komponierte Musik mit den Bildern in Einklang zu bringen ist ein wahres Vergnügen.

          "Wir werden hier alle sterben!"

          Jedoch sein wahres Meisterstück in Sachen Inszenierung schafft McTiernan mit seiner Besetzung. Anfangs bekommen wir eine Stahlharte Truppe von markigen Männern eingeführt, die gefühlt Stacheldraht essen und Napalm pissen & im Grunde das unverwundbare 80er Actionkino zu dieser Zeit repräsentieren. Sobald die Söldner Elite Einheit die Gewissheit hat, dass Sie die Beute sind, dann bröckelt die Fassade der Unbesiegbarkeit und damit auch das Actionkino der 80er. Vor allem Schwarzeneggers Figur des „Major Dutch Schaefers“ steht sinnbildlich dafür, wie im Verlaufe des Films aus stählernen Muskelbergen, verängstigte, verletzliche & um ihr Leben kämpfende Beutetier wird. Der Cast funktioniert prächtig zusammen und Schwarzenegger war körperlich nie besser. Ich gehe sogar so weit zu behaupten das dies seine charismatischste Rolle überhaupt ist. Das letzte Drittel des Films bestätigt diesen Eindruck, wenn es im Survival Modus im eins gegen eins gegen den übermächtigen Gegner in den Kampf geht. An sich gehört das Ende zu den aufregendsten Showdowns der Filmgeschichte & rundet den Film kongenial ab.

          „Wenn es blutet, können wir es töten.“

          All diese Punkte verknüpfen sich im Laufe des Filmes zu einem runden, hochklassigen, packenden, & ungemein effektvollen Film, der Genre übergreifend liefert, aber insbesondere in den Genres Action und Sc-Fi Horror mit Abstand zu den Referenzwerken schlechthin gehört!

          8
          • 2
            • 5
              über Old

              Addo's Filmkritik #199

              Bei keinem anderen Filmemacher auf diesem Planeten schwank die Qualität seiner Projekte wie bei M. Night Shyamalan. Es ist wie beim Würfeln, vom Meisterwerk (The Sixth Sense) bis zum Desaster des Jahrzehnts (After Earth, Happening) ist bei ihm alles drin.

              „Old“ reiht sich in seiner Filmographie leider in den unteren Durchschnitt ein. Dabei ist seine Vision einen Thriller über das älter werden & eine Abrechnung mit der Pharmaindustrie durchaus vielversprechend. Der interessante Beginn und das plausible Ende sind auch gelungen.

              Aber der Mittelteil, sprich der Großteil des Filmes, ist eine herbe Enttäuschung. Der Cast ist seltsam zusammengestellt und die verkörperten Figuren sind erschreckend unsympathisch. Die Handlungsmuster sind teilweise unglaubhaft, ja sogar eher lachhaft. Das größte Manko des Filmes, ist die subtile, aber dennoch verwirrende Inszenierung. M. Night Shyamalan ist seit über zwei Dekaden als Filmemacher aktiv, er schafft es aber nicht seine interessante Vision in packenden Bildern zu vermitteln. Er tobt sich zwar mit vielen inszenatorischen Stilmitteln aus, aber er schafft dadurch nichts Gehalt volles oder zumindest das der Zuschauer sich mitgenommen fühlt!

              9
              • 8

                Addo's Filmkritik #198

                Cassandra „Cassie“ Thomas ist auf Rache aus, da Ihre beste Freundin vor sieben Jahren von mehreren Studenten vergewaltigt worden ist. Weder die Universität oder die Polizei schenken den Frauen Beachtung, was tragische Konsequenten mit sich trägt…

                Ein Rache/Selbstjustizthriller der sich nie wie einer anfühlt und die Genre üblichen Klischees komplett aushebelt, ja phasenweise sogar geschickt kontert. Wenn zwingend der Film in einer Schublade gesteckt werden müsste, dann würde ich Ihn vielleicht unter einer Rache Komödie mit Gesellschaftskritischen spitzen einordnen. Ich muss zugeben, bei der Erst Sichtung hatte ich Probleme mit dem Film. Jedoch ließ er mich nicht los und ich musste ihn mir wieder geben. Bei der zweiten Sichtung habe ich dann die volle Wucht des Films gespürt.

