Obolos - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+23 Kommentare
-
The BondsmanThe Bondsman ist eine Actionserie aus dem Jahr 2025 von Grainger David mit Kevin Bacon und Jennifer Nettles.+23 Kommentare
-
The White LotusThe White Lotus ist eine Drama aus dem Jahr 2021 von Mike White mit Jennifer Coolidge und Natasha Rothwell.+14 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Ghost in the Shell II - Innocence320 Vormerkungen
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning177 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina151 Vormerkungen
Alle Kommentare von Obolos
Ouh shit, "Children of Men" hab ich damit die längste Zeit vor mir hergeschoben!
Jetzt wird's aber höchste Eisenbahn.
Ich betone es immer wieder gerne:
Diese Art von Artikeln mag für manche Leute mega nervig sein, aber ich feier sie total! Danke!
Im Ernst, ich bekomm langsam Bock drauf, den Film doch noch zu sehen, so polarisierend, wie der zeitweise aufgenommen wird.
Da muss man ja fast mitreden können... :s
"Ku'damm 56" ist ein groß angelegter und selbstbewusster Fernseh-Dreiteiler des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der bei der Veröffentlichung im Jahre 2016 nichts weniger als das Flaggschiff einer neuen TV-Ära in Deutschland sein wollte.
Dass man da in eigentlich allen Belangen voll raushaut und alles versammelt, was Rang und Namen in Deutschland hat, ist nachvollziehbar und hebt das Endprodukt zumindest schonmal vom Einheitsbrei ab. Aber so richtig knorke ist das dann doch alles wieder nicht.
Kostüme, Kulissen und Ausstattung wirken sehr sauber und penibel durchdacht, da lässt sich nicht meckern wie auch bei der Kamera, die den Zuschauer immer wieder mit ästhetischen Bildern in die Berliner 50er Jahre entführt. Die On-Screen-Musik, also die Musik, die tatsächlich handlungsrelevant in der Story auftaucht, bringt viel Stimmung und Atmosphäre mit und wird außerdem geschickt zur Kontrastierung der verschiedenen Lebenswelten genutzt. Überhaupt ist das ein Pluspunkt: Ich bekam im Laufe der drei 90-minütigen Episoden den Eindruck eines sehr lebendigen und durch und durch vielseitigen Berlins vermittelt. Die Ost-West-Trennung wurde in verschiedenen Facetten erleb- und spürbar.
Leider ist aber halt doch auch nicht alles Gold, was glänzt bzw. schön aussieht.
So kränkelt das 50er Jahre-Period-Piece neben einem stellenweise sehr uneigenständigen Schnitt und generell viel zu plakativ eingesetzter Off-Screen-Musik vor allem an der Inkonsistenz der Figuren und der Handlung.
Im einen Moment (und diese überwiegen zum Glück) bekommen wir hier eine wirklich eindrückliche Sozialstudie geboten, die klar aufzeigt, mit welchen systemischen Hürden Frauen, ach, was sag ich: Menschen im Allgemeinen vor etwas weniger als 70 Jahren in Deutschland zu kämpfen hatten und welch langfristige Auswirkungen Hitlerdeutschland auch zehn Jahre nach Kriegsende auf die Bevölkerung in all ihren Gliedern hatte.
Und im nächsten Moment finden wir uns in einer TV-Soap wieder, die mit plattesten Klischees und plakativsten Figurenkonstellationen um des Zuschauers Empathie bettelt. Berlin wird zum Dorf (jeder kennt jeden und die Hauptcharaktere laufen sich ständig zufällig über den Weg) und Charaktere verkommen zu ihrer eigenen Karikatur. Das ist insbesondere deshalb so schade, weil hier sonst wirklich gute Ansätze gezeigt werden, die man sich aber leider alle selber wieder einreißt, wenn man einfach zu viel mit zu einfachen Mitteln will.
Am deutlichsten wird diese Sprunghaftigkeit in der von Claudia Michelsen gespielten Mutter Schöllack, die man prinzipiell von der ersten Minute an an den Schellenbaum (nicht das Percussion-Instrument, sondern eher nach dem Motto "Gleich klatscht's, aber keinen Beifall!") schnallen möchte. Diese Boshaftigkeit ist okay, bis versucht wird, auch für sie beim Zuschauer Mitleid zu erregen. Das schlägt dank fehlendem, wenn auch angedeutetem, aber schnell wieder verworfenem, Willen zur Charakterentwicklung aber zumindest bei mir grandios fehl.
Fast schon angenehm zurückgezogen dagegen spielt hier Heino Ferch seinen Klinikchef runter und trifft damit exakt den richtigen Ton, um Unbehagen seinem Charakter gegenüber auszulösen.
