Punsha - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+18 Kommentare
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+15 Kommentare
-
EternautaEternauta ist eine Drama aus dem Jahr 2025 mit Ricardo Darín und Carla Peterson.+14 Kommentare
-
The White LotusThe White Lotus ist eine Drama aus dem Jahr 2021 von Mike White mit Jennifer Coolidge und Natasha Rothwell.+14 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning184 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina151 Vormerkungen
-
Final Destination 6: Bloodlines119 Vormerkungen
Alle Kommentare von Punsha
Schön zu hören. Gute Wahl!
Eine halbe Ewigkeit ist es her, als Ridley Scott noch kein x-beliebiger Regisseur war, und doch lebt sein unvergessenes Glanzstück "Alien" in ihm weiter, als wäre es erst gestern gewesen. Ein für die Größe dieses Werks sinnbildliches bombastisches Raumschiff schwebt durch die Sphären des Alls, als wollte es sagen: 'Ja, seht mich an. So etwas war damals schon möglich.' Kaum zu glauben. Scott filmt milimetergenau in schier endlosen Plansequenzen jede kleinste Ecke im Innern des Schiffs und verzaubert das Wohnzimmer zu einem kalten und schwerelosen Raum, während man als Filmfan innerlich jubelt, wenn man erkennt, wie jede Kameraeinstellung perfekt sitzt. Mit minimalistischen Mitteln erzeugt er eine Atmosphäre, die durch ihre Einzigartigkeit einen eigenen Namen verdient und verwandelt so die unendlichen Weiten des Weltraums in ein klaustrophobisches Gefängnis. Selten war es so mitreißend anzusehen, wie ein bereicherndes Crewmitglied nach dem anderen sein jähes Ende findet, bis Scott schließlich kaum merklich in einer schier ausweglosen Situation eine echte Amazone hervortreten lässt, die auch heute noch als Vorbild für eine Emanzipation der Frauen im Filmgeschäft steht. Weitere Beweise, dass "Alien" von der Kritik am Forscherdrang bis hin zur im Nachfolgewerk "Blade Runner" wesentlich ausführlicher ausforumulierter Definition des Menschseins noch auf tieferen Ebenen funktioniert, gibt es also zur Genüge, doch sollte man dabei nicht außer Acht lassen, wofür "Alien" primär steht: Für ein unantastbares Muster- und Meisterstück des Horrorfilms, und das ist er auch - verdammt nochmal!
Guter Film! Bin gespannt, was ich heute auf dem Dashboard so für Wertungen sehen werde ...
Wie soll ich bloß diesen Film bewerten? Autorenkino im Stil eines Kaurismäki oder Petzold, nur noch zehn Mal langatmiger. Philosophisch, gut durchdacht und doch ein so brutales, endloses Geduldsspiel, das einem alles abverlangt. Zweieinhalb Stunden schmucklose Realität, getränkt in zähen Dialogen über Leben und Sterben und einer Handlung ohne jegliche Höhepunkte. Wen das nicht abschreckt, könnte an "Once Upon a Time in Anatolia" womöglich Gefallen finden. Alle anderen sind nun zumindest gewarnt.
Das wird wohl wieder nichts mit dem ersten guten De Palma-Film im neuen Jahrtausend.
In meinem ersten Kaurismäki bekam ich es mit einem zutiefst menschlichen Portrait der sozialen Unterschicht zu tun. Durch den durch einen Unfall abgestürzten Protagonisten bekommt der Zuschauer einen realistischen Einblick in den schwierigen Alltag der mittellosen Bevölkerung. Besonders interessant ist der Film durch seinen unkonventionellen Umgang mit dem Thema Amnesie: Nicht das Vergangene, der ständige Zwang sich ständig zu erinnern, weckt Kaurismäkis Neugier, sondern vielmehr das Zukünftige, indem er diesen Zustand als einen Neuanfang interpretiert, der die einmalige Chance bereithält, sein Leben neu zu ordnen, das ebenso neue Liebe, wie neue Freundschaften bereithält. Echten Zusammenhalt gibts eben nur dort, wo alle gleich sind. Ein wirklich netter Film, der aber aufgrund seiner merkwürdig zurückhaltenden Inszenierung nicht ganz meinen Vorlieben entspricht.
Hat das denn nie ein Ende?