                Der von der Presse oft als „MeToo“-Rachefilm gepriesenes Werk, ist für mich zu plakativ & zu kurz gegriffen. Es ist viel mehr der intelligente Ansatz zeitgemäße Themen wie männliche Dominanz, Sexismus, Macht & sexueller Missbrauch clever anzuprangern, ohne dabei die Männerwelt schuldig zu sprechen.

                Der Focus liegt hierbei vollkommen auf der Figur von Carey Mulligan. Ihre unscheinbare Art, gekoppelt mit Ihrer inneren Zerrissenheit und das Verlangen nach Rache, ist glaubhaft verkörpert. Vollkommen zurecht hat Sie hierfür eine Oscar Nominierung erhalten. Als Zuschauer ist die Figur der „Cassie“ nie richtig greifbar oder man ahnt nicht so richtig in welche Richtung dass alles gehen soll. Mitunter ist der Film bitterböse, exzentrisch oder schrill (passender Soundtrack), aber das immer angenehm stilsicher. Das Ende ist der berühmte Schlag in die Magengrube & den habe ich nicht mal ansatzweise kommen sehen. Aber ich gehe stark davon aus, dass vor allem viele Männer sich von dem Film angegriffen fühlen werden. Und genau das ist das besondere an den Film, das Menschen sich mit dem Thema zumindest unterbewusst auseinander setzen werden.

                Ein kleiner feiner Independent Rache Film, der den Zeitgeist und die „Me Too“ Bewegung geschickt behandelt & nicht plump mit dem Finger auf das Problem zeigt, sondern den Zuschauer intelligent mit dem Thema zurück lässt & dadurch eine Wirkung entfacht, die mich zumindest zum Nachdenken angeregt hat – Chapeau dafür!

                4
                • 6 .5

                  Addo's Filmkritik #197

                  Liam Neeson hat als abgehalfterter Killer, eine Nacht Zeit, seinen entfremdeten Sohn, der Zeuge eines Mordes wurde, vor seinem Auftraggeber zu schützen…

                  Rasanter Action -Thriller, der äußerst prominent besetzt ist (u.a. Ed Harris, Joel Kinnaman, Vincent D’Onofrio, Boyd Holbrrok) & an die Gangsterfilme der siebziger angelehnt ist. Die Geschwindigkeit, die Härte & einige Actionszenen sind sehr gelungen. Insbesondere das Zusammenspiel zwischen Liam Neeson und dem Boss der kriminellen Organisation, gespielt vom fantastischen Ed Harris, ist eine Augenweide. Joel Kinnaman als Liam Neesons Sohnemann passen überraschenderweise ziemlich gut zueinander. Auch der Vater/Sohn Konflikt fühlt sich überzeugend an. Hier hätte ich mir sogar mehr davon gewünscht.

                  Was weniger gelungen ist, dass zu viele Handlungsstränge den Film zwischendurch nicht guttun. Der Part des Polizisten (Vincent D’Onofrio) ist im Grunde genommen nur dazu da, um die Vergangenheit von Liam Neeson Figur als Killer eine Gewichtung zu verleihen. Immerhin erhält er dadurch eine wichtige Pointe zum Schluss. Der Part des Super-Killers (Common), der auf beide angesetzt wird, wirkte so dermaßen deplatziert, dass er mich fast aus dem Film geworfen hat. Diesen Part hätte man sich komplett schenken können. Des Weiteren passt das moderne Szenen Bild, vor allem im späteren Verlauf des Films, nicht zum anfänglichen eingeführten Look. Was in Sachen Optik immer mal wieder verwirrend wirkt.

                  Der Film macht nicht alles richtig, aber durch den guten Cast, seinen klar ersichtlichen Stärken & seiner konsequenten Härte, kriegt man einen kurzweiligen Action-Thriller spendiert!

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                  • 7

                    Addo's Filmkritik #196

                    1999, der ehemalige Cop Matthew Scudder, trocken & als nicht lizensierte Privatdetektiv unterwegs, bekommt von einem Drogenhändler den Auftrag den Mörder seiner Frau zu finden. Anfangs zögerlich, findet er doch schnell heraus, dass zwei sadistische Killer dafür verantwortlich sind und Scudder um sich dingfest zu machen tief in die New Yorker Unterwelt abtauchen muss...