Die drei Töchter haben immer wieder süße Geschwisterszenen zusammen, sind aber kurze Zeit später dann aber auch wieder so unfassbar unausstehlich zueinander, dass ich mich schon fragte, ob dieser Umgang damals vielleicht einfach normal war.
Wer mir wiederholt so deutlich zu verstehen gibt, dass ich dieser Person nichts bedeute, die hat mich die längste Zeit gesehen. Aber das mag vielleicht an der Zeit und den Umständen liegen. Ich fand es absolut unverständlich und unlogisch, dass sich da so häufig zusammengerauft wurde und auch die Töchter ihre Mutter nicht schon längst in den Wind geschossen haben. Schlimmer geht ja wirklich nimmer!
Naja, das wäre jetzt ein blöder Schlusssatz, weil nicht repräsentativ.
Insgesamt kann man sich das durchaus mal ansehen, weil die Zeit echt stimmungsvoll umgesetzt wurde. Wenn man über die paar erzählerischen Aussetzer hinwegsehen kann, kriegt man ein detailliertes Bild über das Leben in den 50ern in Berlin geliefert.
Und wieviel davon wahr ist, werd ich mal bei Verwandten eruieren.
Wenn die Serie auch nur dafür gut war, hat es sich doch schon gelohnt!
~ mein ganzer sicht-salat für 2019:
https://www.moviepilot.de/liste/watched-19-obolos ~
E1: 7
E2: 9
E3: 7,5
E4: 6
E5: 4
E6: 5
E7: 8
to be continued...
Recht konventionelles und solides Biopic, was vor allem durch die Figur und die besonderen Umstände an Dynamik und Bedeutung für jeden in Mitteleuropa lebenden Menschen gewinnt. Trotz Schrulligkeit hat mich der Film emotional erreicht und die Sequenz in der U-Bahn war halt echt ganz großes Kino.
Ergänzen muss ich noch, dass ich die Darstellung der Beziehungen zwischen den Charakteren (vor allem zwischen den politischen Figuren) wirklich herausragend feinfühlig fand. Die Entwicklung, die zwischen Churchill und dem König abläuft, ist faszinierend und dennoch nachvollziehbar und auch die politischen Gegner Chamberlain und Halifax habe ich hier nicht als klassische Bösewichte wahrgenommen, auch wenn sie aus erzählerischer Perspektive im Film genau diese Rolle einnehmen sollten, um die Spannung hochzuhalten. Letzteres gelingt dennoch.
Man bemerkt schnell, dass die beiden Sichtweisen zum Umgang mit Hitler und Nazideutschland so absolut konträr sind, dass sie auf ewig unvereinbar bleiben werden und der Film auf den berüchtigten Grundsatz "Die Welt ist zu klein für uns beide." zusteuert, aber Churchills Widersacher haben gleichzeitig jederzeit ebenso gute Argumente für ihren Standpunkt, dass man auch als Zuschauer wahrnimmt, dass die Auseinandersetzung auf rein politischer Ebene stattfindet und alle letztlich nur das beste für die Zukunft ihres Landes wollen.
Dass dieser schmale Grat mit so einer Selbstverständlichkeit beschritten wird, ist mir bei Filmen sehr selten untergekommen.
~ mein ganzer sicht-salat für 2019:
https://www.moviepilot.de/liste/watched-19-obolos ~
Süße Geschichte visuell überragend umgesetzt. Stop-Motion ist einfach eine ganz eigene Kunstform und Wes Anderson ist mit seiner Vision von Film und seinem riesigen Pool von Experten genau der richtige für einen ganz außergewöhnlichen Film.
~ mein ganzer sicht-salat für 2019:
https://www.moviepilot.de/liste/watched-19-obolos ~
Spionagethriller in epischer Breite und mit teils echt hartem Tobak. Die Länge ist verhängnisvoll, gefühlt ist das Ganze auch sehr komplex und dennoch nicht wirklich neu. JLaw macht das aber gut, Edgerton mag ich irgendwie generell nicht so.
~ mein ganzer sicht-salat für 2019:
https://www.moviepilot.de/liste/watched-19-obolos ~
Wer auch immer die letzten Jahre gemosert haben sollte:
So eine Episode wie diese funktioniert nur, wenn die kreativen Köpfe in den Jahren zuvor richtig gute Arbeit geleistet haben.
Wer will denn sonst eine Stunde lang dabei zuschauen, wie sich Leute bedeutungsschwanger anschauen und voneinander mit teilweise kleinsten Gesten verabschieden? Niemand, richtig.