Ein zu seiner Zeit sehr mutiger Klassiker, der nicht nur durch sein cleveres, herrlich groteskes Drehbuch amüsiert, sondern vor allem den blinden Gehorsam der Deutschen offenlegt und die Nazis überzeugend zu Witzfiguren degradiert.
Schöner Text. Ich mag den Film, aber irgendwie ist er tatsächlich äußerst konventionell, schmalzig und manipulativ. Gut argumentiert.
Joa, ging ziemlich schnell. Schön so. :) Hätte da aber noch zwei, drei Fragen:
1. Die 15-minütige Verzögerung zählt nicht fürs Dashboard?!
2. Ist es mir möglich, eine Liste erst privat zu halten und dann erst später zu veröffentlichen. Und erscheint diese später veröffentlichte Liste dann noch auf dem Dashboard oder in den Listencharts?
Zarter, rührender Film, der die Frage nach der Selbstbestimmung mehr als zufriedenstellend thematisiert. Einmal mehr beweist sich Lasse Hallström als ein Experte für Romanadaptionen, indem er die Bücher nicht ihrer Weitsicht beraubt, behutsam kleine Gesten und Blicke einfängt und zwischen den Darstellern eine nahezu perfekte Chemie herzustellen vermag.
Linda, Donnie, Jim, Frank, Jimmy, Phil, Earl, Claudia, Stanley, Rose - Sie alle habe ich in drei Stunden kennen und lieben gelernt. Ich weiß, wie zerrissen sich Linda fühlt. Ich habe tief in Donnies Herz geblickt und gesehen, wie viel Liebe in ihm steckt. Jim ist ein guter Zuhörer, Frank leidet noch immer unter seiner schweren Kindheit und Jimmy will nicht allein sterben. Phil glaubt fest an Wunder im Leben, während er sich um Earl kümmert, der gleichermaßen mit körperlichen Schmerzen wie mit denen seiner Vergangenheit zu kämpfen hat. Auch Claudia leidet nicht nur an ihrem fehlenden Selbstbewusstsein, Stanley hingegen will keine Puppe sein und Rose ringt mit der unerträglichen Wahrheit. Selbstverständlich kann man die Charaktere, denen ich begegnete und die mir, als gäbe es sie wirklich, seit ich den Film zum ersten Mal sah nicht mehr aus dem Kopf gehen, nicht in einem Nebensatz abhandeln, lebt doch Andersons Meisterstück geradezu (aber nicht ausschließlich!) von seinen von einem durchweg genialen Cast verkörperten, alltäglichen Figuren, die viel mehr zu sagen haben, als ich oder irgendjemand sonst es je zusammenfassen könnte. Aber natürlich erzählt "Magnolia" vom Schicksal, von Zufällen, von Irrtümern, von den schönen und schrecklichen Dingen des Lebens, von alten Wunden, von Erziehung, von Vergangenheitsbewältigung, von inneren Dämonen, von Reue, von ... man könnte die Liste ewig weiter führen, und doch täte man dem Film Unrecht, wenn man ihn auf eine Aneinanderreihung von Themen reduzieren würde, tritt er doch selbst für jene Unfassbarkeit und Undefinierbarkeit mancher Dinge im Leben ein, die in seiner unkonventionellen, scheinbar zusammenhangslosen Einleitung und zahlreicher weiterer Anspielungen verdeutlicht wird. Und obwohl man dieses Mammut-Werk mit seinen unzählbaren Inhalten als in höchstem Maße weise und sicherlich auch philosophisch, das Gesehene stets als universell einstufen kann, stellt es sich nie über sein Publikum. Im Gegenteil: "Magnolia" baut zum Zuschauer eine Nähe auf, wie man sie kaum für möglich hält und behält sich so die Kraft inne, aus tiefstem Herzen zu berühren. Wenn dann schließlich das aufgebaute Gerüst aus Lügen und verdrängten Erinnerungen über den Protagonisten zusammenfällt und letztlich in einem reinigenden Wunder mündet, kennen die Tränen kein Halten mehr. Nicht aus Trauer - aus Freude, die Melancholie überstanden zu haben. Doch wann kommt sie wieder? Statt mit dem letzten Kapitel zu enden, schlägt Anderson ein weiteres auf. Der Film endet, das Leben geht weiter. It's not going to stop.
Hitmanski ist ja eigentlich ein kluger Kerl, der Ahnung hat. Aber der Sinn dieser Rubrik will sich mir nicht wirklich öffnen. Alle, die beinahe uneingeschränkt zustimmen, können sowieso erahnen, dass die Filme Müll sind. Und alle anderen belöffeln ihn als pseudo-wasweißich (s. unten) und schauen die Filme trotzdem.