                    Der Film, geschrieben und inszeniert von Scott Frank (Das Damegambit), beruht auf den Romanen des Autors Lawrence Block (u.a. My Blueberry Nights). Dieser ist berühmt für seine „Hardboiled Detective“ Geschichten, sprich knallharte Detektivgeschichten mit einem archetypischen Protagonisten.

                    Der Film ist daher ein pessimistischer Thriller, der gänzlich auf Action verzichtet und seinen Sog aus dem Schauspiel, seiner cleveren Handlung und seiner bedrückenden Atmosphäre zieht. Liam Neeson zeigt hier eine seiner besten Leistung der vergangenen 15 Jahre. Er trägt diesen Film spielend und ist in einer deprimierenden Welt der moralische Fixpunkt für das Publikum. In weiteren Nebenrollen brillieren u.a. noch David Harbour, Dan Stevens & Boyd Holbrook.

                    Grimmiger Neo-Noir-Thriller der alten Machart, der mit einem großartigen Cast, angeführt von einem famosen Liam Neeson aufwartet. Mit seiner dichten Atmosphäre generiert er einen eigenständigen & spannenden Genre Beitrag!

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                    • Coole Frage

                      Eine Flog über das Kuckucksnest
                      No Mans Land
                      Die Jagd
                      Silver Linings
                      Papillon
                      Die Verurteilten
                      Good Will Hunting
                      Das Leben ist schön
                      Warrior
                      Her
                      Harry & Sally

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                      • 6 .5
                        über Fresh

                        Addo's Filmkritik #195

                        Fresh gehört zu denen Film, die man am besten einfach laufen lässt und vorher nichts von ihm mitbekommen hat. Im ersten Drittel bekommen wir nämlich eine erfrischend ehrliche Liebeskomödie serviert, nur um dann mit einem simplen Stilmittel das Genre komplett zu wechseln. Das funktioniert auch überwiegend prächtig, da die Regie gut und stilsicher ist. Zusammen mit den beiden Hauptdarstellern bekommen wir dadurch eine ungewöhnlichen perfide Horrorkomödie serviert.

                        Die beiden Hauptdarsteller haben jedoch den Hauptanteil daran, dass der Film größtenteils gut unterhält. Sebastian Stan (Winter Soldier) im abgedrehten Hannibal Lector Modus ist amüsant morbide und zeigt außerhalb vom Marvel Universum, das er durchaus vielschichtig ist. Auf der anderen Seite haben wir eine zerbrechliche Daisy Edgar-Jones die im Laufe des Films ein beachtliches & vor allem glaubwürdige Charakterentwicklung durchlebt. Das Zusammenspiel zwischen den beiden hat mitunter was intim Schräges.

                        Was man dem Film jedoch vorwerfen kann ist das zuweilen schleppende Tempo und das konfus lahme Ende. Abgesehen davon, bekommen wir ein überraschend schwarzhumorigen Horrorfilm, der sich nicht zwingend wie einer anfühlt, aber an vielen Stellen den richtigen Biss hat!

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                        • 4

                          Addo's Filmkritik #194

                          Ein Film, der für das Kino vorgesehen war, aber letztendlich schnell in den Streaming Markt abgeschoben worden ist. Das war die richtige Entscheidung. Den das ganze Konzept des Filmes beruht auf der gut zu vermarkteter Idee, dass Stallone ein Superhelden verkörpert. Der Film ruht sich auf dieser Idee nahezu die ganze Zeit aus. Billige Effekte, schwaches Schauspiel, fehlende Chemie, ein Standardbösewicht & ein maues Drehbuch zeigen deutlich auf, wie einfallslos der Film geraten ist.

                          Bis auf den kreativen Twist am Ende & den interessanten Rückblenden, eine mehr als enttäuschende Superhelden Interpretation. Gefühlt kam dieser Streifen bzw. die Idee hierzu, zehn Jahre zu spät & bewies dann noch Mutlosigkeit in der Inszenierung!