Dass die Episode trotzdem berechtigt so in den Himmel gelobt wird, zeigt nur, dass Game of Thrones jetzt alles ausspielen kann, wofür sieben Jahre lang das Fundament gelegt wurde. Und es lohnt sich - wiedereinmal - langen Atem zu beweisen!
Tolle Episode, wie schon Episode 1 ausschließlich darauf bedacht, Build-Up für das Kommende (was auch immer das sein mag) zu sein.
Ich bin mir recht sicher, dass wir ab jetzt das geradlinige Geschichtenerzählen wieder verlassen, was in den letzten zwei Staffeln dann doch Einzug gefunden hatte. Es geht ab, es rollen Köpfe und die Allianz ist nur eine Zweck-Ehe, das merkt man an der Stelle schon. Bin mal gespannt, wie lange das hält.
An Jon's Stelle hätte ich meiner Königin DEN Fakt übrigens ja ein bisserl schonender beigebracht. Hätte man machen können, nicht, dass es da noch böses Blut gibt.
Mit Prognosen halte ich mich zurück, da wie gesagt, für so ziemlich jeden möglichen Ausgang das Fundament gelegt ist. Und außerdem ist das hier Game of Thrones, das war zumindest irgendwann mal sowieso nicht vorhersehbar.
Die einzigen beiden, bei denen ich mir sicher bin, dass sie überleben, gesetzt des Falles, die Lebenden gewinnen, sind Sam und Arya.
Die Prämisse klang ja ganz nett, die Darsteller sind altgedient und der Trailer versprach einen flotten, aber selbstironischen Blick auf das Heist-Movie-Genre an sich.
Aber das war ja mal garnix!
Ermüdende Dialoge mit aus der Zeit gefallenem Humor(?), viel britisches Genuschel, eine absolut dynamikbefreite Darstellung eines Raubzugs sowie null Empathie und Identifikationspotential bei irgendeinem der reihenweise unsympathischen Charaktere.
Ich war selten so kurz davor, bei einem Film im Kino einzuschlafen.
Das ist halt das Ding, wenn es einfach völlig egal ist, was da so auf der Kinoleinwand passiert.
Ich bin mir sicher, dass die Altstars großen Spaß bei der Produktion des Films hatten, aber der überträgt sich scheinbar nur sehr geringfügig aufs Publikum.
Das ist natürlich dadurch besonders ärgerlich, dass der Trailer einen ganz anderen Flow und Flair versprüht, und grenzt damit schon an Verarsche.
~ mein ganzer sicht-salat für 2019:
https://www.moviepilot.de/liste/watched-19-obolos ~
Matthew Vaughn hat echt ein Talent für die extrem dynamische Kombination aus mitreißenden Actionsequenzen und übertriebenem Klamauk. So schon gesehen bei "Kick-Ass", gelingt ihm mit "Kingsman: The Secret Service" ein sehr unterhaltsamer Action-Spionage-Film, der trotz recht wenig Tiefgang einfach als Entertainment-Film überzeugt.
Visuell, schnitt- und erzähltechnisch (die klassische Origin-Story wirkt hier irgendwie ganz frisch) und von der Musikauswahl ist das hier allererste Sahne und auch die Darsteller tragen ihren Teil dazu bei. Dabei sticht neben den stabilen Egerton, Firth, Strong und Caine vor allem Samuel L. Jackson (natürlich!) heraus, der als vollkommen überzeichneter Soziopath einen absolut passenden Gegenpol zum ein bisschen "schnöseligen" britischen NGO-Geheimdienst bildet und hier perfekt reinpasst, da sich der ganze Film sowieso selber überhaupt nicht ernst nimmt und auch gern mal das ganze Genre des Spionage-Films aufs Korn nimmt.
Ein bisschen gewundert habe ich mich ja aber schon, dass ich mich so extrem gut mit den Motiven des Bösewichts Valentine identifizieren konnte. Klar, geht irgendwie schon nicht klar, was er vor hat, aber irgendwie hat er ja auch Recht... nur ein weiteres Detail, was mich überzeugt hat.
Aber so ein paar Dinger gehen halt auch wiederum garnicht. Beispielhaft sei da die Abschlussszene mit der dänischen Prinzessin(?) genannt. Das war sicher eine Anspielung auf die "gute, alte Zeit" der Bond-Filme, aber das kann man dann irgendwie auch weniger stumpf lösen, denke ich.
~ mein ganzer sicht-salat für 2019:
https://www.moviepilot.de/liste/watched-19-obolos ~
Strahlt eine ganz eigene Faszination aus, die schon sehr speziell ist. Nach erstmal konfusem Beginn fügt sich im Laufe der Zeit inhaltlich doch mehr zusammen und wird gespickt mit dem ein oder anderen witzigen und guten erzählerischen oder stilistischen Einfall. Mir war das aber insgesamt zu seltsam, vermutlich auch vor dem Hintergrund der inzwischen deutlich veränderten Sehgewohnheiten.