Auch wenn Regie-Newcomer Brad Furman in den etwas zähen ersten Minuten ausschließlich daran interessiert zu sein scheint, Matthew McConaughey einen pseudocoolen Spruch nach dem anderen in den Mund zu legen, überrascht er im weiteren Verlauf, wenn er "The Lincoln Lawyer" tatsächlich durch nett eingefädelte Plottwists und ein gutes Händchen für die richtigen Schauspieler zu einem seriösen, spannenden und intelligenten Film macht. Besonders bemerkenswert ist hierbei, wie Furman dem bereits ausgelutscht scheinenden Gerichts-Thriller durch eine attraktive, sich immer wieder neu ordnende Figurenkonstellation Originalität einhaucht und aus den dadurch resultierenden Situationen größtes Interesse weckt. Und auch wenn das nach immerhin knapp zwei Stunden immer noch nach etwas mehr Luft ringende Drehbuch etwas abgewürgt wird, hat sich "The Lincoln Lawyer" den Status als guter Thriller für anspruchsvolleres Hollywood-Publikum redlich verdient.
Tut mir leid, Johnny. Ich schau mir den Film trotzdem nur an, wenn man mich bewusstlos und in Ketten ins Kino schleift.
Susanne Bier backt, baut, bastelt, egal wie man es nennen mag, in jedem ihrer Filme ein verzwicktes Figurenkonstrukt, um die größtmögliche Dramatik zu erzeugen und konstruiert immer wieder noch verzwicktere Situationen, die ihre Geschichte auf eine bedeutungsvolle Ebene hieven sollen. Dieses berechnende Konstruktionsprinzip steht zwar nicht gerade im Sinne der Kunst, ist jedoch stets unter einem warmen Deckmantel von Freude, Tränen, Trauer und Sehnsucht versteckt, der das Publikum je nach Belieben einzuwickeln vermag. Keine kann so gut mit ihren Schauspielern umgehen wie Bier. Den besonderen Reiz ihrer Filme macht jedoch das Lüften dieses Deckmantels und die Entschlüsselung ihrer darunter verborgenen Bauarbeiten aus, wie als ob man in ihren Gehirnwindungen pulen darf. Durch das Gesehene entsteht also eine Nähe zwischen Sender und Rezipient, wie sie kaum ein anderer Filmemacher herzustellen vermag. Ein Konzept, das sich in einem von Männern dominierten Beruf als durchaus erfolgreich bewiesen hat. Irgendwie sexy, diese Frau.
„Manchmal bedrückt mich die Nacht, diese Dunkelheit, dieses Schweigen. Dieser Frieden macht mir Angst. Diesen Frieden fürchte ich mehr als alles andere. Ich habe das Gefühl, als wäre er ein Trugbild, hinter dem sich die Hölle versteckt. Ich frage mich, was die Zukunft meinen Kindern bringen wird. Die Welt wird wunderbar sein, sagen sie. Aber wie kann sie wunderbar sein, wenn jemand nur auf einen Knopf zu drücken braucht, um sie in ein Chaos zu verwandeln? Man sollte fern aller Leidenschaft, jenseits aller Gefühle leben, in jener Harmonie, wie sie nur ein vollendetes Kunstwerk besitzt. In einer solchen verzauberten Ordnung. Man müsste so sehr lieben können, um außerhalb der Zeit zu leben, losgelöst ... losgelöst.“
Neben Fellinis Dokumentation des Roms der Nachkriegszeit und seiner offensichtlichen Bloßstellung der Paparazzi, stellt "La dolce vita" vor allem den kritischen Zustand einer rast- und ruhelosen Gesellschaftsschicht dar, die sich besonders in seiner Hauptfigur wiederspiegelt und über die Unfähigkeit zu verweilen und zu genießen lehrt. Der Journalist Marcello Rubini ist ein unglücklicher, ständig mit sich unzufriedener Mensch, der überall nach seinem Glück im Leben sucht, obwohl es bereits genau vor seiner Nase liegt. Voller Benommenheit stürzt er sich in das Nachtleben Roms zur Befriedigung seiner primitivsten Triebe. Natürlich deutet Fellini sexuelle wie andere obszöne Taten nur an, streut aber durch inszenatorische Feinheiten ungeheuer starke Reize aus (Höhepunkt: Brunnen-Szene mit Göttin! Anika Ekberg), die einen in ungeheure Schwingungen versetzen und den Zuschauer auf einer Welle der Ekstase gleiten lässt. Zwar schleicht sich auch bei knapp drei Stunden, bepackt mit allerhand philosophischen Ansätzen, Partys und anderen Exzessen, die ein oder andere Länge ein, welche jedoch weitestgehend unbeachtet bleiben, während man in einem Strudel voll Sehnsucht und Zerrissenheit versinkt.