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                          • 4 .5

                            Addo's Filmkritik #193

                            Im Zuge der Flüchtlingskrise 2015, angelehnte Ensemble Komödie im politisch Korrekt seichten Ton. Wenn man sich die Besetzung (Elyas M'´Barek, Heiner Lauterbach, Palina Rojinskiy, Florian David Fitz u.a.) ansieht, dann ist einem schnell Bewusst welchen Ausgang der Film nimmt. Dabei hätte den Film eine bissigere Auseinandersetzung mit dem Thema gut getan. Die Ansatzpunkte dafür sind im Film gegeben, aber man opfert Sie für eine klischeetriefende Kabarett Satire, die voller Empathie ist und dadurch viel zu brav geraten ist!

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                            • 5

                              Addo's Filmkritik #192

                              Einen Tier Horrorfilm in diesen Zeiten ins Kino zu bringen, erfordert Mut. Die Hoffnung war daher, dass hier vielleicht was Kreatives das Genre neu beleben könnte + die „Idris Elba kämpft gegen Löwen“ Prämisse klang zumindest unterhaltsam.

                              Gekriegt haben wir, einen typischen Tier Horror Film, der alle Klischees des Genres bedient. Abgesehen von der Modernen Optik & der Location (tolle Landschaftsaufnahmen – Südafrika), könnte der Film glatt aus den 70ern stammen. Die Darstellung der Löwen als blutrünstige Bestien, die gleichzeitig auch dämlich sind, ist der gleiche fragwürdige Ansatz (Tier = Monster) wie aus der damaligen Zeit. Da hätte man um einiges sinnvoller mit dem Thema & dem Zeitgeist umgehen können. Die menschliche Komponente ist auch nicht wirklich gelungen. Da können Idris Elba & Sharlto Copley den Löwen auch nicht mehr umstoßen.

                              Aus der Zeit gefallener Standard Tier Horror Film, der gefühlt aus der 70er Videothek stammen könnte!

                              5
                              • 5 .5

                                Addo's Filmkritik #191

                                “Moon Knight” ist eine der spannendsten Figuren überhaupt im Marvel Universum & die einzigste MCU Serie die meine Neugier wecken konnte…

                                Und trotz der unterhaltsamen Einführung, bleibt der Story Verlauf erschreckend öde. Ich mein die Figur hat eine Multiple Persönlichkeitsstörung, es taucht ein sprechendes Nilpferd auf & es geht um ägyptische Gottheiten, aber von Folge zu Folge wird die Geschichte erschreckend belanglos erzählt. Ich hatte das Gefühl nach den sechs Folgen, das viel Potenzial auf der Strecke liegen geblieben ist.

                                Dabei hat Disney/Marvel mit Oscar Isaac in der Titelrolle eine richtig gute Wahl getroffen. Seine Interpretation von „Moon Knight“ ist wirklich gelungen. Auch Ethan Hawke als Bösewicht war eine starke Wahl. Sein Gegenspieler ist angenehm ruhig & der optimale Gegenpol zu Moonknight. Er kriegt nur blöderweise kaum was zu tun & ihm fehlt einfach der bedrohliche Punch am Ende.

                                Ansonsten bekommen wir nur eine weitere nette Facette der Marvel üblichen Hochglanz Optik, die zumindest in Sachen Kamera & Schnitt einiges hergibt. Dennoch ist „Moon Knight“ bis jetzt die Figur im MCU die am offensichtlichsten am Disney Washing leidet. Der jugendfreie Ton passt nicht so recht zu dieser Figur, dann kann sich Oscar Issac noch so wund spielen. Bin gespannt was Disney noch mit der Figur anstellen wird!

                                Trotz einem herausragenden Hauptdarsteller, ist „Moonknight“ bis jetzt eine mehr als vertane Chance!

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                                • 8 .5

                                  Addo's Filmkritik #190

                                  "Es gibt zwei Dinge auf der Welt, die mich an Gott glauben lassen: Sex und Basketball!".