"Damals" sicher bahnbrechend...
~ mein ganzer sicht-salat für 2019:
https://www.moviepilot.de/liste/watched-19-obolos ~
Echt starkes Ensemble (Daniel Kaluuya und Brian Tyree Henry in einem Film - what?), ansonsten allgemein viel Luft nach oben in diesem wendungsreichen, aber atmosphärisch leider auch sprunghaften Film. Die Kamera ist fein, die Erzählweise interessant und mal was Anderes. Kann man sehen, muss man aber nicht...
~ mein ganzer sicht-salat für 2019:
https://www.moviepilot.de/liste/watched-19-obolos ~
Was habe ich gelernt?
Freddie Mercury ist wenige Wochen nach meiner Geburt gestorben.
Dementsprechend präsent war Queen in meinem Leben bislang - nämlich garnicht.
Natürlich kennt man die Hits, kann gefühlt alle Refrains mitsingen und Melodien mitpfeifen, aber ich hätte nichtmal sagen können, in was für einer Besetzung Queen überhaupt aufgetreten ist. Außer natürlich, dass sie einen ebenso kontrovers diskutierten wie charismatischen Leadsänger hatten, eben jenen Freddie Mercury.
Zugegebenermaßen ist es auch sonst nicht ganz einfach, einen Film von Voreindrücken (Anderer) losgelöst zu betrachten und im Nachgang auch noch eine nachvollziehbare Wertung abzugeben, auch wenn ich es immer versuche. Im Fall von "Bohemian Rhapsody" ging das für mich aber wirklich absolut nicht klar.
Schon im Vorfeld der Veröffentlichung - und das ist jetzt auch schon wieder gut her - häufte sich die Kritik, dass der Film die Wahrheit und die historischen Abläufe völlig verdrehe, Charaktere verändere, weglasse, neu erfinde, was weiß ich.
Das ist, so sollte es inzwischen bei Allen angekommen sein, für ein Biopic absolut nicht außergewöhnlich, sondern eher Gang und Gäbe. So faszinierend manche Lebensgeschichten und Menschen/Kunstfiguren erstmal wirken, erfordert ein Spielfilm eben doch eine gewisse Erzählstruktur, ein Hangeln von Plotpoint zu Plotpoint sozusagen.
Dass ein Leben nicht wie im Film abläuft, kommt in den besten Familien vor.
Ich gehe deshalb davon aus, dass bei einem Queen-Biopic einfach nur der Aufschrei ein größerer ist, da zum einen die Chronologie der Ereignisse noch deutlich besser nachvollziehbar ist als bspw. bei einem Biopic über Homer (der mit den epischen Sagen, nicht der gelbe) und da in diesem besonderen Fall die Glorifizierung der Band Queen und ganz speziell der Kunstfigur Freddie Mercury unter Zeitzeugen übermäßig gut funktioniert zu haben scheint.
Inhaltlich äußere ich mich also besser garnicht dazu, habe ich beschlossen... viel dazu beitragen kann ich eh nicht.
Erzählerisch weist der Film die ein oder andere (teilweise 20-minütige *hust*) Länge auf, dafür ist er handwerklich solide.
Die Kulissen und Kostüme erfüllen ihren Zweck und entführen selbstsicher in die 70er Jahre, die Zähne von Freddie nerven (ihn und den Zuschauer - das soll mit Sicherheit so). Ich gebe aber zu, dass die Darstellung der Zähne im Allgemeinen dann doch emotional etwas überhöht scheint, denn im Vergleich mit Originalaufnahmen sind sie doch SEHR präsent.
Die Kamera fängt die Stimmungen ein, ist häufig nah dran, aber reißt absolut keine Bäume aus, auch das Schauspiel ist in Ordnung und überzeugt zum Großteil, ist nur eben nichts Besonderes.
Wo der Film ja wirklich richtig stark sein muss, dachte ich mir im Vorhinein, ist der Schnitt: Oscar für den Besten Schnitt 2019... das ist doch was!