Jajajaja, genug geredet. Und jetzt ausziehen!
Viel Spaß! :)
Also ich mag ehrlich gesagt hiervon so gut wie gar keine Liste. Entweder es wird ultra-konventionell mit Nolan, Fincher & Co oder eben ultra-besonders à la wir hassen die Masse. Nur sehr, sehr wenige haben es zu einem ansehnlichen Mix gebracht, der sich nach meiner Ansicht als guter Geschmack offenbart.
Sehr unsympathisch!
Wenn am Film rumgeschnitten wurde, wenn die Tonspur asynchron ist, wenn man die Pixel auf der Bildfläche zählen kann, wäre sicher ein Aufreger gerechtfertigt. Aber mal ernsthaft: Wie kann man sich über solche Bagatellen aufregen? Sorry, aber wie verwöhnt muss man denn eigentlich sein? Ist mir doch egal, wenn man in der Sprachauswahl blättern muss, wenn ich vor dem Film ein wenig Werbung anschauen muss (die man inzwischen obendrein fast immer wegklicken kann) oder wenn auf dem Cover ein FSK-Logo steht... Hauptsache der Film ist in Ordnung.
Schon wieder fällt mir auf, dass ich einen seltsamen Geschmack habe: 15 + 17 klar, gern. Rest naja bis bäh. ^^
Sehr schwierige Entscheidung, aber hab jetzt mal einen vermeintlichen Underdog gewählt.
Einer der meist erwarteten Filme des Jahres feierte nun endlich auch in Deutschland seine Premiere, und wie auch schon bei "The Dark Knight Rises" sank in mir bereits im voraus die Hoffnung, nun auch einen wirklich guten Film zu erleben. Nun, ganz so enttäuschend wie Nolans Batman-Finale war "Prometheus" nicht, doch vielmehr ein bittersüßes Erlebnis von prachtvollen Momentaufnahmen und verschleudertem Potential. Und dabei fing alles so gut an: Imposante Bilder und eine wahnsinnig kühle Atmosphäre brachten einen schon zu Beginn in Alien-Stimmung, was offensichtliche Ähnlichkeiten und zahlreiche Querverweise zusätzlich unterstützten. Scott lässt seinen Film erst einmal tief durchatmen bevor er, genau wie der Zuschauer, richtig in Fahrt kommt, denn auch in seinen Höhepunkten nutzt er seine Routine vollkommen aus und schöpft daraus ungemein viel Spannung, die sich beinahe sogar mit seinen großen Sci-Fi-Klassikern messen kann. Schade nur, dass "Prometheus" erheblich an seinem Drehbuch krankt. Woher kommen wir? Warum existieren wir? Wenn man Leben schaffen kann, vermag man dieses dann nicht auch zu verlängern? Viel wagt man zu erzählen, viel scheint man zu erzählen, sagt dann aber doch (fast) nichts. Man möchte gern glauben, dass sich Scott noch einiges an Inhalt für seine Fortsetzung aufheben möchte, doch abgesehen davon, dass ein Film ohnehin auch allein funktionieren muss, genügt dies nicht als Entschuldigung anhand der merklichen Inkonsequenz und der ungelenken Narration unter der auch die Darsteller zu leiden haben. Zwar liefert beispielsweise Fassbender erneut eine grandiose Performance, die einem einen eiskalten Schauer über den Rücken jagt, doch bleibt seine Figur diffus, seine Motive schwammig, obwohl er noch von Glück reden kann, dass er nicht zu jenen gehört, die absolut verschenkt wurden oder gar irgendwie fehl am Platz schienen. Nichtsdestotrotz ist "Prometheus" wohl besonders aufgrund der Rückkehr in ein für ihn altbekanntes und beherrschtes Genre wieder einer der besseren Filme von Ridley Scott, die abgesehen vom unnützen 3D-Effekt optisch und emotional absolut zu überzeugen wissen. Irgendwie nicht denken. Einfach nur Gänsehaut spüren.