                                  Diesen Worten lässt der Geschäftsmann Jerry Buss Taten folgen & kauft Ende der Siebziger die erfolglosen Los Angeles Lakers. Zusammen mit dem im Draft gepickten Earvin „Magic“ Johnson beginnt der fulminante Aufstieg der legendären Lakers Showtime-Ära…

                                  Nachdem Adam McKay mit Streifen wie „The Big Short“, „Vice: Der zweite Mann“ oder „Don´t look up“ der Welt gezeigt hat, wie man eine Geschichte bissig & ohne Vorkenntnisse des Themas einem großen Publikum näherbringt, wagt es sich zum ersten Mal vollends ins Serienfach. Als Thema suchte er sich den Aufstieg der Showtime-Ära der Los Angeles Lakers aus. Der Gimmick an der ganzen Sache, der Basketball rückt hier in den Hintergrund! Das Leben der Beteiligten Personen und die daraus entstehende Subkultur der 80er Jahre stehen hier im Fokus.

                                  Wie schon in seinem Filmen vorher, nur jetzt eben in Serienform, präsentiert uns Adam McKay den Stoff als bissig witzige Realsatire. Die Handlung basiert auf einem Buch und den historischen Tatsachen. Jedoch nimmt man sich hier die großzügige Freiheit die Historie genüsslich auszuschmücken. Dies kann man kritisch sehen, so wie einige reale Personen (Jerry West, Larry Bird & Magic Johnson) es getan haben. Nur verpasst man einen cleveren und unterhaltsamen Blick hinter der ungeschönten Fassade des Los Angeles der beginnenden 80er Jahre. Der ganzen Retro Touch aus dieser Zeit, kriegt die Serie hervorragend hin. Die Ausstattung ist typisch HBO Max hochwertig & wird mit einem Black Sound lastigen Soundtrack unterstützt. Der Retro Touch geht sogar so weit, dass extra Kameras aus dieser Epoche verwenden wurden, um zwischendurch dieses typische Fernsehbild aus damaliger Zeit zu vermitteln. Dies erhöht den ohnehin schon hohen Nostalgiefaktor nur noch mehr und ist immer wieder ein pfiffiges Mitteln die Story voranzubringen & einen emotionalen Tiefgang zu schaffen. Vom Feeling her erinnert die Serie an Werke wie „Boogie Nights“ oder „Wolf of Wall Street“.

                                  Aber die Krönung an der Serie ist die Besetzung. Hier Übernehmen nicht nur ein Haufen von Hollywoodstars Rollen von realen Vorbilder, es spielen auch Schauspieler die Hollywoodstars (u.a. Jack Nicholson, Paula Abdul, Richard Pryor u.v.m.) von der damaligen Zeit. Im Mittelpunkt dabei sind die Figuren des Besitzers Jerry Buss (Herausragend John C. Reilly) & von Magic Johnson (Verblüffende Ähnlichkeit mit dem Original: Quincy Isaiah). Die Buss Seite verschafft uns ein Blick auf das Geschäft und was hinter den Kulissen abläuft. Der Magic Part offenbart uns die Seite der Spieler, Trainer & wie Sie das Spiel revolutioniert haben. In weiteren Rollen sind Jason Clarke (als NBA Legende Jerry West), Adrien Brody (als Pat Riley), Jason Segel (als Co Trainer Paul Westhead) & Sally Field (als Patriarchin Jessie Buss) zu sehen.

                                  Obwohl die Serie sich einige Freiheiten nimmt, ist Sie eine grandios bissige Vorbeugung von der Subkultur der Achtziger Jahre & gleichzeitig eine charmante Vorbeugung von einem der legendärsten Sportteams aller Zeiten. Unterhaltsam, clever, lustig und fesselnd – genauso muss Gesellschaftssatire sein!

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                                  • Yeah, der Film hat mich. Christoph Waltz gegen Willen Dafoe, unter der Regie von Walter Hill. Ich liebe es jetzt schon!

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                                    • Es ist schwer zu sagen und im Enddefekt spielt es keine Rolle welche Serie jetzt "besser" ist. Wir haben hier zwei Serien im gleichen Universum, wo beide herausragend sind.
                                      Es kommen die letzten 15 Jahre nicht viele Serie an diese beiden ran, von daher....

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                                        AddoMoody 24.08.2022, 17:28 Geändert 25.08.2022, 07:15

                                        Addo's Filmkritik #189

                                        Filmische Aufarbeitung um die eingeschlossenen thailändischen Jugendlichen in der Tham-Luang-Höhle im Sommer 2018 & die daraus resultierende mehrtätige Rettungsaktion.