Naja. Ich hörte, die Live-Aid-Performance ist ziemlich 1:1 nachgestellt und damit auch nachgeschnitten worden? Joa, meine Begeisterung hält sich in Grenzen, nicht nur, weil ein Nachschnitt einer bereits existierenden Sequenz für mich keinerlei Kreativität und Eigenleistung erfordert, sondern eher unter "Fleißarbeit" und "technischer Kniff" fällt, sondern auch weil die Live-Aid-Passage im Allgemeinen eher der Betonklotz am Bein war, bevor "Bohemian Rhapsody" selbstbewusst vom Einerbrett springt. Denn:
Die besten Momente im mehr als zweistündigen Drama, die bei mir dann tatsächlich auch Gänsehaut ausgelöst haben, waren Live-Auftritte der Band. Als ENDLICH die Musik, die sicher auch der vorrangige Auslöser der Gänsehaut war, mal im Fokus stand und als man gemerkt hat, was für eine Dynamik und Energie Queen-Songs verbreiten und lostreten können. Das waren die Momente, in denen mir als Generation XYZ-Vertreter klar wurde, wie groß das Phänomen Queen tatsächlich war, dass sie absolute Megastars waren, vergleichbar vielleicht mit den Beatles, Megastars eben, die es aber so heute in der Form nicht mehr zu geben scheint.
Und dann wird man nach fast zwei Stunden mit dem Höhepunkt des Films konfrontiert. Nochmal Musik, Live-Aid, das größte aller Konzerte, ein gelungener, erzählerischer Abschluss. Die Vorfreude ist riesig, die Musik beginnt, man geht mit, genießt die Stimmung. Und doch merkt man im Laufe der 20 Minuten, dass die Begeisterung für die Musik schon nach wenigen Minuten abflaut, dass die Euphorie natürlich nicht die komplette Laufzeit dieser sicherlich gut gemeinten Hommage anhält und dass irgendwann der Gedanke keimt, dass es doch jetzt auch mal gut sei.
Das empfand ich als schade und einen großen Wermutstropfen, da für mich vorher die Musik doch genau der Ankerpunkt im Film war, der alles zusammenhielt.
Na klar, den Film schaut man sich trotzdem an - vielleicht mehr als Unterhaltungsprodukt als als Biopic mit dokumentarischen Zügen.
Denn die Grundrezeptur stimmt: überragende Musik, interessante Charaktere, die letztlich Legenden sind, und einfach ein popkulturelles Phänomen. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass man hier zu viel wollte und erzählerisch damit auf der Strecke bleibt.
~ mein ganzer sicht-salat für 2019:
https://www.moviepilot.de/liste/watched-19-obolos ~
Irland, Wald, düster, eerie Musik - mega!
Das war so mein Eindruck als Nicht-Horror-Fan nach den ersten 10 Minuten.
Audio-visuell und handwerklich hervorragend konzeptioniert erschafft "The Hole in the Ground" zu Anfang eine wirklich grandiose Atmosphäre, die mich schon positiv unruhig im Kinosessel werden ließ, nur kam dann leider irgendwann die Handlung.
Was folgte war zuerst eine absolut nachvollziehbare und genretypische Storyline, die den Film zumindest noch im soliden Horror-Mittelfeld hielt, stürzte dann aber zunehmend in einen nicht enden wollenden Teufelskreis aus falschen Entscheidungen, vorhersehbaren Entwicklungen und offenen Fragen.
Und gerade letzteres ist das große Problem.
Ich weiß, es ist aktuell im Film voll trendy, Fragen zu stellen und sie nicht zu beantworten, aber ich kenne genauso nur sehr wenige Filme, die sich das auch wirklich in dem Maße leisten können. "The Hole in the Ground" gehört eindeutig nicht dazu und ließ mich so unzufrieden zurück, dass ich mir nur vorstellen kann, dass sie zwingend ein Sequel machen wollen - oh Gott, bitte nicht -, um dort das "Universum" weiter zu erforschen.
(ab jetzt Spoiler)
Es kann beileibe nicht sein, dass man dem Zuschauer nicht einmal Hinweise gibt, sodass er selbst ins Grübeln kommen kann (oder hab ich was verpasst?), was genau jetzt eigentlich die Bedrohung ist und ob sie irgendeinen Plan verfolgt.
Und warum zur Hölle spricht niemand (außer absurderweise ein Kinderlied) von diesem riesigen Loch im Wald, als ob keiner wüsste, dass es da ist?
Und warum eigentlich begräbt sich die Protagonistin freiwillig selber bei lebendigem Leib, im Wald, nur mit einer Taschenlampe bewaffnet, ohne jemandem Bescheid zu sagen oder Hilfe zu holen?
Und - ganz ehrlich - wie kommt man auf die Idee, den Showdown des gesamten Films per Schwarzblende wegzukürzen? Das war dann genau mein Humor.
Ich meine, es ist okay, Schwarzblenden eine gewisse dramaturgische Rolle zuzuweisen, aber man sollte es doch tunlichst vermeiden, sie als Werkzeug für sämtliche (drehbuchtechnisch) unerklärlichen Vorkommnisse zu missbrauchen.