                                        Durch den spannenden Dokumentarfilm „The Rescue“ wurde die Geschichte bereits klasse aufgearbeitet & war mir persönlich bestens bekannt. Daher hatte ich die Befürchtung, dass hier das Thema Hollywoodreif ausgeschlachtet wird.
                                        Aber keine Spur davon. Die klassische Erzählweise von Regisseur Ron Howard (u.a. A Beautiful Mind & Apollo 13) passt hervorragend zum Thema. Nach kurzer Einführung der Geschehnisse, richtet sich der Fokus des Films komplett auf die Rettungsmission. Hier gibt es keine Charaktere, die vertieft werden oder eine aufgesetzte Dramatik oder Pathos.

                                        Der Film bringt viel mehr die unterschiedlichen Perspektiven der Helfer zu einem großen Ganzen zusammen. Ob die Taucher in der Höhle, die Sanitäter, die thailändischen Marinetaucher, die örtlichen Behörden, die internationale Hilfsbereitschaft oder die Bauern, die das Wasser umleiten und Ihre Ernte damit bewusst zerstörten. Die ganzen Aspekte der Rettung werden hier faktentreu beleuchtet.

                                        Als Orientierung & als moralischer Kompass für die Zuschauer dienen hier Viggo Mortensen, Joel Edgerton & Colin Farrell, die den Part der Höhlentaucher übernehmen. Alle drei machen wie immer einen guten Job & zeigen bei den beklemmenden Tauchszenen sich von einer körperlich beeindruckenden Seite.

                                        Trotz der sperrigen Spielzeit von 150 Minuten, kommt zu keiner Zeit eine länge auf. Die Lauflänge, ist im Kontext der fast zweiwöchigen Rettungsmission im Nachhinein sogar richtig gewählt. Wie die Retter selbst, zerrt die Rettung an den Nerven der Zuschauer, insbesondere das letzte Drittel ist ein starkes Stück Film geworden.

                                        Packendes Rettungsdrama, das faktentreu, gut inszeniert & klasse gespielt ist. Aber das entscheidende an den Film ist, wie die tausenden von Helfern unterschiedlichster Herkunft hier eine filmische Würdigung erhalten!

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                                          Addo's Filmkritik #188

                                          Bud Jablonski ist Poolreiniger in Los Angeles. Sein Job dient zur Tarnung – Den in Wahrheit ist er ein verstoßener Vampirjäger, der momentan dringend Kohle braucht, damit seine Ex-Frau nicht mit seiner Tochter nach Florida abhaut!

                                          Wieder durfte ein John Wick Stuntkoordinator ein Film verantworten. Obwohl die Story förmlich nach B-Movie schreit, wurde hier sogar 100.000.000,00 $ (!) Budget von Netflix genehmigt. Müde Gags, langweilige Bösewichte, Ideen die sich ständig wiederholen. Dazu ein Hauptdarsteller in Jamie Foxx der ein Schatten seiner selbst ist & der vielleicht nervigste Sidekick (Dave Franco) seit langem. Ach ja, Snoop Dogg & Peter Stormare sind auch dabei und werde einfach billig verheizt. Immerhin die Actionelemente sind weitestgehend gut choreografiert. Das bringt aber nicht viel, wenn man nicht weiß in welche Richtung ein Film gehen will.

                                          Ein blutleerer versuch Genreperlen wie „From Dusk till Dawn“ & “John Carpenters Vampire” mit einem Film wie „Men in Black“ zu vermischen. Um dann noch pseudo cool & eigenständig zu wirken, wird der Misch Masch mit Hip-Hop Elementen humorvoll aufgepeppt!

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                                          • 6 .5

                                            Addo's Filmkritik #187

                                            Arnie als verdeckter Kindergärtner, welch simple & doch unterhaltsame Idee für eine kurzweilige Komödie. Demensprechend ist die Story komplett auf Schwarzeneggers Stärken bzw. Image ausgelegt. Und Obwohl der Film gewöhnlich in der Inszenierung ist, eine fragwürdige Kindererziehung & Gewalt propagiert, geht die Rechnung in Sachen Unterhaltung zumindest auf.

                                            Nach „Twins“ spielt Schwarzenegger auch hier erfolgreich gegen sein Muskelmannimage an. Zusammen mit den goldigen Kinderdarstellern, den guten Nebendarstellern & dem positiven Grundton (Typisch Reitman!), ergibt es eine sympathisch seichte Komödie.

                                            Über die Jahre hinweg, hat sich der Film dadurch ein kleines Kultpotenzial beim Publikum erspielt. Action Ikonen wie Vin Diesel (Der Babynator), Dwayne Johnson (Zahnfee auf Bewährung) oder Dave Bautista (Der Spion von nebenan) versuchten sich an demselben Rezept, kamen aber an Schwarzeneggers „Kindergarten Cop“ nicht mal ansatzweise ran!

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                                            • 7

                                              Addo's Filmkritik #186

                                              Herrlich absurde Idee von Ivan Reitman (Ghostbusters)– Danny DeVito & Arnold Schwarzenegger als genetisch herangezüchtet Zwillingsbrüder, die sich in Ihren Vierzigern zum ersten Begegnen & gleich ein turbulentes Abenteuer zusammen meistern müssen…

                                              Als Großstadtmärchen angelegter Film, der Arnie zum ersten Mal in einer reinen Komödie zeigt und zusammen mit Danny DeVito in seiner Prime ein kongeniales Duo bildet. Das Timing der beiden funktioniert auch noch heute erstaunlich gut. Der Film lebt im Grunde von den körperlichen Unterschieden der beiden Protagonisten. Was mitunter sehr sympathisch rübergebracht wird. Allen voran hat hier Danny DeVito großen Anteil dran das dies funktioniert. Schwarzenegger ist etwas holprig im Spiel, nimmt aber die Herausforderung an & die positive naive Art seiner Figur ist ansteckend.

                                              Die Inszenierung ist vor allem in der ersten Filmhälfte mit cleveren Ideen (Stichwort: Rambo!) versehen & temporeich. Gegen später wirkt der Film dann doch überkonstruiert, was den Unterhaltungsfaktor nicht zwingend schadet. Dazwischen gibt es immer mal wieder emotionale Momente die gut reinpassen, aber auch den Film nicht ausbremsen.

                                              Wie im Märchen nun mal üblich, beschert uns der Film ein vorhersehbares Happy End, was mich jedes Mal auf das Neue mit einem guten Gefühl aus dem Film entlässt!

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                                              • 7 .5

                                                Addo's Filmkritik #185

                                                Ben Stiller entwickelte minutiös eine Miniserie über den aufsehenerregenden Gefängnisausbruchs in der Strafanstalt Dannemora im US-Bundesstaat New York aus dem Jahr 2015. Hierbei sind zwei verurteilten Mörder ausgebrochen, die gleichzeitig ein sexuelles Verhältnis mit einer Gefängnismitarbeiterin hatten & mit Hilfe derer Sie ihren Plan umsetzen konnten.

                                                Die Serie ist penibel drauf bedacht die wahren Ereignisse wiederzugeben. Anfangs noch recht zäh, entwickelt sich eine ruhige atmosphärische Erzählweise, die mit einem passenden Folkrock Soundtrack hinterlegt ist. Im Mittelpunkt steht die Dreiecksgeschichte der beiden Häftlinge & der verheirateten Gefängnismitarbeiterin. Die Figuren wurden mit Benicio del Toro, Paul Dano & Patricia Arquette Punkt genau besetzt. Alle Drei legen hier Bestleistungen hin.

                                                Obwohl der Ausgang bekannt ist, lässt Ben Stiller mit seiner authentischen Inszenierung der Planung & der Ausführung des Ausbruchs aus Dannemora aufhorchen! Zusammen mit seinem unglaublichen Cast, beschert er uns seit langem wieder eine klasse Gefängnisserie!

                                                6
                                                • 5 .5
                                                  AddoMoody 16.08.2022, 14:15 Geändert 17.08.2022, 08:35

                                                  Addo's Filmkritik #184

                                                  Nachdem der Navy-SEAL-Commander James Reece (Chris Pratt), nach einer verunglückten Mission seine ganze Einheit verliert & im Nachhinein auch seine Familie, schwört er Rache & entdeckt dabei eine weichreichende Verschwörung…

                                                  Die Serie basiert auf den Romanen von Jack Carr, einem ehemaligen Navy-Seal. Hier hat die Serie auch ihre Stärke. Die Navy-Seal Elemente, insbesondere der Action Anteil sind sehr gut anzusehen und weisen ein hohes Produktionsdesign auf.