Ich hätte nämlich eigentlich schon ganz gern gewusst, wie sie sich allein mit der Taschenlampe bewaffnet und durch ihren Sohn gehandicapt gegen eine Armee von Untoten, die offensichtlicherweise mindestens körperlich übermenschliche Kräfte aufweisen, durchsetzen konnte und wieder unter die Lebenden treten konnte.
Und hat sie das Loch dann zugebuddelt? Hat sie alle Untoten knallhart getötet?
Oder ist sie einfach weggefahren und dachte, das Problem löst sich von alleine oder durch jemand anderen, nachdem - wie oben angemerkt - sich NIEMAND für dieses riesige Loch zu interessieren scheint?
Ich weiß ja nicht... für mich riecht das sehr nach Fortsetzung (á la "10 Jahre später..."), aber das gefällt mir ganz und gar nicht.
Nach vor allem bild- und tontechnisch vielversprechendem Beginn hat "The Hole in the Ground" leider so unfassbar abgebaut, dass es mir wirklich ein Ärgernis war. Sehr schade.
Der Sound übrigens war über die volle Laufzeit absolut herausragend, das Bild verschwand dann irgendwann in der Bedeutungslosigkeit.
~ mein ganzer sicht-salat für 2019:
https://www.moviepilot.de/liste/watched-19-obolos ~
Deutschlands Erinnerungskultur und Geschichtsaufarbeitung wird (so hörte ich) weltweit als vorbildlich gesehen, auch wenn sie im Ganzen sicher auch nicht optimal abgelaufen ist. Aber gerade wenn ich den Vergleich mit anderen Ländern ziehe (beispielhafte Stichwörter: Kambodscha, Rote Khmer. "First They Killed My Father" <== eindrücklicher Film zum Thema!), liegen da doch Welten dazwischen und ich bin sehr froh darüber, dass ich in einer Erinnerungskultur aufgewachsen bin, die mir zumindest die Möglichkeit gibt, aus der Vergangenheit meine Schlüsse zu ziehen und bestenfalls zu lernen.
Wie dem auch sei, kommen wir mal zum Punkt:
Ich hatte aus o.g. Gründen eine gute Basis für diese Dokumentation in Serienform und wusste über die groben Zusammenhänge ganz gut Bescheid, sodass ich dieses dann doch sehr spezifische Thema auch global einordnen konnte.
Denn letztlich beschäftigt sich "Five Came Back" mit fünf Filmemachern aus den 1930er Jahren, die zum Zeitpunkt des Zweiten Weltkriegs hochangesehen oder zumindest vielversprechende Newcomer im glamourösen Hollywood waren und sich dennoch dafür entschieden, ihre Fähigkeiten nicht mehr für Entertainment einzusetzen, sondern sich der Kriegs-"Berichterstattung" zu widmen - mit allen Gefahren und Risiken, die dazugehören.
Und natürlich kehrt von ihnen keiner unversehrt von der Front zurück.
Kommentiert werden Bilder und Lebensgeschichten der titelgebenden Fünf von fünf aktuell hochangesehenen Filmemachern (Steven Spielberg, Guillermo Del Toro, Francis Ford Coppola, Paul Greengrass und Lawrence Kasdan), erzählt von Meryl Streep, bei der sich der O-Ton deutlich positiv von der Synchro abhebt.
So wird das Publikum durch die Schaffenszeit der Altregisseure geführt, lernt Handlungszusammenhänge und neue Aspekte am ach so häufig behandelten Zweiten Weltkrieg kennen und taucht vor allem tief ein in die für mich wirklich faszinierende Thematik des Propagandafilms.
Nun ist das Ganze ja eine Geschichts-Dokumentation und an dem Genre klebt nicht zwingend das Label "Sexy". Dem kann sich "Five Came Back" auch nicht entziehen und auch ich war im ersten Versuch scheinbar nicht bereit dafür. Allein durch die Aufmachung und die sehr dialog- und interviewlastige Struktur muss man schon wirklich fokussiert und wach sein, um gedanklich nicht abzudriften.
Wenn man das aber schafft, bekommt man dafür unverhoffte Einblicke in das beachtliche Leben von fünf Persönlichkeiten, die in der Zeit ab 1939 verständlicherweise häufig nahe am Breaking Point agierten, neue Impulse für weitere Recherche und Filmsichtungen aus dieser Zeit.
Gut gefiel mir auch, dass trotz der absoluten geschichtlichen Steilvorlage der US-Patriotismus nur sehr dosiert durchschlug und im Allgemeinen eine recht nüchterne und unaufgeregte Behandlung des Themas vorherrschte.