                                                  Allerdings alles was außerhalb der Navy-Seal Welt abläuft ist öde. Die Rache/Verschwörungsgeschichte ist zu vorsehbar und läuft nach dem üblichen Schema ab. Nach den ersten zwei spannenden Episoden wird einem schnell klar wer hinter der Verschwörung steckt. Das Chris Pratt Figur, nach dem verunglückten Einsatz mit einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) zu kämpfen hat, hätte reichlich eigenständiges Potenzial gehabt. Nur wird dieser Aspekt mit pseudo intellektuellen Rückblenden angedeutet und im Laufe der Zeit komplett unter den Teppich gekehrt. Was ärgerlich ist, da zu Anfang angedeutet wird, dass es sich hier um ein Mindfuck Szenario handeln könnte.

                                                  Bei der Besetzung der Hauptrolle mit Chris Pratt, haben die Entscheider eine seltsame Wahl getroffen. Vom körperlichen her, überzeugt er als Navy-Seal. Vom Schauspiel bzw. vom emotionalen Standpunkt her, ist es nicht überzeugend. Das er seine komplette Einheit, Familie verloren hat, ja sein ganzes Leben zerstört worden ist, das ist zu keiner Zeit glaubhaft vermittelt. Witzigerweise wäre es sinnvoller gewesen, wenn Chris Pratt und Taylor Kitsch ihre Rollen getauscht hätten. Den wenn einer im Cast überzeugt, dann ist das Taylor Kitsch. Als emotional mitgenommener und rachedurstiger Navy-Seal, wäre er die bessere Wahl gewesen.

                                                  Trotzt der interessanten Vorlage & der bildgewaltigen Action, nutzt „The Terminal List“ seine eigenständigen Ansätze am Ende nicht aus. Nach langatmigen Acht Folgen, bleibt zum Schluss, eine patriotische Rache-Thriller-Serie nach bewährtem Muster zurück!

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                                                  • 6
                                                    AddoMoody 16.08.2022, 14:14 Geändert 16.08.2022, 14:16

                                                    Addo's Filmkritik #183

                                                    Dem Sträflingen Jeff (Teller) und anderen Insassen wird die Möglichkeit geboten, ihre Haftstrafe zu verkürzen, wenn sie freiwillig als Probanden bei einer Medikamentenstudie des Visionärs Steve Abnesti (Hemsworth) teilnehmen. Diese Medikamente steigern mal das sexuelle Empfinden, die Ängste oder die geistigen Fähigkeiten. Was führt Abnesti wirklich im Schilde?

                                                    Joseph Kosinski der es wie in seinen vorherigen Werken wie Oblivion, Tron Legacy oder Top Gun: Maverick es schafft beeindruckende Bilder zu erschaffen, spielt am Anfang geschickt mit dem Thema. Er schafft es gut Situation zu kreieren, wo sich der Zuschauer selbst hinterfragt oder Wendungen die zum Nachdenken anregen. Allerdings hat er immer noch die gleichen Schwächen wie in seinen vorherigen Filmen beibehalten. Sein schwammiges Storytelling & die holprige Charaktervertiefung trüben den Film, wie kein anderes Werk von Ihm.

                                                    Dabei spielen Miles Teller & Jurnee Smollett phasenweise richtig intensiv. Auch Chris Hemsworth ist zumindest sehr unterhaltsam als Visionär. Man könnte sagen das seine Rolle eine Variation seines Sektenführers aus “Bad Times at the El Royale“ ist.

                                                    Der Spinnenkopf gehört zu den Filmen, die auf einen Twist reiches Ende hinarbeiten. Aber das Ende bzw. der Twist sind so plump geraten, dass dieser der interessanten Geschichte & den bis dahin gut unterhaltenden Film nicht gerecht wird. Statt einem neuen provokativen „Ex-Machina“ erhalten wir dadurch nur Genre-Durchschnitts-Ware!

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