Wer sich also für die Zeit und im Allgemeinen für Filmschaffende interessiert, wird hier sicher Faszinierendes finden... für alle anderen ist das sicher deutlich zu nischig.
~ mein ganzer sicht-salat für 2019:
https://www.moviepilot.de/liste/watched-19-obolos ~
Hervorragend konstruierte "Liebesgeschichte" (diese Bezeichnung wird dem Film irgendwie gerecht, aber eigentlich auch wieder nicht) im Fernost der 30er Jahre, das von der Prämisse erstmal an "The Favourite" erinnert.
Je weniger man allerdings von der Handlung im Vorhinein weiß, desto besser wirkt sie vermutlich bei der Sichtung. So war ich froh, dass ich von nur einem Satz zur Handlung und sonst jeder Menge Vorschusslorbeeren überzeugt wurde, dem fast dreistündigen Werk eine Chance einzuräumen.
Das Folgende beinhaltet u.a. dezent angedeutete Handlungsinhalte.
Ich habe sonst so meine Probleme mit asiatischem Film, weil ich immer das Gefühl von Distanz zu den Figuren spüre, die in der Regel wenige Emotionen offen nach Außen tragen. Ehrlicherweise hat mich die emotionale Tragweite von "Die Taschendiebin" auch nicht komplett ergriffen, wie es bei einem solch gefühlvollen Thema vielleicht wünschenswert wäre, dafür war ich aber vollkommen fasziniert von der überragend durchdachten Struktur, die es sogar erlaubt, mehrfach während des Films ganz organisch das Genre zu wechseln. Spätestens am Ende des Teil 1 war ich vollständig angefixt, weil ich merkte, dass der Film mich und meine Aufmerksamkeit herausforderte bzw. es schon längst getan hatte, ohne dass ich es wusste. Aha!-Effekte reihten sich dann im Minutentakt aneinander. Und letztlich ist es auch einfach eine schöne Geschichte, in der - klingt jetzt hart schnulzig, aber isso - die Liebe über alle Widrigkeiten siegt.
Okay, differenziert geschriebene Figuren sind das eine, aber diese müssen auch angemessen zum Leben erweckt werden. Das gelingt vor allem den beiden Protagonistinnen hervorragend, auch der Graf ist gut getroffen. Lediglich der Onkel fällt etwas ab, was aber weniger an der Performance, sondern eher an der etwas eindimensionalen Schwarz-Weiß-Zeichnung der Figur liegt.
Aber, back to topic:
In welch feinen Tönen die beiden Frauen miteinander umgehen und sich in einem so feindlichen Umfeld aufeinander einlassen, ist eine Augenweide.
Ab hier für alle SPOILER-Allergischen wieder vollkommen ungefährlich.
Apropos Augenweide:
"Baut dem Kameramann ein Denkmal!", hätte ich gesagt, wenn er nicht mit "Die Taschendiebin" selber schon dafür gesorgt hätte.
Der Film ist an sich ein Kunstwerk, jedes Bild ein Gemälde und die Kulissen laden zum Abtauchen in eine (für mich) fremde Welt ein. Sollte der Film nochmal im Kino laufen, bin ich am Start - schade, dass ich den verpasst habe!
Übrigens weiß man auch soundtechnisch schon in der ersten Einstellung, woran man hier handwerklich geraten ist: Mein Sofa wurde kurzzeitig mehrere Tausend Kilometer nach Osten in den Monsunregen katapultiert, ich fühlte den Regen förmlich gegen das Fenster trommeln und aus den Boxen triefen. Wo ist mein Regenschirm?
Ich kann übrigens nicht nachvollziehen, wieso viele Andere sich über Längen im Film beschweren. Na klar, das ist alles ruhig und sehr bedacht erzählt, aber hier hat jede Einstellung ihre Berechtigung. Blicke treffen sich, Beziehungen zwischen Menschen werden beleuchtet, das braucht Zeit, lohnt sich aber!
Eine klare Empfehlung für alle, die Film nicht nur konsumieren, sondern auch mal rezipieren wollen.
~ mein ganzer sicht-salat für 2019:
https://www.moviepilot.de/liste/watched-19-obolos ~
Danke für die Einschätzung, klingt für mich sehr nachvollziehbar, dass die Glaubwürdigkeit der Serie unter dem Konzept leidet!
Ein Hinweis, der mir zwar egal ist, weil ich Bandersnatch bereits gesehen habe:
Eine kleine Spoilerwarnung zu Beginn des Artikels wäre vielleicht angebracht angesichts der teilweise entscheidenden Handlungsstränge des Films, die hier beiläufig erwähnt werden.
Nach allem, was ich im Vorfeld gesehen habe, kam das aber auch wenig überraschend.
Und das Kritiker-Embargo bis zum Tag des Kinostarts war dann das eindeutige Indiz auf einen auch vom Studio schon eingesehenen katastrophalen Film.
Manchmal braucht's auch so einen Nonsense-Film. Emotional hat er mich zwar völlig kaltgelassen, aber unvorhersehbar war die Story immerhin schon. Den Schnitt mit seinen ständigen Wiederholungen hab ich allerdings nicht nachvollziehen können.
~ mein ganzer sicht-salat für 2019:
https://www.moviepilot.de/liste/watched-19-obolos ~
"Endlich".
Nette und sympathische Dramedy, die sich selbst nur selten für voll nimmt. Elba hier mit passendem, kumpelhaftem Charisma, dafür im Gegensatz zum kleinen Mädchen ohne jegliche Charakterentwicklung. Sollte wohl nicht sein & ist so schon okay.
~ mein ganzer sicht-salat für 2019:
https://www.moviepilot.de/liste/watched-19-obolos ~
Aberaberaber knallige Farben gibt's doch bei Netflix seit "Polar" auch!!
*duckundweg*
In "The Kid Who Would Be King" wird sehr fantasievoll und mit viel Liebe zum Detail die uralte Artus-Sage (zumindest in Teilen) in die Moderne übertragen - und nicht nur das.
Denn hier sind der Großteil der handelnden Personen jetzt Kinder.
Eigentlich im Nachgang erstaunlich, dass noch niemand vorher auf die Idee kam, dass dieser Stoff wunderbar als heroische Geschichte für Kinder (denn letztlich ist es ein Kinderfilm) verarbeitet werden kann, die ganz nebenbei auch noch die ritterlichen Grundtugenden vermittelt.
Und so entspinnt sich hier eine Heldenreise der klassischsten Art, die vor allem durch Ideenreichtum in der Umsetzung punktet.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Kinder diesen Film als extrem unterhaltsam und spannend wahrnehmen werden.
Er ist bunt, aber nicht zu bunt. Er versteht es, Ernst und Witz gleichermaßen zu transportieren. Und er hat eine echt starke Haupt- und Identifikationsfigur, die immer auch das titelgebende Kind bleibt, obwohl sie im Verlauf der Geschichte wahrlich königlich handeln muss.
Was mich wirklich überrascht hat, war die Qualität der Spezialeffekte und CGI.
Das bin ich von Kinderfilmen ganz anders gewohnt. Hier nimmt vor allem CGI genretypisch einen sehr wichtigen Part ein und da gab es für mich wenig bis nichts zu meckern.
Kamera und Schnitt sind solide, die Musik passend heroisch, aber nicht "over the top".
Das Ensemble ist dann aber qualitativ doch ein wenig gemischt. Na klar, hier werden Jungschauspieler eingeführt, die vorher selten bis nie vor der Kamera standen, das ist immer ein Risiko. Und so wirkt das Schauspiel natürlicherweise an manchen Stellen etwas hölzern, nicht so facettenreich, wie man es vielleicht gewohnt ist. Zum Glück ist davon zumindest nicht der Hauptdarsteller Louis Ashborne Serkis - er ist seinem Vater Andy in manchen Szenen wirklich so krass aus dem Gesicht geschnitten, das ist echt absurd - betroffen, der diesen Film hier gut trägt. Und endgültig den Vogel abschießen darf dann die Figur des Merlin in Doppelbesetzung (u.a. Sir Patrick Stewart), der letztlich den treibenden Faktor hinter der ganzen Geschichte darstellt, wie es eben genretypisch so häufig mit dem alten, weisen Mentor ist.
Fazit:
Für Kinder sicher mega, ich fand ihn auch noch sehenswert.
~ mein ganzer sicht-salat für 2019:
https://www.moviepilot.de/liste/watched-19-obolos ~
Sicher gut durchdacht, aber in der Umsetzung und Auflösung echt nicht gut. Stilistisch fragwürdig und spätestens im letzten Drittel hat mich der Film dann komplett verloren.
~ mein ganzer sicht-salat für 2019:
https://www.moviepilot.de/liste/watched-19-obolos ~
Fragmenthaft erzähltes Familiendrama mit einer Spur Witz und den (in dem Genre überraschend) gut aufgelegten Herren Stiller und Sandler. Wirkte nicht nur so, sondern ist wohl auch irgendwie ziellos. Seltsames Konzept jedenfalls.
~ mein ganzer sicht-salat für 2019:
https://www.moviepilot.de/liste/watched-19-obolos ~